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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts und eine Datenverarbeitungsvorrichtung und eine Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens.
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Heutzutage sieht sich ein Nutzer (auch als Verbraucher oder Konsument bezeichnet) mit einer ständig wachsenden Anzahl von Produkten und Produktvarianten konfrontiert.
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Dies betrifft auch den Bereich der Kosmetik, zum Beispiel Haarbehandlungsprodukte, Hautbehandlungsprodukte, Zahnpflegeprodukte und dekorative Kosmetik. Manche Nutzer fühlen sich überwältigt, wenn sie an einem Verkaufsort vor einem Regal mit Produkten stehen.
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Darum besteht von Seiten der Nutzer ein Bedarf an einer schnellen und objektiven Orientierung und Führung, um ein geeignetes Produkt zu finden.
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Die wichtigsten Fragen aus Nutzersicht sind:
- 1.) Was möchte ich erreichen (einschließlich Ausgangspunkt und gewünschtem Endpunkt)?
- 2.) Welche Produkte ermöglichen mir, dieses Ziel zu erreichen?
- 3.) Wo finde ich die Produkte?
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen wird am Verkaufsort (auch als Point-of-Sale (POS) bezeichnet) ein mobiler Berater bereitgestellt, welcher sofort seinen Rat zur Verfügung stellt und Benutzern hilft, das richtige Produkt zu finden.
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Der Berater kann eine Software aufweisen, welche beispielsweise auf tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtungen (auch als Geräte bezeichnet, beispielsweise Smartphones, Tablets, Laptops oder Phablets/Smartlets) laufen kann. Die Software kann eine Webseite aufweisen, welche in einem Webbrowser geöffnet wird, welcher auf dem mobilen Gerät installiert ist, oder eine Anwendung (App) die (einmalig) heruntergeladen wird. Eine Verwendung einer Webseite kann dahingehend vorteilhaft sein, dass ihre Handhabung einfach ist (sie braucht nicht heruntergeladen zu werden), dass sie wenig zusätzlichen Speicherplatz benötigt (ein Webbrowser wie beispielsweise Safari, Google Chrome, Opera, Mozilla,... ist auf praktisch jedem smarten Gerät verfügbar, so dass kein zusätzlicher Speicherplatz für den mobilen Berater benötigt wird), und dass sie kostengünstig beim Programmieren und Aktualisieren ist (das Vorhandensein von verschiedenen Betriebssystem für mobile Geräte wie iOS oder Android benötigt ein Programmieren und Aktualisierung verschiedener Anwendungen und Anwendungsversionen).
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Das smarte Gerät kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen dazu veranlasst (getriggert) werden, die Software zu öffnen. Anders ausgedrückt kann die Software aktiviert werden, z.B. mittels eines Aktivierungssignals.
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Beispielhafte Aktivierungssignale (Trigger) sind ein Auslesen eines NFC Chips (NFC bezeichnet eine Nahfeldkommunikation: eine kabellose Datenübertragung, welche über kurze Distanzen mittels geeigneter Komponenten und Protokolle ermöglicht wird), welcher an dem POS (zum Beispiel dem Produktregal) angebracht ist, mittels des smarten Geräts, Einlesen eines QR-Codes, welcher am POS (zum Beispiel dem Produktregal) angebracht ist, mittels des smarten Geräts, auf welchem ein QR-Code-Leser installiert ist, Lesen eines Barcodes, welcher an dem POS (zum Beispiel dem Produktregal) angebracht es mittels des smarten Geräts, welches einen Barcodeleser aufweist, Eingeben einer URL (von Hand oder als Spracheingabe), welche am POS (zum Beispiel dem Produktregal) angebracht ist, erkennen eines akustischen Befehls (Geräusch, Sprache, Musik, Jingle,...) mittels des smarten Geräts, welches ein Spracherkennungsmodul aufweist, und/oder eine von-Hand-Aktivierung mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche (zum Beispiel Öffnen einer Apps mittels Antippens).
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Die gestartete Software kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen dazu verwendet werden, einen Nutzer durch verschiedene Prozesse eines Verfahrens zum Ermitteln eines Kosmetikprodukts zu führen. Das Verfahren kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen eine Analyse, eine Bewertung und eine Empfehlung aufweisen.
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Die Analyse kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen einen gewünschten Zielzustand (allgemein wird ein Zustand, der nach der Anwendung des Kosmetikprodukts erwartet wird, als Endzustand bezeichnet) erfassen. Der Zielzustand kann beispielsweise eine bestimmte Haarfarbe aufweisen, ein bestimmtes Haarstyling (starker Halt, flexibler Halt, lang anhaltender Halt, ...), einen normalen Hautfeuchtigkeitsgehalt, einen Sonnenschutzfaktor von mindestens 50, stark glänzendes Haar, glatte Haut, mehr Haarvolumen, weniger Haarbruch, gereinigte Haut unter Einsatz eines bestimmten Inhaltsstoffes, gereinigtes Haar ohne Einsatz eines oder mehrerer Inhaltsstoffe, usw.
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Während der Analyse können außerdem weitere Daten, beispielsweise ein Startzustand (auch aus als Anfangszustand oder Ausgangszustand bezeichnet) erfasst werden. Der Startzustand kann beispielsweise eine Ausgangshaarfarbe sein, ein Haarglanz, eine Hautfeuchtigkeit, eine Hautglätte, usw.
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Der Anfangszustand kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen mittels eines Fragebogens ermittelt werden. In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann alternativ oder zusätzlich eine Analysevorrichtung verwendet werden, beispielsweise eine (z.B. optische) Analysevorrichtung zum Ermitteln der Haarfarbe (z.B. eine Kamera) und/oder eines Haarschädigungsgrads (z.B. ein NIR-Spektrometer, ein Mikroskop o.ä.), eine Analysevorrichtung zum Ermitteln eines Hautfeuchtigkeitsgehalts (z.B. unter Verwendung von Elektroden), eine (z.B. optische) Analysevorrichtung zum Ermitteln der Haarglätte (z.B. eine Kamera), usw.
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Der Fragebogen kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen Fragen und vordefinierte Antwortmöglichkeiten aufweisen. Die Fragen und Antworten können Bilder aufweisen, zum Beispiel Bilder mit Haarsträhnen verschiedener Farben, welche es ermöglichen bzw. erleichtern, eine Haarfarbe (zum Beispiel die Ausgangshaarfarbe und/oder die Zielhaarfarbe) auszuwählen.
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Mittels des Fragebogens können alternativ oder zusätzlich andere bzw. weitere gewünschte (oder auch zu vermeidende) Eigenschaften des Kosmetikprodukts erfasst werden, beispielsweise Zusatzeigenschaften von Haarfarben (als Ergebnis eines Färbevorgangs), wie beispielsweise eine Waschechtheit, eine Lichtechtheit, eine Fähigkeit zur Grauabdeckung, Zusatzeigenschaften von Haut- und/oder Haarpflegeprodukten, wie z.B. eine Konsistenz (zum Beispiel Creme, Gel, Öl, usw.) eine Art der Anwendung bzw. Aufbringung (zum Beispiel Spray, Creme), eine Notwendigkeit, bestimmte Werkzeuge zu verwenden oder Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, ein Vorhandensein oder Nichtvorhandensein bestimmter Inhaltsstoffe (zum Beispiel Allergene, Parabene, Konservierungsmittel, ätherischer Öle, usw.), besondere Eigenschaften der Inhaltsstoffe oder des Herstellungsverfahrens (zum Beispiel Bio-Zutaten, ohne Tierversuche) oder ähnliches.
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Ein Beantworten des Fragebogens kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen vom Nutzer akustisch vorgenommen werden, wofür die tragbare elektronische Vorrichtung mit einer Spracherkennung ausgerüstet sein kann, oder beispielsweise mittels Antippens eines berührungsempfindlichen Bildschirms der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung.
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Wie umfangreich die Analyse ist, d.h. welche Fragen dem Nutzer gestellt werden, kann von den Wünschen/Bedürfnissen des Nutzers abhängen. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Software sofort gestartet werden mit Fragen bezüglich der richtigen Produktkategorie. Wenn beispielsweise der Wunsch des Nutzers eine bestimmte Haarfarbe aufweist, kann die Analyse bzw. Erfassung unter Zuhilfenahme des Fragebogens mit einer Frage bezüglich Haarfarben (z.B. nach der gewünschten Zielhaarfarbe, starten. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Startsignal (der NFC Chip, die URL, der Sprachbefehl, ...), welches die Software startet, ferner eine Information bezüglich der Produktkategorie aufweist. Alternativ kann nach dem Start der Software zunächst die Produktkategorie erfragt werden, beispielsweise Haarfärbung, Haarpflege, Hautpflege, ..., beispielsweise als Auswahlmenü (z.B. zum Antippen), als akustische Abfrage, die eine Sprachantwort erwartet, oder ähnliches.
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Die Analyse der Wünsche/Bedürfnisse des Nutzers kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen das Ermitteln eines Startzustands (zum Beispiel gegenwärtiger Haar- oder Hautzustand, zum Beispiel Ausgangshaarfarbe, mögliche Allergien oder Intoleranzen) und des erwünschten Zielzustands (zum Beispiel die zu erzielende Haarfarbe oder Allergene, welche vermieden werden sollen) aufweisen.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die Analyse der Wünsche/Bedürfnisse des Nutzers lediglich das Ermitteln des gewünschten Endzustands aufweisen, zum Beispiel ein parabenfreies Shampoo, einen Conditioner, der mehr Volumen erzeugt, eine Hautpflegecreme für fettige Haut, Hautpflegecremes, welche nicht an Tieren getestet wurden, Shampoos, welche hauptsächlich natürliche Zutaten aufweisen, ein Haarspray, welches einen besonders starken Halt erzeugt, usw.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen können bei einer Bewertung die Eingabe des Nutzers bewertet und daraus geeignete Produkte ermittelt werden. Dafür kann eine Datenbank und oder ein Algorithmus verwendet werden. Die Datenbank kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen Zuordnungsvorschriften aufweisen, welche Produkte einer vorgegebenen Nutzereingabe zuordnen.
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Die Datenbank kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen in einem externen Computer, also außerhalb der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung, gespeichert sein. Ein Datenaustausch kann mittels eine kabellosen Datenverbindung auf bekannte Weise erfolgen.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die Datenbank alternativ oder zusätzlich in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung, beispielsweise als Teil der App, gespeichert sein. Die externe Speicherung kann dahingehend vorteilhaft sein, dass einerseits in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung kein Speicherplatz für die gesamte Datenbank bereitgestellt zu werden braucht, weil nur Informationen bezüglich der als geeignet beurteilten Produkte der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung bereitgestellt werden, und zum anderen eine Aktualisierung/Wartung der Datenbank vereinfacht ist. Beispielsweise können bei einer extern gespeicherten Datenbank, z.B. einer zentral verwalteten Datenbank, leicht nachträglich Informationen ergänzt werden, beispielsweise neue Produkte, neue Versuchsergebnisse zu vorhandenen Produkten, Kundenbewertungen usw.
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In der Datenbank können in verschiedenen Ausführungsbeispielen ferner die Zusammensetzungen und/oder Behandlungszwecke für eines oder mehrere Produkte aus einer Produktkategorie gespeichert sein. Die Produktkategorien können beispielsweise Haarfärbemittel, Shampoos, Haarsprays, Hautcremes, Zahncremes, Deodorants, usw. aufweisen. Ein Suchprogramm kann dann in verschiedenen Ausführungsbeispielen die Zusammensetzungen in Abhängigkeit von der Nutzereingabe durchsuchen bzw. filtern. Das Programm kann beispielsweise nach Shampoozusammensetzungen suchen, welche keine Parabene oder Silikone aufweisen, oder welche die gewünschte Wirkung (den gewünschten Zielzustand) erzielen.
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Im Fall der Haarfärbezusammensetzung kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen das Färbeergebnis von mindestens zwei, beispielsweise von allen, Haarfärbezusammensetzungen, angewendet auf der gewählten Ausgangshaarfarbe, berechnet werden unter Verwendung von prädiktiver Analytik. Daraufhin können diejenigen Haarfärbezusammensetzungen berechnet werden, welche Haarfarbergebnisse erzeugen, welche am nächsten an der gewünschten Zielhaarfarbe sind. Dafür kann beispielsweise der Farbabstand ΔE verwendet werden.
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Der Farbabstand ΔE kann beispielsweise derart genutzt werden, dass all diejenigen Produkte als geeignet bewertet werden, deren erwarteter Farbabstand zwischen dem berechneten Färbeergebnis und der gewünschten Zielhaarfarbe kleiner ist als ein vorgegebener Grenzwert, beispielsweise ein Grenzwert für den Farbabstand, bei welchem der Farbunterschied zwischen der gewünschten Zielhaarfarbe und dem Haarfärbeergebnis als gering wahrgenommen würde (ΔE<2,0), nur für das geübte Auge bemerkbar wäre (ΔE<1,0) oder nahezu unmerklich wäre (ΔE<0,5).
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Die Datenbank und/oder der Algorithmus können ein künstliches System aufweisen, welches anhand von Beispielen lernt und diese nach dem Abschluss der Lernphase generalisieren kann. Dies bedeutet, dass die Beispiele nicht einfach im Gedächtnis behalten werden (zum Beispiel gespeichert werden), sondern dass Muster und Unregelmäßigkeiten in den Lerndaten erkannt werden können. Dabei können verschiedene Ansätze verfolgt werden. Beispielsweise können überwachtes Lernen, teilüberwachtes Lernen, überwachtes Lernen, bestärkendes Lernen und/oder aktives Lernen genutzt werden.
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In der Empfehlungsphase kann die Software dem Nutzer eines oder mehrere Produkte empfehlen, welche geeignet sind, die Wünsche bzw. Bedürfnisse des Nutzers zu erfüllen.
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Dem Nutzer können beispielsweise optisch und/oder akustisch mindestens eines, bevorzugt mindestens zwei oder mehr, geeignete Produkte präsentiert werden. Dabei kann eine Bandbreite empfohlener Produkte auch Produkte unterschiedlicher Firmen/Hersteller aufweisen.
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In einem Fall, dass mehr als ein Produkt empfohlen wird, können diese Produkte als eine sortierte oder als eine unsortierte Liste präsentiert werden.
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Im Fall einer sortierten Liste können unterschiedliche Sortierparameter verwendet werden, beispielsweise kann die Liste anhand einer Anpassungsgüte zwischen dem erwünschten Zustand und dem bei Anwendung des Produkts zu erwartenden Zustands sortiert werden, anhand einer Punktzahl, welche eine Kundenzufriedenheit widerspiegelt, wobei ferner eine Zahl abgegebener Bewertungen berücksichtigt werden kann, anhand einer Platzierung in ein Liste der am häufigsten verkauften Produkte, anhand des Preises (absteigend oder aufsteigend, je nach Nutzerwunsch), anhand einer Nachhaltigkeit des Produkts gemäß einem Nachhaltigkeitsindex, anhand dessen, ob das Produkt Teil einer aktuellen Werbekampagne (ggf. mit Preisnachlass) ist, usw. Die Daten auf deren Basis eine Sortierung der empfohlenen Produkte durchgeführt, beispielsweise Kundenzufriedenheit oder Kundenbewertungen, können dabei aus unterschiedlichen Quellen stammen. Diese Quellen können die Webseiten des Produktherstellers, die Webseiten von online-Verkaufsplattformen, wie beispielsweise Amazon, die Webseiten von Bewertungsportalen und/oder die Webseiten des online-Shops des Betreibers des Verkaufsorts an dem sich der Nutzer befindet, umfassen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Software eingerichtet sein, dem Nutzer nur diejenigen von den geeigneten Produkten zu präsentieren, welche gegenwärtig am Verkaufsort prinzipiell verfügbar, z.B. lagerhaltig sind. Dafür kann die Software eine Verfügbarkeitsinformation (z.B. Lagerinformation) verwenden, die sich auf den Verkaufsort (POS) bezieht, an welchem sich der Nutzer gegenwärtig befindet. Die Verkaufsortinformation kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen mittels des Aktivierungssignals bereitgestellt werden, beispielsweise mittels des NFC Chips, der URL, der Spracheingabe oder ähnlichem. Die Verkaufsortinformation kann beispielsweise einen Namen des Ladens und/oder eine Adresse des Ladens aufweisen. Anhand der Verkaufsortinformation können Rückschlüsse auf die Produkte, welche an diesem Verkaufsort verfügbar sind, gezogen werden. Die Verfügbarkeitsinformation kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen vom Betreiber des Ladens (z.B. tagesaktuell oder ggf. mit größerem zeitlichem Abstand) bereitgestellt und beispielsweise in der Datenbank gespeichert sein bzw. werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Software eingerichtet sein, dem Nutzer nur diejenigen von den geeigneten Produkten zu präsentieren, welche gegenwärtig am Verkaufsort tatsächlich zum Verkauf bereitstehen, z.B. im Regal stehen. Dafür kann die Software (oder eine weitere Software,) diejenigen Produkte analysieren, die gegenwärtig im Regal vorhanden sind. Als Grundlage dafür kann beispielsweise ein Bild dienen. Dder Nutzer kann beispielsweise eines oder mehrere Fotos des Produktregals (zum Beispiel eines Produktregals, auf/in welchem Haarfärbeprodukte angeordnet sind) aufnehmen, und die (weitere) Software kann die fotografierten Objekte bestimmten Produkten zuordnen und, beispielsweise anhand einer Gestaltung des Produkts und/oder anhand eines auf dem Produkt oder am Regal angeordneten Barcode. Mittels einer Beschränkung auf tatsächlich verfügbare Produkte kann eine Frustration beim Nutzer vermieden werden.
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Wie oben beschrieben kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen die Verfügbarkeit Information genutzt werden, um die Anzahl von Produkten, welche dem Nutzer empfohlen werden, basierend auf ihrer Verfügbarkeit an einem spezifischen Verkaufsort zu beschränken. Anders ausgedrückt wird die Verfügbarkeitsinformation dazu verwendet, eine Auswahl von verarbeiteten und/oder präsentierten Produkten im Prozessablauf zu filtern.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann das Filtern dazu führen, dass diese Produkte, die am Verkaufsort nicht verfügbar sind, vollständig aus dem Prozessablauf entfernt werden. In verschiedenen anderen Ausführungsbeispielen kann das Filtern dazu genutzt werden, diejenigen Produkte, welche gegenwärtig nicht verfügbar sind, dem Nutzer auf andere Weise zu präsentieren als die verfügbaren Produkte. Beispielsweise kann die Liste empfohlener Produkte einen Teilbereich aufweisen mit verfügbaren Produkten aufweisen und ferner einen weiteren Teilbereich mit gegenwärtig nicht verfügbaren Produkten. In einem Fall, dass der Nutzer sich für eines der Produkte entscheidet, welche gegenwärtig nicht verfügbar sind, kann er dieses Produkt beispielsweise mittels der online-Plattform des Ladens erwerben.
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Das Filtern kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen in unterschiedlichen Phasen des Verfahrens vorgenommen werden. Das Filtern kann beispielsweise während des Bewerten-Prozesses ausgeführt werden, womit die Anzahl von Produkten, welche während einer Bewertung bearbeitet werden müssen, beschränkt werden kann. Damit kann folglich auch eine Anzahl von Produkten, welche dem Nutzer möglicherweise empfohlen werden können, beschränkt werden.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann dem Nutzer vor oder nach dem Präsentieren der Kosmetikprodukte, die ein Erreichen seines Wunschergebnisses ermöglichen oder diesem nahekommen, eine Simulation eines erwarteten Ergebnisses angezeigte werden. Dafür kann ein Foto des Nutzers verwendet werden, welches beispielsweise mittels einer Kamera der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung aufgenommen werden bzw. worden sein kann, oder ein Foto, welches der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung bereitgestellt wird, z.B. als übermittelte Datei.
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Die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung kann eingerichtet sein, beispielsweise mittels der Software oder mittels einer weiteren Software, in dem Foto den Bereich zu ermitteln, der von der Anwendung des Kosmetikprodukts betroffen wäre, z.B. die Haare, und diesen Bereich derart verändert darzustellen, dass sich eine simulierte Darstellung des Nutzers nach der Anwendung des jeweiligen Kosmetikprodukts ergibt. Dieser Vorgang kann auf im Prinzip bekannte Weise ausgeführt werden. Beispielsweise ist ein solches Verfahren zum simulierten Darstellen neu eingefärbter Haare in einem Digitalfoto eines Nutzers bekannt.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung eingerichtet sein, dem Nutzer nach dem Darstellen des erwarteten Ergebnisses ein (ggf. weiteres) Auswählen aus der präsentierten Mehrzahl möglicher Produkte zu ermöglichen. In diesem Fall kann ein Darstellen weiterer Informationen, z.B. zur Verfügbarkeit (ggf. einschließlich einer Stelle im Regal, wo das Produkt zu finden ist) auf diejenigen Produkte beschränkt sein, die der Nutzer ausgewählt hat. In anderen Ausführungsbeispielen kann weitergehende Information für alle Produkte der Mehrzahl möglicher Produkte angezeigt werden, wobei der Informationsumfang für alle möglichen Produkte gleich sein kann oder unterschiedlich sein kann für die ausgewählten Produkte und die nicht ausgewählten Produkte.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele werden im Folgenden beschrieben.
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Beispiel 1 ist ein Verfahren zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts. Das Verfahren kann aufweisen ein Bereitstellen eines Aktivierungssignals an eine tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung, wobei das Aktivierungssignal eingerichtet ist, in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung eine Software zu aktivieren, ein Bereitstellen einer Produktkategorieinformation und einer Nutzerstandortinformation an die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung, ein Bereitstellen einer Mehrzahl möglicher Zielzustände in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung unter Berücksichtigung der Produktkategorieinformation, ein Auswählen eines gewünschten Zielzustands aus der Mehrzahl möglicher Zielzustände mittels des Nutzers, ein Ermitteln mindestens eines Kosmetikprodukts, welches geeignet ist, den gewünschten Zielzustand herbeizuführen, aus einer herstellerübergreifenden Mehrzahl von Kosmetikprodukten, für welche Daten über erreichbare Zustände in einer externen Datenbank gespeichert sind, ein Ermitteln einer Verfügbarkeit des mindestens einen Kosmetikprodukts am Nutzerstandort und ein Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort.
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In Beispiel 2 kann der Gegenstand von Beispiel 1 ferner optional ein Bereitstellen einer Mehrzahl möglicher Startzustände in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung unter Berücksichtigung der Produktkategorieinformation und ein Auswählen eines vorliegenden Startzustands aus der Mehrzahl möglicher Startzustände mittels des Nutzers aufweisen, wobei für die herstellerübergreifende Mehrzahl von Kosmetikprodukten für die Daten über erreichbare Zustände in der externen Datenbank ferner zugehörige Startzustände gespeichert sind und wobei beim Ermitteln des mindestens einen Kosmetikprodukts der Startzustand derart berücksichtigt wird, dass das geeignete Kosmetikprodukt geeignet ist, den gewünschten Zielzustand ausgehend vom Startzustand herbeizuführen.
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In Beispiel 3 kann der Gegenstand von Beispiel 1 oder 2 optional aufweisen, dass das Aktivierungssignal mittels NFC, QR-Code-Scan, Barcodescan, Texteingabe, akustischer Eingabe oder Tasteingabe bereitgestellt wird.
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In Beispiel 4 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 3 optional aufweisen, dass das Aktivierungssignal und die Produktkategorieinformation als kombiniertes Signal übermittelt werden.
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In Beispiel 5 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 3 optional aufweisen, dass das Aktivierungssignal und die Nutzerstandortinformation als kombiniertes Signal übermittelt werden.
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In Beispiel 6 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 3 optional aufweisen, dass das Aktivierungssignal, die Produktkategorieinformation und die Nutzerstandortinformation als kombiniertes Signal übermittelt werden.
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In Beispiel 7 kann der Gegenstand von Beispiel 3 optional aufweisen, dass die akustische Eingabe eine Spracheingabe ist, wobei die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung mit einer Spracherkennungssoftware ausgestattet sein kann und eingerichtet sein kann, das Aktivieren der Software beim Erkennen eines vorbestimmten Sprachbefehls vorzunehmen.
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In Beispiel 8 kann der Gegenstand von Beispiel 3 optional aufweisen, dass die akustische Eingabe eine Tonfolge ist, wobei die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung mit einer Spracherkennungssoftware ausgestattet sein kann und eingerichtet sein kann, das Aktivieren der Software beim Erkennen einer vorbestimmten Tonfolge, beispielsweise eines Jingles, vorzunehmen.
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In Beispiel 9 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 8 optional aufweisen, dass die Produktkategorie ein Haarfärbeprodukt, ein Haarpflegeprodukt, ein Haarstylingprodukt, ein Hautpflegeprodukt, ein Zahnpflegeprodukt oder ein dekoratives Kosmetikprodukt aufweist.
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In Beispiel 10 kann das Haarfärbeprodukt aus Beispiel 9 ein Haarfärbemittel zum permanenten oder zum temporären Färben von Haar aufweisen.
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In Beispiel 11 kann das Haarpflegeprodukt aus Beispiel 9 ein Haarshampoo, einen Conditioner, eine Haarkur, eine Haarmaske, ein Haaröl oder ein Haarpflegefluid aufweisen.
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In Beispiel 12 kann das Haarstylingprodukt aus Beispiel 9 ein Haarspray, ein Haargel, ein Haarwachs oder ein Mittel zum Umformen von Haar, z.B. ein Dauerwellmittel oder einen Straightener, aufweisen.
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In Beispiel 13 kann das Hautpflegeprodukt aus Beispiel 9 eine Körpercreme, eine Körperlotion, eine Gesichtscreme, ein Gesichtswasser, ein Duschgel, ein Gesichtsreinigungsmittel, eine Lippenpflegecreme, eine Fußpflegecreme, eine Handcreme, eine Sonnencreme oder eine After-Sun-Lotion aufweisen.
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In Beispiel 14 kann das Zahnpflegeprodukt aus Beispiel 9 eine Zahncreme oder ein Mundwasser aufweisen.
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In Beispiel 15 kann das dekorative Kosmetikprodukt aus Beispiel 9 einen Lippenstift, einen Lidschatten, eine Wimpemtusche, eine getönte Creme, einen Puder, einen Kajal, eine Grundierung oder ein Rouge aufweisen.
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In Beispiel 16 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 15 optional aufweisen, dass der Nutzerstandort eine Kosmetikprodukt-Verkaufseinrichtung ist.
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In Beispiel 17 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 16 optional aufweisen, dass das Aktivieren der Software ein Öffnen eines Browsers oder ein Starten einer App aufweist.
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In Beispiel 18 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 17 optional aufweisen, dass das Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort ein Ausgrauen der nicht verfügbaren geeigneten Kosmetikprodukte aufweist.
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In Beispiel 18 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 17 optional aufweisen, dass das Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort ein Darstellen der geeigneten Kosmetikprodukte als eine erste Gruppe der verfügbaren Produkte und eine zweite Gruppe der nicht verfügbaren Produkte aufweist.
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In Beispiel 19 kann der Gegenstand von Beispiel 18 ferner optional aufweisen, dass bei einem Auswählen eines Produkts aus der zweiten Gruppe der nicht verfügbaren Produkte ein Link und/oder ein Bestellformular für eine Online-Bestellung bereitgestellt wird.
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In Beispiel 20 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 19 ferner optional vor dem Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort ein Filtern des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung mindestens eines Zusatzparameters aufweisen.
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In Beispiel 21 kann der Gegenstand von Beispiel 20 aufweisen, dass der mindestens eine Zusatzparameter einen Inhaltsstoff, eine Darreichungsform, ein Anwendungsverfahren, ein benötigtes Anwendungshilfsmittel, einen Preis und/oder eine sonstige Eigenschaft des Kosmetikprodukts betrifft.
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In Beispiel 22 kann der mindestens eine Zusatzparameter des Beispiels 20 oder 21 als eine Positiv-Eigenschaft, d.h. als Vorhandensein, des Inhaltsstoffs, der Darreichungsform, des Anwendungsverfahrens, des benötigten Anwendungshilfsmittels, des Preises und/oder der sonstigen Eigenschaft formuliert sein.
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In Beispiel 23 kann der mindestens eine Zusatzparameter des Beispiels 20 oder 21 als eine Negativ-Eigenschaft, d.h. als Nichtvorhandensein, des Inhaltsstoffs, der Darreichungsform, des Anwendungsverfahrens, des benötigten Anwendungshilfsmittels, des Preises und/oder der sonstigen Eigenschaft formuliert sein.
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In Beispiel 24 kann mindestens eine Positiv-Eigenschaft aus Beispiel 22 mit mindestens einer Negativ-Eigenschaft aus Beispiel 23 kombiniert sein.
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In Beispiel 25 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 1 bis 24 ferner vor dem Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort ein Präsentieren des erwarteten Ergebnisses unter Verwendung eines Fotos des Nutzers aufweisen.
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In Beispiel 26 kann der Gegenstand von Beispiel 25 optional aufweisen, dass das erwartete Ergebnis eine erwartete Haarfarbe ist, wobei das Präsentieren des erwarteten Ergebnisses ein Präsentieren des Fotos des Nutzers aufweisen kann, bei welchem ein Haarbereich des Fotos, in welchem die Haare des Nutzers abgebildet sind, unter Verwendung der erwarteten Haarfarbe neu eingefärbt ist.
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Beispiel 27 ist eine tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung zum Ausführen eines Verfahrens zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung eingerichtet ist, das Verfahren gemäß einem der Beispiele 1 bis 26 auszuführen.
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In Beispiel 28 kann der Gegenstand von Beispiel 27 optional aufweisen, dass die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung ein Smartphone, ein Tablet, ein Phablet, ein iPad oder ein Laptop ist.
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In Beispiel 29 kann der Gegenstand von Beispiel 27 oder 28 optional aufweisen, dass die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung eine NFC-Kommunikationsvorrichtung aufweist.
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In Beispiel 30 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 27 bis 29 optional aufweisen, dass die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung einen QR-Code-Scanner aufweist.
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In Beispiel 31 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 27 bis 30 optional aufweisen, dass die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung einen Barcode-Scanner aufweist.
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In Beispiel 32 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 27 bis 31 optional aufweisen, dass die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung ein Computerprogramm zur Darstellung von Webseiten, Dokumenten und/oder Daten im World Wide Web („Browser“) aufweist.
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Beispiel 33 ist eine Einrichtung zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts. Die Einrichtung kann die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung gemäß Beispiel 32 und einen Aktivierungssignalgeber aufweisen.
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In Beispiel 34 kann der Gegenstand von Beispiel 33 aufweisen, dass der Aktivierungssignalgeber einen NFC-Chip, einen QR-Code oder einen Barcode aufweist.
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In Beispiel 35 kann der Gegenstand von Beispiel 33 oder 34 aufweisen, dass der Aktivierungssignalgeber an oder bei einem Regal, auf welchem Kosmetikprodukte angeordnet sind, angebracht ist.
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In Beispiel 36 kann der Gegenstand von einem der Beispiele 33 bis 35 optional aufweisen, dass der Aktivierungssignalgeber als Regalwobbler, Regalstopper, Regaltrenner oder als Scannerleistenschild gestaltet ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen;
- 2 ein Ablaufdiagramm, welches ein Verfahren zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen darstellt; und
- 3 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen.
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In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die Teil der vorliegenden Anmeldung bilden und in denen zur Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeübt werden kann. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass die Merkmale der hierin beschriebenen verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die angefügten Ansprüche definiert.
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1 zeigt eine schematische Darstellung 100 eines Verfahrens zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen.
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Zur Veranschaulichung ist in 1 ein Ermitteln eines Haarfärbemittels dargestellt. Das Verfahren kann mutatis mutandis auch zum Ermitteln eines Produkts aus einer anderen Produktkategorie ausgeführt werden.
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Der Nutzer kann an einem in Ansicht 110 dargestellten Verkaufsort (POS), beispielsweise in einer Drogerie, einer Parfümerie, einem Friseursalon oder ähnlichem, vor oder bei einem Produktregal 114 stehen, auf bzw. in welchem Produkte (hier: Haarfärbemittel, auch als Haarfärbeprodukte bezeichnet) 119 angeordnet sind.
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Die Haarfärbemittel 119 können mittels unterschiedlicher Zusammensetzungen zum Erzeugen unterschiedlicher Haarfarben geeignet sein, wobei die Haarfärbemittel von verschiedenen Herstellern stammen können.
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Am oder nahe dem Regal kann ein so genannter Regalwobbler 112 (oder eine Markierung vergleichbarer Funktionalität, z.B. ein Regalstopper, Regaltrenner oder ein Scannerleistenschild) angeordnet sein.
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Der Regalwobbler 112 kann derart gestaltet sein, dass er einen NFC-Chip 116 und/oder einen QR-Code 118 aufweist, welche jeweils geeignet sein können, ein Signal 124 (siehe Ansicht 120) bereitzustellen. Anders ausgedrückt kann der Regalwobbler 112 als integrierter Berührungspunkt gestaltet sein, der sowohl den NFC-Chip 116 als auch den QR-Code 118 aufweist. Alternativ könnte der Regalwobbler 112 nur den NFC-Chip 116, nur den QR-Code 118 und/oder eine andere Form der Signalbereitstellung aufweisen, z.B. einen Barcode, eine Vorrichtung, welche bei Aktivierung eine charakteristische Tonfolge abspielt, oder ähnliches.
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Das Signal 124 kann eingerichtet sein, eine Handlung in einer tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122, beispielsweise einem Smartphone 122, zu initiieren.
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Anders ausgedrückt kann ein Empfangen des Signals 124 (z.B. als Scan des QR-Codes oder als Übermittlung von im NFC-Chip 116 gespeicherten Daten mittels NFC) als ein Aktivierungssignal wirken. Das Aktivierungssignal kann eingerichtet sein, in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122 eine Software zu aktivieren, beispielsweise eine Webseite in einem Browser zu öffnen oder eine Anwendung (z.B. eine App) zu starten.
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Ferner kann das Signal eine Information über eine Produktkategorie der Produkte 119, welche in dem Regal 114 angeordnet sind, aufweisen.
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Die Produktkategorieinformation kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen genutzt werden, um bei der Aktivierung eine Grundeinstellung vorzunehmen, beispielsweise um die Webseite zu öffnen, welche den gewünschten Zielzustand passend für die Produktkategorie erfragt. Im vorliegenden Beispiel kann, wie in Ansicht 130 dargestellt, eine Auswahl von Zielhaarfarben 134 bereitgestellt werden, von welchen der Nutzer beispielsweise mittels Antippens eine als seine gewünschte Zielhaarfarbe auswählen kann (in Ansicht 130 ist das Farbei 134s). Alternativ zur Webseite kann eine App derart geöffnet werden, dass die zur Produktkategorie passende Abfrage dem Nutzer präsentiert wird, und/oder für unterschiedliche Produktkategorien können unterschiedliche Apps bereitgestellt werden (z.B. verschiedene Apps für Haarfärbemittel und Haarpflegeprodukte).
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann eine allgemeine Webseite oder App-Startseite nach Bereitstellung des Aktivierungssignals präsentiert werden. In dem Fall kann eine zusätzliche Nutzereingabe nötig sein, um die der Produktkategorie zugeordnete Startseite zu erreichen.
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Ferner kann im vorliegenden Beispiel eine Farbauswahl 132 für eine Ausgangshaarfarbe als Startzustand präsentiert werden, aus welcher der Nutzer diejenige Haarfarbe aussucht, die seiner gegenwärtigen Haarfarbe am nächsten kommt. Im vorliegenden Beispiel wurde die Farbe 132s gewählt.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung 122 eingerichtet sein, basierend auf der Ausgangshaarfarbe 132s und der gewünschten Zielhaarfarbe 134s geeignete Haarfärbemittel zu ermitteln.
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Für Haarfärbemittel, deren chemische Zusammensetzung bekannt ist, also beispielsweise für alle Haarfärbeprodukte eines bestimmten Herstellers, kann die erwartete Haarfarbe nach dem Färben auf im Prinzip bekannte Weise ermittelt werden.
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Dafür können in verschiedenen Ausführungsbeispielen Methoden aus dem Feld der prädiktiven Analytik verwendet werden, für welche üblicherweise der entsprechende englische Begriff „Predictive Analytics“ verwendet wird (auch bekannt als „Big Data“ (sinngemäß übersetzt „große Datenmenge“), „Data Mining“ (übersetzt „Auswertung großer Datenmengen“) oder „Machine Learning“ (übersetzt „Maschinenlernen“)). Damit wird ermöglicht, trotz möglicherweise vieler Unbekannter in einem Haarfärbeprozess präzise Berechnungen der zu erwartenden Haarfarbe (und ggf. weiterer Eigenschaften, wie z.B. Farbechtheit, Lichtechtheit, Grauabdeckung usw.) zu ermöglichen.
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Die Haarfarbe kann in einem Farbraum parametrisiert sein.
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Unter einer „Farbe“ kann hierin ein Zusammenwirken eines Farbtons (d.h. eines spektralen Farbeindrucks, auch als Buntton bezeichnet, was als das verstanden werden kann, was als die „eigentliche Farbe“ angesehen wird), einer Farbintensität (d.h. wie intensiv die Farbe erscheint, z.B. verglichen mit einem neutralen Grau, was auch als Sättigung, Farbsättigung, Buntheit, Chromatizität, Chromazität oder Farbtiefe bezeichnet wird) und einer Helligkeit (d.h. wie hell oder dunkel die Farbe erscheint) verstanden werden.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die Farbinformation beispielsweise eine Parametrisierung in einem bekannten Farbraum aufweisen, beispielsweise in einem L*a*b*-Farbraum (wobei L* die Helligkeit einer Farbe angibt, a* den Grün- und Rotanteil und b* den Blau- und Gelbanteil der Farbe; mitunter wird hierin auch als verkürzende Schreibweise Lab bzw. einzeln L, a, bzw. b verwendet) in einem RGB-Farbraum durch Farbanteile in Rot, Grün und Blau, in einem CMYK-Farbraum durch Farbanteile in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, oder in einem beliebigen anderen Farbraum.
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Unter dem Begriff „Farbton“ kann hierin, wie oben beschrieben, der spektrale Farbeindruck einer Farbe verstanden werden, unabhängig davon, wie dieser parametrisiert sein kann, beispielsweise als ein Punkt in einem zweidimensionalen Farbraum (z.B. a*b* des L*a*b*-Systems) oder ein Verhältnis von Farbanteilen (wie z.B. beim RGB-Farbraum oder beim CMYK-Farbraum).
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann ein Farbraum, dem die Farbinformation (z.B. die Haarfarbinformation des gefärbten Haars oder die Ausgangshaarfarbe) entstammt, oder in welchem die Farbinformation dargestellt wird (beispielsweise wenn eine Haarfarbe dargestellt wird, siehe unten) so beschaffen sein, dass eine ermittelte oder dargestellte Farbe unabhängig von einem Medium ist, durch welches die Farbe ermittelt oder dargestellt wird (z.B. Farbmessgerät, Bildschirm, Drucker, Scanner, menschliches Auge, usw.). Der Farbraum kann beispielsweise ein L*a*b*-Farbraum sein, die Farbinformation ein beispielsweise mittels a* und b* parametrisierter Farbton. Die einheitliche Darstellung in dem mediumunabhängigen Farbraum kann es beispielsweise ermöglichen, ein realitätsnahes zu erwartendes Färbeergebnis zu präsentieren, beispielsweise indem eine mittels Färbens erzielte Farbe beim Betrachter des gefärbten Haars denselben Farbeindruck hinterlässt wie in einer Darstellung des zu erwartenden Ergebnisses, beispielsweise auf einer Anzeigevorrichtung 122d der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122.
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Außerdem kann für einen solchen Farbraum, z.B. den L*a*b*-Farbraum, der Farbabstands ΔE die Eigenschaft haben, dass Grenzwerte für einen wahrgenommenen Farbunterschied unabhängig von der Farbe selbst sind, also dass beispielsweise sowohl für braune als auch für blonde Haare werden für ein geübtes Auge Farbunterschiede ab einem Farbabstand von ungefähr ΔE=1,0 wahrnehmbar werden.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann mittels der Prädiktiven Analytik ein Modell erzeugt werden, welches bei vorgegebener Färbemittelzusammensetzung und Ausgangshaarfarbe die erzielte Haarfarbe (und ggf. weitere Eigenschaften der Haarfarbe, siehe oben) möglichst genau vorhersagt.
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Für die basierend auf der Ausgangshaarfarbe 132s mittels der Haarfärbemittel 119 (aller Haarfärbemittel oder nur der prinzipiell verfügbaren Haarfärbemittel oder nur die tatsächlich im Regal 114 vorhandenen Haarfärbemittel) erzielbaren Haarfarben kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen jeweils ein Farbabstand ΔE zur gewünschten Zielhaarfarbe ermittelt werden.
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Für Haarfärbeprodukte 119, deren chemische Zusammensetzung nicht bekannt ist, z.B. Produkte anderer Hersteller (deshalb auch als Wettbewerber-Haarfärbeprodukt bezeichnet), kann es nötig sein, die zu erwartende Haarfarbe anders zu ermitteln bzw. dem Produkt zuzuordnen.
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Dafür kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen eine limitierte Zahl von (Test-)Ausgangshaarfarben bereitgestellt werden, von denen jedem Wettbewerber-Haarfärbeprodukt je eine zugeordnet wird. Für die Zuordnung kann ein so genannter „mittlerer Anwendungsbereich“, der üblicherweise auf einer Verpackung eines Haarfärbeproduktes angegeben ist, verwendet werden.
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Nach einem Ausfärben aller Wettbewerber-Haarfärbeprodukte auf ihrer jeweiligen (Test-)Ausgangshaarfarbe kann mittels einer farbmetrischen Vermessung die erzielte (Wettbewerber-)Haarfarbe als eine in einem Farbraum (z.B. dem L*a*b*-Farbraum) parametrisierte Farbe angegeben werden.
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Für jede Färbung mittels der Haarfärbeprodukte mit den bekannten Zusammensetzungen auf jeder der (Test-)Ausgangshaarfarben wird dasjenige Wettbewerberprodukt ermittelt, welches auf derselben Ausgangshaarfarbe gefärbt wurde und den geringsten Farbabstand ΔE aufweist.
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Dementsprechend kann für das Haarfärbemittel 119, welches den geringsten Farbabstand ΔE zur gewünschten Haarfarbe aufweist, das Wettbewerber-Haarfärbemittel ermittelt werden, welches den geringsten Farbabstand ΔE zur gewünschten Haarfarbe aufweist.
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Das Haarfärbemittel 119 und das Wettbewerber-Haarfärbemittel können dann gemeinsam dem Nutzer als geeignete Mittel 136 bereitgestellt werden, beispielsweise wie in Ansicht 130 dargestellt.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann, wie oben beschrieben, die Verkaufsortinformation genutzt werden, um die Präsentation der geeigneten Haarfärbemittel 136 an ihre Verfügbarkeit am PoS anzupassen, z.B. als ausgegraute Darstellung der nicht verfügbaren Mittel 136, als Aufteilung in verfügbare und nicht verfügbare Gruppen/Listen, ggf. mit einer Bestellmöglichkeit für die nicht verfügbaren Mittel 136.
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Der Nutzer kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen daraus sein bevorzugtes Produkt 136s, 119 wählen, beispielsweise mittels Antippens des Bildschirms (siehe Ansicht 140). Eine detaillierte Darstellung der Verpackung kann dem Nutzer helfen, das Produkt 136s, 119 im Regal 114 aufzufinden, und/oder eine Weiterleitung auf eine Webseite des gewählten Produkts kann zusätzliche Informationen zum Produkt 136s, 119 bereitstellen, beispielsweise Kundenkommentare, Produktbewertungen, Inhaltsstoffe, Anwendung, usw. Alternativ oder zusätzlich kann ein Standort des Produkts im Regal 114 dem Nutzer angezeigt oder auf andere Weise bereitgestellt werden.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann, wie oben beschrieben, die Software ferner eingerichtet sein, dem Nutzer eine Darstellung seiner selbst mit dem gewählten Produkt 136s bzw. mit jedem der geeigneten Produkte 136 bereitzustellen (nicht dargestellt).
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann, wie oben beschrieben, die Software ferner eingerichtet sein, die Produktauswahl mittels Filterns hinsichtlich weiterer Eigenschaften (z.B. Zusammensetzung, Anwendung, usw., wie oben auch anhand von Beispielen erläutert) zu beschränken. In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann dies vor einem Ermitteln der zum Erzielen der gewünschten Zielhaarfarbe geeigneten Produkte erfolgen, was einen Berechnungsaufwand und ein zu übertragendes Datenvolumen möglicherweise verringern kann. In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann das Filtern nach dem Bereitstellen der geeigneten Haarfärbemittel erfolgen.
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2 ist ein Ablaufdiagramm 200, welches ein Verfahren zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen darstellt.
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Das Verfahren kann ein Bereitstellen eines Aktivierungssignals an eine tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung aufweisen, wobei das Aktivierungssignal eingerichtet ist, in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung eine Software zu aktivieren (bei 210), ein Bereitstellen einer Produktkategorieinformation und einer Nutzerstandortinformation an die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung (bei 220), ein Bereitstellen einer Mehrzahl möglicher Zielzustände in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung unter Berücksichtigung der Produktkategorieinformation (bei 230), ein Auswählen eines gewünschten Zielzustands aus der Mehrzahl möglicher Zielzustände mittels des Nutzers (bei 240), ein Ermitteln mindestens eines Kosmetikprodukts, welches geeignet ist, den gewünschten Zielzustand herbeizuführen, aus einer herstellerübergreifenden Mehrzahl von Kosmetikprodukten, für welche Daten über erreichbare Zustände in einer externen Datenbank gespeichert sind (bei 250), ein Ermitteln einer Verfügbarkeit des mindestens einen Kosmetikprodukts am Nutzerstandort (bei 260)und ein Präsentieren des mindestens einen Kosmetikprodukts unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit am Nutzerstandort (bei 270).
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3 ist eine schematische Darstellung einer Einrichtung 300 zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen.
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Die Einrichtung 300 kann eine tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung 122 aufweisen, welche geeignet ist, das Verfahren zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts auszuführen, also beispielsweise einen hinreichend großen Speicher und einen hinreichend leistungsfähigen Prozessor, z.B. einen Mikroprozessor, aufweist. Die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung 122 kann beispielsweise ein Smartphone, ein Tablet, ein iPad, ein Laptop oder ein Phablet/Smartlet sein.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung 122 eine Anzeigevorrichtung 122d aufweisen. Die Anzeigevorrichtung 122d kann beispielsweise einen Bildschirm der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122 aufweisen. Die Anzeigevorrichtung 122 kann beispielsweise genutzt werden, um Ergebnisse des Verfahrens zum computergestützten Ermitteln eines Kosmetikprodukts darzustellen, Eingabeparameter für das Ausführen des Verfahrens zu erfragen, oder ähnliches.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann die tragbare Datenverarbeitungsvorrichtung 122 eine Eingabevorrichtung zum Bereitstellen von Informationen an die Datenverarbeitungsvorrichtung 122 aufweisen, beispielsweise eine berührungsempfindliche Oberfläche der Anzeigevorrichtung 122, ein Mikrofon zur Eingabe akustischer Signale, eine Kamera zum Erfassen optischer Signale (als beispielhaftes optisches Signal ist ein QR-Code 118 dargestellt zum Bereitstellen eines Signals 124; alternativ könnte beispielsweise ein Barcode genutzt werden), eine Vorrichtung zum Datenaustausch mittels NFC (beispielhaft ist der NFC-Chip 116 als Signalgeber dargestellt, der Signalempfänger für das Signal 124 in der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122 ist nicht dargestellt) oder ähnliches.
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Das Signal 124, welches der tragbaren Datenverarbeitungsvorrichtung 122 auf einem der beschriebenen Wege oder einem anderen geeigneten Weg bereitgestellt werden kann, kann das oben beschriebene Aktivierungssignal aufweisen. Ferner kann das Signal 124 in verschiedenen Ausführungsbeispielen die Produktkategorieinformation und/oder die Verkaufsortinformation aufweisen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus der Beschreibung der Vorrichtung und umgekehrt.