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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umgruppierung einer Anzahl von in Reihe hintereinander beförderter Artikel mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 6.
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Bei der Förderung und Verpackung von Artikeln oder Stückgütern wie bspw. Behältern, die in einer Reihe hintereinander auf einem Horizontalförderer transportiert werden, besteht oftmals die Notwendigkeit einer Umsortierung, um die Artikel oder Behälter bspw. in eine Reihe nebeneinander zu bringen, damit sie mittels einer Verpackungsmaschine in Paketen oder dgl. Gebinden verpackt werden können. Um die z.B. hintereinander in einer einzigen Reihe angeförderten Artikel oder andere Stückgüter wie Behälter auf mehrere nachgeordnete Reihen verteilen zu können, müssen die Artikel, Stückgüter oder Behälter in kontrollierter Weise quer zur Förderrichtung verschoben werden.
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Die
DE 43 43 477 C1 offenbart eine sog. Verteilweiche mit einer beweglichen Führungsmündung, die innerhalb eines ersten Förderabschnittes synchron zu dem in ihrem Bereich bewegten Fördergut in Förderrichtung verfahren und quer zur Förderrichtung vor den einzelnen Reihen eines nachgeordneten Förderabschnittes positioniert wird. Nach dem Positionieren wird die Führungsmündung wieder entgegen der Förderrichtung in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht, um einen nachfolgenden Spurwechsel zu ermöglichen.
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Die
EP 2 204 342 B1 offenbart ein Verfahren zum Gruppieren von Produkten mit ovalen Querschnitten wie Flaschen zur Losbildung, wobei die Produkte in einer Reihe hintereinander befördert und mittels einer querliegend angeordneten kammförmigen Sammelvorrichtung nacheinander aufgenommen werden, um die Produkte dadurch in eine Reihenanordnung quer zur ursprünglichen Förderrichtung anzuordnen. Durch die zweiachsige Beweglichkeit der kammartigen Sammelvorrichtung können die Querreihen mit Produkten an eine gewünschte Stelle innerhalb des Bewegungsbereichs der Sammelvorrichtung positioniert werden, um auf diese Weise eine Gruppierung oder Palettierung der Produkte zu ermöglichen.
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Diese bekannten Systeme zur Umgruppierung von in Längsreihen hintereinander beförderten Artikeln benötigen meist relativ viel Bauraum und sind zudem meist nicht flexibel für unterschiedliche Artikelgrößen oder -gruppierungen einsetzbar. Ein vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein einfaches Verfahren und eine einfach aufgebaute und handhabbare Vorrichtung zur Umsortierung von Artikelreihen quer zu ihrer ursprünglichen Förderrichtung zur Verfügung zu stellen, die sich für unterschiedliche Artikelgrößen und zur Realisierung unterschiedlicher Artikelformate und -anordnungen eignen.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. So sieht die Erfindung zur Erreichung des genannten Ziels ein Verfahren zur Umgruppierung oder Umsortierung mehrerer hintereinander in einer Reihe beförderter Artikel vor, wobei mindestens zwei der Artikel miteinander eine Artikelgruppe bilden, aus welcher Artikelgruppe ein oder mehrere der Artikel quer zu ihrer Förderrichtung unter Ausbildung einer Stufenformation verschoben werden. Anschließend werden Artikel aus der Stufenformation verzögert, so dass resultierend aus der Verzögerung mehrere der wenigstens zwei Artikel eine Anordnung nebeneinander und quer zur Förderrichtung einnehmen.
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Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umgruppierung oder Umsortierung einer Anzahl von in Reihe hintereinander beförderter Artikel in eine Anordnung mit quer zur Förderrichtung nebeneinander befindlichen Artikeln werden die aufeinander folgenden und umzugruppierenden oder umzusortierenden Artikel nacheinander jeweils um einen unterschiedlichen Verschiebeweg quer zur Förderrichtung verschoben, wobei in Förderrichtung aufeinander folgende Artikel jeweils zumindest um einen Betrag quer zur Förderrichtung verschoben werden, der mindestens ihrer Artikelbreite oder ihrem Artikeldurchmesser bzw. einem Vielfachen davon entspricht. Auf diese Weise werden die Artikel zunächst in eine diagonale Anordnung gebracht, wonach anschließend durch Verzögerung zumindest einiger der Artikel in eine Anordnung nebeneinander quer zur Förderrichtung gebracht werden.
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Wahlweise kann das Verfahren vorsehen, dass die Artikel zunächst quer zur Förderrichtung verschoben und anschließend durch Anstauen oder Verzögern gegen die Förderrichtung verschoben werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Artikel zeitgleich oder mehr oder weniger zeitversetzt quer zur Förderrichtung und durch Anstauen oder Verzögern gegen die Förderrichtung verschoben werden. Vorzugsweise wird jeweils gleichzeitig eine definierte Anzahl von Artikeln in eine Anordnung nebeneinander quer zur Förderrichtung gebracht, wobei sich die Verschiebevorgänge jeweils zyklisch wiederholen, bis eine gewünschte Anzahl von Artikelquerreihen hintereinander angeordnet sind, die eine vorgesehene Gebindegröße oder eine gewünschte Palettenlage bilden.
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Die vorliegende Erfindung sieht zur Erreichung des oben genannten Ziels weiterhin eine Vorrichtung zur Umgruppierung oder -sortierung einer Anzahl von in Reihe hintereinander beförderter Artikel in eine Anordnung mit quer zur Förderrichtung nebeneinander befindlichen Artikeln mittels eines quer zur Förderrichtung beweglichen abgestuften Schieberelementes vor, das bei einem Schubvorgang quer zur Förderrichtung die aufeinander folgenden und umzugruppierenden oder umzusortierenden Artikel nacheinander jeweils um einen unterschiedlichen Verschiebeweg quer zur Förderrichtung verschiebt. Das Schieberelement weist eine treppenartige Kontur mit Anlageflächen auf, die in Förderrichtung aufeinander folgende Artikel jeweils zumindest um einen Betrag quer zur Förderrichtung verschieben, der mindestens ihrer Artikelbreite oder ihrem Artikeldurchmesser bzw. einem Vielfachen davon entspricht. Zudem kann dem Schieberelement ein gegen die Förderrichtung verschiebbares und/oder in Eingriff mit den Artikeln bringbares Anlageelement zugeordnet sein, das die Artikel durch Verzögerung in eine Anordnung nebeneinander quer zur Förderrichtung bringt. Ein solches Schieberelement kann im vorliegenden Zusammenhang auch als Staubalken bezeichnet werden. Anstelle einer mittels Staubalken erzeugten Verzögerung können die in die Stufenformation gebrachten Artikel auch mittels einer geeigneten Schubstange kurzzeitig beschleunigt werden, so dass aus der Beschleunigung resultierend mehrere der wenigstens zwei Artikel eine Anordnung nebeneinander und quer zur Förderrichtung einnehmen.
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Wahlweise kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die oszillierende Bewegung des Schieberelements quer zur Förderrichtung und die Bewegung und/oder Aktivierung des Anlageelements derart aufeinander abgestimmt sein, dass die Artikel zunächst quer zur Förderrichtung verschoben und anschließend durch Anstauen oder Verzögern – oder auch durch kurzzeitige Beschleunigung mittels Schubbalken – gegen die Förderrichtung verschoben werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die oszillierende Bewegung des Schieberelements quer zur Förderrichtung und die Bewegung und/oder Aktivierung des Anlageelements bzw. Schubbalkens derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Artikel zeitgleich oder zeitversetzt quer zur Förderrichtung und durch Anstauen oder Verzögern oder durch Beschleunigen gegen die Förderrichtung verschoben werden.
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Eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorsehen, dass das Schieberelement wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei abgestufte Anlageflächen für jeweils einen zu verschiebenden Artikel aufweist, die insgesamt eine diagonale Ausrichtung relativ zur Förderrichtung aufweisen. Zudem kann vorgesehen sein, dass die Breite des Anlageelements einem Mehrfachen der Artikelbreiten oder Artikeldurchmesser entspricht und auf die Anzahl der Anlageflächen des Schieberelements abgestimmt ist. Auf diese Weise kann eine gewünschte Anzahl von Artikeln gleichzeitig oder im Förderverlauf in einer Weise mittels Quervorschub des Schieberelements verschoben werden, dass zuvor hintereinander beförderte Artikel nebeneinander stehen und/oder weiterbefördert werden.
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Das Schieberelement kann wahlweise separat beweglich sein oder auch mit dem Anlageelement starr verbunden sein, so dass beide eine gemeinsame oszillierende Beweglichkeit quer zur Förderrichtung der Artikel aufweisen. Bei einer solchen Variante werden die Artikel am Anlageelement aufgestaut und gegenüber der Förderrichtung verzögert, unmittelbar nachdem nachfolgende Artikel der jeweiligen Gruppierung quer zur Förderrichtung verschoben wurden. Wie oben erwähnt, kann anstelle einer solchen Verzögerung auch eine Beschleunigung der Artikel erfolgen, um eine gewünschte Gruppierung oder Formation zu erzielen.
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Wenn im vorliegenden Zusammenhang meist von Artikeln die Rede ist, die hintereinander in Reihe befördert und mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der entsprechenden Vorrichtung umgruppiert oder umsortiert werden sollen, so können dies generell die verschiedensten gleichartigen Artikel, Stückgüter, Pakete o. dgl. sein. Mit dem Begriff der in Reihe hintereinander beförderten Artikel können insbesondere auch Behälter, Getränkebehälter, Flaschen, Dosen o. dgl. gemeint sein, die jeweils gleiche Größenabmessungen aufweisen und deshalb mittels des beweglichen Schieberelements oder Stufenschiebers in der gewünschten Weise umgruppiert werden können.
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Es sei zudem darauf hingewiesen, dass im vorliegenden Zusammenhang sowie bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen meist von einer einzigen Reihe von hintereinander beförderten Artikeln gesprochen wird, was jedoch nicht ausschließt, dass zwei parallele Reihen oder auch mehr parallele Reihen von nebeneinander beförderten Artikeln in der erfindungsgemäßen Weise quer zur Förderrichtung verschoben und auf diese Weise umgruppiert werden.
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Nachfolgend werden nochmals einige Aspekte, Besonderheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung genannt oder zusammengefasst. So sieht die Erfindung ein Schieberelement bzw. einen sog. Stufenschieber zum Aufteilen von Behältern in mehrere Gassen vor. Zudem sieht die Erfindung vor, dass die Behälter gleichzeitig oder anschließend zu Gebindeformationen aufgestaut werden. Ggf. kann die Gebindeformation auch anstelle von Aufstauen durch Beschleunigen der Artikel hergestellt werden. Dieser Stufenschieber kann insbesondere durch ein Formteil gebildet sein, das bspw. an einem x, y, (z)-Portalsystem beweglich gelagert ist und insbesondere quer und/oder längs zur Förderrichtung hin und her bewegt werden kann. Eine Voraussetzung für die Einsetzbarkeit eines solchen Stufenschiebers besteht darin, dass die zu verarbeitenden Behälter (mit rundem, ovalem oder rechteckigem Querschnitt) in einer oder mehreren Reihen hintereinander zugeführt werden. Die Artikel oder Behälter haben sinnvollerweise jeweils kleine Abstände voneinander in Laufrichtung. Diese Abstände können z.B. von einem vorgeschalteten Dosiersystem erzeugt werden.
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Je nach Anwendung kann es vorteilhaft sein, wenn zwischen den Artikeln oder Behältern innerhalb einer späteren Formation ein kleinerer Spalt und dafür zwischen den Behältern, die zu unterschiedlichen Formationen gehören, ein größerer Spalt erzeugt wird. Je nach Anwendung kann es jedoch auch sinnvoll sein, dass die Behälter stehen und alle Bewegungen ausschließlich durch den Stufenschieber erzeugt werden. Die Zulaufgeschwindigkeit der Einzelbehälter kann (muss aber nicht) gleich der Ablaufgeschwindigkeit der fertig gebildeten Formationen sein. Bei einem mehrbahnigen Zulauf von Artikeln oder Behältern wird die entsprechende Anzahl von Stufenschiebern synchron in allen Achsen zueinander verfahren. Im Idealfall ist der Mehrzahl von Stufenschiebern ein gemeinsamer Antrieb zugeordnet.
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Je nach gewünschter Leistung der Vorrichtung bzw. des Verfahrens können mehrere Stufenschieber in Laufrichtung hintereinander angeordnet sein, wobei vorzugsweise jeder dieser Stufenschieber an einem separaten Portalsystem angeordnet ist. So kann bspw. bei Verwendung von zwei Stufenschiebern in Laufrichtung der erste Schieber nach erfolgter Verschiebung einiger der Artikel oder Behälter die Anzahl an Artikeln oder Behältern für eine Formation für den zweiten oder nachfolgenden Schieber passieren lassen. Am Stufenschieber können bei Bedarf Klemm- oder Sauggreifer angebracht sein, damit kippempfindliche Artikel oder Behälter beim seitlichen Verschieben und Verzögern gehalten werden und dadurch am Kippen gehindert werden.
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Eine erste Anwendung kann bspw. als Verteilsystem ausgebildet sein. Bei einem solchen Verteilsystem werden die in Reihe(n) ankommenden Artikel oder Behälter durch Verschieben quer zur Laufrichtung auf mehrere Reihen oder Gassen aufgeteilt. Während des Verschiebevorgangs haben die Artikel oder Behälter und der seitlich bewegte Stufenschieber jeweils konstante Geschwindigkeiten in Laufrichtung. Anschließend fährt der Stufenschieber seitlich oder nach oben weg und anschließend wieder zurück auf seine Ausgangsstellung. Die dadurch entstehende große Lücke zwischen den Behältern in einer Reihe sowie der Versatz der Behälter nebeneinander kann bei Bedarf später durch Aufstauen, z.B. mittels einer Staustange o. dgl., verändert werden.
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Eine zweite Anwendung sieht ein System zur Erstellung von Gebinden vor, bei dem der Stufenschieber mit einem Staubalken kombiniert und gekoppelt ist. Bei dieser Anwendung werden die in Reihe(n) ankommenden Artikel oder Behälter zunächst durch Verschieben quer zur Laufrichtung auf mehrere Reihen oder Gassen aufgeteilt. Während des Verschiebevorgangs haben die Artikel oder Behälter sowie der Stufenschieber jeweils konstante Geschwindigkeiten in Laufrichtung. Anschließend verringert der Stufenschieber seine Geschwindigkeit in Laufrichtung. Durch die Differenzgeschwindigkeit laufen die Behälter nacheinander gegen den quer zur Förderrichtung angebrachten Staubalken, bis alle Behälter auf einer Linie sind. Nun synchronisiert der Stufenschieber auf Transportbandgeschwindigkeit auf, wird also bis zur Fördergeschwindigkeit beschleunigt. In einer alternativen Variante des Systems ist es auch vorstellbar, dass der Staubalken die Behälter oder Artikel auf eine nachfolgend, langsamer laufende Fördereinrichtung übergibt, wobei sich der Staubalken und diese langsamer laufende Fördereinrichtung sinnvollerweise synchron bewegen.
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Bei Bedarf können danach die vorhandenen seitlichen Lücken durch eine zusätzliche Querbewegung des Stufenschiebers (quer zur Förderrichtung) geschlossen werden. Anschließend beschleunigt der Stufenschieber kurz, damit eine Lücke zwischen dem Staubalken und den Artikeln oder Behältern entsteht und kann danach seitlich oder nach oben wegfahren und anschließend wieder zurück auf seine Ausgangsstellung fahren.
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Eine dritte Anwendung kann als System zur Erstellung von Gebinden dienen, wobei der Stufenschieber ohne Staubalken eingesetzt wird. Bei dieser Anwendung werden die in Reihe(n) ankommenden Artikel oder Behälter wie bei der oben beschriebenen ersten Anwendung auf mehrere Reihen oder Gassen aufgeteilt. Anschließend werden durch eine separate nachfolgende Vorrichtung die Behälter aufgestaut, z.B. mittels einer Staustange, oder aufgeschoben, z.B. mittels einer Schubstange, bis die gewünschten Formationen erstellt sind.
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Der besondere Vorteil der beschriebenen Erfindung besteht unter anderem darin, dass damit linienförmige Gebindeformationen z.B. an einem Portal-Achs-System hergestellt werden können. Vor allem bei rechteckigen oder ovalen Behältern, die mit ihren Mantelflächen aneinander liegend gereiht werden sollen, wird ein geeignetes System geliefert, das die gewünschten Gebinde oder Palettenformationen herstellen kann. Zudem kann das System eine wirtschaftliche Variante zum Verteilen auf mehrere Gassen bilden.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt in sieben schematischen Ansichten aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung einer in Reihe hintereinander beförderten Artikelgruppe durch Querverschieben während eines Transports auf einer Horizontalfördereinrichtung.
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2 zeigt in fünf schematischen Ansichten aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung einer Artikelreihe mittels einer ersten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Stufenschiebers.
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3 zeigt in vier schematischen Ansichten aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung einer Artikelreihe mittels einer zweiten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Stufenschiebers.
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4 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Artikelreihe und eines daran angreifenden Stufenschiebers gemäß der in 3 gezeigten Ausführungsvariante.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die sieben schematischen Ansichten der 1 zeigen aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung oder Umsortierung einer in Reihe hintereinander beförderten Artikelgruppe durch Querverschieben während eines Transports auf einer Horizontalfördereinrichtung. So zeigt die 1a eine Draufsicht auf eine Horizontalfördereinrichtung 8, die bspw. durch ein Förderband, eine Fördermatte o. dgl. gebildet sein kann, auf der eine Vielzahl von hintereinander in Reihe angeordneten Artikeln 10 befördert werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bilden jeweils vier hintereinander beförderte Artikel 10 jeweils eine Artikelgruppe 12 mit jeweils relativ kleinen Lücken 14 zwischen den einzelnen Artikeln 10. Zwischen aufeinander folgenden Artikelgruppen 12 mit jeweils vier Artikeln 10 befinden sich dagegen größere Lücken 16. Die Artikel 10 bzw. Artikelgruppen 12 bewegen sich in Förderrichtung 18 mit der Fördergeschwindigkeit 19 der Horizontalfördereinrichtung 8. Wie die 1b und 1c verdeutlichen, werden mehrere der Artikel 10 einer Artikelgruppe 12 – hier der zuvorderst in Förderrichtung 18 bewegten Artikelgruppe 12 – quer zur Förderrichtung 18 verschoben, was im Folgenden allgemein als Verschieberichtung 20 bezeichnet wird. Wie es die 1c erkennen lässt, werden die Artikel 10 der betroffenen Artikelgruppe 12 quer zu ihrer Förderrichtung 18 in Verschieberichtung 20 in eine Stufenformation 22 verschoben. Anschließend wird die in Stufenformation 22 gebrachte Artikelgruppe 12 entgegen der Förderrichtung 18 verzögert (1d), was allgemein als Aufstauen 24 oder Verzögern bezeichnet wird. Durch das Aufstauen 24 mit einer Verzögerungsrichtung entgegen der Förderrichtung 18 (1e) werden die zunächst in Stufenformation 22 gebrachten Artikel 10 der Artikelgruppe 12 in eine Queranordnung 26 gebracht (1f), bei der die Artikel 10 quer zur ursprünglichen Formation (1a) und quer zur Förderrichtung 18 angeordnet sind.
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Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen, bis eine gewünschte Anzahl von Queranordnungen 26 der ursprünglich längs beförderten Artikelgruppen 12 erreicht ist (1g), was bspw. für die Bildung von Palettenlagen mit mehreren hintereinander angeordneten Querreihen 26 mit jeweils gleicher Artikelanzahl sinnvoll sein kann.
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Die fünf schematischen Ansichten der 2a bis 2e verdeutlichen aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung oder Umsortierung einer Artikelgruppe 12, bestehend aus mehreren fluchtend hintereinander angeordneten Artikeln 10, mittels einer ersten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Stufenschiebers 30. Die Artikelgruppe 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch fünf gering voneinander beabstandete Artikel 10 gebildet, die in Förderrichtung 18 mit der Fördergeschwindigkeit 19 hintereinander transportiert werden. Zwischen den aufeinander folgend transportierten Artikeln 10 einer Artikelgruppe 12 befinden sich kleine Lücken 14, so dass die Artikel 10 nicht in berührendem Kontakt zueinander stehen. In Förderrichtung 18 aufeinander folgende Artikelgruppen 12 sind vorzugsweise durch größere Lücken 16 voneinander getrennt, was das seitliche Angreifen des Stufenschiebers 30 erleichtert. Der Stufenschieber 30 kann zumindest kurzzeitig mit einer Verschiebegeschwindigkeit 32 parallel zur Förderrichtung 18 bewegt werden, wobei seine Verschiebegeschwindigkeit 32 normalerweise während des in 2a gezeigten beginnenden Formatierungsvorganges mit der Fördergeschwindigkeit 19 der die Artikelgruppen 10 bewegenden Horizontalfördereinrichtung 8 übereinstimmt.
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Wie es die 2b erkennen lässt, wird der Stufenschieber 30 während eines seitlichen Verschiebevorganges 20 weiterhin weitgehend synchron mit der Fördergeschwindigkeit 19 der Horizontalfördereinrichtung 8 parallel zur Förderrichtung 18 bewegt, wird jedoch gleichzeitig seitlich und senkrecht gegen die Artikelgruppe 12 bewegt, wodurch sich aufgrund seines Treppen- oder Stufenprofils 34 eine abgestufte Verschiebung der Artikel 10 senkrecht zu ihrer ursprünglichen Hauptbewegungsrichtung – der Förderrichtung 18 – ergibt. Die seitliche Verschiebegeschwindigkeit 36 des Stufenschiebers 30 in die senkrecht zur Förderrichtung 18 orientierte Verschieberichtung 20 ist normalerweise auf die Vorschubgeschwindigkeit 19 der Fördereinrichtung 8 abgestimmt, so dass sich nach einem vollständigen Verschiebevorgang die gestufte Anordnung 22 der Artikel 10 gemäß 2c ergibt, ohne dass die in Förderrichtung 18 folgende Artikelgruppe 12 mit dem Stufenschieber 30 kollidieren kann, wenn dieser bspw. seitlich zurückgezogen und dadurch aus dem Eingriff mit den Artikeln 10 gebracht wird. Alternativ kann der Stufenschieber 30 auch nach oben aus dem Eingriff mit den Artikeln 10 gezogen werden.
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Die 2d lässt eine gestufte Anordnung 22 der Artikelgruppe 12 nach erfolgter seitlicher Verschiebung erkennen. Jeder der Artikel 10 ist gegenüber seinem vorauseilenden Artikel 10 jeweils um einen Betrag verschoben, der mindestens der Artikelbreite quer zur Förderrichtung 18 entspricht. Gemäß 2e wird diese in Diagonalanordnung 22 gebrachte Artikelgruppe 12 anschließend mittels eines Anlageelements 38 aufgestaut, so dass sich eine Ausrichtung der Artikel 10 als Querreihe 26 ergibt, bei der sie nebeneinander und senkrecht zur ursprünglichen Förderrichtung 18 ausgerichtet sind. Das Anlageelement 38 – bspw. ein sog. Staubalken – kann wahlweise in Förderrichtung 18 oder gegen die Förderrichtung 18 (Verschieberichtung 24) verschoben werden, wodurch sich eine gewünschte Positionierung der Artikelquerreihe 26 ergibt. Das Anlageelement 38 bzw. der Staubalken kann auch wahlweise in Förderrichtung 18 (Verschieberichtung 24) verschoben werden oder kurzzeitig angehalten werden, wodurch sich ebenfalls die gewünschte Positionierung der Artikelquerreihe 26 ergibt.
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Eine nachfolgende Artikelgruppe 12 kann in entsprechender Weise verschoben und zu einer Artikelquerreihe 26 umgruppiert oder umsortiert werden, ohne dass hierzu die Fördereinrichtung 8 verzögert, beschleunigt oder gar angehalten werden muss. Vielmehr kann der Umsortierungsvorgang bei unveränderter Bandgeschwindigkeit 19 im laufenden Förderprozess erfolgen. Mehrere hintereinander aufgestaute Artikelquerreihen 26 können gemeinsam eine Palettenlage oder eine andere Gruppierung der Artikel 10 bilden, die bspw. einem nachfolgenden Verpackungsvorgang zugeführt werden kann.
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Wenn in diesem Zusammenhang von Artikeln 10 die Rede ist, so können dies runde, mehreckige oder anders geformte Flaschen, Behälter, Stückgüter, Kartons, Dosen o. dgl. Behältnisse oder Packgüter sein. Grundsätzlich können die Artikel 10 auch durch Gebinde mit mehreren zusammengefassten Einzelstücken gebildet sein.
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Die vier schematischen Ansichten der 3 verdeutlichen aufeinander folgende Verfahrensschritte bei der Umgruppierung bzw. Umsortierung einer Artikelgruppe 12 mittels einer zweiten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Stufenschiebers 40, der in diesem Fall einen integrierten Staubalken 42 aufweist (3a), so dass die Längsverschiebung der Artikel 10 gleichzeitig bzw. in einem einzigen Verschiebevorgang mit ihrer Querverschiebung erfolgt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Artikelgruppe 12 durch fünf gering voneinander beabstandete Artikel 10 gebildet, die in Förderrichtung 18 mit der Fördergeschwindigkeit 19 hintereinander auf einer hier nur angedeuteten Horizontalfördereinrichtung 8 transportiert werden. Zwischen den aufeinander folgend transportierten Artikeln 10 einer Artikelgruppe 12 befinden sich wiederum kleine Lücken 14, so dass die Artikel 10 nicht in berührendem Kontakt zueinander stehen. In Förderrichtung 18 aufeinander folgende Artikelgruppen 12 sind durch größere Lücken 16 voneinander getrennt, was das seitliche Angreifen des Stufenschiebers 40 erleichtert. Der Stufenschieber 40 wird zumindest kurzzeitig mit der Verschiebegeschwindigkeit 32 parallel zur Förderrichtung 18 bewegt, wobei seine Verschiebegeschwindigkeit 32 normalerweise während des in 2a gezeigten beginnenden Formatierungsvorganges mit der Fördergeschwindigkeit 19 der die Artikelgruppen 10 bewegenden Horizontalfördereinrichtung 8 übereinstimmt.
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Wie es die 3b zeigt, wird der Stufenschieber 40 während eines seitlichen Verschiebevorganges 20 weiterhin weitgehend synchron mit der Fördergeschwindigkeit 19 der Horizontalfördereinrichtung 8 parallel zur Förderrichtung 18 bewegt, wird jedoch gleichzeitig seitlich und senkrecht gegen die Artikelgruppe 12 bewegt, wodurch sich aufgrund seines Treppen- oder Stufenprofils 34 eine abgestufte Verschiebung der Artikel 10 senkrecht zu ihrer ursprünglichen Hauptbewegungsrichtung – der Förderrichtung 18 – ergibt. Die seitliche Verschiebegeschwindigkeit 36 des Stufenschiebers 40 in die senkrecht zur Förderrichtung 18 orientierte Verschieberichtung 20 ist normalerweise auf die Vorschubgeschwindigkeit 19 der Fördereinrichtung 8 abgestimmt, so dass sich nach einem vollständigen Verschiebevorgang eine gestufte Anordnung 22 der Artikel 10 gemäß 3b ergibt, ohne dass die in Förderrichtung folgende Artikelgruppe 12 mit dem Stufenschieber 40 kollidieren kann, wenn dieser bspw. seitlich zurückgezogen und dadurch aus dem Eingriff mit den Artikeln 10 gebracht wird. Alternativ kann der Stufenschieber 40 auch nach oben aus dem Eingriff mit den Artikeln 10 gezogen werden.
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Gemäß 3c wird bereits unmittelbar nach der seitlichen Verschiebung 20 des Stufenschiebers 40 die in Diagonalanordnung 22 gebrachte Artikelgruppe 12 mittels des gegen die Förderrichtung 18 bewegten oder gegenüber der Fördergeschwindigkeit 19 verlangsamten Staubalkens 42 (Stauvorgang 24) aufgestaut, so dass sich eine Ausrichtung der Artikel 10 als Querreihe 26 ergibt, bei der sie nebeneinander und senkrecht zur ursprünglichen Förderrichtung 18 ausgerichtet sind (3d). Der Stufenschieber 40 mitsamt dem Staubalken 42 kann wahlweise in Förderrichtung 18 oder gegen die Förderrichtung 18 (Verschieberichtung 24) verschoben werden, oder kann kurzzeitig stehen bleiben, wodurch sich eine gewünschte Positionierung der Artikelquerreihe 26 ergibt.
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Eine weitere Verschiebebewegung 20 quer zur Förderrichtung 18 kann die Querreihe 26 wahlweise aus dem Kollisionsbereich mit der nachfolgenden Artikelgruppe 12 bringen, wie dies in 3d angedeutet ist. Danach kann nach dem Umsetzen des Stufenschiebers 40 diese nachfolgende Artikelgruppe 12 in entsprechender Weise verschoben und zu einer Artikelquerreihe 26 umgruppiert oder umsortiert werden, ohne dass hierzu die Fördereinrichtung 8 verzögert, beschleunigt oder gar angehalten werden muss. Mehrere hintereinander aufgestaute Artikelquerreihen 26 können gemeinsam eine Palettenlage oder eine andere Gruppierung der Artikel 10 bilden, die bspw. einem nachfolgenden Verpackungsvorgang zugeführt werden kann.
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Die perspektivische Ansicht der 4 lässt die Anordnung, Arbeitsweise und Bewegungsrichtung der Horizontalfördereinrichtung 8, der Artikelgruppen 12 sowie des Stufenschiebers 40 mit dem integrierten Staubalken erkennen. Die Arbeitsweise wurde bereits anhand der 3a bis 3d erläutert.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 8
- Horizontalfördereinrichtung, Fördereinrichtung
- 10
- Artikel
- 12
- Artikelgruppe, Artikelreihe
- 14
- Lücke (zwischen Artikeln innerhalb einer Artikelgruppe)
- 16
- Lücke (zwischen Artikelgruppen)
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Fördergeschwindigkeit
- 20
- Verschieberichtung
- 22
- Stufenformation
- 24
- Aufstauen, Aufstaurichtung
- 26
- Queranordnung
- 30
- Stufenschieber
- 32
- Verschiebegeschwindigkeit
- 34
- Stufenprofil
- 36
- Verschiebegeschwindigkeit
- 38
- Anlageelement
- 40
- Stufenschieber
- 42
- Staubalken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4343477 C1 [0003]
- EP 2204342 B1 [0004]