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Die vorliegende Erfindung betrifft ein nanoskaliges Pulver aus LaB6 und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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In den letzten Jahren hat sich ein großes Bedürfnis nach Materialien entwickelt, die Infrarotstrahlung absorbieren und gleichzeitig Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich ungehindert durchtreten lassen.
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Anwendungsbereich für derartige Materialien sind beispielsweise entsprechend filternde Fenster in Fahrzeugen oder Gebäuden, die ohne Einbußen in der Helligkeit eine Reduktion von Klimaanlagenleistung zulassen und gleichzeitig die Gefahr von Hautirritationen reduzieren. Entsprechend filternde Materialien sind insbesondere und vor allem auch für das Laserdurchstrahlschweißen von Kunststoffen von hohem wirtschaftlichem Interesse und hierauf bezieht sich auch die Erfindung in erster Linie.
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Beim Laserdurchstrahlschweißen von Kunststoffen werden ein im IR-Laserlicht transparenter und ein in diesem Licht absorbierender Fügepartner gefügt, wobei der transparente Fügepartner vom Laserstrahl ohne nennenswerte Erwärmung durchstrahlt wird. Der Laserstrahl wird im zweiten Fügepartner in einer oberflächennahen Schicht vollständig absorbiert, so dass die Laserenergie in Wärmeenergie umgewandelt und beide Kunststoffe aufgeschmolzen bzw. plastifiziert werden. Übliche Laserquellen sind Hochleistungsdioden- und Festkörperlaser wie Nd:YAG-Laser, die im Wellenlängebereich von 900 nm bis 1.100 nm arbeiten, da nahezu alle naturfarbenen und unverstärkten Thermoplaste in diesem Wellenlängenbereich einen hohen Transmissionsgrad aufweisen. Dem absorbierenden Fügepartner werden im NIR absorbierende Pigmente zugesetzt, die im sichtbaren Wellenlängenbereich eine nicht schwarze Farbe aufweisen können.
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Aus dem Stand der Technik ist hierzu die Verwendung von Nanopartikeln aus Seltenerden-Metallen bekannt, insbesondere die von ITO und ATO, also von zinndotiertem Indiumoxid und antimondotiertem Zinnoxid. Neben diesen Oxiden sind auch Hexaboride von seltenen Erden zur Filterung von nahem Infrarotlicht (NIR) geeignet, insbesondere im Wellenlängenbereich zwischen 780 nm und 2.500 nm. LaB6 gehört daher ebenfalls zu denjenigen Verbindungen, die in dem genannten NIR-Wellenlängenbereich undurchsichtig und im sichtbaren Licht durchsichtig sind.
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Nanopartikel sind Verbünde von wenigen bis einigen tausend Atomen oder Molekülen mit einem Durchmesser typischerweise zwischen etwa 1 nm und etwa 100 nm. Sie besitzen spezielle chemische und physikalische Eigenschaften, insbesondere optische Eigenschaften, die deutlich von denen größerer Partikel abweichen. Hierzu zählen insbesondere eine höhere chemische Reaktivität durch eine große spezifische Oberfläche, ein zunehmender Einfluss von Oberflächenkräften und eine zunehmende Bedeutung von Oberflächenladung. Nanopartikel neigen aufgrund der relativ hohen Oberflächenladung dazu, sich zu aggregieren und agglomerieren, so dass die gewünschten positiven Eigenschaften schnell wieder verloren gehen und nur unter Einsatz entsprechend hoher Energieeinträge wiederhergestellt werden können. Nanopartikuläres LaB6 weist ein sehr flaches Absorptionsmaximum zwischen ungefähr 1.000 nm und 1.100 nm auf.
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Es ist bekannt, dass eine Verringerung der Partikelgröße von 120 nm auf etwa 30 nm bei LaB6-Partikeln zu einer Erhöhung der Transmissionsrate im bereits stark durchlässigen Wellenlängenbereichs im sichtbaren Licht und gleichzeitig zu einer Erhöhung einer Absorptionsrate eines bereits gut absorbierenden Wellenlängenbereichs im NIR führt. LaB6-Nanopartikel sind daher von großem Interesse.
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Zu deren Herstellung war es bekannt, Vorläufersubstanzen miteinander umzusetzen, beispielsweise ein Gemisch von La2O3 und B4C im Vakuum auf 1.500°C für drei Stunden zu erhitzen, um ein LaB6-Pulver in Rohform zu erhalten, dessen Teilchen einen Durchmesser von wenigen Mikrometern aufweisen. Dieses Rohpulver wird in Toluol dispergiert und mithilfe einer Kugelmühle mit 0,3 mm-Kugeln aus Zirkonoxid, stabilisiert mit 5 Gew.-% Y2O3, 28 Stunden lang gemahlen, um der sehr hohen Mikrohärte von LaB6 von 2.770 kg/mm2 Rechnung zu tragen. Auf diese Weise wurde ein Pulver aus Nanopartikeln von LaB6 erhalten, deren Durchmesser zwischen 10 und 30 nm betrug, wobei die meisten Partikel einen Durchmesser von rund 15 nm aufwiesen. Nachteilig an diesem Herstellverfahren ist eine in Richtung auf deutlich größere Partikeldurchmesser nicht auf Null zurückgehende Durchmesserverteilung der Lanthanhexaboridpartikel.
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Aus der
JP 2016 050 262 A ist ein Verfahren zur Herstellung von
LaB6 bekannt, bei dem ein mikropartikuläres
LaB6 mit einer Partikelgröße zwischen 1 mm und 10 mm in ein mit Argon gefülltes thermisches Plasma bei 4 MHz und 30-40kW eingebracht und so in ein nanopartikuläres
LaB6 umgewandelt wird, welches für ein IR-absorbierendes Glas, eine IRabsorbierende Schicht und ein durchsichtiges, IR-absorbierendes Substrat verwendet wird.
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Aus der
EP 1 901 918 B1 ist eine Mischung verschiedener IR-Absorber bekannt, insbesondere eine komplexe Mischung aus nanopartikulärem
LaB6 , ATO und ITO, verwendet innerhalb einer thermoplastischen Matrix.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes nanoskaliges LaB6-Pulver und ein Herstellverfahren für dieses anzugeben, welches insbesondere für Laserdurchstrahlschweißverfahren geeignet ist.
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Die erste Aufgabe wird durch ein nanoskaliges LaB6 gelöst, aufweisend eine mittlere Partikelgröße von < 100 nm bestimmt über eine Partikelgrößenverteilungsmessung mittels Laserbeugung und ein einstellbares Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 700 nm und 1.100 nm, wobei dieses LaB6 eine Mischung ist aus A) einem LaB6 , das ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 700 nm und 850 nm aufweist und erhältlich ist durch ein Verfahren enthaltend die Schritte: a) Einsetzen eines Eduktes enthaltend LaB6-Pulver in mikropartikulärer Form, b) Leiten des Edukts durch eine Plasmaflamme unter Erzeugung von LaB6-Nanopartikeln, c) Abscheiden des entstandenen nanopartikulärem LaB6 , und B) einem LaB6 , das ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 1.000 nm und 1.100 nm aufweist und erhältlich ist durch ein Mahlverfahren und wobei das Absorptionsmaximum durch die Wahl der jeweiligen Mischungsanteile A) und B) einstellbar ist.
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Das erfindungsgemäße reine nanopartikuläre LaB6 ist mit großem Vorteil in seinem Absorptionsmaximum so einstellbar, dass es an unterschiedliche, beim Laserdurchstrahlschweißen von Kunststoffen eingesetzten Hochleistungsdioden- und Festkörperlaser, insbesondere an deren Emissionsfrequenz, bzw. -frequenzband, anpassbar ist. Das erfindungsgemäße LaB6 ist damit in seinen Absorptionseigenschaften auf den jeweiligen angewendeten Laser maßzuschneidern, so dass das Fügen bei gleicher Laserleistung effizienter erfolgen kann, bzw. bei gleicher Effizienz eine geringere Laserleistung erforderlich ist. Die erfinderische Idee, reines LaB6 herzustellen, dessen Absorptionsmaximum durch Wahl der Mischungsanteile von über ein Plasmaverfahren hergestelltes LaB6 und über ein Mahlverfahren hergestelltes LaB6 einstellbar ist, ist erstmalig in der beanspruchten Erfindung formuliert.
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Der erste Mischungsanteil A) der erfindungsgemäßen reinen LaB6-Mischung wird hergestellt, indem ein, insbesondere handelsübliches, mikropartikuläres Lanthanhexaborid in einer Plasmaflamme in ein nanopartikuläres Lanthanhexaborid umgewandelt und anschließend abgeschieden wird. Dieses physikalisches Umwandlungsverfahren ändert die chemische Elementzusammensetzung nicht, bzw. allenfalls unwesentlich und behält die hohe Reinheit bei. Insbesondere finden keine nennenswerten chemischen Reaktionen zur Erzeugung des Produkts statt.
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Kritische Parameter für die Erzeugung eines Nanopulvers sind insbesondere die Eduktkonzentrationen, die Plasmaart und -temperatur, die Aufenthaltsdauer des Edukts in der Plasmaflamme, das Zeit- und das Ortsprofil der Abschreckung bzw. Kühlung sowie weitere Faktoren, wie Art des Haupt-, Träger- und Schutzgases. Die Plasmaflamme kann dabei eine Radiofrequenzplasmaflamme, eine induktiv gekoppelte, eine Gleichstrom- oder eine Transferplasmaflamme sein.
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Die Plasmaflamme beeinflußt dabei vermutlich neben der Partikelgrößenverteilung vor allem die Oberflächenbeschaffenheit der Nanopartikel und wahrscheinlich auch deren Oberflächengröße. In jedem Fall ist die Kristallitgröße des so hergestellten LaB6-Mischungsanteils geringer als diejenige des aus dem Mahlverfahren bekannten LaB6 .
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Es zeigt sich ebenfalls eine enge Größenverteilung bei einer hohen Ausbeute.
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Das Edukt für dieses Plasmaverfahren ist ein handelsübliches mikropartikuläres LaB6-Pulver mit einer Reinheit von größer 95%, vorzugsweise von größer 98%, insbesondere von größer 99,5%. Das Einsetzen eines bereits reinen Edukts erhöht die Ausbeute und die Qualität des erhaltenen Produkts im Hinblick auf dessen Partikelgröße und -form. Überraschenderweise können auch weniger reine Edukte mit Erfolg verwendet werden.
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In Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass nach dem Schritt c) in der Herstellung des Mischungsanteils A) ein Schritt d) erfolgt, in dem das erzeugte Produkt in einem Dispersionsmittel, insbesondere in Ethanol, dispergiert wird.
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Das so erhältliche LaB6 weist eine mittlere Partikelgröße von < 100 nm, bestimmt über eine Partikelgrößenverteilungsmessung mittels Laserbeugung, und ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 700 nm und 850 nm auf. Dieses Absorptionsmaximum im NIR ist zu deutlich kürzeren Wellenlängen verschoben als das Absorptionsmaximum des aus dem Mahlverfahren erhältlichen nanopartikulären LaB6 . Darüberhinaus ist dieses Absorptionsmaximum deutlich schärfer ausgebildet, d.h, mit wesentlich steileren Flanken. Mit großem Vorteil führt das erfindungsgemäße Mischen der beiden Bestandteile zu einer Verschiebung des Absorptionsmaximums zu kürzeren Wellenlängen und dazu, dass das erfindungsgemäße nanoskalige LaB6 auch von in diesem Wellenlängenbereich arbeitenden NIR-Lasern optimal erwärmbar ist.
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Das erfindungsgemäße nanopartikuläre LaB6 weist damit deutlich verbesserte physikalische Eigenschaften auf, die seine möglichen Einsatzgebiete deutlich erweitern.
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Insbesondere weist der über Plasmaverfahren hergestellte nanopartikuläre LaB6-Mischungsanteil ein Absorptionsmaximum zwischen 790 nm und 830 nm, insbesondere eines bei 803 nm auf. Die Lage des Absorptionsmaximums ist dabei durch die Wahl der Verfahrensparameter in den genannten Grenzen einstellbar.
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Dieses nanopartikuläre LaB6 weist in dem genannten Wellenlängenbereich eine Absorption zwische 0,7 und 0,95 auf und liegt damit ebenfalls über dem aus dem Mahlverfahren bekannten.
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Insbesondere beträgt die Partikelgröße des über das Plasmaverfahren hergestellten nanopartikulären LaB6 weniger als 80 nm und beträgt bevorzugt 60 nm oder weniger. Hierbei wurde die Partikelgrößenverteilung über Laserbeugung gemäß ISO 13320 2009-10-01 bestimmt.
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Mit ganz großem Vorteil erlaubt die Erfindung die Angabe eines nanopartikulären LaB6 , dessen Absorptionsmaximum im Bereich zwischen 700 nm und 1.100 nm liegt und das dadurch erhältlich ist, dass über das Plasma-Verfahren hergestelltes LaB6 mit solchem gemischt wird, welches über Mahlverfahren erhältlich ist. Diese nur durch die Erfindung zugängliche, gezielte Einstellbarkeit eines gewünschten Absorptionsmaximums im Wellenlängenbereich zwischen 700 nm und 1.100 nm erlaubt mit großem Vorteil die Optimierung des LaB6 an einen bestimmten, vom Anwender eingesetzten, Laser. Abhängig vom Mischungsanteil ist auch das Maß der Absorption, welches von etwa 0,4 in Richtung auf 0,95 verschieblich ist.
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Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung des zuvor beschriebenen LaB6 in einer Mischung mit einem oder mehreren weiteren IR-Absorptionsmitteln. Hierdurch läßt sich, wenn erforderlich, die Absorptionseigenschaften noch weiter auf bestimmte Laser optimieren.
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Die Verfahrensaufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines reinen nanopartikulärem LaB6 mit einer mittlere Partikelgröße von < 100 nm bestimmt über eine Partikelgrößenverteilungsmessung mittels Laserbeugung und mit einstellbarem Absorptionsmaximum enthaltend die Schritte a) Herstellen eines ersten LaB6 Mischungsanteils durch Einsetzen eines Eduktes enthaltend LaB6-Pulver in mikropartikulärer Form, Leiten des Edukts durch eine Plasmaflamme unter Erzeugung von LaB6-Nanopartikeln und Abscheiden des entstandenen ersten nanopartikulärem LaB6 , welches ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 790 nm und 830 nm aufweist, b) Herstellen eines zweiten LaB6 Mischungsanteils durch Mahlen eines LaB6 , welches ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 1.000 nm und 1.100 nm aufweist und c) Mischen der beiden Mischungsanteile, um ein LaB6 mit gewünschtem Adsorptionsmaxium zu erhalten.
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Die Vorteile dieses Verfahrens wurden zuvor geschildert. Insbesondere lassen sich so unterschiedlich absorbierende reine nanopartikuläre LaB6-Materialien herstellen, die an unterschiedliche Laser angepasst sind und so mit diesen durchgeführte Laserdurchstrahlschweiß-Vorgänge effizienter und kostengünstiger machen. Das erfindungsgemäße Mischen der beiden Mischungsbestandteile A) und B) kann als Festkörpermischen, als Vereinigen zweier Suspensionen oder auf anderem Wege erfolgen, solange sich zum Schluß ein entsprechendes LaB6 mit den beschriebenen erfindungsgemäßen Eigenschaften ergibt.
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In Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass Schritt b) mittels Naßmahlens erfolgt, insbesondere in einer EtOH-Lösung, und/oder bei dem die Abscheidung des LaB6 in Schritt a) in einer EtOH-Lösung erfolgt.
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Schließlich ist noch vorgesehen, dass der Mischungsanteil A) des erfindungsgemäßen LaB6 gemäß Schritt a) zwischen 10 und 95, insbesondere zwischen 15 und 90, bevorzugt zwischen 20 und 80 und ganz bevorzugt zwischen 30 und 70 beträgt, wobei der Mischungsanteil des LaB6 gemäß Schritt b) jeweils reziprok zu diesen Anteilen des ersten Mischungsanteils A) ist und sich mit diesen jeweils zu 100 ergänzt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird weitergebildet, indem beide EtOH-Lösungen vor der Mischung gleichkonzentriert werden. Dies erleichtert die Herstellung der endgültigen LaB6 -Mischung.
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Ausführungsbeispiel
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Handelsübliches mikropartikuläres LaB6 -Pulver mit einer mittleren Partikelgröße von 7 µm wurde mit einer Rate von 1 g/min in einem Argon-Wasserstoff-Trägergas mit einem Fluß von 5 l/min, unter einem Argon-Wasserstoff-Schutzgasstrom von 50 l/min einer Plasmaflamme zugeführt, die mit 40 kW Leistung betrieben wurde und deren Temperatur größer 6.000 K war. Die Abkühlung erfolgte durch Einleiten in einen Argonstrom von rund 100 l/min. Die Abscheidung des erhaltenen Produkts erfolgte an einem Filter, durch den der Argonstrom durchgeleitet wurde. Aanschließend wurde das Produkt in EtOH dispergiert. Dies verhindert eine Agglomeration der Partikel, das Dispersionsmittel ist einfach abdampfbar und nur gering gefährlich, so dass das Produkt von einem Anwender für seine Zwecke einfach isoliert werden kann.
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Die Größe der Partikel wurde mit Hilfe der Transmissionselektronenspektroskopie (TEM) bestimmt. Derartige Messungen an IR- Absorber-Nanopartikeln sind z. B. in Adachi et al., J. Am. Ceram. Soc. 2008, 91, 2897-2902, beschrieben.
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Die entstandenen Partikel wurden mit einem Rasterelektronenmikroskop aufgenommen, sie zeigen regelmäßige, rundliche Partikel mit einem mittleren Durchmesser von < 100 nm. Die Bestimmung der Partikeloberfläche durch eine BET-Messung gemäß DIN-ISO 9277 ergab eine spezifische Oberfläche von rund 80m2/g, woraus sich ein mittlerer Partikeldurchmesser von 15 nm berechnet. Die Bestimmung der Partikeldurchmesserverteilung mittels Laserstreuung ergab einen mittleren Partikeldurchmesser d50 von 60 nm.
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Die chemische Analyse des Edukts ergab ein LaB5.9 , die des Produkts ein LaB6.04 , wobei die Nachkommastellen im Fehlerbereich der Analysemethode liegen und daher beide Male von einem reinen LaB6 auszugehen ist. Weitere Bestandteile konnten nicht ermittelt werden, so dass von für Edukt und Produkt von einer Reinheit deutlich > 98% auszugehen ist.
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Der gemessene Exktionktionskoeffizient des so hergestellten ersten Mischungsanteils LaB6 beträgt 5.733 L/(mol*cm) gegenüber einem deutlich niedrigeren Exktionktionskoeffizienten des gemahlenen LaB6 von 3.940 L/(mol*cm), der den zweiten Mischungsanteil bildet.
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Dieses gemahlene LaB6 wurde hergestellt, in dem mikropartikuläres LaB6 naß vermahlen wurde, insbesondere in einer EtOH-Suspension mit einem LaB6-Gewichtsanteil von kleiner gleich 10%. Ein Verdünnungsschritt wurde durchgeführt, um eine Gleichkonzentration zu der EtOH-Suspension des ersten Mischungsanteils zu erreichen.
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Beide Mischungsanteile wurden in den nachfolgend erläuterten Mischungsverhältnissen gemischt.
- 1 zeigt eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme eines erfindungsgemäß hergestellten nanoskaligen LaB6-Pulvers als Mischungsbestandteil A,
- 2 zeigt dessen Partikelgrößenverteilung,
- 3 zeigt die wellenlängenabhängigen Absorptionskurven eines erfindungsgemäß hergestellten und eines nach dem Stand der Technik hergestellten nanoskaligen LaB6 ,
- 4 zeigt die Verschiebung der Absorptionskurven bei erfindungsgemäß gemischtem LaB6 und
- 5 zeigt den Temperaturanstieg unterschiedlicher NIR-Absorbenten bei Laserbestrahlung.
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In 1 ist die gleichmäßig rundliche Ausbildung der homogen verteilten Partikel des über das Plasma-Verfahren hergestellten, nanoskaligen Pulvers sehr gut zu erkennen, eine Agglomeration zeigt sich nicht. Die Partikelgröße ist im Mittel kleiner als 100 nm ausgefallen, sie liegt wie geschildert bei < 60 nm.
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2 zeigt die über Laserbeugung gemäß gemäß ISO 13320 2009-10-01 erhaltene Partikelgrößenverteilung, gemäß der die mittlere Partikelgröße < 60 nm beträgt, wie der Peak zeigt. Die zweite Kurve in 2 betrifft den Anteil des Laserlichts, der die Probe passiert und aus dem der Peak berechnet wurde und bezieht sich ebenfalls auf den über das Plasma-Verfahren hergestellten ersten Mischungsanteil LaB6 .
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3 zeigt zwei wellenlängenabhängige Absorptionskurven im Bereich von 400 nm bis 1.100 nm, nämlich diejenige des gemahlenen LaB6 (Kurve 1) und die des über das Plasma-Verfahren hergestellten (Kurve 2) bei gleicher Konzentration der Hexaboride von jeweils 1,3*10-4 mol/l und bei gleichen jeweiligen Partikelgrößen von < 100 nm. Deutlich zu erkennen ist der Effekt eines zu geringeren Wellenlängen verschobenen Absorptionsmaximums, bei gleichzeitig erhöhter Absorption bei dem über das Plasmaverfahren hergestelltem Mischungsanteil. Das Absorptionsmaximum liegt bei rund 808 nm und ist deutlich stärker ausgeprägt als das bei rund 1.030 nm liegende Absorptionsmaximum des über Mahlen erhältlichen nanopartikulären LaB6 . Die Flanken des Absorptionspeaks sind bei dem über das Plasmaverfahren hergestellten ersten Mischungsanteils-LaB6 deutlich steiler ausgebildet als bei dem flachen des gemahlenen LaB6 .
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Die genaue Lage des jeweiligen Absorptionsmaximums ist dabei insbesondere bei dem gemahlenen LaB6 schwierig zu bestimmen und kann ohne weiteres im Bereich zwischen 1.000 und 1.040 nm schwanken. Ähnliches gilt für die des über Plasmaverfahren hergestellten Lanthanhexaborids, wobei die Schwankungen hier wie bereits ausgeführt auf die genannten Prozeßparameter des Herstellverfahrens zurückzuführen sind, was andersherum formuliert aber auch gerade eine gewisse Einstellbarkeit der Lage des Absorptionsmaxiums in der Mischung der beiden unterschiedlich hergestellten Lanthanhexaboride ermöglicht.
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4 zeigt vier Kurven, von denen zwei zu erfindungsgemäßen Gemischen aus nanoskaligem LaB6 gehören, von denen ein LaB6-Mischungsanteil nach dem Mahlverfahren hergestellt und der andere LaB6-Mischungsanteil nach dem Plasma-Verfahren hergestellt wurde. Diese beiden erfindungsgemäßen Kurven wurden mit 3 bezeichnet. Zwei weitere Kurven zeigen das Absorptionsverhalten der beiden Mischungsanteile jeweils für sich selber genommen. Hierbei ist wiederum die Kurve 2 die eines Plasma-LaB6 und die Kurve 1 die eines gemahlenen LaB6 . Die Verschiebung des Absorptionsmaximums zu kürzeren Wellenlängen ist deutlich zu erkennen, wohingegen die geringere Höhe der Absorption bei Kurve 2 darauf zurückzuführen ist, dass die eingesetzte Konzentration geringer war als die bei Kurve 1.
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Es zeigt sich, dass die Lage und die Höhe des Absorptionsmaximums durch Mischung der auf beiden Wegen hergestellten Lanthanhexaboride veränderbar und somit gezielt einstellbar ist.
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Bei den in 4 abgebildeten erfindungsgemäßen Absorptionskurven wurden LaB6-Mischungen mit 40% Mischungsbestandteil A) und mit 60% Mischungsbestandteil A) eingesetzt, wobei die Kurve mit der größeren Absorptionsrate der Mischung mit 60% Mischungsbestandteil A) entspricht. Insbesondere an der ansteigenden Flanke um 750 nm bis etwa 800 nm zeigt sich der Effekt der Mischung der unterschiedlich hergestellten Lanthanhexaboride, dass nämlich die Absorption gegebenüber der Kurve des reinen B-LaB6 deutlich weniger steil abfällt und damit einen in diesem Bereich arbeitenden Laser wesentlich effizienter arbeiten läßt. Gleichzeitig beginnt die ansteigende Flanke der erfindungsgemäßen Mischung bereits bei niedrigeren Wellenlängen und erreicht schneller höhere Absorptionswerte.
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5 zeigt die laserleistungsabhängige Temperaturänderung verschiedener NIR-absorbierender Substanzen. Es zeigt sich deutlich, dass das mit 2 bezeichnete LaB6 , erhältlich aus dem Plasma-Verfahren, den stärksten Temperaturanstieg zeigt und damit bereits bei geringerer Laserleistung ausreichend erwärmbar ist, um beispielsweise beim Laserdurchstrahlschweißen wirksam zu sein. Dies beruht auf der verbesserten, höheren Absorptionsrate und auf der Lage des Absorptionsmaximums bei geringerer Wellenlänge, die sich auch in der erfindungsgemäßen Mischung auswirkt. Die Substanzen wurden dabei jeweils in eine Folie eingebettet und mit Laserlicht beleuchtet. Das mit 1 bezeichnete LaB6 ist demgegenüber deutlich geringer wirksam. In 5 sind weiter aufgeführt die Kurven von: ATO Quadrate, ITO gefüllte Kreise, Epolight nach rechts weisende Dreiecke, LUM IR 1050 nach oben weisende Dreiecke, Ethylenglykol gefüllte Sechsecke und Fabulase 322 N2 nach links weisende Dreiecke. Es zeigt sich, dass gemahlenes LaB6 in etwa gleichwirkend ist zu LUM IR 1050 und Epolight und das ATO, ITO, Ethylenglykol und Fabulase ebenfalls in etwa gleichwirkend sind, jedoch deutlich schlechter. Nur das Plasma-LaB6 errecht die Maximaltemperatur bereits bei einer Laserleistung von rund 20%. Dies belegt dessen hohe Wirksamkeit.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2016050262 A [0009]
- EP 1901918 B1 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 13320 2009-10-01 [0024, 0040]
- Adachi et al., J. Am. Ceram. Soc. 2008, 91, 2897-2902, beschrieben [0033]