-
Die Erfindung betrifft Modul für ein modulares motorisiertes Antriebssystem, insbesondere für Türen, wobei das Modul dazu ausgelegt ist, dass eine Anzahl von entlang einer Längsachse des Moduls linear hintereinander angeordneten Modulen eine Funktionsgruppe des Antriebssystems bildet. Die Erfindung betrifft ferner ein modulares, motorisiertes Antriebssystem, insbesondere für Türen, wobei eine Anzahl von entlang einer Längsachse der Module linear hintereinander angeordneten Modulen eine Funktionsgruppe des Antriebssystems bildet. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Antriebssystems zum Betätigen einer Tür, insbesondere einer Fahrzeugtür. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fertigungsverfahren für ein modulares, motorisiertes Antriebssystem, insbesondere für Türen.
-
Aus dem Stand der Technik sind Antriebssysteme zur, insbesondere elektromechanischen Ansteuerung beispielsweise von Türen, insbesondere von Fahrzeugtüren und Fahrzeugklappen, bekannt. Dabei wird eine Kraft eines Elektromotors, beispielsweise über eine Gewindespindel an die Fahrzeugtür übertragen. Ferner können die Antriebssysteme beispielsweise eine Kupplung zum Schutz der Fahrzeugtür, insbesondere eines Anbindungselements des Antriebssystems an die Fahrzeugtür, vor Überlastung oder zur Reduzierung von Vibrationen, eine Bremse zum Halten der Fahrzeugtür in einer bestimmten Position, ein Getriebe zur Anpassung der übertragenen Kraft und Drehzahl und/oder ein Lager zur Aufnahme von Kräften, die von der Fahrzugtür in das Antriebssystem eingegeben werden, umfassen.
-
Ein gattungsgemäßes Antriebssystem wird beispielsweise in der Druckschrift
DE102014212863A1 beschrieben, deren Lehre, insbesondere die Absätze [0002] bis [0006], hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
DE102014212863A1 offenbart in den genannten Absätzen ein gattungsgemäßes Antriebssystem und eine speziell ausgestaltete Bremse, um einen hohen Funktionsumfang und eine hohe Energieeffizienz zu erreichen.
-
Ein weiteres gattungsgemäßes Antriebssystem wird in der Druckschrift
EP1940012A1 beschrieben, deren Lehre, insbesondere die Absätze [0002] bis [0006], hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Für einen kompakten Aufbau und eine geringe Geräuschentwicklung des Antriebssystems schlägt
EP1940012A1 in den genannten Absätzen die Verwendung einer Hysteresebremse für ein gattungsgemäßes Antriebssystem vor.
-
Ein weiteres gattungsgemäßes Antriebssystem wird in der Druckschrift
EP1664470B1 beschrieben, deren Lehre, insbesondere die Absätze [0002] bis [0009], hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
EP1664470B1 offenbart in den genannten Absätzen ein gattungsgemäßes Antriebssystem und ein verringertes Bauvolumen durch eine exakte Lagerung sowie axiale Führung und Ausrichtung der Bauteile des Antriebssystems.
-
Ein weiteres gattungsgemäßes Antriebssystem wird in der Druckschrift
US20130169087A1 beschrieben, deren Lehre, insbesondere die Absätze [0002] bis [0010], hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
US20130169087A1 beschreibt in den genannten Absätzen ein gattungsgemäßes Antriebssystem und eine rein mechanische Kupplung für eine automatische und zuverlässige Verbindung einer Bremse mit dem Antriebssystem.
-
Je nach Art der Anwendung, beispielsweise bezüglich der Masse und/oder der Öffnungsrichtung der Fahrzeugtür und/oder des verfügbaren Einbauvolumens, werden unterschiedliche Antriebssysteme benötigt, die sich beispielsweise in der aufbringbaren Öffnungskraft oder erzielbaren Öffnungsgeschwindigkeit unterscheiden. Ein Hersteller muss daher eine Vielzahl unterschiedlicher Antriebssysteme vorhalten, was teuer und aufwändig ist. Aufwändig ist insbesondere die der Anzahl der unterschiedlichen Antriebssysteme entsprechende Vielzahl von Qualitätsprüfungsroutinen vor Einbau oder Auslieferung der Antriebssysteme, die schwer standardisierbar und somit in den Produktions- und Qualitätssicherungskosten teuer sind.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein zuverlässiges, vielseitig einsetzbares und kostengünstig herzustellendes motorisiertes Antriebssystem, beispielsweise für Türen, insbesondere für Fahrzeugtüren, zu schaffen.
-
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt ein Modul für ein Antriebssystem bereit, das diese Aufgabe erfindungsgemäß entsprechend den Merkmalen des Anspruches 1 löst. Ebenso wird die Aufgabe durch ein Antriebssystem entsprechend den Merkmalen des Anspruches 9 und ein Fertigungsverfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Ein erfindungsgemäßes Modul für ein modulares, motorisiertes Antriebssystem, beispielsweise für Türen, insbesondere Fahrzeugtüren, ist dazu ausgelegt, dass eine Anzahl von entlang einer Längsachse des Moduls linear hintereinander angeordneten Modulen eine Funktionsgruppe des Antriebssystems bildet. Der Begriff „Tür“ im Sinne der Erfindung umfasst jegliche Vorrichtung zum reversiblen Verschließen oder zumindest teilweisen Überdecken einer Zugangsöffnung eines technischen Gerätes oder eines Gebäudes. Neben Türen für den Zugang von Personen sind beispielsweise auch Türen an Be- und/oder Entladungsöffnungen und/oder Lüftungsöffnungen, insbesondere auch Fenster, von dem Begriff „Tür“ umfasst. Eine „Fahrzeugtür“ im Sinne der Erfindung umfasst neben Türen für den Zugang von Passagieren zu dem Fahrzeug beispielsweise auch Kofferraumklappen und Motorhauben oder sonstige öffenbare Flächenabschnitte des Fahrzeugs, wie beispielsweise Gepäckklappen eines Reisebusses. Von dem Begriff „Fahrzeug“ werden im Sinne der Erfindung insbesondere Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge umfasst.
-
Bei Türen im Einsatz bei insbesondere in Klein- bis Großserien produzierten Industrieprodukten wie Fahrzeugtüren hat ein modular aufgebautes Antriebssystem den besonderen Vorteil, dass dadurch Modellsicherheit geschaffen wird. Beispielsweise bei - in der Fahrzeugindustrie immer häufigeren - Modellwechseln können bei einem modularen Antriebssystem aus bereits erprobten Modulen neue an neue Fahrzeugmodelle angepasste Antriebssysteme zusammengesetzt werden. Auf diese Weise werden Entwicklungszeit und - kosten bei gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit der Antriebssysteme reduziert.
-
Ist das Antriebssystem für Türen industrieller Geräte, beispielsweise für einen Deckel eines Laborgeräts, ausgelegt, können vorteilhafterweise durch ein modulares Antriebssystem mit standardisierten Modulen auch spezielle Anforderungen, beispielsweise bezüglich einer Beständigkeit des Antriebssystems gegenüber extremen Temperaturen, Chemikalien und/oder Vibrationen, erfüllt werden. Dazu können zum Beispiel bezüglich ihrer Form standardisierte Module je nach Anwendungsfall aus unterschiedlichen Materialien verwendet werden.
-
Zum Antrieb von Gebäudetüren oder Gebäudefenstern, insbesondere Dachflächenfenstern, werden Antriebssysteme verwendet, die in der Regel in geringeren Stückzahlen produziert werden als im Fahrzeugbau. Dafür bietet ein modulares Antriebssystem den besonderen Vorteil, dass auch Kleinserien kosteneffizient produziert werden können, insbesondere wenn mehrere unterschiedliche Serien von Antriebssystemen aus den gleichen Modulen zusammengesetzt sind.
-
Das Antriebssystem kann zumindest einen, insbesondere elektromechanischen, Aktuator, zumindest eine Feder, insbesondere eine Gasdruckfeder, und/oder zumindest einen Dämpfer, insbesondere einen Industriestoßdämpfer, umfassen.
-
Der modulare Aufbau der Funktionsgruppe hat den vorteilhaften Effekt, dass wenige standardisierbare Module zu einem Modulsystem assembliert werden können, wobei das Modulsystem auf eine Vielzahl von Anwendungsfällen anpassbar ist und gleichzeitig die einzelnen Module separat qualitätsgeprüft werden können. Der erfindungsgemäße modulare Aufbau von solchen Funktionsgruppen ist im Stand der Technik unüblich, aber gemäß der erfindungsgemäßen Erkenntnis besonders vorteilhaft, weil so standardisierbare Prüfungsschritte für die einzelnen Module effizient durchgeführt werden können und dennoch einen validen Rückschluss über die Funktionsfähigkeit des aus Modulen assemblierten Modulsystems geben können. Zudem kann ein Funktionsfehler einem einzelnen Modul zugeordnet werden, wodurch sich der Aufwand der Fehlersuche und/oder der Ausschuss vermindert. Besonders gilt dies für Funktionsgruppen wie insbesondere elektromechanische Aktuatoren, Federn oder Dämpfer für Fahrzeugtüren, bei denen Produktionskosten und Zuverlässigkeit gleichzeitig zu optimieren sind.
-
Problematisch ist bei einem modularen Aufbau die korrekte Montage und das Zusammenwirken der Module eines Modulsystems. Das erfindungsgemäße Modul kann daher eine Anzahl von Rastelementen an einer zur Längsachse orthogonalen Vorderseite des Moduls und/oder eine Anzahl von zu den Rastelementen komplementären Aufnahmeelementen an einer der Vorderseite gegenüberliegenden und zur Längsachse orthogonalen Rückseite des Moduls umfassen. Die Aufnahmeelemente sind zur Ausbildung einer mechanischen Verbindung mit den Rastelementen eines weiteren Moduls, das mit seiner Vorderseite parallel an der Rückseite des Moduls angeordnet ist, ausgelegt. Durch die Rastelemente und Aufnahmeelemente können die Module sicher miteinander verbunden werden, um zum Beispiel eine Antriebskraft zuverlässig von einem Motor auf eine Tür zu übertragen. Dadurch ist es möglich, unterschiedliche Module auf vielfältige Weise miteinander zu einem vielfältig einsetzbaren und zuverlässigen Antriebssystem zu kombinieren.
-
Beispielsweise können die Rastelemente eine Anzahl von Rastnasen, und die Aufnahmeelemente eine Anzahl von zu den Rastnasen komplementären Vertiefungen umfassen. Durch diese Ausgestaltung wird eine einfache und sichere mechanische Verbindung ermöglicht.
-
Die Aufnahmeelemente des Moduls und die Rastelemente des weiteren Moduls können dazu ausgelegt sein, gegen ein Lösen der mechanischen Verbindung entlang der Längsachse formschlüssig zusammenzuwirken. Durch einen Formschluss wird eine besonders zuverlässige und stabile Verbindung erreicht, die insbesondere im Gegensatz zu einem reinen Kraftschluss nicht von der chemischen und/oder topographischen Oberflächenbeschaffenheit der Rastelemente und/oder Aufnahmeelemente abhängt. Ein reiner Kraftschluss kann beispielsweise bei zu geringen Reibkräften zwischen Rastelementen und Aufnahmeelementen zu einem unbeabsichtigten Lösen der Verbindung führen. Indem ein unbeabsichtigtes oder manipulatives Lösen der Verbindung verhindert wird, wird die Zuverlässigkeit des Antriebssystems erhöht.
-
Die Rastelemente und Aufnahmeelemente können dazu ausgelegt sein, die Module mit mechanischem Spiel miteinander zu verbinden. Durch das mechanische Spiel, ist eine einfachere Montage der Module aneinander, insbesondere ein einfacheres Einrasten von Rastelementen in Aufnahmeelemente, möglich.
-
Die Rastelemente und/oder die Aufnahmeelemente können insbesondere zumindest ein Sperrelement gegen ein Lösen der mechanischen Verbindung entlang der Längsachse umfassen. Das Sperrelement kann beispielsweise als Sperrriegel ausgestaltet sein und/oder eine Hinterschneidung umfassen. Umfassen beispielsweise die Rastelemente und die Aufnahmeelemente zueinander komplementäre Hinterschneidungen, können benachbarte Module entlang der Längsachse zusammengeschoben werden, bis die Rastelemente mit den Hinterschneidungen an den Aufnahmeelementen einrasten. Aufgrund der Hinterschneidungen können die Module dann nicht mehr entlang der Längsachse auseinandergezogen werden, ohne die Rastelemente und/oder Aufnahmeelemente zu zerstören. Auf diese Weise wird eine besonders stabile und zuverlässige Verbindung der Module erreicht. Ferner lässt sich die maximale axiale Belastung, der die Verbindung standhält, zuverlässig vorhersagen, da sie nur von den Materialeigenschaften und der Form der Rastelemente und Aufnahmeelemente abhängt und nicht von weiteren Faktoren wie beispielsweise Oberflächeneigenschaften oder der Anwesenheit von Schmiermitteln.
-
Das Modul kann zumindest ein Trennelement zum zerstörungsfreien Trennen der mechanischen Verbindung umfassen. Das Trennelement kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, die Rastelemente und/oder Aufnahmeelemente in einer zur Längsachse radialen Richtung zu verformen, sodass diese voneinander entlang der Längsachse getrennt werden können. Im einfachsten Fall kann das Trennelement beispielsweise eine Bedienfläche an einer Außenseite eines Rastelements oder eines Aufnahmeelements umfassen, über die beispielsweise eine radiale Kraft auf die Längsachse zu auf das Rastelement oder Aufnahmeelement übertragen werden kann. Die radiale Kraft kann beispielsweise manuell oder durch einen Roboter ausgeübt werden. Durch das Trennelement können verbundene Module zerstörungsfrei voneinander getrennt werden, beispielsweise um das Antriebssystem für eine geänderte Anwendung umzurüsten oder um ein defektes Modul auszutauschen. Dadurch wird das Antriebssystem besonders vielfältig einsetzbar und langlebig.
-
Das Modul kann einen Käfig zur Aufnahme von Komponenten des Moduls umfassen. Der Käfig kann insbesondere die Rastelemente und/oder die Aufnahmeelemente umfassen und/oder zur Aufnahme von entlang der Längsachse wirkenden Kräften ausgelegt sein. Bei den Komponenten kann es sich beispielsweise um eine Funktionsgruppe des Antriebssystems oder Teile davon handeln. Die Komponenten können empfindlich gegenüber mechanischen Belastungen, insbesondere entlang der Längsachse sein, wogegen der Käfig die Komponenten schützen kann. Ferner können unterschiedliche Module unterschiedliche Komponenten in einem einheitlichen Käfig enthalten. Dadurch sind diese Module besonders leicht gegeneinander austauschbar, beispielsweise um das Antriebssystem an unterschiedliche Anforderungen anzupassen. Der Käfig kann beispielsweise aus einem Kunststoff für geringe Fertigungskosten, aus einem faserverstärkten Kunststoff für eine hohe mechanische Belastbarkeit bei geringem Gewicht oder aus einem Metall oder einer Keramik für eine besonders hohe mechanische Stabilität bestehen.
-
Das Modul kann zumindest eine Sollbruchstelle umfassen, wobei insbesondere eine Bruchkraft der Sollbruchstelle geringer sein kann als eine Lösekraft, die entlang der Längsachse aufgebracht werden muss, um die Verbindung des Moduls mit dem weiteren Modul zu lösen. Durch die Sollbruchstelle wird sichergestellt, dass es zu einer definierten Zerstörung des Moduls kommt, bevor die Module voneinander getrennt werden. Dadurch kann die zulässige in axialer Richtung auf das Modul wirkende Kraft genau festgelegt werden, wodurch die Zuverlässigkeit des Antriebssystems erhöht wird. Ferner wird die Manipulationssicherheit erhöht, da die Module nach ihrer Verbindung in dem Antriebssystem nicht unbemerkt getrennt werden können. Die Sollbruchstelle ist vorteilhafterweise im Bereich der Rastelemente oder Aufnahmeelemente angeordnet, da dort in der Regel die höchsten Materialspannungen auftreten und so die Kraftschwelle, ab der der Sollbruch erfolgt, eindeutiger und zuverlässiger eingestellt werden kann.
-
Das Modul kann eine Anzahl von Drehsicherungselementen zur Sicherung des Moduls, insbesondere an einem Gehäuse des modularen Antriebsystems, gegen eine Drehbewegung des Moduls um die Längsachse umfassen. Durch Drehsicherungselemente wird verhindert, dass sich das Modul unkontrolliert dreht, was beispielsweise für die Funktion eines mit dem Modul verbundenen Motors oder einer mit dem Modul verbundenen Bremse von Bedeutung ist. Ein Motor oder eine Bremse funktionieren nur, wenn Teile davon, beispielsweise über das Modul, insbesondere über einen Käfig des Moduls, ortsfest, beispielsweise an einem Gehäuse des Antriebssystems, angeordnet sind.
-
Die Drehsicherungselemente können insbesondere eine Anzahl von Nuten und/oder Vorsprüngen umfassen, die beispielsweise in korrespondierende Vorsprünge und/oder Nuten des Gehäuses eingreifen. die Nuten und/oder Vorsprünge des Moduls können beispielsweise bezüglich der Längsachse umfangsseitig an dem Modul, insbesondere an einem Käfig des Moduls, angeordnet sein und/oder sich parallel zur Längsachse erstrecken.
-
Die Funktionsgruppe ist beispielsweise ausgewählt aus einem Motor; einem Getriebe; einer Kupplung einer Bremse; einem Lager und einer Gewindespindel. Die Funktionsgruppe kann fachüblich, insbesondere wie in einer der eingangs erwähnten Druckschriften ausgestaltet sein, um die Kosten des Antriebssystems zu begrenzen.
-
Bei einem erfindungsgemäßen, modularen, motorisiertes Antriebssystem, beispielsweise für Türen, insbesondere für Fahrzeugtüren, bildet eine Anzahl von entlang einer Längsachse der Module linear hintereinander angeordneten, insbesondere erfindungsgemäßen, Modulen eine Funktionsgruppe des Antriebssystems.
-
Jedes der Module des Antriebssystems kann an einer zur Längsachse orthogonalen Vorderseite eine Anzahl von Rastelementen und/oder an einer der Vorderseite gegenüberliegenden und zur Längsachse orthogonalen Rückseite eine Anzahl von zu den Rastelementen komplementären Aufnahmeelementen umfassen, wobei die Rastelemente eines ersten Moduls mit den Aufnahmeelementen eines entlang der Längsachse zu dem ersten Modul benachbarten zweiten Moduls eine mechanische Verbindung bilden. Daraus ergeben sich die oben zum erfindungsgemäßen Modul beschriebenen Ausgestaltungsmöglichkeiten und Vorteile.
-
Eine Mehrzahl der Module, bevorzugt alle Module, des Antriebssystems können bezüglich der Form und Anordnung der Rastelemente und Aufnahmeelemente untereinander übereinstimmen. Dadurch können die Module auf besonders einfache Weise gegeneinander ausgetauscht werden und/oder in unterschiedlicher Reihenfolge angeordnet werden. Dadurch kann beispielsweise das Antriebssystem für unterschiedliche Anforderungen, insbesondere bezüglich der erforderlichen Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Kraft, anzupassen.
-
Eines der Module des Antriebssystems kann beispielsweise eine Gewindespindel und ein Lager umfassen, wobei das Lager bevorzugt zur Aufnahme entlang der Längsachse wirkender Kräfte ausgelegt ist. Während des Betriebs des Antriebssystems kann es dazu kommen, dass Kräfte, beispielsweise eine Gewichtskraft einer Kofferraumklappe über die Gewindespindel entlang der Längsachse auf das Antriebssystem einwirken. Durch solche Kräfte können Funktionsgruppen des Antriebssystems, wie beispielsweise ein Getriebe, beschädigt werden. Daher ist es vorteilhaft, ein Lager zur Aufnahme dieser Kräfte vorzusehen. Insbesondere wenn das Lager direkt an der Gewindespindel angeordnet ist, beispielsweise in einem gemeinsamen Modul, können weitere Funktionsgruppen des Antriebs dadurch effektiv geschützt werden. Somit sind keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich und die weiteren Funktionsgruppen können freier ausgestaltet und angeordnet sein, wodurch sich die Vielseitigkeit des Antriebssystems erhöht.
-
Die vorliegende Erfindung umfasst eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Antriebssystems zur Betätigung einer Tür, insbesondere einer Fahrzeugtür. Erfindungsgemäß kann das Antriebssystem auch zur Bewegung anderer Objekte, beispielsweise zur Höhenverstellung eines Tischs, verwendet werden.
-
Ein erfindungsgemäßes Fertigungsverfahren für ein, insbesondere erfindungsgemäßes, modulares, motorisiertes Antriebssystem, beispielsweise für Türen, insbesondere für Fahrzeugtüren, umfasst zumindest folgende Schritte:
- a. Herstellen von Modulen für das Antriebssystem;
- b. Prüfen der Funktion der einzelnen Module und
- c. Zusammensetzen der Module nach dem Prüfen zu dem Antriebssystem.
-
Das Herstellen der, insbesondere erfindungsgemäßen, Module kann beispielsweise ein fachübliches Herstellen von Funktionsgruppen des Antriebssystems umfassen. Die Funktionsgruppen können vorteilhafterweise in eine Anzahl von Käfigen der Module eingebaut werden, wobei die Käfige beispielsweise durch Spritzguss, insbesondere aus einem Kunststoff, hergestellt werden.
-
Das Herstellen kann ein Markieren der Module mit einer für die jeweilige Spezifikation des Moduls und/oder für jedes einzelne Modul individuellen Markierung umfassen. Durch die Markierung wird sichergestellt, dass die jeweils passenden Module zu einem Antriebssystem mit einer bestimmten Gesamtspezifikation zusammengesetzt werden. Ferner kann die Markierung eine Rückverfolgbarkeit des Moduls und insbesondere eine eindeutige Zuordnung von Prüfungsergebnissen zu dem Modul erlauben. Die Markierung kann beispielsweise eine Farbmarkierung, einen alphanumerischen Code, einen Strichcode, einen QR-Code und/oder einen RFID-Transponder umfassen.
-
Bei fachüblichen Fertigungsverfahren ist es nicht möglich, Module eines Antriebssystems vor dem Zusammensetzen zu dem Antriebssystem aussagekräftig zu prüfen. Das liegt daran, dass die von den Modulen gebildeten Funktionsgruppen in dem Antriebssystem anderen, insbesondere axialen, Belastungen ausgesetzt sind, als vor dem Zusammensetzen, wodurch sich die Prüfungsergebnisse ändern können. Erfindungsgemäß können dagegen die Funktionsgruppen von axialen Kräften in dem Antriebssystem entkoppelt werden; beispielsweise dadurch, dass die Module Käfige zur Aufnahme axialer Kräfte umfassen und/oder dass zwischen den Funktionsgruppen und der Gewindespindel des Antriebssystems ein Lager zur Aufnahme axialer Kräfte angeordnet ist.
-
Wenn die Module vor dem Zusammensetzen geprüft werden, ergibt sich daraus der Vorteil, dass Module die nicht ihren Spezifikationen entsprechen schon vor dem Zusammensetzen ausgesondert werden können. Da somit keine kompletten Antriebssysteme wegen einzelner nicht spezifikationsgerechter Module ausfallen, entsteht weniger Ausschuss und das Fertigungsverfahren wird kosten- und zeiteffizienter.
-
Das Prüfen kann beispielsweise optische, insbesondere automatische Messverfahren, wie zum Beispiel Laserscannen, umfassen.
-
Das Fertigungsverfahren kann ein Lagern der Module nach dem Herstellen und vor dem Zusammensetzen während einer Lagerdauer bei einer Lagertemperatur umfassen. Die Lagerdauer kann vorteilhafterweise unbestimmt und/oder anpassbar sein und/oder mindestens 24 Stunden betragen und/oder die Lagertemperatur kann oberhalb einer Glas-Übergangstemperatur eines Materials der Module liegen.
-
Werden Module vor dem Zusammensetzen gelagert, insbesondere über einen längeren Zeitraum, beispielsweise länger als 24 Stunden, können sich insbesondere Rastelemente und/oder Aufnahmeelemente zur Verbindung der Module durch Kriechen eines Materials der Module verformen. Dieser Effekt kann insbesondere dann auftraten, wenn die Lagertemperatur oberhalb einer Glas-Übergangstemperatur eines Materials der Module liegt. Dadurch kann eine zuverlässige Verbindung der Module beim Zusammensetzen verhindert werden.
-
Ein Lagern, insbesondere für eine unbestimmte, anpassbare und/oder mehr als 24 Stunden betragende Lagerdauer, ist jedoch vorteilhaft, damit aus einer Vielzahl von vorgehaltenen Modulen modulare Antriebssysteme für unterschiedliche Anforderungen zusammengesetzt werden können. Dadurch steigt die Vielseitigkeit des Fertigungsverfahrens. Vorteilhafterweise erfolgt das Lagern bei einer nicht kontrollierten Umgebungstemperatur, um Kosten und Energie, beispielsweise für eine Absenkung der Lagertemperatur unter eine Glas-Übergangstemperatur eines Materials der Module, einzusparen. Eine zuverlässige Verbindung der Module trotz möglicher Verformungen während des Lagerns kann erfindungsgemäß beispielsweise erreicht werden, indem die Aufnahmeelemente und die Rastelemente dazu ausgelegt sind, gegen ein Lösen der mechanischen Verbindung entlang der Längsachse formschlüssig zusammenzuwirken. Dabei können die Rastelemente und/oder die Aufnahmeelemente insbesondere zumindest ein Sperrelement gegen ein Lösen der mechanischen Verbindung entlang der Längsachse, beispielsweise zumindest eine Hinterschneidung, umfassen.
-
Das Prüfen kann vor oder nach dem Lagern durchgeführt werden. Erfolgt das Prüfen vor dem Lagern ergibt sich daraus der Vorteil, dass kein Lagerraum von nicht ihren Spezifikationen entsprechenden Modulen belegt wird und dass solche Module eventuell durch eine Nachbearbeitung noch vor dem Lagern an ihre Spezifikationen angepasst werden können. Erfolgt das Prüfen nach dem Lagern, ergibt sich daraus der Vorteil, dass auch mögliche Veränderungen, beispielsweise Verformungen durch Kriechen, während des Lagerns, insbesondere während eines Lagerns für eine unbestimmte, anpassbare und/oder mehr als 24 Stunden betragende Lagerdauer, bei dem Prüfen erfasst werden.
-
Das Zusammensetzen kann ein Vorspannen der Module umfassen. Durch ein Vorspannen der Module, insbesondere durch eine kompressive Kraft entlang einer Längsachse von entlang der Längsachse linear hintereinander angeordneten Modulen, werden die Module zuverlässig miteinander verbunden. Insbesondere wird verhindert, dass entlang der Längsachse ein mechanisches Spiel zwischen den Modulen auftritt, welches das mechanische Zusammenwirken von Funktionsgruppen des Antriebssystems behindern könnte. Weiterhin können durch das Vorspannen auch solche Module sicher miteinander verbunden werden, die so ausgestaltet sein, dass die Rastelemente und Aufnahmeelemente der Module die Module nicht spielfrei verbinden. Durch das Vorsehen eines Spieles in axialer Richtung ist eine einfachere Montage der Module aneinander möglich. Das Spiel ist zwar zur Montage wünschenswert, stellt jedoch bei montierten Funktionsgruppen einen unerwünschten translatorischen Bewegungsgrad in axialer Richtung dar. Deshalb werden die Funktionsgruppen und/oder das gesamte Modulsystem aus Modulen erfindungsgemäß mit einem axialen Druck beaufschlagt und/oder mit axialen Begrenzungen gehaltert, so dass es in einer solchen Betriebskonfiguration trotz des Spieles keinen axialen Bewegungsfreiheitsgrad zwischen den Modulen mehr gibt.
-
Das mit dem Fertigungsverfahren gefertigte Antriebssystem kann zur Betätigung von Türen, insbesondere Fahrzeugtüren, ausgelegt sein.
-
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Module, Antriebssysteme und Fertigungsverfahren in beispielhaften Merkmalskombinationen dargestellt sind. Bauteile der Module oder Antriebssysteme, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet sein, wobei diese Bauteile nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
-
Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Moduls;
- 2 eine schematische Detailansicht einer Verbindung zweier Module;
- 3 schematische Ansichten eines Käfigs eines erfindungsgemäßen Moduls;
- 4 schematische Ansichten eines weiteren Käfigs eines erfindungsgemäßen Moduls;
- 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Antriebssystems;
- 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fertigungsverfahrens und
- 7 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Antriebssystems.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Moduls 100 für ein modulares Antriebssystem. Das Modul 100 umfasst eine zu einer Längsachse LA des Moduls 100 orthogonale Vorderseite 101 und eine der Vorderseite 101 gegenüberliegende Rückseite 102. An der Vorderseite 101 ist zumindest ein Rastelement 110, beispielsweise eine Rastnase, angeordnet. An der Rückseite 102 ist zumindest ein zu dem Rastelement 110 komplementäres Aufnahmeelement 120, beispielsweise eine zu der Rastnase komplementäre Vertiefung, angeordnet. Über die Rastelemente 110 und Aufnahmeelemente 120 können mehrere Module 100 entlang der Längsachse LA linear hintereinander angeordnet und mechanisch miteinander verbunden, beispielsweise ineinandergesteckt, werden.
-
Das dargestellte Modul 100 umfasst einen Käfig 150 zur Aufnahme entlang der Längsachse LA wirkender Kräfte. Der Käfig 150 kann zumindest eine Funktionsgruppe eines Antriebssystems oder Teile davon (nicht dargestellt) enthalten. Das dargestellte Modul 100 umfasst ferner ein Drehsicherungselement 180, beispielsweise eine sich parallel zur Längsachse LA erstreckende Nut, zur Sicherung des Moduls 100 gegen eine Drehbewegung um die Längsachse LA, beispielsweise an einem Gehäuse des Antriebssystems. Das Rastelement 110, das Aufnahmeelement 120 und/oder das Drehsicherungselement 180 können Teil des Käfigs 150 sein.
-
2 zeigt eine schematische Detailansicht einer Verbindung zweier Module 100. Von einem ersten Modul 100 ist ein Aufnahmeelement 120 in Form eines Vorsprungs dargestellt, an dem ein Rastelement 110 des zweiten Moduls 100 in Form eines Rasthakens anliegt. Das Rastelement 110 und das Aufnahmeelement 120 sind so geformt, dass sie bezüglich einer Bewegung gegeneinander parallel zur Längsachse LA der Module 100 formschlüssig zusammenwirken.
-
Das Rastelement 110 umfasst eine Sollbruchstelle 160, die dazu ausgelegt ist, dass die auf das Rastelement 110 parallel zur Längsachse wirkende Axialkraft AK, bei der die Sollbruchstelle 160 bricht kleiner ist als die notwendige Axialkraft, um das Rastelement 110 von dem Aufnahmeelement 120 zu trennen. Die Verbindung der Module 100 kann zusätzlich durch eine radial zur Längsachse auf das Rastelement 110 wirkende Radialkraft RK gesichert werden, die verhindert, dass sich das Rastelement 110 von dem Aufnahmeelement 110 wegbiegt. Die Radialkraft RK kann beispielsweise dadurch aufgebracht werden, dass das Rastelement 120 an einem Gehäuse (nicht dargestellt) des Antriebssystems anliegt.
-
3 zeigt schematische Ansichten eines Käfigs 150 eines erfindungsgemäßen Moduls 100. 3a zeigt eine schematische Seitansicht des Käfigs 150. Der dargestellte Käfig 150 umfasst an einer zur Längsachse LA orthogonalen Vorderseite 101 eine Anzahl von Rastelementen 110 in Form von Rasthaken, die jeweils eine Hinterschneidung HS aufweisen. An einer der Vorderseite 101 gegenüberliegenden Rückseite 102 umfasst der Käfig 150 eine Anzahl von Aufnahmeelementen 120 in Form von zu den Rastelementen 110 komplementären Vertiefungen, die ebenfalls Hinterschneidungen HS aufweisen. Durch die Hinterschneidungen HS werden entlang der Längsachse LA zusammengesteckte Käfige 150 gegenüber Axialkräften entlang der Längsachse LA sicher zusammengehalten.
-
Der dargestellte Käfig 150 umfasst eine Anzahl von Drehsicherungselementen 180 in Form von Einschnitten parallel zur Längsachse LA, in die beispielsweise Vorsprünge eines Gehäuses (nicht dargestellt) der Antriebsvorrichtung eingreifen können, um eine Drehung des Käfigs 150 um die Längsachse LA zu verhindern.
-
Die 3b und 3c zeigen schematische Perspektivdarstellungen des Käfigs 150 aus 3a.
-
4 zeigt schematische Ansichten eines weiteren Käfigs 150 eines erfindungsgemäßen Moduls 100. 4a zeigt eine schematische Seitansicht des Käfigs 150. Die 4b und 4c zeigen schematische Perspektivdarstellungen des Käfigs 150 aus 4a.
-
Der in 4 dargestellte Käfig 150 unterscheidet sich von dem in 3 dargestellten Käfig 150 dadurch, dass er an der Vorderseite 101 keine Rastelemente 110 aufweist. Durch das Fehlen der Rastelemente 110 eignet sich ein Modul 100 mit einem solchen Käfig 150 besonders als Abschlussmodul am Anfang oder am Ende einer Reihe entlang ihrer Längsachse LA linear hintereinander verbundener Module 100 für ein Antriebssystem. An der Vorderseite 101 ohne Rastelemente 110 kann sich beispielsweise ein Gehäuse (nicht dargestellt) oder eine weitere, nicht von einem Modul 100 getragene Funktionsgruppe (nicht dargestellt) des Antriebssystems anschließen. Für einen verdrehsicheren Anschluss an das Antriebssystem kann der Käfig 150 eine Anzahl von Drehsicherungselementen 180, beispielsweise in Form von Vorsprüngen an der Vorderseite 101 aufweisen.
-
Erfindungsgemäß ist es auch denkbar, dass ein Modul 100 Rastelemente 110 an seiner Vorderseite 101 aber keine Aufnahmeelemente 120 an seiner Rückseite 102 aufweist. Ein solches Modul 100 könnte ein Abschlussmodul an einem einem wie in 4 dargestellten Käfig 150 gegenüberliegenden Ende einer Reihe entlang ihrer Längsachse LA linear hintereinander verbundener Module 100 bilden.
-
5 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Antriebssystems 200. Das dargestellte Antriebssystem 200 umfasst eine Anzahl von linear hintereinander entlang ihrer Längsachse LA angeordneten Modulen 100. Die Module 100 umfassen jeweils zumindest eine Funktionsgruppe 170 des Antriebssystems 200.
-
So umfasst beispielsweise ein gemäß der Reihenfolge der Module 100 entlang der Längsachse LA erstes Modul 100 einen Motor 171, beispielsweise einen Elektromotor, und ein, insbesondere auf den Motor 171 abgestimmtes, Getriebe 172. Ein zweites Modul 100 umfasst beispielsweise eine Kupplung 173, insbesondere eine Überlastkupplung zum Schutz einer von dem Antriebssystem 200 angetriebenen Tür (nicht dargestellt), insbesondere Fahrzeugtür, oder eines das Antriebssystem 200 mit der Tür verbindenden Anbindungselements (nicht dargestellt), beispielsweise eines Kugelzapfens, vor Überlastung.
-
Besonders vorteilhaft kann ein erfindungsgemäßes Antriebssystem 200 so ausgelegt sein, dass die Überlastkupplung bei einer Belastung auslöst, die geringer ist als eine von der Tür, dem Anbindungselement und dem Antriebssystem 200 jeweils ohne Beschädigung aufnehmbaren Maximalbelastung. Ferner ist das Antriebssystem 200 vorteilhafterweise so ausgelegt, dass seine Maximalbelastung geringer ist als die jeweilige Maximalbelastung der Tür und des Anbindungselements. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einer Fehlfunktion oder Fehlbedienung nicht die Tür oder das Anbindungselement, sondern nur das - in der Regel einfacher auszutauschende - Antriebssystem 200 beschädigt wird.
-
Ein drittes Modul 100 umfasst beispielsweise eine Bremse 174, zum Beispiel eine Scheibenbremse. Ein viertes Modul umfasst zum Beispiel eine weitere Kupplung 173, beispielsweise eine elastische Kupplung zur Dämpfung von Schwingungen des Antriebssystems 200 oder einen Mitnehmer, mit dem die Bremse 174 von dem Antriebssystem 200 getrennt werden kann. Ein fünftes Modul 100 umfasst beispielsweise ein Lager 175, insbesondere zur Aufnahme von parallel zur Längsachse LA wirkenden Kräften, und eine Gewindespindel 176 zur Bewegung einer Tür (nicht dargestellt). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind auch andere Anordnungen der Funktionsgruppen 170 denkbar.
-
6 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fertigungsverfahrens 300. Das dargestellte Fertigungsverfahren 300 umfasst ein Herstellen 310 von Modulen 100, beispielsweise indem fachübliche Funktionsgruppen 170 eines Antriebssystems 200 in Käfige 150 der Module 100 eingebaut werden, wobei die Käfige 150 beispielsweise durch Spritzguss hergestellt sind. Das Herstellen 310 kann ein Markieren 311 der hergestellten Module 100 mit jeweils einer individuellen Markierung, beispielsweise einem QR-Code, umfassen. An das Herstellen 310 schließt sich im dargestellten Beispiel ein Lagern 320 der Module 100, insbesondere für eine Lagerdauer von mehr als 24 Stunden an.
-
An das Lagern 320 kann sich zum Beispiel ein Prüfen 330 der Module 100, beispielsweise durch Laserscannen anschließen. Das Ergebnis des Prüfens 330 kann beispielsweise anhand der Markierung einem bestimmten Modul 100 zugeordnet und dokumentiert werden.
-
Wenn das Prüfen 330 ergibt, dass die Module 100 ihren Spezifikationen entsprechen, kann anschließend ein Zusammensetzen 340 der Module 100 zu einem Antriebssystem 200 erfolgen. Wenn das Prüfen 330 ergibt, dass ein Modul 100 nicht seinen Spezifikationen entspricht, kann an dem Modul 100 ein Nachbearbeiten 331 und erneutes Prüfen 330 erfolgen, bis die Spezifikationen erfüllt sind.
-
7 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Antriebssystems 200 mit vier entlang ihrer Längsachse LA hintereinander angeordneten Modulen 100, von denen der Übersichtlichkeit halber nur die Käfige 150a, 150b, 150c abgebildet sind. Ein erster Käfig 150a weist eine flache Rückseite 102, beispielsweise zur Anordnung an einer Innenwand eines Gehäuses (nicht dargestellt) des Antriebssystems auf. An seiner der Rückseite gegenüberliegenden Vorderseite weist der erste Käfig 150a eine Anzahl von Rastelementen 110 auf, die in Aufnahmeelemente 120 an der Rückseite eines zweiten Käfigs 150b eingreifen, und dadurch insbesondere eine Verdrehung des zweiten Käfigs 150b gegenüber dem ersten Käfig 150a verhindern.
-
Der zweite Käfig 150b und ein sich daran anschließender dritter Käfig 150b sind beispielsweise gleichartig und wie der in 3 dargestellte Käfig 150 aufgebaut. Entlang der Längsachse LA schließt sich an den dritten Käfig 150b ein vierter Käfig 150c an, der beispielsweise wie der in 4 dargestellte Käfig 150 aufgebaut ist. Der zweite Käfig 150b, der dritte Käfig 150b und der vierte Käfig 150c sind untereinander durch Rastelemente 110 an der Vorderseite des zweiten Käfigs 150b und dritten Käfigs 150b und Aufnahmeelemente 120 an der Rückseite des dritten Käfigs 150b und vierten Käfigs 150c miteinander verbunden. Die Rastelemente 110 greifen dabei beispielsweise so in die Aufnahmeelemente 120 ein, dass die Käfige 150b, 150c entlang der Längsachse LA mit mechanischem Spiel formschlüssig miteinander verbunden sind. Durch das mechanische Spiel können die Rastelemente 110 bei der Montage des Antriebssystems 200 einfach in die Aufnahmeelemente 120 einrasten.
-
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Modul
- 101
- Vorderseite
- 102
- Rückseite
- 110
- Rastelement
- 120
- Aufnahmeelement
- 130
- Sperrelement
- 140
- Trennelement
- 150
- Käfig
- 160
- Sollbruchstelle
- 170
- Funktionsgruppe
- 171
- Motor
- 172
- Getriebe
- 173
- Kupplung
- 174
- Bremse
- 175
- Lager
- 176
- Gewindespindel
- 180
- Drehsicherungselement
- 200
- Antriebssystem
- 300
- Fertigungsverfahren
- 310
- Herstellen
- 311
- Markieren
- 320
- Lagern
- 330
- Prüfen
- 331
- Nachbearbeiten
- 340
- Zusammensetzen
- LA
- Längsachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014212863 A1 [0003]
- EP 1940012 A1 [0004]
- EP 1664470 B1 [0005]
- US 20130169087 A1 [0006]