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Die Erfindung betrifft einen Sportschuh mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Unter Sportschuhen sollen im Sinne der Erfindung alle Schuhe verstanden werden, welche zur Ausübung einer Sportart oder zur Ausübung von Outdoorbetätigungen im Allgemeinen vorgesehen sind, die im Wesentlichen das Laufen als Bewegungsgrundlage aufweisen. Dazu zählen vor allem Laufschuhe, Fußballschuhe, Kletterschuhe, Wanderschuhe, Golfschuhe oder dergleichen.
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Solche Sportschuhe weisen eine speziell für ihren Verwendungszweck ausgebildete Laufsohle auf, welche neben einer Lauffläche mit einer entsprechenden Profilierung unter Anderem eine speziell ausgelegte Dämpfung aufweist. Dazu werden die Laufsohlen bevorzugt aus einem Elastomer mit definierten elastischen Eigenschaften hergestellt. Die Dämpfung kann durch das gezielte Anordnen von gel- oder luftgefüllten Hohlräumen oder durch eine Kombination von verschiedenen Elastomeren mit unterschiedlichen Elastizitäten über die Laufsohle unterschiedlich ausgebildet sein, so dass der Läufer eine optimale orthopädische Auflage für die Füße während der Laufbewegung hat. Dabei kann die Dämpfung auch speziell auf einen bestimmten Fußtyp oder Laufstil ausgelegt sein.
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Ein Nachteil solcher Sportschuhe ist darin zu sehen, dass sich die Dämpfung bei einer längeren Verwendung verschlechtert. Aus diesem Grunde sollten Sportschuhe und insbesondere Laufschuhe nach einer Laufstrecke von z.B. 2000 km nicht mehr verwendet werden, auch wenn sie optisch und auch vom Material der Sohle und des Oberschuhs noch einen neuwertigen Eindruck machen.
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Da insbesondere Hobbyläufer, die eher unregelmäßig 1 bis 2 Mal im Monat laufen, die insgesamt mit den Sportschuhen zurückgelegte Wegstrecke nicht richtig einschätzen oder wahrnehmen, werden die Sportschuhe von den Hobbyläufern auch dann noch weiter verwendet, wenn der Erfahrungswert der maximalen Laufstrecke weit überschritten ist. Ein weiterer Aspekt ist darin zu sehen, dass moderne Sportschuhe einen erheblichen Kaufpreis haben, so dass die Person die Sportschuhe auch wissentlich eher noch weiter benutzt, als dies ratsam ist, um den Kaufpreis für neue Sportschuhe zu sparen. Ferner verschlechtert sich die Dämpfung kontinuierlich und sehr langsam, so dass der Läufer die Verschlechterung der Dämpfung nicht zwingend wahrnimmt.
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Insgesamt werden Sportschuhe deshalb weit länger als die empfohlene maximale Laufstrecke verwendet, was zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.
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Aus der Druckschrift
US 7 353 770 B2 ist ein Schuh mit einer Laufsohle mit zwei Zonen unterschiedlicher Viskosität bekannt, welche eine optische Erkennbarkeit der Tragedauer des Schuhs ermöglichen.
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Aus der Druckschrift
DE 103 62 030 A1 ist ein Sportschuh bekannt, welcher in seiner Laufsohle Mittel zur Anzeige des Verschleißes aufweist. Die Mittel sind hier an der Oberfläche der Laufsohle angebracht und Summieren die von der Nutzung der Dämpfung freigesetzte Energie.
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Aus der Druckschrift
US 2006 / 0 152 377 A1 ist ein Laufschuh bekannt, welcher in seiner Sohle Kraftsensoren aufweist, welche die in der Sohle wirkenden Kräfte sensieren.
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Aus der Druckschrift
WO 00/ 78 170 A1 ist ein weiterer Schuh bekannt, welcher in seiner Laufsohle eine Sensoreinrichtung aufweist, welche die noch verbleibenden Dämpfungseigenschaften detektiert.
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Aus der Druckschrift
EP 2 675 311 B1 ist ferner ein Laufschuh mit einer Sensoreinrichtung, bei dem die Sensoreinrichtung durch eine spezielle Ausbildung von Leitern und des Gehäuses speziell dazu eingereicht ist, in der Laufsohle angeordnet zu werden und die Bewegungen aufzunehmen.
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Aus der
US 2010 / 0 151 996 A1 ist ein weiterer Schuh mit einem Sensor bekannt, welcher verschiedene Daten ermittelt und dazu eingerichtet ist, diese Daten an ein externes Datenverarbeitungsgerät zu übermitteln.
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Aus der Druckschrift
US 2014 / 0 115 748 A1 ist ferner ein Sportschuh mit verschiedenen übereinander angeordneten Schichten im Fersenbereich bekannt, welche eine unterschiedliche Farbgebung aufweisen, wobei dem Nutzer durch einen Vorschein der innenliegenden Schicht eine Information über das Erreichen der maximalen Lebensdauer zur Kenntnis gebracht wird.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Sportschuh bereitzustellen, bei dem dem Nutzer mit einfachen Mitteln eine Information über das Erreichen einer vorbestimmten Laufleistung des Schuhs zur Kenntnis gebracht wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sportschuh mit den Merkmalen von Schutzanspruch 1 gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Sensoreinrichtung durch eine Deckschicht der Laufsohle abgedeckt sein, deren Dicke verschleißbedingt mit zunehmender Laufstrecke abnimmt, wobei die Sensoreinrichtung in diesem Fall dazu eingerichtet ist, bei einem Unterschreiten einer vorbestimmten Dicke der Deckschicht ein Signal zu erzeugen. Dadurch kann eine sehr einfache Sensoreinrichtung verwendet werden, welche ein einfaches Warnsignal erzeugt, wenn die vorbestimmte Dicke der Deckschicht unterschritten ist. Die Deckschicht ist in diesem Fall in ihrer Verschleißbeständigkeit so bemessen, dass die Dicke dann unterschritten wird, wenn die vorbestimmte Laufstrecke überschritten wird. Die Deckschicht schützt die Sensoreinrichtung praktisch, bis sie aufgrund des Verschleißes eine bestimmte Dicke unterschreitet.
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Dabei ist die Einrichtung bevorzugt in einem Fersenbereich oder einem Fußballenbereich der Laufsohle angeordnet. Der Fersenbereich und der Fußballenbereich sind die Bereiche, welche während der Laufbewegung bzw. der sportlichen Betätigung im Allgemeinen der höchsten Belastung ausgesetzt sind, so dass das von der Einrichtung vermittelte Signal durch die vorgeschlagene Anordnung am deutlichsten ist.
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Dabei kann die Einrichtung besonders kostengünstig verwirklicht werden, indem sie durch eine Opferfläche in einer Lauffläche der Laufsohle gebildet ist, welche eine geringere Verschleißbeständigkeit als die Lauffläche aufweist. Die Opferfläche ist Teil der Lauffläche, mit welcher die Laufsohle auf dem Untergrund abrollt. Da das Abrollen und der damit verbundene Verschleiß in unmittelbarem Zusammenhang mit der zurückgelegten Laufstrecke steht, kann der Läufer darauf schließen, dass die empfohlene maximale Laufstrecke überschritten ist, wenn die Opferfläche in der Lauffläche verschlissen ist. Dies kann der Läufer sowohl durch Betrachten der Laufsohle selbst als auch durch den sich dadurch verändernden Abdruck in einem weichen Untergrund des Laufbodens erkennen. Dabei kann die Opferfläche zusätzlich farblich abgesetzt sein, so dass der Verschleiß auch optisch anhand des sich verändernden Farbeindruckes verbessert erkannt werden kann. Ferner kann die Opferfläche auch bewusst unterschiedliche Schichten mit einer unterschiedlichen Farbgebung aufweisen, so dass der Verschleiß und die damit zusammenhängende Laufstrecke anhand der sich verändernden Farbe der Lauffläche im Bereich der Opferfläche erkannt werden kann. So können z.B. auch verschiedene Verschleißzustände anhand unterschiedlicher Farben kenntlich gemacht werden, so dass der Läufer bereits vor dem Erreichen der vorbestimmten maximalen Laufstrecke durch eine Veränderung der Farbe auf die demnächst zu erwartende Überschreitung vorgewarnt wird. Bei der vorgeschlagenen Weiterentwicklung wird angenommen, dass der Verschleiß der Lauffläche in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der sich verschlechternden Dämpfung steht.
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Dabei kann die Opferfläche auch bewusst so gestaltet sein, dass sie nicht über die Lauffläche der Laufsohle hinaussteht, so dass das Laufempfinden durch die Opferfläche nicht verändert wird. Ferner kann die Opferfläche auch bewusst vertieft ausgebildet sein, so dass sie erst dann verschlissen wird, wenn die übrige Lauffläche aufgrund eines gewissen Anfangsverschleisses heruntergelaufen ist. Die durch die Opferfläche verwirklichte Einrichtung zur optischen Anzeige wird dann erst dann verschlissen, wenn eine definierte Laufstrecke zurückgelegt ist, dann aber aufgrund ihrer geringeren Verschleißbeständigkeit wesentlich schneller.
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Alternativ kann die Opferfläche aber auch über die Lauffläche hinausstehen und damit von Beginn an einer erhöhten Belastung und einem damit verbundenen Verschleiß ausgesetzt werden, so dass der Verschleiß bereits von Beginn der Verwendung des Sportschuhs an erkannt werden kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Opferfläche auch durch ein sich von der übrigen Laufsohle optisch unterscheidendes Symbol und/oder Stempel gebildet ist. Anhand der Gestaltung der Opferfläche als Symbol nimmt der Nutzer die Opferfläche intensiver war, wobei dem Nutzer bei dem verschleißbedingten Verschwinden des Symbols signalisiert wird, dass die vorbestimmte Laufstrecke überschritten ist. Ferner kann die Opferfläche auch durch einen Stempel gebildet sein, welcher dem Nutzer des Laufschuhs beim Laufen im Sand durch den Fußabdruck optisch signalisiert, dass die vorbestimmte Laufstrecke noch nicht überschritten ist. Als Stempel können zum Beispiel Firmenlogos oder andere Formen mit einem Informationsgehalt verwendet werden. Alternativ können auch formschöne Strukturen oder Symbole des täglichen Lebens wie z.B. ein lächelndes Gesicht verwendet werden. Dabei kann die Opferfläche auch so gestaltet werden, dass sich der Stempelabdruck bei dem Überschreiten der vorbestimmten Laufstrecke ändert z.B. in ein nicht mehr lächelndes Gesicht.
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Dabei kann die Opferfläche besonders einfach hergestellt werden, indem die Opferfläche und die Laufsohle durch unterschiedliche Elastomerwerkstoffe gebildet sind. Dadurch kann die Laufsohle mit der Opferfläche in einem zweistufigen Herstellungsprozess der Laufsohle hergestellt werden, ohne dass die Laufsohle dazu der Herstellungsform entnommen werden muss.
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Weiter kann in dem Sportschuh eine mit der Sensoreinrichtung verbundene Speichereinrichtung vorgesehen sein, in der die von der Sensoreinrichtung ermittelten Daten gespeichert werden. Die Speicherung der Daten ermöglicht eine langfristige Speicherung der Daten, wodurch anschließend eine Analyse des Laufes bzw. der sportlichen Betätigung ermöglicht wird. Ferner können auf der Speichereinrichtung auch weitere nutzer- oder schuhspezifische Daten abgelegt sein.
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Dabei kann die Speichereinrichtung auch bevorzugt durch einen Wechseldatenträger gebildet sein. Solche Wechseldatenträger können z.B. eine SD-Karte oder Micro-SD-Karte sein, welche dem Sportschuh entnommen und in einem externen Lesegerät ausgelesen werden können. Dazu kann in der Laufsohle bevorzugt ein seitlich der Laufsohle zugängliches Einschubfach vorgesehen sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzelnen Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 einen Sportschuh mit einer Laufsohle und einem Oberschuh; und
- 2 die Laufsohle des Sportschuhs von unten.
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In der 1 ist der grundsätzlich als bekannt anzusehende Grundaufbau eines Sportschuhs 1 mit einem Oberschuh 2 und einer Laufsohle 3 zu erkennen. Der Oberschuh 3 weist einen den Fuß umfassenden Schaft mit einer Spanneinrichtung 5 in Form von z.B. elastischen Bändern oder auch Schnürsenkeln auf.
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Die Laufsohle 3 ist fest mit dem Oberschuh 2 verbunden und kann in einen Fersenbereich 8, einen Fußballenbereich 6 und einen Mittenfußbereich 7 unterteilt werden, wobei der Mittenfußbereich 7 so geformt sein kann, dass das Fußgewölbe des darin gehaltenen Fußes unterstützt wird.
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In der 2 ist die erfindungsgemäß weiterentwickelte Laufsohle 3 des Sportschuhs 1 in Sicht von unten zu erkennen. Die Laufsohle 3 weist eine Lauffläche 10 mit einer Profilierung 9 in Form von Vertiefungen 9 auf, welche den Grip des Sportschuhs 1 auf dem Laufuntergrund erhöhen. Ferner ist in der Laufsohle 3 erfindungsgemäß eine Einrichtung 11 vorgesehen, welche die zurückgelegte Laufstrecke mit dem Sportschuh 1 signalisiert. Die Einrichtung 11 ist bewusst in dem Fußballenbereich 6 der Laufsohle 3 angeordnet, welche beim Laufen während der Vortriebsbewegung der größten Belastung unterliegt.
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Die Einrichtung 11 kann gemäß einer ersten Alternative in Form einer Opferfläche 12 gebildet sein, welche in Form eines Stempels von einer vertieften Grundfläche 13 der Lauffläche 10 vorsteht. Die Opferfläche 12 kann dabei in der Höhe so bemessen sein, dass sie bewusst über die Lauffläche 10 vorsteht und damit einem erhöhten Verschleiß unterliegt. Ferner kann die Opferfläche 12 aber bewusst auch so in der Höhe bemessen sein, dass sie nicht über die Lauffläche 10 hinaussteht und dadurch erst nach einer vorbestimmten Laufstrecke beginnt zu verschleißen. Die Opferfläche 12 ist hier als ein Stempel mit einer Symbolform ausgebildet, so dass sie in dem Fußabdruck beim Laufen auf Sand leicht zu erkennen ist. Ist die Opferfläche 12 verschlissen und die vorbestimmte Laufstrecke überschritten, so kann der Läufer dies sehr einfach daran erkennen, dass das Symbol in dem Fußabdruck nicht mehr zu erkennen ist. Die Opferfläche 12 ist hier durch einen Werkstoff gebildet, welcher bewusst eine geringere Verschleißbeständigkeit als die Lauffläche 10 aufweist, so dass sie bewusst schneller verschleißt. Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung liegt darin, dass das Überschreiten der vorbestimmten Laufstrecke erkennbar ist, bevor die Lauffläche 10 als solches verschlissen ist, welches bei herkömmlichen Sportschuhen 1 dazu führen würde, dass der Läufer die Sportschuhe 1 trotz des Überschreitens der vorbestimmten Laufstrecke weiter verwendet.
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Gemäß einer zweiten Alternative kann die Einrichtung 11 auch durch eine Sensoreinrichtung 14 gebildet sein, welche durch eine Deckschicht zur Lauffläche 10 hin abgedeckt ist. Die Sensoreinrichtung 14 ermöglicht eine Erzeugung eines datentechnisch weiter verwertbaren objektiven laufstreckenbezogenen Signals, so dass die zurückgelegte Laufstrecke z.B. auch mittels einer externen Auswerteeinrichtung analysiert werden kann. Dabei können neben der zurückgelegten Laufstrecke auch weitere Daten ermittelt und weiter verwendet werden, wie z.B. Belastungskurven, den Laufstil repräsentierende Daten oder auch Daten der Laufstrecke. Solche Daten können z.B. für die Verbesserung des Trainings von professionellen Sportlern verwendet werden. Die Daten können dabei bevorzugt drahtlos und dabei auch online während des Trainings erfasst und weiter verarbeitet werden. Dies ermöglicht außerdem eine zusätzliche Informationsquelle während des Wettkampfes.
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Ferner können die Daten auch für Hobbysportler auf ein Smartphone übertragen werden, welche neben dem Verschleißzustand des Sportschuhs 1 auch einen Rückschluss auf die zurückgelegte Laufstrecke ermöglichen. Ferner kann dem Sportler dadurch auch ein aktives Warnsignal vermittelt werden, dass der Sportschuh 1 die vorbestimmte Laufstrecke überschritten hat, und der Kauf von neuen Sportschuhen erforderlich ist.
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Ferner ist eine Speichereinrichtung 15 in Form eines Wechseldatenträgers vorgesehen, welcher in einem seitlich der Laufsohle 3 zugänglichen Einschubfach 16 aufnehmbar und darüber mit der Signaleinrichtung 14 datentechnisch verbunden ist. In der Speichereinrichtung 15 können die von der Sensoreinrichtung 14 ermittelten Daten zwischengespeichert werden. Ferner können in der Speichereinrichtung 14 auch weitere Daten wie z.B. die Länge der Laufstrecke gespeichert sein, welche sich der Läufer zum Ziel vorgenommen hat. Das Einschubfach 16 ist bevorzugt seitlich zugänglich und kann mittels einer Verschlusseinrichtung zum Schutze des Wechseldatenträgers 14 verschlossen werden.