DE102017217959A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur Download PDF

Info

Publication number
DE102017217959A1
DE102017217959A1 DE102017217959.7A DE102017217959A DE102017217959A1 DE 102017217959 A1 DE102017217959 A1 DE 102017217959A1 DE 102017217959 A DE102017217959 A DE 102017217959A DE 102017217959 A1 DE102017217959 A1 DE 102017217959A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
temperature
cell
change
temperature sensor
sensor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102017217959.7A
Other languages
English (en)
Inventor
Christoph Born
Christian Kulp
Arne Menck
Sebastian Paul
Jan Philipp Schmidt
Benno Schweiger
Jens Vetter
Hermann Zehentner
Dieter Ziegltrum
Werner Seliger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE102017217959.7A priority Critical patent/DE102017217959A1/de
Publication of DE102017217959A1 publication Critical patent/DE102017217959A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01MPROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
    • H01M10/00Secondary cells; Manufacture thereof
    • H01M10/42Methods or arrangements for servicing or maintenance of secondary cells or secondary half-cells
    • H01M10/48Accumulators combined with arrangements for measuring, testing or indicating the condition of cells, e.g. the level or density of the electrolyte
    • H01M10/486Accumulators combined with arrangements for measuring, testing or indicating the condition of cells, e.g. the level or density of the electrolyte for measuring temperature
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01MPROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
    • H01M10/00Secondary cells; Manufacture thereof
    • H01M10/05Accumulators with non-aqueous electrolyte
    • H01M10/052Li-accumulators
    • H01M10/0525Rocking-chair batteries, i.e. batteries with lithium insertion or intercalation in both electrodes; Lithium-ion batteries
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E60/00Enabling technologies; Technologies with a potential or indirect contribution to GHG emissions mitigation
    • Y02E60/10Energy storage using batteries

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Secondary Cells (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur wesentlichen Verbesserung einer Temperaturmessung an einem wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einer prismatischen Lithium-Ionen-Batteriezelle.Um eine Temperaturmessung an einem elektrischen Speichermedium (1) der genannten Art unter Verwendung eines Temperatursensors (13) zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass eine durch den Temperatursensor (13) als Reaktion auf eine definierte Leistungsentnahme gemessene Änderung (Δϑ) der Temperatur (ϑ) bestimmt und eine Analyse der Sprungantwort zur Ermittlung einer aktuellen Zellkerntemperatur (ϑ) in dem Hochvoltspeicher (1) verwendet wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur an einem wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einer Lithium-Ionen-Batteriezelle in einer prismatischen Bauform.
  • Es ist bekannt, dass die Eigenschaften einer elektrischen Speicherzelle abhängig von deren Betriebstemperatur sind. Damit sind elektrische Speicherzellen insbesondere mit Blick auf ihr Speichervermögen bzw. ihre Kapazität sowie ihre Langlebigkeit stark von Temperatureinflüssen abhängig. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass elektrische Speicherzellen in Abhängigkeit von den verwendeten Materialien optimale Temperaturbereiche aufweisen, innerhalb deren sie einen besonders langlebigen und zuverlässigen sowie sicheren Betrieb ermöglichen. Es ist daher erstrebenswert, elektrische Speicherzellen in jedem Betriebszustand möglichst in einem jeweiligen optimalen Temperaturbereich zu halten, oder zumindest in definierten Temperaturzonen um diesen optimalen Temperaturbereich herum.
  • Jeder Ladevorgang, aber auch jeder Entladevorgang führen jedoch zu einer Erwärmung des elektrischen Energiespeichers. Daher sind entsprechende thermische Puffer bzw. von einer Norm- bzw. Optimal-Betriebstemperatur in Richtung auf eine minimal und maximal zulässige Betriebstemperatur hin abweichende Temperatursegmente vorgesehen, die für Ausnahmesituationen reserviert bleiben müssen. Damit ist eine Leistungsaufnahme wie auch eine Leistungsabgabe begrenzt. Gerade bei einem Einsatz in elektrisch oder hybrid angetriebenen Fahrzeugen, auch Hybrid Electric Vehicle bzw. abgekürzt als HEV bezeichnet, kann damit unter unerwünschter Minderung einer theoretisch verfügbaren Leistung nur eine tatsächlich verfügbare Leistung eingesetzt werden.
  • Für eine Regelung der Betriebstemperatur einer elektrischen Speicherzelle kommt erschwerend hinzu, dass für eine zuverlässige Regelung des Betriebs mit Blick auf eine jeweilige thermische Belastung und insbesondere zur Gewährleistung der thermischen Sicherheit - Stichwort „Thermal Runaway“ - der heißeste Punkt einer elektrischen Speicherzelle als Bezugsgröße für derartige Regelverfahren zu wählen wäre. Da sich dieser Punkt einer maximalen Temperatur jedoch mitten in einem elektrischen Energiespeicher als sogenannte Kerntemperatur befindet, ist diese Kerntemperatur in der Regel von außen nicht direkt messbar. Vielmehr ist eine Kerntemperatur bestenfalls abschätzbar oder modellierbar.
  • Als eine wegen einer optimalen Ausnutzung eines zur Verfügung stehenden Raums innerhalb eines Moduls bevorzugte Bauform ist die prismatische Speicherzelle zu nennen. Ein Aluminium-Gehäuse unterstützt u.a. eine Wärme-Ableitung und ermöglicht ohne weitere Einbauten den Einsatz eines aktiven Bodenkühlungssystems zur Abfuhr thermischer Verluste. Aufgrund einer vergleichsweise großen Tiefe und Bauhöhe trifft das vorstehend skizzierte Problem einer nur ungefähren Kenntnis der Kerntemperatur diese Bauform elektrischer Speicher besonders. Momentan werden ein oder mehrere Temperatursensoren an einem oder mehreren Anschlüssen verbauter Li-Ionen-Batteriezellen angebracht. Die Anschlüsse sind auch nach Abschluss der eigentlichen Fertigung der Li-Ionen-Batteriezellen gut zugänglich, aber zu dem für die thermische Auslegung relevanten Aktivmaterial und insbesondere zum heißesten Punkt im Inneren der Zelle räumlich entfernt angeordnet. Damit ergibt sich ergibt in Abhängigkeit diverser Randbedingungen eine unterschiedlich hohe Temperaturspreizung der durch den Sensor gemessenen zur eigentlich benötigten höchsten Temperatur im Aktivmaterial. Als einige dieser Randbedingungen seien exemplarisch und nicht abschließend eine aktive oder passive Kühlung des Energiespeichers, eine elektrische Belastung, eine herrschende Außentemperatur, eine bisherige stationäre Innentemperatur oder eine Verbrennerbelastung in einem Hybridsystem genannt.
  • Diese Unsicherheit im Bereich einer Temperaturbestimmung bringt für den Betrieb eines elektrischen Energiespeichers den Nachteil mit sich, dass eine je Anwendungsfall ermittelte maximale Spreizung einer Betriebstemperatur des elektrischen Energiespeichers als Vorhalt bzw. Reserve berücksichtigt werden muss, um ein Überschreiten einer sicherheitsrelevanten Temperaturgrenze für alle in dem Betrieb abgesicherten Anwendungsfälle ausschließen zu können. Diese Vorsichtsmaßnahme führt in einigen Anwendungsfällen zu einer deutlichen Beschränkung der durch die elektrische Speicherzelle zur Verfügung stellbaren und damit maximal anfragbaren Leistungsmenge.
  • In bekannten elektrischen Speicherzellen in Form von prismatischen Lithium-Ionen-Batteriezellen ist ein Temperatursensor vorgesehen, der über einen anodenseitigen Anschluss mit einer als „Jelly role“ bezeichneten, aufgewickelten aktiven Speicherstruktur thermisch verbunden ist. Diese Jelly role ist von einem nur an einer Stirnseite und zur Aufnahme der elektrischen Anschlüsse bzw. eines Zellen-Kontaktierungssystems geöffneten und als „Cell can“ bezeichneten Gehäuse aus Aluminium umgeben. Das Gehäuse ist elektrisch i.d.R. mit der Kathode der elektrischen Speicherzelle verbunden. Derartige elektrische Speicherzellen sind als Matrix in Zeilen und Spalten aneinander angrenzend angeordnet und in Paketen als Module zusammenfasst. Damit sind zahlreiche Temperaturmessungen innerhalb einer baulichen Einheit realisierbar.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bestimmung einer Zelltemperatur an einem elektrischen Speichermedium der genannten Art zu verbessern, um damit eine zuverlässigere Basis für eine Regelung der Kerntemperatur bei Lade- und Entladevorgängen unter Verwendung eines Temperatursensors zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass eine durch den Temperatursensor als Reaktion auf eine definierte Leistungsentnahme gemessene Änderung der Temperatur bestimmt und ausgewertet wird. Mit anderen Worten wird eine Analyse einer Sprungantwort zur Ermittlung einer aktuellen Zellkerntemperatur in einem Hochvoltspeicher verwendet.
  • Dieser Erfindung liegt folgende grundsätzliche Erkenntnis zugrunde: Eine Positionierung dieses Sensors auf dem Aktivmaterial in einem heißesten Punkt in der Jelly Role ist in der Praxis einer Massenfertigung schwer realisierbar. Daher muss für den Sensor eine gut erreichbare Messposition gewählt werden. Dabei sind Messergebnisse für eine Kerntemperatur durch den räumlichen Versatz zwischen dem heißesten Punkt in der Jelly Role und der Messposition des Temperatursensors und damit verbundenen parasitären Wärmeabflüssen verfälscht. Dieser Verfälschung von Messergebnissen bezieht sich jedoch nur auf deren absoluten Wert der Temperatur. Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, dass, eine Änderung der Temperatur durch die vorstehend genannten Einflüsse nicht beeinflusst wird. Eine sprunghaft eingeleitete Leistungsentnahme wird an einem Hochvoltspeicher bei niedrigeren Zellkerntemperaturen einen stärkeren Anstieg der außen messbaren Temperatur hervorrufen, als wenn die gleiche sprunghaft eingeleitete Leistungsentnahme von einem bereits stärker erwärmten Hochvoltspeicher abgerufen wird. Damit ist es möglich, unter Verwendung einer definierten Anregung zur Steigerung der Temperatur im heißesten Punkt in der Jelly Role eine messbare Temperaturänderung an der Messposition des Temperatursensors gezielt hervorzurufen. Diese Temperaturänderung wird dann ausgewertet, um auf die Temperatur im heißesten Punkt in der Jelly Role zu schließen.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung wird die Kerntemperatur der Jelly Role aus der Änderung der Temperatur an der Messposition des Temperatursensors anhand einer Look-Up-Tabelle oder einer Kurve ermittelt.
  • Vorzugsweise wird eine Vorrichtung zur Umsetzung eines erfindungsgemäßen Verfahrens so ausgebildet, dass ein Mittel zum Auslösen einer definierten Leistungsentnahme vorgesehen ist, die zudem dazu ausgebildet ist, aus einer durch den Temperatursensor gemessenen Änderung der Temperatur außerhalb der Jelly Role eine aktuelle Zellkerntemperatur zur ermitteln.
  • In einer Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung weist das Mittel einen Speicher mit einer darin abgelegten Look-Up-Tabelle oder einer Kurve auf, anhand derer aus einer Änderung der Temperatur die Kerntemperatur der Jelly Role bestimmbar ist.
  • Aus der am Sensor gemessenen Temperatur muss so vorteilhafterweise nicht mehr mittels pauschaler und für viele Einsatzfälle zu großer Temperaturvorhalte auf die maximale Zellwickeltemperatur zurückgeschlossen werden. Eine Temperaturermittlung an bzw. in Lithium-Ionen-Batteriezellen durch die vorstehend angegebene Art der Messung mit einer Art von Rückrechnung hat den Vorteil, dass hierdurch eine Wirkung einer im Kern herrschenden Temperatur direkt für das ausschlaggebende Bauteil ermittelt werden kann. Damit können durch genauere Kenntnis einer maximalen Kerntemperatur die entsprechenden Temperaturvorhalte reduziert und eine Regelung bei Aufnahme und Abgabe elektrischer Energie in optimierter Weise geregelt werden.
  • Die Verfügbarkeit von elektrischer Leistung aus dem Hoch-Volt-System HVS steigt damit vorteilhafterweise auch in kritischen Einsatz-Szenarien, in denen es zuvor zu einer Beschränkung der vom HVS angefragten Leistungsbereitstellung gekommen wäre.
  • Nachfolgend werden weitere Merkmale und Vorteile erfindungsgemäßer Ausführungsformen unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen in schematischer Darstellung:
    • 1: eine dreidimensionale Darstellung eines Herstellungsprozesses eines elektrischen Energiespeichers in Form einer prismatischen Speicherzelle und
    • 2: eine dreidimensionale Darstellung der Speicherzelle von 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
  • Über die verschiedenen Abbildungen hinweg werden für gleiche Elemente stets die gleichen Bezugszeichen verwendet. Dabei wird ohne Beschränkung nachfolgend nur ein Einsatz in einem Fahrzeug mit elektrischer Energieversorgung aus einem Lithium-Ionen-Akkumulator betrachtet.
  • 1 zeigt einen prinzipiellen Aufbau einer elektrischen Speicherzelle 1. Unter den vielfältigen Bauformen wird nachfolgend ohne Beschränkung auf eine prismatische Zelle besonders eingegangen werden, wie sie aktuell besonders im Automotiv-Bereich Verwendung findet. Diese elektrischen Speicherzellen werden in der Regel in einer Wickeltechnik hergestellt, wie in 1 angedeutet. Dabei werden aktive Massen auf dünne metallische Ableiterfolien 2, 3 aufgebracht und zusammen mit etwas breiteren Separator-Bändern 4 zu einem flachen Wickel 5 aufgerollt. Dieser Wickel 5 bzw. Jelly Role wird einzeln oder im dargestellten Ausführungsbeispiel paarweise in ein entsprechendes Gehäuse 6 bzw. Can geschoben. Das Gehäuse 6 ist als Aluminiumhülse ausgebildet, die nur auf einer Stirnseite 7 geöffnet ist. Schließlich wird eine Elektrolytmenge zum Benetzen der aktiven Massen eingefüllt.
  • Die Zelle wird abschließend über einen Deckel hermetisch abgedichtet. Die Stirnseite 7 wird schließlich durch einen Deckel 8 verschlossen, wobei in dem Deckel 8 ein Zellkontaktierungssystem 9 mit einen Anodenanschluss 10 und einem Kathodenanschluss 11 integriert ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel laufen die Anschlüsse 10, 11 jeweils ein metallische Gabeln 12 aus, die an den Wickeln 5 mit den jeweiligen metallischen Ableiterfolien 2, 3 in leitendem Kontakt stehen.
  • Die dargestellte Speicherzelle 1 weist damit zum Abschluss eines bekannten Herstellungsprozesses und vor dem Einbau in ein nicht weiter dargestelltes Batterie-Modul ein hermetisch geschlossenes Aluminiumgehäuse in prismatischer Bauform auf. Diese Konstruktion derartiger Speicherzellen 1 ermöglicht eine kostengünstigere Konfektionierung von Modulen als bei einem anderen Zelldesign. Zudem ermöglicht die prismatische Bauform die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raums innerhalb des Moduls, was zu einer höheren Modul-Energie-Dichte führt, als es etwa beim Einsatz zylindrischer Zellen der Fall wäre. Das Aluminium-Gehäuse 6 unterstützt zudem die Wärme-Ableitung und ermöglicht ohne weitere Einbauten den Einsatz eines Bodenkühlungssystems zur Abfuhr thermischer Verluste.
  • Die gegensätzlich gerichtete Pol-Anordnung des Zellen-Kontaktierungssystems 9 minimiert das Kurzschlussrisiko des Li-Ionen-Akkus und erleichtert die Zellverbindung innerhalb des Moduls. Während zylindrische Zellen mit beiden Polen auf einer Stirnseite ein hohes Kurzschlussrisiko haben, weisen zylindrische Zellen mit Plus- und Minus-Polen auf je einer Stirnseite einen deutlich höheren Montage-Aufwand auf. Verglichen mit der Bauform der sog. Beutel- bzw. Pouch-Zelle oder Coffee-bag-Zelle benötigt die dargestellte prismatische Konstruktion keine zusätzlichen Einbaurahmen sowie weniger Schweißverbindungen; zudem sind die Interzellverbindungen leichter herzustellen.
  • Bei Verwendung von Lithium-Ionen-Zellen haben sich folgende typische Vorgaben für die Betriebsbedingungen ergeben:
    • • Stillstandtemperatur niemals über 90°C;
    • • Betrieb bei einer Kerntemperatur von ca. 25° bis etwa 40°C;
    • • Lade- und Entladevorgänge nur zwischen 0°C und 60°C Kerntemperatur
    • • Temperaturunterschied innerhalb einer Zelle ≤ 10 K und
    • • Temperaturunterschied zwischen benachbarten Zellen ≤ 5 K.
  • Die Reaktionskinetik innerhalb einer Li-Ionen-Batteriezelle wird mit zunehmender Temperatur schneller. Aber Li-Ionen-Batteriezellen altern rasch, sofern sie bei zu hoher Temperatur betrieben oder gelagert werden. Auch bei zu tiefen Betriebstemperaturen treten deutliche Alterungsprozesse auf, die eine Gesamtlebenszeit der Li-Ionen-Batteriezelle verkürzen. Diese Effekte verändern auch einen vorstehend beschriebenen Schichtaufbau, wobei diese Prozesse und Änderungen gegenüber thermischen Längenänderungen und mithin einer Kapazitätsänderung vergleichsweise langsam ablaufen. Wichtig ist eine schnelle Temperaturmessung innerhalb einer Zelle schon deswegen, weil bei Überschreitung der Sicherheits-Temperaturgrenze nicht auszuschließen ist, dass mit dem sog. „Thermal Runaway“ eine sich durch die eigene Wärmetönung selbst beschleunigende Reaktion einsetzt, die zu einem Abbrennen oder sogar einer Explosion der Li-Ionen-Batteriezelle führen kann.
  • In bekannten Vorrichtungen wird unter Verwendung eines Temperatursensors im Bereich des jeweiligen Zellen-Kontaktierungssystems eine Temperaturmessung aufgebaut. Hierbei ist der Temperatursensor über einen anodenseitigen Anschluss mit einer aktiven Speicherstruktur des wiederaufladbaren Energiespeichers thermisch verbunden. Diese Verbindung reicht bis in das Zentrum der beschriebenen Speicherzelle 1 hinein, in dem die Kerntemperatur herrscht. Diese Kerntemperatur ist aber außerhalb der Speicherzelle 1 aufgrund der räumlichen Entfernung und zahlreicher innerer und äußerer Einflüsse nicht genau messbar.
  • 2 zeigt eine dreidimensionale Darstellung der Speicherzelle 1 von 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit teilweise aufgeschnittener Zell-Can 6. Gegenüber dem grundsätzlichen Aufbau gemäß der vorstehenden Beschreibung zu 1 ist hier eine im Rahmen einer Massenfertigung real eine gut erreichbare Messposition P für den Temperatursensor 13 auf oder an dem geschlossenen Gehäuse 6 angedeutet. Gegenüber einer Position eines Hot Spots 14, in der sich eine maximale Temperatur ϑi in der betreffenden Jelly Role 5 ergibt, ist ein Ergebnis an dieser Messposition P durch diverse Wärmeabflüsse verfälscht.
  • Der Temperatursensor 13 ist mit einem Mittel 15 verbunden, in dem eine jeweilige Änderung Δϑa der gemessenen Temperatur als Reaktion eines definierten Leistungsabrufes bestimmt wird. Die Auswertung der Messergebnisse erfolgt hier anhand einer Look-Up-Tabelle in einem Speicher 16, aus der die aktuelle Kerntemperatur ϑi der Jelly Role 5 im Hot Spot 14 direkt aus der in der Messposition P des Sensors 13 aufgenommenen Änderung Δϑa der Temperatur ϑa ermittelt wird.
  • Verfälschende Einflüsse auf eine Messung der Temperatur durch parasitäre Wärmeabflüsse auf dem Weg aus dem i.d.R. am stärksten erwärmten Kern im Hot Spot 14 der Jelly Role 5 zu der Umgebung und auch Außenanschlüssen 10, 11, wie sie z.B. durch eine aktive Kühlung, die regelmäßig über einen Boden und Seitenwände sowie den Deckel des Zell-Can 6 erfolgt, haben durch die Betrachung nur der Änderung der außerhalb der Jelly Role 5 messbaren Temperatur ϑa nur noch einen geringeren Einfluss bei dieser Art der Bestimmung der realen Kerntemperatur ϑi der Jelly Role 5. Die dementsprechend verbesserte Abschätzung der Kerntemperatur ϑi bildet die Basis für eine zuverlässigere Temperaturregelung. Diese verbesserte Regelung trägt zu einer verlängerten Lebenszeit der Speicherzelle 1 und eines daraus aufgebauten Moduls bei gleichzeitiger Anpassung von Vorbehalten bei.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Speicherzelle / Hochvoltspeicher
    2
    metallischen Ableiterfolie
    3
    metallischen Ableiterfolie
    4
    Separator-Band
    5
    flacher Wickel / Jelly Role
    6
    Gehäuse / Aluminiumhülse
    7
    Stirnseite
    8
    Deckel
    9
    Zellen-Kontaktierungssystem
    10
    Anodenanschluss
    11
    Kathodenanschluss
    12
    metallische Gabel
    13
    Sensor / Temperatursensor
    14
    Hot Spot
    15
    Mittel
    16
    Datenbank
    P
    Messposition / Ort
    ϑi
    Kerntemperatur / Temperatur in der Jelly Role 5 der Speicherzelle 1
    ϑa
    Temperatur am Ort P des Sensors 13 außerhalb der Jelly Role 5
    Δϑa
    Änderung der Temperatur am Ort P des Sensors 13

Claims (4)

  1. Verfahren zur wesentlichen Verbesserung einer Temperaturmessung an einem wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einer prismatischen Lithium-Ionen-Batteriezelle, bei dem ein Temperatursensor verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch den Temperatursensor (13) als Reaktion auf eine definierte Leistungsentnahme gemessene Änderung (Δϑa) der Temperatur (ϑa) bestimmt und eine Analyse der Sprungantwort zur Ermittlung einer aktuellen Zellkerntemperatur (ϑj) in dem Hochvoltspeicher (1) verwendet wird.
  2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerntemperatur (ϑi) der Jelly Role (5) aus der Änderung der Temperatur (ϑa) an der Messposition (P) des Temperatursensors (13) anhand einer Look-Up-Tabelle oder einer Kurve ermittelt wird.
  3. Vorrichtung zur wesentlichen Verbesserung einer Temperaturmessung an einem wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einer prismatischen Lithium-Ionen-Batteriezelle, bei der ein Temperatursensor (13) zur Messung einer Temperatur (ϑa) an einer Messposition (P) außerhalb der Jelly Role (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Umsetzung eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche besonders ausgebildet ist, indem ein Mittel (15) zum Auslösen einer definierten Leistungsentnahme vorgesehen ist, das zudem dazu ausgebildet ist, aus einer durch den Temperatursensor (13) gemessenen Änderung der Temperatur (ϑa) eine aktuelle Zellkerntemperatur (ϑj) zur ermitteln.
  4. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (14) einen Speicher (15) mit einer darin abgelegten Look-Up-Tabelle oder einer Kurve aufweist, anhand derer aus einer Änderung (Δϑa) der Temperatur (ϑa) die Kerntemperatur (ϑi) der Jelly Role (5) bestimmbar ist.
DE102017217959.7A 2017-10-09 2017-10-09 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur Pending DE102017217959A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102017217959.7A DE102017217959A1 (de) 2017-10-09 2017-10-09 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102017217959.7A DE102017217959A1 (de) 2017-10-09 2017-10-09 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102017217959A1 true DE102017217959A1 (de) 2019-04-11

Family

ID=65816960

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102017217959.7A Pending DE102017217959A1 (de) 2017-10-09 2017-10-09 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102017217959A1 (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20090299543A1 (en) * 2008-05-30 2009-12-03 Apple Inc. Thermal management techniques in an electronic device
DE102009037088A1 (de) * 2009-08-11 2011-02-17 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Bestimmung einer Zellkerntemperatur eines Energiespeichers
US20120209551A1 (en) * 2010-10-05 2012-08-16 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha State estimation method and state estimation apparatus of electric storage element
DE102011007840A1 (de) * 2011-04-21 2012-10-25 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Innentemperatur eines Energiespeichers
GB2538332A (en) * 2015-05-15 2016-11-16 Tata Motors European Technical Ct Plc Thermal Mapping Method And Apparatus

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20090299543A1 (en) * 2008-05-30 2009-12-03 Apple Inc. Thermal management techniques in an electronic device
DE102009037088A1 (de) * 2009-08-11 2011-02-17 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Bestimmung einer Zellkerntemperatur eines Energiespeichers
US20120209551A1 (en) * 2010-10-05 2012-08-16 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha State estimation method and state estimation apparatus of electric storage element
DE102011007840A1 (de) * 2011-04-21 2012-10-25 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Innentemperatur eines Energiespeichers
GB2538332A (en) * 2015-05-15 2016-11-16 Tata Motors European Technical Ct Plc Thermal Mapping Method And Apparatus

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112014001940B4 (de) Verfahren zur Wiederherstellung einer Batteriekapazität, Verfahren zur Wiederherstellung der Kapazität eines Batteriesatzes, Vorrichtung zur Wiederherstellung einer Batteriekapazität und Vorrichtung zur Wiederherstellung der Kapazität eines Batteriesatzes
DE102014207403A1 (de) Batterieeinheit mit einer Aufnahmeeinrichtung und einer Mehrzahl von elektrochemischen Zellen sowie Batteriemodul mit einer Mehrzahl von solchen Batterieeinheiten
DE102008046510A1 (de) Nach galvanischen Prinzipien arbeitende elektrische Einrichtungen, wie beispielsweise Lithium-Ionen-Zelle, mit einer Betriebszustandssteuerung
EP2346111B1 (de) Elektrochemischer Energiespeicher, insbesondere Lithium-Ionen-Energiespeicher
DE102011015830A1 (de) Elektrochemische Zelle zum Speichern elektrischer Energie
DE102013218681A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer Batteriezelle
DE102012224330A9 (de) Elektrische Akkumulatorvorrichtung mit elastischen Elementen
DE102012018040A1 (de) Einzelzelle für eine elektrochemische Batterie, elektrochemische Batterie und Verfahren zum Betrieb einer Einzelzelle für eine elektrochemische Batterie
DE102016210884A1 (de) Batteriemodul einer Batterie, Batterie und Kraftfahrzeug
WO2015172997A2 (de) Batterieeinheit mit einer mehrzahl von elektrochemischen zellen sowie batteriemodul mit einer mehrzahl von batterieeinheiten
US20120237811A1 (en) Lithium ion battery
DE102017217955A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Optimierung einer Temperaturmessung
DE102012216123A1 (de) Zellgehäuse für ein Batteriesystem
EP2978062A1 (de) Batteriezelle
DE102017217959A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Zelltemperatur
DE102013016616A1 (de) Hochvoltbatterie mit einer Vielzahl von Batterieeinzelzellen
DE102014210390A1 (de) Batteriezelle und Batterie
DE102013220171A1 (de) Batteriezelle und Herstellungsverfahren für diese, sowie Batterie
DE102017217954A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer maximalen Zelltemperatur
DE102017217957A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung einer Temperaturmessung
DE102017217958A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Hochvoltspeichers
DE102017217956A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Optimierung einer Temperaturmessung
DE102019212515B3 (de) Batterie ausgebildet zur Beendigung eines unerwünschten thermischen Ereignisses
DE102013213551A1 (de) Aufnahmevorrichtung, Batterie und Kraftfahrzeug
DE102017008838A1 (de) Batteriezelle, insbesondere Pouch-Zelle, für eine Batterie, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, sowie Verfahren zum Ermitteln einer Temperatur einer Batteriezelle

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified