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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf das Gebiet der Rohstoffgewinnung und insbesondere auf ein Verfahren zur Aufbereitung und/oder Nutzbarmachung eines Gemisches, wie beispielsweise Rotlage, Abraum oder Erdaushub.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG/STAND DER TECHNIK
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Bei der Rohstoffgewinnung fällt in der Regel eine im Wesentlichen unbrauchbare Schicht zwischen Oberboden und dem tatsächlich abzubauenden Material an.
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Das Material in dieser Schicht kann aufgrund seiner Beschaffenheit oder Zusammensetzung (Schluffanteil) bislang nicht verwertet/verwendet werden und muss somit entsorgt werden.
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Die
EP 0 974 702 A2 beschreibt eine Bodenbearbeitungsmaschine mit einer Hauptrahmenstruktur, die an deiner Antriebseinrichtung vorgesehen ist, um darauf eine Bodenzufuhrstufe zu tragen, die wenigstens einen Bodentrichter und einen Additivtrichter zum Zuführen von Boden und einem Bodenverbesserungsmaterial einschließt, eine Bodenbearbeitungswanne, die intern mit einer Mischeinrichtung zum Mischen von Boden und dem additiven Material versehen ist, sowie eine Boden-Austragstufe für aufbereiteten Boden.
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Die
US 2003/0164418 A1 beschreibt ein Verfahren zum Recycling von auf einer Baustelle gewonnenen, überwiegend nicht granulösem kohäsiven Material aus einer Aufgrabung, das unmittelbar zur Verwendung als Hinter- oder Auffüllung geeignet ist. Der abgebaute Abraum wird aufgelockert und sodann mechanisch mit bis zu 30% von körnigem Material und zwischen 1-10% Pulvermaterial gemischt. In einer Maschine werden die Komponenten kontinuierlich zusammen mit Wasser in den korrekten Anteilen gemischt und in das Ausgabematerial verarbeitet.
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AUFGABENSTELLUNG
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, um zuvor nicht verwertbares bzw. verwendbares Material aufzubereiten und/oder nutzbar zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch Gegenstände gemäß der unabhängigen Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Aufbereitung eines Gemisches wie beispielsweise Rotlage, Abraum oder Erdaushub, kann die Schritte umfassen:
- (i) Bereitstellen eines Gemisches, wobei das Gemisch wenigstens ein erstes Material und ein zweites Material umfasst,
- (ii) Separieren des ersten Materials, um einen ersten Materialstrom zu erzeugen,
- (iii) Erfassen von einer Materialeigenschaft des ersten Materialstroms mittels einer Detektionseinheit;
- (iv) automatisches Zugeben eines Zusatzmaterials zu dem ersten Materialstrom, wobei das Zusatzmaterial in Abhängigkeit von der erfassten Materialeigenschaft zugegeben wird;
- (v) Vermengen des Zusatzmaterials mit dem Material des ersten Materialstroms, um eine Materialkomposition zu erzeugen,
wobei das Zusatzmaterial eine Abtrennung eines dritten Materials von der Materialkomposition bewirkt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiter
- (vi) Separieren des dritten Materials von der Materialkomposition umfassen.
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Nachfolgend können die Begriffe „Gemisch“ und „Material“ austauschbar verwendet werden. Anzumerken ist, dass ein Material ein oder auch mehrere verschiedene Bestandteile bzw. Komponenten aufweisen kann.
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Im Folgenden wird unter einem Gemisch ein Ausgangsstoff verstanden, der in einer im Wesentlichen schüttfähigen Form vorliegt. Der Ausgangsstoff umfasst Materialen und Stoffe insbesondere in folgenden Zuständen: flüssig, plastisch oder teigig, breiig oder pastenförmig, körnig oder pulverförmig, spanförmig, faserförmig, gas- oder dampfförmig, ionisiert.
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Unter Aufbereitung eines Gemisches soll eine (erneute) Nutzbarmachung eines ansonsten nicht verwertbaren Gemisches bzw. Ausgangsstoffes verstanden werden.
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Gemisch soll weiter einen Ausgangsstoff bezeichnen, der wenigstens zwei Materialien umfasst. Insbesondere kann auch eine Vielzahl von Materialien in einem Gemisch umfasst sein, welche beispielsweise nach ihrem Zustand (flüssig, plastisch oder teigig, breiig oder pastenförmig, körnig oder pulverförmig, spanförmig, faserförmig, gas- oder dampfförmig, ionisiert, etc.) unterschieden werden können.
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Die Verteilung der Materialien und/oder Teilchen in einem Gemisch kann dabei homogen oder zufällig sein.
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Ein Gemisch kann dabei beispielsweise als Schüttgut, Abraum, Erdaushub, Rotlage, Sand, Kies, Erde, Granulate, Bau- und/oder Gesteinssubstanzen vorliegen. Das Gemisch kann beispielsweise einen variierenden Anteil an mineralischem Kies sowie einen je nach Abbaugebiet variierenden prozentual unterschiedlichen, erdigen schluffigen Anteil aufweisen.
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Ein Gemisch kann wenigstens zwei oder mehr (gleiche/identische) Materialien unterschiedlicher Korngröße, wie beispielsweise unterschiedlich große/r Steine/Kies, oder zwei oder mehr unterschiedliche Materialien im Wesentlichen gleicher und/oder unterschiedlicher Korngröße, wie beispielsweise Kies/Steine und Zement, oder Kies/Steine und Erde aufweisen. Das Gemisch kann beispielsweise auch Schotter umfassen. Die Materialien in einem Gemisch können abgesehen von der Korngröße beispielsweise auch gleiche und/oder unterschiedliche Dichten, chemische Eigenschaften oder andere aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiter Prüfen des Gemisches auf Eignung weiteren Aufbereitung umfassen. Dabei kann das Gemisch z.B. in Bezug auf Korngröße, Dichte, Stoffzusammensetzung, Schluffanteil, Verunreinigung, Rohstoffvorkommen, Zustand, Bestandteile und/oder Materialbeschaffenheit analysiert werden. Ein Gemisch, das nicht mehr verwertet werden kann, bzw. Material, das keinerlei verwertbaren bzw. aufbereitbaren Ausgangsstoffe und/oder Bestandteile aufweist, wird entsorgt.
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Unter Separieren kann im Folgenden das Selektieren, Trennen oder Aussieben von einem oder mehr Materialien aus einem Gemisch verstanden werden. Insbesondere kann das Separieren bzw. Sieben beispielsweise auf der Basis eines Materialzustandes (flüssig, plastisch oder teigig, breiig oder pastenförmig, körnig oder pulverförmig, spanförmig, faserförmig, gas- oder dampfförmig, ionisiert, etc.), einer Teilchendichte des Materials, einer Teilchen- bzw. Korngröße des Materials oder einer anderen Art durchgeführt werden.
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Separieren des ersten Materials, um einen ersten Materialstrom zu erzeugen, kann beispielsweise mittels einer Separier-Vorrichtung (wie z.B. einer Sternsiebanlage und/oder einer Zweidecksiebanlage) erfolgen bzw. durchgeführt werden.
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Im Folgenden soll mit einem Materialstrom eine (z.B. kontinuierlich) bereitgestellte Menge von (beispielsweise gesiebtem) Material verstanden werden, welches im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften in Bezug auf Korngröße, Dichte, Zustand und/oder Materialbeschaffenheit aufweist und, beispielsweise auf einem Förderband, kontinuierlich abgeführt und/oder (weiter) transportiert wird.
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Zusatzmaterial beschreibt einen Ausgangsstoff, der ebenfalls in einer im Wesentlichen schüttfähigen Form vorliegt und dem (separierten) Material zugegeben werden kann.
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Korngröße beschreibt die Größe einzelner Partikel, Teilchen oder Körner in einem Material, Ausgangsstoff oder Gemisch. Eine Korngröße kann einen Bereich von Körnern mit verschiedenen Korndurchmessern angeben, beispielsweise von Gesteins- und Mineralkörnern.
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Eine Materialkomposition ist eine Vermengung/Vermischung bzw. ein Gemenge von einem oder mehr Materialien, welche im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften eines Gemisches aufweist. Im Folgenden soll jedoch unter der Materialkomposition ein mit dem Zusatzmaterial vermengtes Gemisch oder Material verstanden werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung eines Gemisches kann das erste Material beispielsweise eine Korngröße K1 in einem Bereich von etwa 0 mm ≤ K1 < 150 mm aufweisen. Das Zusatzmaterial kann ein Trocknungsmittel sein, welches der Materialkomposition Flüssigkeit entzieht und die Materialkomposition dadurch separierbar wird, bzw. diese separierbar macht. Trocknungsmittel sind Stoffe, die Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser, oder andere Lösungsmittel entziehen. Die Trocknung kann dabei statisch oder dynamisch sein. Ein Trocknungsmittel kann dabei in flüssiger Form vorliegen, oder beispielsweise auch als pulverförmiges Material bzw. pulverförmiger Stoff, wie z.B. Kalk (Pulver).
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Insbesondere kann das Trocknungsmittel einen plastischen oder teigigen, lehmigen, breiigen oder pastenförmigen Materialzustand (beispielsweise eine Suspension) in einen körnigen oder pulverförmigen, spanförmigen, faserförmigen, spröden und/oder brüchigen Materialzustand (beispielsweise in ein Schüttgut) überführen. Wesentlich ist, dass das Zusatzmaterial dem Gemisch, Ausgangsstoff oder Material, mit dem es vermengt wird, Wasser entzieht und dieses dadurch trocknet. Dadurch wird es (weiter) separierbar bzw. siebfähig und/oder separierbar.
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Weiterhin bewirkt das Zusatzmaterial eine Abtrennung eines dritten Materials von der Materialkomposition. Unter einer Abtrennung kann beispielswese ein Lösen, Ablösen bzw. Abfallen von einem beispielsweise lehmartigen Material verstanden werden, das an dem ersten Material haftet. Als Beispiel kann nach Zugabe und Mischen des Trocknungsmittels, dieses dem lehmartigen Material Wasser entziehen. Auf dieses Weise wird das lehmartige Material getrocknet, was ein (Ab)lösen, Abfallen bzw. eine Abtrennung von dem ersten Material bewirkt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Erfassen von einer Materialeigenschaft des Materialstromes gemäß Schritt (iii) weiter
Ermitteln eines Ausgangsgewichtes des ersten Materialstroms durch
- - Wiegen des ersten Materialstroms und/oder
- - Erfassen eines Volumens des ersten Materialstroms umfasst.
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Dabei kann das Ausgangsgewicht des Materialstroms mittels der Detektionseinheit, beispielsweise mittels einer Bandwaage, gemessen/gewogen werden. Die Gewichtsermittlung erfolgt beispielsweise dynamisch, d.h. auch ein kontinuierlich transportierter bzw. beförderter Materialstrom (in ständiger Bewegung) kann damit gewogen werden. Das ermittelte Ausgangsgewicht kann anschließend verwendet werden, um beispielsweise abhängig von der Dichte des Materials, die Materialmenge des Materialstroms zu bestimmen. Abhängig von der ermittelten Materialmenge, kann das Ausgangsgewicht berechnet werden, anhand dessen sich die Menge des Zusatzmaterials bemisst, welches anschließend dem Materialstrom beispielsweise als prozentualer Anteil zugegeben werden kann.
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Die Beimischung wird dabei automatisch und stets in Abhängigkeit des ermittelten/berechneten Gewichts bzw. der Materialmenge in dem Materialstrom durchgeführt. Als Beispiel kann als Zusatzmaterial bzw. Trocknungsmittel ungelöschter, schnell reagierender Weißfeinkalk mit einem prozentualen Anteil in einem Bereich von etwa 0,5% - 3% beigemischt werden.
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Anzumerken ist, dass das Zusatzmaterial derart beigemischt wird, dass der Anteil bzw. das Verhältnis von Zusatzmaterials und Gemisch bzw. dem Material des Materialstroms im Wesentlichen gleich d.h. konstant bleibt.
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Weiter kann das Volumen des Materialstroms mittels der Detektionseinheit, beispielsweise mittels eines Lasers, erfasst bzw. vermessen werden. Dabei wird die Oberfläche in Bezug auf Länge, Breite und/oder Höhe des Materialstroms mittels Laserstrahlen abgetastet/vermessen um ein Volumen des Materialstroms zu bestimmen. Die volumetrische Messung kann, beispielsweise abhängig von der Dichte des Materials, einen Wert für das Ausgangsgewicht des Materials bereitstellen. Wie weiter oben ausgeführt, kann das Zusatzmaterial in Abhängigkeit des Ausgangsgewichtes, z.B. prozentual beigemischt werden, derart, dass das Verhältnis konstant bleibt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Zusatzmaterial also in Abhängigkeit des ermittelten Ausgangsgewichtes des ersten Materialstroms zugegeben werden, um ein im Wesentlichen konstantes Mischverhältnis zu erzeugen/erreichen.
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Ein konstantes Verhältnis zwischen Gemisch, Material bzw. Ausgangstoff und Zusatzmaterial ermöglicht eine optimale und effiziente Trocknung, beispielsweise in Bezug auf die Trockenzeit und/oder den Trocknungsgrad. Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Gemisch, Material bzw. der Ausgangsstoff mit dem Zusatzmaterial möglichst gleichmäßig bzw. homogen vermengt/vermischt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann Schritt (ii) weiter umfassen:
- - Separieren des zweiten Materials von dem Gemisch, um einen zweiten Materialstrom zu erzeugen,
- - Ermitteln, ob das zweite Material des zweiten Materialstroms eine festgelegte Korngröße K2 überschreitet,
- - Prüfen, ob sich das zweite Material zur weiteren Aufbereitung eignet;
- - Zerkleinern des zweiten Materials, wenn es die festgelegte Korngröße K2 überschreitet;
und
- - Rückführen des zerkleinerten Materials, wenn es sich zur weiteren Aufbereitung eignet, wobei nach dem Rückführen die Schritte (ii)-(vi) des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung eines Gemisches kann beispielsweise ermittelt werden, ob das Material eine zweite Korngröße von K2 > 150 mm aufweist.
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Zusätzlich kann überprüft werden, ob das zweite Material sich zur weiteren Aufbereitung eignet. Unter einer Eignung zur weiteren Aufbereitung wird insbesondere verstanden, dass in dem Material weitere verwertbare und/oder aufbereitbare Bestandteile/Materialien (bspw. verwertbare Rohstoffbestandteile wie Eisen, Kies etc.) enthalten sind. Material welches nicht weiter verwertbar und/oder aufbereitbar ist kann entsorgt werden.
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Bei der Prüfung kann das Material in Bezug auf Korngröße, Dichte, Stoffzusammensetzung, Schluffanteil, Verunreinigung, Rohstoffvorkommen, Zustand, Bestandteile und/oder Materialbeschaffenheit analysiert werden. Material, das nicht mehr verwendet bzw. nicht weiter aufbereitet werden kann, bzw. Material, das keinerlei verwertbaren Ausgangsstoffe und/oder Bestandteile aufweist, wird entsorgt.
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Das zweite Material kann, wenn es z.B. verwertbare und/oder aufbereitbare Bestandteile enthält und eine zweite Korngröße K2 überschreitet, zerkleinert werden, um anschließend, z.B. zu dem Gemisch, dem Material bzw. dem Ausgangsstoff, zurückgeführt zu werden. Auf diese Weise kann das zweite Material, welches nach dem Zerkleinern eine Korngröße in dem Bereich der Korngröße K1 aufweist, (erneut) gemäß den Schritten (ii)-(vi) des erfindungsgemäßen Verfahrens verwertet bzw. aufbereitet werden.
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Zerkleinern des Gemisches und/oder des Materials bzw. der Materialien kann mittels einer Zerkleinerungseinheit durchgeführt werden, wobei die Zerkleinerungseinheit beispielsweise eine (mobile) Brechanlage ist.
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Die Schritte (ii)-(vi) können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch beliebig oft wiederholt werden. Auf diese Weise kann die Aufbereitung des Materials bzw. des Gemischs maximiert werden und nahezu 100% des zuvor unverwertbaren Gemisches, Materials bzw. Ausgangsstoffes z.B. als Rohstoff können dadurch nutzbargemacht, weiterverwendet bzw. weiterverwertet werden. Zusätzlich können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Gemische bzw. Materialien aufbereitet werden, welche bereits entsorgt wurden, beispielsweise auf Deponien, wodurch Rohstoffe eingespart und/oder wiederverwertet werden können, sowie zusätzliches Deponievolumen eingespart werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiter die Schritte umfassen:
- - Separieren des dritten Materials, um einen dritten Materialstrom zu erzeugen,
- - Ermitteln, ob das dritte Material eine Korngröße K3 überschreitet oder unterschreitet,
- - Prüfen, ob das dritte Material sich zur weiteren Verwendung und/oder zur weiteren Aufbereitung eignet, wenn es die Korngröße K3 überschreitet und
- - Zerkleinern des dritten Materials, wenn es die Korngröße K3 überschreitet und sich zur weiteren Aufbereitung eignet; und
- - Rückführen des zerkleinerten Materials, wenn es sich zur weiteren Aufbereitung eignet, wobei nach dem Rückführen die Schritte (ii)-(vi) erneut ausgeführt werden und
- - Prüfen, ob das dritte Material sich zur weiteren Verwendung und/oder zur weiteren Aufbereitung eignet, wenn es die Korngröße K3 unterschreitet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise überprüft werden, ob das dritte Material eine Korngröße von K3 = 4 mm überschreitet.
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Zusätzlich kann überprüft werden, ob das dritte Material sich zur weiteren Aufbereitung eignet. Dabei kann das Material in Bezug auf Korngröße, Dichte, Stoffzusammensetzung, Schluffanteil, Verunreinigung, Rohstoffvorkommen, Zustand, Bestandteile und/oder Materialbeschaffenheit analysiert werden. Material, das nicht mehr verwendet bzw. nicht weiter aufbereitet werden kann, bzw. Material, das keinerlei verwertbaren Ausgangsstoffe und/oder Bestandteile aufweist, wird entsorgt.
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Das dritte Material kann, wenn es z.B. verwertbare und/oder aufbereitbare Bestandteile enthält und die dritte Korngröße K3 überschreitet, zerkleinert werden, um anschließend, z.B. zu dem Gemisch, dem Material bzw. dem Ausgangsstoff, zurückgeführt zu werden. Auf diese Weise kann das dritte Material, welches nach dem zerkleinern nun eine Korngröße in dem Bereich der Korngröße K1 aufweist, erneut gemäß den Schritten (ii)-(vi) des erfindungsgemäßen Verfahrens verwertet bzw. aufbereitet werden.
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Anzumerken ist, dass der Anteil des Zusatzmaterials in dem dritten Material, beispielsweise bei der Rückführung, erneut mit berücksichtig werden kann. Dabei kann der Anteil bzw. das Gewicht des Zusatzmaterials, welches dem dritten Material bereits (d.h. in einem ersten Durchlauf) zugegeben wurde, bei einer erneuten/weiteren Gewichtsermittlung (z.B. des Materialstroms nach dem Rückführen) mit einbezogen werden. Auf dieses Weise kann dem Material nach dem Rückführen (d.h. in einem zweiten Durchlauf) eine vergleichsweise geringere Menge von Zusatzmaterial zugegeben werden, als einem Materialstrom, der bei erstmaligem Durchlauf (noch) kein Zusatzmaterial umfasst. So kann z.B. das Mischverhältnis weiterhin konstant gehalten werden.
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Mit anderen Worten, die Menge an Zusatzmaterial kann abhängig von der bereits in dem Material vorhanden Menge an Zusatzmaterial (angepasst) zugegeben werden. Ebenfalls ist es möglich, das dritte Material, wenn es die dritte Korngröße K3 überschreitet, zu analysieren, um zu prüfen ob sich das dritte Material für die weitere Verwendung eignet.
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Unter einer Eignung zur weiteren Verwendung wird insbesondere eine Eignung des Materials als verkaufsfähiges Produkt oder als Rohstoff verstanden. Beispielsweise kann das dritte Material, wenn es die Korngröße K3 überschreitet, als Planiermaterial, Frostschutzmittel oder dergleichen verwendet/eingesetzt werden.
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Wenn das dritte Material die Korngröße K3 unterschreitet, also z.B. in einem Bereich von 0 mm ≤ K3 ≤ 4 mm liegt, kann ebenfalls geprüft werden, ob sich das dritte Material für die weitere Aufbereitung eignet und, wenn es sich für die weitere Aufbereitung eignet, zurückgeführt werden, um erneut gemäß den Schritten (ii)-(vi) des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter verwertet bzw. aufbereitet zu werden. Ebenso kann das dritte Material, wenn es die Korngröße K3 unterschreitet, auf eine Eignung zur weiteren Verwendung überprüft werden, sodass es beispielsweise im Deponiebau, als Rohrbettungsmaterial, als Flüssigboden, als Düngemittel oder für die Bodenverbesserung etc. verwendet werden kann.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
- 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Aufbereitung eines Gemisches.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen näher erläutert werden, wobei in sämtlichen Zeichnungen im Wesentlichen funktionsgleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen haben.
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1 zeigt ein beispielhaftes und erfindungsgemäßes Verfahren 2 zur Aufbereitung eines Gemisches.
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In Schritt 4 des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zunächst ein Gemisch bereitgestellt werden, welches beispielsweise einen Kiesanteil von etwa 70% und einen Schluffanteil von etwa 30% aufweist.
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In Schritt 6 kann das Gemisch auf Eignung zur weiteren Aufbereitung geprüft werden. Beispielsweise kann eine Probe des Gemisches bezüglich Qualitätsmerkmale und/oder anhand einer Bestandteilanalyse auf Eignung überprüft werden. Wenn sich das Gemisch nicht zur Aufwertung bzw. Aufbereitung eignet, kann es z.B. auf einer Deponie gemäß Schritt 8 entsorgt werden.
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Eignet sich das Material indessen zur weiteren Aufbereitung 6, kann es in Schritt 10 von dem Gemisch ein erstes Material mit einer Korngröße K1 in einem Bereich von etwa 0 mm ≤ K1 < 150 mm separiert werden und über ein Förderband weiter transportiert werden, um einen ersten Materialstrom mit dem ersten Material der Korngröße K1 zu erzeugen.
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In Schritt 12 kann das Ausgangsgewicht des Materials beispielsweise mittels einer Bandwaage oder eines Lasers ermittelt werden und in Schritt 14 kann, abhängig von dem ermittelten Gewicht des Materials, z.B. Kalk als Trockenmittel zugegeben werden.
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Die beispielhafte Kalkzugabe 14 kann dem Material bzw. dem Gemisch Flüssigkeit entziehen, wodurch das Material siebfähig bzw. weiter separierbar werden kann. Um eine optimale bzw. effiziente Trocknung zu erreichen, kann das Material mit dem Kalk in Schritt 16 vermischt/vermengt werden, wobei ein homogenes Mischverhältnis von Kalk und Material bevorzugt wird.
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Nach dem Mischvorgang 16, und nachdem der Kalk dem Material Flüssigkeit entzogen hat, in Schritt 18 von der entstandenen Materialkomposition ein drittes Material mit einer dritten Korngröße K3 separiert werden, wobei das dritte Material die Korngröße von beispielsweise etwa K3 = 4 mm überschreiten oder unterschreiten kann.
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In dem Schritt 20 kann ermittelt werden, ob das dritte Material die Korngröße K3 unterschreitet und ob sich das dritte Material, wenn es die dritte Korngröße K3 unterschreitet, für die weitere Verwendung 22, beispielsweise im Deponiebau, als Rohrbettungsmaterial, Düngemittel oder zur Bodenverbesserung eignet.
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Gleichermaßen kann das dritte Material in Schritt 24 auf Eignung zur weiteren Aufbereitung 26 geprüft werden. Weißt das dritte Material, welches die Korngröße K3 unterschreitet, beispielsweise keine aufbereitbaren Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, wird es gemäß Schritt 8 entsorgt.
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Weißt das Material, welches die Korngröße K3 unterschreitet, indessen aufbereitbare Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, d.h. ist es zur weiteren Aufbereitung 26 geeignet, kann es gemäß Schritt 28 zurückgeführt und (weiter) zerkleinert 3 werden, wobei nach dem Rückführen und Zerkleinern die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens (erneut) ausgeführt werden können.
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In dem Schritt 30 kann ermittelt werden, ob das dritte Material die Korngröße K3 überschreitet und ob sich das dritte Material, wenn es die dritte Korngröße K3 überschreitet, für die weitere Verwendung 32, beispielsweise als verkaufsfähiges Produkt, wie z.B. Planiermaterial, Frostschutzmittel etc. eignet.
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Gleichermaßen kann das dritte Material in Schritt 34 auf Eignung zur weiteren Aufbereitung 36 geprüft werden. Weißt das dritte Material, welches die Korngröße K3 überschreitet, beispielsweise keine aufbereitbare Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, kann es gemäß Schritt 8 entsorgt werden.
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Weißt das dritte Material, welches die Korngröße K3 überschreitet, indessen aufbereitbare Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, d.h. ist es zur weiteren Aufbereitung 36 geeignet, kann es gemäß Schritt 38 zurückgeführt und (weiter) zerkleinert 3 werden, wobei nach dem Rückführen und Zerkleinern die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens (erneut) ausgeführt werden. Anzumerken ist, dass dabei der Anteil des Zusatzmaterials in dem dritten Material, für die erneut Ausführung der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens mit berücksichtig bzw. einbezogen werden kann. Mit anderen Worten, die Menge an Zusatzmaterial kann abhängig von der bereits in dem Material vorhanden Menge an Zusatzmaterial (angepasst) zugegeben werden. So kann z.B. das Mischverhältnis bei den Schritten 12 und 14, weiterhin konstant gehalten werden.
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Das in Schritt 10 separierte Material mit einer Korngröße von beispielsweise K2 > 150 mm kann gemäß Schritt 40 auf Eignung zur weiteren Aufbereitung 42 geprüft werden. Weißt das zweite Material, beispielsweise keine aufbereitbare Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, kann es gemäß Schritt 8 entsorgt werden.
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Weißt das zweite Material, welches die Korngröße K2 überschreitet, indessen aufbereitbare Materialien, Bestandteile oder Komponenten auf, d.h. ist es zur weiteren Aufbereitung 42 geeignet, kann es gemäß Schritt 44 zurückgeführt und (weiter) zerkleinert 3 werden, wobei nach dem Rückführen und Zerkleinern die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens (erneut) ausgeführt werden.