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Die Erfindung betrifft ein Verfahren Betreiben eines Systems zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten sowie ein korrespondierendes System, Computerprogramm und Computerprogrammprodukt.
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Mit zunehmender Bevölkerungs- und Fahrzeugdichte wächst das Problem der Parkplatzsuche insbesondere in Innenstädten. Aussagen darüber, wie wahrscheinlich ein Fahrzeugführer einen Parkplatz am Zielort findet, basieren derzeit auf Erfahrungswerten.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines Systems zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten sowie ein korrespondierendes System, Computerprogramm und -programmprodukt zu schaffen, das bzw. die zu einer präzisen Prädiktion solcher Aussagen beiträgt bzw. beitragen und Fahrzeugführern so eine effizientere Suche nach einem geeigneten Parkplatz nahe einem Fahrtziel ermöglicht bzw. ermöglichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Systems zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten. Das System umfasst eine Mehrzahl an Fahrzeugen sowie ein Backend. Bei dem Verfahren wird dem Backend eine zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q für wenigstens ein Parksegment innerhalb eines vorgegebenen Bereichs zu einem vorgegebenen Testzeitpunkt bereitgestellt. Weiterhin werden dem Backend je Parksegment Parkinformationen bereitgestellt, die repräsentativ sind für eine Anzahl N an Parkplätzen innerhalb des Parksegments. Darüber hinaus wird bei dem Verfahren ein Anteil p der dem System zugeordneten Fahrzeugen von einer Gesamtzahl an Fahrzeugen innerhalb des vorgegebenen Bereichs sowie eine Anzahl K an dem System zugeordneten Fahrzeugen ermittelt, die zum Testzeitpunkt in dem jeweiligen Parksegment parken. Schließlich wird abhängig von den Parkinformationen, der Anzahl K der dem System zugeordneten Fahrzeuge, die zum Testzeitpunkt in dem jeweiligen Parksegment parken, und dem ermittelten Anteil p ermittelt, ob die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q plausibel ist.
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In vorteilhafter Weise können mit dem vorgeschlagenen Verfahren Parkwahrscheinlichkeiten q unabhängig von einem Dienst bzw. Anbieter zur Datenerhebung überprüft werden. Insbesondere sind bei der Verwendung derartiger Parkwahrscheinlichkeiten q weitere Datenquellen nur mehr optional, um bereitgestellte Informationen auf eine andere und vom Datenerhebungsdienst bzw. -anbieter nicht reproduzierbare Weise zu testen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren trägt besonders vorteilhaft dazu bei, statistisch eindeutige Ergebnisse zu liefern. Insbesondere wird beigetragen, geschätzte Parkwahrscheinlichkeiten sowie die Qualität daraus abgeleiteter Dienste zu verbessern.
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Die dem System zugeordneten Fahrzeuge sind insbesondere signaltechnisch mit dem Backend gekoppelt. Beispielhaft weisen die Fahrzeuge in diesem Zusammenhang eine Kommunikationsschnittstelle wie ein Mobilfunkmodul auf.
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Bei den dem System zugeordneten Fahrzeugen kann es sich beispielsweise um diejenigen Fahrzeuge gemessen an der Gesamtzahl an Fahrzeugen innerhalb des vorgegebenen Bereichs handeln, welche von einem selben Hersteller gefertigt und mit einer solchen Kommunikationsschnittstelle ausgestattet sind.
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Die Gesamtzahl an Fahrzeugen innerhalb des vorgegebenen Bereichs und/oder der Anteil p der dem System zugeordneten Fahrzeugen innerhalb des vorgegebenen Bereichs lässt sich beispielsweise aus einer Zulassungsstatistik wie der des Kraftfahrtbundesamtes ermitteln.
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Als vorgegebener Bereich kann z.B. eine regionale Einteilung des Kraftfahrtbundesamtes betrachtet werden. Hier und im Folgenden bezeichnet der vorgegebene Bereich beispielhaft einen Landkreis, in dem das Fahrzeug zugelassen bzw. registriert wurde.
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Als Parksegment werden hier und im Folgenden jeweils Bereiche bezeichnet, die Stellflächen für ein oder mehrere Fahrzeuge aufweisen, unabhängig davon ob diese besetzt sind oder nicht. Ein Parksegment kann dabei einen oder mehrere Straßenabschnitte umfassen. Die Stellfläche(n) grenzen beispielhaft an die jeweiligen Straßenabschnitte an oder bestehen daraus. Die Stellflächen können auch als Parkplätze bezeichnet werden.
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Die dem System zugeordneten Fahrzeuge können beispielsweise ein Ortungsmodul aufweisen, um festzustellen, in welchem Parksegment sie abgestellt wurden. Beispielhaft erfolgt zum Testzeitpunkt ein Datenaustausch zwischen dem Backend und den dem System zugeordneten Fahrzeugen, um die Anzahl K der in dem jeweiligen Parksegment parkenden, dem System zugeordneten Fahrzeuge zu ermitteln. Alternativ oder zusätzlich senden die dem System zugeordneten Fahrzeuge dem Backend ihre Parkposition, sobald sie in einen Parkzustand versetzt wurden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird die überprüfte Parkwahrscheinlichkeit q in einem Navigationssystem für ein Fahrzeug verwendet. Beispielhaft dient die überprüfte Parkwahrscheinlichkeit q zur Anzeige von Parkmöglichkeiten und/oder zur Zielführung hin zu einer Parkmöglichkeit.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt umfassen die Parkinformationen historische Parkdaten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird abhängig von den Parkinformationen und dem ermittelten Anteil p eine obere Grenze C ermittelt, bei der eine Wahrscheinlichkeit P, dass eine Anzahl K' an dem System zugeordneten, in dem jeweiligen Parksegment zum Testzeitpunkt parkenden Fahrzeugen oberhalb der oberen Grenze C liegt, kleiner oder gleich einem vorgegebenen Schwellenwert α beträgt. Abhängig von der oberen Grenze C und der Anzahl K wird anschließend ermittelt, ob die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q plausibel ist.
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Bei der Anzahl K der dem System zugeordneten Fahrzeuge handelt es sich um die tatsächlich erfasste Anzahl an Fahrzeugen, die zum Testzeitpunkt in dem jeweiligen Parksegment parken. Die Anzahl K' beschreibt hingegen hypothetische Fahrzeuge, die zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit P herangezogen wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird die Wahrscheinlichkeit P, dass die Anzahl K' an dem System zugeordneten, in dem jeweiligen Parksegment zum Testzeitpunkt parkenden Fahrzeugen oberhalb der oberen Grenze C liegt, mittels folgender Formel berechnet:
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird die obere Grenze C mittels folgender Formel berechnet:
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird abhängig von den Parkinformationen und dem ermittelten Anteil p eine Wahrscheinlichkeitsverteilung Q̃ ermittelt, die repräsentativ ist für eine geschätzte Verteilung der tatsächlichen Parkwahrscheinlichkeit q. Daraufhin wird abhängig von der geschätzten Wahrscheinlichkeitsverteilung Q̃ und der ermittelten Anzahl K eine angepasste Wahrscheinlichkeitsverteilung Q nach dem Satz von Bayes ermittelt. Schließlich wird abhängig von der angepassten Wahrscheinlichkeitsverteilung Q wenigstens ein Konfidenzintervall ermittelt, in dem die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q als plausibel bewertet wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein System zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten, umfassend eine Mehrzahl an Fahrzeugen sowie ein Backend. Das System ist dabei ausgebildet, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten. Das Computerprogramm ist dabei ausgebildet, ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt bei seiner Ausführung auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung durchzuführen.
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Gemäß einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt umfassend ausführbaren Programmcode. Der Programmcode führt dabei bei Ausführung durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt aus.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes System zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überprüfung von Parkwahrscheinlichkeiten.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, mit einem System umfassend eine verhältnismäßig großen Flotte an beobachteten Fahrzeugen zu testen, ob zu einem bestimmten Zeitpunkt und für ein bestimmtes Straßensegment eine dem System bereitgestellte Parkwahrscheinlichkeit korrekt ist.
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Anhand 1 ist ein solches System 1 gezeigt, welches mehrere Fahrzeuge 10 (exemplarisch ist hier lediglich ein Fahrzeug 10 dargestellt) sowie ein Backend 20 umfasst. Das Fahrzeug 10 weist eine Steuereinheit 11 sowie eine Kommunikationsschnittstelle 11 und eine Ortungseinrichtung 12 auf, die signaltechnisch mit der Steuereinheit 11 verbunden sind. Das Backend 20 weist ebenso eine Steuereinheit 21 auf, die mit einer dem Backend 20 zugeordneten Kommunikationsschnittstelle 22 signaltechnisch gekoppelt ist. Über die Kommunikationsschnittstelle 12, 22 wird wie durch die gestrichelten Linien angedeutet ein Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug 10 und dem Backend 20 ermöglicht.
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Um zu testen, ob eine dem System 1 bereitgestellte Parkwahrscheinlichkeit korrekt ist, ist die Idee, die Anzahl der beobachteten Fahrzeuge 10, die zu einem gegeben Zeitpunkt in einem Parksegment parken, mit der zu testenden Parkwahrscheinlichkeit zu vergleichen. Ob und wo das Fahrzeug 10 parkt lässt sich beispielsweise mittels der Ortungseinrichtung 13 ermitteln. Alternativ oder zusätzlich können hierzu weitere Anhaltspunkte herangezogen werden, wie beispielhaft eine Parkstellung des Getriebes. Wird bei dem Testen der Parkwahrscheinlichkeit eine große Zahl parkender Fahrzeuge 10 relativ zur Anzahl der verfügbaren Parkplätze in dem Parksegment beobachtet, lässt sich darauf schließen, dass die Parkwahrscheinlichkeit in dem Parksegment hoch sein muss. Dieser Gedanke lässt sich mithilfe eines statistischen Tests formalisieren.
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Ein solches System bzw. Verfahren kann unter anderem als rechtliche Grundlage genutzt werden, wenn Datensätze oder sogenannte „Lifeservices“, die Parkwahrscheinlichkeiten bereitstellen, erworben werden.
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Den Steuereinheiten 11, 21 ist in diesem Zusammenhang jeweils ein Daten- und Programmspeicher zugeordnet, in dem ein Programm gespeichert ist, das anhand des Ablaufdiagramms der 2 im Folgenden näher erläutert wird. Fahrzeugseitig ausgeführte Programmschritte sind dabei mit ungeraden Bezugszeichen versehen und auf der linken Bildseite angeordnet während backendseitig ausgeführte Programmschritte mit geraden Bezugszeichen versehen und auf der rechten Bildseite angeordnet sind.
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Das Programm startet backendseitig in einem Schritt S2, in dem beispielsweise Variablen initialisiert werden.
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In einem anschließenden Schritt S4 wird dem Backend 20 eine zu Parkwahrscheinlichkeit q für ein Parksegment bereitgestellt, die im Folgenden überprüft werden soll. Das Programm wird daraufhin in einem Schritt S6 fortgesetzt.
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In dem Schritt S6 ruft das Backend 20 Parkinformationen für das entsprechende Parksegment ab, beispielhaft von einer dem Backend 20 zugeordneten Datenbank. Die Parkinformationen umfassen insbesondere eine Anzahl N an Parkplätzen innerhalb des Parksegments sowie historische Parkdaten des Parksegments. Das Programm wird daraufhin in einem Schritt S8 fortgesetzt.
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In dem Schritt S8 ermittelt das Backend 20 einen Anteil p der dem System 1 zugeordneten Fahrzeugen 10 bezogen auf eine Gesamtzahl an Fahrzeugen innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um das Parksegment. Beispielhaft erfolgt hierzu eine Abfrage von Zulassungsstatistiken. Das Programm wird daraufhin in einem Schritt S10 fortgesetzt.
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Mittels der Schritte S2-S8 kann das System 1 eine breite Informationsbasis sammeln. Insbesondere können dem System 1 in dem Schritt S10 so eine Parkkarte, die akkurat beschreibt auf welchem Straßensegment wie viele Parkplätze vorhanden sind, sowie Daten zum Parkverhalten eines möglichst großen Anteils aller fahrenden Autos in einem fixen Gebiet innerhalb eines fixen Zeitraums vorliegen. Weiterhin verfügt das System in dem Schritt S10 so über Informationen, welcher Anteil aller Fahrzeuge innerhalb des gewählten Gebietes und Zeitraums beobachtet werden. Unter der Annahme, dass der Anteil der beobachteten Fahrzeuge 10 innerhalb des gewählten Gebietes und Zeitraums konstant bleibt, lässt sich hieraus die Wahrscheinlichkeit ableiten, dass ein gegebenes Fahrzeug beobachtet wird.
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Zunächst lässt sich dabei ableiten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass K' parkende Autos beobachtet werden, gegeben dass N Parkplätze auf einem Parksegment verfügbar sind, ein gegebenes Auto mit Wahrscheinlichkeit p beobachtet wird, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Parkplatz besetzt ist q beträgt. Diese Wahrscheinlichkeit folgt einer doppelten Binomialverteilung
und lässt sich beispielsweise mittels klassischer Teststatistik auswerten. Als Alternative lässt sich die Wahrscheinlichkeitsverteilung mithilfe eines bayesschen Tests festlegen. In dieser Ausführungsvariante wird im Folgenden die klassische Teststatistik zugrunde gelegt.
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Die klassische Teststatistik kann auf verschiedene Arten ermittelt werden. Hier lässt sich anmerken, dass das Produkt pq in realistischen Fällen sehr gering ist, sodass eine Annäherung durch die Normalverteilung erst bei höheren Werten von N die gewünschte Genauigkeit erreicht. Aus diesem Grund wird im Folgenden die Ex-Ante Wahrscheinlichkeit
ermittelt, gegeben dass K' oberhalb einer oberen Grenze C liegt. Wie oben erwähnt sind die Werte für N und p bekannt, für q wird der zu testende Wert verwendet.
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Für die Ex-Ante Wahrscheinlichkeit P(K'>C|N,p,q) kann ein Schwellenwert α festgelegt sein, auf den sich beispielsweise ein Anbieter der Parkwahrscheinlichkeit q mit dem Betreiber des Systems 1 im Voraus einigen kann. Beispielhaft beträgt α = 5%. Die obere Grenze C wird so gewählt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Wert K' oberhalb von C zu beobachten gerade α beträgt, also C = min{c ∈ {1,2,...,N} : P(K' > c|N,p,q) ≤ α}.
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Der gewählte Wert für C ist die obere Grenze, bei der die bereitgestellte Parkwahrscheinlichkeit q für glaubhaft gehalten wird. Sollte bei der Ermittlung der Anzahl K der tatsächlich parkenden Fahrzeuge 10 ein Wert K' ermittelt werden, der oberhalb der oberen Grenze C liegt, so kann darauf geschlossen werden, dass die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, dass ein gegebener Parkplatz besetzt ist, höher sein muss, da unsere Beobachtung nicht plausibel ist.
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Formal wird in anderen Worten die Hypothese Ho getestet, dass die tatsächliche Wahrscheinlichkeit q unterhalb der angegebenen Wahrscheinlichkeit q liegt. α ist eine obere Grenze für die Wahrscheinlichkeit, dass Ho fälschlich abgelehnt wird, gegeben, dass Ho wahr ist. Die obere Grenze C wird so gewählt, dass wenn q ≤ q die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wert für K ermittelt wird der oberhalb der oberen Grenze C liegt, kleiner ist als α Prozent.
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In dem Schritt
S10 ermittelt das Backend
20 abhängig von den Parkinformationen und dem ermittelten Anteil p, ob die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q plausibel ist. Hierzu wird zunächst abhängig von den Parkinformationen und dem ermittelten Anteil p die obere Grenze C gemäß C = min{c ∈ {1, 2, ..., N} : P(K' > c|N,p,q) ≤ α} ermittelt, bei der eine Wahrscheinlichkeit P, dass eine Anzahl K' der beobachteten, parkenden Fahrzeuge
10 oberhalb der oberen Grenze C liegt, kleiner oder gleich dem Schwellenwert α beträgt, wobei
Das Programm wird anschließend in einem Schritt
S12 fortgesetzt.
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In dem Schritt S12 ermittelt das Backend 20 abhängig von der oberen Grenze C, ob die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q plausibel ist. Hierzu ermittelt das Backend 20 zunächst die Anzahl K der dem System 1 zugeordneten Fahrzeuge 10, die aktuell in dem Parksegment parken. In dieser Ausführungsvariante wird hierzu in dem Schritt S12 über die Kommunikationsschnittstelle 22, 12 zunächst eine Anfrage an die dem System 1 zugeordneten Fahrzeuge 10 gesendet. Das Programm wird in dieser Ausführungsvariante daraufhin in einem fahrzeugseitigen Schritt S13 fortgesetzt.
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In dem Schritt S13 prüft jedes der Fahrzeuge 10, ob es sich in einem Parkzustand befindet, beispielhaft anhand von Bewegungsdaten. Ist dies der Fall, so wird das Programm in dieser Ausführungsvariante anschließend in einem fahrzeugseitigen Schritt S15 fortgesetzt. Anderenfalls kann das jeweilige Fahrzeug 10 beispielsweise dem Backend 20 entsprechend mitteilen, dass es sich nicht in einem Parkzustand befindet und/oder das Programm bezogen auf das entsprechende nicht-parkende Fahrzeug 10 beenden.
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In dem Schritt S15 ermittelt jedes der parkenden Fahrzeuge 10 seine aktuelle Parkposition und sendet diese über die Kommunikationsschnittstelle 12, 22 an das Backend 20. Das Programm wird in dieser Ausführungsvariante anschließend in einem backendseitigen Schritt S16 fortgesetzt.
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In anderen Ausführungsvarianten ist auch denkbar, dass Parkanfragen gemäß Schritt S12 lediglich an solche Fahrzeuge 10 gesendet werden, die sich bekanntermaßen in dem vorgegebenen Bereich um das Parksegment befinden. Weiterhin ist alternativ hierzu denkbar, dass die Fahrzeuge 10 bei Registrieren eines Parkvorgangs ihrerseits die entsprechende Parkposition aktiv ohne Parkanfragen des Backends 20 gemäß Schritt S12 an das Backend 20 mitteilen.
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In dem Schritt S16 ermittelt das Backend 20 schließlich abhängig von den durch die Fahrzeuge 10 mitgeteilten Parkpositionen die Anzahl K der Fahrzeuge 10, die in dem Parksegment parken. Abhängig von der oberen Grenze C und der ermittelten Anzahl K ermittelt das Backend 20 daraufhin, ob die zu überprüfende Parkwahrscheinlichkeit q plausibel ist. Das Programm wird anschließend beispielhaft beendet.
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Wie oben bereits angeführt lässt sich die Wahrscheinlichkeitsverteilung in alternativen Ausführungsvarianten auch mithilfe eines bayesschen Tests festlegen. Hier wird nach der typischen Methode ein Prior, also eine meist sehr breite Wahrscheinlichkeitsverteilung des tatsächlichen Werts q angenommen. Dieser Wird nach dem Satz von Bayes aufgrund der neuen Information durch die Beobachtung von K angepasst. Im Anschluss können auf Basis der exakten Wahrscheinlichkeitsverteilung von q nach der Beobachtung von K Konfidenzintervalle, also Bereiche in denen q als glaubwürdig auszuweisen ist, festgelegt werden. Es ist davon auszugehen, dass dieses Vorgehen zu engeren Konfidenzintervallen führt und als Ergebnis Parkwahrscheinlichkeiten schneller als unglaubwürdig ausweist.
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Zusammenfassend wird bei dem erfindungsgemäßen System 1 bzw. Verfahren getestet, gegeben einer hohen Zahl beobachteter Autos, ob Parkwahrscheinlichkeiten korrekt sind. Hierzu werden eine Parkkarte sowie eine insbesondere hohe Zahl beobachteter Autos eingesetzt. Innerhalb eines fixen Gebietes und Zeitraums wird ferner angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein gegebenes Auto beobachtet wird, konstant ist. Der klassische statistische Test lehnt die Null-Hypothese, dass die angegebene Wahrscheinlichkeit stimmt nur in α Prozent der Fälle fälschlich ab, sodass er vor Gericht und bei Regressforderungen voraussichtlich eher durchsetzbar ist. Der bayessche Test hingegen verlangt strengere Annahmen und führt wahrscheinlich zu häufigeren Ablehnungen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Kommunikationsschnittstelle
- 13
- Ortungseinrichtung
- 20
- Backend
- 21
- Steuereinheit
- 22
- Kommunikationsschnittstelle
- S2-S16
- Programmschritte