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Die Erfindung betrifft eine Prallleiste mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Verbindung zwischen einer Prallleiste und einem Halter.
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Prallleisten kommen bei Prallbrechern mit Schlagrotoren zum Einsatz. Bei diesem Typus einer Zerkleinerungsmaschine wird das Brechgut über Schulter-, Kopf- oder Seiteneinlauf den mit Schlagleisten versehenden Rotoren zugeführt. Bei reversierbaren Einrotorbrechern mit Kopfeinlauf wird nach dem Verschleiß einer Seite der Schlagleisten und Prallplatten die Drehrichtung verändert. Das einlaufende Brechtgut wird von den umlaufenden Schlagleisten erfasst, zerkleinert oder im teilelastischen Stoß mit erhöhter Geschwindigkeit gegen die Prallplatten geschleudert. Da möglichst gerade, zentrale Stöße erfolgen sollen, werden die Prallplatten senkrecht zur theoretisch wahrscheinlichen Flugbahn angeordnet. Im Ergebnis der Beschleunigung durch den Rotor werden die Brechgutstücke nach dem Auftreffen auf die Prallplatten mehrfach hin- und her geschleudert, wobei sie sich infolge exzentrischer Schläge und gegenseitiger Teilchenbehinderung in nicht mehr vorausbestimmbaren Bahnen in Richtung der Austragöffnung bewegen.
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Die Prallplatten können für den Überlastschutz federnd abgestützt sein. Außerdem kann über eine einstellbare Abstützung ein Spalt zwischen der Schlagleiste und der Prallplatte eingestellt werden. Die Verstellmöglichkeiten beeinflussen die Zerkleinerungswirkung und Korngrößenverteilung des Fertiggutes.
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Es ist Stand der Technik, Prallplatten, die bei länglichen Formen auch als Prallleisten bezeichnet werden, von der Innenseite des Brecherraumes her an den Halter zu schrauben. Hierzu befinden sich in der dem Rotor zugewandten Oberseite der Prallplatte Vertiefungen für Schraubenköpfe. Nach Erreichen eines bestimmten Verschleißgrades, verschleißen auch die Schraubenköpfe. Ein rechtzeitiger Austausch ist daher erforderlich. Dies kann zu einer verminderten Materialausnutzung der Prallleiste führen.
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Es ist auch Stand der Technik, Prallleisten oder Prallplatten von ihrer Rückseite her mit einem Halter zu verbinden. Hierzu werden von der Rückseite her Gewindebohrungen in die Prallleiste eingebracht. Über Schraubbolzen wird die Prallleiste dann an dem Halter fixiert. Da die Prallleisten aus Werkstoffen mit sehr hohen Festigkeiten bestehen, ist das Herstellen der Bohrungen aufwendig, insbesondere wenn es sich um Prallleisten aus Manganhartstahl handelt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Prallleiste für eine Zerkleinerungsmaschine aufzuzeigen, insbesondere für einen Prallbrecher, wobei die Prallleiste eine hohe Materialausnutzung ermöglicht und zudem leicht zu befestigen ist. Ferner soll eine geeignete Verbindung zu einem Halter aufgezeigt werden.
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Diese Aufgabe ist bei einer Prallleiste mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine Verbindung ist Gegenstand des Patentanspruchs 7.
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Die erfindungsgemäße Prallleiste dient zur Anordnung in einem Prallbrecher. Die Prallleiste besitzt eine Vorderseite, die einen Brecherraum für den Anprall eines Aufgabegutes zugewandt ist. Die Prallleiste besitzt eine Rückseite, die der Vorderseite gegenüberliegt und die zur Befestigung der Prallleiste an einem Halter Des Brecherraums dient. Der Halter ist insbesondere eine schwenkbeweglich gelagerte Schwinge. Die Schwinge kann federnd gelagert sein und gleichzeitig mehrere der Prallleisten tragen. Eine Prallleiste im Sinne der Erfindung ist ein Körper größerer Länge als Breite.
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Bei der erfindungsgemäßen Prallleiste sind in der Rückseite zwei Stütznuten angeordnet. Die Stütznuten verlaufen parallel zueinander. Sie erstrecken sich in Längsrichtung der Prallleiste. Die Stütznuten begrenzen zwischen sich einen Steg. In dem Steg ist eine Haltenut angeordnet. Die Haltenut erstreckt sich parallel zu den beiden Stütznuten. Die Haltenut ist hinterschnitten.
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Die erfindungsgemäße Prallleiste benötigt nur Fixierung keine tiefen Gewindebohrungen, weder in der Vorderseite noch in der Rückseite. Es gibt keine Materialreduzierungen im Bereich der Vorderseite. Es steht im Vergleich zu Prallleisten mit einer Schrauböffnung in der Vorderseite mehr Material an der Vorderseite der Prallleiste zur Verfügung. Es können keine Auswaschungen auftreten. Die Lebensdauer der Prallleiste ist größer.
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Die Prallleiste wird mittels der hinterschnittenen Haltenut an einem Halter, insbesondere an einer Schwinge befestigt. Die hinterschnitte Haltenut ermöglicht die Verwendung eines Nutsteines, der in die Haltenut eingesetzt wird. Das Einfügen des Nutsteines kann von einer Stirnseite der Prallleiste her erfolgen. Der Nutstein kann aus einem Werkstoff bestehen, der sich wesentlich einfacher bearbeiten lässt als die Prallleiste, weil er nicht die hohe Verschleißbeständigkeit der Prallleiste besitzen muss. Der Nutstein lässt sich über die gesamte Länge der Prallleiste verschieben. Der Nutstein kann auch fest mit einem Bolzen verbunden sein, der wiederum auf seinem anderen Ende ein Gewinde trägt.
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Insbesondere besitzt die Prallleiste über ihre gesamte Länge einen im Wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt. Die Vorderseite der Prallleiste ist dabei vorzugsweise insgesamt geschlossen, d. h. frei von Senken oder Vertiefungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln. Die Befestigung erfolgt ausschließlich von der Rückseite her.
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Die erfindungsgemäßen Prallleisten sind insbesondere dafür vorgesehen, in Längsrichtung horizontal eingebaut zu werden. In der horizontalen Einbaulage wirken Gewichtskräfte quer zur Prallleiste und es wirken durch den Anprall des zu zerkleinernden Aufgabegutes hohe Kräfte, die je nach Anprallrichtung eine Kraftkomponente quer zur Prallleiste besitzen. Eine Bolzenverbindung zwischen einer Prallleiste und der Schwinge wird im Stand der Technik daher nicht nur auf Zug beansprucht, sondern unterliegt Scherkräften. Scherkräfte sind Kräfte, die senkrecht zur Längsachse des Schraubbolzens stehen. Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bolzenverbindung überwiegend Zugkräfte aufnehmen soll, während die Scherkräfte dadurch aufgefangen werden, dass die Prallleisten in formschlüssigem Eingriff mit dem Halter stehen. Der Formschluss erfolgt über den Steg, der von den beiden Stütznuten begrenzt wird. In der Einbaulage greifen Halteleisten in die Stütznuten. Die Halteleisten sind an dem Halter angeordnet, insbesondere sind sie an dem Halter befestigt, vorzugsweise sind sie materialeinheitlich einstückiger Bestandteil des Halters bzw. der Schwinge. Die Halteleiste dient funktional als Auflager für den Steg und damit für die gesamte Prallleiste. Die Halteleiste stützt den Steg von unten wie eine Konsole. Die Halteleiste nimmt auch die Scherkräfte auf, die von der Prallleiste auf den Halter übertragen werden. Dadurch werden die Schraubbolzen entlastet. Durch die funktionale Trennung der Scherkräfte und der Normalkräfte, die auf die Prallleiste wirken, kann die Schraubverbindung, die von den Scherkräften entlastet ist, kleiner dimensioniert werden, als eine Schraubverbindung die gleichzeitig auch die Scherkräfte tragen muss. Dies ermöglicht es, den Einschraubbereich innerhalb der Prallleiste d. h. den dort angeordneten Nutstein kleiner zu gestalten, so dass der gesamte Fixierungsbereich sehr nah an der Rückseite der Prallleiste angeordnet ist. Dadurch steht vorderseitig oberhalb des Nutsteins ein Bereich größerer Dicke zur Verfügung, der während des Einsatzes der Prallleiste verschleißen kann.
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Es ist nicht erforderlich, dass die Prallleiste selbst eine besonders hohe Masse besitzt. Die Masse des Halters bzw. der Schwinge dämpft die Schwingungen der Prallleiste. Wichtig ist eine hohe Festigkeit und Härte der Prallleiste. Wichtig für die Prallleiste sind auch ein gleichmäßiger Verschleiß und eine optimale Materialausnutzung. Es sollen Auswaschungen im Bereich von Schraubverbindungen verhindert werden, wie sie bei Schraubverbindungen auftreten können, die vorderseitig eingebracht sind. Zudem soll die Prallleiste möglichst spiegelsymmetrisch ausgebildet sein, damit sie gewendet werden kann, wenn eine Seite der Prallleiste verschlissen ist.
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Die erfindungsgemäße Prallleiste besitzt daher einen im Wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt über ihre gesamte Länge. Bezüglich ihrer Mittellängsachse ist die Prallleiste vorzugsweise spiegelsymmetrisch ausgebildet.
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Die Vorderseite der Prallleiste weist einen Mittelbereich auf und in vorteilhafter Weiterbildung sich beiderseits entlang des Mittelbereiches erstreckende Schrägflächen. Die Schrägflächen sind in Richtung zur Rückseite geneigt, so dass ein vorderseitiger Bereich der Prallleiste trapezförmig ist. Üblicherweise verschleißt der vordere Eckbereich besonders schnell. Hier wird die Spaltbreite gegenüber dem rotierenden Brecher eingestellt. Es ist für eine bessere Materialausnutzung allerdings von Vorteil, wenn der vorderseitige Bereich der Prallleiste von vornherein im Randbereich abgeschrägt ist. Dadurch wird der Mittelbereich der Prallleiste stärker beansprucht zusammen mit dem Randbereich. Insgesamt verschleißen dann Mittelbereich und Randbereich gleichmäßiger, was zu einer besseren Werkstoffausnutzung führt.
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Rückseitig der Prallleisten besitzen die Stütznuten jeweils eine innere Flanke, die für den Kontakt mit den Halteleisten vorgesehen ist. Der Abstand der Halteleisten ist etwas größer als die Breite des Stegs, so dass in der Einbaulage immer nur eine der beiden inneren Flanken mit der unteren Halteleiste in Kontakt kommt. Für eine Übertragung von Scherkräften von dem Steg auf die Halteleiste der Schwinge ist es von Vorteil, hier eine möglichst große Anlagefläche zu haben. Dadurch wird die Flächenpressung reduziert. Die Spannungsspitzen sind geringer. Zur Vermeidung von Scherkräften innerhalb der Anlagefläche steht die innere Flanke vorzugsweise einem Winkel von 90°+/-10°, insbesondere in einem Winkel von 90° +/-5° zur Rückseite. Die Winkelabweichungen können sich durch Formschrägen ergeben, da es sich bei den Prallleisten um Gussbauteile handeln kann, die herstellungsbedingte Formschrägen besitzen. Insbesondere stehen die Flanken senkrecht zu den Rückseiten.
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Die inneren Flanken der Stütznuten d. h. die Längsseiten des Steges kommen nur mit dem Halter, bzw. mit seinen Halteleisten in Kontakt. Die weitere Kontur der Stütznut ist daher unerheblich. Die Stütznut kann im Querschnitt, dreieckig, rechteckig oder allgemein mehreckig sind. Es kann sich bei den weiteren Flanken um gerade, konvexe oder konkave Flanken handeln. Es wird als besonders günstig angesehen, wenn die Stütznuten im Querschnitt dreieckförmig sind. In diesem Fall kann in die Stütznut eine dreieckförmige Halteleiste fassen. Bei Halteleisten ist die Dreieckform von Vorteil, weil sie am ehesten dem dreieckförmigen Biegemomentenverlauf bei einem einseitig eingespannten Balken entspricht. Eine Halteleiste ist ein solcher einseitig eingespannter Balken. An der Basis der Halteleiste ist die Halteleiste daher vorzugsweise breiter als an ihrem freien Ende.
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Insbesondere haben die Halteleisten dieselbe Form, wie die Stütznuten. Die Halteleisten sind mit Spiel in den Stütznuten angeordnet, so dass immer nur eine der beiden Halteleisten mit dem Steg in Kontakt steht. Aufgrund der Schwerkraft wird bei der Montage der Prallleisten die unterseitige Halteleiste mit dem Steg in Kontakt stehen, während zu der oberseitigen Halteleiste ein kleiner Abstand vorhanden ist. Es ist nicht erforderlich, dass beide Halteleisten die gleiche Kontur haben. Wichtig ist vielmehr, dass die Stütznuten dieselbe Kontur haben, so dass jede der Stütznuten beim Wenden zu der unteren der beiden Halteleisten passt.
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Die untere Halteleiste dient in diesem Zusammenhang als Konsole, auf welcher sich der Steg abstützt. Bei der Montage kann von der Rückseite des Halters bzw. der Schwinge ein Schraubbolzen in eine Gewindeaufnahme des Nutsteins eingeschraubt werden. Der Schraubbolzen durchsetzt dabei die hinterschnittene Haltenut. Die Haltenut besitzt eine Breite, die zum Durchführen des Haltebolzens ausreichend ist und zudem etwas Spiel hat, damit sich die Prallleiste seitlich etwas verschieben kann, damit sie auf der Halteleiste zur Anlage gelangt. Die Haltenut besitzt insgesamt einen vorzugsweise T-förmigen Querschnitt. Wenn die Halteleisten dreieckförmig sind und die Stütznuten ebenfalls dreieckförmig sind, ergibt sich nur eine geringe Spaltbreite zwischen den Haltestegen und den Stütznuten. Bei symmetrischer, kongruenter Anordnung ist die Spaltbreite zwischen den Stütznuten und den Haltestegen insbesondere konstant. Die Stütznuten besitzen bei dreieckförmigen Stegen daher äußere Flanken, die schräg zur Rückseite verlaufen. Insbesondere verlaufen die äußeren Flanken der Stütznuten parallel zu den vorderseitigen Schrägflächen der Prallleiste. Dies ermöglicht es, die für den Verschleiß zur Verfügung stehende Dicke der Prallleiste über die gesamte Höhe der Prallleiste im Wesentlichen konstant zu halten. Das ist günstig im Hinblick auf die Ausnutzung des Werkstoffes. Die Haltenut in dem Steg ist vorzugsweise nicht tiefer als die Stütznuten. Das bedeutet, dass die äußeren Flanken der Stütznuten in derselben Tiefe enden, in welcher auch das Tiefste der Haltenut endet. Oberhalb der Haltenut ist die Dicke der Prallleiste theoretisch minimal. Praktisch ist die Dicke allerdings im Mittelbereich und über die im Querschnitt dreiecksförmigen Stütznuten hinweg bis zu den Enden hin insbesondere konstant. Der zum Verschleiß zur Verfügung stehende Bereich der Prallleiste ist insgesamt trapezförmig. Die Prallleiste kann auch als im Querschnitt C-förmig bezeichnet werden, wobei in der Mitte der C-Form ein Steg mit der Haltenut angeordnet ist.
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Die Rückseite ist stärker profiliert als die Vorderseite, bedingt durch die Haltenut und die dem Steg benachbarten Stütznuten. Die oberen und unteren Enden der Prallleiste, d. h. die Enden der C-Form bilden bei der Erfindung die Rückseite der Prallleiste. Diese dienen als Anlagefläche für den Kontakt mit dem Halter bzw. der Schwinge. Diese Anlageflächen befinden sich insbesondere in derselben Ebene wie eine Rückseite des Steges. Die Ebene der Rückseite wird in diesem Fall durch die Anlageflächen an den Enden und den mittigen Steg definiert. Die entfernten Anlagepunkte verhindern ein Kippeln der Prallleiste und sorgen für eine sichere Fixierung und satte Anlage an dem Halter bzw. der Schwinge.
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Die Ebene der Rückseite kann alternativ nur von den Anlageflächen an den Enden definiert sein, wobei der Steg in geringem Abstand (2-5 mm) von der Rückseite endet. Wenn der Werkstoff der Prallleiste es zulässt, kann der Steg mit dem Schraubbolzen ebenfalls gegen den Halter gezogen und dort zur Anlage gebracht werden. Es kann eine hohe Vorspannung in dem Schraubbolzen erzeugt werden. Die Schlagleiste wird ebenfalls vorgespannt und ist dadurch sehr sicher an dem Halter gehalten.
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Das Verspannen der Prallleiste mit dem Halter kann in einer dritten Alternative ausschließlich über die Anlage des zentralen Steges an der dazu parallel verlaufenden Fläche des Halters erfolgen. In diesem Fall wird zwischen den endseitigen Anlageflächen und dem Halter ein schmaler Spalt von 2 bis 5 mm ausgebildet. Dieser Spalt setzt sich im praktischen Einsatz relativ rasch mit mineralischen Material zu, so dass die Prallleiste auch dann sicher fixiert ist, wenn die Ebene der Rückseite durch den Steg definiert ist, der in diesem Fall um 2 bis 5 mm gegenüber dem oberen Ende und dem unteren Ende vorsteht.
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Das rückwärtige Vorstehen des Steges ist allerdings nicht so zu verstehen, dass der Steg den Halter ganz oder teilweise durchsetzt. Der Steg greift nur zwischen Halteleisten, die an dem Halter angeordnet sind und in Richtung der Prallleiste vorstehen. Zusätzliche Vertiefungen in dem Halter, nicht jedoch komplette Durchbrüche zwischen den Halteleisten, sind möglich, aber nicht erforderlich.
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Erfindungsgemäße Prallleisten besitzen Längen von 1000 bis 1300 mm bei Höhen von 250 bis 300 mm und Dicken von ca. 60 mm.
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In Ermangelung von Öffnungen in der Vorderseite gibt es bei der erfindungsgemäßen Prallleiste keine Gefahr von Auswaschungen. Die Montage und Demontage ist einfach. Der Nutstein dreht sich bei dem Einschrauben eines Schraubbolzens nicht mit. Er so dimensioniert, dass er sich in der Haltenut nicht drehen kann. Der Nutstein ist zudem sehr geschützt angeordnet, so dass auch Verschmutzungen im Bereich der Schraubverbindung keine Rolle für die Montage oder Demontage spielen. Bei Schraubbolzen, die von der Vorderseite eingesetzt werden, kann es sein, dass ein Schweißbrenner zum Einsatz kommen muss, wenn eine Prallleiste gewechselt werden soll.
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Der erfindungsgemäße Halter kann selbst mit der Schwinge verbunden sein, so dass der Halter einschließlich der Prallleisten austauschbar ist und insbesondere gewendet werden kann. Denkbar ist in einer alternativen Ausgestaltung, dass die Schwinge selbst der Halter ist, an dem die Prallleisten unmittelbar befestigt sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den 1 bis 4 rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:
- 1 eine Prallleiste in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 die Prallleiste der 1 im Querschnitt durch eine Schraubverbindung mit einem Halter;
- 3 eine Stirnansicht der Anordnung der 2 und
- 4 einen Teilbereich eines Halters gemäß 3.
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1 zeigt eine Prallleiste 1 in der erfindungsgemäßen Bauform. Die Prallleiste 1 besitzt eine langstreckte Form. Ihre Längsachse L erstreckt sich in die Bildebene hinein. Bezüglich einer Horizontalebene durch die Längsachse L ist die Prallleiste 1 spiegelsymmetrisch ausgebildet. Sie kann um 180° um eine Querachse, die sekrecht zur Längsachse steht, gewendet werden, so dass sie auf sich selbst abbildbar ist.
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Die Prallleiste 1 besitzt im Wesentlichen eine C-Form. Der C-förmige Bereich der Prallleiste 1 besitzt eine Vorderseite 2 und eine Rückseite 3, die der Vorderseite 2 gegenüber liegt. Die Vorderseite 2 und die Rückseite 3 liegen parallel zueinander. Ebenso verlaufen eine in der Bildebene mit 4 bezeichnete Oberseite und eine Unterseite 5 parallel zueinander. Aufgrund von fertigungsbedingten Formschrägen bei Gießprodukten, können sich gewisse fertigungsbedingte Winkelabweichungen von wenigen Grad ergeben. In der Grundform sind die paarweise gegenüberliegenden Seiten parallel zueinander. Die Rückseite kann spanabhebende bearbeitet sein.
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Die Vorderseite 2 ist im Wesentlichen konvex gekrümmt und setzt sich aus 3 Segmenten zusammen. Es gibt einen breiteren Mittelbereich 6, der vollflächig geschlossen ist und keinerlei Vertiefungen aufweist. Beiderseits des Mittelbereiches 6 erstrecken sich kürzere Schrägflächen 7, 8. Diese Schrägflächen 7, 8 sind in Richtung zur Rückseite 3 geneigt. Dadurch ergibt sich ein vorderseitiger Bereich 9, der als Verschleißmaterial zur Verfügung steht und einen möglichst gleichmäßigen Verschleiß über den Mittelbereich 6 und die jeweils parallel verlaufenden Schrägflächen 7, 8 ermöglicht. Der Mittelbereich 6 und die Schrägflächen 7, 8 sind jeweils eben.
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Die 2 und 3 zeigen die Prallleiste 1 in der Einbaulage, d. h. die erfindungsgemäße Verbindung. Die Prallleiste 1 befindet sich an einem Halter 10. Der Halter 10 ist rein schematisch dargestellt und kann eine Halteplatte sein, die wiederum an einer Schwinge des Prallbrechers angeordnet ist. Es kann sich bei dem Halter 10 allerdings auch um die Schwinge selbst handeln. Weder die Dicke des Halters 10 noch die weitere Lagerung des Halters 10 im Prallbrecher ist für die Fixierung der Prallleiste 1 von Bedeutung.
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Es ist zu erkennen, dass die Prallleiste 10 einerseits über einen Schraubbolzen 11 gehalten ist. Der Schraubbolzen 11 durchsetzt eine Bohrung 12 (4) in dem Halter 10 mit Spiel und wird von einer Mutter an dem Halter 10 gehalten. Der Schraubbolzen 11 ist in seinem weiteren Verlauf mit Spiel durch eine rückseitige Haltenut 13 geführt (1). Die Haltenut 13 ist im Querschnitt T-förmig. In der Haltenut 13 ist ein Nutstein 14 angeordnet. Die Haltenut 13 ist hinterschnitten. Der Nutstein 14 ist so breit, dass er sich in der Haltenut 13 nicht drehen kann. Es ist zum Einschrauben des Schraubbolzens 11 kein weiteres Werkzeug erforderlich, um den Nutstein am Mitdrehen zu hindern.
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Es ist ferner zu erkennen, dass an dem Halter 10 zwei im Querschnitt dreieckförmige Halteleisten 15, 16 angeordnet sind. Die Halteleisten 15, 16 sind identisch konfiguriert spiegelbildlich angeordnet. Sie nehmen zwischen sich einen Steg 17 auf, in welcher die Haltenut 13 angeordnet ist. Die zentrale Haltenut 13 besitzt eine Tiefe, die der Tiefe der Haltenuten 15, 16 entspricht (3). 3 zeigt ferner, dass die Halteleisten 15,16 in Stütznuten 18, 19 passen, die in ihrem Querschnitt an die Kontur der Halteleisten 15, 16 angepasst sind, d. h. im Querschnitt dreieckförmig sind. Die Stütznuten 18, 19 sind geringfügig tiefer und breiter als die Halteleisten 15, 16, so dass der Steg 17 mit seiner Rückseite 20 durch den Schraubbolzen 11 gegen den Halter 10 gezogen wird und an diesem anliegt. Die rückwärtige Seite 20 des Steges 17 definiert die Ebene der Rückseite 3 der Prallleiste 1. In diesem Ausführungsbeispiel gibt es zwei weitere Auflageflächen im Abstand vom Steg 17. Benachbart der Stütznuten 18, 19 befindet sich am oberen Ende eine obere Anlagefläche 2 und eine untere Anlagefläche 22 an dem in der Bildebene unteren Ende der Prallleiste 1 (3). Die Rückseite des Steges 20 und die Anlageflächen 21, 22 liegen bei diesem Ausführungsbeispiel in einer Ebene.
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In einer nicht näher dargestellten Alternative können die Anlageflächen 21, 22 gegenüber der Rückseite des Steges 17 etwas zurückspringen, beispielweise um 2 bis 5 mm, so dass die Rückseite 20 des Steges 17 der am weitesten rückwärtige vorstehende Bereich ist. Der Steg 17 kann umgekehrt auch um dieses Maß etwas kürzer sein. Welche Steglänge ideal ist, hängt auch von den verwendeten Werkstoffen für die Prallleiste ab, da der Werkstoff keine zu geringe Duktiliät besitzen darf, wenn der Steg kurz ist und bei der Befestigung hohe Vorspannungen erzeugt werden.
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Aus 3 wird deutlich, dass sich der Steg 17 nicht symmetrisch zwischen den beiden Halteleisten 15, 16 befindet. Bedingt durch die Schwerkraft liegt die Prallleiste 1 mit einer inneren Flanke 23 der Stütznut 15 auf der in der Bildebene unteren Halteleiste 15 auf. Dadurch werden Scherkräfte, die auf die Prallleiste 1 wirken, von dem Schraubbolzen 11 ferngehalten. Der Schraubbolzen 11 wird ausschließlich auf Zug belastet. Der Schraubbolzen 11 ist mit hinreichend Spiel in der Bohrung 12 aufgenommen, so dass möglichst kein Biegemoment auf den Schraubbolzen ausgeübt wird.
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Die innere Flanke 23 steht in einem Winkel von 90° zur Rückseite 3 der Prallleiste 1. Durch das hinreichende Spiel zwischen den beiden inneren Flanken 23 bzw. dem Steg 17, der etwas schmaler ist als der Abstand zwischen den Halteleisten 15, 16 ist eine einfache Montage und Demontage der Prallleiste 1 möglich. Gleichzeitig kann die Prallleiste 1 während der Montage durch die Auflagerfläche an der unteren Halteleiste 15 getragen werden. Ihre Lage kann in Längsrichtung ein wenig korrigiert werden, wobei es lediglich erforderlich ist, die Nutsteine 14 und den Schraubbolzen 11 in die Haltenut 13 einzuführen. Durch das Einschieben in Längsrichtung, und bei nur locker angezogenen Schraubbolzen 11 ist eine Längsverschiebungen und Korrektur der Lage der Prallleiste 1 auch dann noch möglich, wenn sich sämtliche Nutsteine 14 bereits in der Haltenut 13 befinden. Auch ist es zur Demontage der Prallleiste nicht zwingend erforderlich, die Schraubbolzen 11 komplett aus den Nutsteinen 14 herauszuschrauben. Es kann ausreichen, diese lediglich zu lockern, so dass die Prallleiste 1 in Längsrichtung zwischen den Halteleisten 15, 16 herausgezogen werden kann.
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Selbstverständlich ist auch eine Montage möglich, bei der die Prallleiste 1 zunächst senkrecht zum Halter 10 bewegt wird und erst anschließend von der Rückseite her die Schraubbolzen 11 in die Nutsteine 14 eingeschraubt werden.
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Die 3 soll veranschaulichen, dass eine Prallleiste immer über mehrere Schraubbolzen und Nutsteine zu befestigen ist. Hierzu befinden sich in dem Halter 10 zwischen den Halteleisten 15, 16 mehrere Bohrungen 12 in regelmäßigen Abständen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass der vorderseitige Bereich 9, der im Wesentlichen trapezförmig ausgebildet ist, über die gesamte Breite der Prallleiste 1 eine im Wesentlichen konstante Dicke besitzt. Hierzu besitzen die Stütznuten 18, 19 äußere Flanken 24, 25, die schräg zur Rückseite 3 verlaufen. Der Winkel der äußeren Flanken ist aufgrund der Dreieckform kleiner als der Winkel der inneren Flanken 23. Dadurch sind die äußeren Flanken 24, 25 länger, als jeweiligen inneren Flanken 23.
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Der Winkel beträgt beispielsweise 25 bis 60°. Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt er ca. 30°. In gleicher Weise sind auch die Schrägflächen an der Vorderseite 2 um genau diesen Winkel geneigt. Im oberen und unteren Bereich der Prallleiste 1 ergeben sich dadurch parallel verlaufende innere Flanken 24, 25 zu den vorderseitigen Schrägflächen 7, 8. Dadurch ist die Dicke im vorderen Bereich 9 konstant. Die Dicke der Prallleiste 1 in diesem Bereich der Schrägflächen 6, 7 entspricht auch der Dicke im Mittelbereich 6. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit einer optimalen Materialausnutzung der Prallleiste 1. Gleichzeitig ist der Verbindungsbereich der Prallleiste 1 geschützt innerhalb des Steges 17 und zwischen den Halteleisten 15, 16 angeordnet.
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Die 3 zeigt, dass der Halter 10 im oberen Bereich des Bildes fortgesetzt wird. Hier können sich auf gleiche Art und Weise weitere Prallleisten 1 anschließen. Der Halter 10 besitzt dann mehrere der parallel zueinander verlaufenden Halteleisten 15, 16 je nach Abstand der Prallleisten 1. Das untere Ende des Halters 10 endet in der Bildebene unten in Höhe der Unterseite 5 der Prallleiste 1. Es handelt sich daher bei der Prallleiste 1 um diejenige Prallleiste, die an dem äußeren Ende einer Schwinge angeordnet ist. Durch diese Prallleiste 1 wird die Breite des Brechspaltes bestimmt. Sie unterliegt daher einem besonders hohen Verschleiß, insbesondere im Bereich der unteren Schrägfläche 7. Da die Schrägfläche 7 schräg gestellt ist, erfolgt der Verschleiß vergleichsweise gleichmäßig bis in den Mittelbereich 6 der Prallleiste 1 hinein. Durch das Wenden der Prallleiste um 180° kann die Lebensdauer der Prallleiste verdoppelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Prallleiste
- 2 -
- Vorderseite
- 3 -
- Rückseite von 1
- 4 -
- Oberseite von 1
- 5 -
- Unterseite von 1
- 6 -
- Mittelbereich von 2
- 7 -
- Schrägfläche von 2
- 8 -
- Schrägfläche von 2
- 9 -
- Vorderseitiger Bereich von 1
- 10 -
- Halter
- 11 -
- Schraubbolzen
- 12 -
- Bohrung in 10
- 13 -
- Haltenut in 3
- 14 -
- Nutstein in 13
- 15 -
- Halteleiste von 10
- 16 -
- Halteleiste von 10
- 17 -
- Steg
- 18 -
- Stütznut in 3
- 19 -
- Stütznut in 3
- 20 -
- Rückseite von 17
- 21 -
- Anlagefläche von 3
- 22 -
- Anlagefläche von 3
- 23 -
- innere Flanke
- 24 -
- äußere Flanke von 18
- 25 -
- äußere Flanke von 19
- L -
- Längsachse