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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für ein Fahrzeug gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 7 näher definierten Art.
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Aus
DE 10 2008 000 900 A1 ist ein Planetengetriebe bekannt mit einer zur Schmiermittelführung seitlich an einem Planetenradträger angeordneten Schmiermittel-Fangschale. Diese ist verdrehfest mit dem Planetenradträger verbunden ist und weist eine haubenförmige Außenkontur zur Bildung einer seitlich neben dem Planetenradträger angeordneten ringförmigen Kammer auf. Nachteilig ist bei dieser Ausgestaltung, dass die Schmiermittel-Fangschale nur aufwendig herstellbar und montierbar ist. Die haubenförmige Außenkontur erfordert zudem einen großen Bauraum.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebeanordnung der vorgenannten Art mit einer einfach aufgebauten Schmierölführung vorzuschlagen, die einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und alternativ durch die Merkmale des Anspruchs 7 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es wird eine Getriebeanordnung für ein Fahrzeug mit einer zentralen Sonnenradwelle mit einer Außenverzahnung und einem Radiallager zur Abstützung der Sonnenradwelle vorgeschlagen. Hierbei ist am Außendurchmesser der Sonnenradwelle eine Ölzulauföffnung zur Schmierölversorgung vorgesehen, die im Bereich zwischen der Außenverzahnung und dem Radiallager angeordnet ist. Dabei können im Bereich der Ölzulauföffnung Ölleitmittel zur Ölführung des an der Ölzulauföffnung austretenden Öls angeordnet werden. Da hierbei die Ölleitmittel an einem Lagerinnenring des Radiallagers abgestützt sind, werden zusätzliche Abstützmittel vermieden und Aufbau und Herstellung vereinfacht.
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In besonders vorteilhafter Weise kann der Lagerinnenring am Außendurchmesser zur radialen Abstützung der Ölleitmittel einen Passsitz bildet. Da der Lageinnenring am Außendurchmesser zur Herstellung der Laufflächen eine vergütete insbesondere feingeschliffene Oberfläche besitzt, kann diese zugleich als radialer Passsitz für die Ölleitschale verwendet werden, so dass ein zusätzlicher Herstellungsaufwand vermieden wird.
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Bevorzugt sind dabei die Ölleitmittel als koaxial zur Sonnenradwelle angeordnete diese radial außen umfassende Ölleitschale ausgeführt, die am Außendurchmesser des Lagerinnenrings abgestützt ist.
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Vorzugsweise bildet die Ölleitschale an ihrer radialen Innenseite eine konkave Ölleitfläche. Bevorzugt liegt sie dabei an der von der Ölleitfläche abgewandten Außenseite zur radialen Abstützung mit einer ringförmigen Auflagerfläche am Außendurchmesser des Lagerinnenrings auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet die Ölleitschale an der konkaven Ölleitfläche einen 90° Bogen, an dem das aus der Ölzulauföffnung am Außendurchmesser der Sonnenradwelle radial austretende Öl axial umgelenkt auf die Außenverzahnung der Sonnenradwelle leitbar ist.
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Die Ölleitschale kann besonders einfach und kostengünstig aus Kunststoff hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch eine Getriebeanordnung für ein Fahrzeug mit einer zentralen Sonnenradwelle mit einer Außenverzahnung und einem Radiallager zur Abstützung der Sonnenradwelle gelöst, wobei die im Bereich zwischen der Außenverzahnung und dem Radiallager angeordneten Ölleitmittel zur Ölführung des an der Ölzulauföffnung austretenden Öls einteilig mit einem Lagerinnenring des Radiallagers ausgeführt sind. Dadurch wird ein zusätzliches Bauteil zur Ölführung vermieden, wodurch Herstellung und Montage weiter vereinfacht und die Kosten weiter reduziert werden.
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Der Lagerinnenring ist vorzugsweise mit dem Innendurchmesser auf dem Außendurchmesser der Sonnenradwelle angeordnet.
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Bevorzugt bilden die Ölleitmittel dabei eine einteilig mit dem Lagerinnenring ausgeführte Ölleitkontur, die am Lagerinnenring axial vorstehend die Ölzulauföffnung am Außendurchmesser der Sonnenradwelle radial beabstandet zur Ölführung überdeckt. Die Ölleitkontur ist dabei vorzugsweise parallel beabstandet zur Sonnenradwelle angeordnet und umfasst diese mit gleichbleibenden radialen Abstand koaxial.
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In weiterhin vorteilhafter Weise ist hierbei die Ölleitkontur an einer axialen Stirnseite des Lagerinnenrings am Außendurchmesser bündig angeschlossen.
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Es ist des Weiteren von Vorteil, wenn die Ölleitkontur eine ringförmige radiale Ölleitfläche bildet, an der das aus der Ölzulauföffnung am Außendurchmesser der Sonnenradwelle radial austretende Öl in axiale Richtung auf die Außenverzahnung der Sonnenradwelle leitbar ist.
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Die erfindungsgemäße Getriebeanordnung kann in besonders vorteilhafter Weise in einem Fahrzeug verwendet werden, wobei die Getriebeanordnung ein Planetengetriebe zum elektrischen Antrieb einer antreibbaren Achse eines Fahrzeugs umfasst.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 eine geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Getriebeanordnung für ein Fahrzeug in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus 1,
- 3 eine geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Getriebeanordnung für ein Fahrzeug in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus 3.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung für ein Fahrzeug in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Getriebeanordnung weist eine zentrale Sonnenradwelle 1 mit einer einteilig mit dieser ausgeführten Außenverzahnung 2 auf. Die Sonnenradwelle 1 ist Teil eines Planetengetriebes 3. Zur radialen Abstützung der Sonnenradwelle 1 ist ein Radiallager 4 mit einem Lagerinnenring 5 vorgesehen, der mit dem Innendurchmesser auf dem Außendurchmesser der Sonnenradwelle 1 angeordnet ist. Über das Radiallager 4, das als Vierpunktlager ausgeführt ist, ist die Sonnenradwelle 1 an einem Planetenradträger 23 des Planetengetriebes 3 abgestützt, der seinerseits an einem ortsfesten Gehäuse gelagert ist. Der Lagerinnenring 5 des Radiallagers 4 ist mit dem Innendurchmesser auf dem Außendurchmesser der Sonnenradwelle 1 angeordnet. Dabei ist der Lagerinnenring 5 mit seiner dem Planetengetriebe 3 zugewandten axial inneren Stirnseite an einem Wellenabsatz der Sonnenradwelle 1 anliegend gesichert.
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Zur Schmiermittelversorgung ist am Außendurchmesser der als Hohlwelle ausgeführten Sonnenradwelle 1 eine Ölzulauföffnung 6 vorgesehen, die als Radialbohrung zwischen dem Innen- und Außendurchmesser der Sonnenradwelle 1 verläuft und mit einer an einem Wellenende in die Sonnenradwelle 1 hineingeführte zentralen Schmierölversorgung 20 kommuniziert. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 im Bereich der Ölzulauföffnung 6 an der Sonnenradwelle 1. Die Ölzulauföffnung 6 ist axial zwischen der Außenverzahnung 2 und dem Radiallager 4 ausgebildet. Im Bereich der Ölzulauföffnung 6 sind Ölleitmittel 7 zur Ölführung des an der Ölzulauföffnung 6 austretenden Öls angeordnet. Die Ölleitmittel 7 werden durch eine koaxial zur Sonnenradwelle 1 angeordnete Ölleitschale aus Kunststoff gebildet. Diese weist eine zentrale Durchgangsöffnung 8, an der die Sonnenradwelle 1 mit einem geringfügigen radialen Luftspalt beabstandet hindurchgeführt ist. Die Ölleitschale liegt mit ihrer am axial inneren Ende gebildeten planen ringförmigen Stirnseite 22 der axial äußeren planen Stirnseite der Außenverzahnung 2 durch ein geringfügiges axiales Spiel beabstandet gegenüber. An der radialen Innenseite bildet die Ölleitschale eine ringförmig umlaufende konkave Ölleitfläche 9, an der das aus der Ölzulauföffnung 6 am Außendurchmesser der Sonnenradwelle 1 radial austretende Öl in einem 90° Bogen nach axial innen auf die Außenverzahnung 2 geleitet wird. An der dem Radiallager 4 zugewandten konvexen Außenseite der Ölleitschale ist ausgehend von der Durchgangsöffnung 8 radial innen eine ringförmige axiale plane Anlagefläche 10 ausgeführt, mit der die Ölleitschale an der axial inneren Stirnseite des Lagerinnenrings 5 flächig anliegt. Die Anlagefläche 10 wird nach radial außen durch einen axialen ringförmig umlaufenden flanschartigen Vorsprung 11 begrenzt, der einen rechtwinkligen Absatz mit einer ringförmigen radialen Auflagerfläche 12 am Innendurchmesser bildet. Mit dieser liegt die Ölleitschale auf einem am Bord des Lagerinnenrings 5 am Außendurchmesser gebildeten Passitz 13 auf.
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In 3 und 4 ist eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung für ein Fahrzeug in einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Ölleitmittel 14 in einen modifizierten Lagerinnenring 15 integriert sind und durch eine einteilig am Lagerinnenring 15 des Radiallagers 4 ausgeführte Ölleitkontur gebildet werden. Diese ist an der axial inneren Stirnseite 16 des Lagerinnenrings 15 flanschartig axial vorstehend ausgeführt und am Außendurchmesser bündig am Bord des Lagerinnenrings 15 angeschlossen. Die Ölleitkontur ist parallel beabstandet zur Sonnenradwelle 1 angeordnet und umfasst diese mit gleichbleibenden radialen Abstand koaxial. Sie überdeckt dabei die Ölzulauföffnung 6 und liegt mit ihrer am axial inneren Ende gebildeten planen ringförmigen Stirnseite 17 der axial äußeren planen Stirnseite der Außenverzahnung 2 durch ein geringfügiges axiales Spiel beabstandet gegenüber. An der radialen Innenseite bildet die Ölleitkontur eine ringförmig umlaufende nach radial innen ausgerichtete Ölleitfläche 24. Das aus der Ölzulauföffnung 6 am Außendurchmesser der Sonnenradwelle 1 radial austretende Öl wird an der axial inneren Stirnseite 16 des Lagerinnenrings 15 radial und an der Ölleitfläche 24 der Ölleitkontur axial geführt und an letzterer um 90° nach axial innen umgelenkt und auf die Außenverzahnung 2 geleitet.
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Das zentrale Sonnenradwelle 1 steht mit der Außenverzahnung 2 in Eingriff mit einem Satz Planetenräder 18 des Planetengetriebes 3, die radial außen mit einer Innenverzahnung eines gehäusefest angeordneten Hohlrads 19 kämmen (1 und 3). Die als Hohlwelle ausgeführte zentralen Sonnenradwelle 1 ist am von der zentralen Schmierölversorgung 20 abgewandten Ende mit einer Innenverzahnung von einer nicht dargestellten elektrischen Maschine antreibbar. Ein von der elektrischen Maschine übertragenes Drehmoment kann so über die Sonnenradwelle 1 mit der Außenverzahnung 2 auf die an der Innenverzahnung 2 des Hohlrads 1 abgestützten Planetenräder 18 und über den diese tragenden Planetenradträger 23 auf ein Abtriebsritzel 21 übertragen werden, das mit einem nicht dargestellten Differenzial einer antreibbaren Achse eines Fahrzeugs zusammenwirkt. Auf diese Weise ist über das Planetengetriebe 3 eine antreibbare Achse eines Fahrzeugs elektrisch antreibbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sonnenradwelle
- 2
- Außenverzahnung
- 3
- Planetengetriebe
- 4
- Radiallager
- 5
- Lagerinnenring
- 6
- Ölzulauföffnung
- 7
- Ölleitmittel
- 8
- Durchgangsöffnung
- 9
- Ölleitfläche
- 10
- Anlagefläche
- 11
- Vorsprung
- 12
- Auflagerfläche
- 13
- Passsitz
- 14
- Ölleitm ittel
- 15
- Lagerinnenring
- 16
- Stirnseite
- 17
- Stirnseite
- 18
- Planetenräder
- 19
- Hohlrad
- 20
- Schmierölversorgung
- 21
- Abtriebsritzel
- 22
- Stirnseite
- 23
- Planetenradträger
- 24
- Ölleitfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008000900 A1 [0002]