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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Richtungs- bzw. direktionellen Hochspannungsdetektor
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Erfassen der Richtung eines
Energieflusses in einem Hochspannungsleiter. Es ist auch ein entsprechendes
Verfahren gemäß Anspruch
14 vorgesehen.
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Ein
Hochspannungsverteilungs- oder -übertragungssystem
umfaßt
normalerweise zahlreiche Leiter, die eine Anzahl von elektrischen
Energiegeneratoren und elektrischen Energieverbrauchern direkt oder
indirekt verbinden. Die Leiter im Verteilungssystem können in
der Form von Überland-Stromleitungen
und Untergrund-Stromkabeln oder Kombinationen aus beiden bestehen.
Die elektrischen Energiegeneratoren sind normalerweise Kraftwerke
wie z.B. Kern-, Wasser- oder Kohlekraftwerke, aber es sind auch
Windturbinenkraftwerke und ähnliche
Arten von Kraftwerken möglich.
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Die
Energieverbraucher können
alle Arten von Nutzern elektrischer Energie in der Gesellschaft wie
z.B. elektrische Maschinen in Fabriken, elektrisches Licht in Büros und
elektrische Heizvorrichtungen in privaten Häusern etc. sein. Andere Arten
von Nutzern elektrischer Energie sind Krankenhäuser, in denen z.B. Lebenserhaltungsmaschinen
durch elektrische Energie betrieben werden, und Flughäfen, in denen
Verkehrssystemcomputer ebenfalls durch elektrische Energie betrieben
werden.
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Die
Abhängigkeit
einer Gesellschaft von einer verläßlichen elektrischen Energieversorgung
und insbesondere von einem verläßlichen
Verteilungs- oder Übertragungssystem
ist unbestreitbar, und selbst kürzere
Unterbrechungen der Versorgung können
bedeutende ökonomische
Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und auch zum Verlust von
Menschenleben führen.
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Das Übertragungs-
und Verteilungssysteme ist wegen seiner Größe insbesondere gegenüber verschiedenen
Arten von Fehlern anfällig.
Um Fehler auf schnelle und verläßliche Weise
zu erfassen und zu lokalisieren, ist es notwendig, das System kontinuierlich überwachen
zu können.
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Bisher
wurde die Überwachung
durch entlang dem Übertragungs-
und Verteilungssystem verstreute Detektoren mit Kommunikationsverbindungen
zu einem Überwachungszentrum
durchgeführt. Die
Detektoren lesen normalerweise die Spannung oder den Strom im System
auf Basis von verschiedenen Arten von Meßverfahren wie z.B. induktiven
oder kapazitiven Verfahren. Es sind auch Kombinationen von induktiven
und kapazitiven Detektoren bekannt, die sowohl Spannung als auch
Strom messen.
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Die
Detektoren melden, ob sie wesentliche Änderungen in Spannung oder
Strom erfassen, was angibt, daß im Übertragungs-
und Verteilungssystem ein Fehler aufgetreten ist. Es ist jedoch
ein großes Problem,
daß ihnen
die Fähigkeit
fehlt, anzugeben, wo der Fehler aufgetreten ist.
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Gleichzeitig
sind die bekannten Detektoren zusätzlich dazu, daß sie recht
teuer sind, voluminös und
schwer. Besonders die Detektoren, die Meßverfahren verwenden, die Transformatoren
oder Rukowski-Spulen umfassen, leiden unter diesen Nachteilen.
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Die
chinesische Patentanmeldung CN-A 1 195 775 offenbart ein Verfahren
zum Erkennen einer Fehlerrichtung in einer Übertragungsleitung durch die
Integration von Spannungs- und Stromwerten. Am Ende des Fehlers
ist die integrierte Summe der multiplizierten Spannungs- und Stromwerten
gleich dem Betrag der Fehlerenergie, und der positive oder negative
Wert der Fehlerenergie gibt die Fehlerrichtung in der Übertragungsleitung
an.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem Hochspannungs-Richtungsdetektor für einen Hochspannungsleiter
umfassend wenigstens eine Spannungsmeßschaltung zum Messen der Spannung
in dem Leiter, wenigstens eine Strommeßschaltung zum Messen des Stroms
in dem Leiter und Mittel zum Ableiten des Energieflusses in dem
Leiter auf Basis von Messungen durch die Spannungsmeßschaltung
und die Strommeßschaltung
ist es möglich,
nicht nur einen Fehler im Leiter zu erkennen, sondern auch anzugeben,
in welcher Richtung vom Detektor her er aufgetreten ist.
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Dies
ist ein wichtiger Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik,
weil es ermöglicht,
einen Fehler im Leiter schneller zu lokalisieren und dadurch das Übertragungs- und Verteilungssystem
früher
in seinen normalen Funktionszustand zurückzuversetzen.
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Wenn
die Spannungsmeßschaltung
wenigstens einen kapazitiven Detektor umfaßt, der eine kapazitive Kupplung
mit dem Leiter bildet, ist es möglich,
die Hochspannung zu messen, ohne eine physikalische Verbindung zwischen
dem Leiter und der Meßschaltung
herzustellen. Dies ist aufgrund der Hochspannung, die gemessen wird,
sehr wichtig.
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Wenn
der kapazitive Detektor eine Platte umfaßt, die einen Abschnitt des
Leiters teilweise oder ganz bedeckt, ist es möglich, eine kapazitive Kupplung
herzustellen, die einfach zu konstruieren und an verschiedene Arten
von Leitern oder Spannungswerten anzupassen ist. Die Größe der Platte
kann wie auch der Abstand zwischen der Platte und dem Leiter leicht
verändert
werden.
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Wenn
die Ränder
oder Ecken der Platte vom Leiter weg gebogen sind, ist es möglich, die
Durchschlagspannung für
den kapazitiven Detektor anzuheben, indem der Abstand von der Platte
zum Leiter an den wahrscheinlichsten Stellen eines Durchschlags
erhöht
wird.
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Wenn
das dielektrische Material zwischen der Platte und dem Leiter Silikon
ist, das die Oberfläche
des Detektors teilweise oder ganz bedeckt ist es möglich, einen
Kondensator mit einer genau definierten dielektrischen Konstante
zu erzeugen.
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Wenn
die Silikonschicht als Isolierlage zwischen den Hochspannungspotentialen
im Detektor und dem Äußeren dient,
ist es möglich,
z.B. Menschen vor der Gefahr eines lebensbedrohlichen elektrischen
Schocks zu schützen.
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Das
Silikon schützt
auch die Schaltungen des Detektors vor Feuchtigkeit und aggressiven
Gasen.
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Wenn
wenigstens ein Kondensator seriell mit der kapazitiven Kupplung
bzw. einem Bezugspotential verbunden ist, ist es möglich, einen
rein kapazitiven Spannungsteiler zu erzeugen.
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Dadurch
liegt die Ausgangsspannung vom Teiler ohne Phasenverschiebung vor,
was es unnötig macht,
in der Berechnung Einstellungen der bzw. Anpassungen an die gemessenen
Spannungs- oder Stromwerte vorzunehmen, während es auch ermöglicht wird,
sehr niedrige Spannungspegel zu erkennen.
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Der
gemessene Wert ist darüber
hinaus ein Echtzeitbild des Wertes und der Polarität der Leiterspannung.
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Wenn
das Bezugspotential das erdsymmetrische Potential wenigstens eines
Leiters ist, ist es möglich,
den Strom proportional zu einem festen Bezug zu messen, wodurch
ein hoher Grad an Meßgenauigkeit
sichergestellt wird.
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Wenn
die Strommeßschaltung
wenigstens einen Detektor zum Messen des durch den Strom im Leiter
erzeugten Magnetfeldes umfaßt,
ist es möglich,
den Strom ohne jegliche physikalische Verbindung zwischen dem Leiter
und der Meßschaltung
zu messen.
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Der
gemessene Wert ist auch ein Echtzeitbild des Wertes und der Polarität des Stroms
im Leiter.
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Wenn
der Magnetfelddetektor zwei Hall-Elemente umfaßt, ist es möglich, ein
Störfeld
auszugleichen, indem die beiden erkannten Werte für das Störfeld addiert
werden. Das erste Hall-Element ermittelt das Störfeld in einer Richtung, und
das zweite Hall-Element ermittelt das Störfeld in der entgegengesetzten
Richtung.
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Hierdurch
ist es möglich,
z.B. ein Magnetfeld aus einem Leiter auszuschieden, der in die Nähe eines
mit einem Hochspannungs-Richtungsdetektor ausgerüsteten Leiters angeordnet ist,
der den tatsächlichen
Ablesewert des Detektors nicht beeinflussen sollte.
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Wenn
die Versorgungsleitungen für
die Magnetfelddetektoren und die Berechnungsschaltung Schilde gegen
Magnetfelder umfassen, ist es möglich,
Ablesefehler zu vermeiden. Die gemessene Spannung beträgt nur wenige
Millivolt und tritt in einem sehr starken elektromagnetischen Feld
nur wenige Millimeter von der Hochspannung im Leiter auf. Dies kann
leicht zu Ablesefehlern führen,
da die leichteste und scheinbar unbedeutende kapazitive Kupplung
zwischen den verschiedene Komponenten/Versorgungsleitungen und dem
Leiter als Ergebnis der kapazitiven Kupplung von der Leiterspannung zu
Ablesefehlern des Stroms führt.
Weiterhin können die
elektromagnetischen Felder von anderen Leitern auch Ablesefehler
erzeugen.
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In
einem Hochspannungs-Richtungsdetektor für einen Hochspannungsleiter,
umfassend wenigstens eine Spannungsmeßschaltung zum Messen einer
Spannung im Leiter durch wenigstens einen kapazitiven Detektor,
wenigstens eine Strommeßschaltung
zum Messen des Stroms im Leiter mittels wenigstens eines Magnetfelddetektors
und Mittel zum Ableiten des Energieflusses im Leiter auf Basis der Messung
durch die Spannungsmeßschaltung
und die Strommeßschaltung,
ist es möglich,
den Energiefluß im
Leiter auf vorteilhafte Weise zu ermitteln.
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Wenn
das Mittel die Energieflußrichtung
auf Basis der Polarität
des Stroms und der Spannung zwischen zwei vorhergehenden Nulldurchgängen der Spannung
ableitet, ist es möglich,
die Richtung des Energieflusses auf schnelle und verläßliche Weise
zu ermitteln, und zwar insbesondere, weil die gemessenen Spannungs-
und Stromwerte in Wert und Polarität Echtzeitbilder von Leiterspannung
und -strom sind.
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In
einer Vorrichtung zum Messen an einem Hochspannungsleiter, umfassend
wenigstens eine Spannungsmeßschaltung
zum Messen einer Spannung im Leiter mittels wenigstens eines kapazitiven Detektors,
wenigstens eine Strommeßschaltung
zum Messen eines Stroms im Leiter mittels eines Magnetfelddetektors
und Mittel zum Ableiten des Energieflusses im Leiter auf Basis der
Messung durch die Spannungsmeßschaltung
und die Strommeßschaltung,
ist es möglich,
die Richtung eines Energieflusses in einem Hochspannungsleiter anzugeben.
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In
einer Vorrichtung zum Messen an einem Leiter, umfassend wenigstens
eine Spannungsmeßschaltung
zum Messen einer Spannung im Leiter mittels wenigstens eines kapazitiven
Detektors, wenigstens eine Strommeßschaltung zum Messen eines Stroms
im Leiter mittels wenigstens eines Magnetfelddetektors und Mittel
zum Ableiten des Energieflusses im Leiter auf Basis der Messung
durch die Spannungsmeßschaltung
und die Strommeßschaltung,
ist es möglich,
die Richtung eines Energieflusses in einem Leiter anzugeben.
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Wenn
der Magnetfelddetektor wenigstens einen magnetisch resistiven (magnetoresistiven)
Detektor umfaßt,
ist es möglich,
auf vorteilhafte Weise eine kleine Stromintensität zu messen.
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In
einem Hochspannungsfehlerdetektor für einen Hochspannungsleiter
(nach Anspruch 17), bei dem der Detektor Mittel zum Bestimmen der
Richtung des Energieflusses im Leiter umfaßt, ist es möglich, im
Hochspannungsleiter nicht nur einen Fehler zu ermitteln, sondern
auch anzugeben, in welcher Richtung er vom Detektor her gesehen
wird.
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Zeichnungen
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, in
denen
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1 ein Übertragungs-
und Verteilungssystem darstellt, das mit einem Hochspannungs-Richtungsdetektor
gemäß der Erfindung
ausgestattet ist,
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1a einen
Teil eines Übertragungs-
und eines Verteilungssystems im Detail darstellt,
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2 die
grundlegenden Elemente in einem Hochspannungs-Richtungsdetektor
darstellt,
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3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Hochspannungs-Richtungsdetektors gemäß der Erfindung darstellt,
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4 die
bevorzugte Ausführungsform
eines Hochspannungs-Richtungsdetektors, aus einem anderen Winkel
gesehen, darstellt,
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5 eine
Wiedergabe von Spannungs- und Stromwerten darstellt,
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6 einen
Bruchteil der Wiedergabe um einen Nulldurchgang für die Spannung
zentriert darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung
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Mit
Bezug auf 1 ist ein Übertragungs- und Verteilungssystem 2,
bestehend aus Überlandstromleitungen
oder Untergrundstromkabeln, gezeigt, die einen oder mehrere Energieerzeuger 1 mit den
Energieverbrauchern oder Lasten verbinden, wodurch eine Übertragung
von elektrischer Energie ermöglicht
wird. Die Übertragung
der elektrischen Energie findet normalerweise bei einer hohen Spannung
und insbesondere bei einer Wechselspannung statt, um einen minimalen
Energieverlust während des
Transports durch das Übertragungs-
und Verteilungssystem sicherzustellen. Außerdem ist die Spannung normalerweise
ein dreiphasige Spannung, was bedeutet, daß die Stromleitungen oder Kabel
aus wenigstens drei Leitern bestehen.
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Die
Leitungen oder Kabel des Übertragungs- und
Verteilungssystems sind von beträchtlicher
Länge,
was es gegenüber
verschiedenen Arten von Fehlern anfällig macht. Als Ergebnis von
Tierangriffen, Erdrutschen und am falschen Ort arbeitenden Baumaschinen
kann zum Beispiel ein Kurzschluß 6 im System
auftreten. Ein anderer Grund für
einen Kurzschluß kann
eine Beeinträchtigung
der Kabelisolierung sein. Um den Ort des Fehlers zu bestimmen, ist eine
Anzahl von Richtungsdetektoren 5 entlang den Leitern des Übertragungs- und Verteilungssystems angeordnet.
Die Detektoren bestimmen basierend auf Spannungs- und Strommessungen die Richtung des
Energieflusses im Leiter. Wenn ein Fehler auftritt, weisen die Richtungsdetektoren
zum Ort des Fehlers hin, zu dem die Energie fließt.
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Mit
Bezug auf 1a ist eine mögliche Fehlersituation
in einem Übertragungs-
und Verteilungssystem dargestellt. Das Übertragungs- und Verteilungssystem
umfaßt
ein Hochspannungskabel oder eine Hochspannungsleitung Hv und eine
Anzahl Hochspannungstransformatoren Tr, die auf der Niedrigspannungsseite
jeweils mit einer oder mehreren Lasten 4 verbunden sind.
In dieser Fehlersituation ist auf der Hochspannungsseite eines Transformators
Tr ein Kurzschluß 6 aufgetreten.
Die entlang dem Hochspannungskabel oder der Hochspannungsleitung
angeordneten Detektoren 5 weisen alle zum Ort des Kurzschlusses
hin, der dort ist, wohin die Energie fließt.
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Mit
Bezug auf 2 ist ein Hochspannungs-Richtungsdetektor 5 zusammen
mit einem Leiter 10 in einem Übertragungs- und Verteilungssystem 2 dargestellt.
Der Richtungsdetektor umfaßt
eine Spannungsmeßschaltung
mit einem kapazitiven Detektor 11 und einer Strommeßschaltung
mit einem oder mehreren Magnetfelddetektoren 14. Der kapazitive
Detektor 11 bildet zusammen mit einem Kondensator 12 einen
Spannungsteiler. Der Kondensator 12 ist außerdem mit
einem Bezugspotential 13 verbunden, das als symmetrischer
Ausgangspunkt z.B. eines dreiphasigen Kabels gewählt werden kann, das gleich
einem Erdpotential ist.
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Der
geteilte gemessene Spannungswert und der gemessene Stromwert werden
einer Berechnungsschaltung 17 zugeführt, die basierend auf den Werten
einen Richtungswert für
den Energiefluß im Leiter
berechnet.
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Mit
Bezug auf 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform
des Richtungsdetektors dargestellt. Die kapazitive Messung der Spannung
wird durch eine kapazitive Kupplung zwischen einer Metallplatte 20 und
dem Leiter 10 ausgeführt.
Die Metallplatte 20 ist gekrümmt, so daß sie der Form des Leiters 10 folgt,
und befindet sich in enger Nachbarschaft, wodurch eine hohe Kapazitanz
in der kapazitiven Kupplung sichergestellt wird. Die Metallplatte 20 ist
vorzugsweise rechtwinklig, wobei eine Fläche zwischen 4 und 6 cm2 der Metallplatte einige Millimeter über dem
Leiter 10 angebracht ist. Andere Formen und Flächengrößen der
Metallplatte 20 sind natürlich ebenfalls möglich.
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Die
Strommeßschaltung
umfaßt
einen oder mehrere Magnetfelddetektoren 14 zum Ermitteln
des durch den Stromfluß im
Leiter 10 erzeugten Magnetfeldes. Der Magnetfelddetektor 14 ist
vorzugsweise ein in enger Nachbarschaft zum Leiter angebrachtes Hall-Element 15, 16.
Das Hall-Element sorgt für
eine zum Strom im Leiter proportionale Spannung.
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Um
Störungen
von äußeren Magnetfeldern zu
vermeiden oder zu minimieren, ist es bevorzugt, doppelte Hall-Element
anstelle einzelner zu verwenden. Dies schaltet Störfelder
aus, weil das erste Hall-Element die Störfelder in einer Richtung und
das zweite Hall-Element die Störfelder
in der entgegengesetzten Richtung ermittelt, was zu einem gemessenen
Wert von null führt.
Beispiele von äußeren Magnetfeldern
sind das Erdmagnetfeld und Magnetfelder von Leitern oder Komponenten,
die nahe dem Detektor angeordnet sind.
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Die
ermittelten Werte werden der auf einer Schaltungsplatte 23 angeordneten
Berechnungsschaltung 17 zugeführt. Um zu vermeiden, daß Magnetfelder
in den Versorgungsleitungen 22 für die Magnetfelddetektoren 14 eine
Spannung erzeugen, sind die Leitungen durch Schilde 21 umgeben,
die mit einem Erdpotential verbunden sind. Die Schilde 21 schützen auch
die Schaltungsplatte 23, die die Berechnungsschaltung 17 enthält.
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Die
Isolierung des gesamten Detektors im Verhältnis zur Hochspannung wird
erhalten, indem die gesamte Schaltung in Silikonkautschuk eingebettet
wird. Gleichzeitig wird das Silikon als Dielektrikum zwischen der
Metallplatte und dem Leiter verwendet. Das Spannung bereitstellende
Kabel und das Erdkabel von der Konstruktion werden durch ein isolierendes Silikonrohr
in die silikongeschützte
Schaltung geführt.
Daher wird die Konstruktion, vom elektrischen Gesichtspunkt aus
gesehen, geschützt.
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Die
Kabel sind normalerweise abgeschirmt, um die Erzeugung von Störmagnetfeldern
in enger Nachbarschaft zu den Detektoren zu verhindern.
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Die
Berechnungsschaltung 17 erzeugt die Energierichtung betreffende
Informationen entweder durch eine optische Faser z.B. an ein Steuerzentrum oder
auf einer Anzeige 18, umfassend z.B. ein Paar lichtemittierender
Dioden (LEDs), die einen Energiefluß in die eine oder andere Richtung
angeben.
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Im
Fall eines Kurzschlusses fällt
die Spannung häufig
aus. Dies ist der Grund, warum die Berechnungsschaltung 17 die
Spannung in 1 bis 2 Sekunden nach der Erkennung eines Fehlers am
Leiter simuliert. Auf diese Weise ist es noch möglich, die Polarität des aufgezeichneten
Kurzschlußstroms
mit der Polarität
der Spannung zu vergleichen. Die Richtung des Kurzschlußstroms
wird durch die Berechnungsschaltung 17 innerhalb der ersten
beiden Perioden nach einem Stromanstieg über einen bestimmten Auslösepegel
bestimmt.
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Die
Energieversorgung findet von einer äußeren Spannungsquelle statt.
Diese Spannungsquelle muß eine
Gleichspannung von 9 bis 12 Volt solchermaßen bereitstellen, daß die Gleichspannungserdung
galvanisch vom Erdpotential getrennt ist. Die Schaltung erfordert
auch in der Kurzschlußsituation, wenn
die Spannungsversorgung vom kurzgeschlossenen Netz nicht erwartet
werden kann, eine Spannung. Dies ist der Grund dafür, daß die äußere Spannungsversorgung
eine Sicherungsbatterie aufweisen muß. Mit der geschützten Konstruktion
der Meßeinheit
ist es möglich,
die Batterie auszutauschen (etwa alle zehn Jahre), ohne die Hochspannung
zu unterbrechen.
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Mit
Bezug auf 5 tastet die Berechnungsschaltung
die Signale eine Anzahl von Malen pro Periode ab, derzeit auf 20
Mal pro Periode eingestellt. Der genaue Strom I und die genaue Spannung
U, die Wert und Polarität
bedeuten, werden bei jedem Abtastwert gelesen. Während der häufigen Abtastungen ist es möglich, recht
genau zu bestimmen, wenn der Nulldurchgang (Phasenänderung)
der Spannung stattfindet. Ist die Spannungspolarität einmal
bestimmt worden, ist es möglich,
die Zahl der Abtastungen einer Periode zu bestimmen, die sicherstellt,
für einen
Vergleich der Polarität
des Stroms und der Spannung zu sorgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die relative Richtung der Energie durch eine
einfache mathematische Multiplikation der Polarität des Stroms
und der Spannung zu einem bestimmten Zeitpunkt zwischen den Nulldurchgängen bestimmt.
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Der
Detektor bestimmt die Richtung des Energieflusses, wenn ein hoher
Strom über
einer bestimmten Grenze erkannt wird.
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Die
Polarität
des Stroms wird gemessen und anschließend mit der Polarität der Spannung
(ob tatsächlich
gemessen oder simuliert) verglichen, und es wird die Energierichtung
bestimmt. Einer oder mehrere der Nulldurchgänge der Spannung oder des Stroms
können
simuliert wie auch gemessen werden.
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Mit
Bezug auf 6 ist der Algorithmus solchermaßen gestaltet,
daß, wenn
sich die Spannung über
der positiven Rauschgrenze liegt, geprüft wird, ob direkt davor ein
Nulldurchgang stattgefunden hat. Wenn die vorausgehende Spannung
(beim vorhergehenden Abtasten) unter einer positiven Rauschgrenze
liegt, wird eine nähere Überprüfung vorgenommen.
Wenn sich die Spannung 4/20 Perioden vorher (4 Abtastungen früher) unter
der negativen Rauschgrenze befindet, hat ein Nulldurchgang stattgefunden.
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Die
Zahl der Abtastungen für
den genauen zeitlichen Nulldurchgangspunkt muß nun irgendwo zwischen der
gegenwärtigen
Abtastung X und der 4/20 vorher genommenen Abtastung X-4 liegen. Wenn
der Wert der Abtastung X-3 unter der negativen Rauschgrenze liegt,
liegt der Nulldurchgang bei X-1 oder X-2. Von den beiden Abtastungen
wird ungeachtet der Rauschgrenze die Abtastung gewählt, die
null am nächsten
ist. Wenn der Wert für
X-3 über der
negativen Rauschgrenze liegt, wird X-2 als Nulldurchgangswert gewählt.
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Trotz
des oben erwähnten
Algorithmus besteht immer noch ein minimales Risiko, daß die Bestimmung
des Nulldurchgangs in einer stark gestörten Meßumgebung unrichtig sein kann.
Dies ist der Grund, warum der Algorithmus eine eingebaute phasenverriegelte
Schleifenschaltung aufweist, so daß zwei aufeinanderfolgende
Nulldurchgangspunkte in ihrer jeweiligen Periode nicht um mehr als
eine bestimmte Periode (z.B. 4/20) voneinander abweichen können.
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Mit
diesem Algorithmus ist es möglich,
ungeachtet des Störungs-/Rauschpegels
im Meßsystem eine
genaue Bestimmung des zeitlichen Nulldurchgangspunktes vorzunehmen.
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Es
ist verständlich,
daß der
Algorithmus in der Lage ist, den Nulldurchgang an einem Spannungsdurchgang
von negativ zu positiv (in 6 dargestellt)
genauso gut wie an einem Durchgang von positiv zu negativ zu bestimmen.
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Fachleute
werden verstehen, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf die Erkennung bzw. Ermittlung einer
Energiestromrichtung im Fall eines Fehlers an einem Hochspannungsübertragungs-
und -verteilungssystem beschränkt
ist. Die Erfassung und Angabe einer Energieflußrichtung in einem normalen Arbeitszustand
ist ebenso möglich
wie auch die Angabe einer Energieflußrichtung an anderen Hochspannungssystemen,
die einen Energiefluß in
einem Leiter beinhalten.
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Außerdem ist
ein Richtungsdetektor für Niedrigspannungssysteme
möglich,
wie z.B. tragbare Detektoren für
Haushaltskabel, wodurch ermöglicht
wird, Fehler in der Verkabelung, durch die ein höherer Strom fließt als in
einem normalen Arbeitszustand, zu verfolgen oder festzustellen.
Die Strom- und Spannungsdetektoren können vorzugsweise auch von
anderer Art als die oben beschriebenen sein. Insbesondere wegen
der niedrigeren Stromwerte können
vorteilhaft magnetisch resistive (magnetoresistive) Detektoren die
Hall-Elemente ersetzen. Das Verfahren zum Messen der Spannung mit
einem kapazitiven Detektor kann außerdem vorteilhaft durch Verfahren
ersetzt werden, die einen direkten Kontakt zum Leiter beinhalten.
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- 1
- Generator
- 2
- Übertragungs-
oder Verteilungssystem, bestehend aus Untergrundkabeln
-
- oder Überlandleitungen
- 3
- Elektrische
Verbraucher oder Lasten
- 4
- Richtungsanzeiger
- 5
- Richtungsdetektoren
- 6
- Elektrischer
Fehler, z.B. Kurzschluß
- 10
- Leiter
- 11
- Kapazitiver
Detektor
- 12
- Kondensator
- 13
- Bezugspotential,
z.B. Erdpotential
- 14
- Elektromagnetischer
Felddetektor
- 15
- Erstes
elektromagnetisches Felddetektorelement
- 16
- Zweites
elektromagnetisches Felddetektorelement
- 17
- Berechnungsschaltung
- 18
- Richtungsanzeiger
- 20
- Metallplatte
- 21
- Schild
für elektromagnetisches
Feld
- 22
- Versorgungsleitungen
für die
elektromagnetischen Felddetektoren
- 23
- Schaltungsplatte
umfassend die Berechnungsschaltung
- 30
- X-Achse
in Grad (°)
- 31
- Y-Achse
in Absolutwerten (U/U und I/I)
- 32
- Rauschpegel
- U
- Spannung
- I
- Strom
- Tr
- Transformator
- Hv
- Hochspannungskabel
oder -leitung
- X,
X-1, ...
- Abtastungen
der X-Achse