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Die Erfindung betrifft ein Schaltbedienelement nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Solche Schaltbedienelemente werden in Kraftfahrzeugen zur Bedienung unterschiedlichster Funktionen durch einen Benutzer eingesetzt. Beispielsweise kann das Schaltbedienelement im Lenkrad, im Armaturenbrett, in der Mittelkonsole, in einer Armablage o. dgl. im Kraftfahrzeug eingesetzt werden.
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Ein derartiges Schaltbedienelement weist eine Schaltmatte, die einen Schaltkontakt umfasst, und einen auf einer Leiterplatte befindlichen Festkontakt zur schaltbaren Zusammenwirkung mit dem Schaltkontakt auf. Weiter umfasst das Schaltbedienelement ein entlang eines Betätigungsweges bewegbares Betätigungsorgan zur schaltenden Einwirkung auf den Schaltkontakt. Bei Bewegung des Betätigungsorgans zum Schalten des Schaltbedienelements treten Geräusche auf, die in manchen Fällen als störend empfunden werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schaltbedienelement derart weiterzuentwickeln, dass die Schaltgeräusche verringert sind.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Schaltbedienelement durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Schaltbedienelement ist ein Teil der Schaltmatte im Betätigungsweg zwischen dem Betätigungsorgan und einem der Begrenzung des Betätigungswegs dienenden Anschlag angeordnet. Dadurch ist die Anschlagbewegung des Betätigungsorgans am Anschlag gedämpft. In vorteilhafter Weise wird dadurch die störende Geräuschbildung verringert. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zwecks Schutz vor äußeren Einflüssen kann ein Gehäuse für das Schaltbedienelement vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise kann der Anschlag im Gehäuse und/oder am Betätigungsorgan angeordnet sein. Die Schaltmatte kann aus einem elastischen Elastomer, insbesondere aus Silikon, bestehen, womit die Schaltmatte einfach herstellbar sowie kostengünstig ist. Das Gehäuse und/oder der Anschlag und/oder das Betätigungsorgan können aus Kunststoff bestehen. Bei dem Kunststoff kann es sich insbesondere um einen thermoplastischen Kunststoff handeln. In einfacher sowie kostengünstiger Art und Weise können dann das Gehäuse und/oder der Anschlag und/oder das Betätigungsorgan mittels Spritzgießen hergestellt werden. In kompakter Art und Weise kann der im Betätigungsweg angeordnete Teil der Schaltmatte als ein Ansatz an der Schaltmatte ausgebildet sein.
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Für eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schaltbedienelements ist nachfolgendes festzustellen.
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Bei Schaltbedienelementen mit einer Silikon-Matte als Schaltkontakt treten Geräusche bei deren funktioneller Bedienung durch den Benutzer auf. Um diese Geräusche zu eliminieren beziehungsweise zu verringern, wird die Silikon-Matte neben ihrer Hauptfunktion als Schaltkontakt gleichzeitig als ein weicher Anschlag zur Eliminierung von Geräuschen bei der Betätigung des Schaltbedienelements, insbesondere für Automotive-Anwendungen, verwendet. Hierzu bildet die Silikon-Matte ein weiches Element zwischen den KunststoffKomponenten des Schaltbedienelements zur Eliminierung von Geräuschen, indem die Silikon-Matte in der Art eines Sandwich-Konzepts zwischen dem Betätigungsorgan und dem Gehäuse angeordnet ist. Dadurch werden Geräusche während der Betätigung des Betätigungsorgans und/oder bei der Rückkehr des Betätigungsorgans in die Ausgangslage eliminiert.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass Geräusche bei Betätigung und/oder Rückstellung des Betätigungsorgans des Schaltbedienelements eliminiert beziehungsweise zumindest verringert sind. Es wird keine zusätzliche Komponente für diesen Zweck benötigt, so dass eine kompakte sowie kostengünstige Anordnung geschaffen ist. Es wird auch kein zusätzlicher Herstellvorgang, beispielsweise ein Einspritz-Vorgang als 2K(Zwei-Komponenten)-Teil mit Gummi und/oder Elastomer benötigt für die Geräusch-Eliminierung, was wiederum der Kostengünstigkeit zugute kommt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung mit verschiedenen Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- 1 schematisch ein Lenkrad mit einer ein Schaltbedienelement umfassenden Bedieneinheit für ein Kraftfahrzeug,
- 2 die Bedieneinheit aus 1 in Explosionsdarstellung,
- 3 einen Schnitt durch ein Schaltbedienelement der Bedieneinheit aus 2, wobei das Schaltbedienelement in der Ausgangsstellung befindlich ist,
- 4 das Schaltbedienelement aus 3 in dessen betätigter Stellung,
- 5 eine Bedieneinheit wie in 2 gemäß einer weiteren Ausführung,
- 6 einen Schnitt durch ein Schaltbedienelement der Bedieneinheit aus 5, wobei das Schaltbedienelement in der Ausgangsstellung befindlich ist, und
- 7 das Schaltbedienelement aus 6 in dessen betätigter Stellung.
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In 1 ist ein Lenkrad 1 für ein Kraftfahrzeug zu sehen. Das Lenkrad 1 umfasst einen Lenkradkranz 2 sowie Lenkradspeichen 3 und einen mittigen Lenkradtopf 4, in dem beispielsweise ein Airbag angeordnet sein kann. An zwei der seitlichen Lenkradspeichen 3 ist eine Bedieneinheit 5, 5' in der Art eines Multifunktionsschalters für diverse Geräte im Kraftfahrzeug, beispielsweise für das Autoradio, für das Telefon, für einen Bildschirm eines Navigationssystems o. dgl., angeordnet.
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In der einen Bedieneinheit 5 ist ein Signalgeber 7 in der Art eines Drehradgebers angeordnet. Beispielsweise ist mittels des Signalgebers 7 bei manueller Drehung von dessen Drehrad durch den Bediener ein Blättern durch ein Menü auf einem Bildschirm im Kraftfahrzeug ermöglicht. In der anderen Bedieneinheit 5' sind Schaltbedienelemente 6 zum Auslösen und/oder Schalten von Funktionen des Kraftfahrzeugs beziehungsweise der zu steuernden Geräte im Kraftfahrzeug angeordnet.
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Wie näher in 2 zu sehen ist, umfasst die Bedieneinheit 5' zwei Schaltbedienelemente 6, wobei jedes Schaltbedienelement 6 ein Betätigungsorgan 8 aufweist, mit dessen Hilfe das Schaltbedienelement 6 durch den Bediener betätigbar ist. Das Schaltbedienelement 6 besitzt weiterhin eine Schaltmatte 9, die einen Schaltkontakt 10 umfasst. Auf einer Leiterplatte 11 befindet sich ein Festkontakt 12 zur schaltbaren Zusammenwirkung mit dem Schaltkontakt 10. Zur schaltenden Einwirkung auf den Schaltkontakt 10 ist das Betätigungsorgan 8 entlang eines Betätigungsweges vom Bediener bewegbar, wobei das Betätigungsorgan 8 über einen Betätiger 13 den Schaltkontakt 10 schaltet.
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Ein Teil 14 der Schaltmatte 9 ist im Betätigungsweg zwischen dem Betätigungsorgan 8 und einem der Begrenzung des Betätigungswegs dienenden Anschlag 15 angeordnet, wie in 3 zu sehen ist. Aufgrund des weichen Teils 14 ist gemäß 4 die Anschlagbewegung des Betätigungsorgans 8 am Anschlag 15 gedämpft. Wie weiter in 2 zu sehen ist, besitzt das Schaltbedienelement 6 und/oder die Bedieneinheit 5' ein Gehäuse 16. Der Anschlag 15 ist wiederum im Gehäuse 16 und/oder am Betätigungsorgan 8 angeordnet. Die Schaltmatte 9 besteht aus einem elastischen Elastomer, insbesondere aus Silikon, und wird in einfacher Weise mittels Spritzgießen hergestellt. Das Gehäuse 16 und/oder der Anschlag 15 und/oder das Betätigungsorgan 8 bestehen aus Kunststoff, und zwar insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff, womit diese ebenfalls mittels Spritzgießen hergestellt werden können. Der im Betätigungsweg angeordnete Teil 14 der Schaltmatte 9 ist als ein Ansatz 14 an der Schaltmatte 9 ausgebildet, wie der 2 zu entnehmen ist.
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In 5 ist eine Bedieneinheit 5' entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel zu sehen. Die Bedieneinheit 5' umfasst ein Schaltbedienelement 6 mit einem mittels einer Welle 17 schwenkbar angeordneten Betätigungsorgan 8. Des Weiteren umfasst die Bedieneinheit 5' ein Gehäuse 16, in dem eine Leiterplatte 11 mit Festkontakten 12 sowie eine Schaltmatte 9 mit Schaltkontakten 10 angeordnet sind. Bei Bewegung des Betätigungsorgans 8 durch den Bediener wirkt dieses über einen Betätiger 13 auf die Schaltkontakte 10 schaltend ein. Die aus Silikon bestehende Schaltmatte 9 besitzt wiederum Ansätze 14, so dass die Bewegung des Betätigungsorgans 8 aus der Ausgangsstellung in die Betätigungsstellung gemäß 6 sowie die Rückstellung des Betätigungsorgans 8 von der Betätigungsstellung in die Ausgangsstellung gemäß 7 gedämpft ist. Dadurch werden wiederum entsprechende Anschlaggeräusche des Betätigungsorgans 8 am Gehäuse 16 verringert beziehungsweise eliminiert.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen der durch die Patentansprüche definierten Erfindung. So kann ein erfindungsgemäßes Schaltbedienelement 6 nicht nur für Multifunktionsschalter im Lenkrad sondern auch für sonstige Bedienschalter, Bedienfelder im Automotive- und/oder Consumerbereich o. dgl. Verwendung finden.
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Bezugszeichenliste
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- 1:
- Lenkrad
- 2:
- Lenkradkranz
- 3:
- Lenkradspeiche
- 4:
- Lenkradtopf
- 5, 5':
- Bedieneinheit (am Lenkrad)
- 6:
- Schaltbedienelement
- 7:
- Signalgeber
- 8:
- Betätigungsorgan
- 9:
- Schaltmatte
- 10:
- Schaltkontakt
- 11:
- Leiterplatte
- 12:
- Festkontakt
- 13:
- Betätiger
- 14:
- Teil (der Schaltmatte) / Ansatz
- 15:
- Anschlag
- 16:
- Gehäuse
- 17:
- Welle