DE102018112299B4 - Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung - Google Patents

Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung Download PDF

Info

Publication number
DE102018112299B4
DE102018112299B4 DE102018112299.3A DE102018112299A DE102018112299B4 DE 102018112299 B4 DE102018112299 B4 DE 102018112299B4 DE 102018112299 A DE102018112299 A DE 102018112299A DE 102018112299 B4 DE102018112299 B4 DE 102018112299B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wire line
period
voltage
control unit
during
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE102018112299.3A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102018112299A1 (de
Inventor
Daniel Penning
Jörn Katzorke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Minimax GmbH and Co KG
Original Assignee
Minimax GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Minimax GmbH and Co KG filed Critical Minimax GmbH and Co KG
Priority to DE102018112299.3A priority Critical patent/DE102018112299B4/de
Priority to EP19726948.3A priority patent/EP3797408B1/de
Priority to CN201990000707.9U priority patent/CN214202626U/zh
Priority to US17/055,115 priority patent/US11210930B2/en
Priority to PCT/EP2019/063244 priority patent/WO2019224264A1/de
Publication of DE102018112299A1 publication Critical patent/DE102018112299A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102018112299B4 publication Critical patent/DE102018112299B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08BSIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
    • G08B29/00Checking or monitoring of signalling or alarm systems; Prevention or correction of operating errors, e.g. preventing unauthorised operation
    • G08B29/02Monitoring continuously signalling or alarm systems
    • G08B29/06Monitoring of the line circuits, e.g. signalling of line faults
    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08BSIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
    • G08B17/00Fire alarms; Alarms responsive to explosion
    • G08B17/06Electric actuation of the alarm, e.g. using a thermally-operated switch

Abstract

Einrichtung (1) zur Überwachung einer Zweidrahtleitung (2), insbesondere einer Zweidrahtleitung (2) eines Brandschutzsystems, umfassendeine passive Abschlusskomponente (10) zum Abschluss der Zweidrahtleitung (2), wobei die passive Abschlusskomponente einen ladbaren Energiespeicher (12) aufweist,eine Konstantstromquelle (20) zum Bereitstellen eines Messstroms (11) zu der passiven Abschlusskomponente,eine Spannungserfassungseinheit (30) zum Erfassen eines Spannungsverlaufes (U(t)) an Ausgangsklemmen (4, 6) der Zweidrahtleitung (2),eine Steuereinheit (40) zum Ansteuern der Konstantstromquelle (20) und zum Auswerten des erfassten Spannungsverlaufes (U(t)), wobei die Steuereinheit (40) dazu eingerichtet ist, einen Längswiderstand (RL) und einen Parallelwiderstand (Rs) der Zweidrahtleitung (2) zu bestimmen, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, den Spannungsverlauf (U(t)) in Reaktion auf eine Änderung des bereitgestellten Messstromes (11) auszuwerten und den ladbaren Energiespeicher (12) während eines vorbestimmten ersten Zeitraumes (T1) durch Ansteuerung der Konstantstromquelle (20) zu laden und eine Selbstentladung des ladbaren Energiespeichers (12) während eines sich daran anschließenden zweiten Zeitraumes (T2) nach Abschalten der Konstantstromquelle (20) auszuwerten.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung, insbesondere einer Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems sowie ein zugehöriges Verfahren und ein zugehöriges Steuermodul.
  • Entsprechend dem Standard EN54 Teil 13 müssen Brandschutzsysteme, beispielsweise zur Branderkennung und Alarmerzeugung, zertifiziert sein und insbesondere die Kompatibilität von Systemkomponenten beurteilt werden. Hierzu ist es beispielsweise notwendig, dass ein Widerstand einer Zweidrahtleitung, an die Teilnehmer wie beispielsweise Alarmgeber und/oder Auslöseeinrichtungen angeschlossen ist, nicht über einem bestimmten Wert liegt, um im Auslösefall hinreichend Strom bzw. Spannung bereitstellen zu können und die Auslösung nicht zu gefährden. Insbesondere lässt sich bei Zweidrahtleitungen ein Längswiderstand RL in Längsrichtung der Leitung sowie ein Parallelwiderstand Rs zwischen den zwei Leitungen beschreiben. Ein zu hoher Längswiderstand RL führt dazu, dass die zwischen den Leitungen angelegte Spannung nicht ausreicht um Teilnehmer, beispielsweise Ventile, auszulösen. Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass der Parallelwiderstand Rs nicht zu klein wird, was dem Fall eines Kurzschlusses der zwei Leitungen entsprechen würde.
  • Gemäß dem Stand der Technik sind mehrere Möglichkeiten bekannt, Störungen auf Steuerleitungen in Gefahrenmelder- und Steuerungssystemen, beispielsweise in Brandschutzsystemen, zu erkennen.
  • (Reinschrift)
  • EP 2 804 163 beispielsweise betrifft Verfahren zur Messung eines Leitungswiderstandes RL und somit zur Bestimmung von Störungen von Steuerleitungen in einem solchen Gefahrenmelder- und Steuerungssystem. Das System ist aber nicht in der Lage, neben einem Längswiderstand der Leitung auch einen Parallelwiderstand zwischen den zwei Leitungen zu bestimmen. Anders ausgedrückt, das System ermöglicht lediglich einen der beiden interessanten Widerstandswerte bzw. einen aus beiden Werten resultierenden Gesamtwert zu bestimmen.
  • EP 2 916 303 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln eines Längswiderstandes und eines Parallelwiderstandes in Leitungen in Einrichtungen wie Feueralarmsystemen und offenbart in diesem Zusammenhang eine Überprüfung, ob entlang der Leitung ein offener Schaltkreis oder zwischen den beiden Drähten ein Kurzschluss aufgetreten ist auf Basis der Stromstärke auf der Leitung geschieht und somit eine präzisere Ermittlung wünschenswert sei. Zu diesem Zweck offenbart die EP 2 916 303 A1 eine Steuervorrichtung, die eine oder mehrere Feldvorrichtungen über die Leitung betreiben kann, wobei am Ende der Leitung ist ein als kapazitives Element ausgeführtes Abschlusselement angeordnet ist.
  • EP 3 062 299 A1 betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Detektion und Anpassung eines Abschlusswiderstands in einem Überwachungseinrichtungsschaltkreis eines Alarmsystems sowie zur Lokalisierung von Ground-Fehlern innerhalb des Alarmsystems. Dies erfolgt durch Ermitteln des Spannungsabfalls zwischen zwei Ausgangsspannungen an zwei Ausgängen des Schaltkreises.
  • Weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösungen finden sich unter anderem in EP 2 232 455 , EP 2 093 737 , EP 1 816 619 , DE 2 038 795 , DE 30 36 029 .
  • Allen bekannten Systemen ist gemein, dass sie entweder komplexe, aktive Abschlusskomponenten erfordern, oder aber nicht zwischen Längs- und Parallelwiderstand differenzieren können und lediglich eine Kombination aus Längs- und Parallelwiderstand detektieren. Passive Abschlusskomponenten unterliegen gegebenenfalls weiterhin Temperatureinflüssen durch Halbleiter-Bauelemente. Während die aktive Abschlusskomponente den Vorteil hat, dass sie selbst eine Überwachung der Zweidrahtleitungen vornimmt, so ist die Komponente selbst und deren Wartung allerdings sehr aufwendig. Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung, insbesondere einer Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems, so wie ein Verfahren zur Überwachung einer solchen Zweidrahtleitung und ein zugehöriges Steuermodul bereitzustellen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise vermeidet.
  • In einem ersten Aspekt wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung gelöst. Die Zweidrahtleitung ist insbesondere eine Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems. Die Einrichtung umfasst eine passive Abschlusskomponente zum Abschluss der Zweidrahtleitung, wobei die passive Abschlusskomponente einen ladbaren Energiespeicher aufweist, eine Konstantstromquelle zum Bereitstellen eines Messstroms zu der passiven Abschlusskomponente, eine Spannungserfassungseinheit zum Erfassen eines Spannungsverlaufes an Ausgangsklemmen der Zweidrahtleitung, eine Steuereinheit zum Ansteuern der Konstantstromquelle und zum Auswerten des erfassten Spannungsverlaufes, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, einen Längswiderstand und einen Parallelwiderstand der Zweidrahtleitung separat zu bestimmen, den Spannungsverlauf in Reaktion auf eine Änderung des bereitgestellten Messstromes auszuwerten und den ladbaren Energiespeicher während eines vorbestimmten ersten Zeitraumes durch Ansteuerung der Konstantstromquelle zu laden und eine Selbstentladung des ladbaren Energiespeichers während eines sich daran anschließenden zweiten Zeitraumes nach Abschalten der Konstantstromquelle auszuwerten.
  • Indem die passive Abschlusskomponente erfindungsgemäß einen ladbaren Energiespeicher aufweist, ist es durch die Steuereinheit möglich, mittels der Konstantstromquelle den ladbaren Energiespeicher zu laden. Der erfasste Spannungsverlauf, der beispielsweise sowohl während als auch im Anschluss an das Betreiben der Konstantstromquelle ausgewertet wird, ermöglicht in einfacher Weise sowohl eine Bestimmung des Längswiderstandes als auch des Parallelwiderstandes der Zweidrahtleitung, da der Verlauf der Spannung durch grundlegende Gesetzmäßigkeiten von ebendiesen Widerständen abhängt.
  • Während der Messstrom bereitgestellt wird, wird der ladbare Energiespeicher geladen, so dass sich eine ansteigende Spannung einstellt. Ohne Bereitstellung des Messstromes wird der Parallelwiderstand der Zweidrahtleitung zusammen mit der Abschlusskomponente einen geschlossenen Stromkreis bilden und zu einer Selbstentladung des ladbaren Energiespeichers führen.
  • Insbesondere fällt während einer Zeit, in der die Konstantstromquelle nicht betrieben wird, keine Spannung über dem Längswiderstand ab, so dass der Spannungsverlauf ausschließlich für den Parallelwiderstand indikativ ist. So lässt sich anhand der Spannungsverläufe, die während der Bereitstellung des Messstroms und während einer Zeit, zu der kein Messstrom bereitgestellt wird, erfasst werden, sowohl auf den Parallelwiderstand als auch auf den Längswiderstand schließen.
  • Es ist besonders bevorzugt, dass die passive Abschlusskomponente an einem Ende der Zweidrahtleitung, das sich von einer Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale entfernt befindet, angeordnet ist. Die Anordnung an dem Ende ermöglicht, dass insbesondere der komplette Längsanteil des Leitungswiderstandes zwischen den Ausgangsklemmen detektierbar ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der ladbare Energiespeicher der passiven Abschlusskomponente als zwischen den beiden Drähten der Zweidrahtleitung anordenbarer Kondensator ausgestaltet. Ein Kondensator ist eine besonders einfache und effektive Form einer ladbaren Energiespeicher. In anderen Ausführungsformen sind auch andere ladbare Energiespeicher, beispielsweise Akkumulatoren, denkbar. Grundsätzlich sind vorzugsweise sämtliche ladbare Energiespeicher für das Verfahren einsetzbar, die eine zum Kondensator äquivalente Differentialgleichung für den Lade- und Entladevorgang aufweisen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Kondensator eine Kapazität auf, die über 0,1 µF, insbesondere über 1 µF und besonders bevorzugt im Bereich von 1 µF bis 10 µF liegt. Mit einer Kapazität in dem bevorzugten Bereich ist sichergestellt, dass die durch den Messstrom erfolgte Aufladung sowie eine Selbstentladung des Kondensators in einer zeitlichen Größenordnung erfolgen kann, die einer effektiven Bestimmung der Leitungswiderstände gemäß EN54 Teil 13 genügen.
  • Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, den Spannungsverlauf in Reaktion auf eine Änderung des bereitgestellten Messstromes auszuwerten. So kommt es insbesondere bei einem Einschalten und bei einem Ausschalten der Konstantstromquelle zu Sprüngen in dem erfassten Spannungsverlauf. Die Sprünge lassen direkt auf einen Leitungswiderstand schließen. Die Genauigkeit der Bestimmung hängt folglich zunächst nur von der Genauigkeit der diskreten Messwerte des Spannungsverlaufes direkt nach dem Einschalten und dem Ausschalten ab.
  • Die Steuereinheit ist ferner dazu eingerichtet, den ladbaren Energiespeicher während eines vorbestimmten ersten Zeitraumes durch Ansteuerung der Konstantstromquelle zu laden und eine Selbstentladung des ladbaren Energiespeichers während eines sich daran anschließenden zweiten Zeitraumes nach Abschalten der Konstantstromquelle auszuwerten. Vorzugsweise wird eine Spannung des ladbaren Energiespeichers auch während des ersten Zeitraumes ausgewertet. Der vorbestimmte erste Zeitraum beträgt beispielsweise 0,5 ms. Vorzugsweise schließt sich der vorbestimmte zweite Zeitraum direkt an den vorbestimmten ersten Zeitraum an und beträgt beispielsweise ebenfalls 0,5 ms. Diese beispielhaften Werte haben sich als besonders praktikabel herausgestellt, natürlich sind auch andere Dauern des ersten bzw. zweiten Zeitraums vorstellbar, insbesondere können auch die beiden Zeiträume verschieden sein.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, aus dem zeitlichen Verlauf der Spannung während des ersten und zweiten Zeitraumes den Längswiderstand und den Parallelwiderstand der Zweidrahtleitung zu bestimmen. Je nach Anwendung sind natürlich auch längere oder kürzere Zeiträume möglich und ebenso kann auch der zweite Zeitraum eine von dem ersten Zeitraum unterschiedliche Dauer haben.
  • Vorzugsweise schließt sich an den vorbestimmten zweiten Zeitraum ein vorbestimmter dritter Zeitraum an, bevor ein erneutes Messen, beginnend mit dem ersten Zeitraum, erfolgt. Während des dritten Zeitraumes wird der ladbare Energiespeicher vorzugsweise vollständig entladen, so dass die erneute Bestimmung der Leitungswiderstände mit einer Spannung von 0 V beginnt. Demnach ist die Konstantstromquelle während des dritten Zeitraumes vorzugsweise ebenfalls abgeschaltet.
  • Vorzugsweise wird der ladbare Energiespeicher hierfür während des dritten Zeitraumes über einen beispielsweise zuschaltbaren Entladewiderstand entladen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Längswiderstand der Zweidrahtleitung anhand einer Spannungsänderung beim Einschalten und/oder Abschalten der Konstantstromquelle zu bestimmen. Diese einfache Bestimmung erfordert eine auch zeitlich hohe Genauigkeit und Auflösung des erfassten Messwertes.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Parallelwiderstand und den Längswiderstand der Zweidrahtleitung anhand zweier aufeinander aufbauender Approximationen des Spannungsverlaufs während des ersten und zweiten Zeitraumes zu bestimmen. Hierbei ist insbesondere zunächst der zweite Zeitraum und darauf aufbauend der erste Zeitraum auszuwerten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, diskrete Werte des erfassten Spannungsverlaufes, insbesondere mittels des Least-Squares-Verfahrens, zu verwenden, um Konstanten zweier linearer Gleichungen der Spannung in erster Ordnung einer von der Zeit abhängigen Variablen während des ersten und zweiten Zeitraumes zu approximieren.
  • Damit führen beide lineare Gleichungen zu je zwei Parametern, einem konstanten und einem in erster Ordnung von der Zeit abhängigen Parameter. Anschaulich gesprochen entspricht ein Graph der linearen Gleichungen jeweils einer Geraden, wobei die beiden Parameter dann den Ordinatenabschnitt und die Steigung der Geraden angeben. Die von der Zeit abhängige Variable kann eine lineare Abhängigkeit von derzeit, d.h beispielsweise direkt die Zeit, oder, bevorzugt, eine exponentielle funktionale Abhängigkeit von der Zeit sein. Die exponentielle Abhängigkeit von der Zeit entspricht dem exponentiellen Verlauf der Ladung und Entladung insbesondere von Kondensatoren. Aus den je Gleichung erlangten zwei Parametern lassen sich dann der Längswiderstand und der Parallelwiderstand mit hoher Genauigkeit ableiten.
  • Darüber hinaus ist es durch die Approximationen nicht nötig, eine Kapazität des ladbaren Energiespeichers zu kalibrieren bzw. zu vermessen, um aus dem zeitlichen Verlauf der Spannung auf die Widerstände zu schließen. Diese Kapazität ergibt sich ebenfalls aus den Approximationen und lässt sich aus den Parametern der beiden Gleichungen ableiten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit zur Überwachung mehrerer Zweidrahtleitungen ausgebildet. Dadurch wird der Gesamtaufbau der Einrichtung dadurch vereinfacht, dass nicht mehrere Steuereinheiten zur Überwachung mehrerer Zweidrahtleitungen, beispielsweise für Brandschutzsysteme die regelmäßig eine größere Anzahl von Zweidrahtleitungen umfassen, benötigt werden. Ebenso kann die Konstantstromquelle eingerichtet sein, auch mehrere der Zweidrahtleitungen mit einem konstanten Strom zu versorgen. Natürlich sind zur Überwachung auch Kombinationen mehrerer Steuereinheiten und/oder Konstantstromquellen vorstellbar.
  • In einem weiteren Aspekt wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein Verfahren zur Überwachung einer Zweidrahtleitung gelöst. Die Zweidrahtleitung ist insbesondere eine Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems. Das Verfahren umfasst: ein Bereitstellen eines Messstroms zu einer passiven Abschlusskomponente zum Abschluss der Zweidrahtleitung, wobei die passive Abschlusskomponente einen ladbaren Energiespeicher aufweist, ein Erfassen eines Spannungsverlaufes an Ausgangsklemmen der Zweidrahtleitung, und ein Auswerten des erfassten Spannungsverlaufes, um einen Längswiderstand und einen Parallelwiderstand der Zweidrahtleitung zu bestimmen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dieselben Vorteile zu erhalten, wie sie mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung erzielbar sind. Ferner sind sämtliche als bevorzugt beschriebenen Ausführungen der Einrichtung in analoger Weise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kombinierbar.
  • Hierzu wird der Messstrom in einem ersten Zeitraum zum Laden des ladbaren Energiespeichers bereitgestellt und in einem daran anschließenden zweiten Zeitraum nicht bereitgestellt, wobei ein Spannungsverlauf an Ausgangsklemmen während des ersten Zeitraumes und des zweiten Zeitraumes erfasst und ausgewertet wird.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden der Parallelwiderstand und der Längswiderstand der Zweidrahtleitung anhand zweier aufeinander aufbauender Approximationen des Spannungsverlaufs während des ersten und zweiten Zeitraumes bestimmt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden diskrete Werte des erfassten Spannungsverlaufes verwendet, um den Parallelwiderstand und den Längswiderstand aus approximierten Konstanten zweier linearer Gleichungen der Spannung in erster Ordnung einer von der Zeit abhängigen Variablen während des ersten und zweiten Zeitraumes zu bestimmen.
  • In einem weiteren Aspekt wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein Steuermodul einer Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale zur Überwachung einer Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems gelöst, wobei das Steuermodul dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
  • In einem weiteren Aspekt wird die eingangs genannte Aufgabe durch die Verwendung eines Kondensators als passive Abschlusskomponente zum Abschluss einer Zweidrahtleitung eines Brandschutzsystems gelöst.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen werden nachfolgend mit Verweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen:
    • 1:schematisch und exemplarisch ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung und
    • 2.schematisch und exemplarisch Spannungsverläufe bei verschiedenen Widerständen.
  • 1 zeigt schematisch und exemplarisch ein erstes Beispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung 1 zur Überwachung einer Zweidrahtleitung 2. Die Zweidrahtleitung 2 wird an zwei Ausgangsklemmen 4, 6 beispielsweise mit einer Zentrale 100 eines Brandschutzsystems, wie einer Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale verbunden. Wichtig ist sicherzustellen, dass über die Leitung auftretende Widerstände innerhalb des zulässigen Bereiches liegen, damit beispielsweise in einem Auslösefall eine hinreichende Spannung abfällt bzw. anliegt.
  • An einem Abschluss 8 der Zweidrahtleitung ist typischerweise eine Abschlusskomponente 50 mit als Diode 52 ausgestaltetem Verpolschutz und als Widerstand 54 dargestelltem Verbraucher vorgesehen. Damit wird ein Kurzschluss über die Zweidrahtleitung vermieden und gleichzeitig die Möglichkeit der Überwachung mit einem durch die Abschlusskomponente 10 fließenden Strom geschaffen. Insbesondere geht durch den Verpolschutz nie ein Überwachungsstrom durch die Abschlusskomponente 50.
  • Die Zweidrahtleitung, an der insbesondere mehrere Teilnehmer wie Melder, Alarmgeber, etc. angeschlossen sind, kann als eine Kombination aus Längswiderstand RL und Parallelwiderstand Rs modelliert werden. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Längswiderstand RL und den Parallelwiderstand Rs getrennt bestimmen bzw. überwachen zu können. Hierfür schlägt die Erfindung eine besonders einfache passive Abschlusskomponente 10 vor, die an dem Abschluss 8 der Zweidrahtleitung 2 angeschlossen ist. Gegenüber der herkömmlichen Abschlusskomponente 50, die lediglich den gesamten Leitungswiderstand bestimmt, ist somit eine separate Bestimmung von RL und Rs möglich.
  • Die erfindungsgemäße Abschlusskomponente 10 weist einen ladbaren Energiespeicher 12 auf, die in dem gezeigten Beispiel als Kondensator mit einer Kapazität C ausgestaltet ist. Ferner zeigt die passive Abschlusskomponente 10 keine Temperaturabhängigkeit der Bestimmung, so dass die Kapazität C automatisch bestimmt werden kann, weshalb keine Konfiguration/Einmessung der Abschlusskomponente 10 notwendig ist.
  • Erfindungsgemäß wird nun der Parallelwiderstand Rs und der Längswiderstand RL zusammen mit der Kapazität C anhand eines Spannungsverlaufes U(t) von einer Steuereinheit 40 bestimmt, deren Funktion mit Verweis auf 2 beschrieben wird.
  • Eine Konstantstromquelle 20 ist zwischen den Ausgangsklemmen 4, 6 angeordnet, um einen konstanten aber vorzugsweise einstellbaren Messstrom I1 über den ladbaren Energiespeicher 12 der passiven Abschlusskomponente 10 bereitzustellen.
  • Ferner ist eine Spannungserfassungseinheit 30 zum Erfassen eines Spannungsverlaufes U(t) zwischen den Ausgangsklemmen 4, 6 bereitgestellt. Die Steuereinheit 40 ist zum Ansteuern der Konstantstromquelle 20 und zum Auswerten des von der Spannungserfassungseinheit 30 erfassten Spannungsverlaufes U(t) eingerichtet. Hierbei ermöglicht es die Steuereinheit 40, auf geschickte Weise den Längswiderstand RL und den Parallelwiderstand Rs der Zweidrahtleitung 2 zu bestimmen, wie im Folgenden erläutert wird.
  • Zusammenfassend soll die Steuereinheit 40 demnach eine zuverlässige Aussage darüber machen können, ob die vorhandenen Leitungswiderstände RL , Rs im Falle einer Ansteuerung eine ausreichende Spannung am Verbraucher ermöglichen.
  • Die Steuereinheit 40 ist entweder als separates Modul, beispielsweise innerhalb der Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale 100, ausgestaltet oder kann als integraler Teil der Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale 100 ausgeführt sein. In einem bevorzugten Fall sind sämtliche der auf Seite der Zentrale vorgesehene Komponenten der Einrichtung 1 zur Überwachung einer Zweidrahtleitung in Form eines Überwachungsmoduls 110, das in 1 mit gestrichelten Linien gezeigt ist, ausgeführt. In diesem Fall wird beispielsweise eine weitere Steuereinheit 45 der Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale 100 die ergänzenden Funktionen zur Brandüberwachung und/oder Löschsteuerung übernehmen.
  • Der Spannungsverlauf U(t) an den Modulklemmen 4, 6 wird kontinuierlich gemessen. Dabei wird der ladbare Energiespeicher 12 zunächst über die Konstantstromquelle 20 für einen bestimmten Zeitraum T1 mit dem Strom I1 geladen. Anschließend wird die Konstantstromquelle 20 abgeschaltet und über einen Zeitraum T2 wird die Selbstentladung der Kapazität C über den Parallelwiderstand Rs beobachtet. Schließlich wird der ladbare Energiespeicher 12 während eines darauffolgenden Zeitraumes T3 über einen Entladewiderstand einer Entladeeinheit 60 vollständig entladen.
  • 2 zeigt schematisch ein Diagramm 300, in dem die erfasste Spannung U(t) über die Zeit dargestellt ist. Insbesondere ist die Unterteilung in die Zeiträume T1, T2 und T3 vorgenommen worden und vier verschiedene Spannungsverläufe 310, 312, 320, 322 für je zwei unterschiedliche Werte des Längswiderstands RL und je zwei unterschiediche Werte des Parallelwiderstands Rs wurden aufgenommen. Während des zweiten Zeitraumes T2 fallen diese vier Spannungsverläufe 310, 312, 320, 322 auf zwei Spannungsverläufe 314, 324 zusammen, da das Zeitverhalten der Selbstentladung von dem Längswiderstand RL unabhängig ist.
  • Interessant und für die Berechnung wichtig sind insbesondere der Einschalt- und Ausschaltmoment der Konstantstromquelle 20. Aus den in dem Spannungsverlauf U1 erkennbaren Sprüngen 330, 340 lässt sich direkt der Leitungswiderstand bestimmen. Das Zeitverhalten der Selbstentladung ist nur durch eine von der Kapazität C und dem Parallelwiderstand Rs abhängende Zeitkonstante charakterisiert.
  • Für den Ladevorgang im Zeitraum T1 gilt folgende Differentialgleichung der Spannung U: U = I R L + R S ( I C U t )
    Figure DE102018112299B4_0001
  • Es wird davon ausgegangen, dass der Kondensator zu Beginn jeder Messung, also vor dem Zeitraum T1, vollkommen entladen ist. Mit U(t=0) =0 ist eine Lösung der Gleichung (1) gegeben durch U ( t ) = I [ R L + R S ( 1 e t T S R S C ) ] U ( 0 ) = 0 U ( 0 + ) = I R L
    Figure DE102018112299B4_0002
  • Während der Selbstentladung, also während des Zeitraumes T2, fällt keine Spannung über den Längswiderstand RL ab. Daher kann die Standardgleichung der KondensatorEntladung verwendet werden U ( t ) = U ( T L + ) e t T L R S C U ( T L + ) = U C ( T L )
    Figure DE102018112299B4_0003
  • Die erzwungene Entladung während des dritten Zeitraumes T3 wird nicht betrachtet. Die Entladezeit muss nur so lange gewählt sein, dass der ladbare Energiespeicher 12 zu Beginn der nächsten Messung vollständig entladen ist.
  • Der oben erläuterte und in 2 skizzierte 3-teilige Messverlauf wird zur Bestimmung der Widerstandswerte vorzugsweise periodisch wiederholt. Für jede Messung liegen diskrete Spannungswerte vor, die in Lade- und Selbstentladevorgang eingeteilt werden können. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt in der kurzen für die Detektion einer Störung benötigten Zeitdauer, die im Bereich weniger Millisekunden liegt.
  • Der Spannungsverlauf U(t) wird im Folgenden zurweiteren Verarbeitung in den Zeiträumen T1, T2 bzw. T3 entsprechende Messwertverläufe U1, U2 bzw. U3 aufgeteilt. Es liegen daher von der Spannungserfassungseinheit 30 insbesondere Messwert-Vektoren U1 und U2 vor, die während der Zeiträume T1 und T2 erfasst werden. Das Ziel der folgenden Berechnungen ist, aus U1 und U2 möglichst genau die Parameter RL und Ps sowie nebenbei C zu bestimmen.
  • Dazu werden die Gleichungen (2) und (3) betrachtet, in denen diese Parameter vorkommen. Es fällt auf, dass in Gleichung (3) zwei Unbekannte vorhanden sind: Die Zeitkonstante τ = Rs * C und der Startwert U(TL+). Die Steuereinheit 40 bestimmt nun vorzugsweise zunächst diese Konstanten, bevor sie in einem getrennten anschließenden Schritt unter Verwendung der Gleichung (2) die restlichen Unbekannten bestimmt.
  • Das Ziel ist, wie erwähnt, ausgehend von den erfassten Messreihen der Spannungsverläufe U1 und U2 Aussagen über die Parameter zu treffen. Die Gleichungen (2) und (3) definiert den zeitlichen Verlauf der Spannungswerte, wobei über eine Schätzung bzw. Approximation die Parameter bestimmt werden, die den Kurvenverlauf am besten nachbilden. In diesem Beispiel wird hierfür das Least-Square-Verfahren verwendet, mit dem N beobachtete Messwerte mit möglichst geringem gemittelten Fehler auf eine Funktion projiziert werden, in diesem Fall auf eine lineare Gleichung erster Ordnung der Zeit t: y ( t ) = α + β t
    Figure DE102018112299B4_0004
  • Mit dem Least-Square-Verfahren wird zu den Messwerten yi, die zu jeweiligen zugehörigen Zeitpunkten ti aufgenommen wurden, ein zugehöriger Messfehler i
    Figure DE102018112299B4_0005
    addiert, der eine Abweichung gegenüber der idealen Messkurve beschreibt:            y i = α + β t i + i Q ( α , β ) = i = 1 N i = i = 1 N ( y i α β t i ) 2 = !   m i n            α ^ = y ¯ β ^ t ¯            β ^ = i 1 N ( t i t ¯ ) ( y i y ¯ ) i 1 N ( t i t ¯ ) 2 = c o v ( t . y ) v a r ( t )
    Figure DE102018112299B4_0006
  • Das Least-Square-Verfahren summiert zunächst die Quadrate der individuellen Messfehler ∈i zu einer Summe Q, die von den beiden Parametern α und β abhängt. Die anschließende Minimierung dieser Summe führt zu den besten Schätzungen α̂, β̂ für die Parameter α und β.
  • Wie erwähnt wird zunächst Gleichung (3) für den Selbstentladevorgang während des Zeitraums T2 herangezogen, da diese lediglich von zwei der drei Parameter beeinflusst ist. Der Einfachheit halber wird der Zeitpunkt, an dem die Konstantstromquelle 20 abgeschaltet wird, in den Zeitlichen Nullpunkt geschoben: α ^ = y ¯ β ^ t ¯
    Figure DE102018112299B4_0007
  • Diese Gleichung ist nicht linear sondern exponentiell von der Zeit t abhängig. Die Gleichung ist demnach exponentiell und damit nicht linear und muss zur Überführung in eine lineare Gleichung in erster Ordnung der Zeit t beiderseitig logarithmiert werden. Hierbei kommen die üblichen Rechengesetze für den natürlichen Logarithmus zur Anwendung: log ( x y ) = log ( x ) + log ( y ) log ( e x ) = x log ( U ( t ) ) = log ( U ( T L + ) t τ log ( U ( t ) ) = α 2 + β 2 t
    Figure DE102018112299B4_0008
    α 2 = log ( U ( T L + ) )
    Figure DE102018112299B4_0009
    β 2 = 1 τ
    Figure DE102018112299B4_0010
  • In Gleichung (4) ist die nun lineare Form in Bezug auf t zu erkennen. Das heißt, es werden zunächst alle erfassten Spannungen U2 logarithmiert. Auf diese Werte kann dann der Least-Square-Ansatz auf einfache Weise, vgl. Gleichung (4), angewendet werden.
  • Aus der Anwendung des Least-Square-Ansatzes auf alle Messwerte während der Selbstentladung aus U2 folgen die Parameter α2 und β2. Anschließend kann über die Gleichung (6) die Zeitkonstante τ bestimmt werden: τ = 1 β 2
    Figure DE102018112299B4_0011
  • Die gewünschten Parameter RS , RL und C sind damit weiterhin unbekannt. Sie können jetzt allerdings durch Betrachtung des Ladevorgangs ermittelt werden.
  • Gleichung (2) beschrieb bereits den Spannungsverlauf des Ladevorgangs. In den zeitlichen Nullpunkt verschoben und unter Verwendung der Zeitkonstante τ lässt sie sich schreiben als U ( t ) = I [ R L + R S ( 1 e t τ ) ]
    Figure DE102018112299B4_0012
  • Diese exponentielle Kurve hat im Gegensatz zur Entladekurve zusätzlich einen Offset. Sie lässt sich damit nicht direkt mit dem Least-Square-Ansatz berechnen.
  • Allerdings ist die Zeitkonstante τ bereits bestimmt. Gleichung (7) kann daher in eine lineare Form, vgl. Gleichung (8), umgeschrieben werden: U ( t ) = I ( R L + R S ) I R S e t τ U ( t ) = α 1 + β 1 e t τ
    Figure DE102018112299B4_0013
    α 1 = I ( R L + R S )
    Figure DE102018112299B4_0014
    β 1 = I R S
    Figure DE102018112299B4_0015
  • Dazu muss lediglich mit der bekannten Zeitkonstante τ für jeden Zeitwert die entsprechende Exponentialfunktion berechnet werden.
  • Aus Anwendung des Least-Square-Ansatzes auf alle Messwerte U1, d.h. aus dem Zeitraum T1, folgen die Parameter α1 und β1. Mit den Gleichungen (10, 9, 3a) können nun schließlich die gewünschten Parameter RS, RL und C direkt berechnet werden: R S = β 1 I
    Figure DE102018112299B4_0016
    R L = α 1 I R S
    Figure DE102018112299B4_0017
    C = τ R S
    Figure DE102018112299B4_0018
  • Im Ergebnis bedeutet das, dass nach jeder Lade-Selbstentlade-Kurve über lediglich zwei durchzuführende Least-Square-Schätzungen die benötigten Werte präzise angegeben werden können.
  • Die Zeitdauern T1, T2 und T3 können beispielsweise im Bereich von Bruchteilen von Millisekunden, insbesondere 0,1-1 ms, und besonders bevorzugt 0,5 ms, oder wenigen Millisekunden liegen. Damit ist durch die kurze Messdauer eine angemessen hohe Rate der Wiederholung der Messung möglich.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Einrichtung zur Überwachung einer Zweidrahtleitung
    2
    Zweidrahtleitung
    4, 6
    Ausgangsklemme der Zweidrahtleitung
    8
    Abschluss der Zweidrahtleitung
    10
    Abschlusskomponente
    12
    ladbarer Energiespeicher
    20
    Konstantstromquelle
    30
    Spannungserfassungseinheit
    40
    Steuereinheit
    45
    Steuereinheit
    50
    Verbraucher mit Verpolschutz
    52
    Diode
    54
    Widerstand
    60
    Entladeeinheit
    100
    Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale
    110
    Überwachungsmodul
    RL
    Längswiderstand
    Rs
    Parallelwiderstand
    C
    Kapazität
    I1
    Messstrom
    U(t)
    Spannungsverlauf
    T1
    erster Zeitraum
    T2
    zweiter Zeitraum
    T3
    dritter Zeitraum
    300
    Diagramm
    310, 312, 314, 320, 322, 324, 326
    Spannungsverlauf
    330
    Spannungssprung
    340
    Spannungssprung

Claims (12)

  1. Einrichtung (1) zur Überwachung einer Zweidrahtleitung (2), insbesondere einer Zweidrahtleitung (2) eines Brandschutzsystems, umfassend eine passive Abschlusskomponente (10) zum Abschluss der Zweidrahtleitung (2), wobei die passive Abschlusskomponente einen ladbaren Energiespeicher (12) aufweist, eine Konstantstromquelle (20) zum Bereitstellen eines Messstroms (11) zu der passiven Abschlusskomponente, eine Spannungserfassungseinheit (30) zum Erfassen eines Spannungsverlaufes (U(t)) an Ausgangsklemmen (4, 6) der Zweidrahtleitung (2), eine Steuereinheit (40) zum Ansteuern der Konstantstromquelle (20) und zum Auswerten des erfassten Spannungsverlaufes (U(t)), wobei die Steuereinheit (40) dazu eingerichtet ist, einen Längswiderstand (RL) und einen Parallelwiderstand (Rs) der Zweidrahtleitung (2) zu bestimmen, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, den Spannungsverlauf (U(t)) in Reaktion auf eine Änderung des bereitgestellten Messstromes (11) auszuwerten und den ladbaren Energiespeicher (12) während eines vorbestimmten ersten Zeitraumes (T1) durch Ansteuerung der Konstantstromquelle (20) zu laden und eine Selbstentladung des ladbaren Energiespeichers (12) während eines sich daran anschließenden zweiten Zeitraumes (T2) nach Abschalten der Konstantstromquelle (20) auszuwerten.
  2. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der ladbare Energiespeicher (12) der passiven Abschlusskomponente (10) als zwischen den beiden Drähten der Zweidrahtleitung (2) anordenbarer Kondensator ausgestaltet ist.
  3. Einrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei der Kondensator eine Kapazität (C) aufweist, die über 0,1 µF, insbesondere über 1 µF und besonders bevorzugt im Bereich von 1 µF bis 10 µF liegt.
  4. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, aus dem zeitlichen Verlauf der Spannung (U(t)) während des ersten (T1) und zweiten (T2) Zeitraumes den Längswiderstand (RL) und den Parallelwiderstand (Rs) der Zweidrahtleitung (2) zu bestimmen.
  5. Einrichtung (1) nach Anspruche 4, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, den Parallelwiderstand (Rs) und den Längswiderstand (RL) der Zweidrahtleitung (2) anhand zweier aufeinander aufbauender Approximationen des Spannungsverlaufs (U(t)) während des ersten (T1) und zweiten (T2) Zeitraumes zu bestimmen.
  6. Einrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, diskrete Werte des erfassten Spannungsverlaufes (U(t)), insbesondere mittels des Least-Squares-Verfahrens, zu verwenden, um Konstanten zweier linearer Gleichungen der Spannung in erster Ordnung einer von der Zeit abhängigen Variablen während des ersten (T1) und zweiten (T2) Zeitraumes zu approximieren.
  7. Einrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuereinheit zur Überwachung mehrerer Zweidrahtleitungen (2) ausgebildet ist.
  8. Verfahren zur Überwachung einer Zweidrahtleitung (2), insbesondere eines Brandschutzsystems, wobei das Verfahren aufweist Bereitstellen eines Messstroms (11) zu einer passiven Abschlusskomponente (10) zum Abschluss der Zweidrahtleitung (2), wobei die passive Abschlusskomponente (10) einen ladbaren Energiespeicher (12) aufweist, Erfassen eines Spannungsverlaufes (U(t)) an Ausgangsklemmen (4, 6) der Zweidrahtleitung (2), Auswerten des erfassten Spannungsverlaufes (U(t)), um einen Längswiderstand (RL) und einen Parallelwiderstand (Rs) der Zweidrahtleitung (2) zu bestimmen, wobei der Messstrom (11) in einem ersten Zeitraum (T1) zum Laden des ladbaren Energiespeichers (12) bereitgestellt wird und in einem daran anschließenden zweiten Zeitraum (T2) nicht bereitgestellt wird, wobei ein Spannungsverlauf (U(t)) an den Ausgangsklemmen (4, 6) während des ersten Zeitraumes (T1) und des zweiten Zeitraumes (T2) erfasst und ausgewertet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Parallelwiderstand (Rs) und der Längswiderstand (RL) der Zweidrahtleitung (2) anhand zweier aufeinander aufbauender Approximationen des Spannungsverlaufs (U(t)) während des ersten (T1) und zweiten (T2) Zeitraumes bestimmt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei diskrete Werte des erfassten Spannungsverlaufes (U(t)) verwendet werden, um den Parallelwiderstand (Rs) und den Längswiderstand (RL) aus approximierten Konstanten zweier linearer Gleichungen der Spannung in erster Ordnung einer von der Zeit abhängigen Variablen während des ersten (T1) und zweiten (T2) Zeitraumes zu bestimmen.
  11. Steuermodul einer Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale zur Überwachung einer Zweidrahtleitung (2) eines Brandschutzsystems, wobei das Steuermodul dazu eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10 auszuführen.
  12. Verwendung eines Kondensators als passive Abschlusskomponente (10) zum Abschluss einer Zweidrahtleitung (2) eines Brandschutzsystems in einer Einrichtung zur Überwachung der Zweidrahtleitung (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
DE102018112299.3A 2018-05-23 2018-05-23 Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung Expired - Fee Related DE102018112299B4 (de)

Priority Applications (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102018112299.3A DE102018112299B4 (de) 2018-05-23 2018-05-23 Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung
EP19726948.3A EP3797408B1 (de) 2018-05-23 2019-05-22 Einrichtung, verfahren und steuermodul zur überwachung einer zweidrahtleitung
CN201990000707.9U CN214202626U (zh) 2018-05-23 2019-05-22 用于监控双线线路的装置
US17/055,115 US11210930B2 (en) 2018-05-23 2019-05-22 Device, method, and control module for monitoring a two-wire line
PCT/EP2019/063244 WO2019224264A1 (de) 2018-05-23 2019-05-22 Einrichtung, verfahren und steuermodul zur überwachung einer zweidrahtleitung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102018112299.3A DE102018112299B4 (de) 2018-05-23 2018-05-23 Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102018112299A1 DE102018112299A1 (de) 2019-11-28
DE102018112299B4 true DE102018112299B4 (de) 2020-12-03

Family

ID=66668901

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102018112299.3A Expired - Fee Related DE102018112299B4 (de) 2018-05-23 2018-05-23 Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung

Country Status (5)

Country Link
US (1) US11210930B2 (de)
EP (1) EP3797408B1 (de)
CN (1) CN214202626U (de)
DE (1) DE102018112299B4 (de)
WO (1) WO2019224264A1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2916303A1 (de) * 2014-03-04 2015-09-09 Siemens Schweiz AG Feldkabeldetektionsvorrichtung und verfahren für ein feuermeldesystem
EP3062299A1 (de) * 2013-08-21 2016-08-31 Honeywell International Inc. Vorrichtung und verfahren zur erkennung und anpassung an einem abschlusswiderstand und zur erdungsfehlerlokalisierung

Family Cites Families (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH495022A (de) 1969-09-16 1970-08-15 Cerberus Ag Feuermeldeanlage mit einer Vorrichtung zu deren Leitungsüberwachung
DE3036029C2 (de) 1980-09-24 1984-05-30 Peter 8000 München Schubert Schaltungsanordnung zur Überwachung einer Verbindungsleitung
JP2721916B2 (ja) 1989-06-29 1998-03-04 能美防災株式会社 火災報知設備の断線監視装置
GB2389471B (en) * 2002-06-06 2005-09-21 Sun Microsystems Inc Latent fault detection in redundant power supply systems
EP1777671A1 (de) * 2005-10-19 2007-04-25 Honeywell International, Inc. Überwachung der Verdrahtung eines Alarmsystems
PT1816619E (pt) 2006-02-02 2009-02-03 Minimax Gmbh & Co Kg Dispositivo redundante de vigilância para instalações de combate a fogos
DE102008003799B4 (de) 2008-01-10 2021-06-10 Robert Bosch Gmbh Überwachungsvorrichtung für ein Meldesystem, Meldesystem und Verfahren zur Überwachung des Meldesystems
EP2093737B1 (de) 2008-02-22 2013-10-23 Minimax GmbH & Co KG Aktives Linienabschlussmodul
EP2804163B1 (de) 2013-05-17 2015-09-16 Minimax GmbH & Co KG Verfahren und Vorrichtung zur Störungserkennung auf Steuerleitungen in Gefahrenmelde- und Steuerungssystemen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3062299A1 (de) * 2013-08-21 2016-08-31 Honeywell International Inc. Vorrichtung und verfahren zur erkennung und anpassung an einem abschlusswiderstand und zur erdungsfehlerlokalisierung
EP2916303A1 (de) * 2014-03-04 2015-09-09 Siemens Schweiz AG Feldkabeldetektionsvorrichtung und verfahren für ein feuermeldesystem

Also Published As

Publication number Publication date
US11210930B2 (en) 2021-12-28
WO2019224264A1 (de) 2019-11-28
US20210217296A1 (en) 2021-07-15
EP3797408B1 (de) 2022-07-06
DE102018112299A1 (de) 2019-11-28
CN214202626U (zh) 2021-09-14
EP3797408A1 (de) 2021-03-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102007046483B4 (de) Schaltungsanordnung und Verfahren zur Überwachung einer elektrischen Isolation
EP3489703B1 (de) Verfahren zur bestimmung eines aktuellen ladezustandswerts einer batterie, batterieanordnung und kraftfahrzeug
DE102017200496A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Durchführen einer Hochspannungs-Impedanzanalyse und Kurzschlussdiagnose für ein Fahrzeug
WO2021180747A1 (de) Verfahren und photovoltaik-wechselrichter zur bestimmung des isolationswiderstands einer photovoltaik-anlage gegen erde
WO2014154514A1 (de) Batterieprüfverfahren und batteriesteuerung
EP2942851B1 (de) Verfahren zur Überwachung der Leistungsaufnahme eines elektrischen Verbrauchers
DE102019217538A1 (de) Verfahren und systeme zur durchführung von diagnoseprozessen mit verringerter verarbeitungszeit
DE112016002067T5 (de) Verfahren und Überwachungseinheit zum Überwachen eines Batteriesystems
DE102017213472A1 (de) Verfahren zum Detektieren eines Fehlzustands einer Batterie, Batterie und Kraftfahrzeug
WO2021122368A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum überwachen von mindestens drei batteriezellen einer batterie
DE102020133934A1 (de) Verfahren zum Detektieren eines Spannungsmessfehlers, Detektionseinrichtung und Kraftfahrzeug
DE102018112299B4 (de) Einrichtung, Verfahren und Steuermodul zur Überwachung einer Zweidrahtleitung
DE102017116009B3 (de) Verfahren und vorrichtung zum erkennen von lichtbögen
DE102013105942A1 (de) Verfahren zur Steuerung eines Schutzschalters, sowie Schutzschalter
DE3513849C2 (de)
EP3507615B1 (de) Verfahren zum überprüfen einer symmetrierschaltung
DE102005058719A1 (de) Schaltungsanordnung zur Überprüfung eines Energiespeichers, insbesondere eines Autarkiekondensators eines sicherheitskritischen Systems in einem Fahrzeug
DE102019132768A1 (de) Kalibriereinrichtung zur Kalibrierung einer elekrischen Ersatzschaltung
EP0122473A1 (de) Verfahren zur Überwachung der Ladung von Batterien
EP1046918A2 (de) Verfahren und Schaltungsanordnung zur Sicherheitsüberprüfung einer elektrostatischen Sprühanlage
EP0927356B1 (de) Verfahren zur prüfung elektrischer bauteile und vorrichtung zur durchführung des verfahrens
EP4308946A1 (de) Verfahren zum überprüfen eines isolationszustands einer batterie oder eines batteriesystems
DE102012200722A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung einer erfolgten Kontaktierung eines Anschlusses
DE102021131645A1 (de) Verfahren zur Beurteilung einer elektrischen Verbindung eines elektrischen Energiespeichers mit einem Bordnetz, sowie elektronisches Batteriebeurteilungssystem und Fahrzeug
DE102022114053A1 (de) Vorrichtung zur ausfallerkennung

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: G01R0031020000

Ipc: G01R0031500000

R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: MINIMAX GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: MINIMAX GMBH & CO. KG, 23843 BAD OLDESLOE, DE

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee