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Die Erfindung betrifft ein vollintegrierbares Haushaltsgerät zum Einbau hinter einer das Haushaltsgerät abdeckenden Möbelfront, die von einer geschlossenen Position in eine ganz oder teilweise geöffnete Position überführbar angeordnet ist. Die Möbelfront deckt das Haushaltsgerät insbesondere aus ästhetischen Gründen in der geschlossenen Position ab, so dass die Bedien- und Anzeigeelemente zumindest teilweise verdeckt und nicht nutzbar bzw. sichtbar sind. Um das Haushaltsgerät zu nutzen, muss ein Nutzer zuerst die Möbelfront in eine geöffnete Position überführen und kann dann Bedienelemente am Haushaltsgerät betätigen. Während der Nutzung kann - bei offenstehender Möbelfront - sich der Nutzer von dem Haushaltsgerät entfernen und wieder annähern und nach Abschluss der Nutzung die Möbelfront wieder in die geschlossene Position überführen.
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Nach dem Überführen der Möbelfront in die geschlossene Position wird das Haushaltsgerät üblicherweise in einen Standby-Modus oder Aus-Zustand versetzt. Standby-Modus bzw. Aus-Zustand sind im Kontext der vorliegenden Erfindung so zu verstehen, dass dann zumindest eine Bedienung des Haushaltsgeräts nicht möglich ist, ohne zuvor das Gerät manuell einzuschalten. Es kann auch eingeschlossen sein, das Haushaltsgeräts gänzlich zu deaktivieren, um z.B. bei Heißgeräten wie Backöfen etc. eine Überhitzung von Haushaltsgerät und/oder Möbel zu verhindern.
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Die Aktivierung eines solchen Standby-Modus oder Aus-Zustands ist jedoch unerwünscht, wenn sich (bei geöffneter Position der Möbelfront) eine Person als Nutzer dem Haushaltsgerät nähert. In diesem Fall ist das sich annähernde Objekt ein Mensch und nicht die Möbelfront selbst.
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Damit das Haushaltsgerät vorbestimmte Funktionen selbständig und bedarfsgerecht aktivieren und deaktivieren kann, muss es erkennen und differenzieren können, ob sich ein Objekt in Form der Gerätefront oder in Form eines Menschen als Nutzer annähert oder entfernt bzw. vor dem Haushaltsgerät befindet oder nicht. Eine Sicherheitsabschaltung zum Überhitzungsschutz bei geschlossener Möbelfront soll weiterhin möglich sein, ohne dass der Bedienkomfort bei offener Möbelfront und vor dem Haushaltsgerät befindlichem Benutzer durch unnötiges Deaktivieren geschmälert wird. Die bloße Erkennung, ob sich ein Objekt vor dem Haushaltsgerät befindet, genügt dazu, wie vorstehend beschrieben, nicht.
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Aus
DE 102008051024 A1 ist bekannt, dass ein Personenerfassungssensor in einem Gargerät vorgesehen sein kann, welcher bei Erfassung einer Bedienperson weitere, andere Sensoren aktiviert.
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Aus
DE 202006003239 U1 ist ein Haushaltsgerät bekannt, mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung zumindest einer Gerätefunktion und/oder eines Gerätebetriebsparameters, einer Eingabevorrichtung zur Eingabe von Steuerbefehlen an die Steuereinrichtung sowie einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige zumindest einer Geräteinformation und/oder eines Gerätebetriebsparameters.
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Aus
DE 102015222580 A1 ist ein wasserführendes Haushaltsgerät bekannt, mit einem Detektor zum Detektieren einer Anwesenheit eines Lebewesens in einem bestimmten Bereich vor dem Haushaltsgerät und einer Steuerungsvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, ein Öffnen der Tür in Abhängigkeit von einer von dem Detektor detektierten Anwesenheit eines Lebewesens in dem bestimmten Bereich zu unterbinden.
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Aus
DE 10236937 A1 ist bekannt, dass eine Einrichtung zum Steuern von Gerätefunktionen und zum Kommunizieren mit einer Benutzungsperson nicht während der gesamten Betriebszeit eingeschaltet bleiben muss. Die Lebensdauer hierzu gehörender optischer Anzeigemittel kann erhöht werden, wenn an dem Haushaltsgerät ein Bewegungsmelder angeordnet und mit der Einrichtung zum Steuern und/oder der Einrichtung zum Kommunizieren verbunden ist, und wenn die Einrichtung zum Kommunizieren nur bei Erhalt eines Signals vom Bewegungsmelder wirksam schaltbar ist.
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Aus
DE 102014112169 A1 ist ein Verfahren zum Steuern eines Haushaltsgeräts bekannt, umfassend einen Schritt des Einlesens eines Bewegungssignals und eines Abstandssignals, wobei das Bewegungssignal eine unter Verwendung eines ersten Sensors erfasste Bewegung eines Nutzers des Haushaltsgeräts und das Abstandssignal einen unter Verwendung eines zweiten Sensors erfassten Abstand zwischen dem Nutzer und dem Haushaltsgerät repräsentiert. Ferner umfasst das Verfahren einen Schritt des Bestimmens eines Steuersignals zum Steuern einer Funktion des Haushaltsgeräts unter Verwendung des Bewegungssignals und des Abstandssignals.
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Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Haushaltsgerät bereitzustellen, das differenzieren kann, ob sich relativ zum Haushaltsgerät eine Person bewegt oder die zugehörige Möbelfront des Haushaltsgeräts bewegt wird bzw. ob es sich bei einem Objekt vor der Gerätefront des Haushaltsgeräts um eine Möbelfront oder einen Benutzer handelt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer zuverlässig differenzierenden Erkennung, ob sich eine Person oder eine Möbelfront bewegt, darin, dass das Haushaltsgerät als Konsequenz aus der sensierten Erkenntnis über das sich bewegende Objekt vorbestimmte Funktionen aktivieren und/oder deaktivieren kann. Dadurch lässt sich das Haushaltsgerät in einen Zustand versetzen, der in der ermittelten Situation bedarfsgerecht ist.
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Wenn die Möbelfront von der geschlossenen Position in eine geöffnete Position überführt wird oder wenn bei geöffneter Möbelfront die Annäherung einer Person an das Haushaltsgerät sensiert wird, ist ein aktivierter Zustand des Haushaltsgeräts gewünscht. Umgekehrt wird bei einer detektierten Überführung der Möbelfront von einer geöffneten Position in die geschlossene Position gewünscht, das Haushaltsgerät in einen Zustand zu versetzen, der als Energiesparmodus oder als Aus-Zustand bezeichnet wird. Dadurch steigt die Energieeffizienz des Haushaltsgeräts, ohne dass es zu Einbußen an Nutzerfreundlichkeit kommt.
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Die Erfindung betrifft ein vollintegrierbares Haushaltsgerät, aufweisend ein Sensorsystem mit
- - einem Infrarot-Sender für Infrarotstrahlung,
- - einem Infrarot-Detektor für Infrarotstrahlung und
- - einer Auswerteeinheit,
wobei Infrarot-Detektor eingerichtet und ausgebildet ist, aus einem relativen Signalpegel eines sensierten Signals reflektierter Infrarotstrahlung des Infrarot-Senders - - eine Signalamplitude,
- - eine Signaldauer und
- - eine Restwelligkeit,
derart auszuwerten, dass die Auswerteeinheit eine Möbelfrontbewegung von einer Personenannäherung an das Haushaltsgerät differenziert, und wobei eine Steuereinrichtung des Haushaltsgeräts ausgebildet ist, einen Zustand des Haushaltsgeräts in Abhängigkeit der von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung oder der Personenannäherung anzusteuern.
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Das Haushaltsgerät ist daher ausgelegt, aus den sensierten Signalen des optischen InfrarotSensors abzuleiten, ob sich die Möbelfront in der geöffneten oder in der geschlossenen Position befindet und zu erkennen und zu differenzieren, ob die Möbelfront bewegt wird oder eine Personenannäherung an das Haushaltsgerät vorliegt.
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Ein sogenanntes vollintegriertes Haushaltsgerät weist in seinem Einbauzustand eine das Haushaltsgerät abdeckende Möbelfront auf, die von einer geschlossenen Position in eine ganz geöffnete Position überführbar am das Haushaltsgerät umbauenden Möbel angeordnet ist. Die geschlossene Position ist eine räumliche Lage der Möbelfront, in der sie das Haushaltsgerät abdeckt. Die teilweise geöffnete Position der Möbelfront umfasst, was die räumliche Lage der Möbelfront betrifft, üblicherweise eine Vielzahl von Positionen. Eine plan ausgebildete und um eine Rotationsachse verschwenkbare Möbelfront kann beispielsweise teilweise geöffnet, mit einem Winkel von 45°, 60° oder 90° oder mehr relativ zu einer Gerätefront des Haushaltsgeräts geöffnet werden bzw. sein. Üblicherweise wird von einer vollständig geschlossenen Position bei einem Winkel von etwa 0° und einer ganz geöffneten Position bei einem Winkel von 90° oder mehr gesprochen. Die Rotationsachse der Möbelfront kann sowohl vertikal als auch horizontal angeordnet sein.
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Wenn die Möbelfront von der ganz geöffneten Position in die geschlossene Position überführt wird, werden daher eine Vielzahl teilweise geöffneter Positionen durchlaufen. Die Möbelfront kann abweichend von einer Verschwenkbarkeit um eine Rotationsachse auch zwischen definierten Endpositionen linear und/oder geschwungen verschiebbar angeordnet sein.
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Das gleiche gilt bei einer umgekehrten Bewegung der Möbelfront. Während der Übergangsphase aus der geschlossenen Position in die ganz geöffnete Position durchläuft die Möbelfront eine Vielzahl teilweise geöffneter Positionen.
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Die ganz geöffnete Position der Möbelfront ist entweder eine definierte räumliche Lage der Möbelfront, in der sie sich in einer durch einen mechanischen Anschlag definierten Endposition zum Abschluss der Bewegung aus der geschlossenen Position heraus befindet oder es handelt sich um eine Vielzahl räumlicher Positionen der Möbelfront, in denen jeweils am Infrarot-Detektor kein signifikantes Infrarot-Signal auftritt, das verursacht ist durch an der Möbelfront auftretende Reflexion und/oder Streuung der vom Infrarot-Sender ausgestrahlten Infrarot-Strahlung.
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Bei dem Haushaltsgerät kann es sich um ein Kochfeld, eine Dunstabzugshaube, einen Backofen, einen Dampfgarer, einen Kaffee(voll)automaten, eine Einbauschublade, einen Herd, eine Mikrowelle, einen Geschirrspüler, einen Waschautomaten, einen Trockenautomaten und/oder deren Kombinationen handeln. Die Möbelfront ist bevorzugt eine Möbel- und/oder Küchenfront, die das Haushaltsgerät als Verkleidung in der geschlossenen Position abdeckt. Die Möbelfront kann jedoch auch mit im Vergleich zum Haushaltsgerät kleinen Abmessungen ausgebildet sein. Dann wäre es zum Beispiel eine verschwenkbare oder verschiebbare Klappe, über deren Position der Nutzer den Zustand des Haushaltsgeräts beeinflussen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, die Möbelfrontbewegung von der Personenannäherung mittels der Signalauswertung dahingehend zu differenzieren, dass die Signalamplitude bei der Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position relativ zu der Personenannäherung höher ist, die Signaldauer bei der Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position relativ zu der Personenannäherung länger ist und die Restwelligkeit bei der Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position relativ zu der Personenannäherung geringer ist. Zur Differenzierung können Referenz-Signalwerte für die geschlossene Position und die geöffnete Position in dem Haushaltsgerät hinterlegt sein. Das Sensorsystem kann darüber hinaus aber auch bevorzugt selbstlernend ausgebildet sein.
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Je nach Konstellation können durch die Annäherung einer Person auch höhere Signalamplituden als durch die Möbelfront entstehen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Differenzierung daher darüber, dass das Signal längere Zeit in einem Bereich um einen Referenzwert liegt, der einen Abstand zum Bereich des Fensters für die geöffnete Möbelfront hat (d.h. längere Zeit eine Mindestamplitude überschreitet) und eine geringe Dynamik aufweist. Die Referenzwerte für offene und geschlossene Tür werden dabei individuell nachjustiert.
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Bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position eine Beleuchtungseinrichtung des Haushaltsgeräts auszuschalten. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position das Haushaltsgerät in einen Standby-Modus zu versetzen. Weiterhin alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position ein oder mehrere Bedienelemente zu deaktivieren. Auch hierdurch wird der Energiebedarf des Haushaltsgeräts reduziert. Bedienelemente können neben (Touch-) Tasten, Knöpfen, Schaltern, Touchscreens und/oder anderweitig ausgebildeten Bedienfeldern auch eine Sprach-/Gestensteuerung und/oder eine Gesichtserkennung umfassen. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung in Richtung der geschlossenen Position die Gerätefront vollständig zu schließen und/oder beispielsweise automatisch zu verriegeln.
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Bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Personenannäherung eine Beleuchtungseinrichtung des Haushaltsgeräts einzuschalten. Dadurch kann die sich nähernde Person darauf aufmerksam gemacht werden, dass ihre Annäherung vom Haushaltsgerät detektiert worden ist und/oder können Bedienelemente beleuchtet werden. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Personenannäherung das Haushaltsgerät aus einem Standby-Modus in einen weiteren Modus, beispielsweise in einen Modus zu versetzen, in dem das Haushaltsgerät zumindest teilweise aktiviert ist. Dann muss die sich annähernde Person das Haushaltsgerät nicht selber zumindest teilweise aktivieren, sondern kann es sofort nutzen. Weiterhin alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einer von der Auswerteeinheit differenzierten Personenannäherung ein oder mehrere Bedienelemente zu aktivieren. Dadurch kann die sich annähernde Person das Haushaltsgerät weiterhin sofort bedienen, ohne es erst einschalten zu müssen.
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Bevorzugt ist in dem Haushaltsgerät über die Steuereinrichtung ein Zustandsautomat implementiert. Wenn der Zustandsautomat im Ist-Zustand ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Aktion wie die Möbelfront- oder Personenannäherung erhält, dann erzeugt er eine Ausgabe und wechselt in einen Folgezustand, welcher auch der Ist-Zustand sein kann, wenn eine Auslöseschwelle nicht überschritten wird.
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Der Zustandsautomat ist derart implementiert, dass dieser bevorzugt zur Ermittlung von Entscheidungsschwellen zur Ermittlung des Möbelfrontzustandes bzw. einer Annäherung der Möbelfront an eine Gerätefront bzw. -blende des Haushaltsgeräts und der Personenannäherung aus dem sensierten Signal selbst verwendet, da die sensierten Signale (Offset und Signalhub) auf Grund verschiedener Einflussfaktoren extrem streuen können. Beispielsweise können Einflüsse durch stark variierende Reflexionsgrade von zu detektierenden Objekten, Exemplarstreuungen der Bauelemente (Optik, Sensor, LEDs etc.) Temperatur und Verschmutzung (Sensordriften), Alterung der Bauelemente berücksichtigt werden. Exemplarstreuungen (Offsets/Empfindlichkeiten) und ein Driften des Sensorsystems und/oder andere Einflussgrößen können durch eine entsprechende Implementierung des Zustandsautomaten kompensiert werden. Das Sensorsystem ist bevorzugt ausgebildet, sich anhand der sensierten Signale automatisch zu adaptieren. Dadurch kann ein aufwändiger Abgleichprozess am Produktions-Bandende während der Herstellung des Haushaltsgeräts entfallen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, zu ermitteln, ob ein oder mehrere Referenz-Signalwerte in einem Speicher des Haushaltsgeräts hinterlegt sind, die jeweils der geschlossenen Position der Möbelfront und der/einer ganz oder einer teilweise geöffneten Position der Möbelfront zugeordnet sind.
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Wenn mehrere Referenz-Signalwerte in dem Speicher hinterlegt sind, definieren bevorzugt ein erster Referenz-Signalwert und eine ihm zugeordnete erste Schwelle einen ersten Bereich für die geschlossene Position der Möbelfront, und es definieren ein weiterer Referenz-Signalwert und eine ihm zugeordnete weitere Schwelle einen weiteren Bereich für die/eine ganz oder eine teilweise geöffnete Position der Möbelfront. Dadurch kann, wenn das sensierte Signal in dem ersten Bereich oder dem weiteren Bereich liegt, erkannt werden, ob die Möbelfront in einer ganz oder teilweise geöffneten oder in einer geschlossenen Position ist. Beispielsweise kann eine Erstkalibrierung des Sensorsystems am Produktions-Bandende genutzt werden, um Referenz-Signalwerte für die Möbelfrontzustände (Möbelfront geschlossen, Möbelfront ganz geöffnet, simulierte Personenannäherung) im Haushaltsgerät zu hinterlegen. Diese Erstkalibrierung kann beispielsweise durch eine simulierte Möbelfrontschließung und -Öffnung und/oder durch eine simulierte Personenannäherung realisiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, bei Ermittlung, dass keine Referenz-Signalwerte vorhanden sind oder dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind, aber das sensierte Signal außerhalb des Bereichs und des weiteren Bereichs liegt, ein sensiertes Signal in Abhängigkeit eines Vorhandenseins eines vorherigen Mindesthubs im sensierten Signal und einer Mindeststeigung als Referenz-Signalwert festzulegen. Das Sensorsystem ist selbstlernend ausgelegt und kann sich anhand der sensierten Signale automatisch adaptieren, unabhängig davon, ob Referenz-Signalwerte vorhanden sind oder nicht.
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Da die sensierten Signale auf Grund einer möglichen Streuung optischer Bauelemente beispielsweise LED, Sensor, Optik und unbekannten Eigenschaften eines Messobjektes wie Reflexionseigenschaften der Möbelfront bzw. der annähernden Person sehr unterschiedliche Offsets und Hübe aufweisen können, ist keine Voreinstellung von Entscheidungsschwellen und Toleranzbereichen, sondern die Ableitung der sensierten Signale und somit die Signaldynamik während des Betriebs des Haushaltsgeräts auch bei unbekannter Ausgangssituation wie z. B. Möbelfront vor dem Haushaltsgerät vorteilhaft. So kann die Signaldynamik zur Bewertung herangezogen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind daher keine Referenz-Signalwerte im Haushaltsgerät vorhanden bzw. hinterlegt. D.h., zu Beginn einer Auswertung sensierter Signale können jeweils sinnvolle Referenz-Signalwerte und Schwellen ermittelt werden, wenn keine vorhanden sind. Dadurch kann eine Auslöseschwelle zum Auslösen einer Zustandsänderung des Haushaltsgeräts in Abhängigkeit der von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung oder der Personenannäherung entsprechend angepasst werden, so dass Fehlauslösungen vermieden werden. Das Sensorsystem ist dann selbstlernend ausgebildet. D.h., die absoluten Signalwerte sind irrelevant. Dadurch werden größere akzeptable Toleranzen für Bauteile und als Folge davon eine preisgünstigere Herstellung ermöglicht.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet, bei Ermittlung, dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind, aber das sensierte Signal außerhalb des Bereichs und des weiteren Bereichs liegt, ein sensiertes Signal in Abhängigkeit eines Vorhandenseins eines vorherigen Mindesthubs im sensierten Signal und einer Mindeststeigung als Referenz-Signalwert festzulegen. Dadurch können zu Beginn einer Auswertung sensierter Signale jeweils sinnvolle Referenz-Signalwerte und Schwellen ermittelt werden, wenn im Haushaltsgerät hinterlegte Referenz-Signalwerte nicht sinnvoll erscheinen. Das Sensorsystem kann beispielsweise am Produktions-Bandende relativ einfach kalibriert worden sein z.B. durch eine simulierte Möbelfrontschließung, aber dennoch wird eine Sensoralterung etc. ausgeglichen.
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Grundsätzlich sind die sensierten Signale einer Personenannäherung beim „Annähern an das Gerät“ bzw. beim „Vorbeilaufen am Gerät“ ohne vorherige Kenntnis des möglichen Signalhubs (also der Sensorempfindlichkeit) nicht eindeutig zu unterscheiden. Dies liegt daran, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen über die Empfindlichkeit des Sensorsystems ermittelt werden konnte und somit eine vorbestimmte Erstauslöseschwelle im Haushaltsgerät hinterlegt sein muss. Sollten vorher Personenannäherungen mit anderen Signalhüben erfolgt sein bzw. entsprechende Referenz-Signalwerte aus dem Speicher vorliegen, so wird die Auslöseschwelle bevorzugt automatisch entsprechend angepasst, so dass keine Fehlauslösungen auftreten.
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Bevorzugt ist die Auswerteeinheit ausgebildet, wenn der vorherige Mindesthub im sensierten Signal und eine positive Mindeststeigung des sensierten Signals vorhanden sind, eine Übergangsphase zur geschlossenen Position der Möbelfront zu erkennen und das während der Übergangsphase maximale Signal als ersten Referenz-Signalwert für die geschlossene Position der Möbelfront zu speichern, wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist, ein nach Ablauf einer Signalisierungszeit bzw. Auswertezeit sensiertes statisches Signal mit dem ersten Referenz-Signalwert für die geschlossene Position zu vergleichen und bei einer signifikanten Abweichung das statische Signal als Referenz-Signalwert für die geschlossene Position der Möbelfront festzulegen.
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Bevorzugt ist die Auswerteeinheit weiterhin ausgebildet, wenn der vorherige Mindesthub im sensierten Signal und eine negative Mindeststeigung vorhanden sind, eine Übergangsphase zur geöffneten Position der Möbelfront zu erkennen und das während der Übergangsphase minimale Signal als zweiten Referenz-Signalwert für die geöffnete Position der Möbelfront zu speichern, wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist, ein nach Ablauf einer Signalisierungszeit sensiertes statisches Signal mit dem zweiten Referenz-Signalwert für die geöffnete Position zu vergleichen und bei einer signifikanten Abweichung das statische Signal als Referenz-Signalwert für die geöffnete Position der Gerätefront festzulegen. Die vorbestimmte Signalisierungszeit bzw. Auswertezeit liegt bevorzugt im Bereich von beispielsweise 3 bis 300 Sekunden. Optional kann zusätzlich der Referenzsignalwert für eine geöffnete Möbelfront jede Stunde abgespeichert werden. Bei dieser Zeit ist beispielsweise ein variabler Bereich von 1 bis 24 Stunden sinnvoll.
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Bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, wenn die Auswerteeinheit ermittelt, dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind und das oder die sensierten Signale in dem ersten Bereich für die geschlossenen Position der Gerätefront liegen, die Gerätefront in der geschlossenen Position zu erkennen. Gleichermaßen ist die Steuereinrichtung bevorzugt ausgebildet, wenn die Auswerteeinheit ermittelt, dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind und das oder die sensierten Signalwerte in dem weiteren Bereich für die ganz oder teilweise geöffnete Position der Gerätefront liegen, die Gerätefront in der ganz oder teilweise geöffneten Position zu erkennen. Dadurch kann die Steuereinrichtung das Haushaltsgerät in dem erkannten Zustand halten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteinheit ausgebildet, nach einer erkannten geschlossenen oder ganz oder teilweise geöffneten Position der Gerätefront und nach einer vorbestimmten Verweildauer der Gerätefront in der jeweilig erkannten Position den oder die dieser erkannten Position zugeordneten Referenz-Signalwerte unter Verwendung der sensierten Signalwerte anzupassen und die angepassten Referenz-Signalwerte in dem Speicher zu hinterlegen. Die Referenz-Signalwerte und Schwellen können sich daher im Laufe der Zeit an das System anpassen. Dazu werden jeweils nach erfolgter, gesicherter Erkennung der Gerätefrontposition und entsprechend langer Verweildauer im jeweiligen Zustand Korrekturen dieser Referenz- und Schwellwerte durchgeführt, welche im Speicher der Steuerung mitgeführt werden, um eine eindeutige Zuordnung des sensierten Signalwertes zu gewährleisten. Die Auswerteeinheit liefert für die sensierten Signale daher in jedem Fall eine zuverlässige Erkennung und Differenzierung, ob eine Möbelfrontbewegung oder eine Personenannäherung vorliegt oder nicht. Die vorbestimmte Verweildauer liegt bevorzugt im Bereich von beispielsweise 2 bis 10 Sekunden. Optional kann zusätzlich der Referenzsignalwert für eine geöffnete Möbelfront jede Stunde abgespeichert werden. Bei dieser Zeit ist beispielsweise ein variabler Bereich von 1 bis 24 Stunden sinnvoll.
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Bevorzugt aktiviert die Steuereinrichtung bei einer erkannten geschlossenen Position der Gerätefront den IR-Sender getaktet. Die Sensorik muss immer aktiv sein, um jederzeit Bewegungen vor dem Gerät detektieren zu können. Allerdings kann gemäß dieser Ausführungsform die Messrate situativ angepasst werden. Dadurch kann die Lebensdauer des Sensorsystems signifikant erhöht werden.
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Eine beispielhafte Ansteuerung kann etwa darin bestehen, die Taktrate des Sensors/der LED(s) zu reduzieren, wenn sich für einen Zeitraum von 1 bis 30 Minuten, bevorzugt von etwa 3 Minuten der Sensorwert im Wesentlichen nicht ändert (sehr geringe Steigung der Sensorwerte). Sobald sich der Sensorwert ändert (deutliche positive oder negative Steigung des Sensorsignals) wird die Taktrate auf die erforderliche hohe Messrate eingestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kommuniziert die Steuereinrichtung bei einer erkannten Personenannäherung dieses Ereignis derart an das Haushaltsgerät, dass das Haushaltsgerät für die Person bestimmte akustische Signale zum Status des Haushaltsgerätes mit reduzierter Lautstärke abgibt und/oder die Anzahl einer Wiederholung der akustischen Signale reduziert. Auf diese Weise wird der Bedienkomfort des Haushaltsgerätes gesteigert. Das akustische Signal kann beispielsweise eine Meldung sein, die anzeigt, dass ein Haushaltsgeräteprogramm beendet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figur beschrieben und nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine skizzenhafte Darstellung eines Zustandsautomaten, der in einem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät implementiert ist.
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1 zeigt schematisch eine skizzenhafte Darstellung eines Zustandsautomaten, der in einem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät implementiert ist. Das Haushaltsgerät (nicht gezeigt) weist eine das Haushaltsgerät ganz oder teilweise abdeckende Gerätefront auf, die von einer geschlossenen Position über eine Vielzahl teilweise geöffneter Positionen in eine oder mehrere ganz geöffnete Positionen überführbar am Haushaltsgerät angeordnet ist. Ferner weist das Haushaltsgerät ein Sensorsystem mit einem Infrarot-Sender für Infrarotstrahlung, einem Infrarot-Detektor für Infrarotstrahlung und einer Auswerteeinheit auf. Der Infrarot-Sender und der Infrarot-Detektor sind hinter der in der geschlossenen Position befindlichen Gerätefront angeordnet und der Infrarot-Detektor ist eingerichtet und ausgebildet, aus einem relativen Signalpegel eines sensierten Signals reflektierter Infrarotstrahlung des Infrarot-Senders eine Signalamplitude, eine Signaldauer und eine Restwelligkeit, derart auszuwerten, dass die Auswerteeinheit eine Möbelfrontbewegung von einer Personenannäherung an das Haushaltsgerät differenziert. Das Haushaltsgerät weist weiterhin eine Steuereinrichtung auf, die ausgebildet ist, einen Zustand des Haushaltsgeräts in Abhängigkeit der von der Auswerteeinheit differenzierten Möbelfrontbewegung oder der Personenannäherung anzusteuern.
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In Schritt 1 beginnt eine Auswertung sensierter Signale und die Auswerteeinheit ermittelt, ob ein oder mehrere Referenz-Signalwerte in einem Speicher des Haushaltsgeräts hinterlegt sind, die jeweils der geschlossenen Position der Gerätefront und der ganz oder teilweise geöffneten Position der Gerätefront zugeordnet sind.
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Wenn Referenzwerte für die geschlossene und die geöffnete Position hinterlegt sind, definieren ein erster Referenz-Signalwert und eine ihm zugeordnete erste Schwelle einen ersten Bereich für die geschlossene Position der Gerätefront, und definieren ein weiterer Referenz-Signalwert und eine ihm zugeordnete weitere Schwelle einen weiteren Bereich für die ganz oder teilweise geöffnete Position der Gerätefront. Wenn das sensierte Signal in dem ersten Bereich liegt, schließt sich an den Schritt 1 Schritt 4 an. In Schritt 4 wird erkannt, dass das sensierte Signal in dem ersten Bereich liegt, der signalisiert, dass die Gerätefront in der geschlossenen Position ist. Die Auswerteeinheit vergleicht weiterhin ein nach Ablauf einer Verweildauer sensiertes statisches Signal mit dem ersten Referenz-Signalwert für die geschlossene Position. Bei einer signifikanten Abweichung wird das statische Signal als Referenz-Signalwert für die geschlossene Position der Gerätefront festgelegt, so dass der Referenz-Signalwert für die geschlossene Position der Gerätefront weiterhin ggf. korrigiert wird.
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Wenn das sensierte Signal in dem weiteren Bereich liegt, schließt sich an Schritt 1 Schritt 6 an. In dem Schritt 6 wird erkannt, dass das sensierte Signal in dem weiteren Bereich liegt, der signalisiert, dass die Gerätefront in der geöffneten Position ist. Die Auswerteeinheit ist weiterhin ausgebildet, ein nach Ablauf einer Verweildauer sensiertes statisches Signal mit dem zweiten Referenz-Signalwert für die geöffnete Position zu vergleichen und bei einer signifikanten Abweichung das statische Signal als Referenz-Signalwert für die geöffnete Position der Gerätefront festzulegen, so dass der Referenz-Signalwert für die geöffnete Position der Gerätefront weiterhin ggf. korrigiert wird.
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Wenn die Auswerteeinheit in Schritt 1 ermittelt, dass keine Referenz-Signalwerte vorhanden sind oder dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind, aber das sensierte Signal außerhalb des Bereichs und des weiteren Bereichs liegt, wird, wenn der vorherige Mindesthubs im sensierten Signal und eine positive Mindeststeigung vorhanden sind, zu Schritt 3 übergegangen. In dem Schritt 3 wird das maximale Signal der sensierten Signale als erster Referenz-Signalwert für die geschlossene Position der Gerätefront gespeichert. Nach Ablauf einer Signalisierungszeit schließt sich an Schritt 3 der Schritt 4 an.
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Wenn die Auswerteeinheit in dem Schritt 1 ermittelt, dass keine Referenz-Signalwerte vorhanden sind oder dass ein oder mehrere Referenz-Signalwerte vorhanden sind, aber das sensierte Signal außerhalb des Bereichs und des weiteren Bereichs liegt, wird, wenn der vorherige Mindesthubs im sensierten Signal und eine negative Mindeststeigung vorhanden sind, zu Schritt 5 übergegangen. In dem Schritt 5 wird das minimale Signal der sensierten Signale als zweiter Referenz-Signalwert für die geöffnete Position der Gerätefront gespeichert. Nach Ablauf einer Signalisierungszeit schließt sich an den Schritt 5 der Schritt 6 an.
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Wenn bei dem Schritt 4 ein sensiertes Signal im weiteren Bereich liegt, wird zu dem Schritt 6 übergegangen. Dergleichen wird von dem Schritt 6 zu dem Schritt 4 übergegangen, wenn ein sensiertes Signal im ersten Bereich liegt.