DE102017205531A1 - Verfahren und Einrichtung zum Erzeugen von Routen mit dynamischer Navigationsansage - Google Patents

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Abstract

Die Offenbarung betrifft das Erzeugen von Routen mit dynamischer Navigationsansage, wobei Navigationsrichtungen, durch einen oder mehrere Prozessoren, entlang einer Route zwischen einem Ursprung und einem Ziel erzeugt werden. Es ist für einen Nutzer ein Wechsel von einem Standard-Modus von Navigationsansagen zu einem dynamischen Modus von Navigationsansagen mit vorab einstellbaren dynamischen Navigationsansagen vorgesehen. Wenn der dynamische Navigationsansage-Modus durch den Nutzer aktiviert wurde, so ist vorgesehen, dass ein Aktivierungspunkt oder ein Deaktivierungspunkt auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen bereitgestellt wird, bspw. durch eine Nutzereingabe über eine Ein-/Ausgabeeinheit oder aus einer Datenbank. Navigationsansagen werden entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt aktiviert und ab dem Deaktivierungspunkt deaktiviert. Auf diese Weise ist es möglich, bereits vor Fahrtantritt Umschaltpunkte zur Aktivierung oder Deaktivierung von Sprachansagen zu definieren. Ein Navigationssystem, welches das Verfahren implementiert, muss somit weder den Fahrer noch dessen Ortskenntnisse kennen, da der Fahrer die Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen im Voraus selbst definiert. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass der Fahrer während vergisst, die Aktivierung oder Deaktivierung von Sprachansagen rechtzeitig vorzunehmen.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die Erfindung betrifft das Gebiet der Fahrassistenzsysteme und insbesondere das der Navigationssysteme. Die Erfindung betrifft im Besonderen ein Verfahren und eine Einrichtung zum Erzeugen von Routen mit dynamischer Navigationsansage.
  • TECHNISCHER HINTERGRUND
  • Moderne Fahrzeug-Navigationssysteme können auf Dienste zugreifen, welche aktuelle Verkehrsinformationen oder aktuelle Informationen über den Verkehrsfluss auf einer Straße beeinträchtigende Vorkommnisse für eine Region oder eine geplante Route bereit stellen. Wenn eine längere Route unter Führung durch das Navigationssystem befahren wird, können so Vorkommnisse, die erst nach dem Beginn der Routenführung auftreten und eine Änderung der Route erforderlich machen, bei der Berechnung einer neuen oder alternativen Rest-Route berücksichtigt werden.
  • Der zunehmende Verkehr und die stetig wachsende Zahl der für das Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr zu beachtenden optischen und akustischen Signale - von anderen Verkehrsteilnehmern oder von Fahrerassistenzsystemen des eigenen Fahrzeugs stammend - stellen eine Herausforderung für den jeden Fahrer dar, jeweils augenblicklich relevante Signale wahrzunehmen und weniger relevante Signale zu ignorieren.
  • Insbesondere können Navigationsansagen eines Navigationssystems in Routenabschnitten, in welchem sich der Fahrer auskennt, als störend empfunden werden, zumindest wenn diese nicht auf Vorkommnissen beruhen, welche eine Änderung der Route erforderlich machen. Routenabschnitte, in welchem sich der Fahrer auskennt, sind bspw. die Route zu Beginn einer Fahrt von einem bekannten Ort wie dem eigenen Wohnsitz oder der eigenen Arbeitsstelle. Dies gilt ebenso für den Rückweg. Eine Navigationsansage ist in diesem Bereich nicht notwendig und stört den Fahrer eventuell sogar. Wenn aber ein Bereich erreicht wird, den der Fahrer nicht kennt, dann kann eine Navigationsansage sinnvoll sein. Ein Navigationssystem erkennt diesen Bedarf jedoch in der Regel nicht.
  • Im Stand der Technik sind Lösungen bekannt, die auf einer Erkennung des Fahrers und der Streckenabschnitte, auf denen der Fahrer keine Navigationshinweise benötigt, beruhen, bspw. weil der Fahrer die Streckenabschnitte bereits oft befahren hat. Dort wird keine Ausgabe von Hinweisen vorgenommen.
  • Des Weiteren gibt es Lösungen, die eine manuelle Ausschaltung der Sprachführung vorsehen, wenn diese nicht benötigt und Wiedereinschaltung bei Bedarf, bspw. für eine bestimmte Zeit. Die EP 580 166 B1 offenbart die Möglichkeit eine Sprachansage nach Bedarf an- und auszuschalten, um den Fahrer nicht mit für ihn unnötigen Ansagen zu stören. Hierbei kann ein Umschalten nur jeweils an der aktuellen Position des Fahrzeugs erfolgen. Während der Fahrt kann so leicht vergessen werden, den Ansagemodus zu wechseln.
  • OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Navigationsverfahren mit Navigationsansagen anzugeben, das zuverlässig ist und sicher arbeitet.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch und einem Datenverarbeitungsgerät gemäß dem unabhängigen Vorrichtungsanspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen.
  • Ein Aspekt betrifft das Erzeugen von Routen mit dynamischer Navigationsansage, wobei Navigationsrichtungen, durch einen oder mehrere Prozessoren, entlang einer Route zwischen einem Ursprung und einem Ziel erzeugt werden. Es ist für einen Nutzer ein Wechsel von einem Standard-Modus von Navigationsansagen zu einem dynamischen Modus von Navigationsansagen mit vorab einstellbaren dynamischen Navigationsansagen vorgesehen. Die Modi können vom Fahrer durch eine Menü-Einstellung und/oder einen Knopf an der Head-Unit oder am Lenkrad sowie durch eine Spracheingabe aktiviert werden.
  • Wenn der dynamische Navigationsansage-Modus durch den Nutzer aktiviert wurde, so ist vorgesehen, dass ein Aktivierungspunkt oder ein Deaktivierungspunkt auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen bereitgestellt wird, bspw. durch eine Nutzereingabe über eine Ein-/Ausgabeeinheit wie ein Touchdisplay oder durch eine Spracheingabe wie z.B. Ansagen einschalten ab Autobahneinfahrt“ oder durch Abfragen aus einer Datenbank. Navigationsansagen werden entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt aktiviert und ab dem Deaktivierungspunkt deaktiviert. Auf diese Weise ist es möglich, bereits vor Fahrtantritt Umschaltpunkte zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen zu definieren. Ein Navigationssystem, welches das Verfahren implementiert, muss somit weder den Fahrer noch dessen Ortskenntnisse kennen, da der Fahrer die Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen im Voraus selbst definiert. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass der Fahrer während einer Fahrt vergisst, die Aktivierung oder Deaktivierung von Sprachansagen rechtzeitig vorzunehmen.
  • Das Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt kann das Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route bis zu dem Aktivierungspunkt beinhalten. Der Aktivierungspunkt fungiert somit als Umschaltpunkt zwischen Navigationsführung ohne Navigationsansagen und solcher mit Navigationsansagen.
  • Das Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Deaktivierungspunkt kann das Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route bis zu dem Deaktivierungspunkt beinhalten. Der Deaktivierungspunkt fungiert somit als Umschaltpunkt zwischen Navigationsführung mit Navigationsansagen und solcher ohne Navigationsansagen.
  • Gemäß einem Aspekt können Navigationsansagen entsprechend einem Standard-Navigationsansage-Modus durch den Nutzer aktivierbar oder deaktivierbar sein. Dies kann ebenso wie die Aktivierung oder Deaktivierung des dynamischen Navigationsansage-Modus durch eine Menü Einstellung und/oder einen Knopf an der Head-Unit oder am Lenkrad sowie durch eine Spracheingabe erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass wenn der Nutzer den dynamischen Navigationsansage-Modus deaktiviert, zunächst automatisch in den Standard-Navigationsansage-Modus mit aktivierten Navigationsansagen wie in einem herkömmlichen Navigationssystem gewechselt wird. Die Navigationsansage im Standard-Navigationsansage-Modus können dann durch den Nutzer gänzlich deaktiviert werden.
  • Im dynamischen Navigationsansage-Modus sind wie oben beschrieben zwei Zustände vorgesehen, einen aktivierten Zustand, in welchem Navigationsansagen aktiviert sind und einen deaktivierten Zustand, in welchem Navigationsansagen deaktiviert sind. Nach der Eingabe einer Zieladresse und einer erfolgten Routenplanung kann ein Navigationssystem einem Nutzer zunächst den aktuellen Zustand melden, so dass der Fahrer durch diese Erinnerung die Möglichkeit hat zu reagieren und ggfs. den Zustand zu ändern, falls das erforderlich ist. Befindet sich der dynamische Navigationsansage-Modus bspw. in einem deaktivierten Zustand, in welchem keine Navigationsansagen erfolgen, so kann der Fahrer manuell in den aktivierten Zustand wechseln. Dies kann vom Fahrer durch eine Menü-Einstellung im Display und/oder einen Knopf an der Head-Unit oder am Lenkrad sowie durch eine Spracheingabe erfolgen. Der Fahrer kann auf diese Weise ebenso in den Standard-Navigationsansage-Modus wechseln.
  • Der Nutzer kann nach der Routenplanung eine Stelle auf dem Routenverlauf auswählen, ab der der dynamische Navigationsansage-Modus in den aktivierten Zustand überführt wird, d.h. ab der Navigationsansagen aktiviert sind. Dies kann durch Setzen eines Aktivierungspunktes auf der Route erfolgen. Das Navigationssystem kann ab diesem Zeitpunkt sämtliche Navigationsansagen wie im aktivierten Standard-Navigationsansage-Modus aktivieren. Der Fahrer muss während der Fahrt nicht mehr darauf achten, seine Navigationsansagen zu aktivieren.
  • Der Nutzer kann auch bereits nach der Routenplanung eine Stelle auf dem Routenverlauf auswählen, ab der der dynamische Navigationsansage-Modus in den deaktivierten Zustand überführt wird, d.h. ab der Navigationsansagen deaktiviert sind. Dies kann durch Setzen eines Deaktivierungspunktes auf der Route erfolgen.
  • Das Setzen und Löschen von Aktivierungspunkten und Deaktivierungspunkten auf der Route kann durch eine entsprechende Nutzereingabe auf einem Touchdisplay eines Navigationsgerätes erfolgen. Die gesetzten Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte können auf dem Touchdisplay durch ein entsprechendes Symbol dargestellt werden. Die Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte können entlang der Route verschiebbar sein. Das jeweils entsprechende Symbol kann ein X aufweisen, bei dessen Berührung an entsprechender Stelle auf dem Display ein Aktivierungspunkt oder Deaktivierungspunkt gelöscht wird.
  • Das Setzen von Aktivierungspunkten und Deaktivierungspunkten kann auch über eine entsprechende Nutzereingabe auf dem Touchdisplay durch eine Menüführung erfolgen, bei der ausgewählte Punkte entlang der Route in einer scrollbaren Liste ausgegeben werden.
  • Das Bereitstellen von Aktivierungspunkten oder Deaktivierungspunkten kann auch mittels einer Datenbank erfolgen, in welcher Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte für eine Route aus einer früheren Nutzereingabe hinterlegt sind. Die Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte können in Zusammenhang mit den entsprechenden Routenverlaufsabschnitten gespeichert und bei Planung der gleichen Route oder einen neuen Route, die über die gespeicherte Markierung, d.h. die hinterlegten Aktivierungspunkte oder Deaktivierungspunkte, verläuft, automatisch wiederverwendet werden. Auf diese Weise braucht ein Navigationssystem, welches das Verfahren implementiert, nicht über einen längeren Zeitraum zu lernen, welche Strecken der Fahrer öfter gefahren ist, um daraus eine Ortskundigkeit abzuleiten. Die aus der Datenbank bereitgestellten Aktivierungspunkte oder Deaktivierungspunkte können wiederum im entsprechenden Routenverlaufsabschnitt auf dem Display des Navigationsgeräts dargestellt werden. Diese können durch entsprechende Nutzereingabe geändert, bspw. verschoben oder gelöscht werden.
  • Wird das Navigationssystem bspw. von mehreren Personen genutzt, bei denen sich die Ortskundigkeit unterscheidet, so können auf diese Weise vor der Fahrt anhand der Kartendarstellung Änderungen vom Fahrer vorgenommen werden. Nach der Planung der Route wird die geplante Route inklusive der gespeicherten Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte für Navigationsansagen auf der Karte dargestellt, bspw. symbolisiert durch einen sprechenden Kopf. Der neue Fahrer kann hier eine Änderung an den Aktivierungspunkten und Deaktivierungspunkten vornehmen. Bspw. kann der neue Fahrer sämtliche Aktivierungspunkte löschen, so dass sämtliche Navigationsansagen für die gesamte Route erzeugt werden. Eine aufwendige Nutzererkennung ist somit nicht erforderlich und das Erlernen der Ortskundigkeit für jeden Nutzer durch das Navigationssystem kann entfallen.
  • Diese Einstellungen der Navigationsangaben, d.h. die Aktivierungspunkte und Deaktivierungspunkte, können auch als zusätzliche Parameter zu einer gesamten geplanten Route gespeichert werden. Die Route bekommt somit ein neues Attribut, ähnlich wie „kürzeste“ oder „dynamische“ Route.
  • Erfolgt die Routenführung im deaktivierten Zustand des dynamischen Navigationsansage-Modus, d.h. werden keine Navigationsansagen ausgegeben, und weicht der Fahrer von der Route um mindestens eine vor-definierte Distanz um die gegenwärtige Route ab, bspw. um mehr als 2 km, so kann eine Nutzerabfrage erzeugt werden, ob eine Aktivierung von Navigationsansagen erfolgen soll. Die Navigationsansagen werden bei entsprechender Nutzerrückmeldung aktiviert. Es wird mithin dem Fahrer bzw. Nutzer das Wiedereinschalten der sprachgeführten Routenführung vorgeschlagen. Dieser kann sich daraufhin entscheiden.
  • Gemäß einer Ausgestaltung ist eine Granularität von Navigationsansagen durch eine entsprechende Nutzereingabe einstellbar. Mit Granularität ist hier gemeint, wie grob oder fein Navigationsansagen erfolgen sollen, d.h. mit welchem Detailgrad und wie häufig. Das Verfahren kann über die Granularität so konfiguriert werden, dass selbst bei der Kennzeichnung durch den Nutzer die Navigationsansagen nicht gänzlich deaktiviert werden. Stattdessen werden lediglich grobe Navigationsansagen gemacht, d.h. es wird nicht zu jeder vorgeschlagenen Navigationshandlung eine Navigationsansage gemacht, sondern lediglich Navigationsanweisungen zu bestimmten wichtigen Stellen der Route erzeugt. Bei Erreichung einer Stelle auf der Route, ab der der Fahrer detailliertere Ansagen benötigt, wird automatisch der Standard-Navigationsansage-Modus aktiviert oder es erfolgt eine Aktivierung von Navigationsansagen innerhalb des dynamischen Navigationsansage-Modus.
  • Gemäß einer Ausgestaltung können Navigationsansagen in räumlicher Näher vor-definierter Landmarken erfolgen. Bei den Landmarken kann es sich um kritische Routenpunkte wie wichtige Autobahnkreuzen, Autobahndreiecke oder Autobahnverzweigungen sowie Abfahrten handeln. Als Ausnahme vom deaktivierten Zustand können hier Navigationsansagen dennoch erfolgen, wenn dies vom Nutzer vorher so vorkonfiguriert wurde.
  • Gemäß einer Ausgestaltung können TMC (Traffic Message Channel) Verkehrsmeldungen und Empfehlungen für eine alternative Route unabhängig davon erzeugt werden, ob Navigationsansagen entsprechend einem Standard-Modus oder eine dynamische Navigationsansage durch den Nutzer aktiviert wurden.
  • Gemäß einer Ausgestaltung kann ein akustischer Hinweis und eine Nutzerabfrage, ob eine Aktivierung von Navigationsansagen erfolgen soll, erzeugt werden, wenn eine Abweichung von der Route durch den Nutzer erfolgt ist, die zu mindestens zu einer vor-definierten zusätzlichen Fahrzeit oder zu einer mindestens vor-definierten zusätzlichen Strecke führt. Navigationsansagen werden bei entsprechender Nutzerrückmeldung aktiviert.
  • Ein weiterer Aspekt betrifft ein Datenverarbeitungsgerät mit einem Prozessor eingerichtet zum Erzeugen von ursprünglichen Navigationsrichtungen, entlang einer Route zwischen einem Ursprung und einem Ziel. Das Datenverarbeitungsgerät hat darüber hinaus eine Ein-/Ausgabeeinheit wie ein Touchdisplay zum Bereitstellen eines Aktivierungspunktes oder Deaktivierungspunktes auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen. Der Prozessor ist zudem eingerichtet zum Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt und Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Deaktivierungspunkt, wenn eine dynamische Navigationsansage durch einen Nutzer aktiviert wurde. Bei dem Datenverarbeitungsgerät kann es sich insbesondere um eine Navigationsgerät, ein Navigationssystem, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Notebook handeln.
  • Ein Aspekt betrifft den Austausch von Fahrereinstellungen zwischen verschiedenen Geräten. Hierzu wird zunächst ein Benutzerprofil angelegt und gespeichert, welches Fahrereinstellungen bezüglich Routenabweichungsparameter wie vor-definierte zusätzliche Fahrzeit, vor-definierte zusätzliche Strecke, vor-definierter Bereich um eine Fahrzeugposition sowie Ausnahmen und eingestellte, d.h. gesetzte, Aktivierungs- und Deaktivierungspunkte beinhaltet. Das Benutzerprofil kann zusätzlich außerhalb des Datenverarbeitungsgerätes gespeichert und gepflegt werden. Es kann bspw. in einem vom Benutzer zugänglichen Server (Backend) gespeichert werden. Hat ein Fahrer bspw. Einstellungen in seinem im Fahrzeug fest verbauten Navigationsgerät gemacht, so kann er diese mittels des Servers in seine Smartphone-Navi übernehmen und umgekehrt. Es kann mithin ein Synchronisation verschiedenster Datenverarbeitungseinrichtungen über das Benutzerprofil erfolgen. Somit ist dieses System als kostengünstige Lösung auch für den Einsatz in Multimedia-Einstiegssystemen und in Smartphones geeignet.
  • Die oben beschriebene Lösung kann von mehreren Benutzern auch ohne Nutzererkennung verwendet werden, da eine Visualisierung von Aktivierungs- und Deaktivierungspunkten auf der Karte erfolgt. Die oben beschriebene Lösung beinhaltet eine einfache Methode für das Setzen / Kennzeichnen der Ortskundigkeit. Nutzerprofile können auf mehrere Endgeräte übertragen werden. Grobe Ansage und die Navigationsansagen insbesondere an kritischen Stellen lockern die Stummschaltung auf, wenn diese aktiviert ist.
  • Figurenliste
  • Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf Figuren beschrieben. Es zeigen
    • 1 ein Blockschaltbild eines Navigationssystems;
    • 2 eine schematische Darstellung eines Kartenausschnittes; und
    • 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Karten ausschnittes.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
  • 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Navigationssystems 100 mit einer Navigationseinrichtung 102, einem Server 106 zur Bereitstellung von Echtzeitverkehrsdaten und einem Server zum Abspeichern von Benutzerprofilen, welche über ein Netzwerk 104 miteinander verbunden sind. Bei der Navigationseinrichtung kann es sich um ein im Fahrzeug eingebautes Navigationsgerät, ein Smartphone, ein Tablet oder ein beliebiges Gerät mit Navigationsfunktion handeln. Das Navigationsgerät weist eine Benutzerschnittstelle 126 mit einem Touchdisplay auf. Über das Touchdisplay kann ein Benutzer ein gewünschtes Navigationsziel eingeben. Hierfür kann ein geführtes Menü vorgesehen sein. Das Touchdisplay dient auch zur visuellen Ausgabe von Navigationsrichtungen, bspw. in Form einer Navigationsroute. Das Navigationsgerät 102 enthält darüber hinaus einen Lautsprecher 122 zur Ausgabe von Navigationsanweisungen. Das Navigationsgerät 102 wird durch den Prozessor 120 gesteuert und hat einen Speicher 124 zum Speichern von Kartendaten 130, Navigationsdaten 132 und Echtzeitverkehrsdaten 134 sowie von Benutzerprofilen 138.
  • Die Kartendaten 130 können über das Netzwerk 104, bspw. ein Mobilfunknetzwerk wie LTE, von einem Kartenserver bezogen werden, der hier nicht dargestellt ist oder bereits im Speicher 124 abgelegt sein. Das Navigations- und Kartenmodul 136 berechnet anhand der Kartendaten eine digitale Karte, die auf dem Touchdisplay 126 dargestellt werden kann.
  • Im Navigationsgerät berechnet zudem das Karten- und Navigationsmodul 136 anhand einer vom Benutzer über das Touchdisplay 126 erstellten Zieleingabe und dem vom Benutzer auf dem Display eingestellten Kartenausschnitt, der Position des Fahrzeuges und der Richtung des Fahrzeuges Navigationsdaten 132, welche im Speicher 124 abgelegt werden und von dort zur Anzeige im Display 126 bspw. in Form einer Navigationsroute gebracht werden können. Die Position des Fahrzeuges kann mit einem GPS-Modul und die Richtung des Fahrzeuges mit einem Kreiselkompass bestimmt werden. Alternativ ist es möglich, die Navigationsdaten 132 in einem externen Server zu berechnen, der hier nicht dargestellt ist. Die Navigationsdaten 132 in Form von Navigationsrichtungen können zudem akustische Anweisungen und Hinweise beinhalten, die über akustische Ausgabemittel 122 wie eine Audioschnittstelle oder einen Lautsprecher ausgegeben werden. Die Steuerung der akustischen Ausgabemittel 122 erfolgt über das Steuerungsmodul 128, welches das An- und Ausschalten von akustischen Navigationsansagen steuert.
  • Bei dem Karten- und Navigationsmodul 136 kann es sich um eine separat ausführbare Softwareapplikation oder um ein Plug-In handeln. Die entsprechenden Instruktionen können vorkompiliert sein und direkt durch den Prozessor 120 zur Ausführung gebracht werden. Alternativ können diese von einer anderen Softwareapplikation zur Laufzeit interpretiert werden.
  • 2 zeigt einen Kartenausschnitt 200 mit einer Routenführung zwischen Ursprung 204 und Ziel 206, welche anhand einer Nutzereingabe durch das Karten- und Navigationsmodul 136 erzeugt wurde. Die Navigationsrichtungen 202 der ursprünglichen Routenführung sind mit durchgezogenen Pfeilen dargestellt. Es sei angenommen, dass der Nutzer in der Nähe des Ursprungs 204 und in der Nähe des Ziels 306 Navigationsansagen wünscht. Der Nutzer hat hierzu einen Deaktivierungspunkt 208 zur Deaktivierung von Navigationsansagen in der Nähe des Ursprungs und einen Aktivierungspunkt 210 zur Aktivierung von Navigationsansagen in der Nähe des Ziels 206 gesetzt, so dass zwischen diesen beiden Punkten keine Navigationsansagen erfolgen. Diese Aktivierungs- und Deaktivierungspunkte können durch den Nutzer entlang der Route verschoben oder auch wieder gelöscht werden.
  • Es wird an dieser Stelle auf 1 zurückverwiesen. Die Aktivierungs- und Deaktivierungspunkte können über das Touchdisplay 126 eingeben werden und als Teil eines Benutzerprofils 138 im Speicher 124 hinterlegt werden. Das Steuerungsmodul 128, welches das akustischen Ausgabemittel 122 und mithin das An- und Ausschalten von akustischen Navigationsansagen steuert greift u.a. auf das Benutzerprofil 138 zu. Das Benutzerprofil 138 kann auch Routenabweichungsparameter wie vor-definierte zusätzliche Fahrzeit, vor-definierte zusätzliche Strecke beinhalten, bei deren Überschreitung bei einer Alternativen Route Navigationsansagen automatisch aktiviert sollen. Das Benutzerprofil 138 kann auch eine vor-definierte Mindestdistanz beinhalten, bei deren Abweichung von der gegenwärtige Route einer Nutzeranfrage erzeugt wird, ob Navigationsansagen aktiviert werden sollen. Die Abweichung kann im Karten- und Navigationsmodul 136 oder in einem separaten Modul (nicht dargestellt) berechnet werden.
  • Das Benutzerprofil kann in einer Backendeinrichtung 108 hinterlegt werden. Die Backendeinrichtung 108 ist mit der Navigationseinrichtung 102 über das Netzwerk 104 verbunden. Die Backendeinrichtung 108 weist einen Prozessor zum Steuern einer Datenbank 182 auf, in der Benutzerprofile 184 hinterlegt sind. Das Benutzerprofil 138 eines einzelnen Nutzers kann in der Datenbank 182 gespeichert werden und von der Datenbank 182 bei Bedarf in dasselbe oder ein anderes Datenverarbeitungsgerät übertragen werden.
  • Das Navigationssystem 100 kann zudem einen Echtzeitverkehrsdatenserver 106 aufweisen. Das Navigationsgerät 102 ist über das Netzwerk 104 mit dem Echtzeitverkehrsdatenserver 106 verbunden, um Echtzeitverkehrsdaten wie bspw. Meldungen über Staus oder vorübergehende Straßensperrungen anzufordern. Der Echtzeitverkehrsdatenserver 106 enthält einen Prozessor 160 zum Steuern und zum Abrufen von in der Verkehrsdatenbank 162 abgelegten Echtzeitverkehrsdaten 164. Anhand der Echtzeitverkehrsdaten kann es angezeigt sein, alternative Routen mittels des Karten- und Navigationsmoduls 136 zu berechnen, welches dazu auf die Echtzeitverkehrsdaten 164 zugreift. Das Karten- und Navigationsmodul 136 fordert zu diesem Zweck in regelmäßigen Abständen, bspw. jede Minute, vom Echtzeitverkehrsdatenserver 106 Echtzeitverkehrsdaten 164 an und legt diese im Speicher 124 des Navigationsgerätes 102 als gespeicherte Echtzeitverkehrsdaten 134 ab. Das Karten- und Navigationsmodul 136 analysiert die gespeicherten Echtzeitverkehrsdaten 134 hinsichtlich ihrer Relevanz für eine gegenwärtige Routenführung. Ist bspw. aufgrund einer Strecken- oder Fahrspursperrung die gegenwärtige Routenführung nicht möglich oder würde sich aufgrund eines Staus die verbleibende Fahrzeit erheblich verlängern, so berechnet das Karten- und Navigationsmodul 136 eine alternative Route. Dies ist in 3 dargestellt.
  • 3 zeigt einen im Touchdisplay dargestellten Kartenausschnitt 300 mit einer Routenführung zwischen Ursprung 304 und Ziel 306, welche anhand einer Nutzereingabe durch das Karten- und Navigationsmodul 136 erzeugt wurde. Die Navigationsrichtungen 302 der ursprünglichen Routenführung sind mit durchgezogenen Pfeilen dargestellt. Es sei angenommen, dass der Nutzer in der Nähe des Ursprungs 304 und in der Nähe des Ziels 306 Navigationsansagen wünscht. Der Nutzer hat hierzu einen Deaktivierungspunkt 308 zur Deaktivierung von Navigationsansagen in der Nähe des Ursprungs und einen Aktivierungspunkt 310 zur Aktivierung von Navigationsansagen in der Nähe des Ziels 306 gesetzt, so dass zwischen diesen beiden Punkten keine Navigationsansagen erfolgen. Diese Aktivierungs- und Deaktivierungspunkte können durch den Nutzer entlang der Route verschoben oder auch wieder gelöscht werden.
  • 3 zeigt darüber hinaus eine alternative Routenführung mit alternativen Navigationsrichtungen 312, die mit gestrichelten Pfeilen dargestellt sind. Die alternative Routenführung beginnt am Abzweigungsort 314. Die alternative Routenführung war aufgrund eines Staus auf der ursprünglichen Route angezeigt. Die alternative Route 312 weicht erheblich von der ursprünglichen Route 302 ab. Diese Abweichung wird im Karten- und Navigationsmodul 136 berechnet und führt, da diese eine vor-definierte zusätzliche Fahrzeit überschreitet, zu einer Nutzerabfrage, ob eine Aktivierung von Navigationsansagen erfolgen soll. Es sei angenommen, dass der Fahrer Navigationsansagen ab dem Ort der Abweichung wünscht, da er sich mit alternativen Route 312 nicht auskennt. Die Navigationsansage kann er bspw. durch eine Spracheingabe aktivieren. Daraufhin erscheint das Symbol für aktivierte Navigationsansagen als Aktivierungspunkt 314 am Ort der Abweichung 314 von ursprünglicher und alternativer Route. Diesen Aktivierungspunkt 314 kann der Fahrer bei Bedarf löschen. Alternativ kann der Fahrer von dem dynamischen Navigationsansage-Modus in den Standard-Navigationsansage-Modus wechseln und im Standard-Navigationsansage-Modus Navigationsansagen gänzlich deaktivieren, sobald er dies wünscht.
  • Alternativ zu der Aktivierung von Navigationsansagen ab dem Ort der Abweichung 314 kann der Fahrer auch grobe Navigationsansagen durch eine entsprechendes Menü wählen, deren Detailgrad und Häufigkeit geringer sind als die regulären Navigationsansagen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 580166 B1 [0006]

Claims (15)

  1. Verfahren zum Erzeugen von Routen mit dynamischer Navigationsansage aufweisend: Erzeugen von Navigationsrichtungen, durch einen oder mehrere Prozessoren, entlang einer Route zwischen einem Ursprung und einem Ziel; Bereitstellen eines Aktivierungspunktes oder Deaktivierungspunktes auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen; und Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt und Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Deaktivierungspunkt, wenn ein dynamischer Navigationsansage-Modus durch einen Nutzer aktiviert wurde.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt aufweist: Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route bis zu dem Aktivierungspunkt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Deaktivierungspunkt aufweist: Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route bis zu dem Deaktivierungspunkt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei Navigationsansagen entsprechend einem Standard-Navigationsansage-Modus durch den Nutzer aktivierbar oder deaktivierbar sind.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ferner aufweisend: wenn ein Abweichung durch den Nutzer von der Route um mindestens eine vor-definierte Distanz erfolgt ist: Erzeugen einer Nutzerabfrage, ob eine Aktivierung von Navigationsansagen erfolgen soll, und Aktivieren von Navigationsansagen bei entsprechender Nutzerrückmeldung.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Bereitstellen eines Aktivierungspunktes oder Deaktivierungspunktes auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen durch eine entsprechende Nutzereingabe auf einer Ein-/Ausgabeeinrichtung oder durch Abfrage aus einer Datenbank erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner aufweisend: Darstellen von Aktivierungs- oder Deaktivierungspunkten in einem Kartenausschnitt auf einer Ein-/Ausgabeeinheit, wobei Aktivierungs- oder Deaktivierungspunkte durch entsprechende Nutzereingabe setzbar, verschiebbar und löschbar sind.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die entsprechende Nutzereingabe auf einer Ein-/Ausgabeeinrichtung durch eine Menüführung erfolgt, bei der ausgewählte Punkte entlang der Route in einer scrollbaren Liste ausgegeben werden.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei eine Granularität von Navigationsansagen durch entsprechende Nutzereingabe einstellbar ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Granularität von Navigationsansagen von einem Aktivierungspunkt bis zu einem Endpunkt einstellbar sind.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Verfahren aufweist: Aktivieren von Navigationsansagen entsprechend einem Standard-Modus ab dem Endpunkt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Verfahren aufweist: Aktivieren von Navigationsansagen in räumlicher Nähe vor-definierter Landmarken.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Verfahren aufweist: wenn eine Abweichung von der Route durch den Nutzer erfolgt ist, die zu mindestens einer vor-definierten zusätzlichen Fahrzeit oder zu einer mindestens vor-definierten zusätzlichen Strecke führt: Erzeugen eines akustischen Hinweises und einer Nutzerabfrage, ob eine Aktivierung von Navigationsansagen erfolgen soll; und Aktivieren von Navigationsansagen bei entsprechender Nutzerrückmeldung.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Verfahren aufweist: Erzeugen von TMC Verkehrsmeldungen und Empfehlungen für eine alternative Route unabhängig davon, ob Navigationsansagen entsprechend einem Standard-Modus oder eine dynamische Navigationsansage durch den Nutzer aktiviert wurden.
  15. Datenverarbeitungsgerät aufweisend: Prozessor eingerichtet zum Erzeugen von ursprünglichen Navigationsrichtungen, entlang einer Route zwischen einem Ursprung und einem Ziel; Ein-/Ausgabeeinheit zum Bereitstellen eines Aktivierungspunktes oder Deaktivierungspunktes auf der Route zur Aktivierung oder Deaktivierung von Navigationsansagen; und wobei der Prozessor eingerichtet ist zum Aktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Aktivierungspunkt und Deaktivieren von Navigationsansagen entlang der Route ab dem Deaktivierungspunkt, wenn eine dynamische Navigationsansage durch einen Nutzer aktiviert wurde.
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