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Die Erfindung betrifft eine Steuerung einer Zapfwellenkupplung eines Zapfwellenantriebs für ein land- oder bauwirtschaftlich nutzbares Arbeitsfahrzeug, bei dem die Zapfwellenkupplung zwischen einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Eingangswelle und einer trieblich mit einem Zapfwellenstummel verbundenen Ausgangswelle angeordnet ist, wobei die kraftschlüssig wirkende Zapfwellenkupplung hydraulisch über ein Proportionalventil in ihren eingerückten Zustand betätigbar ist und außerdem als Überlastkupplung dient, und wobei an der Zapfwellenkupplung bei Überschreitung eines Grenzwertes eines von dieser übertragenen Drehmoments ein von Messwertaufnehmern und einer elektronischen Steuereinheit erfassbarer Schlupf ermittelt wird, der zu einer Betätigung der Zapfwellenkupplung über die elektronische Steuereinheit in ihre ausgerückte Stellung führt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Steuerung einer Zapfwellenkupplung eines Zapfwellenantrieb für ein land- oder bauwirtschaftlich nutzbares Arbeitsfahrzeug, bei dem die Zapfwellenkupplung zwischen einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Eingangswelle und einer trieblich mit einem Zapfwellenstummel verbundenen Ausgangswelle angeordnet ist, wobei die kraftschlüssig wirkende Zapfwellenkupplung hydraulisch über ein Proportionalventil in ihren eingerückten Zustand betätigbar ist und außerdem als Überlastkupplung dient, und wobei an der Zapfwellenkupplung bei Überschreitung eines Grenzwertes eines von dieser übertragenen Drehmoments ein von Messwertaufnehmern und einer elektronischen Steuereinheit erfassbarer Schlupf ermittelt wird, der zu einer Betätigung der Zapfwellenkupplung über die elektronische Steuereinheit in ihre ausgerückte Stellung führt.
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Land- oder bauwirtschaftlich nutzbare Arbeitsfahrzeuge sind heck- oder frontseitig mit einem als Zapfwelle oder PTO (power take-off) bezeichneten Nebenabtrieb versehen. Dieser weist einen mit einem Keilwellenprofil versehenen Zapfwellenstummel auf, von dem aus Arbeitsgeräte über eine Gelenkwelle angetrieben werden können. Bei einigen dieser Arbeitsgeräte können während des Betriebs Drehmomentspitzen auftreten, die zu erheblichen Schäden im Antriebsstrang des Arbeitsfahrzeugs oder an den Bauteilen des Arbeitsgeräts führen können. Ein plötzlicher Drehmomentanstieg tritt zumeist dann auf, wenn der Betrieb einer angetriebenen Baueinheit des Arbeitsgeräts blockiert wird. So kann es beispielsweise sein, dass bei einem rotativ angetriebenen Bodenbearbeitungsgerät, wie zum Beispiel einer Bodenfräse oder einer Kreiselegge von den Werkzeugen ein Stein oder ein Fremdkörper erfasst wird und das gesamte Bodenbearbeitungsgerät blockiert. Ein ähnlicher Zustand kann bei einem Arbeitsgerät, das als Erntemaschine ausgebildet ist, eintreten. So kann sich beispielsweise aufgrund des Zustandes des Erntegutes oder einer zu großen Erntegutmenge ein Stau innerhalb der Erntemaschine bilden, der ebenfalls zu einem plötzlichen Drehmomentanstieg führt. Beispiele hierfür sind Ballenpressen und Maishäcksler.
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Aus diesem Grund weisen die Hersteller entsprechender Arbeitsgeräte ihre Kunden darauf hin, dass zwischen dem Zapfwellenstummel der Arbeitsmaschine und einem Getriebeeingang des Arbeitsgeräts eine Überlastsicherung vorzusehen ist. Diese kann unter anderem baulich mit der Gelenkwelle kombiniert werden und als Sternratsche, Nockenschaltkupplung oder Reibkupplung ausgebildet sein. Entsprechende Überlastsicherungen weisen aber erhebliche Nachteile auf. Eine Sternratsche weist keine ausreichende Dauerfestigkeit auf und verschleißt mit der Zeit. Bei Reibkupplungen, die zwischen dem Zapfwellenstummel und dem Arbeitsgerät angeordnet sind, kann der als Aufreißen bezeichnete plötzlich auftretende Schlupf nicht sofort vom Fahrer erkannt werden, so dass diese Reibkupplung verhältnismäßig schnell verschleißt.
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Im Übrigen sind derartige Überlastsicherung einer starken Verschmutzung und einer erhöhten Korrosion ausgesetzt, sodass sie nach längerer Verwendung nicht mehr funktionsfähig sind. Zum Teil wird aber auch von den Herstellern der Arbeitsgeräte empfohlen, separate Überlastkupplungen anzuschaffen, die vorzugsweise zwischen dem Zapfwellenstummel und der Gelenkwelle angeordnet werden sollen. Da sich in diesem Bereich des Arbeitsfahrzeuges heb- und senkbare Bauteile eines Dreipunktkrafthebers sowie Kuppelelemente zum Ankuppeln von Anhängern befinden, steht ein entsprechender Raum für die Anordnung einer derartigen Überlastsicherung nicht zur Verfügung.
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Weiterhin sind Land- oder bauwirtschaftlich nutzbare Arbeitsfahrzeuge mit einem Zapfwellenantrieb bekannt, bei dem zwischen einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Eingangswelle und einer den Zapfwellenstummel antreibenden Ausgangswelle eine ein- und ausrückbare Zapfwellenkupplung angeordnet ist. Ein derartiger Zapfwellenantrieb, der als gattungsgemäß angesehen wird, ist aus der
DE 40 01 398 A1 bekannt. Dabei soll die als Reibkupplung ausgebildete Zapfwellenkupplung zwischen einem Leistungsstrang eines Verbrennungsmotors und dem zum Antrieb von Anbaugeräten dienenden Zapfwellenstummel angeordnet sein. Ein Steuerventil, das als Proportionalventil ausgebildet ist, steuert die Druckmittelzufuhr in die hydraulische Betätigung der Zapfwellenkupplung und somit deren Ein- bzw. Ausrückvorgang. Weiterhin weist die Anordnung eine Elektronik-Auswerteeinheit auf, an die Sensoren zur Erfassung fahrzeugspezifischer Werte angeschlossen sind. Bei diesen fahrzeugspezifischen Werten soll es sich um eingangsseitige und ausgangsseitige Drehzahlen der Zapfwellenkupplung handeln, die zur Ermittlung des Schlupfes der Kupplung dienen. Weiterhin sollen die Sensoren auch Drehschwingungen am Zapfwellenkupplungseingang und/oder -ausgang abgreifen. Wenn kritische fahrzeugspezifische Werte, d.h., beispielsweise eine Überschreitung eines Grenzwertes des Schlupfes über einen vorgegebenen Mindestzeitraum hinaus ermittelt werden, soll die Zapfwellenkupplung dauerhaft ausgekuppelt werden.
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Weiterhin sind aus der
DE 101 45 588 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Kupplung bekannt, wobei ebenfalls der Kupplungsschlupf einer Zapfwellenkupplung mittels Sensoren aus einer Drehzahl zwischen An- und Abtrieb der Zapfwellenkupplung ermittelt wird. Dabei soll der Kupplungsschlupf laufend auf einen konstanten Wert eingestellt und gehalten werden, wobei aus dem konstanten Schlupfwert und einem dem Kupplungsdruck entsprechenden Wert die durch die Kupplung übertragene Last, insbesondere das Drehmoment, ermittelt wird. Zur Einstellung bzw. Regelung des Kupplungsschlupfes wird der Kupplungsdruck über ein Ventil, vorzugsweise ein proportionales Druckregelventil, variiert und der Ventilstrom als Regelgröße zur Schlupfregelung herangezogen. Mit Hilfe dieser Regelung soll ein maximales Drehmoment eingestellt werden, das am Zapfwellenstummel während des Betriebes nicht überschritten wird. Hierdurch soll eine Schutzfunktion für den Fahrzeugantriebsstrang, das Zapfwellengetriebe und den Antrieb des Anbaugerätes bereitgestellt werden.
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Ausgehend vom gattungsbildenden Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine zuverlässige Überlastsicherung zu schaffen, wobei an der hierfür verwendeten Zapfwellenkupplung ein Schlupf, der zum vorzeitigen Verschleiß der Zapfwellenkupplung führen würde, vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des jeweiligen kennzeichnenden Teils der Patentansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere in den vom Patentanspruch 1 abhängigen Patentansprüchen angegeben, die jeweils für sich genommen oder in verschiedener Kombination miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 ist bei einer Steuerung einer Zapfwellenkupplung eines Zapfwellenantrieb für ein land- oder bauwirtschaftlich nutzbares Arbeitsfahrzeug die Zapfwellenkupplung zwischen einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Eingangswelle und einer trieblich mit einem Zapfwellenstummel verbundenen Ausgangswelle angeordnet. Dabei ist die kraftschlüssig wirkende Zapfwellenkupplung hydraulisch über ein Proportionalventil in ihren eingerückten Zustand betätigbar und dient außerdem als Überlastkupplung. An der Zapfwellenkupplung ist bei Überschreitung eines Grenzwertes eines von dieser übertragenen Drehmoments ein von Messwertaufnehmern und einer elektronischen Steuereinheit erfassbarer Schlupf ermittelbar, der zu einer Betätigung der Zapfwellenkupplung über die elektronische Steuereinheit in ihre ausgerückte Stellung führt.
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Erfindungsgemäß soll mittels der Steuereinheit und des Proportionalventils in einer leistungslimitierten Stufe des Zapfwellenantriebs, in der der Zapfwellenstummel mit einer Abtriebsdrehzahl von 540 min-1 antreibbar ist, selbsttätig ein reduzierter Betätigungsdruck der Zapfwellenkupplung in ihre eingerückte Stellung einstellbar sein, der äquivalent ist zu dem mittels der Zapfwellenkupplung übertragbaren Drehmoment. Die vorgenannte Stufe der Antriebsdrehzahl, die für den Antrieb eines Arbeitsgeräts vorgegeben ist, wird im Zapfwellengetriebe eingestellt.
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In ihrer Überlastfunktion kann die Zapfwellenkupplung nur noch ein bestimmtes Drehmoment übertragen, so dass bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes des übertragbaren Drehmoments, also einem Stoß beim Blockieren des Arbeitsgerätes, die Haftreibung aufgehoben wird. Der daraufhin eintretende Schlupfzustand der Zapfwellenkupplung wird durch die elektronische Steuereinheit erkannt, die über das Proportionalventil einen Ausrückvorgang derselben steuert, so dass Schäden vermieden werden. Diese Überwachung soll in einer leistungslimitierten Stufe 540E und 540N erfolgen. Bei der in diesen Stufen vorgegebenen Abtriebsdrehzahl 540 min-1 ist in der Normalstufe N diese Abtriebsdrehzahl mit der Nenndrehzahl des Verbrennungsmotors erreichbar, während in der ECO-Stufe E die entsprechende Abtriebsdrehzahl mit Drehzahlen des Verbrennungsmotors von 1.500 - 1.600 min-1 erreicht wird.
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Demgegenüber erfolgt nach der
DE 40 01 398 A1 nicht grundsätzlich eine Trennung des Antriebsstrang durch einen Ausrückvorgang der Zapfwellenkupplung, wenn an dieser Schlupf auftritt. Vielmehr soll das erst dann der Fall sein, wenn der Schlupf einen vorgegebenen Wert überschreitet. Der zeitweise auftretende Schlupf wird aber zu einem vorzeitigen Verschleiß der Zapfwellenkupplung führen.
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Nach der
DE 101 45 588 A1 wird die Zapfwellenkupplung in einem geregelten Schlupfzustand gehalten, wobei aus dem konstanten Schlupfwert und einem dem Kupplungsdruck entsprechenden Wert permanent das durch die Zapfwellenkupplung übertragene Drehmoment ermittelt wird. Der permanente Schlupfzustand führt dazu, dass die Zapfwellenkupplung innerhalb einer kurzen Betriebsdauer derart verschleißt, dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll der Zapfwellenstummel mit unterschiedlichen Abtriebsdrehzahlen antreibbar sein, wobei zwischen der Ausgangswelle und dem Zapfwellenstummel zumindest eine schaltbare Übersetzungsstufe vorgesehen ist, und wobei der Steuereinheit ein die Abtriebsdrehzahl oder die geschaltete Übersetzungsstufe charakterisierende Messgröße zuführbar ist. Die leistungslimitierte Stufe wird über das Drehzahlverhältnis einer Drehzahl des Verbrennungsmotors und einer Abtriebsdrehzahl am Zapfwellenstummel erkannt. Alternativ dazu gibt es auch die Möglichkeit über Schaltsensoren an den Hebeln für die Gangwahl festzustellen, ob die leistungsminimierte Stufe gewählt wurde. Damit kann die Stufe bereits vor der Einschaltung des Zapfwellenantriebs erkannt werden.
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Eine Erkennung über das Drehzahlverhältnis kann demgegenüber nur erfolgen, wenn die Zapfwelle eingeschaltet ist und ein stabiles Übersetzungsverhältnis erreicht hat. In einem Zyklus des Arbeitsfahrzeugs, in dem der Zapfwellenantrieb über die Zapfwellenkupplung abgeschaltet ist, merkt sich die elektronische Steuereinheit die eingelegte Stufe und benötigt bei einem Wiederanlauf keine erneute Erkennung. Im Hintergrund ist die Erkennung der gewählten Stufe trotzdem aktiv, da der Fahrer in der Zwischenzeit eine andere Stufe gewählt haben könnte. Mit der elektronischen Steuereinheit wird über das Proportionalventil der Druck an der Kupplung eingestellt. Daher ist im Steuergerät ist eine Strom-Druck-Kennlinie hinterlegt. Somit kann jeder beliebige Druck im Bereich von 0 - 20 bar an der Kupplung eingestellt werden.
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Weiterhin können die Messwertaufnehmer, über die ein in der Zapfwellenkupplung drehmomentabhängig auftretender Schlupf ermittelt wird, als der Eingangswelle und der Ausgangswelle zugeordnete Drehzahlsensoren ausgebildet sein. Die Zapfwellenkupplung ist vorzugsweise als Lamellenkupplung ausgebildet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll die elektronische Steuereinheit mit einem Display und/oder einer akustischen Warneinrichtung verbunden sein, über die der Fahrer über einen Schlupfzustand der Zapfwellenkupplung und deren ausgerücktem Zustand informierbar ist. Eine entsprechende Information an den Fahrer ist von großer Bedeutung, da er zum einen das Arbeitsfahrzeug stoppen und zum anderen die Ursache für den Drehmomentanstieg beseitigen muss. Im Rahmen einer selbsttätigen Überwachung der Überlast des Zapfwellenantriebs des Arbeitsgerätes kann der in diesem Fall auftretende Schlupf über Sensoren erfasst und der elektronischen Steuereinheit zugeleitet werden. Das über den Kupplungsdruck vorgegebenene Drehmoment wird dabei überschritten. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die leistungslimitierte Drehzahlstufe und weitere spezifische Daten, wie zum Beispiel der Grenzwert des Drehmoments vom Arbeitsgerät über eine Schnittstelle an die elektronische Steuereinheit des Arbeitsfahrzeuges übermittelt werden. Eine derartige Schnittstelle zum Arbeitsfahrzeug ist bei einigen Arbeitsgeräten, wie z.B. Rundballenpressen, in Form eines Datenkabels vorhanden und kann entsprechend genutzt werden.
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Schließlich ist bei einem Verfahren zur Steuerung einer Zapfwellenkupplung eines Zapfwellenantriebs für ein land- oder bauwirtschaftlich nutzbares Arbeitsfahrzeug die Zapfwellenkupplung zwischen einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Eingangswelle und einer trieblich mit einem Zapfwellenstummel verbundenen Ausgangswelle angeordnet. Dabei ist die kraftschlüssig wirkende Zapfwellenkupplung hydraulisch über ein Proportionalventil in ihren eingerückten Zustand betätigbar und dient außerdem als Überlastkupplung, wobei an der Zapfwellenkupplung bei Überschreitung eines Grenzwertes eines von dieser übertragenen Drehmoments ein von Messwertaufnehmern und einer elektronischen Steuereinheit erfassbarer Schlupf ermittelt wird. Dieser führt zu einer Betätigung der Zapfwellenkupplung über die elektronische Steuereinheit in ihre ausgerückte Stellung.
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Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mittels der Steuereinheit und des Proportionalventils in einer leistungslimitierten Stufe des Zapfwellenantriebs, in der der Zapfwellenstummel mit einer Abtriebsdrehzahl von 540 min-1 antreibbar ist, selbsttätig ein wirksamer reduzierter Betätigungsdruck eingestellt wird, der die Zapfwellenkupplung in ihrer eingerückten Stellung hält und äquivalent ist zu dem mittels der Zapfwellenkupplung übertragbaren Drehmoment, wobei über die Steuereinheit eine Übersetzungsstufe vom 540 min-1 erkannt wird und dass bei Erfassung eines Kupplungsschlupfes die Zapfwellenkupplung ausgerückt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 mit den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, einzelne Merkmale, insbesondere dann, wenn sie sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele oder unmittelbar aus den Figuren ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Figuren durch die Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche auf keinen Fall auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränken.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwiesen. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Zapfwellenantriebs mit einer als Lamellenkupplung ausgebildeten Zapfwellenkupplung,
- 2 ein Diagramm, in welchem ein zeitlicher Verlauf eines Kupplungsdrucks, einer Zapfwellendrehzahl (PTO-Drehzahl) und eines Drehmomentverlaufs dargestellt ist, und
- 3 ein Blockschaltbild, dem die Ermittlung der leistungslimitierten Abtriebsdrehzahl des Zapfwellenstummels und die Steuerung der Zapfwellenkupplung zu entnehmen ist,
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In der 1 ist mit 1 ein Verbrennungsmotor eines land- oder bauwirtschaftlich nutzbaren Arbeitsfahrzeugs, wie zum Beispiel eines landwirtschaftlichen Traktors oder Systemfahrzeugs, bezeichnet, das eine Eingangswelle 2 einer Zapfwellenkupplung 3 antreibt. Die Zapfwellenkupplung 3 ist als Lamellenkupplung ausgebildet und weist mehrere Reibscheiben 4 auf, zwischen denen nach einem Einrücken der Zapfwellenkupplung 3 ein Kraftschluss hergestellt wird. Konzentrisch zur Eingangswelle 2 geht von der Zapfwellenkupplung 3 eine als Hohlwelle ausgebildete Ausgangswelle 5 aus, auf der Antriebsräder 6 und 7 frei drehbar und mit der Ausgangswelle 5 über eine Schiebemuffe 8 kuppelbar angeordnet sind.
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Dieser Anordnung der Antriebsräder 6 und 7 sind zwei mit entsprechenden Zahnrädern versehene Vorgelegewellen 9 und 10 zugeordnet, wobei Zahnräder der Vorgelegewelle 10 mit Abtriebsrädern 11 und 12 kämmen. Diese Abtriebsräder 11 und 12 sind frei drehbar auf einer Abtriebswelle 13 angeordnet und wahlweise über eine Schiebemuffe 14 mit dieser kuppelbar. Die vorgenannten Wellen 5, 9, 10 und 13 und die entsprechenden Zahnräder bilden ein Zapfwellengetriebe 15.
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Durch entsprechende Schaltbetätigungen der beiden Schiebemuffen 8 und 14 über eine Schalteinrichtung 16 lassen sich, wie in der Darstellung zusätzlich angegeben, unterschiedliche Schaltstufen für standardisierte Abtriebsdrehzahlen von 540 min-1, 750 min-1, 1.000 min-1 sowie 1.400 min-1 schalten. Die Abtriebswelle 13 bildet an ihrem Ende einen Zapfwellenstummel 17, mit dem eine Gelenkwelle 18 formschlüssig kuppelbar ist. Über diese Gelenkwelle 18 wird von dem Arbeitsfahrzeug aus im Nebenabtrieb ein Arbeitsgerät 19 angetrieben.
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Ein Ein- oder Ausrückvorgang sowie eine Steuerung eines Kupplungsdrucks pK erfolgt mittels eines Proportionalventils 20 und eines an der Zapfwellenkupplung 3 vorgesehenen Nehmerzylinders 21. Eine Druckmittelversorgung des Nehmerzylinders 21 über das Proportionalventils 20 erfolgt über eine Hydraulikpumpe 22. Wie der Darstellung entnommen werden kann, wird das Proportionalventil 20, das elektromagnetisch betätigt ist, über Steuerleitungen 23 und 24 von einer elektronischen Steuereinheit 25 betätigt. Dieser elektronischen Steuereinheit 25 werden über weitere Steuerleitungen 26 und 27 sowie Drehzahlsensoren 28 und 29 als Eingangswerte die jeweiligen Drehzahlen der Eingangswelle 2 und der Ausgangswelle 5 zugeführt.
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Wenn bei der vorliegenden Anordnung der Drehzahlsensoren 28 und 29 eine Drehzahldifferenz zwischen der Eingangswelle 2 und der Ausgangswelle 15 ermittelt wird, so wird diese Veränderung von der elektronische Steuereinheit 25 als Schlupf erkannt, der an der Zapfwellenkupplung 3 auftritt und auf eine Überschreitung eines zulässigen Drehmoments schließen lässt.
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Wie weiterhin aus der 1 hervorgeht, soll in der elektronischen Steuereinheit 25 eine Verarbeitung der Eingangsdaten nach einem Diagramm 30 erfolgen, auf das nachfolgend noch im Zusammenhang mit der 2 eingegangen werden wird. Weiterhin ist im vorliegenden Fall ein Datenkabel 31 vorgesehen, das der elektronischen Steuereinheit 25 spezifische Daten des Arbeitsgeräts 19 zuführt, wobei es sich bei diesen Daten beispielsweise um eine vorgegebene Drehzahlstufe, nämlich die mit einer Drehzahl von 540 min-1 des Zapfwellengetriebes 15 und einen Grenzwert eines zulässigen Drehmoments handeln soll. Die elektronische Steuereinheit 25 kann dabei mit der Schalteinrichtung 16 des Zapfwellengetriebes 15 über eine Steuerleitung 32 in Verbindung stehen, mittels welcher eine Getriebestufe vorgegeben werden kann, oder, sofern die Getriebestufe manuell geschaltet wird, diese Information auf die elektronische Steuereinheit 22 übertragen wird.
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In der 2 ist mittels einer strich-punktierten Linie eine Kurve dargestellt, die den Drehmomentverlauf während eines plötzlichen Drehmomentanstiegs verdeutlicht. Eine durchgezogene Linie wird für eine Kurve verwendet, die den Druckverlauf in dr Zapfwellenkupplung 3 verdeutlicht. Schließlich wird eine gestrichelte Linie für den Kurvenverlauf der Abtriebsdrehzahl am Zapfwellenstummel 17 verwendet. Die Abtriebsdrehzahl wird bis zu der von der elektronischen Steuereinheit 25 festgestellten Drehzahl von 540 min-1 hochgefahren, wobei der Kupplungsdruck auf die voreingestellten 8 bar ansteigt. Die Kurven verlaufen parallel, bis es zu einem Drehmomentanstieg kommt, der einen Schlupfzustand an der Zapfwellenkupplung 3 auslöst. Wie aus den Kurven hervorgeht, fallen dann der Kupplungsdruck und die Abtriebsdrehzahl bis auf 0 ab,
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Schließlich zeigt das Blockschaltbild der 3 den entsprechenden Ablauf. Nachdem die Zapfwelle (PTO) eingeschaltet wurde, läuft diese bezüglich ihres Übersetzungsverhältnisses stabil. Nach einer zeitlichen Phase erkennt die Elektronik, dass die Stufe 540 min-1 eingelegt wurde und veranlasst eine entsprechende Limitierung des Kupplungsdruckes pK auf einen Wert von beispielsweise 8 bar. Führt nun ein plötzlich auftretender Drehmomentanstieg dazu, dass die Zapfwellenkupplung 3 in einen Schlupfzustand versetzt wird, so führt das zu einer Abschaltung, also einem Ausrückvorgang der Zapfwellenkupplung 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Eingangswelle von 3
- 3
- Zapfwellenkupplung
- 4
- Reibscheiben von 3
- 5
- Ausgangswelle von 3
- 6
- Antriebsrad
- 7
- Antriebsrad
- 8
- Schiebemuffe
- 9
- Vorgelegewelle
- 10
- Vorgelegewelle
- 11
- Abtriebsrad
- 12
- Abtriebsrad
- 13
- Abtriebswelle
- 14
- Schiebemuffe
- 15
- Zapfwellengetriebe
- 16
- Schalteinrichtung
- 17
- Zapfwellenstummel
- 18
- Gelenkwelle
- 19
- Arbeitsgerät
- 20
- Proportionalventil
- 21
- Nehmerzylinder
- 22
- Hydraulikpumpe
- 23
- Steuerleitung
- 24
- Steuerleitung
- 25
- elektronische Steuereinheit
- 26
- Steuerleitung
- 27
- Steuerleitung
- 28
- Drehzahlsensor
- 29
- Drehzahlsensor
- 30
- Diagramm
- 31
- Datenkabel
- 32
- Steuerleitung
- pK
- Kupplungsdruck [bar]
- M
- Drehmoment am Zapfwellenstummel [Nm]
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4001398 A1 [0006, 0013]
- DE 10145588 A1 [0007, 0014]