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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Motor-Getriebeanordnung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, bevorzugt für ein Hybridfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine und einer elektrischen Maschine, besonders bevorzugt für ein Kraftfahrzeug, das rein elektrisch durch eine elektrische Maschine als Motor betrieben wird (BOEV-battery only electric drive vehicle).
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Die Motor-Getriebeanordnung umfasst zumindest eine elektrische Maschine zur Erzeugung eines Drehmoments, wobei ein Rotor der elektrischen Maschine mit einer Antriebswelle drehmomentübertragend verbunden ist. Die Antriebswelle erstreckt sich durch den Rotor der elektrischen Maschine entlang einer axialen Richtung. Weiter umfasst die Motor-Getriebeanordnung ein Getriebe mit einer Eingangswelle, einer Ausgangswelle und einer zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle angeordneten Übersetzung. Die Motor-Getriebeanordnung umfasst zumindest noch eine Übertragungswelle, wobei sich die Übertragungswelle ausgehend von einer drehmomentübertragenden Verbindung von Ausgangswelle und Übertragungswelle an einer ersten Seite der elektrischen Maschine entlang der axialen Richtung zumindest durch die Antriebswelle hindurch zu einer zweiten Seite der elektrischen Maschine erstreckt.
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Derartige Motor-Getriebeanordnungen sind bekannt. Dabei wird zumindest die Übertragungswelle auf beiden Seiten der elektrischen Maschine gelagert. Schmiermittel (z. B. ein Öl oder allgemein ein Fluid) zum Schmieren und ggf. Kühlen zumindest der Lagerstellen kann über die Lagerstellen bereitgestellt und ggf. entlang der Übertragungswelle in den Zwischenraum zwischen Übertragungswelle und Antriebswelle (vorsätzlich) geführt werden oder eindringen. Insbesondere kann das Schmiermittel von der einen Seite der elektrischen Maschine entlang der Übertragungswelle hin zu der anderen Seite zur Schmierung und ggf. Kühlung zumindest einer weiteren Lagerstelle etc. gefördert bzw. geleitet werden.
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Gerade bei Asynchronmaschinen (ASM) kann sich der Rotor der elektrischen Maschine auf hohe Temperaturen aufheizen. Aus diesem Grund kann eine Fluidkühlung (Wasser, Öl, etc.) der Rotorwelle vorgesehen sein. Bei einem koaxialen Design einer vorstehend beschriebenen Motor-Getriebeanordnung ist eine derartige Kühlung jedoch konstruktiv nicht umsetzbar.
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Gerade bei einem koaxialen Design einer Motor-Getriebeanordnung ist also sicherzustellen, dass eine Überhitzung eines Schmiermittels nicht eintritt.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die im Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lösen. Es soll insbesondere eine Motor-Getriebeanordnung vorgeschlagen werden, bei der eine Überhitzung eines Schmiermittels verhindert werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Motor-Getriebeanordnung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Es wird eine Motor-Getriebeanordnung vorgeschlagen, die zumindest
- - eine elektrische Maschine zur Erzeugung eines Drehmoments mit einer Antriebswelle, die sich durch einen Rotor der elektrischen Maschine entlang einer axialen Richtung erstreckt;
- - ein Getriebe mit einer Eingangswelle, einer Ausgangswelle und einer zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle angeordneten Übersetzung; sowie
- - eine Übertragungswelle, die sich ausgehend von einer drehmomentübertragenden Verbindung von Ausgangswelle und Übertragungswelle an einer ersten Seite der elektrischen Maschine entlang der axialen Richtung zumindest durch die Antriebswelle hindurch zu einer zweiten Seite der elektrischen Maschine erstreckt;
umfasst.
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Zum Schutz vor einer unzulässigen Überhitzung eines Schmiermittels in einem Bereich, der in einer radialen Richtung innerhalb des Rotors und (entlang der axialen Richtung) zwischen der ersten Seite und der zweiten Seite angeordnet ist, liegt zumindest eine der beiden folgenden Ausgestaltungen vor:
- 1) in dem Bereich liegt zumindest eine schmiermittelfreie Kammer zwischen der Antriebswelle und einer mit Schmiermittel beaufschlagten Umgebung der Übertragungswelle als thermische Isolierung vor;
oder
- 2) der Bereich ist über eine (zumindest) an der ersten Seite angeordnete Dichtungsanordnung gegenüber dem außerhalb des Bereichs vorliegenden Schmiermittel abdichtbar.
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Das Getriebe ist bevorzugt als Planetengetriebe ausgeführt, wobei die Eingangswelle z. B. ein Sonnenrad des Planetengetriebes bilden kann. Insbesondere kann ein Differentialkorb eines Differentials einen Planetenträger bzw. den Steg des Planetengetriebes bilden, wobei ein feststehendes Hohlrad mit einem Getriebegehäuse verbunden ist.
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Die drehmomentübertragende Verbindung von Ausgangswelle und Übertragungswelle kann eine unmittelbare (und drehfeste) Verbindung von Ausgangswelle und Übertragungswelle umfassen. Insbesondere ist die Übertragungswelle über ein Differential mit der Ausgangswelle verbunden bzw. bildet die Ausgangswelle ein Teil des Differentials.
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Ein von der elektrischen Maschine erzeugtes Antriebsdrehmoment wird insbesondere ausgehend von dem Rotor auf die Antriebswelle, dann auf die Eingangswelle und über das Getriebe auf die Ausgangswelle übertragen. Über die Ausgangswelle wird das Antriebsdrehmoment insbesondere zumindest teilweise auf die Übertragungswelle übertragen.
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Insbesondere wird in einer ersten Ausgestaltung vorgeschlagen, dass eine schmiermittelfreie Kammer als thermische Isolierung vorgesehen ist. Dabei kann ein Schmiermittel weiterhin entlang der Übertragungswelle, aber dann zwischen Übertragungswelle und Kammer, vorliegen. Infolge der Kammer kann die Übertragung von Wärmeenergie hin zur Übertragungswelle soweit gemindert werden, dass eine Überhitzung des Schmiermittels verhindert wird.
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Insbesondere erstreckt sich die schmiermittelfreie Kammer koaxial zu Antriebswelle und Übertragungswelle.
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Bevorzugt ist die schmiermittelfreie Kammer mit einem Isolationsmittel (Luft, Vakuum, einem isolierendem Gas) gefüllt, wobei das Isolationsmittel eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 0,1 W/(mK) [Watt/(Meter x Kelvin)], insbesondere von weniger als 0,05 W/(mK), bevorzugt von weniger als 0,01 W/(mK), aufweist.
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Insbesondere erstreckt sich die schmiermittelfreie Kammer (zumindest auf einer Seite, bevorzugt auf beiden Seiten) entlang der axialen Richtung zumindest über den Rotor hinaus. Bevorzugt weist die schmiermittelfreie Kammer eine größere Erstreckung entlang der axialen Richtung auf als der Rotor.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die schmiermittelfreie Kammer durch eine Hülse gebildet, die zwischen der Antriebswelle und Übertragungswelle angeordnet ist.
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Bevorzugt ist die Hülse mit der Antriebswelle drehfest verbunden.
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Insbesondere dichtet die Hülse die Kammer, insbesondere zusammen mit der Antriebswelle, fluiddicht ab.
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Insbesondere wird in einer zweiten Ausgestaltung vorgeschlagen, dass der Bereich über eine (zumindest) an der ersten Seite angeordnete Dichtungsanordnung gegenüber dem außerhalb des Bereichs vorliegenden Schmiermittel abdichtbar ist.
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Es kann auch an der zweiten Seite eine (andere/weitere) Dichtungsanordnung vorgesehen sein, so dass ein Eindringen eines Schmiermittels in den Bereich verhindert wird.
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Bevorzugt ist die Eingangswelle koaxial zur Antriebswelle und zur Ausgangswelle angeordnet, wobei eine erste Dichtung der Dichtungsanordnung zwischen der Eingangswelle und der Ausgangswelle angeordnet ist.
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Insbesondere ist die erste Dichtung mit der Ausgangswelle drehfest verbunden, wobei eine Dichtfläche zwischen einer Dichtlippe der ersten Dichtung und der Eingangswelle gebildet ist.
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Insbesondere ist die Ausgangswelle ein Differentialkorb eines Differentials.
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Insbesondere umfasst ein Differential neben dem Differentialkorb mindestens ein Ausgleichsrad (bevorzugt zwei) sowie ein (bevorzugt einzelnes) Übertragungswellenrad. Über das mindestens eine Ausgleichsrad kann ein Antriebsdrehmoment zumindest teilweise auf das Übertragungswellenrad übertragen werden. Insbesondere umfasst das Differential zusätzlich ein weiteres (Übertragungs-)Wellenrad, so dass das Antriebsdrehmoment zumindest teilweise über das mindestens eine Ausgleichsrad (ggf. auch) auf das weitere Wellenrad übertragbar ist.
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Insbesondere ist zwischen dem Übertragungswellenrad und dem Differentialkorb ein Gleitlager vorgesehen, durch das in der axialen Richtung wirkende Kräfte und ggf. auch in der radialen Richtung wirkende Kräfte abgestützt werden können.
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Insbesondere ist das Differential einer Achse eines Kraftfahrzeuges zugeordnet, so dass über das Differential das Antriebsdrehmoment der elektrischen Maschine auf zwei Räder der Achse (jeweils eins auf jeder Seite der Motor-Getriebeanordnung) übertragen werden kann.
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Insbesondere weist das Differential zusätzlich mindestens ein Ausgleichsrad und ein Übertragungswellenrad auf, wobei das Übertragungswellenrad koaxial zu der Übertragungswelle angeordnet und damit drehfest verbunden ist, wobei das Übertragungswellenrad über das Ausgleichsrad von dem Differentialkorb antreibbar ist; wobei eine zweite Dichtung der Dichtungsanordnung zwischen der Ausgangswelle und dem Übertragungswellenrad angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist insbesondere, dass die Dichtlippe der ersten Dichtung nur über eine Differenzdrehzahl zwischen Ausgangswelle und Eingangswelle beaufschlagt wird. Diese Differenzdrehzahl entspricht im Wesentlichen der Übersetzung des Getriebes (ggf. beeinflusst durch die unterschiedliche Drehzahl der über das Differential verbundenen Wellen, also Übertragungswellenrad und weiteres (Über-tragungs-)Wellenrad).
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Insbesondere ist die zweite Dichtung mit der Ausgangswelle drehfest verbunden, wobei eine Dichtfläche zwischen einer Dichtlippe der zweiten Dichtung und dem Übertragungswellenrad gebildet ist.
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Vorteilhaft ist dabei insbesondere, dass die Dichtlippe der zweiten Dichtung nur über eine Differenzdrehzahl zwischen Ausgangswelle und Übertragungswellenrad beaufschlagt wird. Diese Differenzdrehzahl geht insbesondere ausschließlich auf die unterschiedliche Drehzahl der über das Differential verbundenen Wellen, also Übertragungswellenrad und weiteres (Übertragungs-)Wellenrad, zurück.
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Bevorzugt ist zumindest die erste Dichtung oder die zweite Dichtung (bevorzugt beide) als Radialwellendichtring ausgeführt.
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Insbesondere ist eine dritte Dichtung der Dichtungsanordnung zwischen der Übertragungswelle und dem Übertragungswellenrad angeordnet. Hier liegt insbesondere keine Differenzdrehzahl zwischen Übertragungswelle und Übertragungswellenrad vor.
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Insbesondere ist die dritte Dichtung ein O-Ring, der insbesondere in einer Nut der Übertragungswelle angeordnet ist.
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Insbesondere ist eine vierte Dichtung zwischen der Antriebswelle und der Eingangswelle angeordnet. Hier liegt insbesondere keine Differenzdrehzahl zwischen Antriebswelle und Eingangswelle vor.
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Über die Dichtungsanordnung kann zumindest an der ersten Seite verhindert werden, dass ein Schmiermittel ausgehend von dem Getriebe oder dem Differential über die Übertragungswelle (ggf. auch über die Eingangswelle) hin zum Bereich vordringen kann. Weiter ermöglicht die Dichtungsanordnung eine Montage der beschriebenen Komponenten, bei der eine Beschädigung der Dichtungen infolge des Montagevorgangs verhindert werden kann.
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Es wird weiter ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, das die beschriebene Motor-Getriebeanordnung umfasst.
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Die Ausführungen zu der Motor-Getriebeanordnung gelten gleichermaßen für das Kraftfahrzeug und umgekehrt.
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Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“, ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung und/oder Figuren zu kombinieren. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Gegenstände, so dass ggf. Erläuterungen aus anderen Figuren ergänzend herangezogen werden können. Es zeigen schematisch:
- 1: ein Kraftfahrzeug mit einer Motor-Getriebeanordnung zum Antrieb einer Achse des Kraftfahrzeugs;
- 2: ein Detail der Motor-Getriebeanordnung nach 1 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 3: eine erste Ausführungsvariante einer Motor-Getriebeanordnung in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 4: ein Detail der 3 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 5: die Antriebswelle der Motor-Getriebeanordnung nach 3 und 4 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 6: ein Detail der 5;
- 7: ein Detail der 1; und
- 8: eine zweite Ausführungsvariante einer Motor-Getriebeanordnung in einer Seitenansicht im Schnitt.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 34 mit einer Motor-Getriebeanordnung 1, die eine elektrische Maschine 2 zur Erzeugung eines Drehmoments aufweist. 2 zeigt ein Detail der Motor-Getriebeanordnung 1 nach 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. Die 1 und 2 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben.
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Ein Rotor 4 der elektrischen Maschine 2 ist mit einer Antriebswelle 3 drehmomentübertragend verbunden. Die Antriebswelle 3 erstreckt sich durch den Rotor 4 der elektrischen Maschine 2 entlang einer axialen Richtung 5. Weiter umfasst die Motor-Getriebeanordnung 1 ein Getriebe 6 mit einer Eingangswelle 7, einer Ausgangswelle 8 und einer zwischen Eingangswelle 7 und Ausgangswelle 8 angeordneten Übersetzung 9 des Getriebes 6. Die Motor-Getriebeanordnung 1 umfasst weiterhin eine Übertragungswelle 10, wobei sich die Übertragungswelle 10 ausgehend von einer drehmomentübertragenden Verbindung von Ausgangswelle 8 und Übertragungswelle 10 an einer ersten Seite 11 der elektrischen Maschine 2 entlang der axialen Richtung 5 durch die Antriebswelle 3 hindurch zu einer zweiten Seite 12 der elektrischen Maschine 2 erstreckt.
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Die Übertragungswelle 10 ist auf beiden Seiten 11, 12 der elektrischen Maschine 2 gelagert, auf der ersten Seite 11 über ein Gleitlager 32, auf der zweiten Seite über ein erstes Lager 33. Schmiermittel 13 (z. B. ein Öl oder allgemein ein Fluid) zum Schmieren und ggf. Kühlen der Lagerstellen kann über die Lagerstellen bereitgestellt und entlang der Übertragungswelle 10 in den Zwischenraum zwischen Übertragungswelle 10 und Antriebswelle 3 geführt werden oder eindringen. Das Schmiermittel 13 kann von der zweiten Seite 12 der elektrischen Maschine 2 entlang der Übertragungswelle 10 hin zu der ersten Seite 11 zur Schmierung und ggf. Kühlung zumindest einer weiteren Lagerstelle etc. gefördert bzw. geleitet werden.
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Das Getriebe 6 ist als Planetengetriebe ausgeführt, wobei die Eingangswelle 7 ein Sonnenrad des Planetengetriebes bildet. Ein Differentialkorb 22 eines Differentials 23 bildet einen Planetenträger bzw. den Steg des Planetengetriebes, an dem zumindest ein Planetenrad 29 angeordnet ist, wobei ein feststehendes Hohlrad 30 mit einem Getriebegehäuse des Getriebes 6 verbunden ist.
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Die drehmomentübertragende Verbindung von Ausgangswelle 8 und Übertragungswelle 10 erfolgt über ein Differential 23, wobei die Ausgangswelle 8 den Differentialkorb 22 des Differentials 23 bildet.
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Ein von der elektrischen Maschine 2 erzeugtes Antriebsdrehmoment wird ausgehend von dem Rotor 4 auf die Antriebswelle 3, dann auf die Eingangswelle 7 und über das Getriebe 6 auf die Ausgangswelle 8 übertragen. Über die Ausgangswelle 8 wird das Antriebsdrehmoment zumindest teilweise auf die Übertragungswelle 10 übertragen.
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Das Differential 23 ist einer Achse 35 eines Kraftfahrzeuges 34 zugeordnet, so dass über das Differential 23 das Antriebsdrehmoment der elektrischen Maschine 2 über Gleichlaufdrehgelenke 31 auf zwei Räder der Achse 35 (jeweils eins auf jeder Seite 11, 12 der Motor-Getriebeanordnung 1) übertragen werden kann.
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3 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer Motor-Getriebeanordnung 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. 4 zeigt ein Detail der 3 in einer Seitenansicht im Schnitt. 5 zeigt die Antriebswelle 3 der Motor-Getriebeanordnung 1 nach 3 und 4 in einer Seitenansicht im Schnitt. 6 zeigt ein Detail der 5. Die 3 bis 6 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Auf die Ausführungen zu 1 und 2 wird verwiesen.
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Zum Schutz vor einer unzulässigen Überhitzung eines Schmiermittels 13 in einem Bereich 14, der in einer radialen Richtung 15 innerhalb des Rotors 4 und (entlang der axialen Richtung 5) zwischen der ersten Seite 11 und der zweiten Seite 12 angeordnet ist, liegt in dem Bereich 14 eine schmiermittelfreie Kammer 16 zwischen der Antriebswelle 3 und einer mit Schmiermittel 13 beaufschlagten Umgebung 17 der Übertragungswelle 10 als thermische Isolierung vor.
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Eine schmiermittelfreie Kammer 16 ist als thermische Isolierung vorgesehen. Dabei kann ein Schmiermittel 13 weiterhin entlang der Übertragungswelle 10, aber dann zwischen Übertragungswelle 10 und Kammer 16, vorliegen. Infolge der Kammer 16 kann die Übertragung von Wärmeenergie hin zur Übertragungswelle 10 soweit gemindert werden, dass eine Überhitzung des Schmiermittels 13 verhindert wird.
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Die schmiermittelfreie Kammer 16 erstreckt sich koaxial zu Antriebswelle 3 und Übertragungswelle 10. Die schmiermittelfreie Kammer 16 kann mit einem Isolationsmittel 19 (Luft, Vakuum, einem isolierenden Gas) gefüllt sein.
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Die schmiermittelfreie Kammer 16 erstreckt sich auf beiden Seiten 11, 12 entlang der axialen Richtung 5 über den Rotor 4 hinaus. Die schmiermittelfreie Kammer 16 weist eine größere Erstreckung entlang der axialen Richtung 5 auf als der Rotor 4. Die schmiermittelfreie Kammer 16 ist durch eine Hülse 20 gebildet, die zwischen der Antriebswelle 3 und der Übertragungswelle 10 angeordnet ist. Die Hülse 20 ist mit der Antriebswelle 3 drehfest verbunden. Die Hülse 20 dichtet die Kammer 16 zusammen mit der Antriebswelle 3 fluiddicht ab.
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7 zeigt ein Detail der 1. 8 zeigt eine zweite Ausführungsvariante einer Motor-Getriebeanordnung 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. Die 7 und 8 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Auf die Ausführungen zu 1 und 2 wird verwiesen.
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8 zeigt eine Dichtungsanordnung 18 für die Motor-Getriebeanordnung 1 gemäß 1, 2, und 7. Zum Schutz vor einer unzulässigen Überhitzung eines Schmiermittels 13 in einem Bereich 14, der in einer radialen Richtung 15 innerhalb des Rotors 4 und entlang der axialen Richtung 5 zwischen der ersten Seite 11 und der zweiten Seite 12 angeordnet ist, ist der Bereich 14 über eine an der ersten Seite 11 angeordnete Dichtungsanordnung 18 gegenüber dem außerhalb des Bereichs 14 vorliegenden Schmiermittel 13 abdichtbar.
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Die Eingangswelle 7 ist koaxial zur Antriebswelle 3 und zur Ausgangswelle 8 angeordnet, wobei eine erste Dichtung 21 der Dichtungsanordnung 18 zwischen der Eingangswelle 7 und der Ausgangswelle 8 angeordnet ist. Die erste Dichtung 21 ist mit der Ausgangswelle 8 drehfest verbunden, wobei eine Dichtfläche zwischen einer Dichtlippe der ersten Dichtung 21 und der Eingangswelle 7 gebildet ist.
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Die Ausgangswelle 8 ist ein Differentialkorb 22 eines Differentials 23. Das Differential 23 umfasst neben dem Differentialkorb 22 zumindest zwei Ausgleichsräder 24 sowie ein Übertragungswellenrad 25. Über die Ausgleichsräder 24 kann ein Antriebsdrehmoment zumindest teilweise auf das Übertragungswellenrad 25 übertragen werden. Das Differential 23 umfasst zusätzlich ein weiteres Wellenrad, so dass das Antriebsdrehmoment zumindest teilweise über die Ausgleichsräder 24 auch auf das weitere Wellenrad übertragbar ist.
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Zwischen dem Übertragungswellenrad 25 und dem Differentialkorb 23 ist ein Gleitlager 32 vorgesehen, durch das in der axialen Richtung 5 wirkende Kräfte und auch in der radialen Richtung 15 wirkende Kräfte abgestützt werden können.
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Das Differential 23 ist einer Achse 35 eines Kraftfahrzeuges 34 zugeordnet, so dass über das Differential 23 das Antriebsdrehmoment der elektrischen Maschine 2 auf zwei Räder der Achse 35 (jeweils eins auf jeder Seite 11, 12 der Motor-Getriebeanordnung 1) übertragen werden kann.
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Das Differential 23 weist zwei Ausgleichsräder 24 und ein Übertragungswellenrad 25 sowie ein Wellenrad auf, wobei das Übertragungswellenrad 25 koaxial zu der Übertragungswelle 10 angeordnet und damit drehfest verbunden ist, wobei das Übertragungswellenrad 25 über die Ausgleichsräder 24 von dem Differentialkorb 22 antreibbar ist; wobei eine zweite Dichtung 26 der Dichtungsanordnung 18 zwischen der Ausgangswelle 8 und dem Übertragungswellenrad 25 angeordnet ist.
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Die Dichtlippe der ersten Dichtung 21 wird nur über eine Differenzdrehzahl zwischen Ausgangswelle 8 und Eingangswelle 7 beaufschlagt. Diese Differenzdrehzahl entspricht im Wesentlichen der Übersetzung 9 des Getriebes 6 (ggf. beeinflusst durch die unterschiedliche Drehzahl der über das Differential 23 verbundenen Wellen, also Übertragungswellenrad 25 und weiteres Wellenrad.
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Die zweite Dichtung 26 ist mit der Ausgangswelle 8 drehfest verbunden, wobei eine Dichtfläche zwischen einer Dichtlippe der zweiten Dichtung 26 und dem Übertragungswellenrad 25 gebildet ist.
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Die Dichtlippe der zweiten Dichtung 26 wird nur über eine Differenzdrehzahl zwischen Ausgangswelle 8 und Übertragungswellenrad 25 beaufschlagt. Diese Differenzdrehzahl geht ausschließlich auf die unterschiedliche Drehzahl der über das Differential 23 verbundenen Wellen, also Übertragungswellenrad 25 und weiteres Wellenrad, zurück.
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Die erste Dichtung 21 und die zweite Dichtung 26 sind jeweils als Radialwellendichtring ausgeführt.
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Eine dritte Dichtung 27 der Dichtungsanordnung 18 ist zwischen der Übertragungswelle 10 und dem Übertragungswellenrad 25 angeordnet. Die dritte Dichtung 27 ist als ein O-Ring ausgeführt, der in einer Nut der Übertragungswelle 10 angeordnet ist.
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Eine vierte Dichtung 28 ist zwischen der Antriebswelle 3 und der Eingangswelle 7 angeordnet.
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Über die Dichtungsanordnung 18 kann an zumindest der ersten Seite 11 verhindert werden, dass ein Schmiermittel 13 ausgehend von dem Getriebe 6 oder dem Differential 23 über die Übertragungswelle 10 (ggf. auch über die Eingangswelle 7) hin zum Bereich 14 vordringen kann. Weiter ermöglicht die Dichtungsanordnung 18 eine Montage der beschriebenen Komponenten, bei der eine Beschädigung der Dichtungen 21, 26, 27, 28 infolge des Montagevorgangs verhindert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motor-Getriebeanordnung
- 2
- elektrische Maschine
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Rotor
- 5
- axiale Richtung
- 6
- Getriebe
- 7
- Eingangswelle
- 8
- Ausgangswelle
- 9
- Übersetzung
- 10
- Übertragungswelle
- 11
- erste Seite
- 12
- zweite Seite
- 13
- Schmiermittel
- 14
- Bereich
- 15
- radiale Richtung
- 16
- Kammer
- 17
- Umgebung
- 18
- Dichtungsanordnung
- 19
- Isolationsmittel
- 20
- Hülse
- 21
- erste Dichtung
- 22
- Differentialkorb
- 23
- Differential
- 24
- Ausgleichsrad
- 25
- Übertragungswellenrad
- 26
- zweite Dichtung
- 27
- dritte Dichtung
- 28
- vierte Dichtung
- 29
- Planetenrad
- 30
- Hohlrad
- 31
- Gleichlaufdrehgelenk
- 32
- Gleitlager
- 33
- erstes Lager
- 34
- Kraftfahrzeug
- 35
- Achse