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Die Erfindung betrifft ein Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor, wie es beispielsweise in einem Kraftstoffinjektor Verwendung findet, um den Druck in einem Steuerraum des Kraftstoffinjektors zu regulieren.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Steuerventile zur Regulierung des Drucks in einem Steuerraum eines Kraftstoffeinspritzventils beispielsweise aus der
DE 10 2013 212 259 A1 bekannt. Das bekannte Kraftstoffeinspritzventil weist ein Gehäuse auf, in dem eine Düsennadel längsverschiebbar zum Öffnen und Schließen einer oder mehrerer Einspritzöffnungen angeordnet ist. Die Düsennadel begrenzt mit ihrem den Einspritzöffnungen abgewandten Ende einen Steuerraum, in dem ein wechselnder Kraftstoffdruck eingestellt werden kann. Dies geschieht, indem der Steuerraum einerseits mit einer Hochdruckbohrung innerhalb des Kraftstoffeinspritzventils verbunden ist und andererseits mit einem Niederdruckraum verbindbar ist, der ebenfalls innerhalb des Kraftstoffeinspritzventils ausgebildet ist und in dem stets ein niedriger Druck vorgehalten wird. Soll der Kraftstoffdruck im Steuerraum abgesenkt werden, um die Schließkraft auf die Düsennadel zu reduzieren, so wird ein Steuerventil geöffnet, das die Verbindung des Steuerraums zum Niederdruckraum öffnet. Dieses Steuerventil beinhaltet ein Steuerventilelement, das innerhalb eines Steuerventilraums längsverschiebbar angeordnet ist. Das Steuerventilelement wirkt mit einem Steuerventilsitz zusammen, so dass ein Durchflussquerschnitt zwischen dem Steuerraum und dem Niederdruckraum durch die Längsbewegung des Steuerventilelements geöffnet und geschlossen werden kann.
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Die Bewegung des Steuerventilelements erfolgt mit Hilfe eines Piezoaktors, wobei der Piezoaktor nicht direkt auf das Steuerventil einwirkt, sondern mit Hilfe eines hydraulischen Kopplers, der zwei Kolben umfasst, die über einen hydraulischen Arbeitsraum miteinander wirkverbunden sind. Auf diese Weise können Wärmedehnungen, die durch unterschiedliche Temperaturen der Bauteile hervorgerufen werden, ausgeglichen und trotzdem eine ausreichend steife Verbindung zwischen dem Piezoaktor und dem Steuerventilelement hergestellt werden. Wird eine elektrische Spannung an den Piezoaktor angelegt, so längt er sich und gibt seine Längsbewegung über die beiden hydraulischen Kolben, also den hydraulischen Koppler, an das Steuerventilelement weiter, das sich dadurch ebenfalls in seiner Längsrichtung bewegt.
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Das Steuerventilelement ist innerhalb des Steuerventilraums angeordnet, wobei es mechanisch mit keinem anderen Teil fest verbunden ist. Es liegt vielmehr mit seiner an einem Ende ausgebildeten Stirnseite am zweiten Kopplerkolben des hydraulischen Kopplers an und wird durch eine Steuerventilfeder gegen den Kopplerkolben gedrückt. Der Kopplerkolben weist ebenfalls eine plane Fläche auf, so dass durch die beiden planen Flächen eine Orientierung des Steuerventilelements erreicht wird und dieses bei seiner Öffnungshubbewegung in der Regel ausschließlich in Längsrichtung bewegt wird. Wichtig für ein präzises Aufsteuern des Steuerventils ist, dass dieses durch die Längung des Piezoaktors unmittelbar aufgesteuert wird, d.h. dass eine steife und mit sehr wenig Elastizität versehene Wirkungskette zwischen dem Piezoaktor und dem Steuerventilelement vorhanden sein muss. Durch die beiden planen Flächen zwischen dem Kopplerkolben und dem Steuerventilelement ist dies in der Regel gegeben.
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Es kann jedoch vorkommen, dass das Steuerventilelement, das keine andere mechanische Führung aufweist, innerhalb des Steuerventilraums verkippt. Wenn dieses aus seiner Längsachse herauskippt, ist die Berührung zwischen dem Kopplerkolben und dem Steuerventilelement nicht mehr flächig, sondern erfolgt ausschließlich an einem Punkt, was eine hohe Elastizität zwischen dem Kopplerkolben und dem Steuerventilelement darstellt. Bewegt sich nun der Kopplerkolben beim Öffnen des Steuerventils, so kommt es zu einer relativ starken elastischen Verformung im Bereich dieses Berührpunktes bei einem schief gestellten Steuerventilelement. Die eigentliche Öffnungsbewegung des Ventilelements findet dadurch nur verzögert statt, da erst die elastische Verformung erfolgen muss, ehe das Steuerventilelement bewegt wird. Damit ergeben sich andere Öffnungszeiten als eigentlich durch die Ansteuerung des Piezoaktors beabsichtigt, so dass die tatsächliche Öffnungsdauer des Steuerventils und damit letztlich auch die Öffnungsdauer der Ventilnadel nicht mit der beabsichtigten Öffnungsdauer übereinstimmt und damit letztlich auch nicht die eingespritzte Kraftstoffmenge mit der beabsichtigten.
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Auf der gegenüberliegenden Seite des Steuerventilelements ist dieses ebenfalls flach ausgebildet und wirkt mit einer Drosselplatte zusammen, die eine Anschlagfläche für das Steuerventilelement bildet. Dieser Flachsitz des Steuerventilelements dient, wie bereits erwähnt, einerseits als Hubanschlag und zur Begrenzung des Maximalhubs des Steuerventilelements, andererseits aber auch zum Verschließen einer Fülldrossel, die in der Drosselplatte ausgebildet ist und die ebenfalls in den Steuerventilraum mündet. Diese Fülldrossel soll durch das Steuerventilelement verschlossen werden, wenn dieses in seine Öffnungsposition gleitet, so dass durch das Steuerventilelement letztlich ein 3/2-Ventil gebildet wird. Hat sich das Steuerventilelement nun schräg gestellt, so berührt es auch auf der dem Kopplerkolben abgewandten Seite die Anschlagfläche an der Drosselplatte nur in einem Punkt, was auch hier zu einer hohen Elastizität führt. Wird das Steuerventilelement jetzt gegen diese elastische Kraft gegen die Drosselplatte gedrückt, so wird dadurch elastische Energie gespeichert. Bei der Schließbewegung des Steuerventilelements wird diese elastische Energie wieder frei und beschleunigt das Steuerventilelement in seiner Schließrichtung, so dass es früher als eigentlich beabsichtigt, wieder schließt, was die Einspritzmenge des Injektors verringert. Zudem kann als Folge der Verspannung ein erhöhter Verschleiß am Steuerventilsitz und zwischen dem Steuerventilelement und der Drosselplatte auftreten.
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine präzise Steuerung der Kraftstoffmenge auch dann möglich ist, wenn das Steuerventilelement aus seiner ideal vertikalen Position abweicht und eine Kippbewegung ausführt. Damit ist das Steuerventil und damit der Kraftstoffinjektor robuster gegen äußere Einflüsse und zuverlässiger in seiner Funktion innerhalb einer Brennkraftmaschine. Dazu weist das Steuerventil ein ein- oder mehrteiliges, längsbewegliches Ventilelement auf, das an einer ersten Kontaktfläche eines Kopplerkolbens mit einer zweiten Kontaktfläche anliegt, wodurch die Bewegung des Kopplerkolbens auf das Ventilelement übertragen wird, wobei das Ventilelement an einem Endbereich eine Dichtfläche aufweist, mit der es mit einem Ventilsitz zum Öffnen und Schließen eines Durchflussquerschnitts zusammenwirkt. Das Ventilelement weist an dem der Dichtfläche abgewandten Endbereich eine Anlagefläche auf, mit der das Ventilelement an einer Anschlagfläche zur Begrenzung des Öffnungshubs zur Anlage kommen kann. Die Kraftübertragung vom Kopplerkolben auf das die Anlagefläche aufweisende Ventilelement oder auf das die Anlagefläche aufweisende Ventilelementteil erfolgt über eine gewölbte Kontaktfläche.
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Durch die gewölbte Kontaktfläche ist eine steife Verbindung zwischen dem Kopplerkolben und dem Steuerventilelement gegeben, so dass die Bewegung des Kopplerkolbens unmittelbar an das Steuerventilelement weitergegeben werden kann, auch dann, wenn das Steuerventilelement aus seiner Längsausrichtung verkippt. Damit ist eine präzise Zumessung des Kraftstoffs mittels des Kraftstoffinjektors möglich, da das Steuerventil robust und weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zum beabsichtigten Zeitpunkt öffnet und schließt.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung ist der Kopplerkolben an seiner dem Ventilelement zugewandten ersten Kontaktfläche plan ausgebildet und die zweite Kontaktfläche des Ventilelements konvex. Dabei ist es insbesondere in vorteilhafter Weise auch möglich, dass die zweite Kontaktfläche des Ventilelements eine Kugelschale bildet und die Dichtfläche des Ventilelements ebenfalls eine Kugelschale bildet, wobei der Mittelpunkt der beiden Kugelschalen zusammenfällt. Durch diese Ausgestaltung der zweiten Kontaktfläche und der Dichtfläche als Kugelschalen mit gemeinsamem Mittelpunkt ergibt sich einerseits eine optimale Berührung zwischen dem Kopplerkolben und dem Ventilelement und andererseits wird die Abdichtung an der Dichtfläche durch eine Schiefstellung des Ventilelements nicht beeinträchtigt, so dass die volle Funktionalität des Steuerventils bei jedem Verkippungswinkel des Ventilelements gegeben ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Kopplerkolben an seiner dem Ventilelement zugewandten ersten Kontaktfläche konvex gewölbt und die zweite Kontaktfläche des Ventilelements plan ausgebildet. Die so gebildete Berührung ist prinzipiell identisch mit der Ausbildung der ersten Kontaktfläche als plane Fläche und der zweiten Kontaktfläche als konvexe Fläche, jedoch kann dies je nach Führung des Kopplerkolbens vorteilhaft sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Ventilelement zweiteilig ausgebildet und weist ein erstes Ventilelementteil und ein zweites Ventilelementteil auf, wobei die zweite Kontaktfläche am ersten Ventilelementteil ausgebildet ist und am zweiten Ventilelementteil die Anlagefläche. Darüber hinaus ist am ersten Ventilelementteil eine dritte Kontaktfläche ausgebildet und am zweiten Ventilelementteil eine vierte Kontaktfläche, mit der das erste Ventilelementteil am zweiten Ventilelementteil anliegt. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die dritte Kontaktfläche des ersten Ventilelementteils konvex gewölbt und die vierte Kontaktfläche des zweiten Ventilelementteils konkav gewölbt ist oder die dritte Kontaktfläche des ersten Ventilelementteils konkav gewölbt und die vierte Kontaktfläche des zweiten Ventilelementteils konvex gewölbt ist. Dadurch ist eine Verkippung des ersten Ventilelementteils gegen das zweite Ventilelementteil möglich, so dass das Ventilelement mit seinem zweiten Ventilelementteil stets plan auf der Anschlagfläche aufliegt und die Fülldrossel sicher verschließen kann. Auch ergibt sich in diesem Bereich kein elastischer Punkt, der zu einer ungewünschten Elastizität führt. Das erste Ventilelementteil kann jedoch aus der Längsposition verkippen, ohne dass die Kraftübertragung auf das zweite Ventilelementteil beeinträchtigt wird. Besonders vorteilhaft ist es dann, wenn die dritte Kontaktfläche und die vierte Kontaktfläche formschlüssig aneinander anliegen. Insbesondere können die dritte Kontaktfläche und die vierte Kontaktfläche kugelschalenförmig ausgebildet sein, wobei der Radius der dritten Kontaktfläche und der Radius der vierten Kontaktfläche gleich oder nur geringfügig verschieden sind, so dass sich gleichsam ein Kugelgelenk an diesen Kontaktflächen bildet.
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Figurenliste
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Steuerventils dargestellt. Es zeigt
- 1 einen Längsschnitt durch ein Kraftstoffeinspritzventil mit einem Steuerventil nach dem Stand der Technik,
- 1a eine Vergrößerung von 1 im Bereich des Steuerventils gemäß dem Stand der Technik,
- 2a und
2b ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerventils,
- 3a und
3b ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerventils,
- 4a,
4b und
5a und
5b zeigen ebenso zwei weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Steuerventils, wobei jeweils nur die wesentlichen Teile dargestellt sind.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist im Längsschnitt ein Kraftstoffeinspritzventil gezeigt, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Kraftstoffinjektor weist einen Haltekörper 2, einen Ventilkörper 3, eine Drosselplatte 4 und einen Düsenkörper 5 auf, die in dieser Reihenfolge aneinander anliegen und durch eine nicht gezeigte Spannvorrichtung flüssigkeitsdicht gegeneinander verspannt sind. Im Düsenkörper 5 ist ein Druckraum 8 ausgebildet, in dem eine kolbenförmige Düsennadel 9 längsverschiebbar angeordnet ist. Die Düsennadel 9 wirkt mit einem Düsennadelsitz 13 zum Öffnen und Schließen einer oder mehrerer Düsenöffnungen 15 zusammen, wobei die Düsennadel 9 mit einem Führungsabschnitt 12 innerhalb des Druckraums 8 geführt ist. Durch die Längsbewegung der Düsennadel 9 werden die Düsenöffnungen 15 entweder geöffnet, so dass Kraftstoff aus dem Druckraum 8 durch die Düsenöffnungen 15 austreten kann, oder es werden die Düsenöffnungen 15 durch die Düsennadel 9 verschlossen. Den Düsenöffnungen 15 abgewandt begrenzt die Düsennadel 9 einen Steuerraum 18, wobei die Düsennadel 9 in diesen Bereich in einer Hülse 17 geführt ist, die die Düsennadel 9 und den Steuerraum 18 umgibt. Zwischen der Hülse 17 und einem Absatz der Düsennadel 9 ist eine Düsennadelfeder 10 angeordnet, die einerseits eine Schließkraft in Richtung der Düsenöffnungen 15 auf die Düsennadel 9 ausübt und andererseits die Hülse gegen die Drosselplatte 4 drückt.
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Der Druckraum 8 wird über eine im Haltekörper 2 ausgebildete Hochdruckbohrung 20 mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllt. Von der Hochdruckbohrung 20 zweigt eine Zulaufdrossel 21 in den Steuerraum 18 ab, so dass der Steuerraum 18 stets mit dem Hochdruckbereich des Kraftstoffinjektors verbunden ist.
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Zwischen dem Haltekörper 2 und der Drosselplatte 4 ist eine Ventilplatte 3 angeordnet, in der ein Steuerventilraum 32 ausgebildet ist. Im Steuerventilraum 32 ist ein Ventilelement 35 längsbewegbar angeordnet, wobei der Steuerventilraum 32 zum einen über eine Ablaufdrossel 23 mit dem Steuerraum 18 und zum anderen über eine Fülldrossel 24 mit dem Druckraum 8 in Verbindung steht, wobei beide Drosseln in der Drosselplatte 4 ausgebildet sind. Zur Bewegung des Ventilelements 35 dient der Piezoaktor 40, der innerhalb des Haltekörpers 2 in einen Niederdruckraum 41 angeordnet ist, der im Halterkörper 2 ausgebildet ist und der stets mit einem Rücklauf verbunden ist, so dass im Niederdruckraum 41 stets ein niedriger Druck herrscht, der deutlich niedriger ist als in der Hochdruckbohrung 20. Der Piezoaktor 40 wirkt auf einen ersten Kopplerkolben 45, der einen Teil eines hydraulischen Kopplers bildet. Der erste Kopplerkolben 45 liegt gegenüber einem zweiten Kopplerkolben 46, wobei zwischen den beiden Kopplerkolben 45, 46 ein hydraulischer Arbeitsraum 47 ausgebildet ist. Zur Abdichtung des hydraulischen Arbeitsraums 47 und zur Führung des ersten Kopplerkolbens 45 und des zweiten Kopplerkolbens 46 sind die beiden Kopplerkolben 45, 46 von einer Kopplerhülse 48 umgeben. Der zweite Kopplerkolben 46 ist dabei so angeordnet, dass er mit einer ersten Kontaktfläche 49 an einer zweiten Kontaktfläche 50 des Ventilelements 35 anliegt. Dabei wird der zweite Kopplerkolben 46 im Ruhezustand durch die Ventilkolbenfeder 58 gegen das Ventilelement 35 gedrückt, während das Ventilelement 35 durch eine Ventilfeder 43 und hydraulische Kräfte gegen den einen in der Ventilplatte 3 ausgebildeten Dichtsitz 38 und damit in die entgegengesetzte Richtung gedrückt wird.
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1a zeigt eine Vergrößerung der 1 im Bereich des Steuerventils 30. In 1a ist ebenso wie in allen weiteren 2a bis 5b die Ventilfeder 43 der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt. Das Ventilelement 35 weist im Wesentlichen eine pilzförmige Außenform auf, wobei die dem zweiten Kopplerkolben 46 zugewandte zweite Kontaktfläche 50 plan ausgebildet ist, ebenso wie die erste Kontaktfläche 49 des zweiten Kopplerkolbens 46. Der Drosselplatte 4 zugewandt weist das Ventilelement 35 eine Anlagefläche 42 auf, die ebenfalls plan ausgebildet ist, so dass sie bei Anlage an der Anschlagfläche der Drosselplatte 4 als Flachsitz auf der Drosselplatte 4 aufliegt und dadurch die Fülldrossel 24 verschließt. An dem dem zweiten Kopplerkolben 46 zugewandten Endbereich des Ventilelements 35 ist eine im Wesentlichen kreisringförmige Dichtfläche 37 am Ventilelement 35 ausgebildet, mit der das Ventilelement 35 mit einem im Steuerventilraum 32 ausgebildeten Ventilsitz 38 zusammenwirkt. Bei Anlage am Ventilsitz 38 verschließt das Ventilelement 35 einen zwischen dem Ventilelement und der Ventilplatte 3 ausgebildeten Durchflussquerschnitt 36, über den der Steuerventilraum 32 mit dem Niederdruckraum 41 verbunden werden kann. Wird das Ventilelement 35 durch den zweiten Kopplerkolben 46 in der Zeichnung der 1a nach unten gedrückt, so dass die Anlagefläche 42 an der Anschlagfläche 39 der Drosselplatte 4 zur Anlage kommt, so wird der Durchflussquerschnitt 36 aufgesteuert und eine Strömung von Kraftstoff aus dem Steuerventilraum 32 in den Niederdruckraum 41 kann stattfinden.
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In 1a ist nicht der Idealzustand des bekannten Steuerventils dargestellt, sondern das Ventilelement 35 ist aus einer idealen Lage verkippt, d.h. die Längsachse 56 des Ventilelements 35 ist gegenüber der Längsachse 55 des Kopplerkolbens 46 geneigt, was zur Folge hat, dass die Berührung des Ventilelements 35 an der zweiten Kontaktfläche 50 bzw. der ersten Kontaktfläche 49 des zweiten Kopplerkolbens 46 punktförmig am Punkt P1 geschieht. Ebenso geschieht die Berührung zwischen dem Ventilelement 35 und der Anschlagfläche 39 der Drosselplatte 4 punktförmig am Punkt P2. Dadurch ergibt sich eine relativ große Elastizität zwischen dem Kopplerkolben 46 einerseits und dem Ventilelement 35 andererseits ebenso wie zwischen dem Ventilelement 35 und der Anlagefläche 42 der Drosselplatte 4. Dies führt zu einem verzögerten Öffnen des Ventilelements 35 bzw. zu einem beschleunigten Schließen des Steuerventils, wenn sich das Ventilelement 35 von der Anschlagfläche 39 wegbewegt, was zu Ungenauigkeiten bei der Ansteuerung des Kraftstoffinjektors führt und damit zu einer Veränderung der eingespritzten Kraftstoffmenge.
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In 2a ist ein erstes erfindungsgemäßes Steuerventil dargestellt, wobei die Darstellung dieselbe wie in 1a ist. Die erste Kontaktfläche 49 am zweiten Kopplerkolben 46 ist hier ebenso plan ausgebildet, jedoch ist die zweite Kontaktfläche 50 am Ventilelement 35 gewölbt, also konvex ausgebildet. Dadurch ergibt sich zwar theoretisch ebenfalls eine punktförmige Berührung zwischen der ersten Kontaktfläche 49 und der zweiten Kontaktfläche 50, jedoch ist diese aufgrund der immer vorhandenen elastischen Verformung sämtlicher Elemente funktional weniger einflussreich als die in 1a dargestellte punktförmige Berührung, so dass trotzdem eine steife Verbindung zwischen dem zweiten Kopplerkolben 46 und dem Ventilelement 35 vorhanden ist.
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In 2b ist wiederum der Zustand eines verkippten Kopplerkolbens 35 dargestellt, bei dem die Längsachse 55 des zweiten Kopplerkolbens 46 gegen die Längsachse 56 des Ventilelements 35 geneigt ist. Es ergibt sich die gleiche Berührung wie in 2a dargestellt, so dass die Steifigkeit der Verbindung zwischen dem zweiten Kopplerkolben 46 und dem Ventilelement 35 gegeben ist und damit eine präzise Übertragung der Bewegung des zweiten Kopplerkolbens 46 auf das Ventilelement 35.
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In 3a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerventils gezeigt, wobei hier die erste Kontaktfläche 49 des zweiten Kopplerkolbens 46 konvex nach außen gewölbt ist, während die zweite Kontaktfläche 50 des Ventilelements 35 planausgeführt ist. Damit ergibt sich im Prinzip die gleiche Kraftübertragung und der gleiche Vorteil wie beim Ausführungsbeispiel nach 2a und 2b.
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Die Dichtfläche 37 ist als Kugelschale ausgeführt, d.h. bildet einen Teil einer Kugelschale und weist damit einen Radius R auf, wie in 2a dargestellt. Die zweite Kontaktfläche 50 weist ebenfalls eine Kugelschalenform auf, d.h. sie bildet den Teil einer Kugelschale und weist einen Radius R' auf, der so gestaltet ist, dass die Mittelpunkte beider Kugelschalen zusammenfallen. Damit ergibt sich der Vorteil, dass bei einem Verkippen des Ventilelements 35 eine Rotation um den gleichen Mittelpunkt stattfindet und somit die Berührverhältnisse sowohl an der Dichtfläche 37 als auch an der zweiten Kontaktfläche 50 gleich bleiben und damit die Funktionalität des Steuerventils gewahrt bleibt.
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In 4a ist ein weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerventils dargestellt. Das Steuerventilelement 35 ist hier zweiteilig ausgeführt, d.h. es weist ein erstes Ventilelementteil 135 und ein zweites Ventilelementteil 235 auf, die aneinander anliegen. Dazu ist am ersten Ventilelementteil 135 eine dritte Kontaktfläche 51 und am zweiten Ventilelementteil 235 eine vierte Kontaktfläche 52 ausgebildet, wobei in dem Ausführungsbeispiel der 4a die dritte Kontaktfläche 51 konvex nach außen gewölbt ist, während die vierte Kontaktfläche 52 konkav ausgeführt ist. Dabei sind die beiden Kontaktflächen 51, 52 so ausgebildet, dass sie flächig aneinander anliegen und damit einen Formschluss bilden. Die Anordnung erlaubt ein Verkippen des ersten Ventilelementteils 135 gegen das zweite Ventilelementteil 235, so dass einerseits das zweite Ventilelementteil 235 mit seiner Anlagefläche 42 plan auf der Anschlagfläche 39 aufliegt, während gleichzeitig das erste Ventilelementteil 135 aus seiner Längsausrichtung verkippt sein kann, wie dies in 4b dargestellt ist. Damit ergibt sich eine optimale Kraftübertragung auf die Anlagefläche 42 und ein sicheres Verschließen der Fülldrossel 24, ohne die Steifigkeit zwischen dem zweiten Kopplerkolben 46 und dem Ventilelement 35 zu gefährden. 5a zeigt dazu die umgekehrten Verhältnisse, wobei der die vierte Kontaktfläche 52 konvex nach außen und die zweite Kontaktfläche 51 konkav nach innen gewölbt ist und auch hier formschlüssig ineinander greifen.
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Die beiden Formgestaltungen von zweiter Kontaktfläche 50 und den beiden Kontaktflächen 51 und 52 lassen sich auch kombinieren, wie dies in 5b dargestellt ist. Damit werden die elastischen Punkte sowohl zwischen dem zweiten Kopplerkolben 46 und dem Ventilelement 35 als auch zwischen dem Ventilelement 35 und der Anschlagfläche 39 eliminiert und eine sichere Funktion des Steuerventils 30 sichergestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013212259 A1 [0002]