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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung mit einem länglichen lichtabstrahlenden Lichtleiter und mit einer Abdeckung, die im Lichtstrahlweg des Lichtleiters zum Beeinflussen des ausgesendeten Lichtes angeordnet ist.
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Aus der
DE 20 2016 007 703 U1 ist eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung mit einem länglichen Beleuchtungselement wie z. B. einem Lichtwellenleiter bekannt geworden. Ein Profilelement des Fahrzeugbauteils ist mit einem sich längs des Profilelements erstreckenden nutförmigen Kanal gebildet, in dem der Lichtwellenleiter eingesetzt ist. Der Kanal öffnet sich über eine schlitzförmige Öffnung, an die sich zumindest eine Reflexionsfläche des Profilelements anschließt. Der Lichtwellenleiter ist derart in dem Kanal am Profilelement angeordnet, dass vom Lichtwellenleiter abgestrahltes Licht nicht direkt nach außen gelangt, sondern über die Reflexionsfläche nach außen reflektiert wird. Damit wird ein von außen sichtbarer breiter Lichtstreifen erzeugt. Zum Abdecken des Lichtwellenleiters kann in der Öffnung des Kanals eine Streuscheibe angeordnet sein, die mattiert oder gefärbt sein kann und die Lichtstrahlung dementsprechend beeinflussen kann. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass zum Erzielen einer besonderen dekorativen Wirkung der Lichtwellenleiter oder die Öffnung bereichsweise abgedunkelt oder maskiert oder die Streuscheibe abgedunkelt sein kann, um nicht beleuchtete Bereiche zu erhalten. Der Lichtwellenleiter strahlt nach dem Einschalten Licht über seine gesamte Länge ab.
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Aus der
DE 10 2010 024 573 A1 ist eine Verblendung für ein Fahrzeugkarosserieteil bekannt geworden, die ein eine LC-Folie umfassendes schaltbares Glas aufweist. Zwischen dem Karosserieteil und der Verblendung kann eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein, die mehrere verschiedenfarbige Lichtquellen umfassen kann.
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Aus der
DE 101 29 953 A1 ist eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung mit einem länglichen lichtabstrahlenden Lichtleiter bekannt geworden. Der Lichtleiter, insbesondere ein stabförmiger Rundlichtleiter, ist an einem Reflektor angeordnet, der das vom Lichtleiter über eine Lichtaustrittsfläche in einer Hauptabstrahlrichtung abgestrahlte Licht zu einer zu beleuchtenden Lichtscheibe reflektiert, durch die das Licht nach außen abstrahlt. Am Lichtleiter ist gegenüber der Lichtaustrittsfläche eine reflektierende Fläche angeordnet, über die vom Lichtleiter abgestrahltes Licht zusätzlich in Hauptabstrahlrichtung abgestrahlt wird. Die vielfachen Lichtreflexionen führen zu einer homogenen großflächigen Innenraumbeleuchtung dieser Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung zu schaffen, die hinsichtlich der Beeinflussung der Lichtabstrahlung oder der Erzeugung spezieller Lichteffekte vereinfacht und verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zumindest eine Abdeckung zumindest einen Abschnitt des Lichtleiters abdeckt und dass die zumindest eine Abdeckung von zumindest einer schaltbaren Folie gebildet ist, die in zumindest zwei unterschiedliche Lichtbeeinflussungsstellungen, insbesondere Lichtdurchlässigkeitsstellungen, schaltbar ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine derartige Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung ist insbesondere zur Anordnung und für eine Beleuchtung im Fahrzeuginnenraum vorgesehen, beispielsweise als Ambientebeleuchtung mittels Lichtleisten an Verkleidungen im Fahrzeuginnenraum oder an Fahrzeugtüren durch Anstrahlen solcher Verkleidungen oder der Unter- oder Innenseite eines Fahrzeugdaches, Fahrzeughimmels oder Rollos. Die Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung kann auch zum Einkoppeln von aus dem Lichtleiter abgestrahltem Licht in ein Leuchtbauteil wie z. B. eine Fahrzeugdachscheibe oder Leuchtscheibe aus Glas oder PMMA vorgesehen sein. Während bekannte Lichtleiter solcher Beleuchtungsvorrichtungen, die über ihre gesamte Länge Licht abstrahlen, nur in ihrer gesamten Lichtabstrahlung ein- und ausgeschaltet und gegebenenfalls gedimmt werden können und weitere spezielle Lichteffekte nicht einstellbar sind, können durch die Anordnung zumindest einer schaltbaren Folie und insbesondere mehrerer schaltbaren Folien, die in zumindest zwei unterschiedliche Lichtdurchlässigkeits- oder Lichtbeeinflussungsstellungen schaltbar ist bzw. sind, wahlweise spezielle Lichtmuster oder Lichteffekte erzielt werden. Als schaltbare Folie wird eine LC-Folie wie auch eine PDLC-Folie (Liquid Crystal“ bzw. „Polymer Dispersed Liquid Crystal“) bezeichnet wie auch ein Glas, das eine solche Folie aufweist („schaltbares Glas“). Als Lichtdurchlässigkeits- oder Lichtbeeinflussungsstellungen werden Schaltstellungen wie z. B. eine transparente Lichtdurchlassstellung, eine opake Lichtsperrstellung oder eine gedimmte Zwischenstellung bezeichnet.
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Die Abdeckung bzw. die schaltbare Folie kann unmittelbar am Lichtleiter angeordnet sein, beispielsweise als Ummantelung. Andererseits kann die Abdeckung bzw. die schaltbare Folie vom Lichtleiter beabstandet angeordnet sein, z. B. mittels einer Halterung der Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung, die auch eine einfache Befestigung der gesamten Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung als Baueinheit ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise sind demnach zumindest zwei schaltbare Folien vorgesehen, die einzeln ansteuerbar sind und bezüglich des Lichtleiters unterschiedliche und insbesondere segmentierte Lichtgestaltungen mit diesem einen Lichtleiter ermöglichen.
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In bevorzugter Gestaltung ist vorgesehen, dass die zumindest zwei Folien unterschiedliche flächige Abdeckungen im vom Lichtleiter ausgehenden Lichtstrahlweg bilden. Solche unterschiedliche flächige Abdeckungen können beispielsweise unterschiedliche Segmente in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung des Lichtleiters bilden, wobei die Segmente bzw. die Folien unterschiedliche Flächengrößen oder Flächengestaltungen wie auch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen können.
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Die Folie kann als Klarfolie gebildet sein, die in ihrer transparenten Schaltstellung das Licht im Wesentlichen ohne Beeinflussung des Strahlenganges durchstrahlen lässt. Andererseits kann die Folie auch als Streufolie gebildet sein, die durchstrahlendes Licht streut.
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Die Beleuchtungsvorrichtung bzw. der Lichtleiter erstrecken sich zweckmäßigerweise entlang eines Scheibenrandes einer Leuchtscheibe oder einer sonstigen Dachinnenfläche eines Dachflächenbauteils, wobei auch an zwei gegenüberliegenden Längsseiten der Scheibe bzw. der Dachinnenfläche Beleuchtungsvorrichtungen angeordnet sein können. Eine solche Beleuchtungsvorrichtung kann auch an einer Seitenscheibe oder Heckscheibe eines Fahrzeugs vorgesehen sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in einer Draufsicht einen Lichtleiter einer Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung, der von einer Folienabdeckung umgeben ist;
- 2 in einer Querschnittansicht eine unter einem Fahrzeugdach angeordnete Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung mit einem von einer schaltbaren Folie abgedeckten Lichtleiter; und
- 3 in einer Querschnittansicht die in 2 dargestellte Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung mit dem durch eine Streufolie abgedeckten Lichtleiter.
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Eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung weist einen länglichen Lichtleiter 1 auf (siehe 1), der an seinem zumindest einen Ende 2 eingestrahltes Licht, beispielsweise von einer angekoppelten LED (nicht dargestellt), über seine Länge in radialer Richtung abstrahlt. Ein solcher Lichtleiter 1 ist beispielsweise aus einem thermoplastischen Polyurethan-Elastomer (z. B. Elastollan® der BASF SE) oder mit einem Kern aus einem Acrylatharz und einem Mantel aus einem Fluorcarbon-Polymer hergestellt.
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Der Lichtleiter 1 weist zumindest eine Abdeckung 3 z. B. in Form einer Ummantelung auf, die zumindest eine schaltbare Folie 4 wie eine LC-Folie oder PDLC-Folie aufweist oder von einer solchen Folie gebildet ist. Die schaltbare Folie 4 umgibt gemäß einer ersten Ausführungsform den Lichtleiter 1 mantel- oder schalenförmig über seine gesamte Länge und um seinen gesamten Umfang in demjenigen Bereich, in dem Licht vom Lichtleiter 1 in radialer Richtung in die Umgebung abgestrahlt wird.
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Die schaltbare Folie 4 ist zumindest in eine im Wesentlichen transparente Lichtdurchlassstellung und eine Sperrstellung schaltbar, in der sie z. B. opak ist oder für Licht vollständig oder weitgehend undurchlässig ist. Die schaltbare Folie 4 kann auch dimmbar sein, so dass Zwischenstellungen zwischen der Lichtdurchlassstellung und der Sperrstellung schaltbar sind.
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Wenn in den Lichtleiter 1 beispielsweise über eine angekoppelte LED z. B. weißes Licht eingestrahlt wird, so kann die Lichtabstrahlung bei transparenter Lichtdurchlassstellung der Folie 4 im Wesentlichen unbehindert erfolgen und bei wahlweise eingeschalteter Sperrstellung der Folie 4 in dem Bereich der Folie 4 abgedunkelt sein. Wenn der Lichtleiter 1 einen Bereich oder Abschnitt aufweist, der frei von einer Abdeckung oder Ummantelung durch eine Folie ist, kann eine Lichtabstrahlung des weißen Lichts in diesem Bereich oder Abschnitt unmittelbar erfolgen. Wenn der weitere Bereich des Lichtleiters 1 neben dieser ersten Folie 4 gemäß einer weiteren Ausführungsform mit einer zweiten schaltbaren Folie 4 abgedeckt oder ummantelt ist, sind zwei unterschiedliche Schaltstellungen an unterschiedlichen Flächenabschnitten oder Segmenten mit unterschiedlichen Lichteffekten einstellbar.
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1 zeigt des Weiteren eine Ausführungsform, bei der zwei schalenartige oder mantelartige Abdeckungen 3 bzw. Folien 4, die in Längsrichtung des Lichtleiters 1 nebeneinander angeordnet sind, den Lichtleiter 1 in Umfangsrichtung vollständig umgeben und einzeln und unabhängig voneinander schaltbar sind (über nicht dargestellte Signal- oder Stromleitungen). Zusätzlich ist eine weitere Abdeckung in Form von zwei schaltbaren Folien 4' dargestellt, die als sich gegenüber liegende Halbschalen gebildet sind.
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Schließlich ist eine Abdeckung mit zwei Folien 4" dargestellt, die entlang von am Umfang diagonal verlaufenden Trennlinien 11 (in 1 ist lediglich die dem Betrachter zugewandte Trennlinie 11 dargestellt) getrennt sind.
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2 zeigt eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung 5 mit einem Lichtleiter 1, der an einer Verkleidung 6 in einem Fahrzeuginnenraum 7 derart in einem Spalt 8 zwischen einer Dachinnenfläche 9 eines Dachflächenbauteils 10, das z. B. ein Fahrzeugdach, eine Dachscheibe, ein Deckel, ein Fahrzeughimmel oder ein Sonnenrollo ist, und der Verkleidung 6 z. B. an der Verkleidung 6 zurückgesetzt angeordnet ist, dass ausgesendetes Licht direkt an eine Unterseite der Dachinnenfläche 9 strahlt und bevorzugt den Fahrzeuginnenraum 7 nur indirekt über die Reflexion an der eine Reflexionsfläche bildenden Dachinnenfläche 9 beleuchtet. Diese Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung 5 stellt somit zusammen mit der reflektierenden Dachinnenfläche 9 eine Flächenleute dar.
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Eine schaltbare Folie 4 erstreckt sich als Abdeckung 3 vom Lichtleiter 1 beabstandet über den Spalt 8 und in Längsrichtung entlang dem Lichtleiter 1, so dass vom Lichtleiter 1 ausgestrahltes Licht durch die Folie 4 strahlen muss, um auf die Dachinnenfläche 9 zu treffen. Diese Folie 4 ist entsprechend den voranstehenden Ausführungen schaltbar. Statt nur aus einer Folie kann die Abdeckung 3, insbesondere über die Länge des Lichtleiters 1, aus mehreren schaltbaren Folien 4 in unterschiedlichen Größen und Anordnungen gebildet sein, so dass unterschiedliche Licht- und Beleuchtungseffekte einstellbar sind, auch wenn der Lichtleiter 1 nur in einer Lichtfarbe wie z. B. mit weißem Licht strahlt. Die von dieser Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung 5 bereit gestellte Flächenleute kann somit mit unterschiedlich leuchtenden Flächensegmenten in Erscheinung treten.
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Die den Lichtleiter 1 und die Abdeckung 3 bzw. die Folie 4 umfassende Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung 5 kann als Baueinheit gebildet sein, die z. B. an der Verkleidung 6 angebracht ist.
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3 zeigt eine Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung 5 mit einem Lichtleiter 1 gemäß der Anordnung der 2. Die Abdeckung 3 ist gegenüber derjenigen der 2 dahingehend abgeändert, dass die schaltbare Folie 4 als Streufolie gebildet ist, so dass das vom Lichtleiter 1 ausgestrahlte und durch sie hindurchstrahlende Licht gestreut wird und ein Lichtanteil auf die Dachinnenfläche 9 trifft und von dieser reflektiert wird und ein weiterer Lichtanteil direkt in den Fahrzeuginnenraum 7 strahlt. Auch bei dieser Ausführungsform können eine oder mehrere schaltbare Folien 4 oder Streufolien vorgesehen sein.
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Grundsätzlich können die schaltbaren Folien 4 farblos durchscheinend oder auch gefärbt sein, so dass das hindurchstrahlende Licht die Farbe der Folie annimmt.
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Somit können über die Länge des Lichtleiters 1 wie auch über seinen Umfang unterschiedliche Segmente geschaltet werden.
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Die in der Beschreibung und anhand der Ausführungsbeispiele sowie in den Figuren offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lichtleiter
- 2
- Ende
- 3
- Abdeckung
- 4
- schaltbare Folie
- 5
- Fahrzeug-Beleuchtungsvorrichtung
- 6
- Verkleidung
- 7
- Fahrzeuginnenraum
- 8
- Spalt
- 9
- Dachinnenfläche
- 10
- Dachflächenbauteil
- 11
- Trennlinie