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Die Erfindung betrifft ein Strommessgerät zum Erfassen von Strömen in elektrischen Leitungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Strommessgerät umfasst ein Gehäuse und eine Anordnung von in dem Gehäuse eingefassten Magnetfeldsensoren.
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Ein solches Strommessgerät kann insbesondere zum Überwachen von sogenannten Stringströmen an Solaranlagen zum Einsatz kommen. Üblicherweise sind Solarpaneele über Leitungen zum Beispiel in Reihe miteinander verschaltet, sodass zwischen den Solarpaneelen Ströme - die sogenannten Stringströme - fließen. An solchen Leitungen ist eine Erfassung der Ströme zum Zwecke einer Stringstromüberwachung wünschenswert.
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Zum Überwachen von Stringströmen sind Strommessgeräte bekannt, die es üblicherweise erforderlich machen, elektrische Leitungen, an denen die Ströme zu erfassen sind, aufzutrennen. Dies ist umständlich und stellt zudem einen erheblichen Eingriff in das System dar.
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Bei einem aus der
DE 10 2014 119 276 A1 bekannten Strommessgerät können elektrische Leitungen zwischen Gehäusehälften gelegt werden, um mittels Magnetfeldsensoren ein Magnetfeld an den elektrischen Leitungen zu erfassen und daraus auf einen Stromfluss in den elektrischen Leitungen zu schließen. Zum Ansetzen des Strommessgeräts an die zu überwachenden elektrischen Leitungen ist ein Trennen der Gehäusehälften voneinander erforderlich. In angesetzter Stellung erstrecken sich die elektrischen Leitungen durch das Gehäuse des Strommessgeräts hindurch, was gegebenenfalls eine feuchtigkeitsdichte Abdichtung des Gehäuses nach außen hin für einen Einsatz im Freien schwierig macht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Strommessgerät zur Verfügung zu stellen, das in einfacher Weise das Erfassen von Strömen an mehreren Leitern ermöglicht, im Freien verwendet werden kann und gegebenenfalls an bestehenden Anlagen, insbesondere Solaranlagen, nachrüstbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist das Gehäuse eine Mehrzahl von an einer Gehäusewandung geformten Aufnahmenuten auf, in die jeweils eine elektrische Leitung von außen einsetzbar ist. Das Gehäuse fasst einen durch die Gehäusewandung begrenzten Innenraum ein, innerhalb dessen die Anordnung von Magnetfeldsensoren zum Erfassen eines Magnetfelds an in die Aufnahmenuten eingesetzten elektrischen Leitungen angeordnet ist.
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An einer Gehäusewandung des Gehäuses des Strommessgeräts sind somit Aufnahmenuten geformt, in die mehrere elektrische Leitungen eingesetzt werden können. Die Aufnahmenuten sind nach außen hin offen, sodass die elektrischen Leitungen von außen in die Aufnahmenuten eingesetzt werden können, ohne dass dabei das Gehäuse geöffnet werden muss. Dies macht das Ansetzen der Leitungen an das Strommessgerät einfach und komfortabel und ermöglicht insbesondere auch ein einfaches Nachrüsten eines Strommessgeräts an einer bestehenden Anlage, ohne dass dafür aufwändige Modifikationen an der Anlage, insbesondere ein Auftrennen von Leitungen, vorgenommen werden müssen.
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Die Anordnung von Magnetfeldsensoren ist innerhalb des Innenraums des Gehäuses eingefasst. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass die Aufnahmenuten an einer ersten Seite der Gehäusewandung geformt sind und die elektrischen Leitungen an der ersten Seite in die Aufnahmenuten einsetzbar sind, während die Anordnung von Magnetfeldsensoren an einer der ersten Seite abgewandten, zweite Seite der Gehäusewandung angeordnet ist. Die Gehäusewandung trennt somit den Außenraum des Gehäuses vom Innenraum des Gehäuses. Die erste Seite entspricht der Außenseite der Gehäusewandung, während die zweite Seite dem Innenraum zugewandt ist. Die Magnetfeldsensoren sind somit innerhalb des Gehäuses eingefasst, sind über die Gehäusewandung von in die Aufnahmenuten eingesetzten elektrischen Leitungen getrennt und können so nach außen hin gekapselt sein, dass Feuchtigkeit und Schmutz nicht in das Gehäuse eindringen und in den Bereich der Magnetfeldsensoren gelangen können.
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In einer Ausgestaltung sind die Aufnahmenuten parallel zueinander an dem Gehäuse erstreckt. Mehrere elektrische Leitungen können somit parallel zueinander an das Gehäuse angesetzt und an den Aufnahmenuten aufgenommen werden. Die Aufnahmenuten sind hierbei als Vertiefungen an der Gehäusewandung des Gehäuses geformt und in ihrer lichten Weite den an das Gehäuse anzusetzenden elektrischen Leitungen angepasst.
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In einer Ausgestaltung ist das Gehäuse feuchtigkeitsdicht nach außen hin abgedichtet. Insbesondere kann das Gehäuse einen gewünschten Schutzgrad, zum Beispiel IP67 (nach EN 60529) oder dergleichen, erfüllen und somit derart wetterfest sein, dass das Strommessgerät im Außenbereich eingesetzt werden kann.
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In einer Ausgestaltung istjeder Aufnahmenut zumindest ein Magnetfeldsensor zugeordnet. Beispielsweise können im Bereich jeder Aufnahmenut zwei oder mehr Magnetfeldsensoren angeordnet sein, die dazu dienen, ein Magnetfeld, das im Bereich der Aufnahmenut durch einen in die Aufnahmenut eingesetzten elektrischen Leiter erzeugt wird, zu erfassen, um ein Sensorsignal auszugeben, anhand dessen auf einen Stromfluss in dem elektrischen Leiter zurückgeschlossen werden kann. Solche Magnetfeldsensoren dienen somit zur indirekten Strommessung, indem anhand eines magnetischen Felds auf einen Messwert für die Stromstärke im elektrischen Leiter - gegebenenfalls unter Verwendung einer geeigneten Kalibrierung - zurückgeschlossen wird.
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Beispielsweise können zwei Magnetfeldsensoren gegenüberliegend zueinander beidseits einer zugeordneten Aufnahmenut angeordnet sein. Die Magnetfeldsensoren nehmen die Aufnahmenut zwischen sich auf, sodass eine in die Aufnahmenut eingesetzte elektrische Leitung zwischen den Magnetfeldsensoren zu liegen kommt. Die Magnetfeldsensoren sind dadurch nahe an der in die Aufnahmenut eingesetzten elektrischen Leitung angeordnet, um ein durch einen Stromfluss durch die elektrische Leitung erzeugtes Magnetfeld zu erfassen und ein von dem Magnetfeld abhängiges Sensorsignal zu erzeugen.
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In einer Ausgestaltung sind zumindest einige oder sämtliche der Magnetfeldsensoren durch magnetoresistive Sensoren ausgebildet. Solche magnetoresistiven Sensoren machen sich den sogenannten magnetoresistiven Effekt zunutze, infolgedessen sich der elektrische Widerstand eines Materials in Abhängigkeit von einem äußeren Magnetfeld ändert. Eine solche Widerstandsänderung kann erfasst und ausgewertet werden, um anhand der Widerstandsänderung auf die Stärke des Magnetfelds und daraus auf die Stärke des Stromflusses im elektrischen Leiter zu schließen.
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Mittels solcher magnetoresistiver Sensoren können zeitlich veränderliche magnetische Wechselfelder bei einem elektrischen Wechselstrom genauso wie zeitlich unveränderliche magnetische Felder bei einem Gleichstrom in der elektrischen Leitung erfasst werden, sodass sowohl eine Wechselstromerfassung als auch eine Gleichstromerfassung an den in die Aufnahmenuten eingesetzten elektrischen Leitungen möglich ist.
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In einer Ausgestaltung weist das Strommessgerät eine in dem Gehäuse eingefasste Elektronikbaugruppe mit einer Steuereinrichtung zum Auswerten von über die Anordnung von Magnetfeldsensoren erhaltenen Sensorsignalen auf. Die Elektronikbaugruppe kann beispielsweise eine Leiterplatte aufweisen, an der sowohl die Magnetfeldsensoren als auch ein elektronischer Chip zur Verwirklichung der Steuereinrichtung angeordnet sind. Die Magnetfeldsensoren sind mit der Steuereinrichtung verbunden und leiten ihre Sensorsignale der Steuereinrichtung zu, die die Sensorsignale auswertet, um anhand der Sensorsignale auf einen Stromfluss in den an das Strommessgerät angesetzten elektrischen Leitungen zu schließen.
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In einer Ausgestaltung weist das Strommessgerät eine Kalibrierbaugruppe auf, die einen mit einem Prüfstrom beaufschlagbaren Prüfleiter aufweist, der derart zu der Anordnung von Magnetfeldsensoren in dem Gehäuse angeordnet ist, dass anhand eines Prüfstroms eine Auswertung eines erfassten Magnetfelds kalibrierbar ist. Beispielsweise gesteuert durch die Steuereinrichtung kann ein Prüfstrom beispielsweise durch eine steuerbare Stromquelle erzeugt werden, sodass durch den Prüfleiter ein definierter Strom geleitet wird. Der Prüfleiter ist hierbei in definierter Lagebeziehung zu zumindest einem Magnetfeldsensor der Anordnung von Magnetfeldsensoren angeordnet, sodass an einem oder an mehreren Magnetfeldsensoren aufgrund des Prüfstroms ein Magnetfeld erfasst wird. Aufgrund des bekannten Prüfstroms und der bekannten Lagebeziehung des Prüfleiters zu den Magnetfeldsensoren kann über die so erfassten Magnetfelder eine Kalibrierung durchgeführt werden, um aus den über die Magnetfeldsensoren erfassten Sensorsignalen den in einer elektrischen Leitung fließenden Strom zu bestimmen.
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Einem jeden Magnetfeldsensor der Anordnung von Magnetfeldsensoren kann hierbei ein Prüfleiter zugeordnet sein, sodass die Magnetfeldsensoren einzeln kalibriert und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden können. Denkbar ist aber auch, lediglich einem Magnetfeldsensor einen Prüfleiter zuzuordnen, um anhand des einen Prüfleiters das Strommessgerät insgesamt zu kalibrieren.
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Der Prüfleiter kann beispielsweise als gesonderter, zum Beispiel elektrisch isolierter Leiter ausgebildet sein, der in definierter Lagebeziehung zu einem zugeordneten Magnetfeldsensor angeordnet ist. Denkbar und möglich ist aber auch, einen Prüfleiter zum Beispiel durch eine Leiterbahn auf einer Leiterplatte auszubilden.
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In einer Ausgestaltung weist das Strommessgerät einen ersten Anschluss zum Anschließen einer Leitung zum Bereitstellen einer elektrischen Versorgung und/oder zum Übertragen von Datensignalen auf. Über diesen ersten Anschluss kann das Strommessgerät beispielsweise elektrisch gespeist werden, um die in dem Gehäuse eingefasste Elektronikbaugruppe elektrisch zu versorgen. Über den ersten Anschluss können hierbei auch Datensignale - zum Beispiel Messwerte, die durch die elektrischen Leitungen fließende Ströme angeben - oder analoge Normsignale in einem Bereich von zum Beispiel 0/4 bis 20 mA oder -20 mA bis 20 mA oder Spannungssignale in einem Bereich zum Beispiel von 0 bis 10 V, 0 bis 5 V, -10 V bis + 10 V usw. an eine übergeordnete Baugruppe übertragen werden.
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Ist der erste Anschluss als Datenanschluss ausgebildet, kann der erste Anschluss beispielsweise als USB-Schnittstelle, als RS485-Anschluss, als Ethernet-Anschluss oder als andere serielle Schnittstelle ausgestaltet sein. Denkbar und möglich ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung, dass über den ersten Anschluss sowohl eine elektrische Versorgung als auch eine Datenübertragung erfolgen kann.
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Zusätzlich kann das Strommessgerät einen zweiten Anschluss zum Verbinden des Strommessgeräts mit einem weiteren Strommessgerät zum Erfassen von Strömen an weiteren elektrischen Leitungen auffassen. Ein Strommessgerät kann somit beispielsweise zwei Anschlüsse aufweisen, was eine kaskadierte Verschaltung von Strommessgeräten miteinander möglich macht, sodass über eine kaskadierte Anordnung von Strommessgeräten eine (grundsätzlich beliebig) große Anzahl von elektrischen Leitungen überwacht werden kann.
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Ein jedes Strommessgerät kann beispielsweise vier oder acht Aufnahmenuten zum Einsetzen von vier oder acht elektrischen Leitungen aufweisen. Denkbar ist aber auch eine andere Anzahl von Aufnahmenuten an jedem Strommessgerät.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Ansicht einer elektrischen Anlage zusammen mit einem Strommessgerät;
- 2 eine gesonderte Ansicht des Strommessgeräts;
- 3 eine Anordnung von Magnetfeldsensoren der Strommessgeräts;
- 4 eine Ansicht einer kaskadierten Verschaltung mehrerer Strommessgeräte;
- 5 eine schematische Ansicht eines Prinzipschaltbilds eines Strommessgeräts;
- 6 eine schematische Ansicht von elektrischen Leitungen an Aufnahmenuten eines Gehäuses eines Strommessgeräts; und
- 7 eine Ansicht einer Anordnung eines Prüfleiters einer Kalibrierbaugruppe relativ zu einem Magnetfeldsensor.
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1 zeigt eine Ansicht eines Strommessgeräts 1, das zur Überwachung von Strömen an elektrischen Leitungen 30 einer elektrischen Anlage 3, zum Beispiel einer Solaranlage, dient.
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Im Rahmen einer Solaranlage sind beispielsweise mehrere Solarmodule zum Erzeugen eines elektrischen Stroms aus Sonnenenergie über elektrische Leitungen 30 in Reihe miteinander verschaltet. Die zwischen den Solarmodulen fließenden Ströme sind hierbei (qualitativ und quantitativ) zu überwachen, wozu Strommessgeräte 1 zum Einsatz kommen.
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Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Strommessgeräts 1 ist in 2 dargestellt. Das Strommessgerät 1 weist ein Gehäuse 10 auf, das an einer Gehäusewandung 101 eine Mehrzahl von parallel zueinander erstreckten Aufnahmenuten 100 zur Aufnahme von elektrischen Leitungen 30 aufweist. In eine jede Aufnahmenut 100 kann (genau) eine elektrische Leitung 100 eingesetzt werden derart, dass die elektrische Leitung 30 in eingesetzter Stellung in der zugeordneten Aufnahmenut 100 aufgenommen und beispielsweise klemmend in der Aufnahmenut 100 gehalten ist.
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Die Aufnahmenuten 100 sind außenseitig in die Gehäusewandung 101 eingeformt derart, dass die elektrischen Leitungen 30 von außen in die Aufnahmenuten 100 eingesetzt werden können. Zum Ansetzen der elektrischen Leitungen 30 an das Strommessgerät 1 ist somit nicht erforderlich, das Gehäuse 10 des Strommessgeräts 1 zu öffnen. Zudem müssen die elektrischen Leitungen 30 nicht in irgendeiner Weise aufgetrennt oder die elektrische Anlage in sonstiger Weise modifiziert werden, was ein einfaches Nachrüsten der elektrischen Anlage mit einem oder mehreren Strommessgeräten 1 möglich macht.
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Wie aus 3 ersichtlich, sind einer jeden Aufnahmenut 100 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Magnetfeldsensoren 13, 14 in Form von magnetoresistiven Sensoren zum Erfassen eines Magnetfelds im Bereich der Aufnahmenut 100 zugeordnet.
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Die der jeweiligen Aufnahmenut 100 zugeordneten Magnetfeldsensoren 13, 14 liegen einander gegenüber und nehmen bei an die Aufnahmenut 100 angesetzter elektrischer Leitung 30 die elektrische Leitung 30 zwischen sich auf, wobei die Magnetfeldsensoren 13, 14 innerhalb des Gehäuses 10 eingefasst sind und über die Gehäusewandung 101 von der außen an das Gehäuse 10 angesetzten elektrischen Leitung 30 getrennt sind, wie dies schematisch in 6 dargestellt ist.
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Die Magnetfeldsensoren 13, 14 in Form der magnetoresistiven Sensoren weisen einen elektrischen Widerstand auf, der abhängig vom durch die elektrische Leitung 30 erzeugten Magnetfeld veränderlich ist. Die Magnetfeldsensoren 13, 14 sind über Anschlussleitungen 130, 140 an eine Elektronikbaugruppe 12, insbesondere eine Leiterplatte, angeschlossen derart, dass über die Magnetfeldsensoren 13, 14 Sensorsignale, die von dem an einer elektrischen Leitung 30 bestehenden Magnetfeld abhängen, erhalten und ausgewertet werden können, um anhand der Sensorsignale Rückschlüsse auf einen durch die elektrische Leitung 30 fließenden Strom zu ziehen.
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Die elektrische Leitung 30 weist eine von einem elektrisch isolierenden Mantel 301 umgebende Leitungsader 300 auf, durch die im Betrieb der übergeordneten elektrischen Anlage 3 ein Strom fließt. Aufgrund des Stromflusses ergibt sich an der elektrischen Leitung 30 ein Magnetfeld, das die elektrische Leitung 30 zirkular umgibt und auch die Magnetfeldsensoren 13, 14 durchdringt und an den Magnetfeldsensoren 13, 14 aufgrund des magnetoresistiven Effekts einen Einfluss auf den elektrischen Widerstand hat. Anhand zum Beispiel eines Spannungsabfalls an den Magnetfeldsensoren 13, 14 kann somit auf die Feldstärke des Magnetfeldes um die elektrische Leitung 30 geschlossen werden, um daraus Rückschlüsse auf den Stromfluss durch die elektrische Leitung 30 zu ziehen.
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Wie aus dem Prinzipschaltbild gemäß 5 ersichtlich, weist das Strommessgerät 1 in einem Ausführungsbeispiel eine Steuereinrichtung 16 zum Beispiel in Form eines auf einer Leiterplatte angeordneten Prozessors auf, mit der die den unterschiedlichen Aufnahmenuten 100 zugeordneten Magnetfeldsensoren 13, 14 verbunden sind (in 5 sind lediglich zwei Aufnahmenuten 100 schematisch dargestellt). Die Steuereinrichtung 16 dient dazu, über die Magnetfeldsensoren 13, 14 erhaltene Sensorsignale auszuwerten, um Rückschlüsse auf einen Strom an einer in einer Aufnahmenut 100 aufgenommenen elektrischen Leitung 30 zu ziehen.
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Eine Bestimmung der Stromstärke in einer elektrischen Leitung 30 anhand erhaltener Sensorsignale kann zum Beispiel auf Grundlage einer Kalibrierung erfolgen. Zum Zwecke der Kalibrierung kann das Strommessgerät 1, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5, zum Beispiel eine Kalibrierbaugruppe 17 aufweisen, die es ermöglicht, eine Selbstkalibrierung des Strommessgeräts 1 durchzuführen. Eine solche Selbstkalibrierung kann vor Inbetriebnahme genauso wie im laufenden Betrieb durchgeführt werden, um das Strommessgerät 1 vor Inbetriebnahme und im Betrieb zu kalibrieren.
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Die Kalibrierbaugruppe 17 weist einen Prüfleiter 170 auf, der in definierter Lagebeziehung zu einem zugeordneten Magnetfeldsensor 14 angeordnet ist, sodass anhand eines Stromflusses durch den Prüfleiter 170 eine Kalibrierung vorgenommen werden kann, die einen Rückschluss auf die Stromstärke in einer elektrischen Leitung 30 an einer Aufnahmenut 100 erlaubt.
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Der Prüfleiter 170 ist mit einer über die Steuereinrichtung 16 steuerbaren Stromquelle 171 verbunden, mittels derer ein definierter Strom durch den Prüfleiter 170 geleitet werden kann. Anhand des definierten Stroms und der über den zugeordneten Magnetfeldsensor 13, 14 aufgenommenen Sensorsignale kann unter Einbeziehung der Lagebeziehung des Prüfleiters 170 zu dem zugeordneten Magnetfeldsensor 13, 14 eine Kalibrierung durchgeführt werden, die Stromwerte in Beziehung setzt zu erfassten magnetfeldabhängigen Sensorsignalen, sodass zum Beispiel eine Kalibrierungstabelle erstellt werden kann, auf Basis derer im eigentlichen Betrieb die Stromstärke eines in einer elektrischen Leitung 30 fließenden Stroms anhand der über die Magnetfeldsensoren 13, 14 erfassten Sensorsignale bestimmt werden kann.
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Wie aus 7 ersichtlich, kann der Prüfleiter 170 als isolierte elektrische Leitung ausgebildet sein, mit einer in einem Kabelmantel eingefassten Leitungsader, die sich entlang der Längserstreckungsrichtung, entlang der eine Leitung 30 in eine Aufnahmenut 100 einzulegen ist, erstreckt und die in definierter Lagebeziehung zu einem zugeordneten Magnetfeldsensor 13, 14 angeordnet ist.
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Zusätzlich oder alternativ kann ein Prüfleiter 172 auch durch eine Leiterbahn auf einer Leiterplatte 18, an der auch andere elektrische und elektronische Komponenten des Strommessgeräts 1 angeordnet sind (insbesondere die Magnetfeldsensoren 13, 14 und die Steuereinrichtung 16), ausgebildet sein.
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Jeweils steht der Prüfleiter 170, 172 mit einer Stromquelle 171 zum Einleiten eines Prüfstroms in Verbindung.
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Wie aus 6 ersichtlich, sind die den Aufnahmenuten 100 zugeordneten Magnetfeldsensoren 13, 14 innerhalb eines durch das Gehäuse 10 eingefassten Innenraums 102 angeordnet. Die elektrischen Leitungen 30 können demgegenüber von außen in die an der Gehäusewandung 101 geformten Aufnahmenuten 100 eingesetzt werden derart, dass in eingesetzter Stellung die elektrischen Leitungen 30 in den Aufnahmenuten 100, aber außerhalb des Gehäuses 10 zu liegen kommen und die Magnetfeldsensoren 13, 14 über die Gehäusewandung 101 von den elektrischen Leitungen 30 getrennt sind. Die Magnetfeldsensoren 13, 14 sind über Anschlussleitungen 130, 140 mit der Leiterplatte der Elektronikbaugruppe 12 verbunden und an die Steuereinrichtung 16 (siehe 5) angeschlossen.
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Wie aus 2 ersichtlich, weist das Strommessgerät 1 einen ersten Anschluss 11 auf, über den eine Leitung 2 an das Strommessgerät 1 angeschlossen werden kann, um an dem Strommessgerät 1 eine elektrische Versorgung bereitzustellen und/oder Daten hin zu dem Strommessgerät 1 oder von dem Strommessgerät 1 hin zu einer übergeordneten Baugruppe zu übertragen.
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Ist der Anschluss 11 für eine Datenübertragung ausgelegt, kann der Anschluss 11 beispielsweise durch eine USB-Schnittstelle, eine RS485-Schnittstelle oder eine Ethernet-Schnittstelle verwirklicht sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Anschluss 11 für die Bereitstellung einer elektrischen Versorgung an dem Strommessgerät 1 und zudem für eine Datenübertragung ausgelegt. Hierzu kann, wie schematische in 5 dargestellt, der Anschluss 11 unterschiedliche Kontaktbaugruppen 110, 111 aufweisen, über die einerseits ein Speisestrom (Kontaktbaugruppe 110) und andererseits Daten (Kontaktbaugruppe 111) übertragen werden können, sodass über den Anschluss 11 sowohl die elektrische Versorgung als auch eine Datenübertragung zum Beispiel zum Übersenden von Messwerten von dem Strommessgerät 1 hin zu einer übergeordneten Baugruppe erfolgt.
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Das Strommessgerät 1 weist, in einem Ausführungsbeispiel, zudem einen zweiten Anschluss 15 auf, wie dies in 4 und 5 dargestellt ist, mittels dessen weitere Strommessgeräte 1' an das Strommessgerät 1 angeschlossen werden können, um eine kaskadierte Anordnung von Strommessgeräten 1, 1' zu schaffen. Über den Anschluss 15 kann das Strommessgerät 1 über eine Leitung 2' mit dem weiteren Strommessgerät 1' verbunden werden, wobei über Kontaktbaugruppen 150, 151 des Anschlusses 15 wiederum einerseits eine elektrische Versorgung und andererseits eine Datenübertragung erfolgt.
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Durch kaskadierte Verschaltung mehrerer Strommessgeräte 1, 1' kann eine Strommessanordnung zum Messen der Stromstärke an prinzipiell beliebig vielen elektrischen Leitungen 30 geschaffen werden. Ein jedes Strommessgerät 1, 1' kann hierbei zum Beispiel zum Aufnehmen von acht Leitungen 30 ausgelegt sein, sodass durch Verschalten mehrerer Strommessgeräte 1, 1' Ströme an einem Vielfachen von acht Leitungen 30 gemessen werden können.
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In anderer Ausgestaltung können an ein jedes Strommessgerät 1 beispielsweise vier elektrische Leitungen 30 anzusetzen sein, und entsprechend kann ein jedes Strommessgerät 1 zum Beispiel vier Aufnahmenuten 100 aufweisen. Auch eine andere Anzahl von Aufnahmenuten 100 an einem Strommessgerät 1 sind jedoch denkbar und möglich.
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Das Gehäuse 10, innerhalb dessen die Elektronikbaugruppe 12 mit den Magnetfeldsensoren 13, 14 und der Steuereinrichtung 16 eingefasst ist, ist vorzugsweise feuchtigkeitsdicht gekapselt und kann einem gewünschten Schutzgrad, zum Beispiel IP67, entsprechen. Dies ermöglicht einen Einsatz des Strommessgeräts 1 im Außenbereich.
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Ein Strommessgerät 1 der beschriebenen Art kann an einer elektrischen Anlage 3 anzubringen sein. Das Gehäuse 10 des Strommessgeräts 1 kann hierzu mit der elektrischen Anlage verschraubt oder in sonstiger Weise an der elektrischen Anlage festgelegt werden. Denkbar und möglich ist auch, das Strommessgerät 1 so auszugestalten, dass es an einer Tragschiene angeordnet und mit anderen elektrischen oder elektronischen Geräten kombiniert werden kann.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
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Ein Strommessgerät der beschriebenen Art ist insbesondere nicht nur für die Überwachung von Stringströmen an Solaranlagen geeignet, sondern kann prinzipiell zur Strommessung an ganz unterschiedlichen elektrischen Anlagen zum Einsatz kommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1,1'
- Strommessgerät
- 10
- Gehäuse
- 100
- Aufnahmenut
- 101
- Gehäusewandung
- 102
- Innenraum
- 11
- Anschluss
- 110, 111
- Kontaktbaugruppe
- 12
- Elektronikbaugruppe (Leiterplatte)
- 13, 14
- Magnetfeldsensor
- 130, 140
- Anschlussleitungen
- 15
- Anschluss
- 150, 151
- Kontaktbaugruppe
- 16
- Steuereinrichtung
- 17
- Kalibrierbaugruppe
- 170
- Prüfleiter
- 171
- Stromquelle
- 172
- Prüfleiter
- 18
- Leiterplatte
- 2, 2'
- Leitung
- 20
- Anschluss
- 3
- Elektrische Baugruppe (Solarmodul)
- 30
- Leitungen
- 300
- Leitungsader
- 301
- Leitungsmantel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014119276 A1 [0005]