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Die Erfindung betrifft einen Schlagstock für Kampfkunst-Übungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 202 12 940 U1 ist ein Schlagstock bekannt, welcher einen länglichen Kern in Form eines aus Kunststoff bestehenden Basisrohrs aufweist. In dem Basisrohr ist eine schockabsorbierende Vorrichtung in Form einer Schaumstofffüllung vorgesehen, welche Schwingungen reduziert und eine unerwünschte Prellwirkung auf die Hand des Benutzers verhindert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schlagstock mit verbesserter schallabsorbierender Wirkung zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schlagstock mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Schlagstock zeichnet sich dadurch aus, dass die schallabsorbierende Vorrichtung als Ummantelung des Kerns ausgebildet ist und ein textiles Gebilde umfasst. Durch die Ummantelung des Kerns mit der schallabsorbierenden Vorrichtung wird eine besonders gute unmittelbare Dämpfung auftretender Schläge erreicht und das textile Gebilde mit Natur- und/oder Chemiefasern ermöglicht eine ausreichende Stabilität der schallabsorbierenden Vorrichtung gegenüber der Kraftwirkung aus den Schlägen. Zudem bildet sich wegen dem textilen Gebilde weniger Schweiß an den Handflächen und die textile Oberfläche ermöglicht durch die Riffelung einen sicheren Griff auch bei feuchten Handflächen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann das textile Gebilde an der Außenseite der schallabsorbierenden Vorrichtung angeordnet sein, wodurch die schallabsorbierende Vorrichtung besonders gut gegen die Kraftwirkung der Schläge geschützt ist.
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Bevorzugt kann sich das textile Gebilde und/oder die schallabsorbierende Vorrichtung über die die gesamte Länge des Schlagstocks erstrecken, insbesondere von einem ersten Ende zu einem zweiten Ende des länglichen Kerns und bevorzugt den Kern umgeben.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann an dem ersten Ende und dem zweiten Ende des Kerns jeweils ein Endabschluss vorgesehen sein, welche besonders vorteilhaft identisch ausgebildet sind. Hierdurch ist der Schlagstock in Längsrichtung spiegelbildlich ausgestaltet und kann in beiden Richtungen gegriffen werden.
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Das textile Gebilde kann den länglichen Kern dabei besonders vorteilhaft lückenlos bedecken, so dass der längliche Kern zumindest zwischen den Endabschlüssen bzw. über die gesamte Länge von dem textilen Gebilde umgeben ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das textile Gebilde als eine linienförmige Textilie, beispielsweise eine Schnur oder ein Seil, aus einem gerichteten Fadensystem ausgebildet sein, welche besonders bevorzugt um den länglichen Kern gewickelt ist. Als Schnur kann eine hochbelastbare Fallschirmleine aus Nylon, auch Paracord genannt, verwendet werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann das textile Gebilde auch als räumliches textiles Gebilde mit verkreuzten Fadensystemen, insbesondere ein textiler Schlauch, ausgebildet sein, welcher den Kern besonders bevorzugt nahtlos umgibt. An der Innenseite des textilen Schlauchs kann zudem eine Gummierung vorgesehen sein, welche bevorzugt stoffschlüssig an das textile Gebilde vulkanisiert ist. Die Gummierung bedeckt dabei die gesamte Innenseite des textilen Schlauchs und dämpft durch die Elastizität auftreffende Schläge. Ein Abrieb der Gummierung aufgrund der auftreffenden Schläge wird durch das außenliegende textile Gebilde zuverlässig verhindert.
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Der längliche Kern kann dabei als Rohr ausgebildet sein, in welchem bevorzugt Mittel zur Stabilisierung bzw. Schalldämmung vorgesehen sind.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht auf eine erste Ausführungsform eines Schlagstocks;
- 2a eine Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform eines Schlagstocks;
- 2b eine Detailansicht des Schlagstocks von 2a;
- 2c einen Längsschnitt durch den Schlagstock von 2a;
- 2d eine Detailansicht des Schlagstocks von 2c;
- 3a einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Schlagstocks;
- 3b eine Detailansicht des Schlagstocks von 3a;
- 4a einen Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform eines Schlagstocks;
- 4b einen Querschnitt durch den Schlagstock von 4a und
- 4c eine Detailansicht des Schlagstocks von 4a entlang der Schnittlinie A-A von 4b.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform eines Schlagstock 1a in einer Seitenansicht gezeigt. Wie dort zu entnehmen ist, umfasst der Schlagstock 1a einen länglichen Kern 2a in Form eines Kunststoff-Rohrs, an dessen ersten Ende 3a und zweiten Ende 4a jeweils ein als Kappe ausgebildeter Endabschluss 5a, 6a vorgesehen ist. Zwischen dem ersten Ende 3a und dem zweiten Ende 4a ist der längliche Kern 2a von einer schallabsorbierenden Vorrichtung in Form einer textilen Schnur 7a ummantelt.
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Die Schnur 7a der schallabsorbierenden Vorrichtung erstreckt sich in Längsrichtung des länglichen Kerns 2a von dem ersten Ende 3a zu dem zweiten Ende 4a und ist um diesen in Form einer Helix gewickelt, wobei benachbarte Schnurabschnitte aneinander anliegen, so dass der längliche Kern 2a zwischen dem ersten Ende 3a und dem zweiten Ende 4a lückenlos von der Schnur 7a bedeckt wird.
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Im Bereich des ersten Endes 3a und des zweiten Endes 4a ist jeweils eine Aussparung 8a, 9a in dem länglichen Kern 2a vorgesehen, durch welche die Schnur der schallabsorbierenden Vorrichtung 7a zur Befestigung hindurchgeführt ist. Die Aussparungen 8a, 9a werden durch Bohrungen gebildet, deren Durchmesser bevorzugt geringfügig größer als der Durchmesser der Schnur 7a ist.
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Bei der gezeigten ersten Ausführungsform wie auch bei den weiteren Ausführungsformen kann in dem Bereich des ersten Endes 3a und des zweiten Endes 4a jeweils ein geringer Abstand zwischen dem jeweiligen Endabschluss 5a, 6a und der schallabsorbierenden Vorrichtung 7a vorgesehen sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die schalabsorbierende Vorrichtung 7a bis an die Endabschlüsse 5a, 6a heranreicht oder mit diesen überlappt.
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In 2a ist eine zweite Ausführungsform eines Schlagstocks 1 b gezeigt. Soweit nicht näher beschrieben, ist diese zweite Ausführungsform im Wesentlichen wie der Schlagstock 1a von 1 ausgebildet. Im Unterschied zur Ausführungsform von 1 wird bei dem Schlagstock 1b von 2a jedoch die schallabsorbierende Vorrichtung durch zwei textile Schnüre 7b' und 7b'' gebildet, von denen jeweils eine textile Schnur 7b', 7b" etwa um die Hälfte der Länge des länglichen Kerns 2b gewickelt ist und diesen umgibt. Wie auch bei der Ausführungsform von 1 liegen dabei benachbarte Schnurabschnitte aneinander an, so dass die Schnüre 7b', 7b'' jeweils lückenlos den länglichen Kern bedecken. Lediglich zwischen den zwei Schnüren 7b', 7b'' in einem mittig von dem Schlagstock 1b angeordneten Bereich A ist eine geringfügige Lücke vorgesehen, welche sich dadurch ergibt, dass in diesem Ausführungsbeispiel der Drehsinn der Wickelung der Schnüre 7b', 7b"entgegengesetzt ist. Durch den entgegengesetzten Drehsinn ist die Drehrichtung relativ zur haltenden Hand immer gleich, unabhängig davon, auf welcher Seite der Schlagstock gegriffen wird, was die Haptik verbessert. Die beiden Schnüre 7b', 7b'' können eine unterschiedliche Farbe aufweisen.
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Wie der Detailansicht des Bereichs A in 2b zu entnehmen ist, weist der längliche Kern 2b in der Mitte eine dritte Aussparung 10b auf, durch welche die Schnur 7b" geführt ist. Die Schnur 7b' ist entsprechend auf der gegenüberliegenden Seite des länglichen Kerns 2b in einer in 2c gezeigten vierten Aussparung 11b gehalten. Durch die gegensinnige Wicklungsrichtung der Schnüre 7b', 7b" ergibt sich ein kleiner freier Bereich des länglichen Kerns 2b.
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In der Schnittansicht durch den Schlagstock 1b in 2c ist die Befestigung der Schnüre 7b', 7b'' an dem Kern 2b gezeigt. Wie dort zu entnehmen ist, sind die Schnüre 7b', 7b'' an ihren jeweiligen Enden durch die Aussparungen 8b, 9b, 10b, 11b zu einem Innenraum 12b des Kerns 2b hindurchgeführt und mittels jeweils eines Knotens an den Enden formschlüssig gegen Herausrutschen gesichert. Für eine möglichst geringe Lücke zwischen den Schnüren 7b', 7b'' im Bereich A sind die dritte Aussparung 10b und die vierte Aussparung 11b gegenüberliegend angeordnet.
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In 2d ist eine Detailansicht des Bereichs B von 2c gezeigt, aus welchem beispielhaft die Befestigung eines Endes der Schnur 7b' zu entnehmen ist. Die Schnur 7b' ist mit ihrem Ende durch die Aussparung 8b zum Innenraum 12b des als Rohr ausgebildeten länglichen Kerns 2b geführt. In diesem Innenraum 12b weist das Ende der Schnur 7b' einen Knoten 13b auf, welcher ein Herausrutschen durch die Aussparung 8b verhindert. Der als Kappe ausgebildete Endabschluss 5b ist über das das freie Ende des länglichen Kerns 2b aufgeschoben und steht bis zu der Aussparung 8b vor. Der Endabschluss 5b weist wie auch der weitere Endabschluss 6b ein geringes Untermaß gegenüber dem Außendurchmesser des länglichen Kerns 2b auf und ist elastisch ausgebildet, so dass dieser nach dem Aufschieben reibschlüssig auf dem länglichen Kern 2b gehalten wird. Nach demselben Prinzip sind bei der Ausführungsform von 1 auch die Endabschlüsse 5a, 6a an dem länglichen Kern 2a gehalten.
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In 3a ist eine weitere Ausführungsform eines Schlagstocks 1c gezeigt. Im Gegensatz zu den zuvor gezeigten Schlagstöcken 1a, 1b wird der längliche Kern 2c zwischen dem ersten Ende 3c und dem zweiten Ende 4c lückenlos von einer schallabsorbierenden Vorrichtung in Form eines textilen Schlauchs 7c ummantelt. Wie aus der Zusammenschau mit der Detailansicht des Bereichs C in 3b zu entnehmen ist, ummantelt der textile Schlauch 7c den gesamten Außenumfang des länglichen Kerns 2c und schließt an den freien Enden 3c, 4c bündig mit dem länglichen Kern 2c ab. Die Endabschlüsse 5c, 6c sind als Stopfen ausgebildet, welche in den Innenraum 12c des länglichen Kerns 2c reibschlüssig und/oder stoffschlüssig haltend eingreifen. Der Außendurchmesser der Endabschlüsse 5c, 6c in einem jeweils an der Stirnseite des länglichen Kerns 2c anliegenden Bereich ist identisch mit dem Außendurchmesser des textilen Schlauchs 7c ausgebildet, so dass sich ein stufenloser Übergang zwischen den Endabschlüssen 5c, 6c und dem textilen Schlauch 7c ergibt.
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Bei dem textilen Schlauch 7c handelt es sich bevorzugt um einen nahtlos gewobenen textilen Schlauch, bei dem das textile Gebinde insbesondere in Körperbindung ausgebildet ist. An der Innenseite des textilen Schlauchs 7c kann eine vorzugsweise geschlossene Gummierung vorgesehen sein, welche insbesondere stoffschlüssig mit dem textilen Gebinde verbunden sein kann, z.B. durch Verbindung direkt bei der Vulkanisation des Gummi-Werkstoffs oder durch Verkleben. Um ein Auflösen des Gewebes zu verhindern, kann zudem vorgesehen sein, dass an den freien Enden des textilen Schlauchs das textile Gebinde angeschmolzen und somit thermisch verbunden wird.
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In 4a ist eine weitere Ausführungsform eines Schlagstocks 1d gezeigt. Der Schlagstock 1d entspricht im Wesentlichen dem Schlagstock 1c der 3a, 3b, so dass identische Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Ergänzend zu dem Schlagstock 1c von 3a und 3b weist der Schlagstock 1d jedoch in dem als Rohr ausgebildeten länglichen Kern 2c Mittel zur Stabilisierung bzw. Schalldämmung in Form von Rippen 14d auf.
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Wie dem Querschnitt durch den Schlagstock 1d in 4b zu entnehmen ist, werden die Rippen 14d durch zwei längliche Stege gebildet, welche rechtwinklig zueinander angeordnet sind und im Querschnitt ein Kreuz bilden. Die Breite der Rippen 14d entspricht dabei dem Innendurchmesser des als Rohr ausgebildeten länglichen Kerns 2c, so dass die Rippen 14d bündig an dem länglichen Kern 2c anliegen und diesen stützen. In einer nicht gezeigten weiteren Ausführungsform können die Rippen jedoch auch durch drei oder mehr längliche Stege gebildet werden, welche im Querschnitt beispielsweise eine sternförmige Anordnung aufweisen.
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Wie in der Zusammenschau mit der 4c zu entnehmen ist, erstrecken sich die Rippen 14d im Wesentlichen über die gesamte Länge des länglichen Kerns 2c. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich ein geringer Abstand zwischen den Rippen 14d und den in den länglichen Kern 2c vorstehenden Endabschlüssen 5c, 6c vorgesehen. In einer alternativen Ausführungsform können sich die Rippen jedoch auch über die gesamte Länge des länglichen Kerns 2c erstrecken und bündig hiermit an den Enden 3c, 4c abschließen. Alternativ ausgebildete Endabschlüsse können dann beispielsweise in die Zwischenräume zwischen den Rippen 14d haltend eingreifen. In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform können die Rippen mittig in dem länglichen Kern angeordnet und jeweils um eine Länge von den freien Enden des länglichen Kerns beabstandet sein, welche 10-30%, besonders bevorzugt 20-30% der Länge des länglichen Kerns entspricht.
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Durch die Rippen 14d wird der längliche Kern 2c stabilisiert, so dass durch einen Aufschlag induzierte Schwingungen stark gedämpft werden. Dies hat zur Folge, dass der Schlagstock weniger schwingt und damit die Handhabung erleichtert sowie die Geräuschentwicklung reduziert wird. Anstelle oder zusätzlich zu den beschriebenen Rippen kann zudem auch ein vorzugsweise gespritzter Schaumstoff, beispielsweise ein gespritzter Bauschaum oder Wärme- bzw. Schalldämmschaum, in dem Innenraum des länglichen Kerns vorgesehen sein, um die Schwingungen und damit die auch die Geräuschentwicklung zu reduzieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b, 1c, 1d
- Schlagstock
- 2a, 2b, 2c
- Länglicher Kern
- 3a, 3b, 3c
- Erstes Ende
- 4a, 4b, 4c
- Zweites Ende
- 5a, 5b, 5c
- Erster Endabschluss
- 6a, 6b, 6c
- Zweiter Endabschluss
- 7a, 7b', 7b", 7c
- Schallabsorbierende Vorrichtung
- 8a, 8b
- Erste Aussparung
- 9a, 9b
- Zweite Aussparung
- 10b
- Dritte Aussparung
- 11b
- Vierte Aussparung
- 12b, 12c, 12d
- Innenraum
- 13b
- Knoten
- 14d
- Rippen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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