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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren für eine Inbetriebnahme, Überwachung und Wartung von Geräten eines Gebäudeautomatisierungssystems basierend auf einer vorab erstellten virtuellen Simulation und einer virtuelle Inbetriebnahme der Geräte eines Gebäudes.
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Bevor ein Gebäudeautomatisierungssystem in Betrieb genommen wird, erfolgt zunächst die Planung, das Engineering und die Simulation des Gebäudeautomatisierungssystems in einer Software- Plattform. Diese sogenannte virtuelle Inbetriebnahme ist beispielsweise in der
DE 10 2016 123 332 beschrieben.
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Erst danach können die einzelnen Geräte im Gebäude installiert und eingerichtet bzw. konfiguriert werden. Dazu wird die vorab erstellte Konfiguration auf das physische System übertragen. Ab diesem Zeitpunkt können die Installateure die Konfiguration und Funktionalität des Gebäudeautomationssystems validieren bzw. überprüfen, also insbesondere die Verknüpfung der einzelnen Geräte untereinander ausführen.
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Die Überprüfung der installierten Geräte innerhalb des vorab geplanten Gebäudeautomatisierungssystems und deren richtige Verknüpfungen untereinander werden üblicherweise manuell von einem Installateur ausgeführt, indem dieser durch das Gebäude geht und jede einzelne Funktionalität an den verbauten Geräten testet.
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Ist das Gebäudeautomatisierungssystem mit einer zentralen Steuereinheit ausgestattet, müssen in der Regel zwei Inbetriebnahme- Ingenieure am Vor- Ort Gerät sowie der zentralen Steuereinheit, also an getrennten Standorten zusammenarbeiten und sich beispielsweise per Telefon austauschen. Diese manuelle Prüfung, wie auch die Lokalisation und Behebung von Fehlern in der Gerätekonfiguration bedingt einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand bei der Inbetriebnahme des Gebäudeautomatisierungssystems. Auch erfordert eine Behebung von während dem Betrieb des Gebäudeautomatisierungssystems auftretenden Störungen, insbesondere vom Facility Management, wiederum viel Erfahrung, um diese Probleme zu lokalisieren und zu beheben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein Verfahren zur Inbetriebnahme, Überwachung und Wartung eines Gebäudes basierend auf einer vorab erstellten virtuellen Simulation und einer virtuelle Inbetriebnahme von Geräten eines Gebäudes anzugeben, mit welchen der Aufwand für die Inbetriebnahme reduziert wird, Fehler sowie auftretenden Störungen während der Inbetriebnahme und/oder dem laufendem Betrieb des Gebäudeautomatisierungssystems erkannt werden. Insbesondere soll der durch die manuelle Prüfung, Lokalisation und Behebung von Fehlern in der Gerätekonfiguration bedingter hoher personeller und zeitlichen Aufwand vereinfacht und reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Plattform zur virtuellen Inbetriebnahme der Geräte eines Gebäudeautomatisierungssystems und zur Abbildung der Geräte innerhalb des Gebäudeautomatisierungssystems vorgesehen ist. Diese Plattform zur Inbetriebnahme der Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems nutzt ein Engineering Tool, welches mit einer virtuellen Ausführungsumgebung zusammenwirkt, wobei die Ausführungsumgebung eine virtuelle Hardware aufweist, welche die Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems abbildet. In den virtuellen Geräten ist jeweils eine Gerätesoftware abgelegt, die der Software bzw. den relevanten Softwareteilen entspricht, die in den jeweiligen realen Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems abgelegt sind. Innerhalb der Ausführungsumgebung sind im Engineering Tool konfigurierte Applikationen des Gebäudeautomatisierungssystems in den virtuellen Geräten ausführbar, wobei die virtuellen Geräte dazu mit Bedien- und/oder Visualisierungsoberflächen zusammenwirken, die in die Ausführungsumgebung integriert sind.
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Nähere Ausführungen zur Funktionsweise der virtuellen Ausführungsumgebung sind beispielsweise in der
DE 10 2016 123 332 beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das simulierte Verhalten der Geräte im Gebäudeautomatisierungssystem auf die Inbetriebnahme der Geräte des Gebäudes sowie auf die Betriebsphase des Gebäudes übertragbar sind, indem während und/oder nach der Inbetriebnahme ein Validierungstool mit dem Gebäudeautomatisierungssystem verbunden ist. Das Validierungstool kann in der Plattform integriert sein.
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Das Validierungstool ist dazu ausgebildet die Geräte im Gebäude zu bedienen, zu testen und das Verhalten der Geräte im Gebäudeautomatisierungssystem darzustellen. Dazu wirkt das Validierungstool so mit den Geräten des Gebäudeautomatisierungssystem zusammen, dass die in der virtuellen Ausführungsumgebung simulierten virtuellen Geräte, deren Funktion, Konfigurationen und Verknüpfungen auf die installierten Geräten des Gebäudes übertragbar und dort ausführbar sind oder eine Initialisierung des Validierungstools aus dem Gebäude heraus auszuführen. Dabei entsprechen die Geräte auf der Softwareseite ganz oder teilweise den physischen bzw. real installierten Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems.
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Weiterhin überwacht das Validierungstool zusätzlich die installierten Geräte im physischen Gebäude, beispielsweise durch Interaktion mit einem Gebäudemanagementsystem, und vergleicht deren gesendeten Signale, beispielsweise die Statusmeldungen der einzelnen Geräte, mit den jeweiligen gesendeten Signalen der virtuellen Geräten. Vorzugsweise ist das Validierungstool weiterhin dazu ausgebildet die Anzahl, den Einbauort, den Gerätetyp, die Geräteeinstellungen, die auf den Geräten abgelegten Gerätesoftwareversionen inklusive der Gerätepaketversionen der verbauten Geräte sowie die an den Geräten eingestellten Konfigurations- und Kommunikationsparameter mittels integrierter Module zu prüfen.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Inbetriebnahme und Wartung des Gebäudeautomatisierungssystems verbessert und deren Zeitaufwand wesentlich reduziert wird. Insbesondere sind die Ergebnisse der vom Validierungstool ausgeführten Prüfungen und Vergleiche dazu geeignet, eine fehlende Übereinstimmung in der geplanten Systemeinrichtung oder Systemkonfiguration im Engineering Tool mit den installierten Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems aufzuzeigen und optional auch zu beheben, die beispielsweise aus falsch installierten Geräte, Parametern, Geräteadressen, fehlerhaften Konfigurationsdownloads sowie einer falschen Verkabelung der Geräte untereinander und/oder mit der zentralen Steuereinheit resultieren. Auch lassen sich fehlende oder defekte Geräte leichter lokalisieren.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems kann, beispielsweise zur Vorbereitung der Übergabe eines Gebäudes, auch das Gebäudemanagementsystem die Übertragung der Signale sowohl an die physischen Geräte im Gebäude als auch an die virtuellen Geräte prüfen. Weiterhin ist das Gebäudemanagementsystem in Verbindung mit dem Validierungstool in der Lage zu analysieren, dass im Falle einer Nichtübereinstimmung der jeweils übertragenen und empfangenen Signale an die installierten Geräte im Gebäude mit den übertragenen und empfangenen Signalen an die virtuelle Geräte eine Fehlkonfiguration oder Fehlfunktion erkannt bzw. ermittelt wird. Auch hier werden ein defektes Gerät, ein fehlendes Gerät und/oder eine falsch ausgeführte Verkabelung oder Konfiguration erkannt bzw. ermittelt. Dadurch ist es möglich eine detaillierte Analyse der Systemkomponenten des Gebäudes durchzuführen, um zu erkennen, wo der tatsächliche Fehler lokalisiert ist und warum sich Simulation und Realität unterschiedlich verhalten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der vorab beschriebene Ansatz während dem Betrieb des Gebäudeautomatisierungssystems kontinuierlich oder in regelmäßigen bzw. festgelegten Abständen genutzt werden, um Störungen frühzeitig zu erkennen und diese zu beseitigen, noch bevor der Anwender einen Ausfall bemerkt.
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Unter der Voraussetzung, dass das Gebäudeautomationssystem bereits eingerichtet und in Betrieb ist, sind die Meldungen zur Steuerung der Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems in einer besonderen Ausführungsvariante der Erfindung aus dem Gebäudeautomatisierungssystem in das im Validierungstool duplizierbar und können in die entsprechenden Geräte des virtuelle Gebäude eingespeist werden, so dass die Meldungen des physischen Gebäudes dann mit den Meldungen des virtuellen Gebäudes vergleichbar sind. Im Falle einer Nichtübereinstimmung werden dabei Fehlfunktionen, wie ein defektes Gerät oder eine falsche Verkabelung, detektiert - möglicherweise bevor der Benutzer dies erkennt - und das Facility Management kann das Problem frühzeitig lösen, unterstützt durch detaillierte Informationen, z. B. über den Ort und die Art der aus dem Validierungssystem stammenden Fehlfunktion.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems können die einzelnen Teilsysteme des Gebäudeautomatisierungssystems, wie das Building Management System, das Engineering Tool und das Validierungstool auch mit einer gemeinsamen Oberfläche ausgestattet sein.
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Weiterhin wird die gestellte Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Inbetriebnahme, Überwachung und Wartung eines Gebäudes gelöst, wobei eine Software- Plattform zur virtuellen Inbetriebnahme von Geräten eines Gebäudeautomatisierungssystems eine virtuelle Simulation verwendet wird.
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Mittels eines von der Plattform bereitgestellten Engineering Tools und einer damit zusammenwirkenden virtuellen Ausführungsumgebung werden die Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems als virtuelle Geräte abgebildet.
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Dazu wird in den virtuellen Geräten jeweils eine virtuelle Abbildung, beispielsweise eine Gerätesoftware, abgelegt, die der in den jeweiligen realen bzw. physischen Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems abgelegten Gerätesoftware entspricht und damit innerhalb der Ausführungsumgebung die im Engineering Tool konfigurierten Applikationen des Gebäudeautomatisierungssystems in den virtuellen Geräten ausgeführt werden.
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Erfindungsgemäß wird während oder nach der Inbetriebnahme des Gebäudeautomatisierungssystems ein Validierungstool mit dem Gebäudeautomatisierungssystem und der virtuellen Ausführungsumgebung Verbunden bzw. das Validierungstool wird in die Ausführungsumgebung integriert, wobei im Validierungstool ein Bedienen, ein Testen und/oder eine Darstellung des Verhaltens der Geräte untereinander dargestellt wird, um so die Inbetriebnahme des Gebäudeautomatisierungssystems zu reduzieren und insbesondere Fehler durch falsch installierte Geräte frühzeitig zu erkennen.
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Mittels dem Validierungstool wird eine Verbindung mit den physischen Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems über eine Kommunikationsverbindung aufgebaut, wobei in einem ersten Schritt das Validierungstool die physischen Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems scannt und deren Vorhandensein sowie deren Geräteinformationen, wie beispielsweise Netztopologie-, Adressierungs- und Konfigurationsinformationen, in das Validierungstool übertragen werden.
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In einem zweiten Schritt werden die virtuellen Geräte des von der virtuellen Ausführungsumgebung bereitgestellten virtuellen Gebäudes gescannt und deren Geräteinformationen in das Validierungstool übertragen.
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In einem weiteren dritten Schritt wird ein Vergleich bzw. eine Analyse der Gerätedaten der gescannten physischen Geräte mit den Gerätedaten der gescannten virtuellen Geräte ausgeführt. Die Ergebnisse daraus werden einer Auswertedatei, beispielsweise in Form einer Liste, bereitgestellt, wobei die Abweichungen, betreffend Netztopologie-, Adressierungs- und Konfigurationsinformationen zwischen den virtuellen Geräten der virtuellen Ausführungsumgebung und den physischen Geräten des Gebäudeautomatisierungssystems auf der dafür vorgesehenen Benutzeroberfläche des Validierungstools dargestellt werden.
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Diese Auswertedatei kann in einem nächsten vierten Schritt in einem User- Interface hinterlegt werden.
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Optional ist weiterhin vorgesehen, beispielsweise die Konfiguration der physikalischen Geräte anzupassen bzw. zu korrigieren.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zusätzlich zum vorab beschriebenen Scannen der Geräte bezüglich ihrer Netztopologie-, Adressierungs- und Konfigurationsinformationen das Validierungstool die Kommunikation der Geräte im Gebäudeautomatisierungssystem überwachen. Die sich aus dieser Netzwerküberwachung ergebenden Informationen bzw. Statusmeldungen werden den in der Ausführungsumgebung abgebildeten virtuellen Geräten des virtuellen Gebäudes übermittelt, um dann zu prüfen ob die Statusmeldungen der physischen Geräte mit denen der virtuellen Geräte übereinstimmen. Bei einer Nichtübereinstimmung wird eine entsprechende Meldung generiert.
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Die Analyse der jeweils entsprechenden Statusmeldungen im virtuellen und im entsprechenden physischen Gerät kann in vorteilhafter Weise genutzt werden, um weitere Abweichungen bei der Installation der Gerätedaten und der Konfigurationsdateien während des Geräte- Setups des Gebäudeautomatisierungssystems zu erkennen und dem Anwender, beispielsweise als Auswertedatei, bereitzustellen bzw. darzustellen und vorzugsweise in einem User- Interface zu hinterlegen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass das Validierungstool das installierte Gebäudeautomatisierungssystem automatisch testet, indem es Befehle an die Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems und an die Geräte im virtuelle Gebäude sendet. Danach erfolgt ein Vergleich der rückgemeldeten Statusmeldungen der physischen Geräte mit denen der virtuellen Geräte. Bei einer Übereinstimmung der Statusmeldungen der physischen Geräte mit den Statusmeldungen der virtuellen Geräte wird gemeldet, dass der Test erfolgreich war. Andernfalls können die rückgemeldeten Statusmeldungen, beispielsweise in einem dafür vorgesehenem Analysetool, ausgewertet werden, um den festgestellten Fehler zu lokalisieren. Dazu kann in vorteilhafter Weise ein wissensbasiertes System genutzt werden, dass in vorteilhafter Weise zusätzlich Hinweise zur Lösung, beispielsweise aufgrund von Hinweisen auf fehlende/fehlkonfigurierte Geräte, gibt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das wissensbasierte System direkt Lösungen vorschlagen, wie z.B. ein Konfigurationsupdate vorschlagen oder das anstehende Problem automatisch lösen und z.B. ein Kommunikations- Updates automatisch ausführen.
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Das Validierungstool kann auch nach erfolgreicher Inbetriebnahme des Gebäudeautomationssystems mit diesem verbunden und betriebsbereit bleiben. Wie auch bei der zuvor beschriebenen Netzwerküberwachung werden jetzt die jeweils vom Validierungstool empfangen Statusmeldungen von den Geräten aus dem Gebäudeautomatisierungssystem an die Geräte im virtuellen Gebäude weitergeleitet und mit deren Statusmeldungen verglichen. Bei einer Übereinstimmung der Meldungen liegt eine fehlerfreie Funktion der Geräte des Gebäudeautomatisierungssystems vor.
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Im Fall, dass das Validierungstool Unterschiede in den Meldungen der virtuellen Geräte gegenüber den realen Geräten feststellt, beispielsweise wenn ein defektes Gerät vom Validierungstool erkannt wird, kann ein Nutzer, wie der Facility Manager, in der Benutzeroberfläche des Validierungstools benachrichtigt werden, um den Fehler zu erkennen, zu beheben und das Gerät gegebenenfalls austauschen.
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Die virtuelle Ausführungsumgebung kann erfindungsgemäß auch auf einer höheren funktionalen Ebene, wo beispielsweise nicht mehr einzelne Geräte-Parameter genutzt werden sondern eine geräteunabhängige Beschreibung der Funktionalität (z.B. Licht-Aktor oder Jalousie-Schalter) gemäß dem VDI- Standard (3813) realisiert sein. Jalousie-Schalter)
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Weiterhin ist eine Verwendung des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens für eine Nutzung während dem Betrieb des Gebäudeautomatisierungssystems oder in regelmäßigen bzw. festgelegten Abständen zur Anzeige von Störungen vor einem Ausfall der Geräte (10) vorgesehen, indem beispielsweise die entsprechenden Statusmeldungen gelesen und miteinander verglichen werden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der 2 dargestelltem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine beispielhafte Darstellung eines virtuellen Gebäudes zum Testen und Vorführen der Konfiguration eines Gebäudeautomatisierungssystems in einer virtuellen Umgebung gemäß Stand der Technik, und
- 2 eine beispielhafte Darstellung des Gebäudeautomatisierungssystems, welches mit einer in einer Software- Plattform integrierten virtuellen Ausführungsumgebung zur Inbetriebnahme, Überwachung und Wartung eines Gebäudes zusammenwirkt.
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1 zeigt eine beispielhafte Darstellung eines virtuellen Gebäudes mit seinen virtuellen Geräten 30 zum Testen und Vorführen der Konfiguration eines Gebäudeautomatisierungssystems in dessen virtuellen Umgebung 20, die beispielsweise auf einem PC, einer Workstation WS oder in einer Cloud ausführbar ist, gemäß dem Stand der Technik.
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Basierend auf einer von einem Engineering Tool 21 bereitgestellten Gerätesoftware, die der in dem jeweils entsprechenden physischem Gerät des Gebäudeautomatisierungssystems BAS verwendeten Gerätesoftware entspricht, wird diese Gerätesoftware zunächst auf die virtuellen Geräte 30 übertragen und die Konfiguration und Inbetriebnahme einer, beispielsweise gerätefunktionsrelevanten Applikation des Gebäudeautomatisierungssystems BAS, auf dem virtuellen Gerät 30 innerhalb der Ausführungsumgebung 20 ausgeführt.
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In die virtuelle Ausführungsumgebung
20 werden die zuvor geplanten bzw. konfigurierten Ausgestaltungen, wie insbesondere Ausstattung, Funktionen (z.B. Beleuchtung, Klimatisierung und Sonnenschutz) und Einrichtung der Räume des Gebäudes zählen, als Daten von einem typischerweise bei der Planung der Innenausstattung des Gebäudes genutzten CAD-System, welches beispielsweise aus der
DE 102004019432 A1 bekannt ist, importiert.
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In der virtuellen Ausführungsumgebung 20 wird die Applikation mit den vom Engineering Tool 21 bereitgestellten Daten zur Darstellung des Verhaltens des Gebäudeautomatisierungssystems BAS zu einer virtuellen Realität verknüpft, um ein Testen der geplanten bzw. konfigurierten Applikation des Gebäudeautomatisierungssystems BAS basierend auf der Bedienebene des virtuellen Gerätes 30 auszuführen.
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Die in 2 gezeigte beispielhafte Darstellung des erfindungsgemäßen Systems zeigt ein Gebäudeautomatisierungssystems BAS, welches mit einer Plattform 1 zur virtuellen Inbetriebnahme, Überwachung und Wartung der Geräte 10 des Gebäudeautomatisierungssystems BAS verbunden ist. Die Plattform 1 nutzt ein Engineering Tool 21, das mit einer in der Plattform 1 integrierten virtuellen Ausführungsumgebung 20 zusammenwirkt.
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Das erfindungsgemäße System basiert auf der vorab erstellten virtuellen Simulation und der virtuelle Inbetriebnahme von Geräten 10 eines Gebäudes in der virtuellen Ausführungsumgebung 20. Dazu ist die Ausführungsumgebung 20 mit virtuellen Geräten 30 ausgestattet, welche die Geräte 10 im Gebäude nachbildet.
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Basierend auf der in der
DE 10 2016 123 332 beschriebenen Ausführungsumgebung mit der dort abgebildeten virtuellen Hardware
30, ist die zentrale Idee der Erfindung, ein Validierungstool
40 bereitzustellen, das das virtuelle Gebäude mit dem physischen Gebäude über eine Kommunikationsverbindung
70 verbindet.
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Das Validierungstool 40 ist somit zwischen der virtuellen Hardware 30 und den Geräten 10 des Gebäudeautomatisierungssystem BAS angeordnet und, insbesondere während oder nach der Inbetriebnahme des Gebäudeautomatisierungssystems BAS, mit diesen verbunden und es wird ein bidirektionaler Datenaustausch zwischen dem Validierungstool 40 und den Geräten 10 des Gebäudeautomatisierungssystems über eine Kommunikationsverbindung 70 ausgeführt. So können sowohl optional eine Laufzeitumgebung, in der die virtuelle Simulation des Gebäudeautomatisierungssystems läuft, als auch die physischen Geräte 10 im Gebäude einschließlich des eigentlichen Gebäudeautomationssystems BAS miteinander kommunizieren. Somit ist das Validierungstool 40 dafür vorgesehen und eingerichtet die virtuellen Geräte 30, die Kommunikationsfunktionen zu den Geräten 10 des physischen Gebäudes und optional die Laufzeitumgebung bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß scannt das Validierungstool 40 die physischen Geräte 10 des Gebäudeautomatisierungssystems BAS und teilt deren Vorhandensein sowie deren Geräteinformationen, wie beispielsweise Netztopologie-, Adressierungs- und Konfigurationsinformationen, dem Validierungstool 40 mit. Weiterhin scannt das Validierungstool 40 die virtuellen Geräte 30 des von der virtuellen Ausführungsumgebung 20 bereitgestellten virtuellen Gebäudes und übermittelt deren Geräteinformationen dem Validierungstool 40.
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Eine vom Validierungstool 40 ermittelte Auswertedatei 50 ist dafür vorgesehen, die sich aus dem Vergleich bzw. der Analyse der Gerätedaten der gescannten physischen Geräte 10 mit den Gerätedaten der gescannten virtuellen Geräte 30 ergebenden Diskrepanzen in einer dafür vorgesehenen Benutzeroberfläche 50 des Validierungstools 40 bereitzustellen bzw. darzustellen und, beispielsweise in einem User-Interface 60, zu hinterlegen.
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Somit ist das Validierungstool dafür eingerichtet, ein virtuelles und reales Gebäudeautomatisierungssystem miteinander zu verknüpfen und auch Steuer-/Konfigurationsbefehle für beide Systeme zu generieren, ohne dass eine weitere Ausführungsumgebung erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Plattform
- 10
- physisches Gerät, reales Gerät eines Gebäudeautomatisierungssystems
- 20
- Ausführungsumgebung, virtuelles Gebäude
- 21
- Softwaremodul, Engineering Tool
- 30
- virtuelle Hardware, virtuelles Gerät
- 40
- Validierungstool
- 50
- Benutzeroberfläche zur Bereitstellung einer Auswertedatei bzw. einer Liste
- 60
- User Interface
- 70
- Kommunikationsverbindung
- BAS
- Building Automation System, Gebäudeautomatisierungssystem
- WS
- Workstation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016123332 [0002, 0008, 0041]
- DE 102004019432 A1 [0037]