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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Transportabdeckung eines offenen Getriebegehäuses.
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Getriebe für eine elektrisch antreibbare Achse eines Fahrzeugs werden häufig mit einem offenen Getriebegehäuse mit einem Flansch zur Befestigung an einem Motorschild in einer Transportbox zum Kunden geliefert. Dabei muss gewährleistet sein, dass kein Öl auf die Außenseite des Getriebes gelangt und das Getriebe an sich sowie die Transportbox verschmutzt. Daher ist eine Transportabdeckung am offenen Getriebegehäuse zum Schutz gegen auslaufendes Öl anzubringen. Problematisch ist hierbei die Befestigung der Transportabdeckung am Getriebegehäuse. Zusätzliche Befestigungselemente, insbesondere Halteklammern oder Arretierungen, zum Anbringen bzw. Abnehmen der Transportabdeckung können sich lösen und möglicherweise in das offene Getriebe fallen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der vorgenannten Art vorzuschlagen, die eine einfache und kostengünstig lösbare aber transportsichere Befestigung einer Transportabdeckung an einem offenen Getriebegehäuse ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es wird eine Anordnung zur Transportabdeckung eines offenen Getriebegehäuses mit einem Gehäuseflansch zur Befestigung an einem Motor eines Fahrzeugs vorgeschlagen. Die Anordnung umfasst einen Deckel zur Abdeckung des offenen Getriebegehäuses. Der Deckel weist einteilig mit diesem ausgebildete Zentrier- und Schnappelemente auf. Die Zentrierelemente zur Zentrierung und Positionierung des Deckels sind in korrespondierende Bohrungen an einem Gehäuseflansch eingesteckt. Zur öldichten Befestigung des Deckels greifen die Schnappelemente an der Rückseite des Gehäuseflanschs verklemmt mit diesem an. Durch die Verklemmung des Deckels am Gehäuseflansch wir eine einfache lösbare und zugleich transportsichere Befestigung erreicht. Zudem ermöglicht die erfindungsgemäße Transportabdeckung, das Getriebe mit dem Getriebegehäuse in einer Transportbox axial und radial zu stützen.
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Die Schnappelemente sind von ihrer Geometrie her an die Kontur des Gehäuseflansches angepasst, so dass sie an der Rückseite des Flansches einrasten können. Aufgrund ihrer Form wird zudem durch die Verspannung eine selbstverstärkende Wirkung erreicht, was das selbstständige Lösen des Deckels verhindert und eine öldicht und transportsichere Befestigung auf dem Getriebegehäuse ermöglicht. Als Werkstoff für die Verbindung ist das Ausgangsmaterial des Deckels vorgesehen, vorzugsweise Kunststoff.
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Die Zentrierung bzw. Positionierung des Deckels bei der Befestigung am Getriebegehäuse erfolgt vorzugsweise durch als Zentrierhülsen ausgeführte Zentrierelement, die besonders einfach in die Bohrungen am Gehäuseflansch einsteckbar sind. Eine besonders einfache Befestigung wird über entsprechend als Schnapphaken ausgelegte Schnappelemente erreicht. Diese können auf einfache Weise an der Rückseite des Gehäuseflanschs verklemmt werden. Es ist von Vorteil, wenn an den Schnapphaken Laschen als Griffe angebracht sind, die zum einen die Handhabung des Deckels bei der Montage erleichtern. Zum anderen kann mit ihnen die Schnapphakenverbindung besonders einfach gelöst und so der Deckel wieder einfach abgenommen werden. Der Deckel zum Verschluss des Getriebegehäuses ist bevorzugt wiederverwendbar und waschbar.
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Als Alternative zu der beschriebenen Transportabdeckung ist eine Verbindung denkbar, bei der Zentrierelemente und Schnappelemente eine Einheit bilden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung zur Transportabdeckung ist besonders vorteilhaft in einem elektrischen Achsantrieb eines Fahrzeugs mit einer elektrischen Maschine verwendbar. Die Anordnung dient dabei, insbesondere zur Abdeckung eines offenen Getriebegehäuses mit einem Gehäuseflansch zur Befestigung an einem Elektromotor des elektrischen Achsantriebs.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 und 2 eine erfindungsgemäße Anordnung zur Transportabdeckung eines offenen Getriebegehäuses,
- 3 und 4 eine Teilansicht der Anordnung
- 5 bis 8 eine erfindungsgemäße Anordnung zur Transportabdeckung eines offenen Getriebegehäuses in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Transportabdeckung eines einseitig offenen Getriebegehäuses 1 eines Fahrzeugs dargestellt. Das Getriebegehäuse 1 und das von ihm umfasste Getriebe 15 ist Teil eines nicht weiter dargestellten elektrischen Achsantriebs des Fahrzeugs. An einer Öffnung ist das Getriebegehäuse 1 mit einem Gehäuseflansch 2 ausgeführt. Die Öffnung dient zum Anschluss des Getriebes 15 an einen Motor, insbesondere Elektromotor des Fahrzeugs, wobei das Getriebegehäuse 1 mit dem Gehäuseflansch 2 an einem nicht dargestellten Motorschild befestigbar ist. Die Anordnung umfasst einen einteiligen Deckel 3 aus Kunststoff, der am besagten Gehäuseflansch 2 zur Abdeckung der Öffnung des Getriebegehäuses während des Transports öldicht aber lösbar befestigbar ist. Zur Verbindung mit dem Gehäuseflansch 2 sind am Deckel 3 verschiedene Grundelemente vorgesehen. Mehrere einteilig mit dem Deckel 3 an der Innenseite desselben vorstehend ausgebildete Zentrierelemente 4 sind zur Zentrierung bzw. Positionierung des Deckels 3 am Gehäuseflansch 2 angeordnet. Die Zentrierelemente 4 sind als Zentrierhülsen ausgeführt, die beim Anbringen des Deckels 3 am Getriebegehäuse in korrespondierende Bohrungen 5 am Gehäuseflansch 2 einfädeln und eingeschoben werden. Zum einfacheren Einführen der Zentrierelemente 4 in die Bohrungen 5 sind an den Zentrierhülsen Einführfasen 6 angebracht. Um eine sichere Positionierung des Deckels 3 am Gehäuseflansch 2 zu gewährleisten, sind idealerweise drei oder mehr Zentrierhülsen vorgesehen, die in möglichst gleichmäßigem Abstand voneinander positioniert werden. Im Ausführungsbeispiel sind vier gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Zentrierelemente 4 vorgesehen.
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Die anschließende Befestigung des Deckels 3 am Gehäuseflansch 2 erfolgt über Schnappelemente 7. Diese sind am Außenumfang des Deckels 3 an der Innenseite desselben parallel zu den Zentrierelementen 4 vorstehend angeordnet. Die Schnappelemente 7 sind als Schnapphaken ausgeführt, die an die Kontur des Gehäuseflansches 2 angepasst sind und an einem freien Ende einen Schnapphakenkopf 9 bilden. Bei der Befestigung weiten sich die Schnappelemente 7 auf und rasten an der Rückseite 8 des Gehäuseflanschs 2 verklemmt ein. Die Nennlänge und Geometrie der Schnappelemente 7 ist in besonders vorteilhafter Weise so gewählt, dass kein Spiel zwischen der Rückseite 8 des Gehäuseflansches 2 und dem Schnapphakenkopf 9 entsteht, dann verspannt sich die Klemmung und führt zu einer selbstverstärkenden Wirkung der Schnappelemente 7. Die Anzahl und Geometrie der Schnappelemente 7 ist von der geforderten Demontagekraft abhängig. Im Ausführungsbeispiel sind vier am Außenumfang gleichmäßig verteilt in Umfangsrichtung in einem zwischen den Zentrierelementen 4 gelegenen mittleren Bereich angeordnet.
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Die Handhabung des Deckels 3 beim Anbringen bzw. Abnehmen am bzw. vom Gehäuseflansch 2 kann weiter vereinfacht werden, wenn am Deckel entsprechende Laschen 10 vorgesehen sind, die bei der Montage bzw. Demontage als Griff dienen. Die Laschen 10 sind am Außenumfang des Deckels 3 jeweils einteilig mit diesem nach außen abstehend im Bereich der Schnappelemente 7 angeordnet. Durch jeweils eine Rippe 11 sind die Laschen 11 mit den Schnappelementen 7 einteilig verbunden, wodurch die Festigkeit in diesem Bereich erhöht ist.
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In 3 ist die Befestigung des Deckels 3 am Gehäuseflansch 2 über die Außenklemmung und die selbstverstärkende Wirkung der Schnappelemente 7 beispielhaft an einem vergrößerten Ausschnitt am Gehäuseflansch 2 im Bereich eines Schnappelementes 7 gezeigt. Eine Dichtschnur 12 stützt den Deckel 3 an der Innenseite ab und verhindert eine Berührung mit der Frontseite des Gehäuseflansch 2. Dadurch entsteht an dieser Stelle eine gegen die Innenseite des Deckels 3 gerichtete Kraft F1 und der Deckel wird geringfügig nach außen gebogen. Durch Einrasten der Schnappelemente 7 mit dem Schnapphakenkopf 9 an der Rückseite 8 des Gehäuseflansches 2 wirkt auf den Deckel 3 eine zur Innenseite desselben gerichtete Kraft F2 , wobei der Deckel 3 an dieser Stelle nach innen gedrückt wird. Dadurch wird die Verklemmung der Schnappelemente 7 am Gehäuseflansch 2 durch den Schnapphakenkopf 9 verstärkt. Durch die gegenläufige Wirkung von F1 und F2 entsteht ein Moment M, woraus wiederum eine Kraft F3 resultiert, die die Schnappelemente 7 an den Gehäuseflansch 2 andrückt und ein Lösen verhindern. Die Verbiegung des Deckels 3 mit den Schnappelementen 7 durch die Kraft- bzw. Momenteinwirkung (F1 , F2 , M) ist durch eine gestrichelte fett gedruckte Linie angedeutet. Auf einfache Weise kann so der Deckel 3 öldicht am Gehäuseflansch 2 transportsicher befestigt werden.
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Zur Demontage gemäß 4 dienen die seitlich angebrachten Laschen 10. Am Ansatz der jeweiligen Lasche 10 am jeweiligen Schnappelement 7 ist eine Rippe 11 vorgesehen, die eine Verbindung zum Schnappelement 7 herstellt und zusätzlich die Stabilität bzw. Festigkeit in diesem Bereich erhöht. Die an den Schnappelementen 7 angebrachten Laschen 10 dienen als Griffe, mit denen die Schnappverbindung gelöst und so der Deckel 3 vom Gehäuseflansch 2 wieder abgenommen werden kann. Zum Lösen des Deckels 3 wird an hervorstehenden Lasche 10 mit einer Kraft FL angezogen. Dadurch wirkt ein Moment ML auf das jeweilige Schnappelement 7, wodurch eine Kraft FR resultiert, die ein Aufweiten der Schnappelements 7 nach außen bewirkt, wodurch die Klemmung gelöst wird. Der Deckel 3 kann so durch die Hebelwirkung der Laschen 10 leicht vom Getriebegehäuse bzw. dem Gehäuseflansch 2 abgenommen werden.
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5 bis 8 zeigen eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Transportabdeckung eines einseitig offenen Getriebegehäuses 1, bei der die Zentrierelemente als Zentrierhülsen und Schnappelemente als Schnapphaken jeweils als eine Einheit ein einteiliges Befestigungselement 13 bilden. Dabei sind vier Befestigungselemente 13 an der Innenseite des Deckels 3 vorstehend einteilig mit diesem ausgeführt und über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet (5). Die Befestigungselemente 13 greifen in korrespondierende Durchgangsbohrungen 14 am Gehäuseflansch 2 ein (6 und 8) und sind mit jeweils einem am rückseitigen Ende der Durchgangsbohrungen 14 überstehenden freien Ende an der Rückseite des Gehäuseflanschs 2 verklemmt (7).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebegehäuse
- 2
- Gehäuseflansch
- 3
- Deckel
- 4
- Zentrierelement
- 5
- Bohrung
- 6
- Einführfase
- 7
- Schnappelement
- 8
- Rückseite
- 9
- Schnapphakenkopf
- 10
- Lasche
- 11
- Rippe
- 12
- Dichtschnur
- 13
- Befestigungselement
- 14
- Durchgangsbohrung
- 15
- Getriebe
- F1
- Kraft
- F2
- Kraft
- F3
- Kraft
- M
- Moment
- FL
- Kraft
- ML
- Moment
- FR
- Kraft