-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem, welches zum Ausführen eines solchen Verfahrens konfiguriert ist.
-
Fahrzeug-zu-X-Kommunikation befindet sich derzeit in einer Phase der Entwicklung und steht kurz vor der Markteinführung. Durch den Austausch von Fahrzeug-zu-X-Nachrichten können Fahrzeuge Informationen untereinander und mit Infrastruktureinheiten austauschen, so dass Fahrzeuge über Gefahrensituationen, Straßenzustände, Verkehrsgeschehen und andere für den Betrieb und die Sicherheit wichtige Informationen verfügen können, auch wenn diese außerhalb des Erkenntnisbereichs ihrer eigenen Sensorik liegen.
-
Fahrzeuge, welche mit Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystemen ausgestattet sind, senden gemäß dem Stand der Technik nur Informationen, während das Fahrzeug in Betrieb ist. Dies kann beispielsweise durch eine eingeschaltete Zündung angezeigt sein. Wenn das Fahrzeug ausgeschaltet wird bzw. die Zündung ausgeschaltet wird, bleiben typischerweise einige Systeme angeschaltet, während der Fahrer noch im Fahrzeug ist. Nachdem der Fahrer das Fahrzeug verlassen und abgesperrt hat, werden jedoch typischerweise alle Systeme, einschließlich Fahrzeug-zu-X-Kommunikation, abgeschaltet.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems eines Fahrzeugs bereitzustellen, welches im Vergleich zu Ausführungen gemäß dem Stand der Technik verbessert ist. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem vorzusehen, welches zur Durchführung eines solchen Verfahrens konfiguriert ist.
-
Dies wird erfindungsgemäß durch Verfahren nach den Ansprüchen 1, 11 und 14 sowie ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem nach Anspruch 15 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den jeweiligen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird durch ausdrückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems eines Fahrzeugs. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Versetzen des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems von einem aktiven Modus in einen Schlafmodus, wobei in dem Schlafmodus ein Senden von Fahrzeug-zu-X-Nachrichten verglichen mit dem aktiven Modus verringert ist,
- - Empfangen einer Aktivierungsnachricht während des Schlafmodus, und
- - ansprechend auf das Empfangen der Aktivierungsnachricht Senden mindestens einer zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, für die Fahrzeug-zu-X-Kommunikation einen zusätzlichen Modus vorzusehen, welcher auch von Fahrzeugen betrieben werden kann, die geparkt und ausgeschaltet sind. Durch die Verringerung des Sendens von Fahrzeug-zu-X-Nachrichten bzw. einer Sendefrequenz oder Sendehäufigkeit von Fahrzeug-zu-X-Nachrichten wird die Belastung einer Batterie des Fahrzeugs deutlich verringert, so dass ein Fahrzeug einen solchen Betrieb lange durchhalten kann, auch wenn es längere Zeit nicht benutzt wird. Es wird damit auch der Tatsache Rechnung getragen, dass ein sich nicht in Betrieb befindliches Fahrzeug erheblich weniger Informationen hat, welche für andere Fahrzeuge relevant sein könnten, als ein fahrendes Fahrzeug.
-
Die Aktivierungsnachricht kann insbesondere von einem anderen Fahrzeug empfangen werden. Dabei kann es sich um ein Fahrzeug handeln, welches sich in der Nähe des das Verfahren durchführenden Fahrzeugs befindet. Das andere Fahrzeug kann insbesondere die Aktivierungsnachricht aussenden, wenn es weiß oder vermutet, dass das geparkte Fahrzeug relevante Informationen hat. Dabei kann es sich beispielsweise um Informationen über in der Nähe befindliche Fußgänger handeln.
-
Im Schlafmodus kann das Senden von Fahrzeug-zu-X-Nachrichten auch so weit reduziert werden, dass es komplett eingestellt wird. Es kann jedoch auch bis auf einen im Vergleich zum aktiven Modus verringerten oder deutlich verringerten Wert reduziert werden.
-
Der aktive Modus kann insbesondere während eines Betriebs des Fahrzeugs, also beispielsweise während eines normalen Fahrbetriebs, ausgeführt werden.
-
Gemäß jeweiligen bevorzugten Ausführungen wird das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem von dem aktiven Modus in den Schlafmodus ansprechend auf zumindest eines der folgenden Ereignisse versetzt:
- - Zündung aus,
- - Fahrzeug geparkt,
- - Passagiere haben das Fahrzeug verlassen,
- - eine vorbestimmte Zeit nach Zündung aus,
- - eine vorbestimmte Zeit nach dem Parken des Fahrzeugs,
- - eine vorbestimmte Zeit nachdem die Passagiere das Fahrzeug verlassen haben.
-
Die eben erwähnten Ereignisse können auch in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, so dass ein Versetzen des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems in den Schlafmodus ansprechend auf mehrere Ereignisse erfolgen kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Versetzen in den Schlafmodus nur dann erfolgt, wenn mehrere der erwähnten Ereignisse oder auch andere Ereignisse eingetreten sind.
-
Bevorzugt werden einige oder alle Sensoren des Fahrzeugs im Schlafmodus deaktiviert, und zwar insbesondere verglichen mit dem aktiven Modus. Dadurch kann zusätzlich Leistung eingespart werden.
-
Insbesondere können alle Umgebungssensoren des Fahrzeugs im Schlafmodus deaktiviert werden, und zwar insbesondere verglichen mit dem aktiven Modus. Derartige Umgebungssensoren können zumindest in bestimmten Parksituationen des Fahrzeugs keine relevanten Informationen liefern, so dass Energie eingespart werden kann.
-
Die Sensoren können insbesondere im Schlafmodus gemäß einer derzeitigen Parksituation des Fahrzeugs deaktiviert werden. Mögliche Parksituationen sind beispielsweise:
- - privates Parken oder Garagenparken,
- - öffentliches Parken.
-
Unter einem privaten Parken wird dabei insbesondere verstanden, dass sich das Fahrzeug auf einem Privatgrundstück befindet, auf welchem kein besonderer Personen- oder Fahrzeugverkehr zu erwarten ist. Unter einem Garagenparken wird das Abstellen des Fahrzeugs in einer Garage verstanden, was ebenfalls keinen erhöhten umgebenden Verkehr erwarten lässt. Unter einem öffentlichen Parken wird insbesondere das Abstellen auf einem öffentlichen Parkplatz oder an einer öffentlichen Straße verstanden, was häufig Fußgänger- oder Fahrzeugverkehr in erheblicher Menge erwarten lässt.
-
Bei privatem Parken oder Garagenparken können alle oder die meisten der Sensoren beispielsweise abgeschaltet werden, insbesondere mehr Sensoren abgeschaltet werden als bei öffentlichem Parken. Bei öffentlichem Parken können mehr Sensoren aktiviert gelassen werden, um den umgebenden Verkehr an Fußgängern oder Fahrzeugen zu erfassen.
-
Die Parksituation kann beispielsweise durch Satellitennavigation, eine elektronische Karte und/oder durch Infrastruktur erkannt werden. Beispielsweise kann eine externe Infrastruktureinheit eine Fahrzeug-zu-X-Nachricht senden, welche über die Art des Parkens informiert. Es kann auch durch Satellitennavigation, andere Navigation und/oder eine elektronische Karte erkannt werden, ob sich das Fahrzeug in einem öffentlichen Bereich, beispielsweise auf einem öffentlichen Parkplatz, oder aber auf einem Privatgrundstück und insbesondere in einer Garage befindet. Fehlender Satellitenempfang kann beispielsweise darauf hinweisen, dass sich das Fahrzeug in einer Garage, einer Tiefgarage oder in einem Parkhaus befindet.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführung wird eine Anzahl von deaktivierten Sensoren temporär reaktiviert, und zwar ansprechend auf das Empfangen der Aktivierungsnachricht. Die zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht wird bevorzugt mindestens teilweise basierend auf Sensordaten von den reaktivierten Sensoren erzeugt.
-
Eine solche Ausführung ermöglicht es, dass auch Sensoren im Schlafmodus abgeschaltet werden, welche zur Erfassung von eventuell relevanten Umgebungszuständen wie beispielsweise Fußgänger- oder Fahrzeugverkehr erforderlich sind. Wenn ein anderes Fahrzeug an derartigen Informationen Interesse hat, kann es die Aktivierungsnachricht aussenden und damit das geparkte Fahrzeug dazu bringen, seine Sensoren temporär zu reaktivieren und die erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen. Danach können die reaktivierten Sensoren typischerweise wieder abgeschaltet werden.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung wird ansprechend auf die Aktivierungsnachricht ein Batteriepegel einer Batterie des Fahrzeugs überprüft, bevor die zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht gesendet wird und/oder bevor ein Sensor reaktiviert wird. Dabei wird vorteilhaft die zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht nur gesendet und/oder ein Sensor nur aktiviert, wenn der Batteriepegel über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt.
-
Durch diese Maßnahme kann verhindert werden, dass durch das Reaktivieren von Sensoren und/oder das Senden einer zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht der Batteriepegel so weit absinkt, dass ein Starten des Fahrzeugs nicht mehr möglich ist. Dementsprechend ist typischerweise der vorbestimmte Schwellenwert eingestellt.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems eines Fahrzeugs, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- - Senden einer Aktivierungsnachricht zu einem anderen Fahrzeug, wobei die Aktivierungsnachricht das andere Fahrzeug anweist, eine zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht zu senden, und
- - Empfangen der zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht.
-
Dieses Verfahren korrespondiert zu dem weiter oben beschriebenen Verfahren auf Seiten eines sich in Betrieb befindlichen Fahrzeugs. Durch die Aktivierungsnachricht kann das in Betrieb befindliche Fahrzeug ein parkendes Fahrzeug anweisen, Informationen in der zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht zu senden. Dabei kann es sich insbesondere um Informationen über Fußgänger handeln, welche sich in der Umgebung des Fahrzeugs oder des anderen Fahrzeugs, insbesondere des parkenden bzw. abgestellten Fahrzeugs, befinden. Derartige Informationen über Fußgänger können vorzugsweise in der zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht enthalten sein. Es können jedoch auch andere Informationen enthalten sein.
-
Die Aktivierungsnachricht ist bevorzugt eine Fahrzeug-zu-X-Nachricht. Es sei jedoch verstanden, dass grundsätzlich zum Senden der Aktivierungsnachricht auch andere Kommunikationskanäle verwendbar sind.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems von mindestens einem ersten Fahrzeug und einem zweiten Fahrzeug, wobei
- - ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem des ersten Fahrzeugs ein Verfahren wie weiter oben mit Bezug auf ein in Betrieb befindliches Fahrzeug beschrieben ausführt und
- - ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem des zweiten Fahrzeugs ein Verfahren wie weiter oben mit Bezug auf ein parkendes bzw. nicht in Betrieb befindliches Fahrzeug beschrieben ausführt.
-
Hinsichtlich der jeweiligen Verfahren kann dabei auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem, welches dazu konfiguriert ist, ein Verfahren wie weiter oben beschrieben auszuführen. Dabei kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein nichtflüchtiges computerlesbares Speichermedium, welches Programmcode enthält, bei dessen Ausführung ein Prozessor ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführt. Dabei kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
-
Geparkte Fahrzeuge können beispielsweise Informationen über ihre Umgebung senden, indem Fahrzeugsensoren und relevante Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssysteme in einem Schlafmodus gelassen werden. Dies betrifft insbesondere eine Situation, in welcher das Fahrzeug geparkt ist. Dieser Modus kann verglichen mit einer Aktivierung der Sensoren und des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems Leistung bzw. Energie einsparen.
-
Die Sensoren und das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem können auf Anforderung von fahrenden Fahrzeugen mit aktiven Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystemen aktiviert werden, wodurch sie beispielsweise in einen aktiven Modus wechseln.
-
Die Fahrzeugsensoren und das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem können, solange das Fahrzeug geparkt ist oder die Zündung aus ist, in einem Schlafmodus verbleiben, wobei vorzugsweise ein intelligenter Batteriesensor (IBS) überwacht wird, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug immer noch gestartet werden kann. Bevor das Fahrzeug einem Risiko ausgesetzt wird, nicht mehr starten zu können, was typischerweise durch den intelligenten Batteriesensor bestimmt werden kann, können die Sensoren und das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem ausgeschaltet werden. Fahrzeugsensoren, welche im Schlafmodus ausgeschaltet werden, können beispielsweise durch Umgebungsbedingungen oder einen Ort zu der Zeit, zu welchem das Fahrzeug abgeschaltet wird, bestimmt werden. Beispielsweise kann hier erkannt werden, ob sich das Fahrzeug in einer privaten Garage oder einem privaten Bereich aufhält. Dies kann beispielsweise durch Satellitennavigation wie GPS, eine elektronische Karte, eine HD-Karte oder durch Infrastruktur erfolgen.
-
Aktive, fahrende Fahrzeuge werden dazu in die Lage versetzt, um geparkte Fahrzeuge herum zu sehen, welche normalerweise das Sichtfeld des Fahrers und der Fahrzeugsensoren blockieren. Dies kann insbesondere bei komplexen Gebieten von Vorteil sein.
-
Weitere Merkmale und Vorteile wird der Fachmann dem nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiel entnehmen. Dabei zeigen:
- 1: ein Blockdiagramm eines möglichen Ablaufs,
- 2: eine erste mögliche Verwendungssituation,
- 3: eine zweite mögliche Verwendungssituation,
- 4: eine dritte mögliche Verwendungssituation.
-
1 zeigt ein Blockdiagramm, welches einen Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel zeigt. Dabei wird zunächst ein Zündungszustand (IGN Zustand) überwacht. Ist die Zündung an, werden Fahrzeug-zu-X-Kommunikation (V2X) und benötigte Sensoren angeschaltet. Entsprechende Daten werden gesendet. Hierbei handelt es sich insbesondere um Fahrzeug-zu-X-Daten. Dies entspricht einem aktiven Modus der Fahrzeug-zu-X-Kommunikation.
-
Ist die Zündung aus, so wird ein Batteriezustand mittels eines intelligenten Batteriesensors überwacht (IBS Zustand). Wird dabei ein Risikozustand erkannt, so werden die Fahrzeug-zu-X-Kommunikation und Sensoren des Fahrzeugs ausgeschaltet. Anschließend wird weiterhin der Zündungszustand überwacht, so dass ein Anschalten bzw. Anlassen des Fahrzeugs erkannt wird. Wird hingegen kein Risikozustand erkannt, so wird der Ort des Fahrzeugs bestimmt. Befindet sich das Fahrzeug in einer privaten Garage oder einer automatischen Garage oder allgemeiner gesagt an einem Ort, an welchem kein besonderer umgebender Verkehr an Fußgängern und/oder Fahrzeugen zu erwarten ist, so bleibt die Fahrzeug-zu-X-Kommunikation aus. Auch die Sensoren können ausgeschaltet bleiben. Befindet sich das Fahrzeug hingegen an einem anderen Ort, beispielsweise auf einem öffentlichen Parkplatz, so wird in den Schlafmodus eingetreten. Dies bedeutet, dass die Fahrzeug-zu-X-Kommunikation nicht vollständig ausgeschaltet, jedoch insbesondere hinsichtlich der Anzahl von zu sendenden Fahrzeug-zu-X-Nachrichten deutlich verringert wird.
-
Wird im Schlafmodus eine Datenanforderung erkannt, insbesondere durch den Empfang einer Aktivierungsnachricht, so werden die Fahrzeug-zu-X-Kommunikation und die benötigten Sensoren angeschaltet. Dabei handelt es sich insbesondere um diejenigen Sensoren, welche zum Erkennen von umgebendem Verkehr wie Fußgängern oder Fahrzeugen relevant sind. Basierend auf Daten, welche von diesen Sensoren erhalten werden, wird eine zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht ausgesendet. Diese kann anderen Fahrzeugen helfen, die Umgebung des geparkten Fahrzeugs besser einzuschätzen, auch wenn Objekte wie Fußgänger oder andere Fahrzeuge durch das geparkte Fahrzeug oder andere Objekte verdeckt werden.
-
2 zeigt eine mögliche Verwendungssituation des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei sind eine Anzahl von Fahrzeugen gezeigt, wobei vorliegend vier geparkte Fahrzeuge Vp sowie zwei fahrende Fahrzeuge Vx gezeigt sind. Die geparkten Fahrzeuge Vp sind dabei seitlich zu einer Straße geparkt, auf welcher die beiden fahrenden Fahrzeuge Vx fahren.
-
Lediglich schematisch ist bei einem der geparkten Fahrzeuge Vp ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem 10 dargestellt. Außerdem sind lediglich schematisch zwei Sensoren 20 dargestellt, welche eine Umgebung des Fahrzeugs Vp erfassen können. Die anderen gezeigten Fahrzeuge sind entsprechend ausgeführt, ohne dass dies separat eingezeichnet ist.
-
Ebenso ist bei einem der fahrenden Fahrzeuge Vx ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem 15 eingezeichnet.
-
Die geparkten Fahrzeuge Vp sind abgestellt und ausgeschaltet. Sie sind jedoch vorliegend im Schlafmodus bezüglich ihres jeweiligen Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 10, so dass nur eine sehr eingeschränkte Fahrzeug-zu-X-Kommunikation erfolgt.
-
Das fahrende Fahrzeug Vx , welches an den geparkten Fahrzeugen Vp vorbeifährt, kann mittels seines eigenen Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 15 eine Aktivierungsnachricht an die parkenden Fahrzeuge Vp senden. Die parkenden Fahrzeuge Vp aktivieren dann temporär ihre jeweiligen Sensoren 20 und erfassen damit Objekte in ihrer Umgebung. Hierbei handelt es sich insbesondere um Fußgänger P, welche sich zwischen oder hinter den geparkten Fahrzeugen Vp aufhalten und vom Fahrer und den Sensoren eines fahrenden Fahrzeugs Vx nur schwer oder gar nicht zu erkennen sind. Entsprechende Informationen über erkannte Objekte, insbesondere über die Fußgänger P, werden dann von den geparkten Fahrzeugen Vp an die fahrenden Fahrzeuge Vx gesendet. Diese erhalten somit die Informationen, welche ihnen ansonsten nicht zur Verfügung stehen würden, wodurch beispielsweise eine Bremsbereitschaft erhöht werden kann, um auf eventuell hinter den geparkten Fahrzeugen Vp plötzlich vortretende Fußgänger P schneller reagieren zu können. Damit kann die Verkehrssicherheit in erheblicher Weise erhöht werden. Da sich die Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssysteme 10 der geparkten Fahrzeuge Vp in einem Schlafmodus befinden, welcher im Vergleich zu einem aktiven Modus nur eine deutlich verringerte Energieaufnahme hat, sind derartige Modi lange Zeit ohne Gefährdung der Startbarkeit der parkenden Fahrzeuge Vp durchzuhalten.
-
3 zeigt eine andere Verwendungssituation, wobei ebenfalls parkende Fahrzeuge Vp , fahrende Fahrzeuge Vx und Fußgänger P eingezeichnet sind. Auch in diesem Fall können die fahrenden Fahrzeuge Vx über jeweilige Aktivierungsnachrichten Informationen über Objekte wie beispielsweise die Fußgänger P von den parkenden Fahrzeugen Vp erhalten, welche ihnen ansonsten nicht zur Verfügung stehen würden, beispielsweise weil Objekte S die Sicht versperren.
-
4 zeigt eine weitere Verwendungssituation, wobei ein Radfahrer C zu sehen ist, welcher an einem parkenden Fahrzeug Vp vorbeifährt. Parkendes Fahrzeug Vp und Radfahrer C befinden sich zwischen Gebäuden B, welche die Sicht eines fahrenden Fahrzeugs Vx auf den Radfahrer C versperren. Durch das Aussenden einer Aktivierungsnachricht an das parkende Fahrzeug Vp , welches mittels seiner Umfeldsensoren den Radfahrer C erfasst und entsprechende Informationen an das fahrende Fahrzeug Vx sendet, kann das fahrende Fahrzeug Vx von dem Radfahrer C erheblich früher Kenntnis erlangen, als ihm dies durch seine eigene Sensorik oder auch anhand des verfügbaren Sichtbereichs des Fahrers möglich wäre.
-
Eine Aktivierungsnachricht kann beispielsweise auch Anweisungen enthalten, welche Informationen abgefragt werden. So kann mittels einer Aktivierungsnachricht beispielsweise gezielt nach Fußgängern gefragt werden. Entsprechende Informationen können ansprechend darauf in einer zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht gesendet werden bzw. enthalten sein.
-
Es sei erwähnt, dass Umgebungssensoren beispielsweise auch partiell abgeschaltet werden können, wenn diese redundant vorhanden sind. Dadurch kann Energie eingespart werden.
-
Es sei des Weiteren erwähnt, dass das Aussenden einer zusätzlichen Fahrzeug-zu-X-Nachricht, welche beispielsweise Informationen über Objekte wie umgebende Fußgänger beinhaltet, auch unabhängig von dem Erhalt einer Aktivierungsnachricht erfolgen kann. So kann beispielsweise ein parkendes Fahrzeug selbständig überwachen, ob sich relevante Objekte wie beispielsweise Fußgänger in der Nähe befinden, über welche fahrende Fahrzeuge Bescheid wissen sollten. Ansprechend darauf kann eine zusätzliche Fahrzeug-zu-X-Nachricht mit entsprechenden Informationen ausgesendet werden.
-
Es sei außerdem erwähnt, dass anstelle von Fußgängern oder Radfahrern auch andere Objekte oder Verkehrsteilnehmer wie beispielsweise Motorradfahrer, Scooter, Mopeds oder andere bewegliche oder stationäre Objekte erkannt und entsprechend darüber informiert werden können. Es können auch Informationen über andere Fahrzeuge, insbesondere andere Kraftfahrzeuge, gesendet bzw. ausgetauscht werden.
-
Allgemein sei darauf hingewiesen, dass unter Fahrzeug-zu-X-Kommunikation insbesondere eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und/oder zwischen Fahrzeugen und Infrastruktureinrichtungen verstanden wird. Beispielsweise kann es sich also um Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation oder um Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation handeln. Sofern im Rahmen dieser Anmeldung auf eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen Bezug genommen wird, so kann diese grundsätzlich beispielsweise im Rahmen einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation erfolgen, welche typischerweise ohne Vermittlung durch ein Mobilfunknetz oder eine ähnliche externe Infrastruktur erfolgt und welche deshalb von anderen Lösungen, welche beispielsweise auf ein Mobilfunknetz aufbauen, abzugrenzen ist. Beispielsweise kann eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation unter Verwendung der Standards IEEE 802.11p oder IEEE 1609.4 erfolgen. Eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation kann auch als C2X-Kommunikation bezeichnet werden. Die Teilbereiche können als C2C (Car-to-Car) oder C2I (Car-to-Infrastructure) bezeichnet werden. Die Erfindung schließt jedoch Fahrzeug-zu-X-Kommunikation mit Vermittlung beispielsweise über ein Mobilfunknetz explizit nicht aus.
-
Erwähnte Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Sie können jedoch auch in einer anderen Reihenfolge ausgeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer seiner Ausführungen, beispielsweise mit einer bestimmten Zusammenstellung von Schritten, in der Weise ausgeführt werden, dass keine weiteren Schritte ausgeführt werden. Es können jedoch grundsätzlich auch weitere Schritte ausgeführt werden, auch solche welche nicht erwähnt sind.
-
Die zur Anmeldung gehörigen Ansprüche stellen keinen Verzicht auf die Erzielung weitergehenden Schutzes dar.
-
Sofern sich im Laufe des Verfahrens herausstellt, dass ein Merkmal oder eine Gruppe von Merkmalen nicht zwingend nötig ist, so wird anmelderseitig bereits jetzt eine Formulierung zumindest eines unabhängigen Anspruchs angestrebt, welcher das Merkmal oder die Gruppe von Merkmalen nicht mehr aufweist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Unterkombination eines am Anmeldetag vorliegenden Anspruchs oder um eine durch weitere Merkmale eingeschränkte Unterkombination eines am Anmeldetag vorliegenden Anspruchs handeln. Derartige neu zu formulierende Ansprüche oder Merkmalskombinationen sind als von der Offenbarung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen.
-
Es sei ferner darauf hingewiesen, dass Ausgestaltungen, Merkmale und Varianten der Erfindung, welche in den verschiedenen Ausführungen oder Ausführungsbeispielen beschriebenen und/oder in den Figuren gezeigt sind, beliebig untereinander kombinierbar sind. Einzelne oder mehrere Merkmale sind beliebig gegeneinander austauschbar. Hieraus entstehende Merkmalskombinationen sind als von der Offenbarung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen.
-
Rückbezüge in abhängigen Ansprüchen sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Diese Merkmale können auch beliebig mit anderen Merkmalen kombiniert werden.
-
Merkmale, die lediglich in der Beschreibung offenbart sind oder Merkmale, welche in der Beschreibung oder in einem Anspruch nur in Verbindung mit anderen Merkmalen offenbart sind, können grundsätzlich von eigenständiger erfindungswesentlicher Bedeutung sein. Sie können deshalb auch einzeln zur Abgrenzung vom Stand der Technik in Ansprüche aufgenommen werden.