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Die Erfindung betrifft ein Heckleuchtenmodul für ein Fahrzeug mit mehreren diskreten Lichtquellen. Außerdem betrifft die Erfindung eine Heckleuchte mit mehreren derartigen Heckleuchtenmodulen.
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Heckleuchten von Fahrzeugen werden hinsichtlich des Fahrzeugdesigns und einer der Marke entsprechenden eigenständigen Designsprache immer wichtiger. Daher werden häufig entsprechende Maßnahmen unternommen. Es werden beispielsweise Lichtleiter oder eine Vielzahl von einzelnen Lichtquellen eingesetzt, um ein charakteristisches Design einer Heckleuchte zu erzielen und gleichzeitig eine ausreichende Lichtabstrahlung sicherzustellen, sodass die Heckleuchte ihren Zweck erfüllt und den geltenden Vorschriften genügt.
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Ein Beispiel für den Einsatz von Lichtleitern mit entsprechenden Vorsprüngen zur gezielten Auskopplung von Licht, welches dann durch Öffnungen als Blende ausgekoppelt wird, ist beispielsweise aus der
DE 10 2016 118 407 A1 bekannt. Die Aufbauten sind dabei relativ komplex, da sie zum Auskoppeln des Lichts im Bereich der Lichtleiter gezielte Vorsprünge erforderlich machen, welche dann immer nur in der Lage sind, das Licht genauso auszukoppeln, wie es durch die Vorsprünge konstruktiv vorgegeben wird. Damit ist einerseits keine Veränderung der Lichtcharakteristik am Fahrzeug selbst möglich und andererseits muss für eine Vielzahl von verschiedenen Fahrzeugen eine Vielzahl von unterschiedlich ausgestalteten Lichtleitern vorgehalten werden, was hinsichtlich des Aufwands mit Bezug auf die Logistik erheblich ist.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Heckleuchtenmodul und eine Heckleuchte mit derartigen Modulen anzugeben, welche eine hohe Flexibilität bei eigenständigen Designaspekten ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Heckleuchtenmodul mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Im Anspruch 9 ist eine Heckleuchte angegeben.
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Das erfindungsgemäße Heckleuchtenmodul für ein Fahrzeug weist mehrere diskrete Lichtquellen auf, so wie es allgemein aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die erfindungsgemäße Idee hinter dem Heckleuchtenmodul ist es dabei, dass die Lichtquellen auf verschiedenen über einen Aktuator gegeneinander beweglichen Trägerelementen angeordnet sind. Die Anordnung der Lichtquellen, welche gemäß einer bevorzugten Weiterbildung als LEDs ausgebildet sein können, auf Trägerelementen hat den Vorteil, dass durch einen Aktuator die Lichtquellen bewegt werden können. So kann insbesondere ihr Abstand variiert werden, um beispielsweise sich in der Größe verändernde Lichtmuster oder sich durch den geringeren Abstand der einzelnen Lichtquellen zueinander in der Intensität ändernde Lichtmuster hervorzurufen. Hierdurch ergeben sich völlig neue Möglichkeiten hinsichtlich der Beleuchtung und der Designsprache.
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Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Idee sieht es dabei vor, dass die Trägerelemente gemeinsam eine Irisblende ausbilden. Eine solche Irisblende ist allgemein bekannt und in zuverlässiger, einfacher und kostengünstiger Bauart am Markt verfügbar. Die einzelnen Trägerelemente können dann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung die Verschlusselemente der Irisblende ausbilden, die über einen an einem Blendenring angeschlossenen Aktuator bewegbar sind. Wenn dann auf den Trägerelementen bzw. Verschlusselementen die einzelnen Lichtquellen angeordnet sind, lassen diese sich einfach bewegen. Beispielsweise lässt sich bei einer Irisblende mit fünf oder sechs Verschlusselementen ein geometrisches Muster ausbilden, welches als Fünfeck oder Sechseck gestaltet ist und aus größerer Entfernung als Kreis wahrgenommen werden kann. Durch ein Verstellen der Irisblende mit den darauf angeordneten Lichtquellen lässt sich dann dieses geometrische Objekt bzw. der Kreis in seinem Durchmesser verändern.
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Der Aktuator kann dabei als einfacher elektrischer Motor ausgebildet sein, welcher eine Spindel aufweist. Der Blendenring kann dann insbesondere eine Spindelmutter aufweisen, welche auf dieser Spindel läuft, um so sehr einfach durch das Ansteuern des elektromotorischen Aktuators in der einen oder anderen Drehrichtung die Irisblende zu verstellen und die Geometrie des abgestrahlten Lichts zu verändern.
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Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Idee kann es dabei vorsehen, dass auf jedem der beweglichen Trägerelemente der Irisblende wenigstens eine Lichtquelle angeordnet ist, um so alle verfügbaren Trägerelemente entsprechend zu nutzen.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Idee kann es ferner vorsehen, dass hinter der Irisblende, also auf der den Lichtquellen abgewandten Seite der Irisblende, wenigstens eine weitere Lichtquelle angeordnet ist. Eine solche weitere Lichtquelle auf der der Umgebung abgewandten Seite der Irisblende kann dann zusätzlich zu den Lichtquellen auf den Trägerelementen der Irisblende Licht abgeben, wobei der Durchmesser des in die Umgebung scheinenden Lichts sich mit der Einstellung des Durchmessers der Irisblende verändert, sodass ein zusätzlicher Effekt erzielt werden kann.
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Insbesondere können mehrere derartige Heckleuchtenmodule zu einer Heckleuchte kombiniert werden, sodass innerhalb einer Heckleuchte beispielsweise drei oder fünf derartige Module angeordnet sind, welche im Idealfall unabhängig voneinander angesteuert werden können und so eine Vielzahl von Möglichkeiten hinsichtlich der Abstrahlung von Licht ermöglichen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Idee ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Heckleuchtenmoduls;
- 2 bis 4 verschiedene Stellungen einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Heckleuchtenmoduls; und
- 5 eine Heckleuchte mit mehreren derartigen Heckleuchtenmodulen.
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In der Darstellung der 1 ist eine mögliche Ausführungsform eines Heckleuchtenmoduls 1 dargestellt. Dieses besteht im Wesentlichen aus einer Basisplatte 2, auf welcher in der Art einer Irisblende mehrere Trägerelemente 3 als Verschlusselemente der Irisblende angeordnet sind. Jedes dieser Trägerelemente 3 ist um eine Achse 4, welche es mit der Basisplatte 2 verbindet, drehbar ausgeführt, wie es bei Irisblenden allgemein bekannt und üblich ist. Ober- oder unterhalb der Trägerelemente 3 befindet sich, in der Darstellung der 1 gestrichelt angedeutet, ein sogenannter Blendenring 5, welcher mit jedem der Trägerelemente 3 über ein Langloch 6 und einen auf dem Trägerelement 3 angeordneten Stift 7 in Verbindung steht. Wird der Blendenring 5 nun verdreht, dann gleiten die Stifte 7 in den Langlöchern 6, sodass sich ein unterschiedlicher Durchmesser einer zentralen Öffnung 8 der Irisblende ergibt. Diese zentrale Öffnung 8 ist hier jedoch von untergeordneter Bedeutung, sie kann jedoch zum Durchlassen von Licht einer im Bereich der Basisplatte 2 und damit hinter den Trägerelementen 3 angeordneten Lichtquelle, welche hier nicht dargestellt ist, genutzt werden.
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Auf jedem der Trägerelemente 3 befindet sich eine Lichtquelle 9, beispielsweise eine lichtemittierende Diode. Diese Lichtquelle 9 wird beim Verstellen der Irisblende entsprechend bewegt, sodass die Lichtquellen 9 je nach Stellung des Blendenrings 5 unterschiedliche Positionen einnehmen. In den Darstellungen der 2, 3 und 4 ist dies entsprechend dargestellt, wobei im dortigen Beispiel nicht wie in 1 eine fünfteilige, sondern eine sechsteilige Irisblende Verwendung findet. Selbstverständlich ist dies ebenso möglich. Auch können noch feiner unterteilte Irisblenden eingesetzt werden. In den Darstellungen der 2 bis 4 bilden die jeweils sechs Lichtquellen 9 in 2 eine mittlere Öffnung und damit ein mittelgroßes Sechseck, welches aus der Ferne auch als Ring wahrgenommen werden wird. In der Darstellung der 3 ist die größtmögliche Öffnung 8 gezeigt, in der Darstellung der 4 eine sehr kleine Öffnung 8. Je nach Stellung des Blendenrings 5 können so also unterschiedliche optische Eindrücke erzeugt werden. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn hinter der zentralen Öffnung 8 der Irisblende ebenfalls eine Lichtquelle angeordnet ist, sodass zusätzlich zu den einzelnen Lichtquellen 9 noch ein durchscheinendes Licht mit unterschiedlichem sichtbarem Durchmesser emittiert wird.
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Zum Bewegen des Blendenrings 5 wird ein Aktuator benötigt. Dieser kann beispielsweise in Form eines Elektromotors 10 mit einer Spindel 11 ausgebildet sein. Eine Spindelmutter 12 ist über ein Drehgelenk 13 schwenkbar mit dem Blendenring 5 verbunden und erlaubt so durch ein Betätigen des Motors 10 eine Verstellung des Blendenrings 5, indem die Spindelmutter 12 entsprechend der Pfeilrichtung nach rechts oder links verschoben wird und der Blendenring 5 entsprechend verdreht wird. Damit lassen sich unterschiedliche Durchmesser einstellen. Die Darstellung der 1 entspricht dabei vom Durchmesser der zentralen Öffnung 8 in etwa der Darstellung in 2, sodass bei einer Bewegung der Spindelmutter nach links die Öffnung größer wird wie in 3, oder nach rechts kleiner wie in 4.
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Mit diesem Aufbau ist es möglich, unterschiedliche Größen der lichtemittierenden Objekte, hier des Sechsecks in den 2 bis 4 bzw. des Fünfecks in der 1, zu erreichen. Im Idealfall werden mehrere derartige Heckleuchtenmodule 1 miteinander kombiniert, um eine Heckleuchte 14 auszubilden. In der Darstellung der 5 ist das Heck 15 eines Fahrzeugs beispielhaft angedeutet. Die Heckleuchte 14 ist eingezeichnet und umfasst in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel drei der Heckleuchtenmodule 1, beispielsweise in der in den 2 bis 4 gezeigten Bauart. In dem in 5 dargestellten Beispiel sind die Durchmesser der einzelnen Sechsecke dabei gleich eingestellt, sie können jedoch auch unabhängig voneinander variiert werden, indem die entsprechenden Aktuatoren bzw. der Elektromotor 10 jedes einzelnen Heckleuchtenmoduls 1 unabhängig von den anderen angesteuert wird. Hierdurch lassen sich beispielsweise von innen nach außen verlaufende Größenunterschiede der Sechsecke realisieren.
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Damit ergibt sich eine hohe Flexibilität und eine sehr einfache Wiedererkennung der Heckleuchte 14 beispielsweise im Rahmen eines markentypischen Designs, da derartige Heckleuchten 14, welche sich entsprechend bewegen, sehr auffällig sind und dem Betrachter sehr gut im Gedächtnis bleiben.
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Die Variation des Abstandes der einzelnen Lichtquellen 9 zueinander lässt sich beispielsweise situationsabhängig realisieren, sodass diese beispielsweise im Falle eines Abbremsens pulsierend aufeinander zu- und voneinander wegbewegt werden, sodass das Sechseck quasi „atmet“ oder dergleichen. Auch ist es denkbar, beispielsweise hinter der zentralen Öffnung 8 der Irisblende einen Fahrtrichtungsanzeiger anzubringen, welcher durch das Öffnen der zentralen Öffnung 8 bei Bedarf überhaupt erst sichtbar wird, während er ansonsten bei weitgehend geschlossener Zentralöffnung der Irisblende weitgehend unsichtbar bleibt und das Design nicht negativ beeinflusst, beispielsweise aufgrund der typischerweise für Fahrtrichtungsanzeiger genutzten orangen Farbe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016118407 A1 [0003]