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Die Erfindung betrifft eine Positioniereinheit zur Positionierung einer optischen Einheit in einem Strahlengang eines Mikroskops zwischen einem Objektiv des Mikroskops und vor einem zu beobachtenden Auge, wobei die Positioniereinheit eine Anschlussvorrichtung umfasst, mit welcher die Positioniereinheit an das Mikroskop koppelbar ist, wobei die Positioniereinheit eine Aufnahmevorrichtung umfasst, mittels der eine Ophthalmoskopierlinse, die zur Beobachtung eines Augenhintergrundes dient, als ein optisches Element der optischen Einheit an der Positioniereinheit adaptierbar ist, wobei die Positioniereinheit eine Positioniervorrichtung umfasst, mittels die Ophthalmoskopierlinse relativ zum Mikroskop in Längsrichtung des Strahlengangs bewegbar ist. Weiter betrifft die Erfindung eine Beobachtungsvorrichtung mit einer Positioniereinheit, wobei die Aufnahmevorrichtung eine Halteeinrichtung zur Halterung der Ophthalmoskopierlinse und deren Verbindung mit der Positioniervorrichtung ausbildet.
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Mikroskope zur Durchführung von Augenoperationen werden regelmäßig für Operationen in einem vorderen Bereich eines Auges verwendet.
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Sollen auch in einem hinteren Bereich des Auges derartige Eingriffe vorgenommen werden, ist es notwendig, das das Mikroskop mit einer Beobachtungsvorrichtung zu ergänzen, welche eine Fokussierung eben diesen Bereiches des Auges ermöglicht. Derartige Beobachtungsvorrichtungen umfassen zumindest eine Weitwinkellinse bzw. Ophthalmoskopierlinse zur Weitwinkelbetrachtung des betreffenden hinteren Teils des Auges, wobei die Ophthalmoskopierlinse ein Zwischenbild in einem Strahlengang vor einem Objektiv des Mikroskops zur Verfügung stellt, welches mit dem Mikroskop fokussiert werden kann. Zur Fokussierung des Zwischenbildes bedarf es einer Verkürzung einer Länge des Strahlengangs des Mikroskops, die durch die entsprechenden Einstelleinrichtungen am Mikroskop vorgenommen werden kann. Da während einer Augenoperation jedoch zwischen verschiedenen Betrachtungsweisen, mit und ohne Ophthalmoskopierlinse gewechselt werden muss, ist eine derartige Einstellung des Mikroskops hinderlich, so dass im Strahlengang vor dem Objektiv eine Reduzierlinse vorgesehen sein kann, die zur Verkürzung des Strahlengangs des Mikroskops dient und die gemeinsam mit der Ophthalmoskopierlinse verwendet wird. Die beiden Linsen werden von einer Positioniereinheit der Beobachtungsvorrichtung, welche unmittelbar am Mikroskop befestigt ist, gehaltert und können je nach Bedarf im Strahlengang positioniert werden ohne dass es einer wesentlichen Anpassung des Mikroskops während einer Operation bedarf. Die Positioniereinheit umfasst regelmäßig eine Anschlussvorrichtung, mittels der die Positioniereinheit an das Mikroskop koppelbar ist. Weiter ist die Positioniereinheit so ausgebildet, dass die betreffenden Linsen einfach in den Strahlengang eingeschwenkt bzw. eingeschoben und wieder daraus entfernt werden können.
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Um eine möglichst genaue Anpassung des Zwischenbildes der Ophthalmoskopierlinse an eine Brennweite des Objektivs des Mikroskops vornehmen zu können, ist die Ophthalmoskopierlinse regelmäßig längs des Strahlengangs des Mikroskops einstellbar ausgebildet. Eine derartige Längsverschiebung der Ophthalmoskopierlinse kann auf mechanischem Wege verschiedenartig realisiert werden. Neben einer Längsverschiebung der Ophthalmoskopierlinse mit einem Gewindetrieb aus Metall ist es unter anderem aus der
DE 10 2011 002 940 A1 bekannt, die Positioniereinheit überwiegend aus einem Kunststoffmaterial auszubilden und die Längsverschiebbarkeit der Ophthalmoskopierlinse über ein Doppelschwingengetriebe zu realisieren. Vorteilhaft bei dieser Positioniereinheit ist, dass die Positioniereinheit kostengünstig, beispielsweise in einem Spritzgießverfahren hergestellt werden kann, was eine Verwendung der Positioniereinheit bzw. der Beobachtungsvorrichtung als Einwegprodukt wirtschaftlich ermöglicht. Auf eine sonst übliche Sterilisation der Positioniereinheit bzw. Beobachtungsvorrichtung kann dann vollständig verzichtet werden. Nachteilig ist hier jedoch, dass Kunststoff im Gegensatz zu Metall, insbesondere wenn es sich um ein fragiles Doppelschwingengetriebe handelt, nicht immer in der für die zu positionierenden Ophthalmoskopierlinse erforderlichen gewünschten Genauigkeit hergestellt werden kann. So kann sich durch das gewählte Kunststoffspritzgießverfahren, eine Spritzgießform, eine Lagerung der fertigen Positioniereinheiten oder auch andere Umstände ein spannungsbedingter Verzug der Positioniereinheit ergeben, der zu nicht tolerablen, maßlichen Abweichungen in der Positioniereinheit führen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Positioniereinheit und eine Beobachtungsvorrichtung vorzuschlagen, die eine genauere Positionierung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Positioniereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Beobachtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und ein Mikroskop mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Positioniereinheit zur Positionierung einer optischen Einheit in einem Strahlengang eines Mikroskops zwischen einem Objektiv des Mikroskops und vor einem zu beobachtenden Auge umfasst eine Anschlussvorrichtung, mittels der die Positioniereinheit an das Mikroskop koppelbar ist, wobei die Positioniereinheit eine Aufnahmevorrichtung umfasst, mit der eine Ophthalmoskopierlinse, die zur Beobachtung eines Augenhintergrundes dient, als ein optisches Element der optischen Einheit an der Positioniereinheit adaptierbar ist, wobei die Positioniereinheit eine Positioniervorrichtung umfasst, mittels der die Ophthalmoskopierlinse relativ zum Mikroskop in Längsrichtung des Strahlengangs bewegbar ist, wobei die Aufnahmevorrichtung eine Halteeinrichtung zur Halterung der Ophthalmoskopierlinse und deren Verbindung mit der Positioniervorrichtung ausbildet, wobei die Aufnahmevorrichtung eine Justiereinrichtung aufweist, mittels der die Ophthalmoskopierlinse in einer relativ zu dem Strahlengang des Mikroskops orthogonal verlaufenden Justierebene verstellbar ist, wobei die Justiereinrichtung aus einem Koppelgetriebe ausgebildet ist, das zwischen der Positioniervorrichtung und der Halteeinrichtung ausgebildet ist.
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Die Positioniereinheit kann mittels der Anschlussvorrichtung an dem Mikroskop bzw. dem Objektiv des Mikroskops einfach befestigt und die Ophthalmoskopierlinse in dem Strahlengang des Objektivs, zwischen dem zu beobachtenden Auge und dem Objektiv, gehaltert werden. Dabei ist vorgesehen, die Ophthalmoskopierlinse so anzuordnen, dass eine Hauptachse bzw. optische Achse des Objektivs des Mikroskops durch einen Mittelpunkt der Ophthalmoskopierlinse verläuft. Diese Anordnung kann bei der Positioniereinheit besonders einfach dadurch erfolgen, dass die Aufnahmevorrichtung die Justiereinrichtung aufweist, mittels der die Ophthalmoskopierlinse relativ zu dem Strahlengang bzw. der Objektivachse des Mikroskops verstellt werden kann. Die Ophthalmoskopierlinse kann dann in der Justierebene, die orthogonal relativ zu der Objektivachse verläuft, verschoben werden, bis ein Mittelpunkt bzw. eine Hauptachse der Ophthalmoskopierlinse und die optische Achse des Objektivs des Mikroskops fluchten. Dann ist es prinzipiell auch unerheblich, ob die Positioniereinheit besonders maßhaltig ist, da stets eine Nachjustierung der Ophthalmoskopierlinse mittels der Justiereinrichtung möglich ist. Sonst als eventuell fehlerhaft angesehene Positioniereinheiten, die als Ausschuss qualifiziert werden müssten, können dann verwendet werden, wodurch die Positioniereinheit insgesamt kostengünstiger herstellbar wird. Darüber hinaus wird durch die Möglichkeit der Korrektur der Lage der Ophthalmoskopierlinse im Strahlengang des Mikroskops eine verbesserte Verwendung der Positioniereinheit möglich, da mit der Positioniereinheit ein besonders genaues Abbild des Auges beobachtet werden kann.
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Erfindungsgemäß bildet die Aufnahmevorrichtung eine Halteeinrichtung zur Halterung der Ophthalmoskopierlinse und deren Verbindung mit der Positioniervorrichtung aus. Die Aufnahmevorrichtung ermöglicht es so, die Ophthalmoskopierlinse von der Positioniereinheit getrennt auszubilden und je nach Bedarf die Ophthalmoskopierlinse, während beispielsweise einer Augenoperation auszuwechseln, ohne die gesamte Positioniereinheit austauschen zu müssen. Auch bleibt es einem Operierenden dann selbst überlassen, die Positioniereinheit mit der Ophthalmoskopierlinse bedarfsgerecht zur Beobachtungsvorrichtung zu ergänzen. Um eine standardisierte Verbindung der Ophthalmoskopierlinse mit der Aufnahmevorrichtung zu ermöglichen, kann die Ophthalmoskopierlinse von der Halteeinrichtung in der vorgegebenen Position gehaltert werden, wobei die Halteeinrichtung in Verbindung mit der Aufnahmevorrichtung der Positioniereinheit, beispielsweise in Art einer Steckverbindung, ausgebildet sein kann. Durch diese Schnittstelle an der Positioniereinheit können unterschiedliche Arten von Ophthalmoskopierlinsen an die Positioniereinheit adaptiert werden. Um eine einmalige Benutzung der Ophthalmoskopierlinse sicherzustellen, kann auch vorgesehen sein, die Halteeinrichtung so auszubilden, dass diese bei einem Trennen von Halteeinrichtung und Ophthalmoskopierlinse zerstört wird. An der Halteeinrichtung kann demnach ein Verbindungselement vorgesehen sein, welches beispielsweise in Art eines Rastelements mit einer Sollbruchstelle ausgebildet ist und bei einer Montage der Bauteile so verrastet, dass eine Demontage nur mit einer zwangsläufigen Zerstörung des Verbindungselements möglich ist. Die Halteeinrichtung kann in Art einer Steckeraufnahme ausgebildet sein, in die ein stiftförmiger Haltebügel der Ophthalmoskopierlinse eingesteckt werden kann.
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Die Justiereinrichtung ist erfindungsgemäß aus einem Koppelgetriebe ausgebildet, das zwischen der Positioniervorrichtung und der Halteeinrichtung ausgebildet ist. Das Koppelgetriebe kann zumindest ein Koppelglied aufweisen, welches eine Relativverstellung der Positioniervorrichtung zu der Halteeinrichtung in Richtung der Justierebene in der Art ermöglich, dass die Ophthalmoskopierlinse an der Achse der Halteeinrichtung bzw. der Positioniervorrichtung schwenkbar ist. Mittels des Koppelgliedes bzw. Koppelgetriebes kann dann das Verschwenken bzw. das Justieren der Ophthalmoskopierlinse bewirkt werden.
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Die Halteeinrichtung kann um eine parallel zum Strahlengang des Mikroskops ausgebildete Achse schwenkbar an der Positioniervorrichtung angeordnet sein. Diese Anordnung der Halteeinrichtung ermöglicht es, die Ophthalmoskopierlinse an der Positioniereinheit orthogonal im Strahlengang des Mikroskops zu verschwenken bzw. innerhalb der Justierebene zu positionieren. Die Justierebene ist dann die Ebene, innerhalb der die Ophthalmoskopierlinse verschwenkt werden kann. Dadurch ist dann auch sichergestellt, dass während des Verschwenkens der Ophthalmoskopierlinse ein Abstand der Ophthalmoskopierlinse relativ zu dem Objektiv des Mikroskops gleich bleibt bzw. unverändert ist. Die Achse kann an der Positioniervorrichtung selbst oder an der Halteeinrichtung in Art eines stiftförmigen Fortsatzes ausgebildet sein, der in eine Lagerausnehmung in der Halteeinrichtung bzw. der Positioniervorrichtung einsteckbar ist. Der stiftförmige Fortsatz kann dann auch in der Lagerausnehmung verrasten, so dass keine besondere Befestigung der Halteeinrichtung an der Positioniervorrichtung erforderlich ist.
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Das Koppelgetriebe kann mit einer Übersetzung zwischen einem Verstellweg der Ophthalmoskopierlinse und einem Betätigungsweg der Justiereinrichtung ausgebildet sein, wobei der Verstellweg kleiner sein kann als der Betätigungsweg. So ist es vorteilhaft möglich, mit einem vergleichsweise großen Betätigungsweg einen kleinen Verstellweg zu bewirken und somit eine besonders genaue Einstellung der Ophthalmoskopierlinse vorzunehmen. Da diese Justierung der Ophthalmoskopierlinse manuell durch einen Operateur erfolgt, kann immer eine besonders genaue Lagekorrektur der Ophthalmoskopierlinse bedarfsgerecht sichergestellt werden.
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Die Justiereinrichtung kann einen Justierhebel aufweisen, der über eine erste Justierachse mit der Positioniervorrichtung und eine von der ersten Justierachse in Richtung der Justierebene beabstandeten zweiten Justierachse mit der Halteeinrichtung verbunden sein kann. Der Justierhebel kann dann einem Koppelglied entsprechen, welches über die Justierachsen jeweils mit der Positioniervorrichtung und der Halteeinrichtung verbunden ist. Da die erste Justierachse und die zweite Justierachse voneinander beabstandet sind, wird es möglich, durch eine Bewegung des Justierhebels eine Relativbewegung der Positioniervorrichtung zu der Halteeinrichtung in Richtung der Justierebene, das heißt orthogonal zu dem Strahlengang des Mikroskops, zu bewirken, wobei die Halteeinrichtung bzw. die Positioniervorrichtung um die zwischen Halteeinrichtung und der Positioniervorrichtung ausgebildete Achse relativ zueinander verschwenkt werden können. Die erste und die zweite Justierachse können jeweils als ein stiftartiger Fortsatz ausgebildet sein, und jeweils wiederum in eine übereinstimmend ausgebildete Ausnehmung bzw. Lageraufnahme eingesetzt sein. Der jeweilige stiftförmige Fortsatz kann dann auch in der Lageraufnahme verrastet sein. Die Justierachsen können an dem Justierhebel oder an der Positioniervorrichtung bzw. der Halteeinrichtung ausgebildet sein, wobei die jeweilige Lageraufnahme an der Positioniervorrichtung bzw. der Halteeinrichtung oder dem Justierhebel ausgebildet sein kann.
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Der Justierhebel kann von einer Platte ausgebildet sein, an deren Längsenden Greifkanten, welche zum Ergreifen zwischen Fingerspitzen dienen, ausgebildet sind. Die Platte kann demnach so ausgebildet sein, dass sie zwischenliegend der Halteeinrichtung bzw. der Positioniervorrichtung angeordnet ist. Eine einfache Bedienung der Justiereinrichtung wird dadurch möglich, dass die Platte an ihren Längsenden mit Fingerspitzen ergriffen und durch eine Drehung um die erste Justierachse bewegt werden kann. Die Platte bewirkt dann eine Bewegung der zweiten Justierachse und damit der Halteeinrichtung mit der Ophthalmoskopierlinse in der Justierebene. Die Platte kann einstückig ausgebildet sein und die erste Justierachse und die zweite Justierachse aufweisen.
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Alternativ kann der Justierhebel mit einem Betätigungsende, welches zum Ergreifen zwischen Fingerspitzen dient, ausgebildet sein. Das Betätigungsende kann an dem Justierhebel angeformt sein bzw. in Art einer Verlängerung des Justierhebels ausgebildet sein.
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Die Justiereinrichtung kann eine Justierachse mit einem Exzenter aufweisen, wobei die Justierachse mit der Positioniervorrichtung und der Halteeinrichtung verbunden sein kann, wobei sich der Exzenter an der Positioniervorrichtung oder der Halteeinrichtung in Richtung der Justierebene erstrecken kann. Der Exzenter kann dann prinzipiell einen Justierhebel ausbilden, dadurch, dass der Exzenter an der Positioniervorrichtung oder Halteeinrichtung anliegt und eine Relativverschiebung der Positioniervorrichtung und der Halteeinrichtung ermöglicht. Die Justierachse kann dabei als ein stiftförmiger Fortsatz ausgebildet sein, an dem der Exzenter angeformt ist. Die Justierachse kann in eine Lagerausnehmung in der Positioniervorrichtung oder der Halteeinrichtung eingesetzt sein, je nach dem, ob der Exzenter an der Positioniervorrichtung oder der Halteeinrichtung anliegt.
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Die Positioniereinheit kann eine Fassung zur Aufnahme einer Reduzierlinse als ein weiteres optisches Element der optischen Einheit ausbilden. Die Fassung kann unmittelbar dem Objektiv des Mikroskops benachbart angeordnet sein, wenn die Positioniereinheit an dem Mikroskop befestigt ist.
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Eine Bewegbarkeit der Ophthalmoskopierlinse in Längsrichtung des Strahlengangs ermöglicht eine Anpassung der optischen Einheit an das zu beobachtende Auge und/oder eine Anpassung des Strahlengangs des Mikroskops an ein im Strahlengang befindliches Zwischenbild, ohne dass diesbezügliche Einstellungen am Mikroskop vorgenommen werden müssen.
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Die Positioniervorrichtung kann eine Einstelleinrichtung umfassen, mittels der eine Position der Ophthalmoskopierlinse in der Längsrichtung des Strahlengangs einstellbar ist. So ist es möglich, zur Fokussierung des Zwischenbildes die entsprechende Einstellung bzw. Lagekorrektur der Ophthalmoskopierlinse in dem Strahlengang in Längsrichtung des Strahlengangs vorzunehmen. So kann sichergestellt werden, dass sich die Ophthalmoskopierlinse in der jeweils gewünschten Position befindet, wobei die Einstellung bzw. Positionierung der Ophthalmoskopierlinse beispielsweise manuell durch einen Operateur erfolgen kann. Die Einstelleinrichtung kann in einer besonders einfachen Ausführungsform aus einem Einstellrad mit einem Schnecken- oder Exzentergetriebe gebildet sein. Beispielsweise kann die Einstelleinrichtung als ein Spritzgießteil gefertigt werden, welches einfach auf eine Nabe aufsteckbar ist und in einem Koppelgetriebe der Positioniervorrichtung zur Längsverstellung der Ophthalmoskopierlinse eingreift.
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Die Anschlussvorrichtung kann mit einem Drehgelenk ausgebildet sein, welches zumindest eine Rasteinrichtung umfasst, mittels der die optische Einheit in eine Verwendungsposition im Strahlengang und/oder in einer Nichtverwendungsposition außerhalb des Strahlengangs arretierbar ist. Das Drehgelenk kann zwischen der Anschlussvorrichtung und der Positioniervorrichtung ausgebildet sein, so dass ein Verschwenken der Positioniervorrichtung relativ zur Anschlussvorrichtung möglich ist. Weiter kann an der Anschlussvorrichtung und der Positioniervorrichtung die Rasteinrichtung ausgebildet sein, welche ihrerseits aus einer Rastnase und Rastvertiefungen zum Eingriff der Rastnase ausgebildet sein kann. Die Rastnase und die Rastvertiefungen können jeweils an der Anschlussvorrichtung oder der Positioniervorrichtung angeformt sein. Die Rastvertiefungen können dann so angeordnet sein, dass die Rastnase in der Verwendungsposition oder Nichtverwendungsposition jeweils in eine Rastvertiefung eingreift und so eine Arretierung der optischen Einheit bzw. der Positionervorrichtung ermöglicht.
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Die Positioniereinheit kann zumindest überwiegend, vorzugsweise vollständig aus Kunststoffmaterial ausgebildet sein. So lassen sich die Herstellungskosten für die Positioniereinheit erheblich verringern, da die Bauteile der Positioniereinheit, beispielsweise in einem Spritzgießverfahren, kostengünstig hergestellt werden können. Die durch die Verwendung von Kunststoffmaterial erzielbare Kosteneinsparung ermöglicht es auf eine Wiederverwertung der Positioniereinheit gänzlich zu verzichten und die Positioniereinheit nach einer Benutzung zu entsorgen. Dadurch ergeben sich weitere Kostenvorteile, da keine Kosten für eine Sterilisation und Wartung anfallen. Durch die Einmalverwendung der Positioniereinheit können weiter auch mit der Sterilisation verbundene Verschmutzungsrisiken und mögliche Defekte an der Positioniereinheit ausgeschlossen werden.
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Die erfindungsgemäße Beobachtungsvorrichtung umfasst eine erfindungsgemäße Positioniereinheit und eine optische Einheit, wobei ein optisches Element der optischen Einheit eine Ophthalmoskopierlinse ist. Weiter kann vorgesehen sein, dass die Ophthalmoskopierlinse einstückig ausgebildet ist. Die Ophthalmoskopierlinse kann dann ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial mit entsprechender optischer Qualität hergestellt sein.
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Ein weiteres optisches Element der optischen Einheit kann als eine Reduzierlinse ausgebildet sein, die zur Anpassung des Strahlengangs dient.
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Das erfindungsgemäße Mikroskop weist eine erfindungsgemäße Beobachtungsvorrichtung auf.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Beobachtungsvorrichtung bzw. des Mikroskops ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Beobachtungsvorrichtung mit einer Positioniereinheit in einer Arbeitsposition;
- 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Justiereinrichtung der Positioniereinheit aus 1;
- 3a bis 3c die Beobachtungsvorrichtung aus 1 in einer Draufsicht mit verschiedenen Positionen einer Ophthalmoskopierlinse.
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Eine Zusammenschau der 1 und 2 zeigt eine Beobachtungsvorrichtung 10 mit einer Positioniereinheit 11 und einer Ophthalmoskopierlinse 12 sowie eine Reduzierlinse 13. Die Ophthalmoskopierlinse 12 und die Reduzierlinse 13 bilden eine optische Einheit 14, die an der Positioniereinheit 11 adaptierbar ist. Die Ophthalmoskopierlinse 12 ist mit einer Fassung 15 und einem stiftförmigen Haltebügel 16 ausgebildet. Die Reduzierlinse 13 ist in eine Fassung 17 der Positioniereinheit 11 eingesetzt. Mittels der Positioniereinheit 11 kann die Ophthalmoskopierlinse 12 und die Reduzierlinse 13 unterhalb eines hier nicht dargestellten Objektivs eines Mikroskops so positioniert werden, dass eine optische Achse des Objektivs mit einer optischen Achse 18 der optischen Einheit 14 fluchtet. Ein Strahlengang des Mikroskops verläuft dann durch die optische Einheit 14 bzw. entlang der optischen Achse 18.
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Die Positioniereinheit 11 umfasst eine Anschlussvorrichtung 19 und eine Positioniervorrichtung 20, wobei zwischen der Anschlussvorrichtung 19 und der Positioniervorrichtung 20 ein Drehgelenk 21 zum Aus- und Einschwenken der Positioniervorrichtung 20 mit der optischen Einheit 14 in den Strahlengang des Mikroskops ausgebildet ist. Die Anschlussvorrichtung 19 weist Eingriffselemente 22 zur Verbindung der Anschlussvorrichtung 19 mit einer hier nicht dargestellten Adaptereinrichtung eines Mikroskops auf. Weiter bildet die Anschlussvorrichtung 19 eine Blattfeder 23 mit einer Nocke 24 aus, die in Rastausnehmungen 25 an der Positioniervorrichtung 20 eingreifen kann. So ist es möglich, die Positioniervorrichtung 20 und das Drehgelenk 21 zu verschwenken und in der hier dargestellten Verwendungsposition oder einer Nichtverwendungsposition außerhalb des Strahlengangs zu arretieren.
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Die Positioniervorrichtung 20 ist aus einem ersten Doppelschwingengetriebe 26 und einem zweiten Doppelschwingengetriebe 27 ausgebildet, die über ein Koppelglied 28 miteinander verbunden sind. Die Doppelschwingengetriebe 26 und 27 weisen ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 auf und ermöglichen so eine Bewegung der Ophthalmoskopierlinse 12 längs der optischen Achse 18. Diese Bewegung der Ophthalmoskopierlinse 12 kann mittels einer Einstelleinrichtung 29 erfolgen, die hier aus einem Einstellrad 30, einer Achse 31 und einer daran angeformten Schneckenkurve 32 ausgebildet ist. Ein Drehen des Einstellrads 30 bewirkt ein Abwälzen der Schneckenkurve 32 an einer Schwinge 33 des ersten Doppelschwingengetriebes 26 und damit ein Anheben oder Absenken der Ophthalmoskopierlinse 12.
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An einem unteren Ende 34 der Positioniervorrichtung 20 ist eine Aufnahmevorrichtung 35 zur Aufnahme und Adaption der Ophthalmoskopierlinse 12 bzw. deren Haltebügels 16 angeordnet. Die Aufnahmevorrichtung 35 weist eine Halteeinrichtung 36 auf, die eine Aufnahme 37 für den Haltebügel 16 ausbildet, in die der Haltebügel 16 eingesteckt und verrastet werden kann. Weiter ist an der Halteeinrichtung 36 eine Achse 38 ausgebildet, die in eine Lagerausnehmung 39 in der Positioniervorrichtung 20 eingesteckt und dort verrastet ist. Die Aufnahmevorrichtung 35 weist weiter eine Justiereinrichtung 40 auf, mittels der die Ophthalmoskopierlinse 12 in einer relativ zu dem Strahlengang des Mikroskops orthogonal verlaufenden Justierebene 41 verstellbar ist. Die Justiereinrichtung 40 ist mittels einer Platte 42 und der Halteeinrichtung 36 ausgebildet, wobei die Platte 42 eine erste Justierachse 43 und eine zweite Justierachse 44 ausbildet. Die erste Justierachse 43 ist in eine weitere Lagerausnehmung 45, die in der Positioniervorrichtung 20 ausgebildet ist, eingesetzt, wobei die zweite Justierachse 44 in eine hier nicht sichtbare Lagerausnehmung in der Halteeinrichtung 36 eingesetzt ist. Die erste Justierachse 43 ist relativ zu der zweiten Justierachse 44 von dieser beabstandet, so dass eine Drehbewegung der Platte 42 um die erste Justierachse 43 ein Verschwenken der Halteeinrichtung 36 um die Achse 38 bewirkt. Zum Verschwenken der Platte 42 weist diese an ihren jeweiligen Längsenden 46 Greifkanten 47 auf, die zwischen Fingerspitzen leicht ergriffen werden können und eine Drehung der Platte 42 um die erste Justierachse 43 leicht feinmotorisch ermöglichen. Die Platte 42 bildet mit der ersten Justierachse 43 und der zweiten Justierachse 44 einen Justierhebel 48 aus, mit dem ein Betätigungsweg der Platte 42 in einen Verstellweg der Ophthalmoskopierlinse 12 übersetzt werden kann. Der Verstellweg ist dabei kleiner als der Betätigungsweg, so dass eine genaue Justierung der Ophthalmoskopierlinse 12 möglich wird.
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Die 3a bis 3c zeigen eine mögliche Verstellung der Ophthalmoskopierlinse 12 relativ zu einem Mittelpunkt 49 der Reduzierlinse 13. Gemäß der 3a ist die Ophthalmoskopierlinse 12 konzentrisch relativ zu der Reduzierlinse 13 angeordnet und der Mittelpunkt 49 der Reduzierlinse 13 fluchtet mit einem Mittelpunkt 40 der Ophthalmoskopierlinse 12 derart, dass die optische Achse 18 durch die Mittelpunkte 49 und 50 verläuft. Eine besondere Justierung bzw. Einstellung der Reduzierlinse 13 ist hier nicht erforderlich, da diese unmittelbar unterhalb des Objektivs des Mikroskops anordbar ist. Daher ist es lediglich erforderlich, die Ophthalmoskopierlinse 12 aufgrund möglicher Maßabweichungen der Positioniervorrichtung 20 nach der Reduzierlinse 13 als Referenz zu justieren. Die 3b und 3c zeigen jeweils einen zu der optischen Achse 18 relativen Versatz der Ophthalmoskopierlinse 12 bzw. der Reduzierlinse 13, so dass die Mittelpunkte 49 und 50 nicht mehr fluchten. Dieser Versatz ergibt sich hier dadurch, dass die Platte 42 und damit die Halteeinrichtung 36 um die Achse 38 verschwenkt ist.