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Die Erfindung betrifft eine Erntemaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung.
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Aus der Praxis ist es seit geraumer Zeit bekannt, dass bei einem Abernten eines Feldes mittels einer Erntemaschine ein neben der Erntemaschine fahrendes Transportfahrzeug mit zumindest einem Ladebehälter mittels eines Auswurfkrümmers der Erntemaschine mit Erntegut befüllt wird. Der Auswurfkrümmer ist üblicherweise zumindest um eine vertikale Achse drehbar an einer Tragstruktur der Erntemaschine gelagert, um den Auswurfkrümmer von einer Ruheposition, bevorzugt längs der Erntemaschine, in eine Betriebsposition, bevorzugt quer zur Längsrichtung der Erntemaschine, und zurück überführen zu können.
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So offenbart die
DE 10 2008 014 001 A1 eine Erntemaschine mit einer Überladevorrichtung in Form eines Auswurfkrümmers, welcher zur Vermeidung von Ernteverlust in Abhängigkeit von Betriebskriterien der im Erntetrieb befindlichen Erntemaschine automatisch oder manuell verschwenkt wird.
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Die
DE 10 2009 027 245 A1 offenbart eine Steueranordnung zur Kontrolle des Überladens von mittels einer Erntemaschine bereitgestellten Erntegutes auf Ladebehälter. Besagte Steueranordnung ist betreibbar basierend auf Signalen, die durch Sensoranordnungen bereitgestellt werden. Hier handelt es sich um Signale bezüglich der Position, des Füllstandes und/oder der äußeren Konturen eines ersten und eines zweiten Ladebehälters sowie die Position des Austrageendes einer Abgabevorrichtung gegenüber der Erntemaschine und der Ladebehälter.
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Die
DE 2010 004 648 A1 offenbart eine Erntemaschine mit einer Überladeeinrichtung in Form eines Auswurfkrümmers, welcher mittels zumindest eines Aktors in verschiedene Stellungen bringbar ist, um einen aus der Überladeeinrichtung austretenden Erntegutstrahl auszurichten. Im Besonderen ist hier vorgesehen, dass eine den zumindest einen Aktor betätigende Steuereinheit betreibbar ist, die Überladeeinrichtung von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung zu bringen, wobei der Erntegutstrahl in der ersten Stellung in einen ersten Ladebehälter und in einer zweiten Stellung in einen zweiten Ladebehälter gerichtet ist.
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Die
DE 10 2011 002 071 A1 offenbart ein System und ein Verfahren zur Steuerung der Erntegutüberladung von einer selbstfahrenden Erntemaschine in einen Ladebehälter. Es ist vorgesehen, dass eine Erkennungseinrichtung die relative Lage des Ladebehälters gegenüber der Erntemachine ermittelt und an eine Steuereinheit übermittelt. Die Steuereinheit betätigt einen Aktor der Überladeeinrichtung derart, dass der Erntegutstrahl innerhalb des Ladebehälters auftrifft. Darüber hinaus ist die Steuereinheit betreibbar, für das den Ladebehälter mitführende Transportfahrzeug ein Steuersignal zu generieren, das eine zum Überladen in den Ladebehälter geeignete Relativposition des Transportfahrzeugs gegenüber der Erntemaschine vorgibt.
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Die
DE 10 2007 036 797 A1 offenbart eine Erntemaschine, insbesondere Feldhäcksler, mit einer Überladeeinrichtung in Form eines am Maschinengehäuse der Erntemaschine beweglich montierten Auswurfkrümmers. Der Auswurfkrümmer ist im Hinblick auf seine Längserstreckung zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile über ein Scharnier untereinander verbunden sind. Der Auswurfkrümmer weist an seinem freien Ende eine erste Abgabestelle und im Bereich besagten Scharniers eine zweite Abgabestelle für Erntegut auf. Unter beiden Abgabestellen findet jeweils ein Transportfahrzeug Platz, so dass während die Erntemaschine fährt, ein leeres Transportfahrzeug unter die jeweils freie Abgabestelle fahren kann. Der Fahrer der Erntemaschine schaltet dann mittels betätigbarer Leitbleche den Erntegutstrom auf diese Abgabestelle um, und das volle Transportfahrzeug bleibt zurück.
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Mittels vorstehend beschriebener Erntemaschinen lässt sich sicherlich bereits eine zufriedenstellende Ernte erreichen. Ungeachtet dessen, sind in der Praxis Situationen zu verzeichnen, die eine verlustfreie Ernte und Überladung von Erntegut nicht immer zufriedenstellend gewährleisten. Derartige Situationen ergeben sich beispielsweise beim Häckselschnitt von Häckselgut während des Anschnittes, beim Freischnitt von z.B. Strommasten, an Wendungen der Erntemaschine samt Zugmaschine und Ladebehälter sowie beim Fahrzeugwechsel. Hieraus resultieren Rückstände des Erntegutes auf dem Feld. Das geschnittene, jedoch auf dem Feld liegende Verlust-Erntegut lässt sich nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand unterarbeiten mit der Folge, dass nachfolgende Frucht auf dieser Fläche nicht oder nicht optimal aufgeht. Des Weiteren können derartige Rückstände an Erntegut Wild anlocken, welches dann ebenfalls Schaden auf besagten Feldern anrichten kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine im Hinblick auf den Stand der Technik weiter verbesserte Erntemaschine zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe Ernteverluste verhindert, zumindest jedoch wirkungsvoller gemindert werden können als herkömmlich.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausgehend von einer Erntemaschine, insbesondere einem Feldhäcksler, mit einer Einrichtung zum Überladen von Erntegut in einen Ladebehälter, wobei die Einrichtung zum Überladen mittels zumindest eines Aktors relativ zur Erntemaschine verstellbar ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Einrichtung zum Überladen einen ersten und einen zweiten Auswurfkrümmer mit wenigstens je einem Führungskanal für zu überladendes Erntegut aufweist, wobei die Auswurfkrümmer unabhängig voneinander verstellbar ausgebildet sind.
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Durch diese Maßnahme, nämlich das vorteilhafte Vorsehen von zwei Auswurfkrümmern, ist das Überladen des Erntegutes von der in Bewegung befindlichen Erntemaschine in mitfahrende Ladebehälter ohne Ernteverluste, zumindest jedoch mit noch wirkungsvoller minimierten Ernteverlusten als herkömmlich ermöglicht. Die Auswurfkrümmer können unabhängig voneinander auf Ladebehälter ausgerichtet werden und dieses ohne Unterbrechung der Erntegutförderung und gegebenenfalls unabhängig vom Volumenstrom in dem einen oder anderen Auswurfkrümmer, was wiederum einen verlustfreien Wechsel der Überladung des Erntegutes von einem mitfahrenden, gegebenenfalls vollen, zu einem anderen mitfahrenden, leeren Ladebehälter ermöglicht. Unter einem Auswurfkrümmer wird vorliegend jedwede Überlade-Einrichtung verstanden, welche einen auskragenden rohrförmigen Führungskanal für besagtes Erntegut ausbildet.
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Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf vorgenannte Feldhäcksler, sondern erfasst jedwede Erntemaschine, die auf ein permanentes Überladen des Erntegutes auf einen mitfahrenden Ladebehälter angewiesen ist und eine Überladeeinrichtung der gattungsgemäßen Art zum Einsatz bringt.
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Um den Bauraum sowie den Material- und Montageaufwand für besagte Auswurfkrümmer zu minimieren, ist vorgesehen, dass die Auswurfkrümmer einenends relativ zueinander und zur Erntemaschine mittels zumindest eines Aktors um eine gemeinsame vertikale Achse mittel- oder unmittelbar auf einer Tragstruktur der Erntemaschine drehbar gelagert sind.
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Bevorzugt sind die Auswurfkrümmer mit dem Kanaleingang ihres Führungskanals an ein Basisteil mit einem gemeinsamen Basis-Führungskanal für besagtes Erntegut angeschlossen. Hieraus resultiert der Vorteil einer aufwands- und bauraumreduzierten Anordnung der Auswurfkrümmer.
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In Fortbildung der Erfindung ist des Weiteren vorgesehen, dass das Basisteil ein Bestandteil des ersten Auswurfkrümmers ist. Hieraus resultiert vorteilhaft eine Reduktion der Gesamtzahl der erforderlichen Bauteile zur Erstellung der Überladeeinrichtung der Erntemaschine.
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Eine besonders einfache und funktionssichere Ausführungsform der Erfindung erzielt man ferner dadurch, dass das Basisteil auf der Tragstruktur der Erntemaschine drehbar gelagert ist, bevorzugt mittels eines an sich bekannten Drehkranzes.
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Gemäß einer praxisnahen Ausführung der Erfindung ist des Weiteren vorgesehen, dass der zweite Auswurfkrümmer auf einer der Erntemaschine abgewandten Stützfläche des Basisteils angeordnet und auf derselben drehbar gelagert ist, bevorzugt ebenfalls mittels eines an sich bekannten Drehkranzes.
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Wie die Erfindung noch vorsieht, weist die Einrichtung zum Überladen von Erntegut zumindest ein Mittel zur wahlweisen Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms des zu fördernden und zu überladenden Erntegutes in dem einen oder dem anderen Führungskanal der Auswurfkrümmer auf.
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Dies eröffnet weite Möglichkeiten der Steuerung des Durchsatzes durch besagte Führungskanäle in Abhängigkeit des oder der mit der Erntemaschine mitfahrenden und zu befüllenden Ladebehälter.
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Weiter bevorzugt ist das zumindest eine Mittel zur wahlweisen Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms des zu fördernden und zu überladenden Erntegutes im Basisteil angeordnet. Hierdurch ist der Aufwand zur Steuerung des Erntegut-Durchsatzes bzw. des Volumenstroms an Erntegut durch besagte Führungskanäle der beiden Auswurfkrümmer hindurch vorteilhaft minimierbar.
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Gemäß einer weiteren praxisnahen Ausführungsform der Erfindung ist das zumindest eine Mittel zur wahlweisen Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms des zu fördernden und zu überladenden Erntegutes bevorzugt durch wenigstens eine Klappenvorrichtung gebildet.
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Was den zumindest einen Aktor zum Verstellen der Einrichtung zum Überladen respektive deren Auswurfkrümmer anbelangt, weist dieser bevorzugt einen Elektromotor oder einen Hydraulikmotor auf, wobei der Betrieb desselben manuell gesteuert oder unter Verwendung von Sensoren elektronisch gesteuert ist. Bevorzugt ist dabei jedem Auswurfkrümmer ein eigener Aktor zur Drehung desselben um besagte vertikale Achse zugeordnet. Alternativ kann auch nur ein Aktor vorgesehen sein, der beispielsweise über ein schaltbares Getriebe beide Auswurfkrümmer in Drehung versetzen kann.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1 äußerst schematisch eine erfindungsgemäß ausgestaltete Erntemaschine in einer Seitenansicht,
- 2 die Erntemaschine nach 1 in einer Aufsicht,
- 3 eine Schnittdarstellung einer erfindungswesentlichen Überladeeinrichtung der Erntemaschine, und
- 4a-4e äußerst schematisch eine Darstellung der erfindungsgemäß ausgebildeten Erntemaschine in Funktion.
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Die 1 und 2 zeigen eine Erntemaschine 1, welche lediglich beispielgebend einen Feldhäcksler darstellt. Besagter Feldhäcksler kommt insbesondere zur Aufnahme, Zerkleinerung und Überladung von Erntegut 2, wie beispielsweise Gras, Luzerne und Mais, in einen mit der Erntemaschine 1 bzw. dem Feldhäcksler mitfahrenden bzw. dieselbe/denselben begleitenden Ladebehälter 3 (vgl. 4a bis 4e) zum Einsatz. Die Erntemaschine 1 weist ein Maschinengehäuse 4 mit einem nicht zeichnerisch dargestellten Antriebsmotor, Räder 5, eine Fahrerkabine 6 und an ihrer Vorderfront einen Erntevorsatz 7 zur Ernte besagten Erntegutes 2 auf.
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Das Erntegut 2 wird bekanntermaßen mittels des Erntevorsatzes 7 geschnitten, vom Boden 8 des abzuerntenden Feldes 9 aufgenommen und in das Innere der Erntemaschine 1 respektive des Feldhäckslers überführt. Im Inneren der Erntemaschine 1 wird das Erntegut 2 zerkleinert und einem nicht zeichnerisch dargestellten Auswurfschacht der Erntemaschine 1 zugeführt. Mittels eines im Auswurfschacht angeordneten sogenannten Nachbeschleunigers wird das zerkleinerte (gehäckselte) Erntegut 2 beschleunigt sowie einer Einrichtung 10 zum Überladen des Erntegutes 2 auf herkömmlich einen neben oder hinter der Erntemaschine 1 fahrenden Ladebehälter 3 demselben zugeführt und nachfolgend sozusagen als Volumenstrom bzw. Erntegutstrahl auf diesen abgeworfen.
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Die Einrichtung 10 zum Überladen des Erntegutes 2 weist gemäß den 1 bis 3 einen ersten und einen zweiten Auswurfkrümmer 11, 12 auf. Die Auswurfkrümmer 11, 12 sind rohrförmig ausgebildet und weisen jeweils einen Führungskanal 13, 14 zur Führung des zu überladenden Erntegutes 2 desselben zum besagten Ladebehälter 3 auf.
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Beide Auswurfkrümmer 11, 12 sind unter Vermittlung eines gemeinsamen, rohrförmiges Basisteils 15, welches einen Basis-Führungskanal 16 zur Führung des Erntegutes 2 ausbildet, jeweils einenends um eine gemeinsame vertikale Achse 17 drehbar auf einer Tragstruktur 18 der Erntemaschine 1 gelagert. Die Tragstruktur 18 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch das Maschinengehäuse 4 gebildet. Der Basis-Führungskanal 16 korrespondiert mit dem oben bereits beschriebenen, nicht zeichnerisch dargestellten Auswurfschacht der Erntemaschine 1.
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Das rohrförmige Basisteil 15 weist tragstrukturseitig einen umlaufenden, nach radial außen gerichteten ersten Stützflansch 19 auf und ist mittels desselben sowie unter Vermittlung eines an sich bekannten und demgemäß nicht zeichnerisch dargestellten Drehlagers um besagte vertikale Achse 17 auf der Tragstruktur 18 drehgelagert. Der erste Stützflansch 19 ist lediglich beispielgebend als an sich bekannter, rotationssymmetrischer Drehkranz mit einer Stirnradverzahnung 20 ausgebildet. Die Stirnradverzahnung 20 ist zum drehenden Betrieb des Basisteils 15 bevorzugt mit einem in 3 äußerst schematisch dargestellten ersten Aktor 21 wirkverbunden.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist besagter erster Aktor 21 einen Elektromotor oder Hydraulikmotor auf, dessen Motorwelle mittels beispielsweise eines nicht zeichnerisch dargestellten Stirnrades unmittelbar an den als Drehkranz mit Stirnradverzahnung 20 ausgebildeten ersten Stützflansch 19 angeschlossene ist. Der Betrieb des ersten Aktors 21 ist manuell oder unter Verwendung von Sensoren elektronisch gesteuert. An sich bekannte, alternative Antriebsvarianten mittels anderer an sich bekannter geeigneter Getriebeanordnungen, wie beispielsweise auch Zugmitteltriebe, sind durch die Erfindung selbstverständlich mit erfasst (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der erste Auswurfkrümmer 11 fest mit dem Basisteil 15 verbunden, vorliegend einstückiger Bestandteil desselben. Hierzu ist der erste Auswurfkrümmer 11 mit dem Kanaleingang 22 seines Führungskanals 13 im Bereich der Wandung des rohrförmigen Basisteils 15 derart an dasselbe angeschlossen, dass der Basis-Führungskanal 16 des Basisteils 15 mit dem Führungskanal 13 des ersten Auswurfkrümmers 11 strömungstechnisch verbunden bzw. verbindbar ist. Der erste Auswurfkrümmer 11 steht ausgehend vom Basisteil 15 leicht schräg nach oben seitlich vom Basisteil 15 ab (vgl. insbes. 1 und 3).
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Das rohrförmige Basisteil 15 weist auf seiner der Tragstruktur 18 abgewandten Seite einen zweiten, umlaufenden und nach radial außen gerichteten Stützflansch 23 auf. Dieser bildet eine Stützfläche 24 für einen dritten, umlaufenden und nach radial außen gerichteten Stützflansch 25, welcher am Kanaleingang 26 des zweiten Auswurfkrümmers 12 angeordnet ist.
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Der zweite Auswurfkrümmer 12 ist mittels des dritten Stützflansches 25 sowie unter Vermittlung eines an sich bekannten und demgemäß nicht zeichnerisch dargestellten Drehlagers um besagte vertikale Achse 17 auf der Stützfläche 24 des zweiten Stützflansches 23 des Basisteils 15 drehgelagert. Der dritte Stützflansch 25 ist auch hier lediglich beispielgebend als an sich bekannter, rotationssymmetrischer Drehkranz mit einer Stirnradverzahnung 27 ausgebildet.
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Die Stirnradverzahnung 27 ist zum drehenden Betrieb des zweiten Auswurfkrümmers 12 bevorzugt mit einem in 3 äußerst schematisch dargestellten zweiten Aktor 28 wirkverbunden, der weiter bevorzugt ebenfalls einen Elektromotor oder Hydraulikmotor aufweist, dessen Motorwelle mittels beispielsweise eines nicht zeichnerisch dargestellten Stirnrades unmittelbar an den als Drehkranz ausgebildeten dritten Stützflansch 25 angeschlossene ist. Der Betrieb des zweiten Aktors 28 ist manuell oder unter Verwendung von Sensoren elektronisch gesteuert. An sich bekannte, alternative Antriebsvarianten mittels geeigneter Getriebeanordnungen, wie beispielsweise auch Zugmitteltriebe, sind auch hier durch die Erfindung selbstverständlich mit erfasst (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Gemäß 3 weist die Einrichtung 10 zum Überladen von Erntegut 2 ein Mittel 29 zur wahlweisen Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms des zu fördernden und zu überladenden Erntegutes 2 in dem einen oder dem anderen Führungskanal 13, 14 der Auswurfkrümmer 11, 12 auf. Das besagte Mittel 29 zur wahlweisen Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms des zu fördernden und zu überladenden Erntegutes 2 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch eine Klappenvorrichtung 30 gebildet und im Basisteil 15 respektive in dessen Basis-Führungskanal 16 angeordnet.
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Nachfolgend wird die Erfindung weiter anhand der 4a bis 4e in ihrer Funktion beschrieben.
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Die 4a bis 4e zeigen insoweit äußerst schematisch eine Aufsicht auf eine Erntemaschine 1 beispielgebend in Form eines Feldhäckslers während des Aberntens eines Feldes 9. Seitlich der Erntemaschine 1, insbesondere auf einem bereits abgeernteten Abschnitt besagten Feldes 9 fährt eine erste Zugmaschine 31, beispielsweise ein Traktor, welche/r einen fahrbaren ersten Ladebehälter 3 in Form eines Hängers zieht (vgl. 4a). Statt einer Zugmaschine 31 mit Ladebehälter 31 kann selbstverständlich auch ein an sich bekanntes Transportfahrzeug in Form eines Lastkraftwagens mit aufsitzendem Ladebehälter 31 zur Anwendung kommen, welches demgemäß durch die Erfindung mit erfasst ist (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Beispielsweise der erste Auswurfkrümmer 11 ist quer, vorliegend im rechten Winkel zur Fahrtrichtung 32 der Erntemaschine 1 und zum besagten Ladebehälter 3 hin derart ausgerichtet, dass der den ersten Auswurfkrümmer durchdringende Volumenstrom an Erntegut 2 ohne Verlust in den Ladebehälter 3 abgeworfen werden kann. In dieser Betriebssituation ist der Führungskanal 13 des ersten Auswurfkrümmers 11 freigegeben, indem die schwenkbare Klappenvorrichtung 30 den Führungskanal 14 des zweiten Auswurfkrümmers 12 verschließt (vgl. 3, durchgezogene Linienführung der Lappenvorrichtung 30). Die besagte Klappenvorrichtung 30 wird dabei bevorzugt elektromotorisch oder hydraulisch betrieben (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Der zweite Auswurfkrümmer 12 ist vorliegend in einer Ruheposition zur Erntemaschine 1 ausgerichtet, nämlich entgegen der Fahrtrichtung 32 der Erntemaschine 1. Der Betrieb des ersten Aktors 21 zur Ausrichtung des ersten Auswurfkrümmers 11 zum Ladebehälter 3 sowie die Klappenvorrichtung 30 werden dazu beispielsweise manuell durch den Fahrzeugführer der Erntemaschine 1 gesteuert. Alternativ können der erste Aktor 21 und/oder die Klappenvorrichtung 30 unter Verwendung von Sensoren auch elektronisch gesteuert sein.
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Ist der besagte erste Ladebehälter 3 weitestgehend gefüllt, bringt sich gemäß 4b während der Fahrt der Erntemaschine 1 eine zweite Zugmaschine 33 mit einem fahrbaren zweiten Ladebehälter 3' in Position zur Erntemaschine 1, indem besagte zweite Zugmaschine 33 von hinten an die Erntemaschine 1 heranfährt und gemäß 4c sich zwar parallel zur Erntemaschine 1, jedoch leicht hinter der ersten Zugmaschine 31 zwischen derselben und der Erntemaschine 1 positioniert. Der zweite Aktor 28 zur Ausrichtung des zweiten Auswurfkrümmers 12 zum zweiten Ladebehälter 3' ist derart manuell durch den Fahrzeugführer der Erntemaschine 1 oder unter Verwendung von Sensoren derart elektronisch angesteuert, dass der zweite Auswurfkrümmer 12 über dem zweiten Ladebehälter 3' positioniert ist. Hierdurch ist die Möglichkeit eröffnet, dass ein den zweiten Auswurfkrümmer 12 durchdringender Volumenstrom an Erntegut 2 ohne Verlust in den zweiten Ladebehälter 3' abgeworfen werden kann.
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Ist der erste Ladebehälter 3 im gewünschten Maße gefüllt, wird die Klappenvorrichtung 30 derart umgeschaltet, dass nunmehr der Führungskanal 13 des ersten Auswurfkrümmers 11 verschlossen und der Führungskanal 14 des zweiten Auswurfkrümmers 12 freigegeben wird (vgl. 3, gestrichelte Linienführung der Klappenvorrichtung 30). Der Volumenstrom an Erntegut 2 wird nunmehr mittels des zweiten Auswurfkrümmers 12 zum zweiten Ladebehälter 3' geführt und in diesen abgeworfen. Gemäß 4d beschleunigt die erste Zugmaschine 31 und verlässt den Überladebereich der Erntemaschine 1, indem sie vorliegend zur Seite weg fährt.
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Gemäß 4e besteht nunmehr die Möglichkeit, dass sich die zweite Zugmaschine 33 mit dem zweiten Ladebehälter 3' bei Bedarf sich günstiger zur Erntemaschine 1 anordnet.
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Ist der zweite Ladebehälter 3' im gewünschten Maße gefüllt, kann sich die erste Zugmaschine 31 mit einem leeren ersten Ladebehälter 3 wieder unter dem ersten Auswurfkrümmer 11 positionieren und nach Umschalten der Klappenvorrichtung 30 kann der erste Ladebehälter 3 mit Erntegut 2 gefüllt werden (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezug nehmend auf die eingangs beschriebenen Situationen, die herkömmlich beispielsweise beim Häckselschnitt von Häckselgut während des Anschnittes, beim Freischnitt von z.B. Strommasten, an Wendungen der Erntemaschine 1 samt Zugmaschine und Ladebehälter 3, 3' sowie beim Fahrzeugwechsel zu Ernteverlusten führen, werden zur Vermeidung besagter Ernteverluste die Auswurfkrümmer 11, 12 situationsbedingt mittels ihrer Aktoren 21, 28 dem/den betreffenden Ladebehälter/n 3, 3' nachgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erntemaschine
- 2
- Erntegut
- 3
- erster Ladebehälter
- 3'
- zweiter Ladebehälter
- 4
- Maschinengehäuse
- 5
- Räder
- 6
- Fahrerkabine
- 7
- Erntevorsatz
- 8
- Boden
- 9
- Feld
- 10
- Einrichtung zum Überladen
- 11
- erster Auswurfkrümmer
- 12
- zweiter Auswurfkrümmer
- 13
- Führungskanal (erster Auswurfkrümmer 11)
- 14
- Führungskanal (zweiter Auswurfkrümmer 12)
- 15
- Basisteil
- 16
- Basis-Führungskanal
- 17
- Achse
- 18
- Tragstruktur
- 19
- erster Stützflansch (Basisteil 15)
- 20
- Stirnradverzahnung
- 21
- erster Aktor
- 22
- Kanaleingang (erster Auswurfkrümmer 11)
- 23
- zweiter Stützflansch (Basisteil 15)
- 24
- Stützfläche (zweiter Stützflansch 23)
- 25
- dritter Stützflansch (zweiter Auswurfkrümmer 12)
- 26
- Kanaleingang (zweiter Auswurfkrümmer 12)
- 27
- Stirnradverzahnung
- 28
- zweiter Aktor
- 29
- Mittel zur Veränderung des Durchsatzes und/oder zur Unterbrechung des Volumenstroms
- 30
- Klappenvorrichtung
- 31
- erste Zugmaschine
- 32
- Fahrtrichtung
- 33
- zweite Zugmaschine
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008014001 A1 [0003]
- DE 102009027245 A1 [0004]
- DE 2010004648 A1 [0005]
- DE 102011002071 A1 [0006]
- DE 102007036797 A1 [0007]