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Die Erfindung betrifft eine Turbine für einen Abgasturbolader gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Turbine für einen Abgasturbolader einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, ist beispielsweise bereits der
DE 10 2013 002 894 A1 als bekannt zu entnehmen. Die Turbine umfasst ein Turbinengehäuse, welches einen Aufnahmebereich zum zumindest teilweisen Aufnehmen eines Turbinenrads der Turbine aufweist. Außerdem weist das Turbinengehäuse zumindest zwei von Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbare Fluten auf, die jeweils eine Einströmöffnung aufweisen. Über die jeweilige Einströmöffnung ist das Abgas in die jeweilige Flut einleitbar, sodass dann das Abgas die jeweilige Flut durchströmen kann. Des Weiteren weist die jeweilige Flut jeweils eine Ausströmöffnung auf, über welche das die jeweilige Flut durchströmende Abgas aus der jeweiligen Flut in den Aufnahmebereich leitbar ist. Mit anderen Worten kann das die jeweilige Flut durchströmende Abgas über die jeweilige Ausströmöffnung aus der jeweiligen Flut aus- und in den Aufnahmebereich einströmen, sodass dann das Abgas das Turbinenrad anströmen und dadurch antreiben und somit um eine Drehachse relativ zu dem Turbinengehäuse drehen kann.
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In Strömungsrichtung des die Fluten durchströmenden Abgases sind die Fluten stromab der jeweiligen Einströmöffnung und stromauf der jeweiligen Ausströmöffnung zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend, fluidisch voneinander getrennt. Mit anderen Worten sind die Fluten zumindest entlang jeweiliger, zwischen den Einströmöffnungen und den Ausströmöffnungen verlaufender Längenbereiche beispielsweise mittels wenigstens einer Wandung des Turbinengehäuses fluidisch voneinander getrennt, sodass in diesen Längenbereichen das Abgas nicht von einer der Fluten in die jeweils andere Flut beziehungsweise umgekehrt strömen kann.
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Dabei weist die Turbine, insbesondere das Turbinengehäuse, wenigstens eine Durchströmöffnung auf, welche bezogen auf die Strömungsrichtung des die Fluten durchströmenden Abgases stromab der Einströmöffnungen und stromauf der Ausströmöffnungen angeordnet ist. Über die Durchströmöffnung sind die Fluten fluidisch miteinander verbindbar. Die Durchströmöffnung ist beispielsweise in der genannten Wandung ausgebildet und an einer Stelle angeordnet, welche in Strömungsrichtung des die Fluten durchströmenden Abgases stromab der Einströmöffnungen und stromauf der Ausströmöffnungen angeordnet ist. Ist die Durchströmöffnung freigegeben, kann an der genannten Stelle Abgas aus einer der Fluten über die Durchströmöffnung in die jeweils andere Flut beziehungsweise umgekehrt strömen, da die Fluten dann, wenn die Durchströmöffnung freigegeben ist, an der genannten Stelle fluidisch miteinander verbunden sind. Dadurch ist stromauf der Ausströmöffnungen und somit stromauf des Aufnahmebereichs sowie stromab der Einströmöffnungen eine Flutenverbindung eingestellt.
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Des Weiteren weist die Turbine, insbesondere das Turbinengehäuse, wenigstens einen Umgehungskanal auf, über welchen das Turbinenrad zumindest von einem Teil des Abgases zu umgehen ist. Darunter ist zu verstehen, dass das den Umgehungskanal durchströmende Abgas das Turbinenrad nicht antreibt, sondern dass den Umgehungskanal durchströmende Abgas umgeht das Turbinenrad, ohne es anzutreiben. Hierdurch kann beispielsweise ein Ladedruck des Abgasturboladers eingestellt werden. Der Umgehungskanal wird auch als Bypass oder Bypass-Kanal bezeichnet.
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Des Weiteren umfasst die Turbine einen Ventilkörper, welcher, insbesondere relativ zu dem Turbinengehöse, zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung verstellbar, insbesondere bewegbar, ist. In der Schließstellung sind der Umgehungskanal und die Durchströmöffnung mittels des dem Umgehungskanal und der Durchströmöffnung gemeinsamen Ventilkörpers gleichzeitig verschlossen und dadurch fluidisch versperrt. In der Offenstellung gibt der Ventilkörper sowohl den Umgehungskanal als auch die Durchströmöffnung gleichzeitig zumindest teilweise frei, sodass Abgas durch die Durchströmöffnung strömen kann, und sodass Abgas in den Umgehungskanal einströmen und den Umgehungskanal durchströmen kann. Außerdem offenbart die
EP 2 317 080 A2 eine Turbine für einen Abgasturbolader, mit einem Turbinengehäuse, welches zwei von Abgas durchströmbare und asymmetrisch zueinander ausgebildete Fluten aufweist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Turbine der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders vorteilhafte Dynamik der Turbine und somit des Abgasturboladers insgesamt realisiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Turbine mit den Merkmalen des Patenanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Turbine für einen Abgasturbolader der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders vorteilhafte Dynamik der Turbine und somit des auch als Aufladeaggregat bezeichneten Abgasturboladers insgesamt realisiert werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Ventilkörper in wenigstens eine zwischen der Schließstellung und der Offenstellung liegende Zwischenstellung bewegbar ist, in welcher der Ventilkörper die Durchströmöffnung zum fluidischen Verbinden der asymmetrisch zueinander ausgebildeten Fluten zumindest teilweise freigibt und gleichzeitig den Umgehungskanal fluidisch versperrt. Mit anderen Worten, wird beispielsweise der Ventilkörper aus der Schließstellung in die Offenstellung, insbesondere relativ zu dem Turbinengehäuse, bewegt, so wird der Ventilkörper aus der Schließstellung über die Zwischenstellung in die Offenstellung bewegt, sodass der Ventilkörper auf seinem Weg aus der Schließstellung in die Offenstellung in die Zwischenstellung kommt. Somit erreicht der Ventilkörper auf seinem Weg aus der Schließstellung in die Offenstellung die Zwischenstellung vor der Offenstellung. Dadurch verbindet der Ventilkörper zuerst die Fluten, während der Ventilkörper noch den Umgehungskanal fluidisch versperrt. Bei weiterem Öffnen des auch als Waste-Gate oder Waste-Gate-Ventil bezeichneten Ventilkörpers gibt dieser den Umgehungskanal frei, wodurch Abgas abgeblasen wird. Unter diesem Abblasen des Abgases ist zu verstehen, dass zumindest ein Teil des Turbinengehäuse durchströmenden Abgases in den Umgehungskanal einströmen, den Umgehungskanal durchströmen und somit das Turbinenrad umgehen kann.
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Mittels der erfindungsgemäßen Turbine kann eine besonders vorteilhafte Dynamik realisiert werden, da der Abgasturbolader im Vergleich zu herkömmlichen Turbinen beziehungsweise Abgasturboladern besser an einen Auslegungspunkt, insbesondere der Verbrennungskraftmaschine, angepasst werden kann. Hierdurch können die Emissionen insbesondere bei instationärem Betrieb verbessert werden, und die auch als Motor bezeichnete Verbrennungskraftmaschine kann kraftstoffverbrauchsoptimal betrieben werden. Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Turbine kann ein Leistungsbereich realisiert werden, der bislang nur durch den Einsatz von kostenintensiven und technisch komplexen zweitstufigen Aufladungen realisiert werden konnte. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Turbine kann jedoch auf eine solche, kostenintensive und somit technisch komplexe zweistufige Aufladung verzichtet werden, sodass ein besonders vorteilhafter Betrieb auf kostengünstige Weise darstellbar ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Turbine ist es insbesondere möglich, die zur Realisierung eines besonders emissionsarmen Betriebs erforderlichen Druckunterschiede in den beiden asymmetrischen Fluten anzugleichen, sobald ein für eine hinreichende Abgasrückführung notwendiges treibendes Druckgefälle hinreichend hoch ist. Dies tritt beispielsweise genau dann ein, wenn zur Ladedruckregelung der Ventilkörper (Waste-Gate) geöffnet wird. Hierdurch kann der Ladungswechsel in Abgas zur Abgasrückführung bereitstellenden Spenderzylinder der Verbrennungskraftmaschine gegenüber herkömmlichen Abgasturboladern deutlich verbessert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen asymmetrischen Turbinen stellt die erfindungsgemäße Turbine eine Erweiterung dar, durch welche es möglich ist, den Konflikt zwischen Kraftstoffverbrauch, geringen Emissionen, Dynamik und Motorleistung zumindest zu entschärfen. Mittels der erfindungsgemäßen Turbine können deutliche Freiheitsgrade bei der Auslegung von Abgasturboladern im Kraftfahrzeugbereich, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, erzielt werden.
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Da die Fluten asymmetrisch zueinander ausgebildet sind, werden die Fluten auch als asymmetrische Fluten bezeichnet beziehungsweise die Turbine wird auch als asymmetrische Turbine bezeichnet. Die Fluten sind insbesondere dadurch asymmetrisch zueinander ausgebildet, dass die Fluten voneinander unterschiedliche, von dem Abgas durchströmbare Strömungsquerschnitte aufweisen. Dies bedeutet beispielsweise, dass eine der fluten größer als die andere Flut ausgebildet ist, sodass der von dem Abgas durchströmbare Strömungsquerschnitt der einen Flut größer als der von dem Abgas durchströmbare Strömungsquerschnitt der anderen Flut ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische und geschnittene Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Turbine;
- 2 eine schematische und geschnittene Seitenansicht der Turbine;
- 3 eine weitere schematische und geschnittene Seitenansicht der Turbine; und
- 4 eine weitere schematische und geschnittene Seitenansicht der Turbine.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen und geschnittenen Perspektivansicht eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Turbine für einen Abgasturbolader einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug ist beispielsweise als Nutzfahrzeug ausgebildet und mittels der Verbrennungskraftmaschine antreibbar. Die Turbine 10 weist dabei ein Turbinengehäuse 12 auf, welches von Abgas durchströmbare Fluten 14 und 16 aufweist. Die Turbine 10 ist dabei als asymmetrische Turbine ausgebildet, sodass die Fluten 14 und 16 asymmetrisch zueinander ausgebildet sind. Dabei ist die Flut 14 eine große Flut, während die Flut 16 eine so genannte kleine Flut ist. Dies bedeutet, dass die Flut 14 einen von dem Abgas durchströmbaren ersten Strömungsquerschnitt und die Flut 16 einen von dem Abgas durchströmbaren zweiten Strömungsquerschnitt aufweist, welcher kleiner als der erste Strömungsquerschnitt ist. Aus 1 ist besonders gut erkennbar, dass das Turbinengehäuse 12 darüber hinaus einen Aufnahmebereich 18 aufweist, in welchem wenigstens ein in den Fig. nicht dargestelltes Turbinenrad der Turbine 10 drehbar aufnehmbar beziehungsweise aufgenommen ist. In seinem in dem Turbinengehäuse 12 aufgenommenen Zustand kann sich das Turbinenrad um eine Drehachse relativ zu dem Turbinengehäuse 12 drehen. Dabei sind die Fluten 14 und 16 als Spiralkanäle ausgebildet, welche sich zumindest im Wesentlichen spiralförmig in Umfangsrichtung des Aufnahmebereichs 18 beziehungsweise Turbinenrad über dessen Umfang erstrecken.
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Die Fluten 14 und 16 weisen jeweils eine Einströmöffnung 20 beziehungsweise 22 auf, über welche das Abgas in die jeweilige Flut 14 beziehungsweise 16 eingeleitet werden kann beziehungsweise wird. Das in die jeweilige Flut 14 beziehungsweise 16 über die jeweilige Einströmöffnung 20 beziehungsweise 22 eingeleitete Abgas kann die Flut 14 beziehungsweise 16 durchströmen und mittels der jeweiligen Flut 14 beziehungsweise 16 zu dem Aufnahmebereich 18 geleitet werden. Die jeweilige Flut 14 beziehungsweise 16 weist darüber hinaus eine Ausströmöffnung 24 beziehungsweise 26 auf, über welche das jeweilige die Flut 14 beziehungsweise 16 durchströmende Abgas aus der jeweiligen Flut 14 beziehungsweise 16 ausströmen und in den Aufnahmebereich 18 einströmen kann. Somit kann das die jeweilige Flut 14 beziehungsweise 16 durchströmende Abgas über die jeweilige Ausströmöffnung 24 beziehungsweise 26 aus der jeweiligen Flut 14 beziehungsweise 16 in den Aufnahmebereich 18 geleitet werden.
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Dabei ist eine Segmentierung vorgesehen, in deren Rahmen die Ausströmöffnungen 24 und 26 in Umfangsrichtung des Aufnahmebereichs 18 beziehungsweise des Turbinenrads über dessen Umfang hintereinander beziehungsweise aufeinanderfolgend angeordnet sind. Die Fluten 14 und 16 münden über die Ausströmöffnungen 24 und 26 in den Aufnahmebereich 18, sodass über die Ausströmöffnungen 24 und 26 das die Fluten 14 und 16 durchströmende Abgas in den Aufnahmebereich 18 eingeleitet und somit dem Turbinenrad zugeführt werden kann. Das Abgas kann so zu einem beziehungsweise in einen Radeintritt des Turbinenrads strömen, das Turbinenrad anströmen und dadurch das Turbinenrad antreiben, wodurch das Turbinenrad um die Drehachse relativ zu dem Turbinengehäuse 12 gedreht wird. Somit sind die Ausströmöffnungen 24 und 26 Bestandteil des Radeintritts beziehungsweise eines Radeintrittsbereichs, in welchem das Abgas aus den Fluten 14 und 16 das Turbinenrad anströmen kann. Dabei ist eine asymmetrische Segmentierung des Radeintritts beziehungsweise Radeintrittsbereichs vorgesehen, wobei beispielsweise die Ausströmöffnungen 24 und 26 asymmetrisch zueinander ausgebildet sind. Hierbei ist beispielsweise die Ausströmöffnung 24 der Flut 14 größer oder kleiner als die Ausströmöffnung 26 der Flut 16. Dabei weisen beispielsweise die Ausströmöffnungen 24 und 26 voneinander unterschiedliche, in Umfangsrichtung des Turbinenrads beziehungsweise Aufnahmebereichs 18 verlaufende Erstreckungen beziehungsweise Breiten auf.
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In 2 ist erkennbar, dass die Turbine 10, insbesondere das Turbinengehäuse 12, wenigstens eine Durchströmöffnung 28 aufweist, welche in Strömungsrichtung des die Fluten 14 und 16 durchströmenden Abgases stromab der Einströmöffnungen 20 und 22 und stromauf der Ausströmöffnungen 24 und 26 angeordnet ist. Mit anderen Worten ist die Durchströmöffnung 28 an einer Stelle angeordnet, welche bezogen auf die Strömungsrichtung des die Fluten 14 und 16 durchströmenden Abgases stromab der Einströmöffnungen 20 und 22 stromauf der Ausströmöffnungen 24 und 26 liegt beziehungsweise angeordnet ist. Über die Durchströmöffnung 28 sind die Fluten 14 und 16 an der genannten, stromab der Einströmöffnungen 20 und 22 und stromauf der Ausströmöffnungen 24 und 26 liegenden Stelle fluidisch miteinander verbindbar, sodass dann, wenn die Durchströmöffnung 28 freigegeben ist, Abgas aus einer der Fluten 14 und 16 in die jeweils andere Flut 16 beziehungsweise 14 strömen kann beziehungsweise umgekehrt. Ist die Durchströmöffnung 28 somit freigegeben, so ist an der genannten Stelle eine Flutenverbindung eingestellt. Ist die Durchströmöffnung 28 jedoch verschlossen, das heißt fluidisch versperrt, so sind die Fluten an der genannten Stelle fluidisch voneinander getrennt, sodass die Flutenverbindung aufgehoben beziehungsweise unterbrochen ist. Die Fluten 14 und 16 sind darüber hinaus in jeweiligen, sich an die genannte Stelle anschließenden Längenbereichen, welche in Strömungsrichtung des die Fluten 14 und 16 durchströmenden Abgases stromab der Einströmöffnungen 20 und 22 und stromauf der Ausströmöffnungen 24 und 26 verlaufen beziehungsweise angeordnet sind, permanent beziehungsweise stets fluidisch voneinander getrennt, insbesondere durch wenigstens eine auch als Trennwand bezeichnete Wandung des Turbinengehäuses 12. Ist somit beispielsweise die Durchströmöffnung 28 fluidisch versperrt, so sind die Fluten 14 und 16 stromab der Einströmöffnungen 20 und 22 und stromauf der Ausströmöffnungen 24 und 26 vollständig beziehungsweise durchgängig fluidisch voneinander getrennt.
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Besonders gut aus 1 und 2 ist erkennbar, dass die Durchströmöffnung 28 zu einem Ausgleichkanal 30 gehört, über welchen die Fluten 14 und 16 fluidisch miteinander verbindbar sind. Ist die Durchströmöffnung 28 freigegeben, so ist der Ausgleichkanal 30 freigegeben, sodass dann Abgas aus einer der Fluten 14 und 16 über die Durchströmöffnung 28 in den Ausgleichkanal 30 strömen und den Ausgleichkanal 30 durchströmen kann. Auf diese Weise kann das Abgas aus der einen Flut 14 beziehungsweise 16 über die Durchströmöffnung 28 und den Ausgleichkanal 30 in die jeweils andere Flut 16 beziehungsweise 14 strömen beziehungsweise umgekehrt, sodass die Fluten 14 und 16 an der genannten Stelle fluidisch miteinander verbunden sind. Ist die Durchströmöffnung 28 jedoch fluidisch versperrt, so ist der Ausgleichkanal 30 fluidisch versperrt, sodass kein Abgas durch den Ausgleichkanal 30 strömen kann. Dann sind die Fluten 14 und 16 auch an der genannten Stelle fluidisch voneinander getrennt.
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Die Turbine 10, insbesondere das Turbinengehäuse 12, weist darüber hinaus einen besonders gut aus 2 erkennbaren Umgehungskanal 32 auf, welcher auch als Bypass, Bypass-Kanal oder Waste-Gate-Kanal bezeichnet wird. Über den Umgehungskanal 32 ist das Turbinenrad von zumindest einem Teil des die Fluten 14 und 16 durchströmenden Abgases zu umgehen. Das den Umgehungskanal 32 durchströmende Abgas strömt nicht in den Aufnahmebereich 18 und treibt somit nicht das Turbinenrad an.
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Außerdem umfasst die Turbine 10 einen insbesondere einteilig, vorzugsweise einstückig, ausgebildeten Ventilkörper 34, welcher auch als Waste-Gate oder Waste-Gate-Ventil bezeichnet wird. Wie im Folgenden noch genauer erläutert wird, ist der Ventilkörper 34 ein der Durchströmöffnung 28 und dem Umgehungskanal 32 gemeinsames Ventilelement, da der Ventilkörper 34 zwischen einer in 2 gezeigten, den Umgehungskanal 32 und die Durchströmöffnung 28 gleichzeitig fluidisch versperrenden und somit verschließenden Schließstellung und wenigstens einer den Umgehungskanal 32 und die Durchströmöffnung 28 jeweils zumindest teilweise gleichzeitig freigebenden Offenstellung verstellbar, insbesondere relativ zu dem Turbinengehäuse 12 bewegbar und vorzugsweise verschwenkbar, ist. Dies bedeutet, dass der Ventilkörper 34 in der Schließstellung sowohl die Durchströmöffnung 28 als auch den Umgehungskanal 32 fluidisch versperrt, sodass Abgas weder durch die Durchströmöffnung 28 noch durch den Umgehungskanal 32 strömen kann. In der Offenstellung jedoch gibt der Ventilkörper 34 sowohl die Durchströmöffnung 28 als auch den Umgehungskanal 32 frei, sodass Abgas durch die Durchströmöffnung 28 und durch den Umgehungskanal 32 strömen kann.
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Des Weiteren ist aus 2 ein Austritt 36 der Turbine 10, insbesondere des Turbinengehäuses 12, erkennbar, wobei das Abgas aus den Fluten 14 und 16 beziehungsweise aus dem Umgehungskanal 32 über den Austritt 36 aus dem Turbinengehäuse 12 ausströmen kann. Aus 3 sind besonders gut die asymmetrische Segmentierung des Radeintritts mit den Ausströmöffnungen 24 und 26 sowie der Ausgleichkanal 30 erkennbar.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Dynamik der Turbine 10 und somit des auch als Aufladeaggregat bezeichneten Abgasturboladers insgesamt realisieren zu können, ist der Ventilkörper 34 in wenigstens eine zwischen der Schließstellung und der Offenstellung liegende Zwischenstellung bewegbar, in welcher der Ventilkörper 34 die Durchströmöffnung 28 freigibt und den Umgehungskanal 32 jedoch fluidisch versperrt. Befindet sich somit der Ventilkörper 34 in der Zwischenstellung, so sind die Fluten 14 und 16 an der genannten Stelle fluidisch miteinander verbunden, während jedoch der Umgehungskanal 32 noch mittels des Ventilkörpers 34 fluidisch versperrt ist. In der Schließstellung des Ventilkörpers 34 ist beispielsweise eine Stoßaufladung eingestellt beziehungsweise einstellbar, sodass die Verbrennungskraftmaschine mittels des Abgasturboladers durch Stoßaufladung aufgeladen, das heißt mit verdichteter Luft versorgt werden kann. Da in der Offenstellung und in der Zwischenstellung die Fluten 14 und 16 an der Stelle fluidisch miteinander verbunden sind, ist beispielsweise in der Zwischenstellung beziehungsweise in der Offenstellung eine Stauaufladung eingestellt, mittels welcher die Verbrennungskraftmaschine aufgeladen werden kann.
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Unter dem Merkmal, dass die Zwischenstellung zwischen der Offenstellung und der Schließstellung liegt, ist insbesondere zu verstehen, das der Ventilkörper 34 auf seinem Weg aus der Schließstellung in die Offenstellung beziehungsweise umgekehrt in die Zwischenstellung kommt, sodass der Ventilkörper 34 über die Zwischenstellung aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegbar ist beziehungsweise bewegt wird. In Zusammenschau mit 4 ist besonders gut erkennbar, dass der Ventilkörper 34 in der Schließstellung teilweise in der Durchströmöffnung 28 angeordnet ist, wodurch diese fluidisch versperrt ist.
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Dabei ist aus 2 besonders gut erkennbar, dass der Ventilkörper 34 einen ersten Längenbereich 38 aufweist, welcher außenumfangsseitig die Form eines geraden Kreiszylinders aufweist. Dabei ist der Umgehungskanal 32 in der Schließstellung und in der Zwischenstellung mittels des ersten Längenbereiches 38 fluidisch versperrt. An den ersten Längenbereich 38 schließt sich ein zweiter Längenbereich 40 des Ventilkörpers 34 an. Dabei verjüngt sich der zweite Längenbereich 40 von dem ersten Längenbereich 38 weg. Der zweite Längenbereich 40 und der Ventilkörper 34 insgesamt enden an einer Stirnseite 42 des Ventilkörpers 34, wobei die Stirnseite 42 in einer gedachten Ebene angeordnet ist, die schräg zur Zylinderachse beziehungsweise zur axialen Richtung des ersten Längenbereiches 38 verläuft. Außerdem weist der Ventilkörper 34 einen dritten Längenbereich 44 auf, welcher sich den ersten Längenbereich 38 von dem zweiten Längenbereich 40 weg anschließt. Somit ist beispielsweise der Längenbereich 44 auf einer dem Längenbereich 40 abgewandten Seite des Längenbereichs 38 angeordnet. In dem dritten Längenbereich 44 weist der Ventilkörper 34 einen Bund 46 auf, welcher gegenüber dem ersten Längenbereich 38 einen größeren Außenumfang, insbesondere einen größeren Außendurchmesser, aufweist. In der Schließstellung liegt der Bund 46 in axialer Richtung des ersten Längenbereiches 38 an dem Turbinengehäuse 12 an, sodass der Ventilkörper 34 in der Schließstellung über den Bund 46 in axialer Richtung des Längenbereichs 38 an dem Turbinengehäuse 12 abgestützt ist. Hierdurch ist der Umgehungskanal 32 mittels des Bunds 46 fluidisch versperrt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Turbine
- 12
- Turbinengehäuse
- 14
- Flut
- 16
- Flut
- 18
- Aufnahmebereich
- 20
- Einströmöffnung
- 22
- Einströmöffnung
- 24
- Ausströmöffnung
- 26
- Ausströmöffnung
- 28
- Durchströmöffnung
- 30
- Ausgleichkanal
- 32
- Umgehungskanal
- 34
- Ventilkörper
- 36
- Austritt
- 38
- erster Längenbereich
- 40
- zweiter Längenbereich
- 42
- Stirnseite
- 44
- dritter Längenbereich
- 46
- Bund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013002894 A1 [0002]
- EP 2317080 A2 [0006]