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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines Anbauteils an einem Trägerbauteil, insbesondere zur Befestigung eines Fahrzeugbauteils an einer Fahrzeugkarosserie.
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Im Automobilbereich werden derartige Befestigungsvorrichtungen verwendet, um verschiedenste Anbauteile an einer Fahrzeugkarosserie oder an einem anderen Trägerbauteil zu befestigen. Beispielsweise können über eine solche Befestigungsvorrichtung Leitungen oder Verkleidungsteile an dem Trägerbauteil befestigt werden. Bekannte Befestigungsvorrichtungen werden beispielsweise mit dem Trägerbauteil verklebt. In diesem Fall ist zwar keine Öffnung zum Einsetzen der Befestigungsvorrichtung in das Trägerbauteil nötig, allerdings ist eine derartige Klebeverbindung nicht reversibel und hält meist nur geringen Abzugskräften stand. Auch sind in eine Öffnung des Trägerbauteils einsetzbare Befestigungsvorrichtungen bekannt, die über Rastmittel an der Öffnung des Trägerbauteils verrasten. Solche Befestigungsvorrichtungen mit Rastmitteln sind meist zwar einfach montierbar, gewährleisten jedoch häufig ebenfalls keinen ausreichenden Widerstand gegenüber Abzugskräften.
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Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung bereitzustellen, die unter Aufbringung geringer Montagekräfte mit dem Trägerbauteil verbindbar ist und im mit dem Trägerbauteil verbundenen Zustand hohen Abzugskräften standhält.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Befestigungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch ein System gemäß Anspruch 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Anbauteils an einem Trägerbauteil, insbesondere eines Fahrzeugbauteils an einer Fahrzeugkarosserie, umfasst ein Außenteil mit elastischen Rastmitteln zum Verrasten an einer Öffnung des Trägerbauteils und ein in dem Außenteil in einer linearen Montagerichtung von einer Freigabestellung in eine Blockadestellung verschiebbar aufgenommenes Innenteil, wobei die Befestigungsvorrichtung durch Bewegen des Außenteils mitsamt in der Freigabestellung aufgenommenem Innenteil in der linearen Montagerichtung in eine in die Öffnung des Trägerbauteils eingesetzte Vormontagestellung bringbar ist, in der die Rastmittel des Außenteils an der Öffnung des Trägerbauteils verrasten, und wobei die Befestigungsvorrichtung durch anschließendes Bewegen des Innenteils in die Blockadestellung in eine Endmontagestellung bringbar ist, wobei das Innenteil in der Freigabestellung die Rastmittel des Außenteils freigibt und in der Blockadestellung die Rastmittel des Außenteils derart blockiert, dass die Befestigungsvorrichtung nicht durch Bewegen in einer der linearen Montagerichtung entgegengesetzten linearen Demontagerichtung von dem Trägerbauteil gelöst werden kann.
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Erfindungsgemäß ist folglich eine insbesondere zweiteilige Befestigungsvorrichtung vorgesehen mit einem Innenteil und einem Außenteil. Das Innenteil ist insbesondere mit einem Einführabschnitt in einer Aufnahmeöffnung des Außenteils aufgenommen. Das Innenteil kann einen in der Freigabestellung und der Blockadestellung gegenüber dem Außenteil vorstehenden Befestigungsabschnitt aufweisen zur Befestigung des Anbauteils. Das Außenteil ist mit seinen Rastmitteln zur Verbindung mit dem Trägerbauteil ausgebildet während das Innenteil insbesondere mit dem Befestigungsabschnitt zur Verbindung mit dem Anbauteil ausgebildet ist, insbesondere zur Verbindung mit einer Leitung, einem Leitungshalter oder einem Verkleidungsteil. Eine Außenkontur des Außenteils kann korrespondierend zu der Öffnung des Trägerbauteils ausgebildet sein, insbesondere können die Öffnung des Trägerbauteils und die Außenkontur des Außenteils im Wesentlichen zylinderförmig sein.
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Zur Befestigung des Anbauteils an dem Trägerbauteil wird zunächst die Befestigungsvorrichtung mit ihrem Außenteil in eine Öffnung des Trägerbauteils in der Montagerichtung eingesetzt, wobei die Rastmittel des Außenteils an der Öffnung verrasten. Die Rastmittel können beispielsweise einen oder mehrere elastische Rastarme umfassen, wobei der Rastarm oder die Rastarme beim Einsetzen des Außenteils in die Öffnung mit einem Öffnungsrand der Öffnung in Anlage kommen und sich ausgehend von einer Ruhestellung nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung des Außenteils verformen können. Insbesondere kann das Außenteil zwei einander gegenüberliegende oder drei gleichmäßig über einen Umfang des Außenteils verteilte Rastarme aufweisen. Nach Durchtritt des Rastarms oder der Rastarme durch die Öffnung des Trägerbauteils können diese zurück in ihre Ruhestellung gelangen und hierbei den Öffnungsrand rastend hintergreifen, insbesondere in Zusammenwirkung mit einem in der Demontagerichtung auf den Rastarm oder die Rastarme folgenden Anlagerand des Außenteils. Das Außenteil ist somit am Trägerbauteil festgelegt und befindet sich in der Vormontagestellung. Das Innenteil ist hierbei bereits mit dem Außenteil verbunden, und zwar in der Freigabestellung. In der Freigabestellung blockiert das Innenteil die Rastmittel des Außenteils nicht, insbesondere können eventuell als Rastmittel vorgesehene Rastarme sich weiterhin nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung verformen. Insbesondere kann das Außenteil durch eine Bewegung entlang der linearen Demontagerichtung wieder von dem Trägerbauteil gelöst werden kann. Ausgehend von der Vormontagestellung kann das Innenteil relativ zu dem Außenteil und damit relativ zu dem Trägerbauteil entlang der Montagerichtung von der Freigabestellung in die Blockadestellung verschoben werden. Das Innenteil, insbesondere der Einführabschnitt des Innenteils, kann in der Blockadestellung weiter in das Außenteil eintreten als in der Freigabestellung. In dieser Endmontagestellung blockiert das Innenteil die Rastmittel des Außenteils. Ein Lösen des Außenteils vom Trägerbauteil ist damit nicht mehr möglich, zumindest nicht zerstörungsfrei. Sollten die oben erwähnten Rastarme als Rastmittel vorgesehen sein, kann das Innenteil in der Blockadestellung insbesondere verhindern, dass sich der Rastarm oder die Rastarme nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung verformen. Das Anbauteil kann bereits vor dem Einsetzen der Befestigungsvorrichtung in die Öffnung des Trägerbauteils mit dem Innenteil verbunden sein. Auch kann das Anbauteil anschließend mit dem Innenteil verbunden werden.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Blockade der Rastmittel des Außenteils in der Blockadestellung des Innenteils ist ein sicherer Halt der Befestigungsvorrichtung an dem Trägerbauteil gewährleistet. Die Befestigungsvorrichtung kann somit hohen Abzugskräften standhalten. Da die Befestigungsvorrichtung mit dem Innenteil in der Freigabestellung in die Öffnung des Trägerbauteils eingesetzt wird, ist dennoch eine einfache Montage bei geringen Montagekräften möglich. Besonders vorteilhaft ist, dass eine Verbindung der Befestigungsvorrichtung mit dem Trägerbauteil - und damit insbesondere auch eine Verbindung des Anbauteils mit dem Trägerbauteil - durch eine Montagebewegung lediglich entlang einer Geraden, nämlich entlang der linearen Montagerichtung erfolgt. Dies erlaubt eine besonders einfache und schnelle Montage, da die Befestigungsvorrichtung lediglich in die Öffnung des Trägerbauteils eingedrückt werden muss. Trotz der zweiteiligen Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung ist also keine Bewegung in einer weiteren Richtung als in der linearen Montagrichtung nötig, insbesondere keine Drehung eines oder mehrere Teile der Befestigungsvorrichtung. Insbesondere kann eine solche Montage automatisiert erfolgen.
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Nach einer Ausgestaltung sind erste Haltemittel vorgesehen zum Halten des Innenteils in der Freigabestellung in dem Außenteil und zweite Haltemittel zum Halten des Innenteils in der Blockadestellung in dem Außenteil. Somit kann das Innenteil sowohl in der Freigabestellung wie auch in der Blockadestellung an dem Außenteil gehalten sein. Zumindest die durch die ersten Haltemittel hergestellte Halteverbindung ist lösbar, so dass das Innenteil von der Freigabestellung in die Blockadestellung verstellt werden kann. Die ersten Haltemittel können jedoch einen gewissen Widerstand gegen eine Relativbewegung zwischen Innenteil und Außenteil aufbringen, das Innenteil kann folglich in der Freigabestellung durch die Haltemittel gegenüber einer Bewegung in der Montagerichtung derart gehalten sein, dass eine Bewegung des Innenteils in die Blockadestellung nur unter Aufwendung einer definierten Montagekraft möglich ist. Das Innenteil kann in der Freigabestellung zunächst über die ersten Haltemittel in dem Außenteil gehalten sein und bei seiner Bewegung von der Freigabestellung in die Blockadestellung entlang der Montagerichtung die Verbindung mit den Außenteil über die ersten Haltemittel verlassen und in der Blockadestellung über die zweiten Haltemittel in dem Außenteil gehalten sein. Das Innenteil kann durch die Haltemittel insbesondere gegenüber einer Bewegung in der Demontagerichtung fixiert sein. Die ersten und zweiten Haltemittel ermöglichen eine sichere Verbindung des Innenteils an dem Außenteil in der Freigabestellung und in der Blockadestellung. So kann die Befestigungsvorrichtung mit dem Innenteil in der Freigabestellung beispielsweise einfach vorgefertigt und gelagert werden. In der Blockadestellung ist der sichere Halt des Innenteils in dem Außenteil und damit eine sichere Blockade der Rastmittel des Außenteils gewährleistet. Insbesondere können drei erste Haltemittel sowie drei zweite Haltemittel vorgesehen sein, wobei die Haltemittel jeweils gleichmäßig über den Außenumfang des Innenteils oder den Innenumfang des Außenteils verteilt sein können. Die ersten Haltemittel und die zweiten Haltemittel können entlang der Montagerichtung zueinander versetzt angeordnet sein, können also in aufeinanderfolgen. Das Innenteil kann somit in der Blockadestellung weiter in das Außenteil eingeführt sein als in der Freigabestellung. Die ersten Haltemittel und/oder die zweiten Haltemittel können jeweils an dem Innenteil und an dem Außenteil angeordnete, miteinander zusammenwirkende Halteelemente aufweisen.
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Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung weisen die ersten Haltemittel und/oder die zweiten Haltemittel mindestens einen elastischen Haltearm und mindestens eine mit dem mindestens einen elastischen Haltearm verrastende Haltekante auf. Der mindestens eine Haltearm verrastet insbesondere über einen an dem Haltearm angeordneten Haltevorsprung mit der Haltekante. Durch das Verrasten von Haltearm und Haltekante kann also das Innenteil in der Freigabestellung bzw. in der Blockadestellung gehalten sein. Aufgrund der elastischen Ausgestaltung des Haltearms kann dieser einfach außer Eingriff mit der jeweiligen Haltekante gebracht werden und das Innenteil somit insbesondere von der Freigabestellung in die Blockadestellung relativ zu dem Außenteil verschoben werden. Beispielsweise können die ersten Haltemittel einen an dem Innenteil ausgebildeten elastischen Haltearm und einen an dem Außenteil angeordneten Haltevorsprung umfassen. Ebenso können die zweiten Haltemittel einen an dem Innenteil ausgebildeten elastischen Haltearm und einen an dem Außenteil angeordneten Haltevorsprung umfassen. Auch können der elastische Haltearm des ersten und/oder des zweiten Haltemittels an dem Außenteil und die Haltekante an dem Innenteil ausgebildet sein. Die Haltearme des ersten Haltemittels und die Haltearme des zweiten Haltemittels können dieselben sein. Alternativ können die Haltekanten des ersten Haltemittels und die Haltekanten des zweiten Haltemittels dieselben sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die ersten Haltemittel derart ausgebildet, dass das Innenteil in der Vormontagestellung der Befestigungsvorrichtung durch einen Öffnungsrand der Öffnung des Trägerbauteils derart aus der Freigabestellung gelöst wird, dass das Innenteil in die Blockadestellung bewegt werden kann. Das Innenteil ist somit nicht länger in der Freigabestellung gehalten, sondern kann insbesondere ohne nennenswerten Kraftaufwand von der Freigabestellung in die Blockadestellung verschoben werden. Dies erleichtert die Montage besonders, da die notwendige Montagekraft reduziert wird. Somit kann allein durch Einsetzen der Befestigungsvorrichtung in das Trägerbauteil die Haltekraft der ersten Haltemittel im Wesentlichen auf null reduziert werden. Ein solches Lösen des in der Freigabestellung gehaltenen Innenteils aus der Freigabestellung kann insbesondere durch Verformen eventuell vorgesehener Rastarme erfolgen. So ist nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung der mindestens eine elastische Haltearm des ersten Haltemittels dazu ausgebildet, in der Vormontagestellung der Befestigungsvorrichtung durch einen Öffnungsrand der Öffnung des Trägerbauteils derart verformt zu werden, dass die Verrastung des Haltearms mit der Haltekante des ersten Haltemittels gelöst wird. Der insbesondere an dem Innenteil vorgesehene mindestens eine Haltearm kann so in der Freigabestellung des Innenteils durch den Öffnungsrand des Trägerbauteils nach innen in das Innenteil hinein verformt werden und der Haltevorsprung des Haltearms außer Kontakt mit der insbesondere am Außenteil angeordnet Haltekante kommen. Beim Einsetzen der Befestigungsvorrichtung mit dem Außenteil in die Öffnung des Trägerbauteils drückt der Öffnungsrand somit den mindestens einen Haltearm nach innen und löst die Verrastung des Haltearms mit der Haltekante des ersten Haltemittels. Das Innenteil ist somit nicht länger in der Freigabestellung gehalten, sondern kann mit geringem Kraftaufwand von der Freigabestellung in die Blockadestellung verschoben werden. Dies erleichtert die Montage besonders, da die notwendige Montagekraft reduziert wird, wie erwähnt.
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Nach einer Ausgestaltung weist das Innenteil einen Einführabschnitt und das Außenteil eine den Einführabschnitt aufnehmende Aufnahmeöffnung auf und das Innenteil weist einen in der Demontagerichtung an den Einführabschnitt anschließenden Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Anbauteils auf. Wie eingangs bereits erwähnt, kann das Innenteil mit einem Einführabschnitt in der Aufnahmeöffnung des Außenteils aufgenommen sein - und zwar unterschiedlich tief, je nachdem ob sich das Innenteil in der Freigabestellung oder der Blockadestellung befindet. Über den Einführabschnitt und die Aufnahmeöffnung sind Innenteil und Außenteil miteinander verbunden. Entgegen der Montagerichtung kann ein Befestigungsabschnitt an den Einführabschnitt anschließen. Der Befestigungsabschnitt kann sich folglich oberhalb des Einführabschnitts befinden und über das Außenteil hinausragen. Der Befestigungsabschnitt kann beispielsweise einen Bolzen, eine Schraube oder einen Leitungshalter aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Einführabschnitt des Innenteils mindestens ein Blockadeelement auf, das dazu ausgebildet ist, in der Blockadestellung des Innenteils eine Verformung der Rastmittel des Außenteils nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung des Außenteils zu verhindern. Die Rastmittel können insbesondere einen oder mehrere Rastarme aufweisen, die sich beim Einsetzen des Außenteils in die Öffnung des Trägerbauteils nach innen verformen können, wie eingangs erläutert. Das an dem Einführabschnitt ausgebildete mindestens eine Blockadeelement kann in der Blockadestellung eine solche Bewegung verhindern. Beispielsweise kann das mindestens eine Blockadeelement zumindest abschnittsweise korrespondierend zu einer zu der Aufnahmeöffnung des Außenteils gerichteten Innenkontur des mindestens einen Rastarms ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Innenteil einen Anlageabschnitt auf zur Anlage an dem Trägerbauteil, wobei der Anlageabschnitt bevorzugt einen Dichtungsrand aufweist zum dichtenden Verschluss der Öffnung des Trägerbauteils. Der Anlageabschnitt des Innenteils kann insbesondere über einen Anlagerand an einer ersten Seite des Trägerbauteils anliegen während die Rastmittel des Außenteils von einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Trägerbauteils an dem Trägerbauteil anliegen. Das Trägerbauteil ist somit zwischen Außenteil und Innenteil klemmend gehalten. Es kann dabei ein Dichtungsrand an dem Anlageabschnitt vorgesehen sein, wobei der Dichtungsrand insbesondere den Anlagerand bilden kann. Über den Dichtungsrand kann verhindert werden, dass Schmutz und/oder Wasser auf die den Anlageabschnitt aufweisende Seite des Trägerbauteils und damit insbesondere in das Fahrzeuginnere gelangen können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Befestigungsabschnitt einen Leitungshalter oder einen sich insbesondere in Demontagerichtung erstreckenden Bolzen zum Verbinden mit dem Anbauteil, insbesondere zum Verbinden mit einem Leitungshalter. Das Anbauteil kann folglich eine Leitung sein, die in dem Leitungshalter aufgenommen wird. Auch kann das Anbauteil ein Leitungshalter sein, welcher wiederum zur Aufnahme von Leitungen ausgebildet ist. Auch kann als Anbauteil eine Innenverkleidung eines Fahrzeuginnenraums vorgesehen sein, welche insbesondere an eine Fahrzeugkarosserie als Trägerbauteil angebracht wird. Auch kann der Befestigungsabschnitt anderweitige Verbindungsmittel zum Anbringen von Anbauteilen aufweisen. Der Bolzen kann mit einem Gewinde versehen sein.
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Das erfindungsgemäße System umfasst ein Trägerbauteil, insbesondere eine Fahrzeugkarosserie, und eine oben beschriebene Befestigungsvorrichtung. Weiterhin kann das System ein an dem Trägerbauteil zu befestigendes Anbauteil, insbesondere ein Fahrzeugbauteil, umfassen. Das Anbauteil kann, wie bereits erwähnt, eine Leitung, ein Leitungshalter, eine Innenverkleidung oder ähnliches sein. In der Vormontagestellung verrasten die Rastmittel des Außenteils an einer Öffnung des Trägerbauteils. In der Blockadestellung des Innenteils werden diese Rastmittel blockiert und es wird somit die Befestigungsvorrichtung sicher an dem Trägerbauteil montiert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Innenteil einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung,
- 2 ein Außenteil der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung,
- 3a eine Schnittansicht durch die Befestigungsvorrichtung mit dem Innenteil in der Freigabestellung,
- 3b die Befestigungsvorrichtung in der Vormontagestellung, und
- 3c die Befestigungsvorrichtung in der Endmontagestellung.
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Soweit im Folgenden nichts anderes angegeben ist, bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände.
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Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung, wobei 1 lediglich das Innenteil und 2 lediglich das Außenteil der Befestigungsvorrichtung zeigen.
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Das in 1 ersichtliche Innenteil 10 umfasst einen Einführabschnitt 12, einen Anlageabschnitt 14 sowie einen Befestigungsabschnitt 16, die in einer einer Montagerichtung M entgegengesetzten Demontagerichtung D aufeinanderfolgen. Der Einführabschnitt 12 verfügt über drei elastische Haltearme 18 mit jeweils einem Haltevorsprung 19. Die Haltearme 18 erstrecken sich entlang der Montagerichtung M und bilden gemeinsam mit sich ebenfalls in Montagerichtung M erstreckenden Blockadeelementen 20 eine im Wesentlichen zylinderförmige Außenkontur des Einführabschnitts 12. Die Rastvorsprünge 19 ragen hierbei radial nach außen über die Außenkontur des Einführabschnitts 12 hinaus. Der Anlageabschnitt 14 verfügt über einen als Dichtungsrand 15 ausgebildeten Anlagerand zur Anlage an einem Trägerbauteil 40 (siehe 3a - 3c). Der Befestigungsabschnitt 16 ist als Gewindebolzen ausgebildet und dient der Aufnahme eines nicht dargestellten Anbauteils, wie beispielsweise einer Innenverkleidung eines Fahrzeugs oder eines Leitungshalters. Der Einführabschnitt 12 ist zur Aufnahme in eine Aufnahmeöffnungen 22 des in 2 dargestellten Außenteils 20 ausgebildet.
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Das Außenteil 20 verfügt ebenfalls über einen Anlageabschnitt 24 und über einen Aufnahmeabschnitt 26, wobei der Aufnahmeabschnitt 26 mit einer korrespondierend zu der Außenkontur des Einführabschnitts 12 des Innenteils 10 zylinderförmig ausgebildeten Innenkontur die Aufnahmeöffnung 22 begrenzt. Zudem verfügt das Außenteil 20 über drei als Rastarme 28 ausgebildete, sich entlang der Montage- bzw. Demontagerichtung M, D erstreckende elastische Rastmittel mit Rastköpfen 29. Der Aufnahmeabschnitt 26 weist drei über seinen Umfang verteilte obere Halteöffnungen 30 mit oberen Haltekanten 32 und drei in der Montagerichtung M versetzt zu den oberen Halteöffnungen 30 angeordnete untere Halteöffnungen 34 mit unteren Haltekanten 36 auf. Die Halteöffnungen 30, 34 und die Haltekanten 32, 36 sind entsprechend der Verteilung der Rastarme 18 des Innenteils 10 über den Umfang des Aufnahmeabschnitts 26 verteilt, wobei nicht alle Halteöffnungen und Haltekanten in den Figuren ersichtlich sind. Die Rastarme 28 sind entsprechend der Verteilung der Blockadeelemente 20 des Innenteils 10 über den Umfang des Aufnahmeabschnitts 26 verteilt.
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Die Haltearme 18 mit ihren Haltevorsprüngen 19 bilden gemeinsam mit den oberen Haltekanten 32 der oberen Halteöffnungen 30 erste Haltemittel, die das Innenteil 10 in der Freigabestellung in dem Außenteil 20 halten. Gemeinsam mit den unteren Haltekanten 36 der unteren Halteöffnungen 34 bilden die Haltearme 18 mit ihren Haltevorsprüngen 19 zweite Haltemittel, die das Innenteil 10 in der Blockadestellung in dem Außenteil 20 halten. Die Haltearme 18 mit ihren Haltevorsprüngen 19 sind folglich Teil der ersten Haltemittel und der zweiten Haltemittel. Da die ersten Haltemittel und die zweiten Haltemittel entlang der Montagerichtung versetzt zueinander angeordnet sind, können die ersten Haltemittel als obere Haltemittel und die zweiten Haltemittel als untere Haltemittel verstanden werden.
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Beim Einsetzen des Innenteils 10 mit seinem Einführabschnitt 12 in die Einführöffnung 22 des Außenteils 20 in der Montagerichtung M treten in Montagerichtung M geneigte Außenflächen der Haltevorsprünge 19 mit dem Anlageabschnitt 24 in Kontakt und werden ausgehend von der in 1 ersichtlichen Ruhestellung nach innen verformt. Die Haltevorsprünge 19 greifen anschließend unter einer Rückverformung nach außen in die Ruhestellung in die Halteöffnungen 30 des Außenteils 10 ein, wobei die Haltevorsprünge 19 an den oberen Haltekanten 32 verrasten. Das Innenteil befindet sich somit in der in 3a erkennbaren Freigabestellung. Eine weitere Bewegung des Innenteils 10 entlang der Montagerichtung M ist hierbei zunächst über den oberen Haltekanten 32 gegenüberliegende Kanten der Halteöffnungen 30 verhindert.
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In dieser Freigabestellung des Innenteils wird die gesamte Befestigungsvorrichtung in eine Öffnung 42 des Trägerbauteils 40 eingesetzt. Hierbei treten die Rastarme 28 mit einem Öffnungsrand der Öffnung 42 in Kontakt und werden ausgehend von einer in 1 erkennbaren Ruhestellung nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung 22 des Außenteils 20 verformt. Nach Durchtritt der Öffnung 42 verrasten die Rastarme 28 mit ihren Rastköpfen 29 hinter dem Trägerbauteil, wobei das Trägerbauteil nun zwischen die Rastköpfe 29 und den gegenüberliegenden Anlageabschnitt 24 geklemmt ist. Die Befestigungsvorrichtung befindet sich nunmehr in der in 3b erkennbaren Vormontageposition. In dieser Vormontageposition treten nun die Haltevorsprünge 19 mit dem Öffnungsrand der Öffnung 42 des Trägerbauteils 40 in Kontakt, wodurch die Haltearme 18 des Innenteils 10 nach innen in Richtung des mit V gekennzeichneten Pfeils verformt werden. Die Verformung ist in 3b nicht direkt ersichtlich, sondern durch den Überschnitt des dort ersichtlichen Haltevorsprungs 19 mit dem Trägerbauteil 40 dargestellt. Es wird so die Verrastung der Haltevorsprünge 19 mit den oberen Haltekanten 32 gelöst. Eine Bewegung des Innenteils 10 in Montagerichtung M weiter in das Außenteil hinein ist nun sehr einfach möglich. Es muss nur eine sehr geringe Montagekraft aufgewendet werden.
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Durch eine weitere Bewegung des Innenteils 10 in Montagerichtung M relativ zu dem Außenteil 20 tritt das Innenteil folglich weiter in das Außenteil 20 ein bis die Haltevorsprünge 19 in die Halteöffnungen 34 eingreifen und an den Haltekanten 36 verrasten. In dieser in 3c erkennbaren Endmontageposition ist das Innenteil 10 vollständig in das Außenteil 20 eingesetzt und der Dichtungsrand 15 des Innenteils 10 liegt dichtend an einer Fläche des Trägerbauteils 40 an. Die die Außenkontur des Innenteils bildenden Blockadeelemente 20 liegen hierbei an der Innenkontur der Rastarme 18 an (oder sind zumindest in deren Nähe befindlich) und blockieren somit die Rastarme 18, indem sie eine Bewegung der Rastarme 18 nach innen in Richtung der Aufnahmeöffnung 22 verhindern. Das Innenteil 10 erreicht somit seine Blockadestellung. Somit kann die Befestigungsvorrichtung nicht zerstörungsfrei durch Bewegen in der der linearen Montagerichtung entgegengesetzten linearen Demontagerichtung von dem Trägerbauteil gelöst werden. Folglich kann die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung sehr hohen in der Demontagerichtung wirkenden Auszugskräften standhalten.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ist folglich unter Aufwendung geringer Montagekräfte mit dem Trägerbauteil verbindbar und hält in der Montagestellung auch hohen Auszugskräften stand. Die Montage der zweiteiligen Befestigungsvorrichtung ist besonders einfach, da die Endmontagestellung durch Bewegen des Außenteils bzw. des Innenteils entlang lediglich einer linearen Montagerichtung erreicht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Innenteil
- 12
- Einführabschnitt
- 14
- Anlageabschnitt
- 15
- Dichtungsrand
- 16
- Befestigungsabschnitt
- 18
- Haltearme
- 19
- Haltevorsprünge
- 20
- Außenteil
- 22
- Aufnahmeöffnung
- 24
- Anlageabschnitt
- 26
- Aufnahmeabschnitt
- 28
- Rastarme
- 29
- Rastköpfe
- 30
- obere Halteöffnungen
- 32
- obere Haltekanten
- 34
- untere Halteöffnungen
- 36
- untere Haltekanten
- 40
- Trägerbauteil
- 42
- Öffnung
- M
- Montagerichtung
- D
- Demontagerichtung
- V
- Verformungsrichtung