DE102018117933A1 - Spannungsprüfgerät mit Spannungsabgriff - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Spannungsprüfgerät offenbart, welches einen Spannungsabgriff aufweist, der zum Anschluss eines weiteren Geräts vorgesehen ist. Das Spannungsprüfgerät weist eine interne Impedanz auf, die dem Spannungsabgriff vorgeschaltet ist, wobei die interne Impedanz so groß gewählt ist, dass der Spannungsabgriff jedenfalls ohne Rückwirkung auf die Spannungsprüfanzeige ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Spannungsprüfgerät mit einem Spannungsabgriff, insbesondere zur Feststellung der Spannungsfreiheit.
- Technischer Hintergrund
- Insbesondere hohe elektrische Spannungen und/oder große Ströme haben auf Menschen bekanntermaßen physiologisch negative Auswirkungen. Demzufolge muss für das Arbeiten an elektrischen Anlagen sichergestellt sein, dass diese spannungslos sind. Zur Anzeige insbesondere von hohen Spannungen werden nach dem Stand der Technik Spannungsprüfgeräte verwendet, welche mit einem Leiter elektrisch verbunden sind, und die anzeigen, ob an diesem Leiter eine Spannung gegenüber einem Bezugspotenzial, typischerweise Erde, anliegt. Insbesondere sind derartige Spannungsprüfgeräte für mehrphasige, insbesondere dreiphasige Hochspannungssysteme bekannt, welche für die Energieübertragung verwendet werden.
- Die Norm IEC 61243-5 definiert einige Anforderungen an derartige Spannungsprüfgeräte bzw. entsprechende Systeme, die kurz als VDS (Voltage Detecting System) bezeichnet werden, wobei die Norm auf Spannungsprüfgeräte für einen Einzelleiter und eine kapazitive Kopplung an ein spannungsführendes System, insbesondere ein wechselspannungsführendes System im Spannungsbereich von 1kV bis 52kV und für Frequenzen im Bereich von 16 2/3 Hz bis 60 Hz abstellt. Dabei beschreibt diese Norm Anforderungen an ein solches Gerät, lässt jedoch weitestgehend offen, auf welche Weise die Anforderungen erfüllt werden.
- Die Norm IEC 62271-213 bezieht sich auf Spannungsprüf- und -Anzeigesysteme, sogenannte VDIS (Voltage Detection Indication Systems), die über eine kapazitive oder ohmsche Kopplung mit spannungsführenden Teilen verbunden sind. Die VDIS sind zum Feststellen und Anzeigen des Vorhandenseins einer Spannung in einem Wechselstromsystem von mehr als 1kV bei Frequenzen bis 60Hz vorgesehen. Ebenso wie die IEC 61243-5 definiert die Norm Anforderungen, jedoch nicht alle Einzelheiten eines solchen VDIS.
- Typischerweise sollen die Spannungsprüfgeräte die Anforderungen dieser Normen erfüllen und dabei einen Spannungsabgriff aufweisen, an welchen ein weiteres Gerät angeschlossen werden kann.
- Typischerweise weisen die an den Spannungsabgriff angeschlossenen Geräte einen für Mess- oder Prüfgeräte hohen Eingangswiderstand auf, sodass nur ein geringer Strom an dem Spannungsabgriff fließt.
- An einem solchen Spannungsabgriff des Spannungsprüfgeräts kann jedoch das Problem entstehen, dass der abgegriffene Strom eine Stromstärke erreicht, welche eine Rückwirkung auf das Spannungsprüfgerät hat und damit dessen Funktion beeinträchtigt.
- Dieses Problem wird durch das nachfolgend beschriebene Spannungsprüfgerät gelöst.
- Figurenliste
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figur näher beschrieben. Die Figur zeigt dabei eine Ausführungsform, welche die Erfindung verwirklicht.
- Es zeigt:
-
1 : eine schematische Darstellung eines Spannungsprüfgeräts. -
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Spannungsprüfgerät1 , welches einen Eingang2 , eine damit verbundene Detektorschaltung7 sowie eine Anzeige6 und einen Spannungsabgriff3 aufweist. - Der Eingang
2 ist über eine dafür geeignete Zuleitung4 mit einem spannungsführenden System verbunden. Der Eingang2 sowie die Zuleitung4 können dabei jeweils für vier Leiter ausgelegt sein, beispielsweise also für drei spannungsführende Phasen sowie einen Mittelpunktleiter. Dabei ist vorgesehen, das Spannungsprüfgerät1 mittels der Zuleitung4 mit einem spannungsführenden System5 zu verbinden. - Das System
5 kann dabei ein beliebiges spannungsführendes System sein, insbesondere ein Hochspannungssystem mit Spannungen größer als 1kV, wobei das spannungsführende System insbesondere einen oder mehrere kapazitive Spannungsteiler aufweisen kann. Vorzugsweise ist das Spannungsprüfgerät1 über die Zuleitung4 mit dem spannungsführenden System5 elektrisch verbunden, beispielsweise über einen kapazitiven Teiler des Systems5 . Die an dem spannungsführenden System anliegende Spannung oder eine kapazitiv geteilte Spannung liegt entsprechend an dem Eingang2 des Spannungsprüfgeräts1 an und kann von diesem überwacht werden. - Weiterhin weist das Spannungsprüfgerät
1 eine Anzeige6 zur Anzeige einer Spannung auf, welche dem Spannungsprüfgerät1 über die Zuleitung4 zugeführt ist. Das Spannungsprüfgerät weist dazu noch eine entsprechende Detektorschaltung7 auf, welche die Anzeige entsprechend der zugeführten Spannung ansteuert. - Die Detektorschaltung
7 ist mit dem Eingang2 des Spannungsprüfgeräts elektrisch verbunden und erhält damit die Spannung als Eingangssignal, welche dem Spannungsprüfgerät über den Eingang zugeführt wird, sodass die Detektorschaltung in Abhängigkeit der Eingangsspannung die Anzeige6 ansteuert. In dem hier beschriebenen Fall erhält die Detektorschaltung7 damit die Spannung, welche an dem spannungsführenden System5 bzw. an einem kapazitiven Teiler des Systems5 abgegriffen wird. - In einer Ausführungsform kann die gemessene Spannung als Zahlenwert angezeigt werden, wobei die Spannung beispielsweise gegenüber dem Mittelpunktleiter oder dem Erdpotenzial ermittelt wird. Die Anzeige kann dabei für einen jeweiligen Leiter separat erfolgen.
- In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Anzeige
6 von der Detektorschaltung7 so angesteuert werden, dass diese für das Anliegen einer Spannung ein Symbol anzeigt, beispielsweise einen Blitz, wenn die am Eingang anliegende Spannung einen vordefinierten Schwellwert überschreitet. Auf diese Weise zeigt das Spannungsprüfgerät an, ob eine Mindestspannung in dem überwachten, spannungsführenden System anliegt oder nicht. Die Anzeige kann dabei für einen jeweiligen Leiter separat erfolgen. Eine Anzeige von drei Blitzen, wie sie beispielhaft in der1 dargestellt ist, zeigt damit an, dass jeder der drei Leiter eine Spannung führt, die höher als die Schwellwertspannung ist, also das überwachte System nicht spannungsfrei ist. Detektorschaltungen7 , welche die oben beschriebenen Funktionen implementieren, sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik an sich bekannt. - Der Spannungsabgriff
3 ist zum Anschluss eines weiteren Geräts8 , typischerweise eines Messgeräts, vorgesehen. Das angeschlossene Gerät8 kann dabei ein beliebiges Gerät sein, typischerweise ist dieses jedoch ein Gerät, welches auch zur Überwachung des spannungsführenden Systems5 verwendet wird, beispielsweise ein Kurzschlussanzeiger KSA. - Dem weiteren Gerät wird über den Spannungsabgriff die Spannung des Eingangs des Spannungsprüfgeräts
1 zugeführt. Der Spannungsabgriff3 ist daher mit dem Eingang2 elektrisch verbunden, wobei alle Leiter durchverbunden sind. - Typischerweise weist das weitere Gerät
8 eine hohe Eingangsimpedanz auf, sodass im Normalfall nur ein sehr geringer Strom fließt, welcher die Messung und damit die Anzeige des Spannungsprüfgeräts nicht verfälscht. Ein großer Stromfluss würde Rückwirkungen auf die Messung und damit die Anzeige des Spannungsprüfgeräts1 haben und diese verfälschen. Würde ein Gerät mit zu niedriger Eingangsimpedanz an den Spannungsabgriff3 des Spannungsprüfgeräts angeschlossen, beispielsweise bei einem Isolationsfehler oder Kurzschluss in dem weiteren Gerät8 , beispielsweise bei einem Kurzschlussanzeiger durch eingedrungene Feuchtigkeit oder Fehler in der elektronischen Schaltung, oder bei einem Isolationsfehler oder Kurzschluss an einem Stecker oder an einer Verbindungsleitung zwischen dem weiteren Gerät8 und dem Spannungsprüfgerät, so wäre die an den Spannungsabgriff3 angeschlossene Impedanz gering, sodass ein großer Strom fließen und dieser die Messung und damit die Anzeige des Spannungsprüfgeräts1 verfälschen würde. - Zur Begrenzung des Stromflusses umfasst das Spannungsprüfgerät
1 eine Schutzimpedanz ZiS 9, welche so hochohmig ausgeführt ist, dass die Detektorschaltung7 des Spannungsprüfgeräts1 eine an der Zuleitung4 anliegende Spannung fehlerfrei erkennen kann, unabhängig von der Impedanz, welche am Spannungsabgriff3 angeschlossen ist. Insbesondere ist die Schutzimpedanz9 so hochohmig, dass das Spannungsprüfgerät die Anforderungen der IEC 61243-5 unabhängig von der am Spannungsabgriff3 angeschlossenen Impedanz erfüllen kann. Dabei kann die am Spannungsabgriff3 angeschlossene Impedanz diejenige des Weiteren Geräts8 sein. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die am Spannungsabgriff3 angeschlossen Verbindungsleitung10 oder das weitere Gerät8 einen Defekt, beispielsweise einen Kurzschluss, aufweisen, sodass die Kontakte des Spannungsabgriffs3 kurzgeschlossen sind und damit ein unbegrenzter Stromfluss möglich wäre. Durch die Schutzimpedanz9 wird der Stromfluss über den Spannungsabgriff3 derart begrenzt, dass der fließende Strom die Funktionalität der Detektorschaltung7 nicht beeinflusst. Idealerweise hat der Spannungsabgriff3 damit keine Rückwirkung auf die Funktionalität des Spannungsprüfgeräts1 . - Die Schutzimpedanz kann in einer Ausführungsform ein ohmscher oder kapazitiver Widerstand mit einem Wert im Bereich von 1 bis 100 Megaohm, besonders bevorzugt im Bereich
5 bis50 Megaohm und ganz besonders bevorzugt im Bereich10 bis20 Megaohm, und dort insbesondere 11,9 Megaohm. - Die Schutzimpedanz
9 ist dabei in der Verbindung zwischen dem Eingang2 und dem Spannungsabgriff3 vorzugsweise so angeordnet, dass sie unmittelbar vor dem Spannungsabgriff3 angeordnet ist, und jedenfalls die Detektorschaltung7 unmittelbar mit dem Eingang2 verbunden ist, sodass ein Spannungsabfall an der Schutzimpedanz9 die Detektierung/Ermittlung der Spannung nicht beeinflusst. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spannungsprüfgerät
- 2
- Eingang
- 3
- Spannungsabgriff
- 4
- Zuleitung
- 5
- spannungsführendes System
- 6
- Anzeige
- 7
- Detektorschaltung
- 8
- weiteres Gerät
- 9
- Schutzimpedanz
- 10
- Verbindungsleitung
Claims (5)
- Spannungsprüfgerät (1) zur Anzeige einer Spannung mit einem Eingang (2) zur Zuleitung der zu überwachenden Spannung und mit einer Detektorschaltung (7) zur Detektierung der zu überwachenden Spannung und mit einem Spannungsabgriff (3), vorgesehen zum elektrischen Anschluss eines weiteren Geräts, und mit einer dem Spannungsabgriff (3) vorgeschalteten Schutzimpedanz (9) zur Begrenzung des Stromflusses über den Spannungsabgriff (3).
- Spannungsprüfgerät (1) nach
Anspruch 1 , wobei die Schutzimpedanz einen Widerstand von 1 bis 100 Megaohm, bevorzugt von 5 bis 50 Megaohm und ganz besonders bevorzugt von 10 bis 20 Megaohm aufweist. - Spannungsprüfgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Spannungsprüfgerät ein Gehäuse aufweist und die Schutzimpedanz (9) in das Gehäuse des Spannungsprüfgeräts integriert ist.
- Spannungsprüfgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Spannungsprüfgerät eine Detektorschaltung 7 zur Detektierung der zu überwachenden Spannung aufweist, wobei die Detektorschaltung unmittelbar mit dem Eingang (2) elektrisch verbunden ist.
- Spannungsprüfgerät (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schutzimpedanz (9) unmittelbar mit dem Spannungsabgriff elektrisch verbunden ist.
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DE102018117933.2A Withdrawn DE102018117933A1 (de) | 2018-07-25 | 2018-07-25 | Spannungsprüfgerät mit Spannungsabgriff |
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Citations (4)
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---|---|---|---|---|
DE102010041499A1 (de) * | 2010-09-28 | 2012-03-29 | Robert Bosch Gmbh | Sensorvorrichtung mit Strombegrenzereinheit |
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DE102017200050A1 (de) * | 2017-01-04 | 2018-07-05 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Anschlussmodul für einen elektrischen Energiespeicher sowie Energieversorgungssystem |
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2018
- 2018-07-25 DE DE102018117933.2A patent/DE102018117933A1/de not_active Withdrawn
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