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Die Erfindung betrifft ein Signalübertragungssystem zur Signalübertragung von zwei zueinander beweglichen Bauteilen, insbesondere einem gegenüber einer Karosserie eines Fahrzeugs beweglichen Fahrzeugsitz.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2010 055 164 A1 ist als Signalübertragungssystem eine Kontakteinrichtung zwischen einem entnehmbaren Fahrzeugsitz und einer Karosserie bekannt, die ein sitzteilseitiges und ein karosserieseitiges elektrisches Kontaktelement umfasst.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 026 259 A1 beschreibt ebenfalls eine als Signalübertragungssystem anzusehende Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung von zwei zueinander beweglichen Teilen, insbesondere einem entnehmbaren Fahrzeugsitz und einem Fahrzeug. Die Vorrichtung weist einen Stecker mit elektrischen Kontaktelementen und eine Buchse mit elektrischen Gegenkontaktelementen auf. Der Stecker ist, um diesen in Kontaktstellung zu bringen, im Wesentlichen durch eine Axialbewegung in Richtung der Steckerlängsachse in die Buchse steckbar. Die Kontaktelemente und die Gegenkontaktelemente kontaktieren in Kontaktstellung radial zur Steckerachse. Der Stecker weist wenigstens ein erstes und ein zweites Steckerelement auf, welche federnd und/oder elastisch miteinander verbunden sind. Eine erste Federeinrichtung ermöglicht eine Axialbewegung der Steckerelemente zueinander. Eine zweite Federeinrichtung ermöglicht eine Radialbewegung der Steckerelemente zueinander.
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Ferner offenbart die Druckschrift
DE 10 2013 221 986 A1 einen Fahrzeugsitz-Positionssensor zum Detektieren wenigstens einer Sitzposition eines Fahrzeugsitzes relativ zu einem Fahrzeugboden, auf dem der Fahrzeugsitz mittels sitzfesten Sitzschienen und damit zusammenwirkenden bodenfesten zugehörigen Bodenschienen längsverstellbar angeordnet ist, mit einer Sensoreinheit, die wenigstens einen Schalter aufweist und die an einer solchen Sitz- oder Bodenschiene befestigbar ist, und mit einer Auslöseeinheit, die im Bereich der zu detektierenden Sitzposition an der jeweils zugehörigen Boden- oder Sitzschiene befestigbar ist.
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Ausgangspunkt der Erfindung sind zusammenfassend entnehmbare Fahrzeugsitze aller Sitzreihen, insbesondere der zweiten und dritten Sitzreihe. Auch die Fahrzeugsitze der hinteren Sitzreihen werden zunehmend mit elektrischen Komponenten, wie beispielsweise einer Sitzheizung und/oder einer Sitzbelegungserkennungsmatte und/oder einem elektrisch überwachten mechanischen Gurtschloss ausgestattet, um nur einige elektrische Komponente zu nennen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für entnehmbare Fahrzeugsitze im eingebauten Zustand der Fahrzeugsitze eine Signalübertragung zu gewährleisten.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Signalübertragungssystem zur Signalübertragung von zwei zueinander beweglichen Bauteilen, insbesondere einem gegenüber einer Karosserie eines Fahrzeugs beweglichen Fahrzeugsitz.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass dem Fahrzeug und dem Fahrzeugsitz jeweils mindestens ein Steuergerät zugeordnet ist, zwischen denen in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand des Fahrzeugsitzes eine drahtlose Signalübertragung erfolgt, wobei das fahrzeugsitzseitige Steuergerät im vom Fahrzeug abgekoppelten Zustand des Fahrzeugsitzes aus seiner im eingebauten Zustand des Fahrzeugsitzes ursprünglichen Ausgangsposition reversibel in eine Parkposition kommt, bei der das fahrzeugsitzseitige Steuergerät geschützt innerhalb einer Struktur des Fahrzeugsitzes angeordnet ist.
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Gemäß einer erkannten Problematik wird der Fahrzeugsitz, sobald er sich im ausgebauten Zustand befindet, im Vergleich zum eingebauten Zustand nicht in dafür vorgesehene Koppelstellen innerhalb der Fahrzeugkarosserie, mit seinen Füßen undefiniert auf einem Boden außerhalb des Fahrzeugs abgestellt. Erfindungsgemäß wird in vorteilhafter Weise jetzt dafür gesorgt, dass beim Abstellen des entnommenen Fahrzeugsitzes außerhalb des Fahrzeugs auf dem Boden eine mechanische Zerstörung des fahrzeugsitzseitigen Steuergerätes nicht stattfinden kann, da das fahrzeugsitzseitige Steuergerät bereits mit der Abkopplung des Fahrzeugsitzes geschützt ist, da es in die Parkposition innerhalb einer Struktur des Fahrzeugsitzes gelangt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät die Parkposition wieder automatisch verlässt und in die - karosserienahe - ursprüngliche Ausgangsposition zurückkehrt, sobald der Fahrzeugsitz wieder mit dem Fahrzeug gekoppelt und somit wieder im eingebauten Zustand im Fahrzeug angeordnet ist. Beim Ankoppeln des Fahrzeugsitzes kehrt das fahrzeugsitzseitige Steuergerät in vorteilhafter Weise selbsttätig, das heißt ohne einer separate Bedienhandlung in seine ursprüngliche Ausgangsposition, wie in der Beschreibung näher erläutert ist, zurück.
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Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass das fahrzeugseitige Steuergerät ortsfest in und/oder an der Karosserie des Fahrzeugs angeordnet ist, wobei das Steuergerät derart unterhalb des Fahrzeugsitzes angeordnet ist, dass es gegenüber dem fahrzeugsitzseitigen Steuergerät in der ursprünglichen Ausgangsposition nur einen geringen vertikalen Abstand aufweist, sodass zwischen den Steuergeräten eine Schnittstelle gebildet wird, mittels der eine drahtlose Signalübertragung von elektrischen Komponenten des Fahrzeugsitzes zu dem fahrzeugseitigen Steuergerät gewährleistet ist, und das fahrzeugsitzseitige Steuergerät ferner über das fahrzeugseitige Steuergerät mit elektrischer Energie versorgbar ist. In vorteilhafter Weise kann somit ein passives fahrzeugsitzseitiges Steuergerät eingesetzt werden, welches keine eigene Stromversorgung benötigt.
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Es versteht sich, dass durch die zuvor genannte vorteilhafte Lösung auch der Einsatz eines aktiven Steuergerätes mit eigener Stromversorgung nicht ausgeschlossen ist und ebenfalls in einer anderen Ausführungsvariante als Lösung der Aufgabe zu betrachten ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät in der ursprünglichen Ausgangsposition mit seiner Unterseite nur gering in dem vertikalen Abstand zu der Oberseite des fahrzeugseitigen Steuergerätes beabstandet ist, wobei der vertikale Abstand zwischen der Unterseite des fahrzeugsitzseitigen Steuergerätes zu der Oberseite des fahrzeugseitigen Steuergerätes insbesondere zwischen 5 mm und 30 mm beträgt. Durch den geringen Abstand besteht ferner in vorteilhafter Weise nicht die Gefahr, dass Gegenstände zwischen die Steuergeräte gelangen können.
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Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät des Fahrzeugsitzes beweglich an der Struktur des Fahrzeugsitzes angeordnet ist, sodass es durch eine Auslösehandlung, die vor, während oder nach der Abkopplung des Fahrzeugsitzes erfolgt, aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die Parkposition kommt. In vorteilhafter Weise besteht somit die einfache Möglichkeit durch eine Auslösehandlung, welche die Bewegung des fahrzeugsitzseitigen Steuergerätes auslöst, das fahrzeugsitzseitige Steuergerät für die Verbringung außerhalb des Fahrzeugs in eine geschützte Position innerhalb der Struktur des Fahrzeugsitzes zu bringen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät direkt oder indirekt über ein Verbindungselement an einem Strukturteil der Struktur des Fahrzeugsitzes angeordnet ist, sodass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät durch eine an dem Strukturteil vorgenommene Auslösehandlung, die vor, während oder nach der Abkopplung des Fahrzeugsitzes erfolgt, aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die Parkposition kommt. Hierin besteht ebenfalls eine vorteilhafte Lösung, die darin besteht, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät an der Struktur des Fahrzeugsitzes angebracht wird. Eine zusätzliche Mechanik oder zusätzliche Bauteile entfallen somit.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das zur Anbringung des fahrzeugsitzseitigen Steuergerätes ausgewählte Strukturteil durch eine Auslösehandlung betätigbar ist, sodass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät durch diese Betätigung aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die geschützte Parkposition in die Struktur des Fahrzeugsitzes hinein verlagert wird.
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Insbesondere ist es wie in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, von besonderem Vorteil, wenn das durch die Auslösehandlung betätigte Strukturteil im Wesentlichen gleichzeitig mit der Verlagerung des fahrzeugsitzseitigen Steuergerätes aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die geschützte Parkposition in die Struktur des Fahrzeugsitzes hinein für eine Abkopplung des Fahrzeugsitzes von der Karosserie des Fahrzeugs sorgt, sodass die Abkopplung des Fahrzeugsitzes und die Einnahme der Parkposition während der Abkopplung des Fahrzeugsitzes im Wesentlichen gleichzeitig erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, bei der das Strukturteil eine drehbare Achse ist, welche durch die Auslösehandlung um einen vorgebbaren Winkel verdrehbar ist.
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In einer Ausgestaltung wird das fahrzeugsitzseitige Steuergerät gemeinsam mit der drehbaren Achse aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die geschützte Parkposition in die Struktur des Fahrzeugsitzes hinein verschwenkt.
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In einer anderen Ausgestaltung wird das fahrzeugsitzseitige Steuergerät gemeinsam mit der drehbaren Achse aus seiner ursprünglichen Ausgangsposition in die geschützte Parkposition in die Struktur des Fahrzeugsitzes hinein verschwenkt und im Wesentlichen gleichzeitig erfolgt durch die Drehbewegung der drehbaren Achse die Abkopplung des Fahrzeugsitzes - im Sinne einer Freigabe der Verriegelung des Fahrzeugsitzes gegenüber der Karosserie - von der Karosserie des Fahrzeugs.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Auslösehandlung mittels einer Handhabe, insbesondere einem Hebel und/oder einer Schlaufe erfolgt, der oder die mit der drehbaren Achse in Wirkverbindung steht.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass das fahrzeugsitzseitige Steuergerät ein passiver Transponder, insbesondere ein RFID-Transponder und das fahrzeugseitige Steuergerät ein Sender/Empfängergerät ist, welches ein Signal und damit Energie über eine Antenne an eine Funkstrecke abgibt, wodurch der passive Transponder mit elektrischer Energie versorgt wird.
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Die Erfindung reagiert darauf, dass entnehmbare Fahrzeugsitze aller Sitzreihen, insbesondere der zweiten und dritten Sitzreihe zunehmend mit elektrischen Komponenten, wie beispielsweise einer Sitzheizung und/oder einer Sitzbelegungserkennungsmatte und/oder einem elektrisch überwachten mechanischen Gurtschloss ausgestattet werden, um nur einige elektrische Komponenten zu nennen.
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Bevorzugt überträgt das fahrzeugsitzseitige Steuergerät, insbesondere der passive Transponder somit fahrzeugsitzseitige Signale einer Sitzheizung und/oder einer Sitzbelegungserkennungsmatte und/oder einem elektrisch überwachten mechanischen Gurtschloss an das fahrzeugseitige Steuergerät, wobei der Transponder über Signalleitungen mit den genannten Komponenten in Verbindung steht.
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Es ist schließlich vorgesehen, dass das fahrzeugseitige Steuergerät mit einem Airbag-Steuergerät gekoppelt ist, sodass die fahrzeugsitzseitigen Signale im fahrzeugseitigen Steuergerät oder dem Airbag-Steuergerät zu einer Erzeugung von Warnlicht und/oder Warnsignalen führen, wobei insbesondere der jeweilige Status der Sitzbelegungssensoren und der Gurtschlösser zur Auslösung eines Airbagsystems des zugehörigen Fahrzeugsitzes abgefragt werden.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert.
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Für die Zwecke der Beschreibung soll die in Längsrichtung des Fahrzeugs liegende Richtung mit „x“ bezeichnet werden. Mit „y“ wird die Richtung in der Horizontalen des Fahrzeugs quer zur x-Richtung bezeichnet, und mit „z“ wird die Richtung in der Vertikalen des Fahrzeugs quer zur x-Richtung bezeichnet. Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem. Innerhalb aller Figuren werden nachfolgend die gleichen Bezugszeichen für gleiche Bauteile verwendet, wobei gegebenenfalls nicht in jeder Figur erneut alle bereits vorgestellten Bauteile anhand der Bezugszeichen nochmals erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 einen Karosserie-Bereich einer Karosserie eines Fahrzeugs der zweiten und dritten Sitzreihe mit entnommenen Fahrzeugsitzen;
- 2 eine vergrößerte Darstellung der Steuergeräte eines erfindungsgemäßen Signalübertragungssystems, gemäß dem in 1 gekennzeichneten Bildausschnitt;
- 3 einen Schnitt durch ein Strukturteil eines Fahrzeugsitzes im eingebauten Zustand und durch die Steuergeräte des Signalübertragungssystems;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Steuergeräte des Signalübertragungssystems gemäß den 2 und 3 und
- 5 eine schematische Ansicht der Steuergeräte des Signalübertragungssystems mit dem fahrzeugsitzseitigen Steuergerät in einer Parkposition, die das fahrzeugsitzseitige Steuergerät im abgekoppelten Zustand des Fahrzeugsitzes zur Entnahme des Fahrzeugsitzes einnimmt.
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1 zeigt zur Verdeutlichung des Gegenstandes der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf einen Karosserie-Bereich K eines ansonsten nicht näher dargestellten Fahrzeugs 100 der zweiten und dritten Sitzreihe SR2, SR3 des Fahrzeugs 100 mit entnommenen Fahrzeugsitzen.
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Im Ausführungsbeispiel ist in der zweiten Sitzreihe SR2 eine 40 %/60 % geteilte Sitzbank aus einem entnehmbaren 40 %-Einzel-Fahrzeugsitz mit einem Sitzplatz und einem entnehmbaren 60 %-Doppel-Fahrzeugsitz mit zwei Sitzplätzen angeordnet.
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Der sich in 1 im ausgebauten entnommenen Zustand II befindende 40 %-Einzel-Fahrzeugsitz greift im eingebauten Zustand I mit seinen fahrzeugsitzseitigen Ankerelementen 24A' in die in 1 dargestellten Ankeröffnungen 24A ein. Fahrzeugsitzseitige Rastelemente 24R' greifen in die in 1 dargestellten Rastöffnungen 24R ein, in denen der 40 %-Einzel-Fahrzeugsitz im eingebauten Zustand I verrastet ist.
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Der sich in 1 im ausgebauten entnommenen Zustand II befindende 60 %-Doppel-Fahrzeugsitz greift im eingebauten Zustand I mit seinen fahrzeugsitzseitigen Ankerelementen in die in 1 dargestellten Ankeröffnungen 26A ein. Fahrzeugsitzseitige Rastelemente greifen in die in 1 dargestellten Rastöffnungen 26R ein, in denen der 60 %-Doppel-Fahrzeugsitz im eingebauten Zustand I verrastet ist.
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Im Ausführungsbeispiel sind in der dritten Sitzreihe SR3 zwei entnehmbare 50 %-Einzel-Fahrzeugsitze mit je einem Sitzplatz anordbar. Die In 1 nicht angeordneten sich im ausgebauten Zustand II befindenden 50 %-Einzel-Fahrzeugsitze werden im eingebauten Zustand I über nicht näher fahrzeugsitzseitige Elemente in den in der dritten Sitzreihe SR dargestellten karosserieseitigen Verankerungselementen 35V verankert und verrastet.
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Dem 40 %-Einzel-Fahrzeugsitz mit einem Sitzplatz ist ein Signalübertragungssystem 10 zugeordnet, welches im Ausführungsbeispiel zwischen den Ankeröffnungen 24A angeordnet ist.
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Dem 60 %-Doppel-Fahrzeugsitz mit zwei Sitzplätzen sind zwei Signalübertragungssysteme 10 zugeordnet, welche im Ausführungsbeispiel zwischen den Ankeröffnungen 26A angeordnet sind, wobei jedes der Signalübertragungssysteme 10 für einen der beiden Sitzplätze des 60 %-Doppel-Fahrzeugsitzes zuständig ist.
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2 zeigt die Signalübertragungssysteme 10 zwischen den Ankeröffnungen 26A gemäß 1 in einer perspektivischen vergrößerten Darstellung ebenfalls schräg von oben.
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Aus 2 wird deutlich, dass jedes der Signalübertragungssysteme 10 zwei Steuergeräte umfasst, die eine Signalübertragung zwischen den Fahrzeugsitzen und einem fahrzeugseitigen Steuergerät ermöglichen.
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Das Signalübertragungssystem 10 umfasst ein erstes Steuergerät 10A, welches auch als Schreib-/und Lesegerät oder als Sender/Empfängergerät bezeichnet wird. Dieses Sender/Empfängergerät 10A wird mit Strom versorgt und gibt ein Signal und damit Energie über eine Antenne an die Funkstrecke ab. Ein zweites Steuergerät 10B wird als ein resonanter Transponder ausgebildet. Dieser Transponder 10B kann durch die über die drahtlose Funkstrecke zur Verfügung gestellte Energie aktiviert werden. Im Aktivierungsfall können mittels einem festgelegten Übertragungsverfahren Daten ausgetauscht werden. Der Transponder 10B sendet ein Antwortsignal an das Sender/Empfängergerät 10A, welches durch eine verbundene Antenne aufgenommen werden kann. Es müssen dabei kein direkter Kontakt und keine Sichtverbindung zwischen Sender/Empfängergerät 10A und Transponder 10B bestehen. Durch das Sender/Empfängergerät 10A können auf dem Transponder 10B gespeicherte Informationen gelesen, aber auch Informationen auf den Transponder 10B geschrieben werden.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine nicht näher dargestellte Gurtanlege-Kontrollvorrichtung SBR, eine Sensormatte zur Sitzbelegungserkennung eines Steuergerätes in der Art eines Transponders 10B.
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Mit anderen Worten, jeder Sitzplatz der oben beschriebenen Fahrzeugsitze wird mittels einer jedem Sitzplatz zugeordneten Sensormatte zur Sitzbelegungserkennung überwacht.
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Somit ist jedem Sitzplatz der Fahrzeugsitze eine Gurtanlege-Kontrollvorrichtung SBR [engl.: Seat Belt Reminder (SBR)] zugeordnet, die eine Sensormatte mit Sensoren aufweist, die erkennt, ob Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz aufsitzen oder nicht.
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Diese Information über den Belegungszustand wird, wie erläutert über die Schnittstelle vom Transponder 10B zu dem Sender/Empfängergerät 10A und von dort an ein (nicht näher dargestelltes) fahrzeugseitiges Steuergerät übermittelt.
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Über die Schnittstelle zwischen dem Transponder 10B und dem Sender/Empfängergerät 10A wird ferner ein Gurtschloss dahingehend überwacht, ob der Gurt angelegt ist oder nicht, das heißt ob eine Gurtzunge in das Gurtschloss gesteckt ist oder nicht.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass über die Schnittstelle zwischen dem Transponder 10B und dem Sender/Empfängergerät 10A weitere Informationen erfasst und übertragen werden, wobei die Informationen von dem Sender/Empfängergerät 10A weiter dem mindestens einen fahrzeugseitigen Steuergerät zur Verfügung gestellt und entsprechend übertragen werden. Dabei wird insbesondere vorgeschlagen personenbezogene Daten, wie beispielsweise das Gewicht und/oder die Körpertemperatur einer auf dem Fahrzeugsitz aufsitzenden Person oder dergleichen zu erfassen und wie erläutert zu übertragen. Es versteht sich, dass der Transponder 10B die entsprechenden Informationen von im oder am Fahrzeugsitz verbauten Vorrichtungen erhält, die diese Informationen erfassen, sodass die drahtlose Weiterleitung der Informationen an das Sender/Empfängergerät 10A und schließlich an das mindestens eine fahrzeugseitige Steuergerät bewirkbar ist.
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Mittels dem Transponder 10B als Gurtanlege-Kontrollvorrichtung ist es möglich, dass das mit dem Signalübertragungssystem 10 ausgestattete Gurtwarnsystem der Fahrzeugsitze über das fahrzeugseitige Steuergerät des Fahrzeugs ein Warnlicht und/oder Warnsignal abgibt, um nicht angeschnallte Insassen daran zu erinnern, den Sitzgurt anzulegen.
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Die Installation eines solchen Gurtwarnsystems führt in vorteilhafter Weise zu einem positiven Einfluss auf die NCAP-Bewertung des Fahrzeugs. Es kann vorgesehen sein, den Status der SBR-Sensoren und der Gurtschlösser über eine Schnittstelle das fahrzeugsitzseitige Steuergerät, welches beispielsweise ein Airbag-Steuergerät sein kann, weiterzuleiten, welches auch für die Erzeugung der Warnlicht und/oder Warnsignale zuständig ist. Dadurch liegen diese Informationen gleichzeitig zur Steuerung des Airbags in dem zugehörigen Steuergerät vor. Diese Weiterleitung kann über eine [Local Interconnect Network] (LIN)-Schnittstelle oder per Signalleitung weiterleitet werden.
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Die Erfindung macht sich die Möglichkeit der drahtlosen Funkstrecke, mithin der drahtlosen Datenübertagung zwischen den Steuergeräten 10A und 10B zunutze, und ordnet den Transponder 10B, insbesondere einen RFID-Transponder einem insbesondere entnehmbaren Fahrzeugsitz ortsfest an, sodass der Transponder 10B mit dem Fahrzeugsitz entnommen wird.
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Die in den 1 und 2 dargestellten Transponder 10B der Signalübertragungssysteme 10 sind somit fest mit dem Fahrzeugsitz verbunden und sind somit dort in denjenigen Positionen gezeigt, welche die Transponder 10B einnehmen, wenn sich der jeweilige Fahrzeugsitz in seinem eingebauten Zustand I befindet, wie die 3 und 4 verdeutlichen.
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Beispielhaft auch für die anderen Fahrzeugsitze ist in der schnittartigen Darstellung der sich im eingebauten Zustand I befindende 40 %-Einzel-Fahrzeugsitz anhand seiner Strukturteile 41, 42 dargestellt. Im eingebauten Zustand I greift das im Schnitt sichtbare fahrzeugsitzseitige Ankerelement 24A' in die auch in der 1 dargestellten Ankeröffnungen 24A ein. Das fahrzeugsitzseitige Rastelement 24R' greift in die auch in der 1 dargestellten Rastöffnungen 24R ein.
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Der Fahrzeugsitz umfasst ein Strukturteil 41 der Sitzstruktur des Fahrzeugsitzes, welches mindestens eine drehbare Achse 1 im vorderen Bereich des Fahrzeugsitzes aufweist, die entlang einer ersten y-Achse Y1 angeordnet ist.
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Dargestellt ist ferner eine feste Achse 2 als weiteres Strukturteil 42 der Sitzstruktur des Fahrzeugsitzes, die im hinteren Bereich zwischen Sitzteil und Rückenlehnenteil des Fahrzeugsitzes entlang einer zweiten y-Achse Y2 verläuft.
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In dieser ursprünglichen Position (Ausgangsposition) ist eine Unterseite des Transponders 10B - karosserienah - nur gering um Δz im mm-Bereich, insbesondere zwischen 5 mm und 30 mm zu der Oberseite des Sender/Empfängergerätes 10A beabstandet, wodurch in vorteilhafter Weise insbesondere die Energieversorgung des Transponders 10B gewährleistet ist.
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Der geringe vertikale Abstand Δz hat den Vorteil, dass der Transponder als passiver Transponder (ohne eigene Stromversorgung) eingesetzt werden kann. Sobald größere Reichweiten vorliegen, werden aktive Transponder mit eigener Stromversorgung eingesetzt, die jedoch mit höheren Kosten verbunden sind.
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Der geringe Abstand Δz hat ferner den Vorteil, dass zwischen der Unterseite des Transponders 10B und der Oberseite des Sender/Empfängergerätes 10A nur ein geringer Raum zu Verfügung steht, in dem Gegenstände anordbar sind, um die Funkstrecke zu unterbrechen. Mit anderen Worten, es ist sicher gestellt, dass die Funkstrecke nicht durch versehentlich unter den Fahrzeugsitz geratende Gegenstände unterbrochen wird.
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Die 3 und 4 verdeutlichen, dass der Transponder 10B im eingebauten Zustand I des Fahrzeugsitzes unter dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes nahe der Karosserie K mithin um Δz oberhalb der Karosserie K an dem Strukturelement 41 angeordnet ist.
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Das Sender/Empfängergerät 10A ist vorzugsweise derart in der Karosserie K angeordnet, sodass seine Oberseite mit der Oberfläche der Karosserie K abschließt, wobei vorgesehen ist, dass in dem vertikalen Zwischenraum Δz durchaus eine Teppichlage ausbildbar ist, welche die Funkstrecke nicht behindert, da der Teppich als sogenanntes Luftschnittstellenmaterial die Funktionalität der drahtlosen Funkstrecke nicht behindert.
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Der Transponder 10B ist im eingebauten Zustand I des Fahrzeugsitzes über ein in 5 dargestelltes Verbindungselement 11 mit der drehbaren Achse 1 fest verbunden. Dabei ist auch hier der Abstand zwischen der drehbaren Achse 1 und dem Transponder 10B nur gering.
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Wie 3 verdeutlicht, ist in x-Richtung gesehen ebenfalls nur ein geringer horizontaler Abstand Δx als Zwischenraum vorgesehen, sodass auch in diesem Bereich keine störenden Gegenstände Platz finden.
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Wird der Fahrzeugsitz jetzt aus dem erläuterten eingebauten Zustand I entnommen, besteht die Gefahr, dass sobald der Fahrzeugsitz außerhalb des Fahrzeugs 100 auf einem Boden abgestellt wird, eine mechanische Zerstörung des Transponders 10B möglich ist.
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Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, ist der Transponder 10B mit der drehbaren Achse 1 verbunden. Durch Betätigung der drehbaren Achse 1 gemäß den in den 3, 4 und 5 dargestellten Pfeilen P1 in Uhrzeigerrichtung, wird der Transponder 10B um einen vorgebbaren Winkel geschwenkt, sodass er seiner im Wesentlichen an der Unterseite der Sitzstruktur angeordnete Position verlässt, und sozusagen in die Struktur des Fahrzeugsitzes hineingeschwenkt wird, sodass beim Abstellen des Fahrzeugsitzes außerhalb des Fahrzeugs keine Gefahr besteht, dass der Transponder 10B in irgendeiner Weise beschädigt wird.
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In vorteilhafter Weise weisen bestehende Fahrzeugsitze bereits eine solche drehbare Achse 1 auf, die dazu dient, die fahrzeugsitzseitigen Rastelemente 24R' durch Verdrehen der drehbaren Achse 1 aus den karosserieseitigen Gegenrastelementen (in der zweiten Sitzreihe SR2 nicht sichtbar) auszurasten.
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Dazu weist der jeweilige Fahrzeugsitz einen Hebel oder eine Schlaufe auf, die betätigt wird, um die fahrzeugsitzseitigen Rastelemente 24R' aus den karosserieseitigen Gegenrastelementen auszulasten, sodass der Fahrzeugsitz entnommen werden kann.
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Diese bereits bestehende Funktion macht sich die Erfindung zunutze, indem der Transponder 10B über das Verbindungselement 11 an der bereits bestehenden drehbaren Achse 1, wie oben bereits erläutert, befestigt wird.
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Der Transponder 10B wird somit automatisch beim Ausbau des Fahrzeugsitzes in eine bessere, mechanisch geschützte Position in die Struktur des Fahrzeugsitzes hinein verschwenkt.
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Der Transponder 10B nimmt somit bei der Entnahme des Fahrzeugsitzes außerhalb des Fahrzeugs im ausgebauten Zustand II sozusagen automatisch eine sogenannte Parkposition III (vgl. insbesondere 5) ein.
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Die Parkposition III wird eingenommen, da die drehbare Achse 1 durch Betätigung von Hebel oder Schlaufe nach ihrer entsprechenden Verschwenkung um die y-Achse Y1 in einer vorgebbaren Position einrastet, wobei die Schwenkbewegung gegen eine Federkraft eines nicht näher dargestellten Federelementes vorgenommen wird.
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Wird der Fahrzeugsitz wieder in das Fahrzeug eingesetzt und somit in den eingebauten Zustand I gebracht, erfolgt eine automatische Entrastung der drehbaren Achse 1, wodurch sich einerseits der Verriegelungszustand des Fahrzeugsitzes einstellt und andererseits der Transponder 10B ohne weiteres Zutun in seine ursprüngliche Position zurückkehrt, da sich die drehbare Achse 1 aufgrund der jetzt wirkenden Kraft des zuvor gespannten Federelementes entgegen der Uhrzeigerrichtung zurückbewegt.
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Durch die Beschreibung wird deutlich, dass in vorteilhafter Weise die zur Verrastung dienenden Bauteile des Fahrzeugsitzes, von den zum Signalübertragungssystem 10 gehörenden Komponenten, getrennt angeordnet sind.
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Da die Steuergeräte 10A, 10B des Signalübertragungssystems 10 geschlossene Gehäuse aufweisen, wird gleichermaßen neben den bereits genannten Vorteilen dafür gesorgt, dass innerhalb der Komponenten des Signalübertragungssystems 10 keine Verschmutzung auftreten kann, wie es vergleichsweise bei den herkömmlichen Steckverbindungen beziehungsweise herkömmlichen Kontaktverbindungen der Fall ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeug
- K
- Karosserie, Karosserie-Bereich
- 10
- Signalübertragungssystem
- 10A
- erstes Steuergerät (fahrzeugseitig)
- 10B
- zweites Steuergerät (fahrzeugsitzseitig)
- SBR
- Gurtanlege-Kontrollvorrichtung
- 11
- Verbindungselement
- SR2
- zweite Sitzreihe
- SR3
- dritte Sitzreihe
- I
- eingebauter Zustand
- II
- entnommener Zustand
- III
- Parkposition von 10B
- 24A
- Ankeröffnungen des 40 %-Einzel-Fahrzeugsitzes
- 24A'
- fahrzeugsitzseitige Ankerelemente des 40 %-Einzel-Fahrzeugsitzes
- 24R
- Rastöffnungen des 40 %-Einzel-Fahrzeugsitzes
- 24R'
- fahrzeugsitzseitige Rastelemente des 40 %-Einzel-Fahrzeugsitzes
- 26A
- Ankeröffnungen des 60 %-Doppel-Fahrzeugsitzes
- 26R
- Rastöffnungen des 60 %-Doppel-Fahrzeugsitzes
- 35V
- karosserieseitige Verankerungselemente der 50 %-Einzel-Fahrzeugsitze
- 41
- Strukturteil
- 42
- Strukturteil
- 1
- drehbare Achse
- Y1
- erste y-Achse
- 2
- feste Achse
- Y2
- zweite y-Achse
- Δz
- vertikaler Abstand
- Δx
- horizontaler Abstand
- P1
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010055164 A1 [0002]
- DE 102008026259 A1 [0003]
- DE 102013221986 A1 [0004]