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Die Erfindung betrifft eine Rüstbaugruppe zum Selbstrüsten einer Mastspitze für einen Kranausleger, insbesondere für einen Kranausleger eines Mobilkrans. Desweiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Selbstrüsten einer solchen Mastspitze. Außerdem betrifft die Erfindung ein Kransystem mit einem Kranausleger, einer Mastspitze und einer solchen Rüstbaugruppe.
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Krane, insbesondere Mobilkrane umfassen meist einen teleskopierbaren Kranausleger. Dieser ist herkömmlicherweise durch mehrere ineinander verschiebbare (Ausleger-)Teilsegmente (auch als Teleskopsegmente bezeichnet) gebildet. Außerdem kann ein solcher Teleskopausleger üblicherweise auch um eine Horizontale in eine Hochrichtung (auch als Wipprichtung bezeichnet) verschwenkt („gewippt“) werden. Zur zusätzlichen Verlängerung des Auslegers über die maximale Teleskoplänge hinaus weisen solche Krane teilweise auch eine als Mastspitze bezeichnete Auslegerverlängerung auf. Häufig sind derartige Mastspitzen gitter- oder fachwerkartig ausgeführt und werden in diesem Fall auch als „Gittermastspitze“ oder „Derrickausleger“ bezeichnet. Vergleichsweise kleine Mobilkrane führen eine solche Mastspitze häufig sogar selbst mit. In diesem Fall ist die Mastspitze in einer Transport- oder Nichtgebrauchstellung insbesondere an einem Grundauslegersegment - das an einem Kranoberwagen befestigte „erste“, nicht verschiebbare Auslegersegment - gehaltert. Zur Montage an einem - insbesondere an dem „letzten“ Auslegersegment angeordneten - Auslegerkopf wird die Mastspitze mittels Bolzen in üblicherweise zwei fluchtend zueinander und seitlich am Auslegerkopf angeordnete Verbolzungsaugen, deren Augenachsen in eine Wipprichtung des Auslegers - d. h. im horizontal angeordneten Zustand des Auslegers vertikal - ausgerichtet sind, scharnierartig verbolzt. Anschließend wird die Mastspitze um diese Augenachsen vor den Auslegerkopf verschwenkt, sowie auf der anderen Seite des Auslegerkopfs in dort angeordnete weitere Verbolzungsaugen eingebolzt. Für den Fall, dass die Mastspitze nicht benötigt wird, verbleibt diese seitlich am Grundauslegersegment und wird beim Wippen mit bewegt.
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Bei großen Kranen ist ein solches Mitführen der entsprechend großen Mastspitze am Kran selbst aufgrund von Achslastbeschränkungen und/oder (durch maximal zugelassene Fahrzeugbreiten bedingten) Bauraumbeschränkungen nicht mehr möglich. In einem solchen Fall werden üblicherweise die entsprechenden Mastspitzen separat - beispielsweise auf einem Lastkraftwagen - transportiert, mittels eines separaten Hilfskrans angehoben und an dem Auslegerkopf des (Haupt-)Krans montiert. Ein solches Vorgehen ist erkanntermaßen vergleichsweise aufwändig und verursacht zusätzliche Kosten aufgrund des Hilfskrans. Um dieses Problem zu umgehen, sind auch Mastspitzen bekannt, die „selbstrüstfähig“ sind. Diese werden üblicherweise vor dem Kran, insbesondere vor dem Auslegerkopf am Boden abgelegt und mittels der kraneigenen Seilwinde zum Auslegerkopf hochgezogen und dort verbolzt. Dies ist beispielsweise aus
EP 2 810 913 B1 bekannt. In
DE 10 2009 010 452 A1 ist zudem beschrieben, einen dem Kran zugewandten Teil der Mastspitze nach oben abzuwinkeln, um das Verbolzen mit dem Auslegerkopf zu vereinfachen. In diesem Fall ist es jedoch nicht möglich, auf die üblicherweise vorhandenen (zum vorstehend beschriebenen seitlichen Anschwenken erforderlichen) Verbolzungsaugen mit vertikal bzw. in Wipprichtung ausgerichteten Augenachsen am Auslegerkopf zurückzugreifen. Denn wegen des aufgrund der Länge der Mastspitze erforderlichen schrägen Anhebens der Mastspitze mittels der kraneigenen Seilwinde und anschließendem „Anklappen“ an den Auslegerkopf wären hier derart große Abstände zwischen den Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs und den korrespondierenden Fixierungsaugen an der Mastspitze erforderlich - um ausreichend Spielraum beim „Anklappen“ der Mastspitze vorzuhalten -, dass eine sichere und belastungsgerechte Verbolzung der Mastspitze an dem Auslegerkopf kaum mehr möglich wäre. Aus diesem Grund werden bei Großkranen in diesem Fall die Verbolzungsaugen mit ihren Augenachsen horizontal am Auslegerkopf ausgerichtet, sodass die korrespondierenden Fixierungsaugen der Mastspitze, konkret die diese tragenden Laschen in Hochrichtung („Wipprichtung“) mit möglichst geringem Spiel an die entsprechenden Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs angeschwenkt werden können. Zusätzlich ist es aber auch bei kleinen Kranen zweckmäßig, die separate Mastspitze nicht immer mit zu führen, beispielsweise um bei je nach Einsatzfall variierender Zuladung von Ausstattungsmaterial Achslastbeschränkungen einhalten zu können. Auch in einem solchen Fall ist eine Selbstrüstfähigkeit zum Wiederaufnehmen der Mastspitze ohne Einsatz eines zusätzlichen Hilfskrans wünschenswert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf die Selbstrüstfähigkeit von Mastspitzen an einem Kranausleger zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Rüstbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Desweiteren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Selbstrüsten einer Mastspitze mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Außerdem wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein Kransystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Weitere vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausführungsformen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Die erfindungsgemäße Rüstbaugruppe dient zum Selbstrüsten einer Mastspitze an einem Kranausleger, der an einem insbesondere freiendseitig angeordneten Auslegerkopf Verbolzungsaugen aufweist, deren Augenachsen in einer Wipprichtung (d. h. bei horizontal ausgerichtetem Kranausleger in Vertikalrichtung) des Kranauslegers ausgerichtet sind. Vorzugsweise ist der Kranausleger Teil eines Mobilkrans. Die erfindungsgemäße Rüstbaugruppe umfasst (d. h. weist auf) eine auslegerseitige Teilgruppe sowie eine mastspitzenseitige Verbindungsplattform. Letztere ist reversibel an der Mastspitze montierbar oder in einem bestimmungsgemäßen Einbauzustand vorzugsweise fest mit der Mastspitze verbunden. Außerdem trägt die Verbindungsplattform zu den Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs des Kranauslegers korrespondierende (d. h. mit ihren jeweils zugeordneten Augenachsen im bestimmungsgemäßen Montagezustand am Auslegerkopf ebenfalls in Wipprichtung stehende) Fixierungsaugen. Des Weiteren weist die Verbindungsplattform eine Greifvorrichtung zur Verbindung mit einem Kranseil des Kranauslegers zum Anheben der Verbindungsplattform auf. Beim bestimmungsgemäßen Selbstrüsten wird die Verbindungsplattform vorzugsweise also mittels des Kranseils und somit mittels einer kraneigenen Seilwinde angehoben. Die Rüstbaugruppe umfasst außerdem wenigstens eine ansteuerbar bewegliche Zugstange, die der auslegerseitigen Teilgruppe oder der Verbindungsplattform zugeordnet ist. Diese Zugstange dient unter Ansteuerung (insbesondere in Zugrichtung) zum Heranziehen der angehobenen Verbindungsplattform an den Auslegerkopf in eine bestimmungsgemäße Befestigungsposition. In dieser Befestigungsposition überdecken sich die Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs mit den korrespondierenden Fixierungsaugen der Verbindungsplattform, d. h. deren jeweilige Augenachsen sind fluchtend zueinander angeordnet. Außerdem umfasst die Rüstbaugruppe insbesondere den Verbolzungsaugen vorzugsweise zahlenmäßig zugeordnete (d. h. in ihrer Anzahl korrespondierende) Befestigungsbolzen, die bewegbar an dem Auslegerkopf oder der Verbindungsplattform fluchtend zu den jeweiligen Augenachsen angeordnet sind. D. h. die Befestigungsbolzen sind derart an dem Auslegerkopf bzw. der Verbindungsplattform angeordnet, dass sie in der bestimmungsgemäßen Befestigungsposition der Verbindungsplattform an dem Auslegerkopf in die Verbolzungsaugen und die Fixierungsaugen einschiebbar sind, sodass diese unlösbar miteinander gekoppelt sind.
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Unter dem Begriff „Selbstrüsten“ wird hier und im Folgenden insbesondere verstanden, dass zur Montage der Mastspitze an dem Kranausleger keine zusätzlichen Hilfsmittel, insbesondere kein Hilfskran erforderlich sind. Unter dem Begriff „Augenachse“ wird hier und im Folgenden insbesondere die Achse der durch das Auge gebildeten Verbindungsöffnung verstanden. Vorzugsweise ist das jeweilige Auge an einer Blechlasche ausgebildet, so dass die Augenachse die Bohrungsachse der in den das Auge bildenden Teil der Blechlasche eingebrachten Durchgangsbohrung zur Aufnahme insbesondere des Befestigungsbolzens bildet.
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Die Rüstbaugruppe dient also dazu, insbesondere auch bei „klassischen“ Auslegerköpfen - d. h. Auslegerköpfen mit in Wipprichtung ausgerichteten Augenachsen der Verbolzungsaugen - ein Selbstrüsten zu ermöglichen. Die bzw. die jeweilige Zugstange ermöglicht dabei ein im Wesentlichen radial zu den Augenachsen der Verbolzungsaugen bzw. Fixierungsaugen ausgerichtetes und somit näherungsweise geradliniges Heranziehen der Verbindungsplattform an den Auslegerkopf. Ein winkeliges oder „türblattartiges“ „Anklappen“ oder Anschwenken der Verbindungsplattform und somit der Fixierungsaugen an die Verbolzungsaugen kann dadurch vorteilhafterweise unterbleiben. Dadurch ist es möglich, die Verbolzungsaugen bzw. die Fixierungsaugen mit in Wipprichtung verlaufenden Augenachsen zu belassen und ein mechanisch günstiges geringes (Axial-)Spiel zwischen diesen einzustellen. Außerdem können neben großen, separat zu transportierenden Mastspitzen auch vergleichsweise kleine, seitlich am Kranausleger mitzuführende und anschwenkbare Mastspitzen verwendet werden, ohne dass unterschiedlich ausgerichtete Verbolzungsaugen erforderlich sind. Dadurch wird die Selbstrüstfähigkeit von Mastspitzen an Kranen verbessert.
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Die Verbindungsplattform ist beispielsweise in Form eines Gitterrahmens ausgebildet, an dem die Fixierungsaugen (insbesondere die diese tragenden Blechlaschen), die Greifvorrichtung sowie gegebenenfalls die jeweilige Zugstange und/oder die Befestigungsbolzen angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführung umfasst die auslegerseitige Teilgruppe der Rüstbaugruppe eine Führungsschiene, die zumindest in einem bestimmungsgemäßen Teilrüstzustand an dem Auslegerkopf montiert ist. Die Führungsschiene ist dabei insbesondere dazu eingerichtet, die Verbindungsplattform während des Anhebens gegenüber dem Auslegerkopf des Kranauslegers auszurichten und insbesondere derart beabstandet zu führen, dass die Fixierungsaugen nicht mit den Verbolzungsaugen kollidieren. Die Führungsschiene dient also vorzugsweise als Ausrichthilfe sowie als Abstandshalter zwischen der Verbindungsplattform und dem Auslegerkopf. Vorzugsweise weist die Verbindungsplattform hierbei eine Art Führungsstein oder Schienengegenstück auf, der bzw. das während des Anhebens der Verbindungsplattform zur Führung durch die Führungsschiene mit dieser zur Anlage kommt. Insbesondere weist die Führungsschiene ein im Querschnitt U-förmig gebogenes Blech auf, in dem der Führungsstein bzw. das Schienengegenstück vorzugsweise in Form eines zum Innenraum des U-Profils der Führungsschiene komplementären und zur Erhöhung der Führungsgenauigkeit vorzugsweise langgestreckten Profils gleiten kann.
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In einer optionalen Variante ist die Führungsschiene in einem entsprechend zugeordneten Anbauzustand insbesondere ständig an dem Auslegerkopf angeordnet. In einer alternativen Variante ist die Führungsschiene zur reversiblen Kopplung mit dem Auslegerkopf eingerichtet, sodass diese bei fehlendem Bedarf für die Mastspitze von dem Auslegerkopf abgenommen werden kann. Letzteres trägt vorteilhafterweise zur Gewichtsersparnis an dem Kranausleger bei.
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In einer zweckmäßigen Ausführung umfasst die auslegerseitige Teilgruppe eine im bestimmungsgemäßen Einbauzustand an dem Auslegerkopf von diesem insbesondere quer zur Längsrichtung des Kranauslegers ausschwenkbare Umlenkrolle für das Kranseil. Diese Umlenkrolle ist dabei im ausgeschwenkten Zustand vorzugsweise quer zur sowie in Längsrichtung des Kranauslegers von dem Auslegerkopf beabstandet. Dadurch wird für das Selbstrüsten der Verbindungsplattform bzw. der Mastspitze vorteilhafterweise bewirkt, dass das Kranseil derart umgelenkt wird, dass bei horizontal ausgerichtetem Kranausleger beim Anheben der Verbindungsplattform - zumindest im letzten Hebeabschnitt, d. h. wenn sich die Verbindungsplattform zumindest in einem Abstandsbereich von etwa einem Meter zu dem Auslegerkopf befindet und vorzugsweise frei an dem Kranseil hängt - eine näherungsweise vertikal verlaufende Hebekraft auf die Verbindungsplattform ausgeübt werden kann. Dadurch, sowie insbesondere in Zusammenwirkung mit der vorstehend beschriebenen Führungsschiene, wird vorteilhafterweise erreicht, dass die Verbindungsplattform beim Anheben vergleichsweise präzise in eine Zwischenrüstposition gebracht werden kann, in der die Verbindungsplattform, insbesondere die Augenachsen der Fixierungsaugen näherungsweise parallel zur Stirnfläche des Auslegerkopfs bzw. zu den Augenachsen der Verbolzungsaugen ausgerichtet und in Längsrichtung des Kranauslegers von dem Auslegerkopf beabstandet sind. Dadurch kann auch mittels der oder der jeweiligen Zugstange die Verbindungsplattform auf einfache Weise aus dieser Zwischenrüstposition vorzugsweise ausschließlich in Längsrichtung des Kranauslegers an den Auslegerkopf herangezogen werden.
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Zur Kopplung der oder der jeweiligen Zugstange mit der auslegerseitigen Teilgruppe oder der Verbindungsplattform umfasst die auslegerseitige Teilgruppe bzw. die Verbindungsplattform jeweils ein der oder der jeweiligen Zugstange zugeordnetes Griffstück. Mit diesem Griffstück wird die oder die jeweilige Zugstange insbesondere reversibel gekoppelt, sodass sie die zum Heranziehen der Verbindungsplattform an den Auslegerkopf erforderliche Kraft ausüben kann.
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Die oder die jeweilige Zugstange weist vorzugsweise einen Kopfbereich auf, der insbesondere T-artig ausgebildet ist. Mit diesem Kopfbereich hintergreift die oder die jeweilige Zugstange das jeweils zugeordnete Griffstück zur Kopplung und „verhakt“ sich dabei mit diesem zur Übertragung der Zugkraft. Beispielsweise weist das Griffstück in diesem Fall eine Platte auf, in die eine Nut eingebracht ist, in die wiederum die Zugstange zur Kopplung quer zu ihrer Längserstreckung eingeschoben wird und dabei die Platte hintergreift.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist das oder das jeweilige vorstehend beschriebene Griffstück in einer quer zur Längsrichtung der Zugstange stehenden Ebene schwimmend gelagert. Mit anderen Worten kann sich das Griffstück in dieser Ebene verschieben. Dadurch wird ein Toleranzausgleich hinsichtlich einer Ausrichtung der angehobenen Verbindungsplattform zu dem Auslegerkopf ermöglicht und das Koppeln der bzw. der jeweiligen Zugstange mit dem zugeordneten Griffstück vereinfacht. Beispielsweise ist das jeweilige Griffstück um etwa ein bis vier, insbesondere um etwa zwei Zentimeter in dieser quer zur Längsrichtung der Zugstange stehenden Ebene verschiebbar.
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In einer optionalen Ausführung ist - alternativ oder zusätzlich zu dem schwimmend gelagerten Griffstück - die oder die jeweiligen Zugstange quer zu ihrer Längsrichtung (im bestimmungsgemäß angehobenen Zustand insbesondere in Wipprichtung) verkippbar gelagert, um ebenfalls einen Toleranzausgleich beim Koppeln mit dem zugeordneten Griffstück zu ermöglichen. Vorzugsweise ist in diesem Fall die bzw. die jeweilige Zugstange außerdem derart federbelastet, dass sie bei fehlendem Kontakt mit dem zugeordneten Griffstück in eine Ruheposition zurückgekippt wird.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die oder die jeweilige Zugstange an der Verbindungsplattform angeordnet. Dies ist im Hinblick auf eine Gewichtsersparnis am Kranausleger besonders zweckmäßig, da möglichst wenige, zum Selbstrüsten der Mastspitze erforderliche Teile am Kranausleger selbst angeordnet sind und somit nur bei Einsatz der Mastspitze zum Gesamtgewicht des Kranauslegers und somit des gesamten Krans beitragen. Zweckmäßigerweise ist in diesem Fall das oder das jeweilige Griffstück im bestimmungsgemäßen Einbauzustand insbesondere stirnseitig an dem Auslegerkopf montiert. Aufgrund des vergleichsweise geringen Gewichts des bzw. des jeweiligen Griffstücks ist dieses in einer zweckmäßigen Variante ständig an dem Auslegerkopf montiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die oder die jeweilige Zugstange hydraulisch betätigbar. In diesem Fall handelt es sich bei der Zugstange vorzugsweise um eine mit einem Kolben eines Hydraulikzylinders gekoppelte Stange. Diese Ausführung ist dahingehend vorteilhaft, da bei Kranen, insbesondere Mobilkranen, eine zum Antrieb einer Vielzahl von beweglichen (Kran-)Teilen bereitgestellte Antriebsenergie häufig ohnehin hydraulisch übertragen wird. Somit kann die oder die jeweilige Zugstange auf besonders einfache Weise in das Antriebssystem des Krans eingebunden werden.
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In einer alternativen Variante ist die oder die jeweilige Zugstange elektromotorisch betätigbar. In diesem Fall ist die oder die jeweilige Zugstange beispielsweise als Teil eines Spindeltriebs oder eines Zahnstangenantriebs ausgebildet. In einer weiteren alternativen Variante ist die oder die jeweilige Zugstange manuell betätigbar. Bspw. wird in diesem Fall der vorstehend genannte Spindeltrieb oder Zahnstangenantrieb im Einsatz durch eine Handkurbel betätigt.
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Vorzugsweise ist die oder die jeweilige Zugstange auch dazu eingerichtet, neben einer Zugkraft zum Heranziehen der Verbindungsplattform an den Auslegerkopf auch eine Druckkraft zum Wegschieben der Verbindungsplattform von dem Auslegerkopf bei der Demontage der Mastspitze bzw. der Verbindungsplattform auszuüben. Vorzugsweise handelt es sich im Fall der hydraulisch betriebenen Zugstange bei dem Hydraulikzylinder um einen doppeltwirkenden Zylinder, bspw. einen Differentialzylinder.
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Weiter vorzugsweise umfasst die Rüstbaugruppe zwei der vorstehend beschriebenen Zugstangen.
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Insbesondere in dem Fall, dass die oder die jeweilige Zugstange an der Verbindungsplattform angeordnet ist, ist der oder der jeweiligen Zugstange außerdem eine Energieversorgungsleitung zugeordnet, mittels derer die oder die jeweilige Zugstange direkt oder mittelbar über ein in der Mastspitze vorhandenes Leitungssystem zum Betrieb mit einem Energieversorgungssystem des Krans verbunden werden kann. Häufig weist die Mastspitze ebenfalls bewegbare Teile, beispielsweise einen (hydraulischen Spitzen-) Wippzylinder auf, mittels dessen ein als Spitzenaufbau bezeichneter Teil der Mastspitze gegenüber dem Kranausleger abgewinkelt („gewippt“) werden kann. In diesem Fall weist die Mastspitze selbst Verbindungsleitungen zum Koppeln des (Spitzen-)Wippzylinders mit dem Hydrauliksystem des Krans auf. Um zusätzlichen Kopplungsaufwand zu vermeiden, ist die oder die jeweilige Zugstange insbesondere für den Fall, dass die Verbindungsplattform mit der Mastspitze verbunden ist, mit dem Leitungssystem der Mastspitze verbunden.
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Um am Kranausleger, insbesondere am Auslegerkopf, Gewicht und Bauraum einzusparen, sind auch die verstellbaren Befestigungsbolzen in einer zweckmäßigen Ausführung an der Verbindungsplattform angeordnet.
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Die Befestigungsbolzen sind vorzugsweise außerdem manuell, beispielsweise mittels eines handbetriebenen Spindeltriebs, zwischen ihrer Entriegelungsposition und ihrer Verriegelungsposition verstellbar. Vorzugsweise ist die Verstellung der Befestigungsbolzen dabei selbsthemmend (bspw. mittels einer vergleichsweise flachen Steigung eines Spindelgewindes) ausgeführt, sodass eine selbsttätige Rückstellung der Befestigungsbolzen aus der Entriegelungsposition oder der Verriegelungsposition ohne extern aufgebrachte Stellkraft verhindert ist. Dadurch wird vorteilhafterweise eine hohe Ausfallsicherheit erreicht. In einer alternativen Variante sind die Befestigungsbolzen hydraulisch oder elektromotorisch verstellbar, vorzugsweise ebenfalls unter Einsatz einer Selbsthemmung insbesondere der vorstehend beschriebenen Art.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist die Verbindungsplattform verstellbare Anschlagstücke auf, die den Fixierungsaugen der Verbindungsplattform zugeordnet sind. Diese Anschlagstücke bilden dabei eine Anlagefläche für die Außenseiten der Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs aus, an der die Verbolzungsaugen in der bestimmungsgemäßen Befestigungsposition anliegen. Aufgrund der Verstellbarkeit dieser Anschlagstücke kann somit kranindividuell die Flucht der Fixierungsaugen mit den Verbolzungsaugen eingestellt werden, sodass auf einfache Weise Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden können. Außerdem wird dadurch vorteilhafterweise ermöglicht, dass auch bei mit möglichst engen (Durchmesser-)Toleranzen gefertigten Fixierungsaugen und Verbolzungaugen ein Risiko vermieden ist, dass die Befestigungsbolzen aufgrund einer unpräzisen Ausrichtung der Verbindungsplattform zu dem Auslegerkopf nicht durch die Fixierungsaugen und die Verbolzungsaugen geschoben werden können, oder ein solches Risiko zumindest verringert ist. Möglichst enge Toleranzen tragen dabei insbesondere zu einer möglichst hohen mechanischen Belastbarkeit einer mit den Fixierungsaugen und Verbolzungsaugen gebildeten Bolzenverbindung bei, da insbesondere quer zur Bolzenachse stehende Bewegungen möglichst vollständig unterbunden sind.
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In einer optionalen Variante ist die vorstehend beschriebene Verbindungsplattform in einen als „Kopplungskopf“ bezeichneten Fußteil der Mastspitze integriert. In diesem Fall weist die Mastspitze somit selbst die vorstehend beschriebenen, mit ihren Augenachsen in Wipprichtung ausgerichteten Fixierungsaugen, die Greifvorrichtung zur Kopplung mit dem Kranseil des Kranauslegers, vorzugsweise die oder die jeweilige Zugstange sowie gegebenenfalls das Schienengegenstück zur Zusammenwirkung mit der gegebenenfalls am Auslegerkopf angeordneten Führungsschiene auf. Insbesondere eine Mastspitze, die ohnehin derartig ausgerichtete Fixierungsaugen aufweist (und die üblicherweise am Kranausleger seitlich mitgeführt wird), kann somit vorteilhafterweise durch den Zusatz der oder der jeweiligen Zugstange, der Greifvorrichtung und gegebenenfalls des Schienengegenstücks zur Selbstrüstfähigkeit nachgerüstet oder angepasst werden.
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In einer alternativen, optionalen Variante ist die Verbindungsplattform dagegen als eine Art Adapter - d. h. separat von der Mastspitze, insbesondere von deren Kopplungskopf - ausgebildet. In diesem Fall weist die Verbindungsplattform zweckmäßigerweise mastspitzenseitig Verbindungsaugen mit horizontal ausgerichteten Augenachsen auf, so dass auch an einem Kranausleger mit Verbolzungsaugen, deren Augenachsen in Wipprichtung stehen, Mastspitzen mit Befestigungsaugen, deren Augenachsen in Horizontalrichtung stehen, montiert, insbesondere selbsttätig gerüstet werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Selbstrüsten der Mastspitze an dem (insbesondere vorstehend beschriebenen) Auslegerkopf des Kranauslegers wird unter Nutzung der vorstehend beschriebenen Rüstbaugruppe durchgeführt. Vorzugsweise wird dabei zunächst die vorstehend beschriebene Verbindungsplattform (optional mit der daran gekoppelten Mastspitze) vor dem Kranausleger abgelegt. Daraufhin wird das Kranseil des Kranauslegers mit der Greifvorrichtung der Verbindungsplattform gekoppelt. Anschließend wird mittels des Kranseils die Verbindungsplattform angehoben, bis die Fixierungsaugen der Verbindungsplattform mit den Verbolzungsaugen des Auslegerkopfs (insbesondere in der Zwischenrüstposition) in Gegenüberstellung angeordnet sind. Vorzugsweise bereits während des Anhebens wird die oder die jeweilige Zugstange mit dem Auslegerkopf oder der Verbindungsplattform kraftübertragungstechnisch gekoppelt. Insbesondere nach dem Anheben der Verbindungsplattform wird unter Ansteuerung der oder der jeweiligen Zugstange die Verbindungsplattform (insbesondere aus der Zwischenrüstposition und vorzugsweise geradlinig in Längsrichtung des Kranauslegers) an den Auslegerkopf herangezogen, sodass sich die Verbolzungsaugen mit den Fixierungsaugen in der bestimmungsgemäßen Befestigungsposition der Verbindungsplattform an dem Auslegerkopf überdecken - d. h. die jeweiligen Augenachsen fluchtend zueinander ausgerichtet sind. Zur Befestigung der Verbindungsplattform an dem Auslegerkopf wird daraufhin jeweils ein Befestigungsbolzen durch ein Paar aus sich überdeckenden Verbolzungsaugen und Fixierungsaugen gesteckt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist - aufgrund der Nutzung der Rüstbaugruppe - mithin die gleichen Vorteile wie die Rüstbaugruppe selbst auf.
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In einer zweckmäßigen Ausführung des Verfahrens wird der die Verbindungsplattform im bestimmungsgemäßen Einbauzustand tragende oder aufweisende Kopplungskopf der Mastspitze während des Anhebens der Verbindungsplattform (und somit auch der Mastspitze) in einem Kippwinkel gegenüber dem Spitzenaufbau der Mastspitze derart verstellt, dass die Verbindungsplattform zumindest in der vorstehend beschriebenen Zwischenrüstposition derart zu dem Auslegerkopf ausgerichtet ist, dass die Fixierungsaugen mit ihren Augenachsen parallel zu den Augenachsen der Verbolzungsaugen ausgerichtet sind. Vorzugsweise liegt in diesem Fall die Mastspitze mit ihrem Spitzenaufbau zumindest teilweise (bspw. mit einer an einem Ende des Spitzenaufbaus angeordneten Rolle) auf dem Boden auf. Somit braucht nicht die gesamte Mastspitze parallel zum Erdboden angehoben werden. Die Verkippung des Kopplungskopfs gegenüber dem Spitzenaufbau vereinfacht dabei insbesondere zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen Führungsschiene die bestimmungsgemäße Ausrichtung der Fixierungsaugen zu den Verbolzungsaugen.
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In einer alternativen Ausführung des Verfahrens, die beispielsweise bei einer Mastspitze zum Einsatz kommt, deren Befestigungsaugen mit ihren Augenachsen horizontal (d. h. quer zur Wipprichtung) ausgerichtet sind, wobei die Verbindungsplattform zur Kopplung mit dem Kopplungskopf korrespondierend ausgerichtete Verbindungsaugen aufweist, wird die Mastspitze erst nach der (vorstehend beschriebenen) Befestigung der Verbindungsplattform an dem Auslegerkopf mittels des Kranseils an die Verbindungsplattform angehoben und mit dieser gekoppelt. In diesem Fall stellt die Verbindungsplattform insbesondere den vorstehend beschriebenen Adapter zwischen einem Kranausleger und einer Mastspitze mit unterschiedlich ausgerichteten Verbolzungsaugen bzw. Befestigungsaugen dar.
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Das erfindungsgemäße Kransystem stellt insbesondere ein Mobilkransystem dar. Das Kransystem umfasst den vorstehend beschriebenen Kranausleger. Insbesondere im Fall des Mobilkrans ist der Kranausleger vorzugsweise (um eine Hochachse) dreh- und (in Hoch- oder Wipprichtung) wippbar an einem Fahrgestell des Mobilkrans angeordnet. Das Kransystem umfasst außerdem auch die von dem Kranausleger separate Mastspitze sowie die vorstehend beschriebene Rüstbaugruppe zum Selbstrüsten der Mastspitze an dem Kranausleger. Mithin weist das Kransystem auch die im Rahmen der vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Rüstbaugruppe beschriebenen Vorteile auf.
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In einer optionalen Ausführung weist die Mastspitze des Kransystems auch den vorstehend beschriebenen und insbesondere gegenüber dem Spitzenaufbau der Mastspitze beispielsweise mittels des (Spitzen-)Wippzylinders hydraulisch oder elektromotorisch verkippbaren Kopplungskopf auf.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in einer Seitenansicht einen schematisch dargestellten Mobilkran mit einem Kranausleger, einer Mastspitze und einer Rüstbaugruppe zum Selbstrüsten der Mastspitze an dem Kranausleger,
- 2 und 3 in jeweils einer schematischen Perspektivansicht ein Ausführungsbeispiel der Mastspitze des Mobilkrans in unterschiedlichen Kopplungszuständen mit einem Teil der Rüstbaugruppe,
- 4 und 5 in jeweils unterschiedlichen Perspektivansichten den in 2 und 3 dargestellten Teil der Rüstbaugruppe,
- 6 bis 8 jeweils in schematischer Perspektivansicht einen Auslegerkopf des Kranauslegers in jeweils einem unterschiedlichen Rüstzustand mit einem weiteren Teil der Rüstbaugruppe,
- 9 und 10 jeweils in schematischer Perspektivansicht einen weiteren Teil der Rüstbaugruppe in Einzelansicht sowie in einem bestimmungsgemäß montierten Zustand an dem Auslegerkopf,
- 11 in schematischer Perspektivansicht den Teil der Rüstbaugruppe gemäß 2 und 3 in einem ersten Rüstschritt, und
- 12 bis 14 jeweils unterschiedliche Rüstschritte zum Befestigen des Teils der Rüstbaugruppe gemäß 2 und 3 an dem Auslegerkopf.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch ein Kransystem 1 dargestellt. Dieses Kransystem 1 umfasst einen Mobilkran 2, der einen auch als „Fahrgestell“ bezeichneten Unterwagen 3 und einen um eine Fahrgestellhochachse 4 drehbar an dem Unterwagen 3 angeordneten Oberwagen 5 aufweist. An dem Oberwagen 5 ist wiederum ein Kranausleger 6 um eine Wippachse 7 in Hochrichtung (im Folgenden auch als Wipprichtung 8 bezeichnet) wippbar (d. h. schwenkbar) gelagert. An dem Unterwagen 3 sind mehrere Räder 9 tragende Fahrachsen 10 sowie ein Führerhaus 11 für den Fahrtbetrieb des Mobilkrans 2 angeordnet.
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Der Kranausleger 6 ist in seiner Längsrichtung 20 teleskopierbar. Der Kranausleger 6 umfasst also mehrere ineinander schiebbare (in 1 im eingeschobenen oder einteleskopierten Zustand dargestellte) Teleskopsegmente 22, die in einem an dem Oberwagen 5 befestigten (und somit selbst nicht verschiebbaren) Grundauslegersegment 24 aufgenommen sind. Das ausschubseitige letzte Teleskopsegment 22 weist dabei ein als „Auslegerkopf 26“ bezeichnetes Abschlussstück auf, das mehrere Seilrollen 28 zur Umlenkung eines Kranseils 30 trägt, das wiederum mittels einer an dem Kranoberwagen 5 angeordneten Seilwinde 32 auf- und abgespult werden kann. Des Weiteren trägt der Auslegerkopf 26 stirnseitig vier Verbolzungsaugen 34 (in 1 nur schematisch angedeutet, vgl. 6 und 7), die zur Befestigung einer von dem Kranausleger 6 separaten Mastspitze 36 dienen. Die Mastspitze 36 ist in 1 als Gitter- oder Fachwerkkonstruktion angedeutet. In 2 und 3 ist die Mastspitze 36 dagegen als „geschlossene“ oder schalenartige Konstruktion dargestellt.
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In einer Variante der Mastspitze 36 ist diese im Nichtgebrauchszustand seitlich an das Grundauslegersegment 24 angeschwenkt und an diesem in einer Transportposition gehaltert. Zum Anschwenken der Mastspitze 36 sind in diesem Fall die Verbolzungsaugen 34 mit ihren Augenachsen 38 in Wipprichtung 8 und somit im in 1 dargestellten, horizontal ausgerichteten Zustand des Kranauslegers 6 vertikal ausgerichtet. Zum Anschwenken der Mastspitze 36 an das Grundauslegersegment 24 und somit in die Transportposition werden dabei die Bolzenverbindungen auf einer Längsseite des Kranauslegers 6 gelöst, sodass die Bolzenverbindungen in den (axial miteinander fluchtenden) Verbolzungsaugen 34 der anderen Längsseite des Kranauslegers 6 eine Art Scharnier für die Mastspitze 36 bilden. Nach dem Anschwenken werden auch diese, das Scharnier bildenden Bolzenverbindungen gelöst. Entsprechend umgekehrt erfolgt das Rüsten der Mastspitze 36 an dem Auslegerkopf 26.
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Für den Fall, dass die Mastspitze 36 vollständig von dem Kranausleger 6 abgenommen ist, oder aufgrund ihrer Größe nicht seitlich an dem Kranausleger 6 befestigt und mitgeführt werden kann, umfasst das Kransystem 1 eine Rüstbaugruppe 40, die dazu dient, ein Selbstrüsten der Mastspitze 36 an dem Kranausleger 6, konkret an dem Auslegerkopf 26, ohne zusätzliche, von dem Kransystem 1 separate Hilfsmittel zu ermöglichen.
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Die Rüstbaugruppe 40 umfasst dabei eine anhand der 2 bis 5 näher beschriebene mastspitzenseitige Teilgruppe, die im Folgenden als Verbindungsplattform 42 bezeichnet wird, sowie eine anhand der 6 bis 10 näher beschriebene auslegerseitige Teilgruppe 44. Die Verbindungsplattform 42 stellt im in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einen Adapter zur Befestigung der Mastspitze 36, die Befestigungsaugen 46 mit horizontal ausgerichteten Augenachsen 48 aufweist, an den Verbolzungsaugen 34 des Auslegerkopfs 26 dar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist die Verbindungsplattform 42 dabei mittels einer Bolzenverbindung reversibel mit der Mastspitze 36 koppelbar.
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In einem alternativen, nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verbindungsplattform 42 in die Mastspitze 36, konkret in einen fußseitigen Kopplungskopf 50 der Mastspitze 36 integriert und in diesem Fall unlösbar mit der Mastspitze 36 verbunden.
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Die Mastspitze 36 weist außerdem einen beweglich und mittels eines Stellzylinders 52 (auch als „Spitzenwippzylinder“ bezeichnet) in einem Kippwinkel gegenüber dem Kopplungskopf 50 an diesem gehalterten Spitzenaufbau 54 auf. Der Spitzenaufbau 54 bildet dabei eine Verlängerung für den Kranausleger 6. Zur Verbindung des Stellzylinders 52 mit einem kranseitigen Hydrauliksystem weist die Mastspitze 36 Hydraulikverbindungsleitungen 56 mit Hydraulikschnellkupplungen auf.
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Die Verbindungsplattform 42 weist vier Paare von Fixierungsaugen 60 auf, die mit ihren Augenachsen 62 zumindest im bestimmungsgemäßen Ausrichtungszustand in Wipprichtung 8, d. h. parallel zu den Augenachsen 38 der Verbolzungsaugen, 34 ausgerichtet sind. Die Fixierungsaugen 60 eines jeden Paares sind dabei derart zueinander ausgerichtet, dass zwischen diese Fixierungsaugen 60 jeweils eines der Verbolzungsaugen 34 des Auslegerkopfs 26 eingeschoben werden kann. Der Abstand zwischen den jeweils zueinander gehörigen Fixierungsaugen 60 ist dabei geringfügig größer als die Dicke der Verbolzungsaugen 34 in Richtung der Augenachsen 38, überschreitet diese beispielsweise um 5 bis 25 Millimeter, konkret um näherungsweise (d. h. unter Berücksichtigung von Toleranzen) 12 Millimeter. Die Fixierungsaugen 60 dienen also konkret zur reversiblen Verbindung mit den Verbolzungsaugen 34, mithin zur Befestigung der Verbindungsplattform 42 und somit mittelbar der Mastspitze 36 an dem Auslegerkopf 26 des Kranauslegers 6.
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Zur Verbolzung der Fixierungsaugen 60 mit den Verbolzungsaugen 34 weist die Verbindungsplattform 42 des Weiteren für jedes Paar von Fixierungsaugen 60 einen Befestigungsbolzen 64 auf. Jeder dieser Befestigungsbolzen 64 ist entlang der Augenachse 62 der zugeordneten Fixierungsaugen 60 zwischen einer Verriegelungsposition, in der der jeweilige Bolzen 64 durch beide (paarweise einander) zugeordneten Fixierungsaugen 60 hindurch ragt (in 2 dargestellt), und einer Entriegelungsposition, in der der Zwischenraum zwischen den beiden zugeordneten Fixierungsaugen 60 freigegeben ist, verstellbar. Konkret sind die Befestigungsbolzen 34 mittels eines durch eine Handkurbel betätigbaren Spindeltriebs entlang der Augenachsen 62 verstellbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Paare von Fixierungsaugen 60 mit ihren Augenachsen 62 fluchtend zueinander angeordnet, nämlich die einer Längsseite der Mastspitze zugeordneten und damit in Wipprichtung 8 „übereinander“ angeordneten Fixierungsaugen 60 (in 2 im Vordergrund der Zeichnung). Die Verstellung der diesen Fixierungsaugen 60 entsprechend zugeordneten Befestigungsbolzen 64 erfolgt in diesem Fall durch einen gemeinsamen Spindeltrieb, sodass diese beiden Befestigungsbolzen 64 gemeinsam verstellt werden. Da heißt, dass die den beiden Befestigungsbolzen zugeordneten Spindeltriebe in einen gemeinsamen Spindeltrieb zusammengefasst sind.
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Des Weiteren umfasst die Verbindungsplattform 42 eine Greifvorrichtung 66, an der das Kranseil 30 des Mobilkrans 2 zum Anheben der Verbindungsplattform 42 befestigt werden kann (s. 3).
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In 3 ist die Kranspitze 36 in einem mit der Verbindungsplattform 42 bestimmungsgemäß gekoppelten Zustand („Einbauzustand“) dargestellt. Die Verbindungsplattform 42 ist dabei mittels entsprechender Verbindungsbolzen 70 mit den Befestigungsaugen 46 des Kopplungskopfes 50 verbunden. Desweiteren ist das Kranseil 30 in einem teilweise mit der Greifvorrichtung 66 gekoppelten Zustand dargestellt.
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Wie aus 4 und 5 zu entnehmen ist, weist die Verbindungsplattform 42 außerdem zwei Zugstangen 80 auf. Diese Zugstangen 80 sind Teil eines jeweiligen Hydraulikzylinders 82 und dienen zum Heranziehen der Verbindungsplattform 42 an den Auslegerkopf 26. Zur Kopplung der Zugstangen 80 mit einem korrespondierenden Gegenstück (im Folgenden als Griffstück 84 bezeichnet), das als Teil der auslegerseitigen Teilgruppe 44 am Auslagerkopf 26 moniert ist (s. 6), weist die jeweilige Zugstange 80 einen T-artig ausgebildeten End- oder Kopfbereich auf, im Folgenden als „Stangenkopf 86“ bezeichnet. Dieser Stangenkopf 86 ist dazu eingerichtet, in bestimmungsgemäßen Kopplungszustand mit dem jeweiligen Griffstück 84 dieses formschlüssig zu hintergreifen. Die Hydraulikzylinder 82 sind im bestimmungsgemäßen Einbauzustand der Verbindungsplattform 42 an dem Kopplungskopf 50 der Mastspitze 36 (s. 3) mit einem mastpitzenseitigen Hydrauliksystem gekoppelt und somit mittelbar über die Hydraulikleitungen 56 mit dem kraneigenen Hydrauliksystem koppelbar.
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Die Zugstangen 80 sowie die zugeordneten Hydraulikzylinder 82 sind ferner um eine quer zur Längserstreckung der Zugstangen 80 stehende Kippachse 87 federbelastet kippbar. Dadurch wird ein Toleranzausgleich bei der Kopplung mit den Griffstücken 84 ermöglicht. In einer optionalen Variante entfällt diese kippbare Lagerung.
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Wie aus den 6 bis 10 zu entnehmen ist, umfasst die auslegerseitige Teilgruppe 44 die Griffstücke 84, die stirnseitig an dem Auslegerkopf 26 angeordnet sind. Die Griffstücke 84 sind dabei in einer quer zur Längsrichtung 20 des Kranauslegers 6 stehenden Ebene - d. h. entlang der Stirnseite des Auslegerkopfs 26 - schwimmend gelagert. Dadurch wird ein Toleranzausgleich beim Koppeln der Stangenköpfe 86 mit den Griffstücken 84, insbesondere beim Einlauf der Stangenköpfe 86 in eine nutförmige Aufnahme 88 der Griffstücke 84 ermöglicht. Die Griffstücke 84 sind dabei fest, d. h. bleibend an dem Auslegerkopf 26 befestigt.
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Die auslegerseitige Teilgruppe 44 umfasst des Weiteren eine Umlenkrolle 90 für das Kranseil 30, wobei die Umlenkrolle 90 mittels eines Schwenkhebels 92 ausschwenkbar an dem Auslegerkopf 26 halterbar ist. Der Schwenkhebel 92 ist dabei auf einer, zwei der Umlenkrollen 28 tragenden Achse angeordnet. Der Schwenkhebel 92 verbleibt dabei ständig am Auslegerkopf 26. Die Umlenkrolle 90 ist dagegen reversibel an den Schwenkhebel 90 halterbar. In einer Nichtgebrauchsstellung ist der Schwenkhebel 92 stirnseitig an den Auslegerkopf 26 angeschwenkt (vgl. 6). Zum Selbstrüsten der Mastspitze 26 wird die Umlenkrolle 90 an dem Schwenkhebel 92 montiert (vgl. 7) und dieser in eine in 8 dargestellte Hebestellung 94 ausgeschwenkt. In dieser Hebestellung 94 ist die Umlenkrolle 90 in Längsrichtung 20 sowie quer zu dieser von dem Auslegerkopf 26 beabstandet.
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Des Weiteren umfasst die auslegerseitige Teilgruppe 44 eine Führungsschiene 96, die zum Selbstrüsten der Mastspitze 36 reversibel an dem Auslegerkopf 26 montierbar ist. Die Führungsschiene 96 dient dabei in Zusammenwirkung mit einem Schienengegenstück 98, das an der Verbindungsplattform 42 angeordnet ist (s. 4), während des Selbstrüstens der Mastspitze 36, konkret während des Anhebens der Verbindungsplattform 42 zu deren Führung und Ausrichtung gegenüber dem Auslegerkopf 26.
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Anhand der 7 bis 14 wird nun ein Verfahren zum Selbstrüsten der Mastspitze 36 mittels der vorstehend erläuterten Rüstbaugruppe 40 näher beschrieben. Zur vereinfachten Darstellung ist hierbei die Mastspitze 36 nicht dargestellt. Zunächst wird, wie in den 7 bis 10 dargestellt ist, die Umlenkrolle 90 an dem Schwenkhebel 92 montiert und in die Hebelstellung 94 ausgeschwenkt. Ebenso wird die Führungsschiene 96 an dem Auslegerkopf 26 (konkret vor den zur Unterseite des Kranauslegers 6 weisenden Umlenkrollen 28) befestigt. Anschließend wird die Verbindungsplattform 42 vor dem Führerhaus 11 und somit unterhalb des Auslegerkopfs 26 abgelegt. Daraufhin wird das Kranseil 30 mit der Greifvorrichtung 66 gekoppelt (vgl. 11). Die Befestigungsbolzen 64 sind in diesem Zustand aus den Fixierungsaugen 60 zurückgezogen (in 11 ausgegraut angedeutet). Anschließend wird - wie in 12 dargestellt - die Verbindungsplattform 42 mittels des Kranseils 30 angehoben. Das Schienengegenstück 98 läuft dabei in die Führungsschiene 96 ein und richtet damit die Verbindungsplattform 42 gegenüber dem Auslegerkopf 26 aus. Die Verbindungsplattform 42 wird dabei so weit angehoben, dass die paarweisen Fixierungsaugen 60 in einer Zwischenrüstposition 100 in Gegenüberstellung zu den Verbolzungsaugen 34 angeordnet sind (vgl. 13). In dieser Zwischenrüstposition 100 ist das Schienengegenstück 98 von der Führungsschiene 96 freigegeben, liegt also nicht mehr in der Führungsschiene 98 ein. Kurz bevor die Zwischenrüstposition 100 erreicht wird, werden die beiden Zugstangen 80 ausgefahren, sodass diese mit ihren Stangenköpfen 86 beim weiteren Anheben der Verbindungsplattform 42 in die Aufnahmebereiche 88 der Griffstücke 84 einlaufen und letztere hintergreifen (siehe 13). Anschließend werden die Zugstangen 80 mittels der (über die Hydraulikleitungen 56 mit dem kraneigenen Hydrauliksystem verbundenen) Hydraulikzylinder 82 wieder eingefahren (eingezogen) und ziehen somit die Verbindungsplattform 42 in Längsrichtung 20 an den Auslegerkopf 26 heran, bis eine bestimmungsgemäße Befestigungsposition 102 (siehe 14) erreicht ist. In dieser Befestigungsposition 102 überdecken sich die Verbolzungsaugen 34 mit den Fixierungsaugen 60, d. h. die Augenachsen 38 der Verbolzungsaugen 34 und die Augenachsen 62 der Fixierungsaugen 60 fluchten miteinander. Die Befestigungsposition 102 wird dabei durch verstellbare Anschlagstücke 104, die jeweils zwischen zwei der paarweise aneinander zugeordneten Fixierungsaugen 60 an der Verbindungsplattorm 42 angeordnet sind, vorgegeben (s. 13). An diesen Anschlagstücken 104 schlägt jedes der Verbolzungsaugen 34 in der bestimmungsgemäßen Befestigungsposition 102 an. Durch die Verstellbarkeit der Anschlagstücke 104 können Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.
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Nach Erreichen der Befestigungsposition 102 werden die Befestigungsbolzen 64 mittels ihres jeweiligen Spindeltriebs (unter Handbetätigung) in ihre Verriegelungsposition verstellt, sodass ein Lösen der Verbolzungsaugen 34 aus dem Zwischenraum zwischen den jeweils zugeordneten Fixierungsaugen 60 verhindert ist. Anschließend wird das Kranseil 30 von der Greifvorrichtung 66 gelöst und zum normalen Kranbetrieb entlang des Spitzenaufbaus 54 der Mastspitze 36 geführt.
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In einer Variante des vorstehend beschriebenen Rüstverfahrens wird die Verbindungsplattform 42 bereits vor dem Anheben mit der Kranspitze 36 verbunden oder ist in diese integriert. In beiden Fällen wird der Spitzenaufbau 54 der Mastspitze 36 beim Anheben der Verbindungsplattform 42 mittels des Stellzylinders 52 derart gegenüber dem Kopplungskopf 50 verkippt, dass die Augenachsen 62 der Fixierungsaugen 60, wie in den 12 und 13 dargestellt, bestimmungsgemäß parallel zu den Augenachsen 38 der Verbolzungsaugen 34 des Auslegerkopfs 26 ausgerichtet sind. Ein Spitzenbereich des Spitzenaufbaus 54 bleibt dabei stets auf dem Erdboden. Hierzu werden die Hydraulikleitungen 56 bereits vor oder bei dem Anheben der Verbindungsplattform 42 mit dem kraneigenen Hydrauliksystem verbunden.
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In einer alternativen Variante wird zunächst die Verbindungsplattform 42 alleine, d. h. ohne daran montierte Mastspitze 36 an dem Auslegerkopf 26 montiert. Die Mastspitze 36 wird anschließend separat mittels des Kranseils 30 angehoben und mittels ihrer in Wipprichtung 8 unteren Befestigungsaugen 46 an die Verbindungsplattform 42 montiert, scharnierartig an die Verbindungsplattform 42 angeschwenkt und daraufhin durch die „oberen“ Befestigungsaugen 46 mit der Verbindungsplattform verbolzt. In diesem Fall weisen die Hydraulikzylinder 82 eigene Verbindungsleitungen zur Kopplung mit dem kraneigenen Hydrauliksystem auf.
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Zum Lösen der Verbindungsplattform 42 von dem Auslegerkopf 26 wird zunächst das Kranseil 30 wieder mit der Greifvorrichtung 66 gekoppelt. Anschließend werden die Befestigungsbolzen 64 in die Entriegelungsposition verstellt und die Zugstangen 80 ausgefahren. Dadurch wird die Verbindungsplattform 42 von dem Auslegerkopf 26 in Längsrichtung 20 weggeschoben, sodass letztere mittels des Kranseils 30 wieder abgesenkt werden kann.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung von dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden. Insbesondere können die anhand der verschiedenen Ausführungsbeispiele beschriebenen Einzelmerkmale der Erfindung und deren Ausgestaltungsvarianten auch in anderer Weise miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kransystem
- 2
- Mobilkran
- 3
- Unterwagen
- 4
- Fahrgestellhochachse
- 5
- Oberwagen
- 6
- Kranausleger
- 7
- Wippachse
- 8
- Wipprichtung
- 9
- Rad
- 10
- Fahrachse
- 11
- Führerhaus
- 20
- Längsrichtung
- 22
- Teleskopsegment
- 24
- Grundlauslegersegment
- 26
- Auslegerkopf
- 28
- Seilrolle
- 30
- Kranseil
- 32
- Seilwinde
- 34
- Verbolzungsauge
- 36
- Mastspitze
- 38
- Augenachse
- 40
- Rüstbaugruppe
- 42
- Verbindungsplattform
- 44
- Teilgruppe
- 46
- Befestigungsauge
- 48
- Augenachse
- 50
- Kopplungskopf
- 52
- Stellzylinder
- 54
- Spitzenaufbau
- 56
- Hydraulikverbindungsleitung
- 60
- Fixierungsauge
- 62
- Augenachse
- 64
- Befestigungsbolzen
- 66
- Greifvorrichtung
- 70
- Verbindungsbolzen
- 80
- Zugstange
- 82
- Hydraulikzylinder
- 84
- Griffstück
- 86
- Stangenkopf
- 87
- Kippachse
- 88
- Aufnahme
- 90
- Umlenkrolle
- 92
- Schwenkhebel
- 94
- Hebestellung
- 96
- Führungsschiene
- 98
- Schienengegenstück
- 100
- Zwischenrüstposition
- 102
- Befestigungsposition
- 104
- Anschlagstück