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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs.
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Ein kontinuierlicher Gebindezulauf ist in Produktionsanlagen der Massengüterherstellung häufig notwendig. Die Stückgüter und/oder Gebinde befinden sich beim Transport zwischen den Behandlungsmaschinen in einem mehr oder weniger geschlossenen Produktstrom. Ab einem bestimmten Zeitpunkt bzw. je nach vorhandener Kapazität und gegebenem Aufbau der Behandlungsmaschine kann es notwendig sein, die Artikel in unterschiedlich große Teilgruppen einzuteilen, insbesondere auch hinsichtlich einer nachfolgenden Lagenbildung und/oder Palettierung der Stückgüter und/oder Gebinde.
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Bei der kontinuierlichen horizontalen Förderung von Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden mittels Bandförderern oder dergleichen werden die Artikel in einer ununterbrochenen Reihe oder in mehreren parallelen ununterbrochenen Reihen zu aufeinander folgenden Behandlungs- und/oder Handhabungsstationen gefördert. Sollen die Artikel ab einem bestimmten Zeitpunkt gruppenweise bearbeitet werden, bspw. um eine Gebindegruppe zusammenzustellen, so ist eine Abtrennung der gewünschten Anzahl von Artikeln aus dem ununterbrochenen und meist weitgehend lückenlosen Artikelstrom erforderlich. Bekannte Gruppierungselemente sehen beispielsweise sogenannte Einteilfinger vor, die von unten, oben, oder aus seitlicher Richtung in den Förderstrom eintauchen und durch Zurückhalten oder Beschleunigen einer definierten Anzahl von Artikeln, Stückgütern oder Gebinden gegenüber einem sich schneller bewegenden Förderband oder ggf. auch durch Beschleunigen gegenüber einem sich langsamer bewegenden Förderband für die Herstellung einer definierten Lücke zwischen den gruppierten Artikeln, Stückgütern oder Gebinden sorgen können.
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Derartige Gruppierungsverfahren werden bspw. bei der Förderung von Getränkebehältern eingesetzt. So tauchen diese Einteilfinger normalerweise in Lücken am seitlichen Rand zwischen zwei benachbarten Getränkebehältern ein, da hierbei durch die runde oder mit abgerundeten Ecken ausgebildete Kontur der Behälter eine Lücke zum Platzieren der Einteilfinger zur Verfügung steht.
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Der Stand der Technik zeigt, dass es bereits verschiedene Vorrichtungen und Verfahren für den Transport und die Gruppierung von Stückgütern gibt.
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So offenbart etwa die
GB 2 316 926 B eine Zuführvorrichtung für eine Verpackungsmaschine, wobei eine Einlaufvorrichtung einen oder mehrere Artikel aus einem definierten Vorrat beschleunigt. Der Vorrat bewegt sich über eine Übergabeplatte, und der eine oder die mehreren Artikel werden von unten mit einem angetriebenen Band angehoben, wobei sich die Artikel mit der gleichen Geschwindigkeit wie das angetriebene Band bewegen. Im Betrieb gleiten die Artikel entlang der Übergabeplatte und berühren das laufende Band nicht. Sobald sich die erste Gruppe von Artikeln über einem Führungselement befindet, bewegen sich Nocken, um das Führungselement anzuheben. Dies bewirkt, dass Quader die Artikel anheben und sie von der Übergabeplatte in Kontakt mit einem beweglichen Bolzen gebracht werden. Die angehobenen Artikel werden so aus dem nachfolgenden Artikelstrom heraus beschleunigt.
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Die
WO 2010/142317 A1 offenbart ein Verfahren zur Erzeugung von Abständen zwischen Artikelgruppen bzw. Produktreihen aus einem ungegliederten Artikelstrom, ohne diesen Artikelstrom zu unterbrechen. Die ankommenden Artikel werden mit einer definierten Geschwindigkeit zu einer Umleitspur geleitet, welche aus einer Tragkonstruktion besteht, so dass die dort ankommenden Artikel verweilen können. Die Umlenkspur verfügt über mindestens eine Rückhaltevorrichtung, welche die empfangenen Einheiten hält. Die Rückhaltevorrichtung gibt schließlich eine bestimmte Anzahl an Artikeln frei. Durch eine auf der Ausgangsspur definierte höhere Geschwindigkeit werden Produkteinheiten gebildet und von der Umlenkspur abgeführt.
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Darüber hinaus offenbart die
US 2014/0332345 A1 ein Verfahren und eine Fördervorrichtung zum Registrieren von Gegenständen auf einem Förderband. Das Förderband besteht aus einem Registrierband mit einklappbaren Flügeln, die in regelmäßigen Abständen über die Länge des Bandes verteilt sind. Antriebsrollen befördern die Gegenstände zwischen den aufeinanderfolgenden Flügeln. Die Flügel werden in einem vorgelagerten Teil des Förderers angehoben. Die Antriebsrollen drehen sich, wodurch die Artikel gegen die angehobenen Flügel geschoben werden. Unter einem nachgeschalteten Teil des Förderbandes läuft ein weiteres Band mit höherer Geschwindigkeit als das obere Förderband. Dies bewirkt, dass die Flügel abgesenkt werden und sich die Rollen hinter den Absenkflügeln rückwärts drehen, um die Artikel von den Absenkflügeln zu beabstanden.
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Angesichts der aus dem Stand der Technik bekannten Artikelfördervorrichtungen und Verfahren zur Beabstandung von Artikelgruppen kann es als vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung betrachtet werden, eine Vorrichtung und ein Verfahren für einen annähernd kontinuierlichen Gebindezulauf für hohe Leistungen zur Verfügung zu stellen, wobei vorzugsweise eine präzise Lückenbildung zwischen aufeinander folgend beförderten Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden und/oder zwischen aufeinander folgend beförderten Gruppen von Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden ermöglicht ist.
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Die genannten Ziele werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
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So schlägt die vorliegende Erfindung zur Erreichung des genannten Ziels eine Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden vor, welche auf einer sich in einer Transportrichtung bewegenden und/oder fördernden Horizontalfördereinrichtung befördert werden. Diese Horizontalfördereinrichtung kann eine Vielzahl von variabel oder zumindest gruppenweise gemeinsam antreibbaren zusätzlichen Antriebselementen aufweisen, insbesondere in Gestalt von sog. Kugelantrieben und/oder von sog. Einzelrollenantrieben, wobei diese Kugel- oder Einzelrollenantriebe die zusätzlichen Antriebselemente oder einen Teil der Horizontalfördereinrichtung bilden können. Mit Hilfe der genannten Kugel- und/oder Einzelrollenantriebe ist es möglich, den Stückgütern und/oder Gebinden bedarfsweise und/oder variabel steuerbare überlagerte Geschwindigkeitskomponenten in Transportrichtung zu geben und/oder aufzuprägen, was die angestrebte Lückenbildung innerhalb der Reihe ansonsten ununterbrochen hintereinander beförderter Artikel, Stückgüter und/oder Gebinde erlaubt.
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Wenn im vorliegenden Zusammenhang von Artikeln, Stückgütern oder Gebinden gesprochen wird, so können dies die unterschiedlichsten Einheiten sein. So können etwa Artikel durch Behälter wie Flaschen, Dosen o. dgl. Getränke- oder Flüssigkeitsbehälter gebildet sein. Als Gebinde können im vorliegenden Zusammenhang bspw. mechanisch zusammengehaltene Gruppierungen mehrerer einzelner, insbesondere gleichartiger oder identischer Artikel verstanden werden. Ein typisches Beispiel eines solchen Gebindes kann bspw. durch ein Folienschrumpfgebinde oder durch ein Umreifungsgebinde gebildet sein, bei dem mehrere Getränkebehälter mittels Schrumpffolie umwickelt und durch Wärmeeinwirkung in einem festen Verbund zusammengefügt sein können, oder bei dem mehrere Getränkebehälter mittels wenigstens eines Umreifungsbandes umschlungen und solchermaßen in einem festen Verbund zusammengehalten sein können. Ein weiteres Beispiel für ein solches Gebinde im Sinne der oben verwendeten Definition ist ein Karton, in den mehrere Getränkebehälter eingefügt sind. Der Begriff des Stückgutes ist umfassend zu verstehen und kann einerseits ein solches Gebinde meinen, kann allerdings auch generell einzelne, nicht mehr weiter teilbare Artikel meinen oder umfassen.
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Denkbar ist darüber hinaus, dass die wenigstens eine Horizontalfördereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden durch mindestens einen Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb ausgebildet sein kann. Dieser mindestens eine Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb kann dabei direkt über einen oder mehrere eigene Motoreinheiten angetrieben werden oder indirekt über separate Antriebseinheiten verfügen. Derartige separate Antriebseinheiten können dabei jeweils als Endlosband, Kette, Riemen etc. ausgebildet sein. Außerdem ist es denkbar, dass der mindestens eine Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb sowie ggf. weitere Antriebseinheiten mit einer Umlenkachse oder -rolle versehen sind und dadurch einen Endlosantrieb zulassen.
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Auch kann der Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb der Horizontalfördereinrichtung weitere Antriebseinheiten umfassen, welche dem Kugel- und oder Einzelrollenantrieb übergeordnet und/oder nebengeordnet und/oder untergeordnet sein können und diese auf den mindestens einen Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb einwirken. In weiteren Ausführungsformen ist es denkbar, dass diese weiteren Antriebseinheiten dabei als Band, Kette, Riemen etc. ausgebildet sein können.
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Ein Kugelantrieb, wie er hier als Teil der Horizontalfördereinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden definiert sein soll, kann bspw. eine Mehrzahl von Kugeln aufweisen, die frei drehbar in einem Mattenband eingebettet sind, so dass die mittels der Horizontalfördereinrichtung beförderten Artikel, Stückgüter oder Gebinde mit ihren Bodenflächen auf diesen Kugeln aufliegen. Sofern die Kugeln allesamt gegenüber der sich in Transportrichtung fortbewegenden Auflagefläche der Horizontalfördereinrichtung stillstehen, also keine Relativbewegung oder -drehung ausführen, werden die Artikel, Stückgüter oder Gebinde mit der Fördergeschwindigkeit der Horizontalfördereinrichtung in deren Umlaufrichtung und damit in Förder- oder Transportrichtung bewegt. Wenn sich dagegen die Kugeln oder ein Teil der Kugeln in einer definierten Umdrehungsrichtung drehen, können die auf der Auflageebene der Horizontalfördereinrichtung befindlichen, mit ihren Bodenflächen in Kontakt mit den sich drehenden Kugeln befindlichen Artikel, Stückgüter oder Gebinde gegenüber der Vorschubgeschwindigkeit der Horizontalfördereinrichtung abgebremst oder beschleunigt werden, wobei im vorliegenden Zusammenhang in erster Linie die Beschleunigung zum Zwecke der Lückenbildung zwischen aufeinander folgend transportierten Artikeln, Stückgütern oder Gebinden bzw. zwischen aufeinander folgenden Gruppen von Artikeln, Stückgütern oder Gebinden interessiert. Um diese Beschleunigung zu erzielen, müssen sich die Kugeln mit ihren nach oben aus der Auflagefläche der Horizontalfördereinrichtung herausragenden Abschnitten in Transportrichtung bewegen oder drehen, was eine Drehung ihrer jeweiligen Unterseiten in die Gegenrichtung bedingt. Um eine solche Relativbewegung der Kugeln zu erreichen, kann bspw. unterhalb des oberen Auflageabschnittes der Horizontalfördereinrichtung ein zusätzliches Antriebsband zum Bewegen, zum Beschleunigen oder zum Abbremsen der Kugeln vorgesehen sein, welches zum Zwecke der Beschleunigung der auf der Oberseite der Horizontalfördereinrichtung stehenden Artikel, Stückgüter oder Gebinde gegenüber dem die Kugeln lagernden Abschnitt der Horizontalfördereinrichtung langsamer oder verzögert laufen oder sogar stillstehen kann. Grundsätzlich ist es für eine ausgeprägte Beschleunigung der der auf der Oberseite der Horizontalfördereinrichtung stehenden Artikel, Stückgüter oder Gebinde gegenüber dem die Kugeln lagernden Abschnitt der Horizontalfördereinrichtung sogar denkbar, das mit den Kugeln in Antriebsverbindung stehende zusätzliche Antriebsband in Gegenrichtung zur Förder- oder Transportrichtung der Artikel, Stückgüter oder Gebinde laufen zu lassen.
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Die gleichen Zusammenhänge gelten grundsätzlich auch für die alternative Variante eines Einzelrollenantriebes, wobei hier eine Vielzahl von aneinander gefügten Rollen gemeinsam eine Auflagefläche und Förderfläche für die darauf befindlichen und solchermaßen zu fördernden Artikel, Stückgüter oder Gebinde bilden können. Auch diesen einzelnen Rollen können zusätzliche Antriebsbänder oder geeignete Antriebe zugeordnet sein, so dass Gruppen von Rollen schneller als andere Rollen angetrieben werden und solchermaßen eine Lückenbildung zwischen aufeinanderfolgend beförderten Artikeln, Stückgütern oder Gebinden bewirken können.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb der Horizontalfördereinrichtung oberhalb und/oder unterhalb und/oder seitlich der Stückgüter und/oder Gebinde angeordnet ist. Auch ist es denkbar, dass der Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb in Verbindung mit Beschleunigungsleisten ausgeführt sein kann.
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Es haben sich Ausführungsformen bewährt, bei welchen der Kugel- und/oder Einzelrollenantrieb sowie die weiteren Antriebsrollen über eine Steuer- und/oder Regeleinheit bedarfsweise angesteuert werden und den Stückgütern und/oder Gebinden eine variable Geschwindigkeitskomponente in Transportrichtung aufprägen. Die Steuer- und/oder Regeleinheit kann dabei so ausgebildet sein, dass die Antriebseinheiten einzeln oder gruppiert angesteuert werden können.
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Zudem haben sich Ausführungsformen bewährt, bei welcher durch die variable Geschwindigkeitskomponente des Kugel- und/oder Einzelrollenantriebs und weiteren Antriebseinheiten in Transportrichtung die Stückgüter und/oder Gebinde zueinander bedarfsweise gruppieren oder separieren.
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Weiter kann die Erfindung über eine mit der Horizontalfördereinrichtung zusammenwirkende Beabstandungsvorrichtung verfügen, die bedarfsweise die gruppierten Stückgüter und/oder Gebinde durch oben und/oder unten und/oder seitlich zwischen die Stückgüter und/oder Gebinde eingreifende Einteilstäbe in eine definierte Beabstandung zueinander bringen und weitertransportieren kann. Hierbei können etwa endlos umlaufende Zugmittel vorgesehen sein, insbesondere als Kettenpaar, die zum Antrieb und zur Führung von in den Förderweg der mittels der Horizontalfördereinrichtung beförderten Artikel, Stückgüter oder Gebinde eingreifenden und exakte Abstände zwischen aufeinander folgend beförderten Artikeln, Stückgütern oder Gebinden einstellen und/oderjustieren.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein mit dem unabhängigen Verfahrensanspruch definiertes Verfahren zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden und umfasst das Bewegen und/oder Fördern von Stückgütern und/oder Gebinden, sowie das Gruppieren und/oder Separieren von bewegten Stückgütern und/oder Gebinden. Außerdem ist vorgesehen, dass die Gebinde und/oder Stückgüter über eine Vielzahl von Kugel- und/oder Einzelantrieben bewegt und/oder gefördert werden. Diese Kugel- und/oder Einzelantriebe zur Gruppierung und/oder Separierung der bewegten Artikel, Stückgüter oder Gebinde können den bewegten Artikeln, Stückgütern und/oder Gebinden bedarfsweise und/oder variabel steuerbare Geschwindigkeitskomponenten geben oder aufprägen.
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Denkbar ist darüber hinaus, dass in einem ersten Abschnitt die Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden druck- und lückenlos erfolgt, d.h. weitgehend ohne Staudruck bzw. mit nur geringem Staudruck innerhalb der Artikel-, Stückgut- oder Gebindereihe.
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Weiter kann es sein, dass in einem ersten Abschnitt die Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden eine geschwindigkeitssteigende Horizontalbeförderung umfasst.
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Auch ist es denkbar, dass die geschwindigkeitssteigende Horizontalbeförderung der Stückgüter und/oder Gebinde durch eine der Vielzahl von Kugel- und/oder Einzelrollenantrieben der Horizontalfördereinrichtung übergeordnete und/oder untergeordnete und/oder nebengeordnete Antriebseinheiten herbeigeführt wird.
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Das Verfahren sieht vor, dass die Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden bedarfsweise und/oder variabel steuerbar ist und die überlagerten Geschwindigkeitskomponenten in Transportrichtung individuell auf die Stückgüter und/oder Gebinde einwirken.
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Zuletzt sieht das Verfahren vor, dass in einem zweiten Abschnitt eine definierte exakte Beabstandung der zuvor bedarfsweise gruppierten Stückgüter und/oder Gebinde durch eine Beabstandungsvorrichtung herbeigeführt und weitertransportiert wird.
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Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren. In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte der erfindungsgemäßen Vorrichtung betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
- 1 zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Ausführungsform mit einem oben und unten liegenden geschwindigkeitssteigenden Einzelrollenantrieb.
- 2 zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Ausführungsform mit einem Kugelrollenantrieb.
- 3 zeigt eine Seitenansicht einer möglichen Ausführungsform mit einem Einzelrollenantrieb in Verbindung mit Beschleunigungsleisten.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern die Merkmale nicht unvereinbar sind.
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Die 1 bis 3 zeigen in der Seitenansicht jeweils eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für einen kontinuierlichen Gebindezulauf 1 in Transportrichtung TR.
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Die schematische Seitenansicht der 1 zeigt in einer möglichen Ausführungsform eine Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden 2. Die mögliche Ausführungsform der 1 zeigt einen oben und unten liegenden geschwindigkeitssteigenden Einzelrollenantrieb 4, wobei der Transport von Stückgütern und/oder Gebinden 2 auf einer Horizontalfördereinrichtung 1 in Transportrichtung TR mit mehreren Einzelrollenantrieben 4 stattfindet. Die Einzelrollenantriebe 4 sind in einer Transportrichtung TR der Stückgüter und/oder Gebinde 2 aufeinanderfolgend angeordnet und werden derart aufeinander abgestimmt angetrieben, dass in Transportrichtung TR der Stückgüter und/oder Gebinde 2 ein jeweils vorauseilendes Stückgut und/oder Gebinde 2 zu einem jeweils unmittelbar auf das vorauseilende Stückgut und/oder Gebinde 2 nacheilende Gebinde und/oder Stückgut 2 beschleunigt wird, woraus resultierend ein relativer Abstand zwischen dem jeweiligen vorauseilenden Stückgut und/oder Gebinde 2 und dem jeweiligen unmittelbar hierauf folgenden Stückgut und/oder Gebinde 2 hergestellt wird, wodurch eine bedarfsweise Gruppierung/oder Separierung 3 der Stückgüter und/oder Gebinde 2 stattfindet.
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Die bedarfsweise Gruppierung und/oder Separierung 3 der Stückgüter und/oder Gebinde 2 wird über eine Steuer- und/oder Regeleinheit S ermöglicht bzw. gesteuert, welche die Einzelrollenantriebe 4 individuell und/oder in Einheiten ansteuern. Auch ist es denkbar, dass die Einzelrollen 4 indirekt über eine weitere Antriebseinheit 5 angetrieben bzw. über die Steuer- und/oder Regeleinheit S angesteuert werden und die Stückgüter und/oder Gebinde 2 bedarfsweise separiert oder gruppiert werden.
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In der Horizontalfördereinrichtung 1 sind die Stückgüter und/oder Gebinde 2 im Zulaufbereich zumindest nahezu druck- und lückenlos aneinandergereiht. Die Einzelrollenantriebe 4 können dabei so ausgebildet sein, dass die einzelnen Rollen oder Rolleneinheiten individuell motorisch oder sensorisch durch die Steuer- und/oder Regeleinheit S angesteuert werden. Die Einzelrollenantriebe 4 sind so angeordnet, dass diese unter und/oder oberhalb und/oder seitlich zum Gebindezulauf im Oberflächenkontakt zu den Stückgütern und/oder Gebinden 2 stehen. Durch eine höhere Umlaufgeschwindigkeit der einzelnen Rollen oder Rolleneinheiten der Einzelrollenantriebe 4 im Vergleich zu den vorplatzierten einzelnen Rollen oder Rolleneinheiten der Einzelrollenantriebe 4 mit reduzierter Umlaufgeschwindigkeit, ist es möglich, dass eine bedarfsweise Gruppierung und/oder Separierung 3 von Stückgütern und/oder Gebinden 2 herbeigeführt werden kann, indem die Stückgüter und/oder Gebinde 2 vom vorherigen Gebindezulauf wegbeschleunigt werden. Daher ist ein gezieltes Ziehen von Lücken möglich, um die Stückgüter und/oder Gebinde 2 zu separieren oder zu gruppieren.
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Durch eine durch die Horizontalfördereinrichtung 1 bereitgestellte nachfolgende Beabstandungsvorrichtung 6 können die vereinzelten Stückgüter und/oder Gebinde 3 in Transportrichtung TR in eine definierte exakte Beabstandung zueinander gebracht und weitertransportiert werden. Dazu schieben sich Beabstandungsstäbe hinter die Stückgüter und/oder Gebinde und ermöglichen so den Weitertransport. Die Geschwindigkeit der Beabstandungsfinger der Beabstandungsvorrichtung 6 ist gegenüber der geschwindigkeitssteigenden Einzelrollenantriebe 4 in der Regel geringer ausgebildet. Durch das Zusammenspiel der geschwindigkeitssteigenden Einzelrollenantriebe 4 bzw. der hier lediglich als Doppelpfeil angedeuteten weiteren Antriebseinheiten 5 und der Beabstandungsvorrichtung 6 mit den ebenfalls lediglich angedeuteten Einteilstäben ergibt sich ein kontinuierlicher Gebindezulauf.
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Die schematische Seitenansicht der 2 zeigt eine Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden. Die mögliche Ausführungsform der 2 zeigt eine Vorrichtung mit Kugelrollenantrieben 4, wobei der Transport von Stückgütern und/oder Gebinden 2 auf einer Horizontalfördereinrichtung 1 in Transportrichtung TR mit Kugelrollenantrieben 4 stattfindet, welche jeweils um eine Umlenkachse 8 geführt werden und einen Endlosantrieb darstellen. Die Kugelrollenantriebe 4 sind in einer Transportrichtung TR der Stückgüter und/oder Gebinde 2 aufeinanderfolgend angeordnet und werden derart aufeinander abgestimmt angetrieben, dass in Transportrichtung TR der Stückgüter und/oder Gebinde 2 ein jeweils vorauseilendes Stückgut und/oder Gebinde 2 zu einem jeweils unmittelbar auf das vorauseilende Stückgut und/oder Gebinde 2 nacheilende Stückgut und/oder Gebinde 2 beschleunigt wird, woraus resultierend ein relativer Abstand zwischen dem jeweiligen vorauseilenden Stückgut und/oder Gebinde 2 und dem jeweiligen unmittelbar hierauf folgenden Stückgut und/oder Gebinde 2 hergestellt wird, wodurch durch das gezielte Ziehen von Lücken eine bedarfsweise Gruppierung/oder Separierung 3 der Stückgüter und/oder Gebinde 2 stattfindet. Die bedarfsweise Gruppierung und/oder Separierung 3 der Stückgüter und/oder Gebinde 2 wird in der Ausführung der 2 über eine Steuer- und/oder Regeleinheit S ermöglicht, welche die Kugelrollenantriebe 4 bzw. die weitere Antriebseinheit 5 individuell und/oder in Einheiten ansteuern kann.
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Durch eine durch die Horizontalfördereinrichtung 1 bereitgestellte nachfolgende Beabstandungsvorrichtung 6, die vereinzelten Stückgüter und/oder Gebinde 3 in Transportrichtung TR in einem definierten Abstand zueinander gebracht und weitertransportiert werden. Dazu schieben sich Beabstandungsstäbe oder Einteilstäbe von unten und/oder von oben und/oder seitlich hinter die Stückgüter und/oder Gebinde 2 und ermöglichen so den Weitertransport.
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Die schematische Seitenansicht der 3 zeigt eine Vorrichtung zur Gruppierung und/oder Separierung von im Reihentransport beförderten Stückgütern und/oder Gebinden. Die mögliche Ausführungsform der 3 zeigt eine Vorrichtung mit Einzelrollenantrieben 4 unter Verwendung von Beschleunigungsleisten 7. Mit Hilfe der Beschleunigungsleisten 7 können die Stückgüter und/oder Gebinde bedarfsweise separiert bzw. gruppiert werden.
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Die Einzelrollenantriebe 4 sind um eine Umlenkachse 8 geführt und stellen einen Endlosantrieb dar. In einer bevorzugten Ausführungsform sind Rollen auf Stäben aufgezogen, welche Stäbe die Achsen der Rollen ausbilden und die Rollen auf den Achsen drehbar angeordnet sind. Die Achsen der Rollen sind zum Beispiel an Ketten fixiert und spannen ein Rollenband auf. Zwischen den Rollenbändern befinden sich Beschleunigungsleisten 7, welche durch Metall-, und/oder Kunststoff- und/oder Holzleisten ausgebildet sein können und bedarfsweise gegen die Rollen gedrückt werden. Beim Betrieb des Einzelrollenantriebs, ohne Betätigung der Beschleunigungsleisten 7, bewegen sich die Einzelrollen zusammen mit den darauf befindlichen Stückgütern und/oder Gebinden 2 auf dem Rollenband in Transportrichtung TR, wobei sich die einzelnen Rollen nicht drehen und stillstehen. Bei von den Rollen abgerückten Beschleunigungsleisten 7 ist die resultierende Fördergeschwindigkeit der Stückgüter und/oder Gebinde 2 in Transportrichtung TR auf dem Einzelrollenband überall gleich. Bei angedrückten Beschleunigungsleisten 7 wird im Kontaktbereich, wo sich die Beschleunigungsleisten 7 mit den Rollen berühren, die Fördergeschwindigkeit gegenüber den übrigen Bereichen des Einzelrollenbands erhöht oder sogar verdoppelt. Hierdurch erfahren die Stückgüter und/oder Gebinde 2 durch die sich drehenden Rollen eine höhere Fördergeschwindigkeit in Transportrichtung TR, wodurch diese vom restlichen Gebindezulauf wegbeschleunigt werden. Durch die Erhöhung der Fördergeschwindigkeit in Transportrichtung TR ist ein gezieltes Ziehen von Lücken möglich, wodurch eine Separierung bzw. Gruppierung 3 der Stückgüter und/oder Gebinde 2 stattfindet.
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Durch eine durch die Horizontalfördereinrichtung 1 bereitgestellte nachfolgende Beabstandungsvorrichtung 6 können die vereinzelten Stückgüter und/oder Gebinde 2 in Transportrichtung TR in einem definierten Abstand zueinander gebracht und weitertransportiert werden. Dazu schieben sich Beabstandungssstäbe von unten und/oder von oben und/oder seitlich hinter die Stückgüter und/oder Gebinde und ermöglichen so den Weitertransport. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Beabstandungsstäbe der Beabstandungsvorrichtung 6 ist gegenüber der geschwindigkeitssteigenden Einzelrollenantriebe 4 in der Regel geringer ausgebildet.
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Wenn auch im Zusammenhang der Figuren generell von „schematischen“ Darstellungen und Ansichten die Rede ist, so ist damit keineswegs gemeint, dass die Figurendarstellungen und deren Beschreibung hinsichtlich der Offenbarung der Erfindung von untergeordneter Bedeutung sein sollen. Der Fachmann ist durchaus in der Lage, aus den schematisch und abstrakt gezeichneten Darstellungen genug an Informationen zu entnehmen, die ihm das Verständnis der Erfindung erleichtern, ohne dass er etwa aus den gezeichneten und möglicherweise nicht exakt maßstabsgerechten Größenverhältnissen der Stückgüter und/oder Teilen der Vorrichtung oder anderer gezeichneter Elemente in irgendeiner Weise in seinem Verständnis beeinträchtigt wäre. Die Figuren ermöglichen es dem Fachmann als Leser somit, anhand der konkreter erläuterten Umsetzungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der konkreter erläuterten Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein besseres Verständnis für den in den Ansprüchen sowie im allgemeinen Teil der Beschreibung allgemeiner und/oder abstrakter formulierten Erfindungsgedanken abzuleiten.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform anhand der 1 bis 3 beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Horizontalfördereinrichtung
- 2
- Stückgüter/ Gebinde
- 3
- Gruppierung/ Separierung
- 4
- Kugel-/ Einzelrollenantrieb
- 5
- Antriebseinheit, weitere Antriebseinheit
- 6
- Beabstandungsvorrichtung, Beabstandungs- und/oder Einteileinrichtung
- 7
- Beschleunigungsleiste
- 8
- Umlenkachse
- TR
- Transportrichtung
- S
- Steuer-/ Regeleinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2316926 B [0006]
- WO 2010/142317 A1 [0007]
- US 2014/0332345 A1 [0008]