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Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, ein Kühlflüssigkeitseinspritzsystem und ein Verfahren zur Ermittlung eines Schaltverhaltens von Injektoren eines Verbrennungsmotors.
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Es ist bekannt, die Leistung eines Verbrennungsmotors zu steigern, indem der Verbrennungsmotor durch Einbringung einer Kühlflüssigkeit gekühlt wird. Als Kühlflüssigkeit wird dabei beispielsweise destilliertes Wasser verwendet. Um eine Beschädigung des Verbrennungsmotors durch die eingebrachte Kühlflüssigkeit zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Kühlflüssigkeit ausschließlich in den Verbrennungsmotor einzubringen, wenn dieser betrieben und dadurch erwärmt wird. Nach Beendigung des Betriebs kann im Verbrennungsmotor verbleibende Kühlflüssigkeit wieder entfernt werden. Zur Befüllung und Entleerung des Verbrennungsmotors mit Kühlflüssigkeit müssen die Injektoren geschaltet werden.
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Aus der
DE 10 2017 205 407 A1 ist eine Verteilervorrichtung für eine Wassereinspritzvorrichtung einer Brennkraftmaschine bekannt, mit einem sich entlang einer Längsachse erstreckenden Verteilerkörper mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, wobei in dem Verteilerkörper ein Innenraum ausgebildet ist, wobei an dem Verteilerkörper mehrere Ausgänge ausgebildet sind, die zur Befestigung von Einspritzventilen vorgesehen sind, wobei an dem Verteilerkörper wenigstens ein als erster Anschluss ausgebildeter erster Eingang ausgebildet ist, an den wenigstens eine erste Versorgungsleitung anschließbar ist, wobei an dem Verteilerkörper wenigstens ein als zweiter Anschluss ausgebildeter zweiter Eingang ausgebildet ist, an den wenigstens eine zweite Versorgungsleitung anschließbar ist.
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Aus der
DE 10 2016 015 083 A1 ist eine Wassereinspritzvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine bekannt, mit wenigstens einer Verteilerleitung, welche eine, an einem ersten Ende der Verteilerleitung angeordnete und in einen Innenraum der Verteilerleitung mündende, erste Leitungsöffnung zum Austausch von Wasser zwischen dem Innenraum und einer Umgebung des Innenraums, und wenigstens eine Einspritzöffnung aufweist, über welche das Wasser zur Versorgung wenigstens eines Wassereinspritzventils aus dem Innenraum ausleitbar ist, wobei eine in den Innenraum mündende, zweite Leitungsöffnung an einem, dem ersten Ende gegenüberliegenden, zweiten Ende der Verteilerleitung vorgesehen ist, über welche Wasser zwischen dem Innenraum und der Umgebung des Innenraums austauschbar ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Steuervorrichtung, ein Kühlflüssigkeitseinspritzsystem und ein Verfahren zum Schalten der Injektoren anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für ein Kühlflüssigkeitseinspritzsystem für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs. Bei der Kühlflüssigkeit kann es sich beispielsweise um (destilliertes) Wasser oder um ein Wasser/Alkohol-Gemisch handeln.
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Die Kühlflüssigkeitseinspritzung ist ein Verfahren zur Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren. Um die maximal zulässige Abgastemperatur bei Höchstleistung nicht zu überschreiten, wird Kühlflüssigkeit in den Verbrennungsmotor eingespritzt. Die verdunstende Flüssigkeit hat eine kühlende Wirkung für das Gemisch vor, während und nach der Verbrennung. Auch Einspritzung während des Verbrennungstaktes zur Dampfkrafterzeugung und zur Reduktion der Abgastemperatur wird praktiziert.
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Das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem umfasst zumindest zwei von der Steuervorrichtung steuerbare, schaltbare Injektoren zum Einbringen einer Kühlflüssigkeit in den Verbrennungsmotor, wobei das Schalten der Injektoren insbesondere ein Öffnen oder Schließen der Injektoren ist.
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Die Kühlflüssigkeit kann durch verschiedene Verfahren an verschiedenen Orten des Verbrennungsmotors eingebracht werden. Insbesondere kann die Kühlflüssigkeit einlassseitig in den Verbrennungsmotor eingebracht werden, beispielsweise kann die Kühlflüssigkeit in den Luft-Ansaugtrakt eingespritzt werden. Alternativ kann die Kühlflüssigkeit auch direkt in den Brennraum eingespritzt werden.
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Die Injektoren sind mittels eines gemeinsamen Rails, das als Druckspeicher dient, mit Kühlflüssigkeit versorgbar. Das Rail kann dabei beispielsweise dem Begriff entsprechend tatsächlich ein gemeinsames Verteilerrohr sein. Insbesondere kann es sich stattdessen aber um einen Druckspeicher einer beliebigen geometrischen Form handeln, der mit den Injektoren verbunden ist.
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Darüber hinaus ist die Steuervorrichtung eingerichtet, eine für eine Neigung des Rails charakteristische Neigungsgröße entgegenzunehmen oder zu bestimmen.
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Bei der für die Neigung des Rails charakteristischen Größe kann es sich insbesondere um eine für die Neigung des Verbrennungsmotors oder für die Neigung des Kraftfahrzeugs charakteristische Größe handeln. Die für die Neigung des Rails charakteristische Größe kann dabei beispielsweise die Neigung in Fahrzeuglängsrichtung um die Rollachse und/oder die Neigung in Fahrzeugquerrichtung um die Nickachse angeben.
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Die Neigungsgröße kann insbesondere zumindest ein Sensorsignal sein, wie beispielsweise ein Signal eines ein- oder mehrdimensionalen Neigungs- oder Lagesensors.
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Die Steuervorrichtung ist eingerichtet, in Abhängigkeit von der Neigungsgröße ein Schaltverhalten für die Injektoren zu ermitteln. Das Schaltverhalten umfasst insbesondere die Schaltungsreihenfolge, in der die Injektoren geschaltet werden, und den Schaltungszeitpunkt der einzelnen Injektoren.
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Die Injektoren werden durch die Steuervorrichtung zur Entleerung oder Befüllung des Rails mit dem ermittelten Schaltverhalten geschaltet.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung eingerichtet, in Abhängigkeit von der Neigungsgröße das Schaltverhalten für die Injektoren aus einer Menge von zumindest zwei vorbestimmten Schaltverhalten für die Injektoren auszuwählen.
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Beispielsweise kann bei einem ersten Wert der Neigungsgröße, der für eine erste, geringe Neigung des Rails charakteristisch ist, ein erstes Schaltverhalten ausgewählt werden. Alternativ kann bei einem zweiten Wert der Neigungsgröße, der für eine im Vergleich zur ersten Neigung größere Neigung des Rails charakteristisch ist, ein zweites Schaltverhalten ausgewählt werden.
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Die vorbestimmten Schaltverhalten können sich insbesondere in der Schaltungsreihenfolge und/oder dem Schaltungszeitpunkt der Injektoren unterscheiden.
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Die vorbestimmten Schaltverhalten können insbesondere während der Entwicklung der Steuervorrichtung empirisch bestimmt werden und auf einem Speicherbaustein der Steuervorrichtung vorgehalten werden.
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Der Erfindung liegt hierbei die Erkenntnis zugrunde, dass ein qualitativ hochwertiges Schaltverhalten verschiedene Eigenschaften umfassen kann. Ein möglichst hochqualitatives Schaltverhalten kann dabei unter anderem sehr stark von der geometrischen Struktur des Rails abhängen, weshalb beispielsweise eine rein analytische Bestimmung des Schaltverhaltens sehr aufwändig sein kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung eingerichtet, für einen Befüllvorgang in Abhängigkeit von der Neigungsgröße das Schaltverhalten für die Injektoren derart zu bestimmen, dass ein erster, aufgrund der Neigung höherliegender Injektor bei der Entleerung des Rails früher geschaltet wird als ein zweiter, aufgrund der Neigung dazu niedrigerliegender Injektor.
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Insbesondere kann der erste Injektor beim Befüllen des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems früher geschaltet werden als der zweite Injektor. Alternativ oder zusätzlich kann der erste Injektor beim Entleeren des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems früher geschaltet werden als der zweite Injektor. Das Schalten der Injektoren kann dabei beispielsweise ein Öffnen oder Schließen der Injektoren sein.
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Alternativ dazu kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein, in Abhängigkeit von der Neigungsgröße das Schaltverhalten für die Injektoren derart zu bestimmen, dass ein erster, aufgrund der Neigung höherliegender Injektor bei der Befüllung des Rails später geschaltet wird als ein zweiter, aufgrund der Neigung dazu niedrigerliegender Injektor.
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Insbesondere kann dabei der erste Injektor beim Befüllen des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems später geschaltet werden als der zweite Injektor. Alternativ oder zusätzlich kann der erste Injektor beim Entleeren des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems später geschaltet werden als der zweite Injektor. Das Schalten der Injektoren kann dabei beispielsweise ein Öffnen oder Schließen der Injektoren sein.
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Alternativ oder zusätzlich können insbesondere beim Befüllen zunächst alle Injektoren geöffnet werden. Dann können die Injektoren zuerst geschlossen werden, die sich am nächsten an einem Zulauf des Rails befinden, beispielsweise abhängig von einem Drucksignal.
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Alternativ oder zusätzlich kann insbesondere nach einer ersten Befüllphase durch kurze Einspritzungen und die Auswertung des zugehörigen Druckabfalls bestimmt werden, ob die Befüllung vollständig war und der Befüllvorgang abgeschlossen ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung eingerichtet, das Schaltverhalten der Injektoren zusätzlich in Abhängigkeit davon zu bestimmen, ob das Rail entleert oder befüllt wird.
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Insbesondere kann die Schaltungsreihenfolge der Injektoren als Schaltverhalten in Abhängigkeit davon bestimmt werden, ob das Rail entleert oder befüllt wird. Beispielsweise kann bei der Entleerung des Rails ein erster Injektor vor einem zweiten Injektor geschaltet werden. Bei der Befüllung des Rails kann der erste Injektor dann nach dem zweiten Injektor geschaltet werden.
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Zu Beginn der Entleerung des Rails ist dieses beispielsweise vollständig mit Kühlflüssigkeit gefüllt und alle Injektoren sind geschlossen. Zur Entleerung kann dann bei geneigtem Rail ein erster, durch die Neigung höherliegender niedrigerliegendem Injektor vor einem zweiten, dazu niedrigerliegendem höherliegender Injektor geöffnet werden, um Luft in das Rail strömen zu lassen das Wasser vollständig aus dem Rail auszutragen.
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Andererseits ist zu Beginn der Befüllung des Rails dieses beispielsweise vollständig mit Luft gefüllt und alle Injektoren sind geöffnet. Zur Befüllung kann dann bei geneigtem Rail der zweite, niedrigerliegende Injektor vor dem ersten, dazu höherliegenden Injektor geschlossen werden, um das Rail mit Kühlflüssigkeit zu füllen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Schaltverhalten der Injektoren die Reihenfolge und/oder die Zeitpunkte, in der die Injektoren geschaltet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung eingerichtet, eine für den Druck im Rail charakteristische Druckgröße entgegenzunehmen. In Abhängigkeit von der Druckgröße wird ein Schaltungszeitpunkt für zumindest einen Injektor bestimmt und der Injektor zu einem bestimmten Schaltungszeitpunkt geschaltet.
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Insbesondere kann ein ohnehin vorhandener Drucksensor genutzt werden, den Druckverlauf bei der Befüllung des Rails als zusätzliche Eingangsgröße aufzunehmen. Ist Luft im System, ist diese aufgrund des Kompressibilitäts- und Viskositätsunterschieds zwischen Luft und Kühlflüssigkeit am Druckverlauf während des Befüllungsvorgangs zu erkennen. Sobald Kühlflüssigkeit an den Injektoren anliegt, ist ein Druckanstieg zu beobachten, woraufhin der entsprechende Injektor geschaltet werden kann. So kann sichergestellt werden, dass das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem vollständig befüllt wird.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kühlflüssigkeitseinspritzsystem für einen Verbrennungsmotor für ein Kraftfahrzeug. Das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem umfasst eine vorab beschriebene Steuervorrichtung, zumindest zwei von der Steuervorrichtung steuerbare, schaltbare Injektoren zum Einbringen einer Kühlflüssigkeit in einen Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors und die Injektoren sind mittels eines gemeinsamen Rails mit Kühlflüssigkeit versorgbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Rail ein Ventil zum Ansaugen von Frischluft. Die Steuervorrichtung ist dabei zusätzlich eingerichtet, das Ventil zu steuern. Alternativ kann das Ventil mechanisch arbeiten und bei Unterdruck im Rail öffnen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Ventil um ein Be- oder Entlüftungsventil.
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Insbesondere ist im Falle eines elektrisch anzusteuernden Ventils die Steuervorrichtung eingerichtet, das Ventil beim Entleeren des Rails zu öffnen, so dass das Rail anstatt mit Luft aus dem Verbrennungsmotor mit Frischluft befüllt wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Steuervorrichtung eingerichtet, das Ventil beim Befüllen des Rails zu schließen, so dass Luft, die sich in dem Kühlflüssigkeitseinspritzsystem befindet, das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem ausschließlich über geöffnete Injektoren verlassen kann.
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Insbesondere ist eine Steuerfolge des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems möglich, bei der in einem ersten Schritt das Ventil beim Entleeren des Rails geöffnet wird, so dass das Rail anstatt mit Luft aus dem Verbrennungsmotor mit Frischluft befüllt wird. In einem zweiten Schritt werden das Ventil geschlossen und die Injektoren geöffnet. Mit der im System befindlichen Luft wird die restliche Kühlflüssigkeit aus den Injektoren in die Sauganlage ausgeschoben. In einem dritten Schritt werden dann erneut das Rail und die zu belüftenden Teile der Kühlflüssigkeitseinspritzvorrichtung mit Frischluft belüftet, indem mit geschlossenen Injektoren und geöffnetem Ventil Luft ins System gesaugt wird.
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Dieser Steuerfolge liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es vorteilhaft sein kann, dass keine Tankentlüftungs-, Verbrennungs- oder Blowby-Gase aus der Sauganlage in das Kühlflüssigkeitssystem gelangen.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Kühlflüssigkeitseinspritzsystems für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, wobei das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem zumindest zwei schaltbare Injektoren zum Einbringen von Kühlflüssigkeit in den Verbrennungsmotor umfasst und die Injektoren mittels eines gemeinsamen Rails mit Kühlflüssigkeit versorgbar sind.
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Ein Schritt des Verfahrens ist das Entgegennehmen einer für eine Neigung des Rails charakteristischen Neigungsgröße.
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Ein weiterer Schritt des Verfahrens ist das Ermitteln eines Schaltverhaltens für die Injektoren in Abhängigkeit von der Neigungsgröße.
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Ein finaler Schritt des Verfahrens ist das Schalten der Injektoren mit dem ermittelten Schaltverhalten zur Entleerung oder Befüllung des Rails.
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Die vorstehenden Ausführungen zur erfindungsgemäßen Steuervorrichtung nach dem ersten Aspekt der Erfindung gelten in entsprechender Weise auch für das erfindungsgemäße System nach dem zweiten Aspekt der Erfindung und das erfindungsgemäße Verfahren nach dem dritten Aspekt der Erfindung. An dieser Stelle und in den Patentansprüchen nicht explizit beschriebene vorteilhafte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Systems und des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen den vorstehend beschriebenen oder in den Patentansprüchen beschriebenen vorteilhaften Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kühlflüssigkeitseinspritzsystems,
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems, und
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems.
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1 zeigt einen Verbrennungsmotor VM eines Kraftfahrzeugs. Der Verbrennungsmotor ist mit einem Kühlflüssigkeitseinspritzsystem verbunden, wobei das Kühlflüssigkeitseinspritzsystem drei von einer Steuervorrichtung SV steuerbare, schaltbare Injektoren 11, 12, 13 zum Einbringen einer Kühlflüssigkeit in den Verbrennungsmotor VM umfasst. Insbesondere sind die Injektoren 11, 12, 13 dabei derart mit dem Verbrennungsmotor VM verbunden, dass jedem Injektor 11, 12, 13 ein Zylinder Z1, Z2, Z3 des Verbrennungsmotors VM zugeordnet ist.
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Die Injektoren 11, 12, 13 sind mittels eines gemeinsamen Rails R mit Kühlflüssigkeit versorgbar, wobei die Kühlflüssigkeit beispielsweise durch einen Zulauf Z aus einem Kühlflüssigkeitstank W pumpbar ist.
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Die Steuervorrichtung SV ist darüber hinaus mit einem Neigungssensor NS gekoppelt, der eine für eine Neigung des Rails R charakteristische Neigungsgröße wie beispielsweise die Neigung des Kraftfahrzeugs in Längs- und Querrichtung bestimmt. Außerdem ist die Steuervorrichtung SV mit einem vom dem Rail R umfassten Ventil V zum Ansaugen von Frischluft gekoppelt.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems.
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Zu Beginn des Verfahrensablaufs ist dabei das Rail R vollständig entleert und es befindet sich somit keine Kühlflüssigkeit im Rail R. Alle Injektoren 11, 12, 13 sind geöffnet, so dass bei einer etwaigen Befüllung des Rails R mit Kühlflüssigkeit die Luft, die sich im Rail R befindet, durch die geöffnete Injektoren 11, 12, 13 entweichen kann.
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In Schritt 100 nimmt die Steuervorrichtung SV eine für eine Neigung des Rails R charakteristische Neigungsgröße entgegen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine durch einen Neigungssensor NS ermittelte Neigung des Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung handeln.
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Im darauf folgenden Schritt 110 ermittelt die Steuervorrichtung SV in Abhängigkeit von der Neigungsgröße ein Schaltverhalten für die Injektoren 11, 12, 13. Das Schaltverhalten umfasst dabei insbesondere die Reihenfolge, in der die Injektoren 11, 12, 13 geschaltet werden sollen.
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Beispielsweise kann die Steuervorrichtung SV dabei ein Schaltverhalten für die Injektoren 11, 12, 13 aus einer Menge von zumindest zwei vorbestimmten Schaltverhalten für die Injektoren 11, 12, 13 auswählen. Diese vorbestimmten Schaltverhalten können beispielsweise während der Entwicklung des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems empirisch bestimmt werden.
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Zusätzlich kann die Steuervorrichtung SV bei der Ermittlung des Schaltverhaltens der Injektoren 11, 12, 13 auch berücksichtigen, ob das R entleert oder befüllt wird.
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Beispielsweise ist die Steuervorrichtung SV eingerichtet, das Schaltverhalten für die Injektoren 11, 12, 13 derart zu bestimmen, dass ein erster, aufgrund der Neigung höherliegender Injektor 11 bei der Befüllung des Rails R später geschaltet wird als ein zweiter, aufgrund der Neigung dazu niedrigerliegender Injektor 12.
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Während des Befüllvorgangs des Rails R kann die Steuervorrichtung in Schritt 120 einen für den Druck im Rail R charakteristische Druckgröße entgegennehmen. In Abhängigkeit von der Druckgröße wird ein Schaltungszeitpunkt für den gemäß des ermittelten Schaltverhaltens nächsten Injektor 11, 12, 13 bestimmt und der nächste Injektor 11, 12, 13 wird zum bestimmten Schaltungszeitpunkt in Schritt 130 geschlossen, sobald der für den Zeitpunkt, wenn Kühlflüssigkeit an den Injektoren 11, 12, 13 anliegt, charakteristische Druckanstieg zu beobachten ist.
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Nach Schließen des letzten Injektors 11, 12, 13 kann das Rail vollständig gefüllt werden.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung des Kühlflüssigkeitseinspritzsystems.
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Zu Beginn des Verfahrensablaufs ist dabei das Rail R vollständig mit Kühlflüssigkeit gefüllt. Alle Injektoren 11, 12, 13 sind geschlossen, so dass keine Kühlflüssigkeit in den Verbrennungsmotor VM eingebracht wird.
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Zur Entleerung des Rails R wird in Schritt 200 das von dem Rail R umfasste Ventil V durch die Steuervorrichtung SV geöffnet.
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Im darauf folgenden Schritt 210 wird das Rail R und ein Teil des Kühlflüssigkeitsversorgungssystems entleert, indem die sich darin befindende Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitstank W gepumpt wird. Aufgrund des geöffneten Ventils V wird das entsprechende Volumen dabei mit Frischluft gefüllt.
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Sobald das Rail R vollständig entleert ist, wird in Schritt 220 das Ventil V durch die Steuervorrichtung SV geschlossen.
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In Schritt 230 nimmt die Steuervorrichtung SV eine für eine Neigung des Rails R charakteristische Neigungsgröße entgegen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine durch die Steuervorrichtung SV selbst bestimmte Neigung des Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung handeln.
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Im darauf folgenden Schritt 240 ermittelt die Steuervorrichtung SV in Abhängigkeit von der Neigungsgröße ein Schaltverhalten für die Injektoren 11, 12, 13. Das Schaltverhalten umfasst dabei insbesondere die Reihenfolge, in der die Injektoren 11, 12, 13 geschaltet werden sollen, und den Zeitpunkt, zu dem die Injektoren 11, 12, 13 geschaltet werden sollen.
In Schritt 250 werden die Injektoren 11, 12, 13 dann in der ermittelten Reihenfolge und zu den ermittelten Zeitpunkten geschaltet und mit der Luft im System die Kühlflüssigkeit aus den Injektoren in die Sauganlage ausgeschoben, so dass nach Abschluss des Verfahrens die Injektoren und das Rail mit Frischluft gefüllt sind.
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Falls erforderlich wird im darauffolgenden Schritt 260 bei geschlossenen Injektoren und geöffnetem Ventil das Kühlflüssigkeitsversorgungssystem erneut bis zu dem vorgesehenen Volumenanteil mit Frischluft gefüllt.