-
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Einsatzfahrzeug, mit einer Sitzplatte und einer Rückenlehne, wobei an der Rückenlehne eine Trageinrichtung zusammenklappbar platzsparend vorgesehen ist.
-
Bei einem derartigen Einsatzfahrzeug handelt es sich beispielsweise um ein Rettungsfahrzeug, ein Feuerwehrfahrzeug, ein Polizeifahrzeug, ein Militärfahrzeug o.dgl. Derartige Fahrzeuge führen oftmals eine Trageinrichtung mit, mittels welcher eine verletzte Person abtransportiert werden soll. Diese Trageinrichtungen sind sperrig und benötigen im Fahrzeug infolge ihrer Sperrigkeit einen entsprechenden Platz.
-
Ein Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art ist aus der
US 6 152 401 A bekannt. Bei diesem bekannten Fahrzeugsitz ist die an der Rückenlehne vorgesehene Trageinrichtung ein integrales Bestandteil des Fahrzeugsitzes, d.h. von diesem nicht entfernbar.
-
Aus der
AU 2000 051 951 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit einer Sitzplatte und einer Rückenlehne bekannt, wobei die Rückenlehne an der Sitzplatte zwischen einer aufrechten Position und einer gestreckten Position hin und her verschwenkbar ist. In der gestreckten Position bildet sie Rückenlehne mit der Sitzplatte eine im Wesentlichen horizontale Lagerfläche für eine zu lagernde Person. Die Sitzplatte kann mit einem Verlängerungselement kombinierbar sein, um eine Vergrößerung der Lagerfläche zu bewirken.
-
Die
GB 2 286 769 A offenbart eine Sitzeinrichtung mit voneinander abgewandten Sitzen, die jeweils eine Sitzplatte und eine Rückenlehne aufweisen. Die Rückenlehnen sind oberseitig miteinander schwenkbeweglich verbunden. Die Sitzplatten sind an einer unterseitigen Führung in entgegengesetzten Richtungen beweglich vorgesehen, um in der zusammen geschobenen Position ein Paar voneinander abgewandte Sitze zu bilden, und in der auseinander geschobenen Position eine ebene Lagerfläche beispielsweise für Ambulanz-Zwecke zu bilden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei die Trageinrichtung im Fahrzeug nur einen kleinen Platz- bzw. Raumbedarf aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1, d.h. dadurch gelöst, dass die Rückenlehne mit der Trageinrichtung von der Sitzplatte entfernbar ist und die Trageinrichtung im von der Rückenlehne entfernten Zustand von der platzsparenden Lagerposition in eine aktive Tragposition verstellbar ist, in der die Rückenlehne und die Trageinrichtung eine mindestens annährend ebene Transportposition für eine zu tragende Person bilden.
-
Erfindungsgemäß befindet sich die Trageinrichtung in ihrer platzsparenden Lagerposition zusammengeklappt an der Rückseite der Rückenlehne, weil sie dort nicht störend unterbringbar ist. In der aktiven Tragposition bildet die Rückenlehne selbst in vorteilhafter Weise einen Teil der Trageinrichtung, nämlich für den Rumpf der zu transportierenden Person. Die von der Rückenlehne wegstehende Kopfstütze bildet in der aktiven Tragposition ein Auflager für den Kopf der zu transportierenden Person. Die zusammenklappbare Trageinrichtung bildet in der aktiven Tragposition das Teil für das Gesäß und die Beine der zu transportierenden Person.
-
Bevorzugt ist es, wenn bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz die Trageinrichtung ein für den Gesäßbereich einer Person vorgesehenes erstes Tragflächenelement und ein mit diesem klappbar verbundenes zweites Tragflächenelement für die Beine der Person aufweist, wobei das zweite Tragflächenelement ein Paar erste Traggriffe aufweist, und dass an der Rückenlehne ein Paar zweite Traggriffe zwischen einer platzsparenden Ruheposition und der aufgeklappten Transportposition verstellbar vorgesehen sind.
-
Um die Trageinrichtung bei einem geringen Gewicht mit einer ausreichenden mechanischen Festigkeit zu gestalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das erste Tragflächenelement ein Paar Seitenschenkelelemente aufweist, die an ihren distalen Endabschnitten mittels eines Spangenelementes miteinander verbunden sind und zwischen welchen ein Spannflächenelement vorgesehen ist. Das Spannflächenelement besteht beispielsweise aus einem Textilmaterial oder einem Kunststoff-Folienmaterial. das zweite Tragflächenelement kann ein Paar Seitenschenkelelemente aufweist, die miteinander mittels Spangenelementen verbunden sind, um bei einem geringen Gewicht die gewünschte mechanische Stabilität und Festigkeit zu erreichen.
-
Zwischen den beiden Seitenschenkelelementen des zweiten Tragflächenelementes kann ein Spannflächenelement vorgesehen sein.
-
Um die Rückenlehne mit der Trageinrichtung einfach und kraft- und zeitsparende von der Sitzplatte entfernen zu können, um anschließend die Trageinrichtung von der platzsparenden Lagerposition an der Rückseite der Rückenlehne in die aktive Tragposition einfach und zeitsparend verstellen, d.h. aufklappen zu können, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn an der Rückenlehne eine Betätigungseinrichtung vorgesehen ist. Bei der Betätigungseinrichtung handelt es sich beispielsweise um eine federnde Schnapp-Rast-Einrichtung, die manuell betätigt wird.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wesentlicher Einzelheiten des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes für ein Einsatzfahrzeug, wobei an der Rückenlehne eine Trageinrichtung zusammengeklappt platzsparend vorgesehen ist.
-
Es zeigen:
- 1 eine Ausführungsform des Fahrzeugsitzes in Blickrichtung von vorne,
- 2 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 1 in Blickrichtung von schräg hinten,
- 3 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes, ähnlich der 2, wobei die Rückenlehne mit der an ihrer Rückseite zusammengeklappt vorgesehenen Trageinrichtung von der Sitzplatte entfernt ist,
- 4 eine räumliche Darstellung der Sitzplatte mit der an ihrer Rückseite zusammengeklappt vorgesehenen Trageinrichtung,
- 5 die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, wobei die Trageinrichtung soweit aufgeklappt ist, dass das erste Tragflächenelement der Trageinrichtung mit der Rückenlehne und der von der Rückenlehne wegstehenden Kopfstütze mindestens annähernd eine gemeinsame Ebene bilden,
- 6 die Rückenlehne mit der Kopfstütze und dem ersten Tragflächenelement, ähnlich wie in 5 dargestellt, wobei jedoch auch das zweite Tragflächenelement in die aktive Tragposition aufgeklappt ist und mit dem ersten Tragflächenelement eine gemeinsame Ebene bildet, und
- 7 die Trageinrichtung in der aktiven Tragposition, in der die Rückenlehne mit der Kopfstütze und das erste und zweite Tragflächenelement mindestens annährend eine gemeinsame Ebene aufspannen, wobei auch die zweiten Traggriffe in die aktive Tragposition umgeklappt sind.
-
1 zeigt eine Ausführungsform des Fahrzeugsitzes 10 für ein Einsatzfahrzeug. Der Fahrzeugsitz 10 weist eine Sitzplatte 12 und eine Rückenlehne 14 auf. Von der Rückenlehne 14 steht eine Kopfstütze 16 weg.
-
Eine Trageinrichtung 18 ist an der Rückseite der Rückenlehne 14 zusammengeklappt platzsparend vorgesehen, wie auch aus 2 ersichtlich ist, in der gleiche Einzelheiten mit den selben Bezugsziffern wie in 1 bezeichnet sind.
-
Die Rückenlehne 14 ist mit der Sitzplatte 12 um eine Schwenkachse 20 verschwenkbar, um die Rückenlehnen-Neigung wunschgemäß einzustellen.
-
Die Rückenlehne 14 mit der Trageinrichtung 18 ist von der Sitzplatte 12 entfernbar. Das ist in 3 dargestellt. Zu diesem Zwecke ist an der Rückenlehne 14 eine Betätigungseinrichtung 22 vorgesehen, die beispielsweise als federnde Schnapp-Rast-Einrichtung ausgebildet ist. Wird die Betätigungseinrichtung 22 betätigt, kann die Trageinrichtung 18 von der platzsparend zusammengeklappten Lagerposition an der Rückseite der Rückenlehne 14 in die aktive Transportposition freigegeben werden, wie anschließend in Verbindung mit den 4 bis 7 beschrieben wird.
-
3 zeigt zwei Steckzapfen 24, die von einem Gehäuse 26 voneinander beabstandet in die gleiche Richtung wegstehen, das die Schwenkachse 20 umgibt. Die Steckzapfen 24 sind mit Rastlöchern 28 ausgebildet, die für die Betätigungseinrichtung 22 vorgesehen sind.
-
Im von der Sitzplatte 12 entfernten Zustand der Rückenlehne 14 wird die Trageinrichtung 18 von der auch in 4 gezeichneten platzsparend zusammengeklappten Lagerposition in die aktive Tragposition verstellt.
-
Die Trageinrichtung 18 weist ein erstes Tragflächenelement 30 und ein mit diesem um Scharniere 32 klappbar verbundenes zweites Tragflächenelement 34 auf. Das zweite Tragflächenelement 34 weist erste Traggriffe 36 auf. Die Trageinrichtung 18 weist außerdem zweite Traggriffe 38 auf.
-
Das erste Tragflächenelement 30 weist ein Paar erste Seitenschenkelelemente 40 auf, die mit ihren proximalen Endabschnitten 42 an einem rohrförmigen Verbindungsteil 44 quadratischen Querschnitts festgelegt sind.
-
Um die Trageinrichtung 18 in ihre aktive Tragposition zu verstellen, werden die proximalen Endabschnitte 42 der ersten Seitenschenkelelemente 40 mittels der Betätigungseinrichtung 22 an der Rückenlehne 14 festgelegt. Das ist in 5 verdeutlicht, so dass das erste Tragflächenelement 30 von der Rückenlehne 14 mindestens annähernd ebenflächig wegsteht. Anschließend wird das zweite Tragflächenelement 34 um die Scharniere 32 aufgeklappt, so dass das zweite Tragflächenelement 34 mit dem ersten Tragflächenelement 30 eine gemeinsame Ebene bildet, wie die 6 zeigt.
-
Das zweite Tragflächenelement 34 weist ein Paar zweite Seitenschenkelelemente 48 auf, die mit den ersten Seitenschenkelelementen 40 mittels der Scharniere 32 begrenzt verschwenkbar, d.h. aus- und zusammenklappbar verbunden sind.
-
Die zweiten Seitenschenkelelemente 48 sind endseitig mit den ersten Traggriffen 36 ausgebildet.
-
An der Rückseite der Rückenlehne 14 sind die zweiten Traggriffe 38 zwischen einer platzsparenden Ruheposition, wie sie in 6 gezeichnet ist, und einer aufgeklappten Tragposition, wie sie in 7 gezeichnet ist, hin und her verstellbar vorgesehen.
-
Das erste Tragflächenelement 30 weist ein Spangenelement 50 auf, das an den distalen Endabschnitten der ersten Seitenschenkelelemente 40 vorgesehen ist und diese miteinander verbindet. Zwischen den ersten Seitenschenkelelementen 40 ist ein Spannflächenelement für den Gesäßbereich einer zu transportierenden Person vorgesehen. Die zweiten Seitenschenkelelemente 48 des zweiten Tragflächenelementes 34 sind miteinander mittels Spangenelementen 54 verbunden, um eine entsprechende mechanische Stabilität zu bewirken. Zwischen den zweiten Seitenschenkelelementen 48 kann ebenfalls ein Spannflächenelement vorgesehen sein.
-
Gleiche Einzelheiten sind in den 1 bis 7 jeweils mit den selben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit allen Figuren alle Einzelheiten jeweils detailliert zu beschreiben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Sitzplatte (von 10)
- 14
- Rückenlehne (von 10)
- 16
- Kopfstütze (an 14)
- 18
- Trageinrichtung (an 14)
- 20
- Schwenkachse (für 14 in 26)
- 22
- Betätigungseinrichtung (für 14 bzw. 18)
- 24
- Steckzapfen (an 26)
- 26
- Gehäuse (an 12)
- 28
- Rastlöcher (in 24 für 22)
- 30
- erstes Tragflächenelement (von 18)
- 32
- Scharniere (zwischen 30 und 34)
- 34
- zweites Tragflächenelement (von 18)
- 36
- erste Traggriffe (an 34)
- 38
- zweite Traggriffe (von 18)
- 40
- erste Seitenschenkelelemente (von 30)
- 42
- proximale Endabschnitte (von 40)
- 44
- rohrförmiges Verbindungsteile (für 42)
- 48
- zweite Seitenschenkelelemente (von 34)
- 50
- Spangenelement (zwischen 40 und 40)
- 52
- Spannflächenelement (von 30)
- 54
- Spangenelemente (zwischen 48 und 48)
