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Die Erfindung betrifft eine Schaltereinheit nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 40 01 440 C1 beschrieben, ein Schalter zur Aussteuerung eines hilfskraftbetätigten Cabriolet-Verdecks eines Kraftfahrzeugs, das von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung schwenkbar ist, bekannt. Der Schalter ist nur dann bedienbar, wenn sich das Kraftfahrzeug in unbewegtem Zustand befindet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Schaltereinheit anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schaltereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Schaltereinheit, insbesondere für ein Fahrzeug, umfasst ein beweglich, insbesondere in einem Gehäuse, gelagertes Betätigungselement, welches, jeweils ausgehend von einer mittleren unbetätigten Stellung, in zwei seitliche Betätigungsstellungen bewegbar ist.
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Erfindungsgemäß ist das Betätigungselement derart beweglich, insbesondere im Gehäuse, gelagert, dass ein seitliches Verschieben des Betätigungselementes in Richtung der jeweiligen seitlichen Betätigungsstellung erforderlich ist, um eine nachfolgende Schwenkbewegung des Betätigungselementes in die betreffende seitliche Betätigungsstellung freizugeben.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird verhindert, dass die Schaltereinheit allein durch eine Krafteinwirkung von oben auf das Betätigungselement schaltbar ist, d. h. in eine der Betätigungsstellungen bewegbar ist. Das Betätigungselement muss insbesondere zunächst senkrecht zur Schwenkrichtung der Schwenkbewegung für die jeweilige seitliche Betätigungsstellung geschoben werden, um die Schwenkbewegung freizugeben und dadurch ein Schalten durch Schwenken in die jeweilige seitliche Betätigungsstellung zu ermöglichen. Dadurch wird ein versehentliches Schalten mittels der Schaltereinheit vermieden.
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Die Schaltereinheit ist insbesondere zur Bedienung eines Verdeckmechanismus bei einem als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeug geeignet. Um hier eine versehentliche Betätigung zu vermeiden, insbesondere wenn zusammen mit dem Verdeck auch Fenster des Fahrzeugs geöffnet bzw. geschlossen werden, werden bisher zwei Zugschalter eingesetzt, einer zum Öffnen und der andere zum Schließen des Verdecks.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung ist eine einzige erfindungsgemäße Schaltereinheit ausreichend, da eine versehentliche Bedienung durch Krafteinwirkung von oben unterbunden ist. Es kann somit durch die erfindungsgemäße Lösung eine Schaltereinheit eingespart werden, da die erfindungsgemäße Schaltereinheit sowohl zum Öffnen als auch zum Schließen des Verdecks verwendet werden kann. Dadurch werden Bauraum- und Kostenvorteile erreicht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Schaltereinheit mit einem Betätigungselement in einer unbetätigten Stellung, und
- 2 schematisch eine perspektivische Darstellung der Schaltereinheit mit dem Betätigungselement in einer seitlichen Betätigungsstellung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 2 zeigen perspektivische Darstellungen einer Schaltereinheit 1, insbesondere für ein Fahrzeug, beispielsweise zur Bedienung eines Verdeckmechanismus eines als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeugs. Die Schaltereinheit 1 umfasst ein beweglich in einem Gehäuse 2 gelagertes Betätigungselement 3, welches, jeweils ausgehend von einer in 1 gezeigten mittleren unbetätigten Stellung, in zwei seitliche Betätigungsstellungen bewegbar ist. 2 zeigt das Betätigungselement 3 in einer dieser beiden seitlichen Betätigungsstellungen. Die andere seitliche Betätigungsstellung ergibt sich durch Bewegen des Betätigungselementes 3, ausgehend von der in 1 gezeigten unbetätigten Stellung, in die zu 2 entgegengesetzte Richtung.
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Das Gehäuse 2 umfasst im dargestellten Beispiel einen Gehäuseboden 4 und vier Seitenwände, genauer gesagt zwei Längsseitenwände 5 und zwei Stirnseitenwände 6. Das Betätigungselement 3 ist derart im Gehäuse 2 gelagert, dass es über eine dem Gehäuseboden 4 gegenüberliegende Gehäuseöffnung 7 zugänglich und bewegbar ist. Die Bewegung in die jeweilige seitliche Betätigungsstellung erfolgt dabei in Form einer Verschiebebewegung VB in Richtung der jeweiligen Stirnseitenwand 6 des Gehäuses 2 und einer nachfolgenden Schwenkbewegung SB in Richtung des Gehäusebodens 4. Ein Angreifen zum Bewegen des Betätigungselementes 3 in die jeweilige seitliche Betätigungsstellung erfolgt dabei beispielsweise an einer von der jeweiligen seitlichen Betätigungsstellung abgewandten Betätigungsfläche des Betätigungselementes 3, so dass die Schaltereinheit 1 als eine bidirektionale Zugschaltereinheit oder Kippschaltereineit funktioniert.
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Diese Schaltereinheit 1, welche in den 1 und 2 beispielhaft dargestellt ist, weist eine Sicherung gegen ein versehentliches Auslösen auf. Bisher waren derartige Schaltereinheiten 1, welche in zwei Betätigungsrichtungen als Zugschalter eingesetzt werden können und eine Sicherung gegen versehentliches Auslösen aufweisen, nicht verfügbar. Daher war es bisher beispielsweise erforderlich, für eine Bedienung eines Verdeckmechanismus bei einem als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeug zwei Zugschalter einzusetzen, einen Zugschalter zum Öffnen des Verdecks und einen weiteren Zugschalter zum Schließen des Verdecks, um eine versehentliche Fehlbedienung zu vermeiden, insbesondere wenn zusammen mit dem Verdeck auch Fenster des Fahrzeugs geöffnet bzw. geschlossen werden. Aus Sicherheitsgründen, um eine solche versehentliche Bedienung zu vermeiden, darf die Schaltereinheit 1 nicht über eine Krafteinwirkung von oben bedienbar sein und dadurch eine Bewegung des Verdecks und/oder der Fenster auslösen. Mittels der in den 1 und 2 dargestellten und im Folgenden beschriebenen Lösung wird eine solche Fehlbedienung verhindert.
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Um dies zu erreichen, ist das Betätigungselement 3 derart beweglich im Gehäuse 2 gelagert, dass ein seitliches Verschieben des Betätigungselementes 3 in Richtung der jeweiligen seitlichen Betätigungsstellung in Form der Verschiebebewegung VB erforderlich ist, um die nachfolgende Schwenkbewegung SB des Betätigungselementes 3 in die betreffende seitliche Betätigungsstellung freizugeben.
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Hierzu weisen die gegenüberliegenden Längsseitenwände 5 des Gehäuses 2 jeweils zwei Kulissenführungen 8, 9 zur Führung für jeweils einen Lagerzapfen 10, 11 des Betätigungselementes 3 entlang der jeweiligen Kulissenführung 8, 9 auf. Dabei ist eine jeweilige untere Kulissenführung 8 näher am Gehäuseboden 4 positioniert als eine jeweilige obere Kulissenführung 9. Die unteren Kulissenführungen 8 sind jeweils parallel zum Gehäuseboden 4 ausgebildet, d. h. jeweils als eine gerade Nut, in der der jeweilige untere Lagerzapfen 10 geführt ist. Die oberen Kulissenführungen 9 weisen jeweils einen mittleren Bereich 12 auf, der parallel zur jeweiligen unteren Kulissenführung 8 und somit parallel zum Gehäuseboden 4 ausgebildet ist, d. h. ebenfalls als eine gerade Nut. An diesen mittleren Bereich 12 schließt sich beidseits jeweils ein in Richtung des Gehäusebodens 4 gekrümmter Seitenbereich 13 an. Im dargestellten Beispiel sind die Kulissenführungen 8, 9 als Öffnungen in der jeweiligen Längsseitenwand 5 des Gehäuses 2 ausgebildet.
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Die Kulissenführungen 8, 9 verhindern eine Betätigung des Betätigungselementes 3 durch eine Krafteinwirkung von oben auf das Betätigungselement 3, da in der unbetätigten Stellung die Lagerzapfen 10, 11 des Betätigungselementes 3 in der geraden unteren Kulissenführung 8 bzw. in dem geraden mittleren Bereich 12 der oberen Kulissenführung 9 aufliegen, so dass eine Krafteinwirkung senkrecht zu diesen Kulissenführungen 8, 9 keine Bewegung des Betätigungselementes 3 verursacht. Zum Bewegen des Betätigungselementes 3 in die jeweilige seitliche Betätigungsstellung muss das Betätigungselement 3 zunächst senkrecht zur Schwenkrichtung der Schwenkbewegung SB für die jeweilige seitliche Betätigungsstellung geschoben werden, d. h. es muss zunächst die seitliche Verschiebebewegung VB in Richtung der jeweiligen Stirnseitenwand 6 des Gehäuses 2 durchgeführt werden, um die Schwenkbewegung SB freizugeben und dadurch ein Schalten durch Schwenken in die jeweilige seitliche Betätigungsstellung zu ermöglichen. Dadurch wird ein versehentliches Schalten mittels der Schaltereinheit 1 vermieden.
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Wie in 2 gezeigt, werden durch das seitliche Verschieben des Betätigungselementes 3, d. h. durch die Verschiebebewegung VB in Richtung der jeweiligen Stirnseitenwand 6 des Gehäuses 2, die unteren Lagerzapfen 10 bis zu einem Ende der unteren Kulissenführungen 8 geschoben und die oberen Lagerzapfen 11 werden aus dem mittleren Bereich 12 der oberen Kulissenführungen 9 herausgeschoben und treten in den gekrümmten Seitenbereich 13 ein, so dass nun ein Schwenken um die unteren Lagerzapfen 10 in die seitliche Betätigungsstellung ermöglicht ist. Die jeweilige seitliche Betätigungsstellung ist erreicht, wenn die oberen Lagerzapfen 11 an ein jeweiliges Ende der oberen Kulissenführungen 9 anschlagen, wie in 2 gezeigt.
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Durch die beschriebene Lösung können die bisher verwendeten zwei Schalter durch eine einzige hier beschriebene Schaltereinheit 1 ersetzt werden. Mittels dieser Schaltereinheit 1 sind beispielsweise durch Bewegen des Betätigungselementes 3 in die eine seitliche Betätigungsstellung das Verdeck und die Fenster des als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeugs zu öffnen und durch Bewegen des Betätigungselementes 3 in die andere seitliche Betätigungsstellung sind das Verdeck und die Fenster des als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeugs zu schließen.
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In anderen möglichen Ausführungsformen weist die Schaltereinheit 1 beispielsweise nicht das vollständige oben beschriebene und in den 1 und 2 gezeigte Gehäuse 2 auf, sondern zum Beispiel nur die beiden Längsseitenwände 5, um die beschriebenen Kulissenführungen 8, 9 und dadurch die beschriebene Funktionsweise zu realisieren. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Schaltereinheit 1 in einem Schalterverbund mit anderen Schaltern, beispielsweise nebeneinander, verbaut ist. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass die Schaltereinheit 1 kein eigenes Gehäuse 2 aufweist, sondern zusammen mit den anderen Schaltern in einem Schalterverbundgehäuse dieses Schalterverbundes angeordnet ist.
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Die oben erwähnten Komponenten des Gehäuses 2, insbesondere die Komponenten außer den Längsseitenwänden 5, d. h. insbesondere der Gehäuseboden 4, die Stirnseitenwände 6 und die Gehäuseöffnung 7, können dann beispielsweise entsprechende Komponenten des Schalterverbundgehäuses sein. Die Längsseitenwände 5 können beispielsweise Zwischenwände dieses Schalterverbundgehäuses sein oder eine dieser Längsseitenwände 5 ist eine Zwischenwand und die andere Längsseitenwand 5 ist eine Außenwand des Schalterverbundgehäuses. D. h. in diesem Fall kann beispielsweise das Schalterverbundgehäuse als Gehäuse 2 angesehen werden, mit dem Unterschied, dass die Längsseitenwände 5 dann Zwischenwände des Schalterverbundgehäuses sind oder eine der Längsseitenwände 5 eine solche Zwischenwand und die andere Längsseitenwand 5 eine Außenwand des Schalterverbundgehäuses ist, und dass ein oder mehrere weitere Schalter in diesem Gehäuse 2 angeordnet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltereinheit
- 2
- Gehäuse
- 3
- Betätigungselement
- 4
- Gehäuseboden
- 5
- Längsseitenwand
- 6
- Stirnseitenwand
- 7
- Gehäuseöffnung
- 8
- untere Kulissenführung
- 9
- obere Kulissenführung
- 10
- unterer Lagerzapfen
- 11
- oberer Lagerzapfen
- 12
- mittlerer Bereich
- 13
- Seitenbereich
- SB
- Schwenkbewegung
- VB
- Verschiebebewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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