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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kommissionieren von Waren umfassend einen Kommissionierwagen, der längs von Regalen verfahrbar ist, wobei der Kommissionierwagen mindestens eine Ablagefläche für die zu kommissionierenden Waren sowie Mittel zum Anzeigen und Identifizieren dieser Waren aufweist.
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Solche Vorrichtungen sind an sich bekannt. Die Vorrichtung umfasst zumindest einen Kommissionierwagen, der in einer Kommissionieranlage einsetzbar ist. Eine Kommissionieranlage einschließlich eines bekannten Kommissionierwagens und ein Verfahren für deren Betrieb sind z.B. in der
EP 2 186 754 B1 beschrieben.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Kommissionieren so zu verbessern, dass sie ein paralleles Kommissionieren mehrerer Aufträge durch eine einzige Person (Bediener) bzw. automatisiert erlaubt.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Es ist eine Vielzahl der Ablageflächen in mindestens einer senkrechten Kolonne gebildet. Auf den Ablageflächen kann ein Behältnis für zu kommissionierende Waren abgelegt sein, z.B. eine Box, ein Korb oder eine Wanne. Jede der Ablageflächen - ggf. mit dem Behältnis - ist einem bestimmten Kommissionierauftrag zugeordnet, und es können während des Kommissionierens die für diesen Kommissionierauftrag bestimmten Waren auf der Ablagefläche bzw. in dem Behältnis abgelegt werden. Wenn z.B. eine Art der Waren für drei Kommissionieraufträge bestimmt ist, kann die Ware dreimal hintereinander aus einem Regal entnommen und der entsprechenden Ablagefläche zugeordnet werden. Es muss also nicht Kommissionierauftrag für Kommissionierauftrag abgearbeitet werden, sondern es ist möglich, quasi gleichzeitig eine Vielzahl von Kommissionieraufträgen abzuarbeiten. Hierdurch werden Wege und insgesamt Zeit eingespart.
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Insgesamt kann jede der Kolonnen höher sein als eine Höhe, die eine Person ohne Hilfsmittel erreichen kann. Hierdurch können besonders viele Ablageflächen angeordnet werden.
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Die Unteraufträge betreffen die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
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In einer Ausgestaltung weist der Kommisionierwagen ein Podest auf, das vorzugsweise höhenverstellbar ist. Auf dem Podest kann die Person, die die Kommissionieraufträge ausführt, stehen und mitfahren. Hierdurch wird die Arbeit für die Person weniger anstrengend. Durch die Höhenverstellbarkeit kann die Person auf eine optimale Höhe zum Erreichen der Waren verfahren werden, was die Arbeit weiter erleichtert.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist der Kommisionierwagen einen Tisch auf, der vorzugsweise mit dem Podest höhenverstellbar ist. Der Tisch ermöglicht eine Kontrolle der Waren und kann für die Unterbringung von Hilfsmitteln, z.B. Anzeigen für die Ausgabe von Anweisungen an die Person, genutzt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der Tisch zusätzlich unabhängig von dem Podest höhenverstellbar. Das bedeutet, dass der Tisch grundsätzlich mit dem Podest in der Höhe verstellt wird. Zusätzlich ist der Tisch in jeder Lage des Podests relativ zu diesem in der Höhe verfahrbar. Hierdurch wird verhindert, dass der Tisch den Zugriff auf eine bestimmte der Waren verstellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Tisch ein reversierbares Förderband. Dieses ermöglicht die automatische Abgabe einer ausgewählten Ware zu der zugeordneten Ablagefläche. Dies gilt besonders dann, wenn obere Ablagefächen durch die Person nicht erreichbar sind.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Förderband als Bandwaage ausgeführt. Hierdurch kann die Richtigkeit der Ware zum Vergleich mit einem zugeordneten Referenzgewicht automatisch kontrolliert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung Mittel zum automatischen Erfassen einer Ware. Dies erlaubt eine Abgabe von entsprechenden Hinweisen auf zu kommissionierende Ware an die Person und erleichtert somit die Arbeit der Person und die Vermeidung von Fehlern.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung ein System zum Verfahren des Kommissionierwagens. Das System ist z.B. ein Schienensystem, ein Leitdrahtsystem oder ein Lasersystem und erlaubt ein automatisiertes Verfahren des Kommissionierwagens. Alternativ umfasst das System Mittel zum freien Verfahren des Kommissionierwagens durch den Bediener.
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Die Erfindung wird anhand des in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Es zeigen
- 1 eine Seitenansicht eines Kommissionierwagens vor einem Regal und
- 2 eine Draufsicht auf den Kommissionierwagen der 1.
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Eine Vorrichtung zum Kommissionieren umfasst einen Kommissionierwagen 1, der mittels eines Systems geführt durch ein Regalsystem verfahrbar ist.
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In den 1 und 2 ist der Kommissionierwagen 1 vor einem Regal 2 des Regalsystems dargestellt. In dem Regal 2 sind Vorräte 3 (z.B. Kartons) von zu kommissionierenden Waren in unterschiedlichen Positionen gelagert.
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Der Kommissionierwagen 1 ist von Hand oder bevorzugt elektromotorisch verfahrbar und hierfür auf Rollen 4 gelagert. Er umfasst eine Grundplatte 5, auf der kolonnenartig eine Vielzahl von hier insgesamt vierzehn Ablageflächen 6 beabstandet übereinander gebildet sind. In dem Ausführungsbeispiel sind mit einem vorbestimmtem ersten Abstand zwei senkrechte Kolonnen 7 der Ablageflächen 6 angeordnet. Jede der Ablageflächen 6 ist aus z.B. einem Blech gebildet, wobei die Bleche mit einem vorbestimmten zweiten Abstand an Stützen 8 angeordnet sind, die senkrecht zu der Grundplatte 5 auf dieser befestigt sind.
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Zwischen den Kolonnen 7 der Ablageflächen 6 ist ein Podest 9 senkrecht parallel zu den Kolonnen 7 verfahrbar, also höhenverstellbar angeordnet. Das Podest 9 ist parallel zu der Grundplatte 5 und ragt über diese so hinaus, dass sie während des Kommissionierens von dem Regal 2 weg weist und dass eine Person darauf stehen kann.
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Das Podest 9 ist vorzugsweise motorisch höhenverstellbar und mittels eines Scharniers einklappbar, damit der Kommissionierwagen 1 weniger Platz beansprucht, wenn er nicht in Gebrauch ist. Bei ausgeklapptem Podest 9 ist der Kommissionierwagen 1 nur dann verfahrbar, wenn die Person auf dem Podest 9 ist und/oder zwei Taster gleichzeitig betätigt.
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An dem Podest 9 ist ein Tisch 10 zwischen den Kolonnen 7 so befestigt, dass beide gemeinsam in der Höhe verfahrbar sind. Zusätzlich zu dieser Verfahrbarkeit ist der gegenseitige Abstand zwischen dem Podest 9 und dem Tisch 10 verstellbar; das bedeutet, der Tisch 10 ist zusätzlich zu der gemeinsamen Verfahrbarkeit unabhängig von dem Podest 9 höhenverstellbar.
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Eine obere Fläche des Tisches ist durch ein reversierbares Förderband 11 gebildet, mit dessen Hilfe die kommissionierten Waren zu der zugeordneten Ablagefläche 6 gefördert werden können.
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Das Förderband 11 ist vorzugsweise als Bandwaage ausgebildet.
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An einer dem Regal 2 zugewandten Seite des Tisches 10 ist vorzugsweise ein verstellbares Sperrmittel (nicht dargestellt) angeordnet, z.B. ein Blech oder ein Gitter. Das Sperrmittel ist senkrecht zu der Oberfläche des Tisches 10 und in eine aktive (während der verschiedenen anderen Verfahraktivitäten (des Kommissionierwagens 1, des Podests 9 oder des Tisches 10)) oder in eine passive Position verfahrbar. In der aktiven Position ist der Weg zwischen dem Tisch 10 und dem Regal 2 versperrt, so dass die Person nicht zum Regal 2 durchgreifen und sich verletzen kann. In der passiven Position ist der Weg zum Regal 2 frei. Das Verfahren des Sperrmittels erfolgt durch z.B. Klappen oder Verschieben.
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In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Tisch 10 Mittel zum automatischen Erfassen einer Ware befestigt, z.B. ein Greifer oder ein Saugarm (nicht dargestellt). Hierbei ist eine Anzeige für die zu kommissionierenden Waren nicht erforderlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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