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Die Erfindung betrifft einen Garbehälter für ohmsches Garen sowie einen Halter für einen Garbehälter.
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Beim ohmschen Garen wird elektrischer Strom durch das zu garende Nahrungsmittel oder eine Flüssigkeit geleitet, in der sich das zu garende Nahrungsmittel befindet. Aufgrund des elektrischen Widerstandes des Nahrungsmittels und/oder der Flüssigkeit erwärmt sich dabei das Nahrungsmittel und/oder die Flüssigkeit.
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Es sind unterschiedliche Ansätze bekannt, um das Nahrungsmittel bzw. die Flüssigkeit geeignet elektrisch zu kontaktieren, sodass der Strom mit der gewünschten Stärke hindurchgeleitet werden kann. Hierbei besteht hinsichtlich der Handhabbarkeit weiterhin erheblicher Verbesserungsbedarf.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Voraussetzungen zu schaffen, um ohmsches Garen mit geringem Aufwand durchführen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Garbehälter mit einem Grundkörper vorgesehen, der aus einem elektrisch isolierenden Material besteht und einen Aufnahmeraum für Gargut aufweist, wobei der Garbehälter mindestens zwei Elektroden aufweist, die zum Aufnahmeraum hin freiliegen, und mindestens einen Anschluss für jede Elektrode, mit der diese elektrisch kontaktiert werden kann. Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Halter für einen Garbehälter vorgesehen, wobei der Halter mindestens zwei Anschlusskontakte aufweist, mit denen Anschlüsse des Garbehälters elektrisch kontaktiert werden können.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, den Garbehälter und den dafür vorgesehenen Halter so auszugestalten, dass beim Anordnen des Garbehälters im Halter automatisch eine elektrische Verbindung zwischen den am Garbehälter vorhandenen Elektroden und den Anschlusskontakten des Halters hergestellt wird. Der Benutzer muss also keine zusätzlichen Schritte ausführen, um die Elektroden des Garbehälters anzuschließen. Somit ergibt sich eine sehr einfache Handhabung.
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Dabei ist es vorteilhaft, dass der Halter als Rahmen ausgeführt ist und sich die Anschlusskontakte auf einander gegenüberliegenden Seiten befinden. Dies ermöglicht, die Anschlüsse der Elektroden automatisch dadurch zu kontaktieren, dass der Garbehälter in den Halter eingesetzt wird.
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Der Grundkörper des Garbehälters kann grundsätzlich aus jedem geeigneten Material bestehen, das die gewünschten elektrisch isolierenden Eigenschaften hat. Besonders geeignet für den Einsatz in einem professionellen Umfeld, insbesondere für Restaurants, Kantinen und die Großgastronomie, sind Keramik, Glas, Hochtemperaturkunststoffe und Kunststoff-Keramik-Verbundstoffe, da diese Materialien sich durch eine sehr hohe Belastbarkeit auszeichnen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens eine der Elektroden sich durch die Wand des Grundkörpers hindurcherstreckt, sodass ein außenliegender Abschnitt den Anschluss bildet. Im einfachsten Fall ist die Elektrode als massives Teil ausgeführt, beispielsweise als flacher Zylinder, dessen Bodenfläche beispielsweise im Aufnahmeraum des Garbehälters freiliegt und dessen Deckfläche auf der Außenseite freiliegt. Eine solche Elektrode kann mit geringem Aufwand und hoher Festigkeit bei der Herstellung des Garbehälters in den Grundkörper eingebracht werden.
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Mindestens eine der Elektroden kann sich über mehr als 50 % der Länge der Wand des Grundkörpers erstrecken, an der sie sich befindet. Grundsätzlich ist es, um eine gleichmäßige Stromdichte in der Flüssigkeit im Aufnahmeraum zu gewährleisten, vorteilhaft, dass die Elektroden sich über eine möglichst große Fläche auf der Innenseite des Aufnahmeraums erstrecken.
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Gemäß einer Ausgestaltung weist der Grundkörper einen Kragen auf, und der Anschluss ist auf der Unterseite des Kragens angeordnet. Diese Ausgestaltung ist dann besonders vorteilhaft, wenn der Halter in der Form von Einschubschienen ausgeführt ist, da dann die Anschlüsse der Elektroden automatisch kontaktiert werden können, insbesondere wenn die Einschubschienen aus einem elektrisch leitenden Material bestehen oder mit einem elektrisch leitenden Material beschichtet sind, sodass sie die Anschlusskontakte unmittelbar selbst realisieren.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Halter mehrere getrennte Abschnitt zur Aufnahme jeweils eines Garbehälters aufweist. Dies ermöglicht, unterschiedliche ohmsche Garprozesse gleichzeitig mit ein und demselben Halter auszuführen, in den mehrere Garbehälter eingesetzt sind.
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Wenn der Halter nur bei Bedarf in einem Gargerät vorgesehen sein soll, ist besonders vorteilhaft, dass er trennbare Stromübertragungsmittel aufweist, insbesondere Steckkontakte, ein Anschlusskabel oder eine Induktionsspule. Dies ermöglicht es, den Halter bei Bedarf mit geringem Aufwand wieder aus dem Gargerät auszubauen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- - die 1a und 1b einen Halter gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und einer Vorderansicht;
- - die 2a und 2b einen Garbehälter gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und einer Vorderansicht;
- - die 3a und 3b einen Halter gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und einer Vorderansicht;
- - die 4a und 4b einen Garbehälter gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und einer Vorderansicht;
- - die 5a und 5b einen Halter gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und einer Vorderansicht; und
- - 6 einen Halter mit darin eingesetztem Garbehälter gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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In den 1a und 1b ist schematisch ein Halter 10 gezeigt, in den ein Garbehälter zum ohmschen Garen eingesetzt werden kann. Ein Beispiel eines solchen Garbehälters ist in den 2a und 2b gezeigt und wird später erläutert.
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Der Halter 10 ist hier mit einer rechteckigen Grundform ausgeführt, sodass zwei zueinander parallele kürzere Seiten 12 und zwei zueinander parallele längere Seiten 14 vorgesehen sind.
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Am Halter 10 sind zwei Anschlusskontakte 16 vorgesehen, die dazu dienen, elektrischen Strom zu einem Garbehälter zu übertragen, der im Halter aufgenommen werden kann.
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Die Anschlusskontakte 16 sind so angeordnet, dass sie automatisch mit geeigneten Anschlüssen des Garbehälters in elektrischen Kontakt treten, wenn der Garbehälter in den Halter 10 eingesetzt wird. Wie in 1b zu sehen ist, können die Anschlusskontakte 16 zu diesem Zweck schräg angeordnet sein, sodass sie an der Oberseite des Halters 10 einen größeren Abstand voneinander haben als an der Unterseite.
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Die Anschlusskontakte 16 sind durch in den Figuren nicht weiter gezeigte elektrische Leiter mit Stromübertragungsmitteln 18 verbunden, die dazu dienen, eine elektrische Potenzialdifferenz zwischen den Anschlusskontakten 16 zu erzeugen.
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Bei den Stromübertragungsmitteln kann es sich beispielsweise um Steckkontakte handeln, die in einen geeigneten Gegenstecker in beispielsweise einem Gargerät eingesteckt werden, wenn der Halter in dessen Garraum angeordnet wird. Die Stromübertragungsmittel 18 können auch ein Anschlusskabel umfassen, das aus dem Garraum heraus zu einem externen Anschlussstecker geleitet wird. Die Stromübertragungsmittel 18 können auch als Induktionsspule ausgeführt sein, die in der Nähe einer zweiten Induktionsspule angeordnet ist, wenn sich der Halter 10 im Garraum eines Gargeräts befindet. Durch die beiden Induktionsspulen kann dann die gewünschte elektrische Leistung auf den Halter 10 übertragen werden.
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Der Halter 10 kann grundsätzlich aus jedem geeigneten Material bestehen, beispielsweise Kunststoff oder Metall. Wenn er aus Metall besteht, sind die Anschlusskontakte 16 elektrisch gegenüber dem Halter 10 isoliert.
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In den 2a und 2b ist ein Garbehälter 40 gezeigt, der in den Halter der 1a und 1b eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck stimmen die Grundform des Halters 10 und die Grundform des Garbehälters 40 überein. Beide haben hier eine rechteckige Grundform, wobei die Abmessungen des Garbehälters 40 geringfügig kleiner gewählt sind als die Abmessungen des in den 1a und 1b gezeigten Halters.
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Der Garbehälter 40 weist einen Boden 42 und eine umlaufende Wandung 44 auf. Der Boden 42 und die Wandung 44 definieren einen Aufnahmeraum 46 für Gargut.
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Der Boden 42 und die Wandung 44 des Garbehälters 40 bestehen aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise Keramik oder Glas. Geeignet sind auch Hochtemperaturkunststoffe und Kunststoff-Keramik-Verbundstoffe.
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Der Garbehälter 40 ist auf der Innenseite seiner längeren Wände mit zwei Elektroden 48 versehen. Diese erstrecken sich hier über annähernd die gesamte Länge der längeren Seitenwände des Garbehälters 40.
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Auf der Außenseite des Garbehälters sind zwei Anschlüsse 50 vorgesehen, die mit den Elektroden 48 in elektrisch leitender Verbindung stehen. Die Anschlüsse 50 sind dabei so angeordnet, dass sie mit den Anschlusskontakten 16 in elektrisch leitende Verbindung gelangen, wenn der Garbehälter 40 in den Halter 10 eingesetzt wird.
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Die Anschlüsse 50 können als einstückige Vorsprünge an den Elektroden 48 ausgeführt sein, die sich vollständig durch die Wandung des Garbehälters 40 so hindurcherstrecken, dass sie auf der Außenseite freiliegen. Alternativ ist möglich, dass die Anschlüsse 50 als separate Bauteile ausgeführt sind, die geeignet an die Elektroden 48 angeschlossen sind, beispielsweise durch Kontaktstifte oder Ähnliches.
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Wenn der Garbehälter 40 in den Halter 10 eingesetzt ist, kann ein Strom, der über die Stromübertragungsmittel 18 zugeführt wird, über die Anschlusskontakte 16 und die Anschlüsse 50 zu den Elektroden 48 geleitet werden, sodass elektrischer Strom zwischen den Elektroden 48 fließt, wenn sich im Aufnahmeraum 46 des Garbehälters ein elektrisch leitendes Medium befindet, beispielsweise Wasser oder eine Suppe.
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In den 3a und 3b ist ein Halter 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Für die von der ersten Ausführungsform bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen Bezug genommen.
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Der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform die Anschlusskontakte 16 auf der Oberseite des Halters 10 angeordnet sind, hier konkret auf der Oberseite der längeren Seiten 14.
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Die Anschlusskontakte 16 sind dafür vorgesehen und angeordnet, mit den Anschlüssen 50 in elektrisch leitenden Kontakt zu treten, die bei dem in den 4a und 4b gezeigten Garbehälter 40 vorgesehen sind.
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Für diejenigen Bauteile des Garbehälters 40 der 4a und 4b, die vom Garbehälter der 2a und 2b bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der wesentliche Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform des Garbehälters besteht darin, dass der Grundkörper des Garbehälters bei der zweiten Ausführungsform einen Kragen 52 aufweist. Dieser ist hier vollständig umlaufend ausgeführt. Es wäre allerdings ausreichend, wenn sich der Kragen 52 lediglich entlang den beiden längeren Seiten des Garbehälters 40 erstreckt, also in der Form von zwei nach außen überstehenden Leisten.
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Die Anschlüsse 50 sind bei der in den 4a und 4b gezeigten zweiten Ausführungsform auf der Unterseite des Kragens 52 angeordnet. Die Position ist dabei so gewählt, dass sie mit der Position der Anschlusskontakte 16 des in den 3a und 3b gezeigten Halters übereinstimmt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Anschlüsse 50 des Garbehälters 40 automatisch dann kontaktiert werden, wenn der Garbehälter 40 in den Halter 10 eingesetzt wird.
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Gemäß einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Anschlusskontakte beweglich gelagert sind, um sich an die Position der Anschlüsse anzupassen. Gleichzeitig muss aber gewährleistet werden, dass es einen sichere Kontaktierung gibt, so dass Lichtbögen an der Kontaktstelle vermieden sind.
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In den 5a und 5b ist ein Halter gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt. Dieser unterscheidet sich von den vorhergehenden Ausführungsformen dadurch, dass er nicht als geschlossener Rahmen ausgeführt ist, sondern in der Form von zwei Einschubschienen 19.
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Die Einschubschienen 19 sind aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt, sodass sie automatisch als Einschubkontakte 16 wirken, genauer gesagt ihr unterer Schenkel.
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Es ist auch möglich, die Einschubschienen 19 so auszuführen, dass der untere Schenkel 16 elektrisch vom Rest isoliert ist.
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Die Einschubschienen 19 haben jeweils ein C-förmiges Profil und sind so angeordnet, dass der Innenraum des C-förmigen Profils einander zugewandt ist. In den Innenraum kann der Kragen 52 des in den 4a und 4b gezeigten Garbehälters 40 eingeschoben werden. Dadurch liegen die Anschlüsse 50 automatisch auf dem unteren Schenkel der beiden Einschubschienen 19 auf.
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In 6 sind ein Halter 10 und ein Garbehälter 40 gemäß einer weiteren Ausführungsform gezeigt. Für die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen den vorhergehenden Ausführungsformen und dem in 6 gezeigten Halter besteht darin, dass dieser mehrere Zwischenstege 21 aufweist, sodass gentrennte Abschnitte 23 zur Aufnahme jeweils eines Garbehälters gebildet sind.
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Zur Kontaktierung der Anschlüsse 50 des Garbehälters 40 sind auch die Zwischenstege 21 jeweils mit Anschlusskontakten 16 versehen.
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In der gezeigten Ausführungsform weisen die Zwischenstege 21 jeweils zwei Anschlusskontakte 16 auf. Dies ermöglicht, wenn in den entsprechenden Abschnitt 23 zwei kurze Garbehälter eingesetzt werden, diese unterschiedlich anzusteuern.