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Die Erfindung betrifft ein Kaltleimaggregat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Reinigungsverfahren für das Kaltleimaggregat.
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Aus der
EP 0135935 B1 ist eine Etikettiermaschine bekannt, bei der umlaufende Paletten zuerst mit Kaltleim beschichtet werden und Etiketten von den beleimten Paletten aus einem Etikettenmagazin entnommen und schließlich an einen Greiferzylinder und von diesem an Behälter übergeben werden. Die
EP 3037357 A1 offenbart ferner ein Etikettieraggregat zur Direktübergabe von Etiketten von einem Palettenkarussell an Behälter. Zu diesem Zweck weisen die Etiketten eine haftfähige Beschichtung auf, die beispielsweise durch Befeuchten aus einem Düsensystem beim Umlaufen am Palettenkarussell aktiviert wird.
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Alternativ werden zudem Düsensysteme entwickelt, die ein flexibleres Auftragen von Kaltleim an umlaufenden Etiketten aus rasterförmig angeordneten Düsenöffnungen mit individuell verschließbaren Ventilen ermöglichen sollen. Zu diesem Zweck wird erwärmter Kaltleim unter geeignetem Überdruck, beispielsweise mit 25 bar, durch die Düsenöffnungen gedrückt. Problematisch ist jedoch, dass beispielsweise am Produktionsende Leimreste im Ausgangsbereich geschlossener Ventile und/oder an zugeordneten Düsenöffnungen antrocknen können. Dies kann zu Fehlern führen, wie beispielsweise zu fehlenden oder falsch positionierten Leimraupen.
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Es besteht daher Bedarf für diesbezüglich verbesserte Kaltleimaggregate und für Reinigungsverfahren, die eine störungsfreie Etikettierung mittels Kaltleim begünstigen.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einem Kaltleimaggregat gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach umfasst dieses einen Leimdüsenkopf mit einer Düsenplatte, in der Düsenöffnungen insbesondere in Form eines rasterförmigen Düsenfelds ausgebildet sind. Ferner ist eine Spülplatte im Bereich des Leimdüsenkopfs derart verstellbar befestigt, dass sich die Spülplatte auf der Düsenplatte positionieren lässt, um zwischen Spülplatte und Düsenplatte einen Spülkanal zum Anströmen der Düsenöffnungen mit einem Reinigungsmedium auszubilden.
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Die Spülplatte ist als Gegenstück zur Düsenplatte zu verstehen und umfasst vorzugsweise eine Vertiefung, in der das Reinigungsmedium entlang der Düsenplatte strömen kann. Das Reinigungsmedium ist vorzugsweise flüssig, könnte jedoch auch dampf- oder nebelförmig sein.
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Durch das Anströmen der Düsenöffnungen lässt sich das Eintrocknen von Leimresten in/an den Düsenöffnungen verhindern. Dies ermöglicht eine funktionserhaltende Reinigung der Düsenplatte beispielsweise nach Deaktivierung einzelner Düsenöffnungen und zugehöriger Ventile und/oder bei Unterbrechungen des Arbeitsbetriebs in vorgegebenen Reinigungsintervallen und/oder zum Abschalten des Kaltleimaggregats.
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Die Spülplatte ist im Bereich des Leimdüsenkopfs, insbesondere im Bereich der Düsenplatte, derart geführt, dass sie an die Düsenplatte geschwenkt und/oder gefahren werden kann, um den Spülkanal zwischen der Düsenplatte und der aufgesetzten Spülplatte auszubilden.
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Vorzugsweise umfasst das Kaltleimaggregat ferner einen insbesondere motorgetriebenen ersten Verstellmechanismus zum Bewegen des Leimdüsenkopfs aus einem Arbeitsbereich am Palettenkarussell derart, dass die Spülplatte ohne deren Kollision mit dem Palettenkarussell auf die Düsenplatte bewegt werden kann. Hierzu lässt sich der Leimdüsenkopf vorzugsweise linear von der Drehachse des Palettenkarussells wegbewegen, insbesondere diesbezüglich radial.
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Der erste Verstellmechanismus ist vorzugsweise von einem Servomotor oder dergleichen angetrieben, um maschinell steuerbar zwischen einer Arbeitsstellung des Leimdüsenkopfs und einer außerhalb des Arbeitsbereichs liegenden Reinigungsstellung des Leimdüsenkopfs zu wechseln.
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Vorzugsweise umfasst der erste Verstellmechanismus eine Linearführung für den Leimdüsenkopf. Dies begünstigt eine exakte und reproduzierbare Verstellung des Leimdüsenkopfs zwischen der Arbeitsstellung und der Reinigungsstellung. Insbesondere bei radialer Ausrichtung der Linearführung bezüglich des Palettenkarussells eignet sich der erste Verstellmechanismus auch zum Einstellen eines Soll-Arbeitsabstands des Leimdüsenkopfs vom Palettenkarussell.
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Alternativ oder ergänzend kann der erste Verstellmechanismus auch einen Schwenkmechanismus für den Leimdüsenkopf umfassen. Dadurch kann die Verstellung gegebenenfalls an das vorhandene Platzangebot anpasst und/oder ein Zugang zum Leimdüsenkopf für anderweitige Instandhaltungsmaßnahmen verbessert werden.
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Vorzugsweise ist die Spülplatte mittels eines insbesondere motorgetriebenen zweiten Verstellmechanismus am Leimdüsenkopf befestigt. Die Spülplatte lässt sich dann gemeinsam mit dem Leimdüsenkopf aus dem Arbeitsbereich herausfahren und an der Düsenplatte positionieren. Der zweite Verstellmechanismus ist vorzugsweise von einem maschinell steuerbaren Motor angetrieben, beispielsweise von einem Servomotor.
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Vorzugsweise umfasst der zweite Verstellmechanismus einen Schwenkmechanismus und/oder eine Linearführung für die Spülplatte. Dies begünstigt eine reproduzierbare Verstellung der Spülplatte und eine Abdichtung des Spülkanals zwischen Düsenplatte und Spülplatte.
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Vorzugsweise sind an der Spülplatte ein Vorlauf und ein Rücklauf für ein flüssiges Reinigungsmedium, insbesondere Wasser oder eine wässrige Reinigungslösung, ausgebildet. Dadurch lässt sich die Düsenplatte im Reinigungsbetrieb kontinuierlich von dem Reinigungsmedium anströmen. Zudem können abgelöste Leimreste durch den Rücklauf ausgespült werden.
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Vorzugsweise ist in der Spülplatte eine die Düsenöffnung im Reinigungsbetrieb gemeinsam umschließende Vertiefung derart ausgebildet, dass das Reinigungsmedium die zwischen den Düsenöffnungen liegende Oberfläche der Düsenplatte lückenlos anströmen kann. Dadurch lässt sich verhindern, dass einzelne Düsenöffnungen und/oder Bereiche der Oberfläche vom anströmenden Reinigungsmedium abgeschirmt werden und dort Leimreste eintrocknen können.
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Vorzugsweise sind die Düsenöffnungen einzeln steuerbaren Ventilen zugeordnet. Leimraupen oder dergleichen lassen sich dann durch programmiertes Öffnen einzelner Ventile in reproduzierbaren Mustern auf den Etiketten anbringen. Das Anströmen der einzelnen Düsenöffnungen verhindert hierbei ein Eintrocknen von Leimresten am Ausgang der Ventile und an den zugeordneten Düsenöffnungen auch nach gezielter Deaktivierung einzelner Ventile.
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Vorzugsweise umfassen die Ventile Ventilkugeln, Ventilsitze und Piezo-Aktoren zum Andrücken der Ventilkugeln an den Ventilsitzen. Derartige Ventile eignen sich besonders für den vergleichsweise zähflüssigen Kaltleim, der eingangsseitig unter Überdruck an den Ventilen anliegt.
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Derartige Ventile weisen in der Regel einen den Ventilsitz und die Düsenöffnung verbindenden Austrittskanal auf, in dem Leimreste bei geschlossenem Ventil eintrocknen und zu Fehlfunktionen führen können. Der Austrittskanal ist vorzugsweise so kurz, dass auch die vom Ventilsitz in den Austrittskanal ragende Ventilkugel vom Reinigungsmedium angeströmt wird.
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Dies begünstigt eine Reinigung des gesamten Austrittsbereichs vom Ventilsitz bis zur Düsenöffnung.
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Die gestellte Aufgabe wird auch mit einer Etikettiermaschine umfassend das Kaltleimaggregat gemäß wenigstens einer der vorigen Ausführungsformen gelöst.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Reinigungsverfahren für ein Kaltleimaggregat gemäß Anspruch 11 gelöst. Demnach wird eine Spülplatte auf eine Düsenplatte mit insbesondere als Düsenfeld angeordneten Düsenöffnungen aufgesetzt. Ferner wird ein Reinigungsmedium durch einen demzufolge zwischen der Düsenplatte und der Spülplatte ausgebildeten Spülkanal zum Anströmen der Düsenöffnungen geleitet. Damit lassen sich die bezüglich des Anspruchs 1 beschriebenen Vorteile erzielen.
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Vorzugsweise wird ein die Düsenplatte umfassender Leimdüsenkopf zuvor aus einem gemeinsamen Arbeitsbereich mit einem Palettenkarussell heraus bewegt. Dadurch lässt sich eine Kollision der Spülplatte beim Aufsetzen auf die Düsenplatte mit dem Palettenkarussell vermeiden.
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Vorzugsweise hat das Reinigungsmedium eine Temperatur von wenigstens 30°C, insbesondere von wenigstens 50°C. Vorzugsweise ist das Reinigungsmedium Wasser oder eine wässrige Reinigungslösung. Beispielsweise kann Wasser ein die Oberflächenspannung reduzierendes Additiv zugesetzt werden, um das Anströmen der Düsenöffnungen zu verbessern.
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Vorzugsweise wird die Düsenplatte vor und/oder während des Anströmens mit dem Reinigungsmedium beheizt. Dadurch lässt sich die Fließfähigkeit des Reinigungsmediums und des zu entfernenden Kaltleims verbessern.
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Vorzugsweise wird das Reinigungsverfahren gemäß einer der voranstehend beschriebenen Ausführungsformen im laufenden Arbeitsbetrieb des Kaltleimaggregats automatisch in vorgegebenen Instandhaltungsintervallen zwischengeschaltet und/oder vor Produktionspausen ausgeführt, insbesondere vor Aktivierung und/oder Deaktivierung einzelner Ventile. Damit lässt sich ein Eintrocknen von Kaltleim im Bereich der Düsenöffnungen zuverlässig vermeiden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
- 1 eine schematische Draufsicht auf das Kaltleimaggregat in einer Arbeitsstellung und in einer Reinigungsstellung;
- 2 einen Längsschnitt durch einen Leimdüsenkopf; und
- 3 eine schematische Vorderansicht der Düsenplatte.
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Wie die 1 erkennen lässt, umfasst das Kaltleimaggregat 1 einer bevorzugten Ausführungsform einen Leimdüsenkopf 2 mit einer Düsenplatte 3. Am Leimdüsenkopf 2 ist ferner eine Spülplatte 4 bewegbar befestigt. Zwischen der Düsenplatte 3 und einem schematisch angedeuteten Palettenkarussell 5 ist ein Arbeitsbereich 6 schematisch angedeutet, in dem Kaltleim 7 (siehe 2) von der Düsenplatte 4 auf an dem Palettenkarussell 5 umlaufende Etiketten 8 abgegeben wird.
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In der 1 ist der Leimdüsenkopf 2 in einer Arbeitsstellung 9 dargestellt sowie (lediglich zur Veranschaulichung nach links versetzt) in einer Reinigungsstellung 10. Die Reinigungsstellung 10 unterscheidet sich von der Arbeitsstellung 9 durch eine insbesondere radiale Verstellung R des Leimdüsenkopfs 2 vom Palettenkarussell 5 weg. Ebenso wäre ein Wegschwenken (nicht dargestellt) des Leimdüsenkopfs 2 von dem Palettenkarussell 5 denkbar. In der Reinigungsstellung 10 ist der Leimdüsenkopf 2 so weit vom Palettenkarussell 5 entfernt, dass sich die Spülplatte 4 ohne Kollision mit dem sich drehenden Palettenkarussell 5 auf die Düsenplatte 3 bewegen lässt.
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Im Beispiel der 1 wird die Spülplatte 4 durch eine Schwenkbewegung S an die Düsenplatte 3 bewegt und auf dieser aufgesetzt. Denkbar sind ebenso eine Linearbewegung L (siehe 2) sowie eine Kombination aus Schwenkbewegung S und Linearbewegung L.
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In der 1 sind schematisch ein erster Verstellmechanismus 11 zum Verstellen des Leimdüsenkopfs 2 bezüglich des Palettenkarussells 5 angedeutet und ein zweiter Verstellmechanismus 12 zum Bewegen der Spülplatte 4 auf die Düsenplatte 3 und wieder zurück.
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Der erste Verstellmechanismus 11 umfasst beispielsweise eine Linearführung 11a für den Leimdüsenkopf 2 und einen Motor 11b, beispielsweise einen Servomotor, Linearmotor oder dergleichen, zum maschinell gesteuerten Anfahren der Reinigungsstellung 10 und der Arbeitsstellung 9.
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Die radiale Verstellung R des Leimdüsenkopfs 2 eignet sich auch zum Einstellen eines vorgegebenen Arbeitsabstands der Düsenplatte 3 vom Palettenkarussell 5. Nichtsdestoweniger könnte der erste Verstellmechanismus 11 alternativ oder ergänzend ein Schwenklager (nicht dargestellt) für den Leimdüsenkopf 2 umfassen, um die Reinigungsstellung 10 anzufahren.
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Der zweite Verstellmechanismus 12 ist beispielhaft als Schwenklager dargestellt und ist vorzugsweise motorisch verstellbar (nicht dargestellt) beispielsweise mittels Servomotor
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Die schematische 2 zeigt oben die Düsenplatte 3 beim Anfahren der Reinigungsstellung 10 mittels einer beispielhaften Linearbewegung L der Spülplatte 4 sowie unten nach Erreichen der Reinigungsstellung 10 bei vollständig aufgesetzter Spülplatte 4.
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Demnach sind in der Düsenplatte 3 mehrere Düsenöffnungen 13 für den Kaltleim 7 ausgebildet. In der Spülplatte 4 ist ferner eine der Düsenplatte 3 in der Reinigungsstellung 10 zugewandte Ausnehmung 14 ausgebildet. Diese bildet bei aufgesetzter Spülplatte 4 einen Spülkanal 15 zum Anströmen der Düsenöffnungen 13 mit einem Reinigungsmedium 16 aus, dessen Strömung durch Blockpfeile schematisch angedeutet ist. Der Spülkanal 15 kann zur Düsenplatte 3 hin beispielsweise durch eine an der Spülplatte 4 befestigte und um die Ausnehmung 14 verlaufende Dichtung 4a abgedichtet werden.
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Das Reinigungsmedium 16 ist beispielsweise Wasser oder eine wässrige Reinigungslösung und strömt die Düsenöffnungen 13 derart an, dass ein Eintrocknen von an den Düsenöffnung 13 vorhandenen Leimresten 17 verhindert wird und/oder derartige Leimreste 17 abgelöst und vorzugsweise auch ausgespült werden.
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Zu diesem Zweck umfasst die Spülplatte 4 beispielsweise einen Vorlauf 4b und einen Rücklauf 4c für das Reinigungsmedium 16. Ferner kann in der Spülplatte 4 ein Rücklaufkanal 4d ausgebildet sein, der vom Spülkanal 15 beispielsweise durch eine (schematisch angedeutete) Trennwand 4e getrennt ist. Letzteres ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Das Reinigungsmedium 16 wird im Spülkanal 15 vorzugsweise derart geführt, dass auch die zwischen den Düsenöffnungen 13 liegende Oberfläche 3a der Düsenplatte 3 vollständig angeströmt wird. Somit lässt sich verhindern, dass Leimreste 17 zwischen den Düsenöffnungen 13 antrocknen.
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Wie die 2 ferner in schematischer Darstellung erkennen lässt, sind den Düsenöffnungen 13 separat steuerbare Ventile 18 zugeordnet. Vorzugsweise umfassen die Ventile 18 jeweils eine Ventilkugel 18a, einen Ventilsitz 18b und einen Piezo-Aktor 18c zum individuellen Schließen der Ventile 18 durch Andrücken der Ventilkugeln 18a an den Ventilsitzen 18b.
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Der Kaltleim 7 steht im Leimdüsenkopf 2 unter einem geeigneten Überdruck von beispielsweise wenigstens 20 bar und kann dort auf bekannte Weise temperiert werden, um seine Fließeigenschaften einzustellen.
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Nach dem Öffnen einzelner Ventile 18 wird der Kaltleim 7 durch die zugeordneten Düsenöffnungen 13 in Form von Leimraupen aus der Düsenplatte 3 in den Arbeitsbereich 6 gedrückt und an vorbei laufenden Etiketten 8 gezielt angebracht. Dies ist in der 2 oben für die beiden rechten Ventile 18 angedeutet, während die anderen drei dargestellten Ventile 18 geschlossen sind.
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Wie die 2 ferner schematisch erkennen lässt, sind die Ventile 18 ausgangsseitig durch geeignet dimensionierte Austrittskanäle 19 mit den Düsenöffnungen 13 verbunden. Nach dem Schließen einzelner Ventile 18 sind die zugeordneten Austrittskanäle 19 und Düsenöffnungen 13 auch im Arbeitsbetrieb auf Umgebungsdruck, so dass dort Leimreste 17 hängen bleiben können. Dies ist in der 2 oben für die beiden linken Ventile 18 schematisch angedeutet.
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Werden Ventile 18 für längere Zeit deaktiviert, können dort hängengebliebenen Leimreste 17 eintrocknen und die Funktion der zugeordneten Düsenöffnungen 13 beeinträchtigen.
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Kaltleim Im Reinigungsbetrieb strömt das Reinigungsmedium 16 daher vorzugsweise derart an/in die Düsenöffnungen 13, dass sich noch nicht eingetrocknete Leimreste 17 auch aus den Austrittskanälen 19 entfernen lassen.
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Die 3 zeigt schematisch eine Vorderansicht auf die Düsenplatte 3 durch die (im Schnitt dargestellte) aufgesetzte Spülplatte 4. Demnach sind die Düsenöffnungen 13 rasterförmig in Form eines Düsenfelds angeordnet, beispielhaft dargestellt mit 3 mal 16 Düsenöffnungen 13. Prinzipiell sind unterschiedliche Raster für die Düsenöffnungen 13 denkbar. Besonders geeignet für einen hochqualitativen Direktdruck ist beispielsweise ein schematisch angedeutetes Raster mit Düsenöffnungen 13 in zueinander versetzten Spalten und/oder Zeilen. Ergänzend oder alternativ wären auch schräge Reihen von Düsenöffnungen 13 möglich, um Leimraupen mit geeigneter Größe und geeigneten Abständen zueinander herzustellen.
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Die Ausnehmung 14 umschließt vorzugsweise sämtliche Düsenöffnungen 13. Dies begünstigt ein lückenloses Anströmen der Düsenöffnungen 3 und der dazwischen liegenden Oberfläche 3a der Düsenplatte 3.
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In der 1 sind der Vollständigkeit halber die Drehachse 5a des Palettenkarussells 5 und deren radiale Bezugslinie 5b für die radiale Verstellung R des Leimdüsenkopfs 2 angedeutet sowie auf bekannte Weise seitlich schwenkbare (siehe Doppelpfeil) Vakuumpaletten 5c zum steuerbaren Ansaugen der Etiketten 8. Alle Vakuumpaletten 5c sind der Einfachheit halber in einer einheitlichen Ausrichtung bezüglich des Palettenkarussells 5 dargestellt.
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Das Kaltleimaggregat 1 umfasst ferner ein an sich bekanntes Etikettenmagazin 20 und eine Steuereinheit 21, die in der 1 ebenso schematisch angedeutet sind wie ein Behälterkarussell 22 für zu etikettierende Behälter 23. Das Kaltleimaggregat 1 und das Behälterkarussell 22 sind Bestandteile einer Etikettiermaschine 30 für die Behälter 23.
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Mit dem Kaltleimaggregat 1 kann die wie folgt gearbeitet werden.
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Im normalen Arbeitsbetrieb befindet sich der Leimdüsenkopf 2 in seiner Arbeitsstellung 9. Die Etiketten 8 werden von den Vakuumpaletten 5a nacheinander aus dem Etikettenmagazin 20 entnommen und laufen am sich kontinuierlich drehenden Palettenkarussell 5 zum Leimdüsenkopf 2 und durch dessen Arbeitsbereich 6. Dabei werden die Etiketten 8 aus den Düsenöffnungen 3 durch gezielte Ansteuerung einzelner Ventile 18 mit einem vorgegebenen Muster aus Leimtropfen und/oder Leimraupen bestehend aus Kaltleim 7 beleimt.
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Der Leimdüsenkopf 2 befindet sich in der Arbeitsstellung 9 so nahe am Palettenkarussell 5, dass ein Aufsetzen der Spülplatte 4 auf die Düsenplatte 3 ohne Kollision mit dem Palettenkarussell 5 nicht möglich wäre.
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Für einen zwischengeschalteten oder abschließenden Reinigungsbetrieb wird der Leimdüsenkopf 2 daher vorzugsweise maschinell, beispielsweise mittels der Steuereinheit 21 und des Motors 11b, in seine vom Palettenkarussell 5 weiter entfernte Reinigungsstellung 10 bewegt.
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Die Düsenplatte 3 befindet sich danach in ausreichend großem Abstand vom Palettenkarussell 5, so dass die Spülplatte 4 kollisionsfrei in den Arbeitsbereich 6 und auf die Düsenplatte 3 bewegt werden kann. Durch das Aufsetzen der Spülplatte 4 auf die Düsenplatte 3 bildet sich dazwischen der Spülkanal 15 aus.
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In der Reinigungsstellung 10 wird das Reinigungsmedium 16 durch den Spülkanal 15 geleitet und somit die Düsenplatte 3 mit ihren Düsenöffnungen 13 vom Reinigungsmedium 16 angeströmt. Das Reinigungsmedium 16 wird mit gegebenenfalls entfernten Leimresten 17 aus dem Spülkanal 15 ausgespült und beispielsweise durch den Rücklauf 4c der Spülplatte 4 entsorgt.
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Während des Arbeitsbetriebs wird die Düsenplatte 3 vorzugsweise beheizt, um geeignete Fließeigenschaften des Kaltleims 7 einzustellen. Während des Reinigungsbetriebs wird die Erwärmung der Düsenplatte 3 vorzugsweise aufrecht erhalten und gegebenenfalls durch Anströmen der Düsenplatte 3 mit erwärmtem Reinigungsmedium 16 unterstützt.
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Die Ventile 18 sind während des Reinigungsbetriebs geschlossen. Eingangsseitig sind die Ventile 18 luftdicht gekapselt, sodass der Kaltleim 7 dort nicht antrocknen kann. Demgegenüber sind die ausgangsseitig anschließenden Austrittskanäle 19 und Düsenöffnungen 13 der Umgebungsluft ausgesetzt, so dass dort Leimreste 17 prinzipiell antrocknen können.
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Folglich werden die Düsenöffnungen 13 vom Reinigungsmedium 16 rechtzeitig angeströmt, um gegebenenfalls vorhandene Leimreste 17 vor deren Eintrocknen abzulösen. Ein kontinuierlicher Durchfluss des Reinigungsmediums 16 durch den Spülkanal 14 begünstigt dabei ein zuverlässiges Ausspülen abgelöster Leimreste 17.
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Der Reinigungsbetrieb ist beispielsweise bei Formatwechseln an der Etikettiermaschine 30 und/oder beim Nachfüllen von Kaltleim 7 möglich. Außerdem kann der laufende Arbeitsbetrieb für eine Zwischenreinigung des Leimdüsenkopfs 12 in geeigneten Instandhaltungsintervallen wie zuvor beschrieben unterbrochen werden. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige Beleimung der Etiketten 8.
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Das Reinigungsmedium 16 kann zum effektiven Anströmen der Düsenöffnungen 3 und/oder der Austrittskanäle 19 mit einem die Oberflächenspannung reduzierenden Additiv versetzt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0135935 B1 [0002]
- EP 3037357 A1 [0002]