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Die Erfindung betrifft ein Lagersystem für eine Umlenkrolle eines Zugmitteltriebs, eine solche Umlenkrolle für einen Zugmitteltrieb, einen solchen Zugmitteltrieb für einen Antriebsstrang, sowie einen solchen Antriebsstrang.
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Aus dem Stand der Technik sind Lagersysteme bekannt, welche beispielsweise in der
DE 10 2012 221 210 A1 in einer Riemenrolle für einen Riementrieb einer Verbrennungskraftmaschine Einsatz finden. Darin ist ein Schmutzabweiserring vorgesehen, welcher mit dem Außenmantel des Innenrings und dem Außenmantel eines Distanzrings, auch als Abstandshülse bezeichnet, gefügt ist. Damit wird der Distanzring relativ zum Lagerinnenring gehalten, auch wenn der Lagerinnenring und der Distanzring noch nicht auf einen Lagerbolzen, also die Lagerachse für die Riemenrolle, aufgeschoben ist. Zugleich wird die Funktion der Schmutzabweisung von diesem Schmutzabweiserring erfüllt, welcher die dahinter liegende Wälzlagerdichtung gegen Kontamination wie Staub oder Spritzwasser abschirmt.
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Gemäß dem Stand der Technik ist es notwendig, die Abstandshülse hinsichtlich ihrer axialen Länge an die jeweilige Anwendung anzupassen. Somit ist die Abstandshülse jeweils nur für eine spezielle Ausführungsform einer Anwendung des Lagersystems, beispielsweise als Umlenkrolle eines Zugmitteltriebs, einsetzbar. Für jede spezifische Anwendung muss eine Abstandshülse mit einer spezifischen Länge eingesetzt werden beziehungsweise die Abstandshülse muss, beispielsweise mittels Abdrehen, jeweils entsprechend verkürzt werden.
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Ein Lagersystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist aus der
DE 10 2005 031 295 A1 bekannt.
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Die
DE 10 2011 077 019 A1 zeigt eine Riemenrolle mit einem Haltering, der die Befestigungsschraube der Riemenrolle verliersicher haltert.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Die erfindungsgemäßen Merkmale ergeben sich aus den unabhängigen Ansprüchen, zu denen vorteilhafte Ausgestaltungen in den abhängigen Ansprüchen aufgezeigt werden.
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Die Erfindung betrifft ein Lagersystem für eine Umlenkrolle eines Zugmitteltriebs, aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:
- ein Rotationslager mit einem Lageraußenring und einem Lagerinnenring, welche zu einer Rotationsachse konzentrisch sind und relativ zueinander rotierbar sind;
- eine Abstandshülse zum Halten eines vorbestimmten Abstands zwischen dem Rotationslager und einer Befestigungswandung;
- und ein Verbindungselement, mittels welchem die Abstandshülse mit dem Lagerinnenring verbunden ist.
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Das Lagersystem ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement eine erste Stirnseite und eine zweite Stirnseite aufweist und axial zwischen dem Lagerinnenring und der Abstandshülse angeordnet ist, wobei der Lagerinnenring axial an der ersten Stirnseite anliegt und die Abstandshülse axial an der zweiten Stirnseite anliegt.
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Das hier vorgeschlagene Lagersystem ist beispielsweise für eine Umlenkrolle eingerichtet und weist ein Rotationslager auf, bevorzugt ein Wälzlager, welches einen Lageraußenring und einen dazu relativ rotierbaren Lagerinnenring aufweist. Beim Einsatz als Umlenkrolle in einem Zugmitteltrieb ist in der Regel der Lagerinnenring das stehende Bauteil, welches aber unter Umständen bei einer Rotation des Lageraußenrings infolge der Reibung im Lagerspalt zwischen dem Lageraußenring und dem Lagerinnenring mitwandert. Der Lagerinnenring ist auf eine Achse oder eine Welle, bei einer Umlenkrolle beispielsweise einem entsprechenden Lagerbolzen, aufführbar.
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Um einen vorbestimmten Abstand zwischen dem Rotationslager und einer Befestigungswandung, bei einem Zugmitteltrieb einer Verbrennungskraftmaschine beispielsweise der Motorwand, einzustellen, ist in axialer Verlängerung des Lagerinnenrings eine Abstandshülse mit einer vorbestimmten axialen Länge angeordnet. Weiterhin ist ein Verbindungselement vorgesehen, mittels welchem die Abstandshülse mit dem Lagerinnenring verbunden ist, so dass das Lagersystem mit vormontierter Abstandshülse ausgeliefert werden kann, ohne dass ein Lagerbolzen eingeführt und/oder ein vor der Montage wieder zu entfernendes Zwischenmontageteil vorgesehen sein muss.
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Hier weist das Verbindungselement eine erste Stirnseite und eine zweite Stirnseite auf, welche parallel zu einer Ebene quer zu der Rotationsachse des Rotationslagers ausgerichtet sind, wobei der Lagerinnenring mit der ersten Stirnseite und die Abstandshülse mit der zweiten Stirnseite zur Anlage gebracht sind. Somit bildet das Verbindungselement ein weiteres Distanzstück zwischen dem Lagerinnenring und der Abstandshülse. Somit ist mittels der Wahl des axialen Abstands zwischen der ersten Stirnseite und der zweiten Stirnseite, also beispielsweise der Dicke des Materials des Verbindungselements, ein vorbestimmter Abstand variiert einstellbar. Somit ist eine Abstandshülse mit einer vorbestimmten axialen Länge ohne Nachbearbeitungsschritte für mehrere Anwendungen einsetzbar und die exakte Einstellung vorbestimmten Abstands zwischen dem Rotationslager und der Befestigungswandung mittels der Abstandshülse individuell einstellbar. Besonders bevorzugt sind eine Mehrzahl von Verbindungselementen für die gleiche Anwendung bei der Montage vorgehalten, wobei ein Verbindungselement mit der passenden axialen (Ausgleichs-) Länge für die individuelle Einstellung des vorbestimmten Abstands, zum Beispiel zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen und Montagetoleranzen, vom Monteur ausgewählt und eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement ein Blechbauteil, welches beispielsweise mittels Tiefziehen, Stanzen, Prägen oder ähnlicher Kaltumformverfahren, bevorzugt werkzeugfallend, und somit sehr kostengünstig herstellbar ist. Die Dicke des Verbindungselements, also der Abstand zwischen der ersten Stirnseite und der zweiten Stirnseite, ist beispielsweise durch die Wahl der Blechdicke für das Verbindungselement einstellbar oder durch Einformungen einstellbar, zum Beispiel Erhebungen, welche beim Umformen zur Herstellung des Verbindungselements eingebracht werden.
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Das Verbindungselement weist einen zu dem Lagerinnenring auskragenden ersten Zylinderabschnitt an der ersten Stirnseite und einen zu der Abstandshülse auskragenden zweiten Zylinderabschnitt an der zweiten Stirnseite auf, wobei der jeweilige Zylinderabschnitt zum Zentrieren des Verbindungselements zu dem Lagerinnenring beziehungsweise zu der Abstandshülse eingerichtet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Lagerinnenring und/oder die Abstandshülse einen entsprechenden mit einem für das Verbindungselement geeigneten, bevorzugt mittels eines Absatzes abweichenden, Verbindungsdurchmesser auf, wobei dieser Verbindungsabschnitt eine geeignete und abweichende Beschaffenheit von dem entsprechenden übrigen Durchmesser des Lagerinnenrings beziehungsweise der Abstandshülse aufweist. Eine solche Beschaffenheit ist beispielsweise eine Oberflächenbeschaffenheit, eine Rundheit und/oder eine Zentriertheit zur jeweiligen Rotationsachse des Lagerinnenrings beziehungsweise der Abstandshülse.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind der erste Zylinderabschnitt und der zweite Zylinderabschnitt des Verbindungselements derart eingerichtet, dass die Abstandshülse zu dem Lagerinnenring mittels des Verbindungselements zentrierbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Lagersystems ist der jeweilige Zylinderabschnitt formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Lagerinnenring beziehungsweise der Abstandshülse verbindbar.
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Bei einer Ausführungsform ist der jeweilige Zylinderabschnitt zum formschlüssigen Verbinden mit dem Lagerinnenring beziehungsweise der Abstandshülse eingerichtet. Hierzu weist der entsprechende Zylinderabschnitt beispielsweise zumindest einen Schnapphaken auf.
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Bei einer zusätzlichen oder alternativen kraftschlüssigen Verbindungseinrichtung zwischen dem Zylinderabschnitt und dem Lagerinnenring beziehungsweise der Abstandshülse wird bevorzugt die Elastizität des Materials des Zylinderabschnitts genutzt, beispielsweise einer Klemmlasche, so dass ein Spiel zwischen dem Zylinderabschnitt und der entsprechenden Gegenfläche gering auslegbar beziehungsweise ein relatives Übermaß, also eine Presspassung, einstellbar ist. Besonders bevorzugt weist der Zylinderabschnitt eine oder mehrere radiale Erhebungen auf, welche beim Einschieben axial in das Rotationslager oder auf die Abstandshülse elastisch oder plastisch deformiert werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Erhebungen derart plastisch deformierbar, dass Toleranzen bei der Zentrierung der betreffenden Gegenfläche darüber ausgleichbar sind. Somit ist trotz einer relativ großen Toleranz betreffend der Oberfläche eine Zentrierung mittels des Verbindungselements bei der Montage einstellbar, ohne dass die Oberfläche der Abstandshülse oder des Lagerinnenrings, beispielsweise spanend, nachbearbeitet werden muss oder die Toleranzen konstruktionsseitig zu eng vorgegeben werden müssen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Lagersystems weist das Verbindungselement einen sich radial nach außen erstreckenden Schutzrand auf, mittels welchem ein Lagerspalt des Rotationslagers vor Umwelteinflüssen geschützt abgedeckt ist.
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Mögliche Umwelteinflüsse sind beispielsweise Staub oder Spritzwasser. Ein zusätzliches Bauteil für den Schutz entfällt damit und die Montage wird dadurch erleichtert. Bevorzugt weist der Schutzrand eine axiale Erhebung auf, mittels welcher der Schutzrand mit der Lagerdichtung oder dem Lagerinnenring zur Anlage kommt und, bevorzugt elastisch oder plastisch, axial positioniert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Umlenkrolle für einen Zugmitteltrieb vorgeschlagen, aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:
- - eine Zugmittelaufnahme mit einer Außenumfangsfläche zur Aufnahme des Zugmittels
- - und ein Lagersystem nach einer Ausführungsform gemäß der obigen Beschreibung, wobei die Zugmittelaufnahme mittels des Lagersystems rotatorisch gelagert und mit einem vorbestimmten Abstand zu einer Befestigungswandung gehalten ist.
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Die hier vorgeschlagene Umlenkrolle, bevorzugt eine Spannrolle für einen Zugmitteltrieb, beispielsweise einen Riementrieb einer Verbrennungskraftmaschine, weist ein Lagersystem nach einer Ausführungsform gemäß der obigen Beschreibung auf. Die Außenumfangsfläche bildet eine Aufnahme für das Zugmittel, beispielsweise eine Rollenoberfläche mit geeigneter Oberflächenform und/oder geeignetem Reibkoeffizienten im Zusammenspiel mit dem Zugmittel. Ein Zugmittel ist beispielsweise ein Riemen, bevorzugt ein Keilriemen für einen Riementrieb eines Kraftfahrzeugs. Zum Halten der Umlenkrolle ist ein Lagerbolzen vorgesehen, welcher das Lagersystem mit der Befestigungswandung verbindet. Zwischen dem Rotationslager und der Befestigungswandung, beispielsweise einer Motorwand einer Verbrennungskraftmaschine, ist die Abstandshülse angeordnet. Bevorzugt ist das Lagersystem oder die Umlenkrolle ohne Lagerbolzen und ohne wieder zu entfernendes Zwischenmontagebauteil fertig vormontiert auslieferbar, so dass es als Ganzes auf den Lagerbolzen aufschiebbar ist.
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Der individuelle Abstand zwischen der Umlenkrolle und einer Befestigungswandung ist allein mittels des hier vorgeschlagenen Verbindungselements individuell einstellbar. Zugleich sind die Fertigungskosten für den Lagerinnenring und/oder die Abstandshülse reduzierbar, indem auf eine Oberflächenveredelung, beispielsweise ein Schleifen, derjenigen Oberfläche, welche mit dem Verbindungselement und/oder dem Lagerbolzen in Eingriff gebracht wird, verzichtet werden kann, weil mittels des Verbindungselements größere Toleranzen ausgleichbar sind und dennoch eine zufriedenstellende Zentrierung zum Lagerbolzen einstellbar sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Zugmitteltrieb für einen Antriebsstrang vorgeschlagen, aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:
- - ein Abtriebsrad zur Drehmomentabgabe;
- - ein Nebenrad zur Drehmomentaufnahme;
- - ein Zugmittel zum Übertragen eines Drehmoments zwischen dem Abtriebsrad und dem Nebenrad
- - und eine Umlenkrolle gemäß der obigen Beschreibung, mittels welcher das Zugmittel umlenkbar und/oder spannbar ist.
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Der hier vorgeschlagene Zugmitteltrieb ist dazu eingerichtet, ein Drehmoment mittels des Zugmittels, zum Beispiel einem Riemen, bevorzugt einem Keilriemen, vom Abtriebsrad auf das Nebenrad zu übertragen. Das Abtriebsrad ist beispielsweise mit einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine verbunden. Das Nebenrad ist beispielsweise mit der Eingangswelle eines Generators oder einer Klimapumpe verbunden. Die Umlenkrolle, beispielsweise eine Spannrolle, ist dazu eingerichtet, das Zugmittel umzulenken und/oder zu spannen. Die hier vorgeschlagene Umlenkrolle erleichtert die Montierbarkeit und Wartbarkeit des Zugmitteltriebs, wobei die Umlenkrolle kostengünstig herstellbar ist und zugleich der individuell notwendige Abstand zu einer Befestigungswandung flexibel einstellbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Antriebsstrang vorgeschlagen, aufweisend ein Antriebsaggregat mit einer Abtriebswelle, zumindest ein Nebenaggregat mit einer Nebenwelle und einen Zugmitteltrieb gemäß der obigen Beschreibung, wobei die Abtriebswelle über das Abtriebsrad mittels des Zugmitteltriebs über das entsprechende Nebenrad mit der zumindest einen Nebenwelle drehmomentübertragend verbunden ist.
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Der hier vorgeschlagene Antriebsstrang weist das Antriebsaggregat mit einer Abtriebswelle, beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Kurbelwelle, auf, welche mittels des Zugmitteltriebs die Nebenwelle eines Nebenaggregats antreibt, beispielsweise die Antriebswelle eines Generators oder einer Klimapumpe. Hier wird ein Antriebsstrang mit einem Zugmitteltrieb mit zumindest einer kostengünstigen Umlenkrolle vorgeschlagen, wobei der jeweils gewünschte Abstand zur Befestigungswandung, beispielsweise der Motorwand des Antriebsaggregats, individuell und flexibel einstellbar ist.
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Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Es werden dargestellt in
- 1: in einer perspektivischen Ansicht ein Lagersystem in einer Umlenkrolle;
- 2: ein Lagersystem im Schnitt mit einem ersten Verbindungselement;
- 3: das Lagersystem nach 2 in einer Explosionsdarstellung;
- 4: das Detail A aus 2;
- 5: das Detail B aus 3;
- 6: ein Lagersystem im Schnitt mit einem zweiten Verbindungselement mit kleinen plastischen Ausgleichselementen;
- 7: das Lagersystem nach 6 in einer Explosionsdarstellung;
- 8: das Detail C aus 6;
- 9: das Detail D aus 7;
- 10: ein Lagersystem im Schnitt mit einem zweiten Verbindungselement mit großen plastischen Ausgleichselementen;
- 11: das Lagersystem nach 10 in einer Explosionsdarstellung;
- 12: das Detail E aus 10;
- 13: das Detail F aus 11;
- 14: ein Lagersystem im Schnitt mit einem dritten Verbindungselement mit Klemmlasche;
- 15: das Lagersystem nach 14 in einer Explosionsdarstellung;
- 16: das Detail G aus 14;
- 17: das Detail H aus 15;
- 18: ein Lagersystem im Schnitt mit einem vierten Verbindungselement mit Schutzrand;
- 19: das Lagersystem nach 18 in einer Explosionsdarstellung;
- 20: das Detail I aus 18;
- 21: das Detail J aus 19;
- 22: ein Lagersystem im Schnitt mit einem fünften Verbindungselement mit Schutzrand;
- 23: das Lagersystem nach 22 in einer Explosionsdarstellung;
- 24: das Detail K aus 22;
- 25: das Detail L aus 23;
- 26: in lagerseitiger perspektivischer Ansicht das zweite Verbindungselement nach 6;
- 27: in lagerseitiger perspektivischer Ansicht das zweite Verbindungselement nach 10;
- 28: in lagerseitiger perspektivischer Ansicht das dritte Verbindungselement nach 14;
- 29: in lagerseitiger perspektivischer Ansicht das vierte Verbindungselement nach 18;
- 30: in abstandshülsenseitiger perspektivischer Ansicht das vierte Verbindungselement nach 29;
- 31: in lagerseitiger perspektivischer Ansicht das fünfte Verbindungselement nach 22;
- 32: in abstandshülsenseitiger perspektivischer Ansicht das fünfte Verbindungselement nach 31 und in
- 33: ein Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug mit Zugmitteltrieb.
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In 1 ist in perspektivischer Ansicht mit einem Ausbruch eine Umlenkrolle 2 gezeigt, bei welcher radial außen eine Zugmittelaufnahme 22 mit einer zur Aufnahme des Zugmittels (nicht dargestellt) eingerichteten Außenumfangsfläche 23 vorgesehen ist. Das zentral angeordnete Lagersystem 1 umfasst ein Rotationslager 4, welches hier als Doppelreihenkugellager ausgeführt ist, mit einem Lageraußenring 5 und mit einem Lagerinnenring 6 sowie mit in dem dazwischen gebildeten Lagerspalt 21 angeordneten Kugeln. Der Lagerspalt 21 ist mit einer Lagerdichtung versehen. Zum Erzeugen eines vorbestimmten Abstands 9 zu einer Befestigungswandung 10, beispielsweise zur Motorwand in einem Zugmitteltrieb 3 (vergleiche 33) ist eine Abstandshülse 8 vorgesehen, welche konzentrisch zur Rotationsachse 7 des Lagersystems 1 angeordnet ist. Die Abstandshülse 8 ist mittels eines ersten Verbindungselements 11 axial fixiert, wobei bei dieser Ausführungsform die Abstandshülse 8 mittels des hier zu sehenden zweiten Zylinderabschnitts 19 außenumfangseitig gehalten ist. Somit ist das gezeigte Lagersystem 1 beziehungsweise die Umlenkrolle 2 als Komplettsystem vormontiert, also ohne die Notwendigkeit, einen Lagerbolzen vorzumontieren beziehungsweise ein wieder zu entfernendes Zwischenmontagebauteil vorzusehen. Details zu dem Verbindungselement in den Ausführungsformen 11 bis 15 werden in den nachfolgenden 2 bis 32 erläutert.
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In 2 bis 5 ist ein Lagersystem 1 im Schnitt dargestellt, bei welchem für die Übersichtlichkeit ein mit der Darstellung in 1 identisches Rotationslager 4 eingesetzt ist und insofern auf die obige Beschreibung verwiesen wird. Der Lagerinnenring 6 weist einen Lagerinnendurchmesser 38 auf, welcher zur Aufnahme eines Lagerbolzens eingerichtet ist. Für eine besonders kostengünstige Ausführungsform ist dieser Lagerinnendurchmesser 38 lediglich abgedreht, also rein formgebend spanend bearbeitet, und nicht weiter veredelt, beispielsweise mittels Schleifen, wobei eine ausreichende Zentriertheit zum Lagerbolzen (nicht dargestellt) allein mittels der Abstandshülse 8 und/oder des ersten Verbindungselements 11 hergestellt wird. Gleiches gilt für den Hülseninnendurchmesser 39, wobei entweder der Lagerinnendurchmesser 38 oder der Hülseninnendurchmesser 39 zumindest eine solche Beschaffenheit aufweist, dass eine ausreichende Zentriertheit zu dem Lagerbolzen herstellbar ist. Unter Einbeziehung der Darstellung in 3 ist zu erkennen, dass der Abstand 9 mittels der Wahl des Verbindungselement 11, also des jeweiligen Abstands zwischen der ersten Stirnseite 16, welche mit dem Lagerinnenring 6 axial zur Anlage gebracht ist, und der zweiten Stirnseite 17, welche mit der Abstandshülse 8 axial zur Anlage gebracht ist, einstellbar ist. Bei dieser Ausführungsform des ersten Verbindungselements 11 ist die Abstandshülse 8 über den Hülsenaußendurchmesser 41 für ein Einstecken in den zweiten Zylinderabschnitt 19 des ersten Verbindungselements 11 eingerichtet. Der Lagerinnenring 6 ist auf den ersten Zylinderabschnitt 18 des ersten Verbindungselements 11 mittels des Verbindungsdurchmessers 40 aufgesteckt, welcher hier als innenseitiger Absatz des Lagerinnenrings 6 ausgeführt ist und beispielsweise eine veredelte Beschaffenheit aufweist. Entsprechend ist der erste Zylinderdurchmesser 42 ein Außendurchmesser des ersten Zylinderabschnitts 18, und der zweite Zylinderdurchmesser 43 ist ein Innendurchmesser des zweiten Zylinderabschnitts 19.
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In 4 ist das in 2 gekennzeichnete Detail A dargestellt. Dort ist zu erkennen, wie der erste Zylinderabschnitt 18 in die Innenfläche des Lagerinnenrings 6 eingesteckt ist und der zweite Zylinderabschnitt 19 auf den Außenumfang der Abstandshülse 8 aufgesteckt ist. Zudem ist zu erkennen, dass das erste Verbindungselement 11 mit der ersten Stirnseite 16 axial mit dem Lagerinnenring 6 zur Anlage gebracht ist und mit der zweiten Stirnseite 17 axial mit der Abstandshülse 8 zur Anlage gebracht ist. Somit ist der Abstand 9 (vergleiche 2) über den Abstand zwischen der ersten Stirnseite 16 zur zweiten Stirnseite 17 einstellbar, also in dieser Ausführungsform die Materialstärke des ersten Verbindungselements 11.
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In 5 ist das in 3 gekennzeichnete Detail B dargestellt, wobei hier die zuvor beschriebenen Details infolge der Beabstandung der Explosionsdarstellung in 3 deutlich zu erkennen sind.
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In 6 bis 9 ist der Übersichtlichkeit halber das gleiche Lagersystem 1 wie in 2 bis 5 dargestellt, wobei hier ein zweites Verbindungselement 12 den Lagerinnenring 6 mit der Abstandshülse 8 verbindet. Wie vor allem den 8 und 9 zu entnehmen ist, sind im Unterscheid zum ersten Verbindungselement 11 am zweiten Verbindungselement 12 mehrere (kleine) elastische Ausgleichselemente 44 vorgesehen, welche die Verbindungskraft in radialer Richtung zum Lagerinnenring 6 und zur Abstandshülse 8 erhöhen.
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Bevorzugt ist zudem ein Ausgleich zum Einstellen einer Zentriertheit des zweiten Verbindungselements 12 beziehungsweise von dem Lagerinnenring 6 und/oder von der Abstandshülse 8, besonders bevorzugt zueinander, einstellbar.
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In 10 bis 13 ist der Übersichtlichkeit halber das gleiche Lagersystem 1 wie in 6 bis 9 dargestellt. Hier ist das zweite Verbindungselement 12 mit (großen) plastischen Ausgleichselementen 44 dargestellt, wobei hier über eine große Fläche eine große lokale Krafterhöhung und/oder ein großer Ausgleich der Zentriertheit erreichbar ist.
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In 14 bis 17 ist der Übersichtlichkeit halber das gleiche Lagersystem 1 wie in 2 bis 13 dargestellt, wobei hier ein drittes Verbindungselement 13 vorgesehen ist. Das dritte Verbindungselement 13 weist Klemmlaschen 45 auf, welche mit dem Lagerinnenring 6 innenseitig im Bereich des Verbindungsdurchmessers 40 in Eingriff gebracht sind.
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In 18 bis 21 ist der Übersichtlichkeit halber das gleiche Lagersystem 1 wie in 2 bis 17 dargestellt, wobei hier ein viertes Verbindungselement 14 vorgesehen ist. Das vierte Verbindungselement 14 weist zusätzlich einen Schutzrand 20 auf, wodurch der Lagerspalt 21 des Rotationslagers 4 vor Umwelteinflüssen, beispielsweise Staub und Spritzwasser, geschützt ist.
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In 22 bis 25 ist der Übersichtlichkeit halber das gleiche Lagersystem 1 wie in 2 bis 21 dargestellt, wobei hier ein fünftes Verbindungselement 15 vorgesehen ist. Wie beim vierten Verbindungselement gemäß den 18 bis 21 ist ein Schutzrand 20 zum Abschirmen des Lagerspalts 21 vor Umwelteinflüssen vorgesehen. Abweichend von den vorhergehenden Ausführungsformen des Verbindungselements ist hier der zweite Zylinderabschnitt 19 zum Einschieben in den Hülseninnendurchmesser 39 der Abstandshülse 8 eingerichtet, so dass der zweite Zylinderdurchmesser 43 ein Außendurchmesser des fünften Verbindungselements 15 ist.
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In 26 ist lagerseitig in perspektivischer Ansicht das zweite Verbindungselement 12 mit den kleinen plastischen Ausgleichselementen 44 dargestellt, die am ersten Zylinderabschnitt 18 sowie am zweiten Zylinderabschnitt 19, hier jeweils dreifach, über den Umfang verteilt angeordnet sind. In dieser Ansicht blickt man auf die erste Stirnseite 16. Das zweite Verbindungselement 12 wird koaxial entlang der Rotationsachse 7 in ein Lagersystem 1 eingebracht, wie es beispielsweise in 6 bis 9 dargestellt ist.
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In 27 ist in gleicher Ansicht wie in 26 das zweite Verbindungselement 12 dargestellt, welches die großen plastischen Ausgleichselemente 44 am ersten Zylinderabschnitt 18 sowie am zweiten Zylinderabschnitt 19, hier jeweils dreifach, über den Umfang verteilt angeordnet, aufweist. Auch dieses zweite Verbindungselement 12 wird koaxial entlang der Rotationsachse 7 in ein Lagersystem 1 eingebracht, wie es beispielsweise in 10 bis 13 dargestellt ist.
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28 zeigt das dritte Verbindungselement 13 in der gleichen perspektivischen Ansicht wie in 26 und 27. Bei dem dritten Verbindungselement 13 ist der erste Zylinderabschnitt 18 mit Klemmlaschen 45 ausgeführt, wodurch der Kraftschluss mit dem Lagerinnenring 6 erhöhbar ist.
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In 29 und 30 ist das vierte Verbindungselement 14 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei man in 29 auf die erste Stirnseite 16 blickt und in 30 auf die zweite Stirnseite 17. Das vierte Verbindungselement 14 weist einen Schutzrand 20 auf, und der zweite Zylinderabschnitt 19 ist zum Aufstecken auf den Hülsenaußendurchmesser 41 eingerichtet, wie das beispielsweise in 18 bis 21 dargestellt ist.
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In 31 und 32 ist das fünfte Verbindungselement 15 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei man in 31 auf die erste Stirnseite 16 blickt und in 32 auf die zweite Stirnseite 17. Im Unterschied zum vierten Verbindungselement 14 ist hier der zweite Zylinderabschnitt 19 zum Einstecken in den Hülseninnendurchmesser 39 der Abstandshülse 8 eingerichtet, wie das beispielsweise in 22 bis 25 dargestellt ist.
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In 33 ist ein Antriebsstrang 25 in einem Kraftfahrzeug 32 mit einem Zugmitteltrieb 3 schematisch dargestellt. Hierbei ist ein Antriebsaggregat 28, dargestellt als dreizylindrige Verbrennungskraftmaschine, mit seiner Motorachse 36 quer zur Längsachse 34 und vor der Fahrerkabine 33 des Kraftfahrzeugs 32 angeordnet. Die Abtriebswelle 29 des Antriebsaggregat 28 ist mittels eines Abtriebsrads 26 als Antrieb für den Zugmitteltrieb 3 eingerichtet. Alternativ ist die Abtriebswelle 29 mittels des Nebenaggregats 30, beispielsweise einem Starter-Generator, über den Zugmitteltrieb 3 antreibbar. Hierzu ist das Zugmittel 24, beispielsweise ein Riemen, vorgesehen, welcher um das Nebenrad 27 des Nebenaggregats 30, um das Abtriebsrad 26 und in gleicher Weise zum Antrieb eines (optionalen) Klimakompressors 35 gespannt ist. Hierzu ist zumindest eine Umlenkrolle 2 mit Lagersystem 1 (vergleiche 1 bis 25) nach einer Ausführungsform gemäß der obigen Beschreibung vorgesehen, welche hier beispielsweise als Spannrolle zum Spannen des Zugmittels 24 eingesetzt ist. Die Umlenkrolle 2 ist mittels der Abstandshülse 8 von der Befestigungswand 10, hier der Motorwand des Antriebsaggregats 28, in einem vorbestimmten Abstand gehalten.
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Mit dem hier vorgeschlagenen Lagersystem ist der individuelle Abstand zwischen dem Rotationslager und einer Befestigungswandung allein mittels des hier vorgeschlagenen Verbindungselements individuell einstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagersystem
- 2
- Umlenkrolle
- 3
- Zugmitteltrieb
- 4
- Rotationslager
- 5
- Lageraußenring
- 6
- Lagerinnenring
- 7
- Rotationsachse
- 8
- Abstandshülse
- 9
- Abstand
- 10
- Befestigungswandung
- 11
- erstes Verbindungselement
- 12
- zweites Verbindungselement
- 13
- drittes Verbindungselement
- 14
- viertes Verbindungselement
- 15
- fünftes Verbindungselement
- 16
- erste Stirnseite
- 17
- zweite Stirnseite
- 18
- erster Zylinderabschnitt
- 19
- zweiter Zylinderabschnitt
- 20
- Schutzrand
- 21
- Lagerspalt
- 22
- Zugmittelaufnahme
- 23
- Außenumfangsfläche
- 24
- Zugmittel
- 25
- Antriebsstrang
- 26
- Abtriebsrad
- 27
- Nebenrad
- 28
- Antriebsaggregat
- 29
- Abtriebswelle
- 30
- Nebenaggregat
- 31
- Nebenwelle
- 32
- Kraftfahrzeug
- 33
- Fahrerkabine
- 34
- Längsachse
- 35
- Klimakompressor
- 36
- Motorachse
- 37
- Wälzkörper
- 38
- Lagerinnendurchmesser
- 39
- Hülseninnendurchmesser
- 40
- Verbindungsdurchmesser
- 41
- Hülsenaußendurchmesser
- 42
- erster Zylinderdurchmesser
- 43
- zweiter Zylinderdurchmesser
- 44
- plastisches Ausgleichselement
- 45
- Klemmlasche