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Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Airbagabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Außerdem betrifft die Anmeldung eine Airbagabdeckung.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Fahrzeuginnenverkleidungsteile so herzustellen, dass zunächst ein Träger, der beispielsweise als Spritzgussteil ausgebildet sein kann, und eine Dekorhaut, beispielsweise eine Kunstlederhaut, voneinander beabstandet angeordnet werden, so dass ein Zwischenraum zwischen dem Träger und der Dekorhaut ausgebildet wird. Anschließend kann ein schäumbarer Kunststoff in den Zwischenraum eingebracht und aufgeschäumt werden. Auf diese Weise wird eine Schaumschicht ausgebildet, die in dem Zwischenraum angeordnet und mit dem Träger und der Dekorhaut verbunden ist. Durch die Schaumschicht können hierbei Dickentoleranzen der Dekorhaut ausgeglichen werden. Darüber hinaus kann ein Fahrzeuginnenverkleidungsteil mit einer ansprechenden Haptik erzeugt werden. Es lassen sich auf diese Weise auch Airbagabdeckungen herstellen. In diesem Fall weist der Träger typischerweise eine Airbagklappe auf, die über einem Schusskanal für einen Airbag angeordnet werden kann. Ein Beispiel für ein Verfahren verwandter Art wird in der Druckschrift
US 2016/0332590 A1 beschrieben.
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Bei der Herstellung einer Airbagabdeckung ist wesentlich, dass die Airbagabdeckung zuverlässig und in vorbestimmter Weise öffnet, wenn der Airbag auslöst und durch die Airbagabdeckung tritt. Zu diesem Zweck werden der Träger und die Dekorhaut typischerweise entlang einer oder mehrerer Schwächungslinien geschwächt, beispielsweise mittels Kaltmesserschwächen, Heißmesserschwächen, Laserschwächen oder Fräsen. Insbesondere kann eine Schwächung der Schaumschicht vorteilhaft sein, jedoch ist die Schaumschicht nach ihrer Herstellung durch Ausschäumen des Zwischenraums zwischen dem Träger und der Dekorhaut in der Regel nicht für ein gezieltes Einbringen einer Schwächungslinie zugänglich, wenn nicht der Träger und/oder die Dekorhaut gleichzeitig mitgeschwächt werden sollen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Airbagabdeckung sowie eine verbesserte Airbagabdeckung vorzuschlagen. Insbesondere soll durch ein vergleichsweise einfaches und kostengünstiges Verfahren eine Airbagabdeckung geschaffen werden, die beim Auslösen des Airbags zuverlässig öffnet, wobei beim Auslösen ein Verletzungsrisiko für einen Fahrzeuginsassen möglichst gering gehalten werden soll. Darüber hinaus soll die Airbagabdeckung eine ansprechende optische und haptische Erscheinung aufweisen.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie durch eine Airbagabdeckung mit den Merkmalen eines nebengeordneten Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Das vorgeschlagene Verfahren ist geeignet zur Herstellung einer Airbagabdeckung. Bei diesem Verfahren werden ein Träger mit einer Vorderseite und eine Dekorhaut bereitgestellt, wobei der Träger eine Airbagklappe aufweist. In einem weiteren Schritt werden der Träger und die Dekorhaut derart angeordnet, dass ein Zwischenraum zwischen der Vorderseite des Trägers und der Dekorhaut ausgebildet wird. Weiterhin wird ein schäumbares Material in den Zwischenraum eingeleitet und es wird eine Schaumschicht aus dem schäumbaren Material gebildet.
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Der Träger weist eine die Vorderseite des Trägers mit einer Rückseite des Trägers verbindende erste Öffnung auf. Außerdem weist der Träger auf der Vorderseite zumindest eine von der Öffnung beabstandete erste Erhöhung auf. In einem weiteren Schritt wird ein linienförmiges und biegsames Element vor dem Bilden der Schaumschicht derart angeordnet, dass das Element von der Rückseite des Trägers durch die erste Öffnung in dem Träger, in den Zwischenraum und über oder bis auf die zumindest eine Erhöhung auf der Vorderseite des Trägers verläuft. Nach dem Einleiten des schäumbaren Materials in den Zwischenraum wird das Element derart gezogen, dass eine Spannung des Elementes so zunimmt, dass das Element in das schäumbare Material oder in die Schaumschicht einschneidet zum Erzeugen einer Schwächungslinie in der Schaumschicht.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Träger auf der Vorderseite zumindest eine zweite Erhöhung aufweist. Das Element kann derart angeordnet werden, dass das Element von der Rückseite des Trägers durch die erste Öffnung in dem Träger, in den Zwischenraum und über die zweite Erhöhung zur ersten Erhöhung verläuft.
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Ferner kann es vorgesehen sein, dass der Träger eine zweite Öffnung aufweist. Das Element kann derart angeordnet werden, dass das Element von der Rückseite des Trägers durch die erste Öffnung in dem Träger, in den Zwischenraum, über die erste Erhöhung und durch die zweite Öffnung aus dem Zwischenraum zur Rückseite verläuft.
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Eine auf diese Weise hergestellte Airbagabdeckung umfasst typischerweise den Träger, die Dekorhaut und die Schaumschicht. Der Träger kann die Vorderseite, die Airbagklappe und zumindest eine der oder die zwei voneinander beabstandeten und die Vorderseite des Trägers mit der Rückseite des Trägers verbindenden Öffnungen aufweisen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Öffnung beziehungsweise die Öffnungen gestopft sind. Der Träger weist weiterhin auf der Vorderseite die zumindest eine Erhöhung auf. Der Träger, die Dekorhaut und die Schaumschicht können derart zueinander angeordnet sein, dass der Zwischenraum zwischen der Vorderseite des Trägers und der Dekorhaut ausgebildet und die Schaumschicht in dem Zwischenraum angeordnet ist. Die Schaumschicht kann zudem einen in Richtung der Dekorhaut geschnittenen Einschnitt aufweisen, der die Schwächungslinie bildet, die in einem Bereich zwischen der Öffnung und der ersten Erhöhung oder zwischen den Öffnungen verläuft. Der Einschnitt kann durch das linienförmige und biegsame Element bewerkstelligt sein.
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Das Element wird in der Regel so angeordnet, dass das Element durch die Öffnung beziehungsweise durch die Öffnungen aus dem Zwischenraum herausragt, über die zumindest eine Erhöhung verläuft und für das Ziehen des Elements zugänglich ist. In möglichen Ausführungen wird das Element angeordnet, bevor der Träger und die Dekorhaut zueinander angeordnet werden, so dass die Öffnung bzw. die Öffnungen und die Vorderseite des Trägers leichter zugänglich sind.
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Nach dem Anordnen ist das Element in typischen Ausführungen zunächst nicht vollständig gespannt. In diesem Zustand kann das Element eingeschäumt beziehungsweise überschäumt werden. Es kann in Ausführungen vorgesehen sein, dass das Element gezogen wird, nachdem die Schaumschicht gebildet wurde. Das schäumbare Material kann derart aufgeschäumt werden, dass die Schaumschicht den Zwischenraum ausfüllt, insbesondere vollständig ausfüllt. Typischerweise härtet das schäumbare Material beim Aufschäumen aus. Durch das Ziehen bewegt sich typischerweise ein Bereich des Elements, der im Zwischenraum angeordnet ist, in Richtung der Dekorhaut. Dieser Bereich des Elements ist in der Regel zwischen zwei Berührungspunkten des Elements mit der Vorderseite des Trägers angeordnet. Durch die Bewegung des Elements kann der Einschnitt in der Schaumschicht erzeugt werden, der die Schwächungslinie bildet. Eine Tiefe des Einschnitts wird in der Regel durch eine Position der Berührungspunkte, insbesondere durch eine Höhe der Erhöhung beziehungsweise der Erhöhungen, festgelegt. Somit kann der Einschnitt im Wesentlichen bis zu einem Endbereich der Erhöhung bzw. Erhöhungen an einer Vorderseite der Erhöhung bzw. Erhöhungen reichen. Die auf beschriebene Weise hergestellte Schwächungslinie verläuft in der Regel geradlinig beziehungsweise ungekrümmt.
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Die in der Schaumschicht erzeugte Schwächungslinie erleichtert einen Austritt eines Airbags, der bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Airbagabdeckung in einem Fahrzeuginnenraum hinter der Airbagabdeckung angeordnet ist. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren eignet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Materialen für die Schaumschicht. Andere Verfahren, bei denen die Schaumschicht nicht geschwächt wird, erfordern hingegen in der Regel eine Auswahl eines schäumbaren Materials, das eine leicht reißbare Schaumschicht ausbildet, um ein zuverlässiges Öffnen der Airbagabdeckung beim Auslösen des Airbags zu gewährleisten. Durch derartige Schaumschichten kann allerdings häufig keine hinreichend starke Verbindung zwischen der Dekorhaut und dem Träger sowie kein hinreichend starkes Anhaften der Schaumschicht an dem Träger und der Dekorhaut erreicht werden. Durch das vorgeschlagene Verfahren kann somit durch Auswahl eines entsprechend geeigneten schäumbaren Materials ein starkes Anhaften der Schaumschicht an dem Träger und der Dekorhaut erreicht werden. Dadurch wird verhindert, dass sich bei einem Durchtritt des Airbags durch die Airbagabdeckung Bestandteile der Airbagabdeckung ablösen und in den Fahrzeuginnenraum geschleudert werden. Somit kann durch das vorgeschlagene Verfahren beziehungsweise die vorgeschlagene Airbagabdeckung ein Verletzungsrisiko eines Fahrzeuginsassen gering gehalten werden.
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Die Schaumschicht eignet sich dafür, Dickentoleranzen der Dekorhaut auszugleichen, was insbesondere aber nicht nur für Dekorhäute aus Naturmaterialien vorteilhaft sein kann. Darüber hinaus wird durch die Schaumschicht eine Airbagabdeckung mit einer vorteilhaften Haptik erzeugt. Die Schaumschicht liegt typischerweise direkt an der Vorderseite des Trägers und/oder an einer dem Träger zugewandten Rückseite der Dekorhaut an. Durch das Ausschäumen wird die Schaumschicht typischerweise direkt stoffschlüssig mit der Dekorhaut und mit der Vorderseite des Trägers verbunden. Die Schaumschicht kann beispielsweise eine Polyurethan-Schaumschicht sein. Eine Dicke der Schaumschicht beträgt in einem ungeschwächten Bereich typischerweise mindestens 4 mm und/oder höchstens 20 mm, beispielsweise 8 mm.
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Durch das Einbringen der Schwächungslinie während der Herstellung der Airbagabdeckung wird gewährleistet, dass die Schaumschicht beim Auslösen des Airbags zuverlässig aufreißt. Hierbei wird typischerweise die auf beschriebene Weise geschwächte Airbagabdeckung in ein Fahrzeug eingebaut. Vergleichsweise komplizierte und in Fahrzeugen installierte Anordnungen, die eine Schwächung erst während des Auslösens des Airbags bei einem Unfall erzeugen, beispielsweise mittels eines angetriebenen Reißfadens, sind somit nicht notwendig. Daher erlaubt das vorgeschlagene Verfahren die Herstellung einer vergleichsweise einfach aufgebauten und kostengünstigen Airbagabdeckung.
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In typischen Ausführungen ist vorgesehen, dass der Träger und die Dekorhaut so zueinander angeordnet werden, dass die erste Erhöhung und/oder die zweite Erhöhung nicht an der Dekorhaut anliegt beziehungsweise anliegen. Auf diese Weise kann die Schaumschicht auch zwischen der Erhöhung bzw. den Erhöhungen und der Dekorhaut gebildet werden. Somit kann es sein, dass die Erhöhung bzw. die Erhöhungen nicht an der Dekorhaut anliegt bzw. anliegen. Ferner kann ein nicht eingeschnittener Bereich der Schaumschicht der Airbagabdeckung zwischen dem Einschnitt und der Dekorhaut angeordnet sein.
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Eine dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Sichtseite der Airbagabdeckung wird typischerweise durch eine Vorderseite der Dekorhaut gebildet. Durch das vorsehen eines nicht eingeschnittenen Bereichs kann verhindert werden, dass die durch das vorgeschlagene Verfahren hergestellte Schwächungslinie der Schaumschicht von dem Fahrzeuginnenraum aus betrachtet sichtbar ist oder nach einer Alterung der Airbagabdeckung auf der Sichtseite hervortritt. Zudem wird erreicht, dass die Airbagabdeckung eine haptisch homogene Erscheinung aufweist. Außerdem wird insbesondere dann, wenn die Erhöhung oder die Erhöhungen nicht an der Dekorhaut anliegt beziehungsweise anliegen eine Sicherheit eines Fahrzeuginsassen erhöht, indem beispielsweise ein Verletzungsrisiko bei einem Aufschlag von Körperteilen auf die Airbagabdeckung verringert wird. Die Erhöhung ist bzw. die Erhöhungen sind in diesem Fall bei einer Berührung der Sichtseite der Dekorhaut in der Regel nicht spürbar. Eine Dicke des zwischen dem Einschnitt und der Dekorhaut angeordneten Bereichs der Schaumschicht, d.h. einer Restwandstärke, kann mindestens 1 mm und/oder höchstens 10 mm, beispielsweise 2 mm, betragen.
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Die zweite Erhöhung kann auf einer Verbindungsgeraden zwischen der ersten Öffnung und der ersten Erhöhung angeordnet. Sind zwei Öffnungen vorgesehen, so können die erste Erhöhung und/oder die zweite Erhöhung in einem Bereich zwischen den Öffnungen angeordneten Bereich der Vorderseite des Trägers angeordnet sein. Eine geometrisch besonders vorteilhafte Anordnung kann dadurch erreicht werden, dass die zumindest eine Erhöhung auf einer Verbindungsgeraden zwischen der ersten und der zweiten Öffnung angeordnet ist. Dadurch kann eine ungekrümmte Schwächungslinie erzeugt werden auf einfache Weise erzeugt werden. Ein ungewünschtes seitliches Verrutschen des Elements beim Ziehen kann ferner verhindert werden.
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Es ist in einigen Ausführungen vorgesehen, dass der Träger auf der Vorderseite eine erste Erhöhung und eine zweite Erhöhung aufweist. Das Element kann derart angeordnet werden, dass das Element sowohl über die erste Erhöhung als auch über die zweite Erhöhung verläuft. In der Regel sind beide Erhöhungen auf der Verbindungsgeraden zwischen der ersten und der zweiten Öffnung angeordnet. Die Höhe der beiden Erhöhungen ist vorzugsweise so, dass der Abstand zwischen der Dekorhaut und der Oberseite der Erhöhung für beide Erhöhungen gleich ist. So wird bewerkstelligt, dass die Schwächungslinie des Schaums an beide Stellen eine gleiche Dicke hat.
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Es können weitere Erhöhungen vorgesehen sein, die das Element auf eine von der geraden Linie abweichenden Linie lenken, zum Beispiel in einer U-Form oder in einer anderen gekrümmten Form.
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Die erste Öffnung und die zweite Öffnung können durch zwei voneinander getrennte Durchgänge des Trägers gebildet sein. In einigen Ausführungen können die Öffnungen aber auch miteinander verbunden sein, beispielsweise durch einen die Vorderseite des Trägers mit der Rückseite des Trägers verbindenden Schlitz, der gekrümmt sein kann. Somit können die Öffnungen verschiedene Bereiche eines einzelnen Durchgangs durch den Träger bilden. Auf der Verbindungsgeraden zwischen den Öffnungen ist in typischen Ausführungen ein Teil eines den Träger bildenden Materials angeordnet. Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der Erhöhungen direkt angrenzend neben einer der Öffnungen angeordnet ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass beide Erhöhungen jeweils neben einer der beiden Öffnungen angeordnet sind.
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In gängigen Ausführungen wird das Element derart angeordnet, dass ein Teil des Elementes an der Vorderseite des Trägers anliegt. Das Element liegt typischerweise an der ersten und/oder der zweiten Erhöhung an. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Element derart angeordnet wird, dass ein Teil des Elementes in einem Anliegebereich der Vorderseite des Trägers anliegt, der nicht der zumindest einen Erhöhung beziehungsweise nicht den Erhöhungen entspricht. Der Anliegebereich der Vorderseite des Trägers ist in der Regel auf der Verbindungsgeraden zwischen der ersten Öffnung und der ersten Erhöhung beziehungsweise zwischen den Öffnungen angeordnet. In gängigen Ausführungen ist der Anliegebereich zwischen der ersten Erhöhung und der zweiten Erhöhung angeordnet. Durch das Anliegen des Elements im Anliegebereich wird erreicht, dass der Einschnitt im Wesentlichen bis an den Anliegebereich heranreicht. Auf diese Weise wird eine hinreichende Tiefe des Einschnitts und somit eine hinreichende Schwächung gewährleistet.
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In einigen Ausführungen wird das Element nach dem Anordnen des Elements mit einem Haltemittel an der Vorderseite des Trägers befestigt. Somit wird ein seitliches Verrutschen des Elementes in dem Zwischenraum verhindert, beispielsweise während das schäumbare Material in den Zwischenraum eingebracht wird oder während die Schaumschicht gebildet wird. Diese Befestigung kann beim Ziehen des Elementes zum Bilden der Schwächungslinie gelöst werden. Die Befestigung ist typischerweise selbstlösend, so dass sie eine Bewegung des Elementes durch das Ziehen selbständig freigibt. Das Haltemittel kann ein Klebemittel sein, beispielsweise umfassend ein Klebeband oder mehrere Klebebänder. Typischerweise wird das Element mit dem Haltemittel in dem oben beschriebenen Anliegebereich oder in einem Teil des oben beschriebenen Anliegebereichs befestigt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Öffnung bzw. die Öffnungen vor dem Bilden der Schaumschicht dichtend verschlossen wird bzw. werden. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass beim Bilden der Schaumschicht kein schäumbares Material und kein Schaum durch die Öffnung bzw. die Öffnungen aus dem Zwischenraum auf die Rückseite des Trägers tritt. Die Öffnung bzw. die Öffnungen kann bzw. können beispielsweise mit Klebepunkten oder Klebeband verschlossen werden.
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Es kann nach dem Erzeugen der Schwächungslinie ein vollständiges Herausziehen des Elements aus dem Zwischenraum vorgesehen sein, so dass eine fertig hergestellte Airbagabdeckung das Element nicht umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass die Öffnung bzw. die Öffnungen nach dem Herausziehen des Elements gestopft wird bzw. werden, zum Beispiel mit einem härtbaren Material.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der Träger und die Dekorhaut vor dem Bilden der Schaumschicht in einem Werkzeug angeordnet werden. Hierbei kann das Element derart mit dem Werkzeug verbunden sein, dass das Element durch ein Entformen eines den Träger, die Dekorhaut und die Schaumschicht aufweisenden Bauteils aus dem Zwischenraum herausgezogen wird. Somit ist kein manuelles oder maschinelles Ziehen des Elements in einem gesonderten Herstellungsschritt notwendig, was das Herstellungsverfahren beschleunigt und vereinfacht.
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Die Dekorhaut ist beispielsweise eine Lederhaut, beispielsweise eine Echtlederhaut oder eine Kunstleder, oder eine Textilschicht. In typischen Ausführungen ist die Dekorhaut eine PVC-Slushhaut oder eine TPU-Slushhaut. Eine Dicke der Dekorhaut beträgt in typischen Ausführungen mindestens 0,4 mm und/oder höchstens 2,0 mm, beispielsweise 0,7 oder 1,0 mm. Eine Dekorhaut kann auch mehre Schichten umfassen, zum Beispiel eine obere optisch attraktive Schicht und eine darunter angeordnete funktionelle Schicht, zum Beispiel eine Klebeschicht oder eine haptische Schicht.
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Der Träger ist typischerweise im Wesentlichen flächig. Der Träger ist in der Regel ein Kunststoff-Träger, beispielsweise eine Spritzguss-Teil. Das linienförmige Element ist in der Regel lang im Vergleich zu seiner Breite. Das Element kann zum Beispiel ein Garn, ein Zwirn, eine Schnur, ein Band, ein Faden, eine Leine oder eine Kordel sein. Außerdem kann das Element ein Draht sein.
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Die Erhöhung ist typischerweise einstückig mit weiteren Teilen des Trägers ausgebildet. Es kann aber in einigen Ausführungen auch vorgesehen sein, dass die Erhöhung nicht einstückig mit den weiteren Teilen des Trägers ausgebildet ist. In diesem Fall kann die Erhöhung nach dem Bilden der Schwächungslinie der Schaumschicht entfernt werden. Die Erhöhung kann vor dem Bilden der Schwächungslinie so zu den weiteren Teilen des Trägers angeordnet werden, dass die Erhöhung zum Bilden der Schwächungslinie in dem Zwischenraum angeordnet wird. Beispielsweise kann die Erhöhung durch einen teilweise durch die Öffnung geschobenen Stift gebildet werden. In diesem Fall kann der Stift auch nach dem Bilden der Schwächungslinie entfernt werden.
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Typischerweise wird die Airbagklappe zumindest Bereichsweise von einer Öffnungslinie des Trägers umgeben. Die Schwächungslinie der Schaumschicht kann dann derart hergestellt werden, dass sich diese Schwächungsline mit der Öffnungslinie des Trägers teilweise oder vollständig überlappt. Zudem weist die Dekorhaut üblicherweise eine Schwächung auf, die sich mit der Öffnungslinie des Trägers teilweise oder vollständig überlappen kann. Wenn die Dekorhaut eine Schwächung aufweist, überlappt sich die Schwächungslinie der Schaumschicht in der Regel teilweise oder vollständig mit dieser.
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Die in Bezug auf das beschriebene Verfahren genannten Merkmale sind auf die Airbagabdeckung übertragbar und umgekehrt.
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Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Abbildungen beschrieben. Es zeigen
- 1 bis 4 schematische Querschnittsansichten während eines Verfahrens zur Herstellung einer Airbagabdeckung und
- 5 eine schematische Aufsicht auf die hergestellte Airbagabdeckung.
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1 bis 4 illustrieren verschiedene Schritte eines Verfahrens zur Herstellung einer Airbagabdeckung 1, die 5 schematisch zeigt und die beispielsweise in einem Kraftfahrzeug verbaut werden kann. Wiederkehrende Merkmale sind in den verschiedenen Abbildungen mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Airbagabdeckung 1 wird gebildet durch eine Schichtstruktur umfassend eine Dekorhaut 2, die eine einem Fahrzeuginnenraum zugewandte Sichtseite 4 der Airbagabdeckung 1 bildet und beispielsweise als PVC-Slushhaut ausgebildet ist, einen Träger 5 sowie eine Schaumschicht 6, beispielsweise eine PU-Schaumschicht.
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Der Träger 5 ist beispielsweise ein im Wesentlichen flächiges Kunststoff-Spritzgussteil und weist in einem Bereich, der einen Schusskanal für einen Airbag überdecken soll, eine Airbagklappe 8 auf. Wie in der Aufsicht von 5 dargestellt ist, wird die Airbagklappe 8 durch zwei schwenkbare Türen 9, 10 gebildet, die von einer H-förmigen Öffnungslinie 11 (gestrichelt dargestellt) des Trägers 5 umrandet werden. Der horizontale Bereich der Öffnungslinie 11 bildet hierbei eine Hauptreißlinie. Um die Schwenkbarkeit der Türen 9, 10 zu erreichen, sind diese beispielsweise jeweils über ein horizontales Scharnier, das ober- bzw. unterhalb der Hauptreißlinie angeordnet ist, mit weiteren Teilen des Trägers 5 verbunden. Die Airbagabdeckung 1 kann einen Fahrzeuginnenverkleidungsbereich einer Instrumententafel, beispielsweise auf Beifahrerseite unterhalb einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs, bilden.
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In einigen Ausführungen wird die Öffnungslinie 11 durch eine Ausdünnung, beispielsweise eine durchgehende Nut, des Trägers 5 gebildet. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Öffnungslinie 11 durch eine durchgehende, beispielsweise schlitzförmige, Aussparung oder durch eine Perforation gebildet wird. Bei einem Auslösen des Airbags tritt dieser durch den Schusskanal und durch die Airbagklappe 8 in den Fahrzeuginnenraum. Hierbei reißen die Dekorhaut 2 und die Schaumschicht 6 auf und ermöglichen ein Öffnen der Airbagklappe 8 entlang der Öffnungslinie 11. Damit die Dekorhaut 2 zuverlässig aufreißt, kann diese eine Schwächung aufweisen, die beispielsweise ebenfalls H-förmig ist und derart verläuft, dass diese sich mit der H-förmigen Öffnungslinie 11 des Trägers 5 überdeckt, also ebenfalls entlang der in 5 dargestellten gestrichelten Linie verläuft.
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Darüber hinaus weist die zwischen dem Träger 5 und der Dekorhaut 2 angeordnete Schaumschicht 6 eine Schwächungslinie 12 auf, die in dem gezeigten Beispiel ungekrümmt in einem Bereich zwischen einer ersten Öffnung 13 und einer zweiten Öffnung 14 des Trägers 5 verläuft und sich in einem Bereich der Hauptreißlinie der Öffnungslinie 11 des Trägers 5 und somit auch mit der Schwächung der Dekorhaut 2 überdeckt. In dem dargestellten Beispiel sind die Öffnungen 13, 14 des Trägers 5 außerhalb der Öffnungslinie 11 des Trägers 5 angeordnet. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Öffnungen 13, 14 sich teilweise oder vollständig mit der Öffnungslinie 11 des Trägers 5 überlappen.
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Zur Herstellung der Airbagabdeckung 1 werden zunächst die Dekorhaut 2 und der Träger 5 so voneinander beabstandet in einem Werkzeug angeordnet, dass ein Zwischenraum 15 zwischen dem Träger 5 und der Dekorhaut 2 gebildet wird. Eine Vorderseite 16 des Trägers 5 ist der Dekorhaut 2 zugewandt. Die erste Öffnung 13 und die zweite Öffnung 14 verbinden die Vorderseite 16 des Trägers 5 mit einer Rückseite 17 des Trägers 5. Außerdem weist der Träger 5 auf seiner Vorderseite 16 eine erste Erhöhung 18 und eine zweite Erhöhung 19 auf, die beispielsweise als Rippen ausgebildet sein können. Die Erhöhungen 18, 19 sind auf einer Verbindungsgeraden zwischen den Öffnungen 13, 14 angeordnet. Der Träger 5 und die Dekorhaut 2 werden hierbei so angeordnet, dass die Erhöhungen 13, 14 die Dekorhaut 2 nicht berühren, so dass ein Spalt zwischen den Erhöhungen 13, 14 und der Dekorhaut 2 ausgebildet wird.
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Ein linienförmiges Element 20, das beispielsweise ein Faden oder ein Draht sein kann, wird vor dem Anordnen des Trägers 5 und der Dekorhaut 2 zueinander oder danach derart durch die Öffnungen 13, 14 und den Zwischenraum 15 geführt, dass das linienförmige Element 20 über die erste und die zweite Erhöhung 18, 19 verläuft und durch die Öffnungen 13, 14 auf die Rückseite 17 des Trägers 5 tritt. Zudem wird das Element 20 auf einen zwischen den Erhöhungen 18, 19 angeordneten Bereich der Vorderseite 16 des Trägers 5 aufgelegt und in diesem Bereich lösbar an dem Träger 5 befestigt mithilfe von schematisch dargestellten Haltemitteln 23, 24, 25, die beispielsweise durch Klebebänder gebildet werden können. Ein oder mehrere Haltemittel können in einigen Ausführungen auch durch eine Nut gebildet sein, in die das Element (20) eingeklemmt wird. Von der Rückseite 17 werden außerdem die Öffnungen 13, 14 mit Dichtmitteln 21, 22 flüssigkeitsdicht abgedichtet. Die Dichtmittel 21, 22 können beispielsweise Klebepunkte oder Klebebänder sein.
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In einem weiteren Schritt wird ein zunächst fließfähiges und schäumbares Material in den Zwischenraum 15 eingebracht. Das fließfähige Material wird anschließend aufgeschäumt und bildet die Schaumschicht 6, wie in 2 dargestellt ist. Hierbei wird die Schaumschicht 6 stoffschlüssig mit der Dekorhaut 2 und dem Träger 5 verbunden und füllt den Zwischenraum 15 beispielsweise vollständig aus. Auf diese Weise wird auch das linienförmige Element 20 eingeschäumt beziehungsweise überschäumt.
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Während des Aufschäumens oder, wie in 3 durch Pfeile mit Bezugszeichen 26 und 27 gezeigt ist, nach dem Aufschäumen und gegebenenfalls vorherigem Entfernen der Dichtmittel 21, 22 wird von der Rückseite 17 des Trägers 5 an zwei Enden des linienförmigen Elements 20 gezogen. Dadurch wird das linienförmige Element 20 gespannt und die Haltemittel 23, 24, 25 werden gelöst. Das linienförmige Element 20 schneidet zwischen zwei Berührungspunkten mit den Erhöhungen 18, 19 in Richtung der Dekorhaut 2 in die Schaumschicht 6, wie 4 zeigt. Auf diese Weise wird die Schwächungslinie 12 der Schaumschicht 6 in Form eines Einschnitts 30 gebildet. Es kann zum Bilden der Schwächungslinie 12 beispielsweise auch vorgesehen sein, dass lediglich an einem Ende des linienförmigen Elements 20 gezogen wird, während das linienförmige Element 20 an dem anderen Ende festgehalten wird. Nach dem Einschneiden der Schaumschicht 6 oder simultan mit diesem kann das linienförmige Element 20 aus dem Zwischenraum 15 herausgezogen werden, so dass dieses keinen Bestandteil einer fertig hergestellten Airbagabdeckung 1 bildet.
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Das Ziehen des linienförmigen Elements 20 kann von Hand erfolgen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass das linienförmige Element 20 derart an dem Werkzeug befestigt wird, dass dieses durch eine Bewegung der hergestellten Airbagabdeckung 1 relativ zum Werkzeug beim Herausnehmen der Airbagabdeckung 1 aus dem Werkzeug beziehungsweise beim Entformen in die Schaumschicht 6 einschneidet und/oder aus dem Zwischenraum 15 herausgezogen wird.
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Eine Tiefe des Einschnitts 30 in die Schaumschicht 6 beim Bilden der Schwächungslinie 12 wird durch eine Höhe der Erhöhungen 18, 19 festgelegt. Dadurch, dass die Erhöhungen 18, 19 die Dekorhaut 2 nicht berühren, verbleibt nach dem Bilden der Schwächungslinie 12 ein ungeschwächter Bereich 28 der Schaumschicht 6 zwischen dem Einschnitt 30 und der Dekorhaut 2. Eine Dicke 29 dieses ungeschwächten Bereichs 28, also eine Restwandstärke der Schaumschicht 6, beträgt beispielsweise 2 mm.
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In dem illustrierten Beispiel sind die Erhöhungen 18, 19 einstückig mit den restlichen Bestandteilen des Trägers 5 ausgebildet. In diesem Fall verbleiben die Erhöhungen 18, 19 in der fertig hergestellten Airbagabdeckung 1. Es kann in einigen Ausführungen aber auch vorgesehen sein, dass die Erhöhungen 18, 19 vor dem Bilden der Schwächungslinie 12 in dem Zwischenraum 15 angeordnet werden und nach dem Bilden der Schwächungslinie 12 entfernt werden, so dass diese keinen Bestandteil der fertig hergestellten Airbagabdeckung 1 bilden.
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Lediglich in den Ausführungsbeispielen offenbarte Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen können miteinander kombiniert und einzeln beansprucht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0332590 A1 [0002]