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Die Erfindung betrifft eine Antriebs- und Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse einer Nutzfahrzeugachse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Befestigungseinrichtung für die Montage eines Bremszylinders und einer Drehlagerung einer Bremsnockenwelle mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16.
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Derartige Antriebs- und Nachstellvorrichtungen für Trommelbremsen sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise der
DE 25 27 745 A1 und der
EP 0 572 802 B1 bekannt. Angeordnet sind diese an Endbereichen von den sich quer zur Fahrzeuglängsachse erstreckenden Achskörpem.
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Nutzfahrzeuge verfügen üblicherweise über eine Druckluftversorgung, durch welche ein druckluftbetriebener Bremszylinder und damit schlussendlich auch die Trommelbremse betätigt werden kann. Solche Bremszylinder sind üblicherweise in einem Gehäuse angeordnet und im Fall der aus der
DE 25 27 745 A1 und
EP 0 572 802 B1 bekannten Trommelbremsen an einer mit der Achse verschweißten Trägerkonsole montiert, beispielsweise über Schraubverbindungen. Die Trägerkonsole samt Schweißverbindung hat die Funktion einer Befestigungseinrichtung und ist nur unter großem Aufwand von dem Achskörper demontierbar, nämlich nur unter Auflösung der Schweißnähte. Allenfalls kann dann der Bremszylinder durch einfaches Lösen der Schraubverbindungen ausgetauscht werden, nicht aber die gesamte Trägerkonsole.
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Bei Trommelbremsen sind die Bremsbacken über einen an einem Bremsträger gelagerten Spreiznocken nach außen gegen die Reibfläche der Bremstrommel spreizbar. Durch Verdrehen des Spreiznockens bewegt dieser die beiden Bremsbacken voneinander weg, so dass sie von innen gegen die Reibfläche an der Trommelbremse gepresst werden.
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Parallel zum Achskörper erstreckt sich eine Bremsnockenwelle, die an ihrem fahrzeugäußeren Ende drehfest mit dem Spreiznocken verbunden ist. An ihrem fahrzeuginneren Ende ist die Bremsnockenwelle mit einem Nachsteller verbunden, beispielsweise über ein Verbindungsglied. Der Nachsteller wird im Fachjargon auch als Gestängesteller bezeichnet.
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Die Bremsnockenwelle ist in der Regel an einer an den Achskörper separat angeschweißten Trägerkonsole drehbar gelagert, gegebenenfalls in einer daran befestigten Buchse. Die Lagerung der Bremsnockenwelle und die Befestigung des Bremszylinders erfolgt also an getrennten Bauteilen, die jeweils fest mit dem Achskörper verschweißt sind.
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Der Nachsteller bzw. Gestängesteller fungiert als Nachstellelement zum Ausgleich der mit dem Reibbelagverschleiß an den Bremsbacken einhergehenden Lüftspielvergrößerung. An seinem freien Ende ist der Nachsteller gelenkig mit einer Druckstange des Bremszylinders verbunden. Diese stellt eine Antriebsverbindung zwischen Bremszylinder und Gestängesteller dar, wodurch letztlich die Trommelbremse über die Bremsnockenwelle und den Spreiznocken betätigt werden kann.
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Eine über Schweißverbindungen fest an dem Achskörper befestigte Antriebs- und Nachstellvorrichtung bzw. die Befestigungseinrichtung für den Bremszylinder und die Lagerung der Bremsnockenwelle kann nur unter großem Aufwand wieder vom Achskörper entfernt werden. Eine flexible Anpassung an Kundenwünsche bzw. die Verwendung der Antriebs- und Nachstellvorrichtung für Achskörper unterschiedlicher Größe und Bauart ist nur theoretisch durch aufwendiges Lösen der Schweißverbindungen möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Antriebs- und Nachstellvorrichtung der eingangs genannten Art eine Lösung bereitzustellen, mit der flexibel auf Kundenwünsche reagiert werden kann und eine modulartige Montage der Antriebs- und Nachstellvorrichtung ermöglicht wird. Ferner soll eine für eine solche Antriebs- und Nachstellvorrichtung geeignete Befestigungseinrichtung bereitgestellt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Antriebs- und Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse einer Nutzfahrzeugachse nach Anspruch 1, und eine Befestigungseinrichtung für die Montage eines Bremszylinders und einer Drehlagerung einer Bremsnockenwelle nach Anspruch 16 vorgeschlagen.
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Bei der erfindungsgemäßen Antriebs- und Nachstellvorrichtung erstreckt sich längs des Achskörpers der Nutzfahrzeugachse eine Bremsnockenwelle, die an ihrem einen Ende mit einem Spreiznocken zum Spreizen der Bremsbacken versehen ist. An ihrem anderen Ende ist ein Nachsteller angeordnet, über den ein druckmittelbetätigter Bremszylinder mit der Bremsnockenwelle in Antriebsverbindung steht. Ferner weist die Antriebs- und Nachstellvorrichtung eine Befestigungseinrichtung für die achsfeste Positionierung des Bremszylinders und einer Drehlagerung der Bremsnockenwelle auf. Die Befestigungseinrichtung ist gebildet aus einer Anschlusskonsole, an der ein Befestigungsmaul ausgebildet ist und an der außerdem die Bremsnockenwelle drehbar gelagert und/oder der Bremszylinder befestigt ist, und aus einer schalenförmigen Befestigungsschelle. Das Befestigungsmaul und die Befestigungsschelle sind mit ihren dem Achskörper zugewandten Innenseiten zumindest teilweise gegen einen Längsabschnitt des Achskörpers abgestützt. Ferner ist die Anschlusskonsole mit der Befestigungsschelle verschraubt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an der Anschlusskonsole zugleich die Bremsnockenwelle drehbar gelagert, und der Bremszylinder befestigt. Dadurch wird die gemeinsame Befestigung von gleich zwei wesentlichen Elementen der Antriebs- und Nachstellvorrichtung an nur einem Bauteil ermöglicht und damit der Fertigungs- und Montageaufwand reduziert. In einer alternativen Ausgestaltung ist an der Anschlusskonsole nur ein Bauteil befestigt, nämlich entweder die Lagerung der Bremsnockenwelle oder der Bremszylinder.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Achskörper ein Rundachskörper. Dieser kann über seine gesamte Länge einen konstanten Durchmesser oder Längsabschnitte unterschiedlichen Durchmessers aufweisen. Erfindungsgemäß ist es möglich, die Befestigungseinrichtung entweder an einem Mittelabschnitt oder den z.B. schlankeren Achsschenkeln vorzusehen. Entsprechend anzupassen wäre nur die Länge der Bremsnockenwelle, nämlich derart, dass sie sich vom Nachsteller bis zum Bremsträger der Trommelbremse erstreckt.
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Die Erfindung schließt auch andere Achsgeometrien ein. So kann der Achskörper ebenso ein mehrkantiges, beispielsweise vierkantiges Achsrohr sein. Auch bei einem Achskörper von kombiniertem Querschnitt, beispielsweise einem mehrkantigem Mittelabschnitt und runden Achsschenkeln, kann die Erfindung zum Einsatz kommen. Die Befestigungseinrichtung kann dann, je nach Anforderung, entweder auf dem Mittelabschnitt oder den Achsschenkeln angeordnet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Anschlusskonsole einteilig ausgebildet. Damit liefert sie einen entscheidenden Beitrag zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabenstellung. Denn im Gegensatz zum Stand der Technik, ermöglicht eine solche einteilig ausgebildete Anschlusskonsole die gemeinsame Montage der Bremsnockenwelle und des Bremszylinders an nur einem gemeinsamen Träger, der Anschlusskonsole. Eine separate Montage an dem Achskörper, etwa durch Anschweißen von separaten Trägerkonsolen oder Halteblechen, ist nicht erforderlich.
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Die Anschlusskonsole kann ein Gussteil sein. Dies ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Fertigung, sowie eine Herstellung der Anschlusskonsole in geeigneter Steifigkeit und Massvität.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass das Befestigungsmaul mit seinen Innenseiten an die Kontur des Achskörpers angepasst ist. Je nach Kontur bzw. Querschnittsorm des Achskörpers, muss die Kontur des Befestigungsmauls an die Kontur des Achskörpers angepasst werden. Wird das Befestigungsmaul an einem Achsabschnitt von runder Kontur angeordnet, so ist auch das Befestigungsmaul mit seinen Innenseiten an diese runde Kontur angepasst, indes ist das Befestigungsmaul bei einem mehrkantigem Achsabschnitt an die kantenförmige Kontur angepasst.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Befestigungsmaul teilkreisförmige Auflagen zur flächigen Abstützung an dem Achskörper vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist dies, wenn der Achskörper ein Rundachskörper ist. Die dem Achskörper zugewandten Innsenseiten der teilkreisförmigen Auflagen liegen unmittelbar an dem Achskörper an und stützen sich flächig an diesem ab. Es ist vorstellbar zusätzliche, insbesondere nichtmetallische Unterlagen zwischen den Auflagen und dem Achskörper anzuordnen, vornehmlich um die reibungsinduzierte Materialabnutzung durch Reibungen der metallischen Auflagen an dem metallischen Achskörper zu reduzieren. Im Rahmen der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Auflagen mit der Konsole verschweißt sind. Dies erhöht die Stabilität der Anschlusskonsole im Befestigungsbereich mit dem Achskörper.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil, dass die Anschlusskonsole einen ersten, sich quer zum Achskörper erstreckenden Konsolenabschnitt aufweist, an dem das Befestigungsmaul angeordnet ist, und mindestens einen dazu im Winkel angeordneten zweiten Konsolenabschnitt aufweist, an dem der Bremszylinder befestigt ist. Eine solche Anordnung ist erforderlich, um den baulichen Gegebenheiten der Nutzfahrzeugachse im Bereich der Achskörper nachzukommen. Obligatorisch ist insbesondere, dass sich die Bremsnockenwelle parallel zum Achskörper erstreckt. Sodann ist es notwendig, dass zumindest der die Drehlagerung für die Bremsnockenwelle bereitstellende Konsolenabschnitt eine Öffnung aufweist, durch welche die Bremsnockenwelle parallel zum Achskörper hindurchgeführt ist. Daher muss zumindest ein erster Konsolenabschnitt quer zum Achskörper angeordnet sein. Um den räumlichen Gegebenheiten bzw. den Platzerfordernissen des Bremszylinders unter Beibehaltung der Einteiligkeit der Anschlusskonsole nachzukommen, ist es ferner vonnöten, jenen den Bremszylinder tragenden zweiten Konsolenabschnitt in einem Winkel, vorzugsweise 90°, zu dem ersten Konsolenabschnitt anzuordnen.
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Nebst der zuvor erwähnten Herstellung der Anschlusskonsole durch Guss, können die Konsolenabschnitte auch miteinander verschweißt werden.
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Von Vorteil ist es insbesondere, dass der erste Konsolenabschnitt in einem seitlich zum Achskörper angeordneten Bereich eine Öffnung zur Befestigung der Drehlagerung für die Bremsnockenwelle aufweist. Vorzugsweise befindet sich dieser Bereich ungefähr auf der dem Bremszylinder gegenüberliegenden Seite des Achskörpers. Dadurch wird die Gewichtsverteilung der an der Anschlusskonsole befestigten Bauteile optimiert und somit insgesamt die Stabilität der Anschlusskonsole verbessert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil, dass der Bremszylinder über ein sich quer zum Achskörper erstreckendes Druckgestänge mit dem Nachsteller in Antriebsverbindung steht, und dass das Druckgestänge in einer an dem ersten Konsolenabschnitt ausgebildeten Ausnehmung zumindest teilweise aufgenommen ist. Durch die druckluftvermittelte Betätigung des Bremszylinders während des Bremsvorgangs wird das Druckgestänge in Richtung des Nachstellers bzw. des Gestängestellers bewegt, und die Bewegungskraft über den Gestängesteller auf die Bremsnockenwelle und schließlich die Bremsbacken übertragen. Das Druckgestänge stellt also eine Antriebsverbindung zwischen Bremszylinder und Bremsnockenwelle bereit. Die zumindest teilweise Aufnahme des Druckgestänges in einer an dem ersten Konsolenabschnitt ausgebildeten Ausnehmung hat gewissermaßen eine Schutzfunktion für das Druckgestänge. Die Ausnehmung hat vorzugsweise die Gestalt eines halboffenen Kanals und umgibt mit ihren Innenflächen zumindest einen Teil des Druckgestänges. Somit ist in einem gewissen Rahmen ein Schutz vor Schmutz, Spritzwasser und umherfliegenden Teilen gewährleistet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausnehmung hergestellt durch Umformen der Anschlusskonsole. Sofern die Anschlusskonsole durch Verschweißen einzelner Konsolenabschnitte erfolgt, kann die Umformung vor oder nach dem Verschweißen der Konsolenabschnitte stattfinden. Bei der Herstellung der Anschlusskonsole durch Gießen wird die kanalartige Ausnehmung während des Gießprozesses geformt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind in der Anschlusskonsole Gewindebohrungen zum Anschrauben der Befestigungsschelle vorgesehen. Durch entsprechende dazu korrespondierende Öffnungen in der Befestigungsschelle können Gewindebolzen in Richtung der Anschlusskonsole hindurchgeführt und in die Gewindebohrungen der Anschlusskonsole eingeschraubt werden. Auch die Öffnungen an der Befestigungsschelle können als Gewindebohrungen ausgeführt sein. Die Schraubverbindung zwischen den Gewindebolzen, Metallschelle und Anschlusskonsole kann mit Unterlegscheiben und/oder Muttern auf herkömmliche Art und Weise verstärkt werden.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist Bestandteil der Anschlusskonsole ein korrespondierend zu dem Umfangsverlauf des Längsabschnitts gebogenes, eine innere und eine äußere Flachseite aufweisendes Band, wobei die innere Flachseite die Innenseite des Befestigungsmauls ist, und wobei an beiden Enden des Bandes unter Veränderung von dessen Querschnitt zylindrische, mit einem Außengewinde versehene Endabschnitte einstückig angeformt sind, die sich parallel zueinander erstrecken und auf die jeweils eine gegen die Befestigungsschelle abgestützte Gewindemutter aufgeschraubt ist. Die innere Flachseite des Bandes liegt in Gestalt eines Bogens unmittelbar am Achskörper an bzw. stützt sich daran ab. Bei dem Band kann es sich um ein metallisches Flachband handeln. Vorzugsweise ist die äußere Flachseite des Bandes mit der übrigen Anschlusskonsole verschweißt.
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Der Erfindung zugrunde liegt ebenfalls eine Befestigungseinrichtung. Diese umfasst eine Anschlusskonsole mit einem ersten Konsolenabschnitt und einem dazu im rechten Winkel angeordneten zweiten Konsolenabschnitt, wobei an dem ersten Konsolenabschnitt ein Befestigungsmaul ausgebildet und die Drehlagerung der Bremsnockenwelle vorgesehen ist, und wobei an dem zweiten Konsolenabschnitt der Bremszylinder montierbar ist. Ferner umfasst die Befestigungseinrichtung eine schalenförmige Befestigungsschelle. Dabei sind das Befestigungsmaul und die Befestigungsschelle mit ihren dem Achskörper zugewandten Innenseiten zumindest teilweise gegen einen Längsabschnitt des Achskörpers abstützbar. Ferner ist Anschlusskonsole mit der Befestigungsschelle verschraubt.
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Im Hinblick auf die Befestigungseinrichtung ist es vorteilhaft, dass die Anschlusskonsole einteilig ausgebildet ist. Die Anschlusskonsole kann ein Gussteil sein. Das Befestigungsmaul ist mit seinen Innenseiten an die Kontur des Achskörpers angepasst. In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn an dem Befestigungsmaul teilkreisförmige Auflagen zur flächigen Abstützung an dem Achskörper vorgesehen sind. Diese Auflagen können mit der Anschlusskonsole verschweißt sein.
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Vorzugsweise weist der erste Konsolenabschnitt in einem seitlich zum Achskörper angeordneten Bereich eine Öffnung zur Befestigung der Drehlagerung für die Bremsnockenwelle auf.
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An dem ersten Konsolenabschnitt kann im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine Ausnehmung ausgebildet sein, in die zumindest teilweise ein Druckgestänge aufnehmbar ist. Bei dem Druckgestänge kann es sich um eine Druckstange handeln, die eine Antriebsverbindung zwischen Bremszylinder und einem mit der Bremsnockenwelle mittel- oder unmittelbar verbundenen Nachsteller bzw. Gestängesteller gewährleistet. Mittels der Druckstange kann die Bremsnockenwelle bewegt und letztlich die Bremsbacken der Trommelbremse betätigt werden. Vorzugsweise wird die Ausnehmung durch Umformen der Anschlusskonsole hergestellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung sind in der Anschlusskonsole Gewindebohrungen zum Anschrauben der Befestigungsschelle vorgesehen.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bearbeitungseinrichtung ist Bestandteil der Anschlusskonsole ein korrespondierend zu dem Umfangsverlauf des Längsabschnitts gebogenes, eine innere und eine äußere Flachseite aufweisendes Band, wobei die innere Flachseite die Innenseite des Befestigungsmauls ist. An beiden Enden des Bandes sind unter Veränderung von dessen Querschnitt zylindrische, mit einem Außengewinde versehene Endabschnitte einstückig angeformt, die sich parallel zueinander erstrecken und auf die jeweils eine gegen die Befestigungsschelle abgestützte Gewindemutter aufgeschraubt ist. In diesem Zusammenhang kann es vorteilhaft sein, dass die äußere Flachseite des Bandes mit der Anschlusskonsole verschweißt ist.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 in perspektivischer Ansicht eine an einem Achskörper montierte Antriebs- und Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- 2 in perspektivischer Ansicht die Anschlusskonsole und Befestigungsschelle als Teil der Antriebs- und Nachstellvorrichtung nach 1, und in leicht modifizierter Form;
- 3 die Anschlusskonsole und Befestigungsschelle nach 2 in einer anderen perspektivischen Ansicht;
- 4 in seitlicher Ansicht eine an einem Achskörper montierte Antriebs- und Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Die 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Längsabschnitt eines Rundachskörpers 1 einer Nutzfahrzeugachse. Der Achskörper 1 erstreckt sich über den größten Teil der Fahrzeugbreite und ist auf beiden Fahrzeugseiten über einen nicht dargestellten Achslenker sowie den Luftbalg einer Luftfederung gegenüber dem Fahrzeugchassis abgestützt.
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Solche Achskörper 1 können in ihrem Mittelabschnitt einen größeren Durchmesser aufweisen als an ihren Enden, den sogenannten Achsschenkeln. Bei dem dargestellten Längsabschnitt kann es sich entweder um einen Mittelabschnitt oder einen Achsschenkel handeln. In 1 ist nur eine der Achsseiten dargestellt. Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Antriebs- und Nachstellvorrichtung in Bezug auf die Fahrzeugmittellinie zu beiden Seiten des Achskörpers symmetrisch angeordnet. Gleichermaßen kann die erfindungsgemäße Antriebs- und Nachstellvorrichtung an einem Achskörper 1 mit konstantem Durchmesser angeordnet werden.
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Wie in 1 dargestellt, ist an einem Längsabschnitt des Achskörpers 1 eine einteilige Anschlusskonsole 8 angeordnet. Sie ist die Befestigungseinrichtung für einen Druckluft-Bremszylinder 4 und für die achsfeste Positionierung einer Drehlagerung einer Bremsnockenwelle 2.
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Die Anschlusskonsole gemäß 1 ist einteilig ausgebildet und wird vorzugsweise durch Gießen gefertigt. Sie setzt sich zusammen aus ersten und zweiten gewinkelt zueinander angeordneten Konsolenabschnitten 11, 12. Vorzugsweise ist der erste Konsolenabschnitt 11 und der zweite Konsolenabschnitt 12 in einem Winkel von 90 ° zueinander angeordnet. Der erste Konsolenabschnitt 11 erstreckt sich quer zum Achskörper 1. An dem ersten Konsolenabschnitt 11 ist ein C-förmiges Befestigungsmaul 13 ausgebildet, dessen dem Achskörper 1 zugewandte Innenseiten gegen den Achskörper 1 abgestützt sind bzw. daran anliegen.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist das Befestigungsmaul 13 bei dieser Ausführungsform mit drei teilkreisförmigen Auflagen 14 versehen, die sich flächig an dem Achskörper 1 abstützen bzw. daran anliegen. Dadurch ist das Befestigungsmaul 13 an die runde Kontur des Achskörpers 1 angepasst. Das Befestigungsmaul 13 umgreift den runden Achskörper 1 in etwa über die Hälfte seines Umfangs.
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Wie in 1 angedeutet und in den 2 und 3 im Detail zu erkennen, ist der Achskörper 1 auf seiner dem Befestigungsmaul 13 abgewandten Seite von einer an den Umfangsverlauf des Achskörpers 1 angepassten, gebogenen Befestigungsschelle 9 umgriffen. Diese ist vorzugsweise aus Metall gefertigt und stützt sich unmittelbar an dem Achskörper 1 ab. Zu jedem ihrer Enden ist an die halbkreisförmige Befestigungsschelle 9 jeweils ein mit einer Bohrung 33 versehener Befestigungsflansch 10 angeformt. Bei den Bohrungen 33 kann es sich um Gewindebohrungen handeln durch die ein Gewindebolzen 15 in Richtung von dazu korrespondierenden Gewindebohrungen in der Anschlusskonsole 8 hindurchgeführt wird. Dadurch kann die Befestigungsschelle 9 mit der Anschlusskonsole 8 verschraubt werden. Die Befestigungsschelle 9 hat wie auch die Anschlusskonsole 8 die Funktion einer Befestigungseinrichtung für die achsfeste Positionierung der Drehlagerung der Bremsnockenwelle 2 und des Bremszylinders 4.
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Der zweite Konsolenabschnitt 12 verläuft im wesentlichen parallel zum Achskörper 1. Wie in 1 wiedergegeben, weist der zweite Konsolenabschnitt 12 Öffnungen 19 auf, durch die Schraubbolzen 24 zur Befestigung des Bremszylinders 4 hindurchgeführt sind. Auf der dem Achskörper 1 zugewandten Seite des zweiten Konsolenabschnitts 12 sind die Schraubbolzen 24 mit sich gegen den Konsolenabschnitt 12 abstützenden Gewindemuttern 36 festgezurrt. In dem Ausführungsbeispiel nach 1 ist der zweite Konsolenabschnitt 12 in zwei Teilbereiche 40, 41 untergliedert, die jeweils zumindest eine Öffnung 19 zur Befestigung des Bremszylinders 4 aufweisen. Zwischen diesen Teilbereichen 40, 41 kann der zweite Konsolenabschnitt 12 mit einer Aussparung 50 versehen sein, durch die ausgehend von dem Bremszylinder 4 ein nicht dargestelltes Druckgestänge in Richtung quer zum Achskörper 1 hindurchführt. Fluchtend zu der Aussparung 50 des zweiten Konsolenabschnitts 12 weist der erste Konsolenabschnitt 11 eine Ausnehmung 20 auf, die sich entlang des ersten Konsolenabschnitts 11 nach Art eines halboffenen Kanals bis über den Achskörper 1 hinweg erstreckt. Das erwähnte Druckgestänge kann in der Ausnehmung 20 zumindest teilweise aufgenommen sein.
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Erfindungsgemäß handelt es sich um eine Antriebs- und Nachstellvorrichtung für Trommelbremsen. In 1 ist die Trommelbremse selbst nicht dargestellt, gleichwohl soll das grundlegende Funktionsprinzip kurz erläutert werden. Die Betätigung einer solchen Trommelbremse erfolgt durch Bremsbacken, die über einen an einem Bremsträger gelagerten Spreiznocken nach außen gegen die Reibfläche der Bremstrommel spreizbar sind. Durch Verdrehen des Spreiznockens bewegt dieser die beiden Bremsbacken voneinander weg, so dass sie von innen gegen die Reibfläche an der Trommelbremse gepresst werden.
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Betätigt wird der Spreiznocken über die Bremsnockenwelle 2, auf dessen fahrzeugäußerem Ende 55 der Spreiznocken drehfest sitzt. An ihrem fahrzeuginneren Ende 56 ist die Bremsnockenwelle 2 mit einem Nachsteller 3, der häufig auch als Gestängesteller bezeichnet wird, verbunden, beispielsweise über ein Verbindungsglied. Wie in 1 gezeigt, ist die Bremsnockenwelle 2 in der Anschlusskonsole 8 drehbar gelagert, nämlich in einer Öffnung 18 eines seitlich zum Achskörper 1 angeordneten Bereichs 16 des ersten Konsolenabschnitts 11. Dazu führt die Bremsnockenwelle 2 oder ein Gehäuse, in welchem die Welle geführt ist, durch die Öffnung 18 des ersten Konsolenabschnitts 11 hindurch. Sofern ein Gehäuse für die Bremsnockenwelle 2 vorgesehen ist, kann dieses an dem ersten Konsolenabschnitt 11 in dessen seitlichem Bereich 16 befestigt werden, z.B. durch Verschrauben.
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Die Befestigung der Lagerung der Bremsnockenwelle 2 und die Befestigung des Bremszylinders 4 erfolgt also an einem gemeinsamen Bauteil, der Anschlusskonsole 8.
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Der Nachsteller 3 bzw. Gestängesteller betätigt die Bremsnockenwelle 2 und fungiert sogleich als Nachstellelement zum Ausgleich der mit dem Reibbelagverschleiß an den Bremsbacken einhergehenden Lüftspielvergrößerung. Dazu ist der Nachsteller 3 an seinem freien Ende gelenkig mit dem aus dem Bremszylinder 4 herausgeführten Druckgestänge (nicht dargestellt) verbunden. Das Druckgestänge ist die Antriebsverbindung zwischen Bremszylinder 4 und Nachsteller 3, wodurch letztlich die Trommelbremse über die Bremsnockenwelle 2 und den Spreiznocken betätigt werden kann. Ist das Lüftspiel zu groß, findet im Bereich des Nachstellers 3 eine die Lüftspielvergrößerung kompensierende Nachstellung statt. Auf den genauen Nachstellmechanismus soll hier nicht eingegangen werden.
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Das Druckgestänge wird durch den Bremszylinder 4 aktiviert bzw. in Richtung des Nachstellers 3 bewegt. Dabei kann das Druckgestänge eine Schwenkbewegung unterlaufen Die ventilgesteuerte Druckluftversorgung des vorzugsweise als Membranzylinder ausgebildeten Bremszylinders 4 erfolgt durch das Druckluftsystem des Nutzfahrzeugs oder ein separates Druckluftsystem.
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In den 2 und 3 ist nur die Anschlusskonsole 8 und die Befestigungsschelle 9, d.h. ohne weitere Bauteile, dargestellt. Im Vergleich zu 1 sind an dem Befestigungsmaul 13 der Anschlusskonsole 8 nicht drei, sondern vier teilkreisförmige Auflagen 14 vorgesehen. Um eine stabile und gleichmäßige Abstützung am Achskörper 1 zu ermöglichen, sind die Auflagen 14 in Bezug auf die kreisförmige Kontur des Achskörpers 1 symmetrisch angeordnet. Alternativ zur Variante nach 1 weist die in 2 dargestellte Anschlusskonsole 8 zusätzliche Verstärkungsstege 60, 61 im Verbindungsbereich der ersten und zweiten Konsolenabschnitte 11, 12 auf. Die Verstärkungsstege 60, 61 sind auf der fahrzeuginneren sowie der fahrzeugäußeren Seite des ersten Konsolenabschnitts 11 vorgesehen und sind an beide Konsolenabschnitte 11, 12 angeschweißt. Die Verstärkungsstege 60, 61 können in ihrer Anzahl variieren und verbessern die Stabilität der Anschlusskonsole 8, insbesondere wenn diese aus zusammengeschweißten Konsolenabschnitten 11, 12 besteht und nicht durch Guss gefertigt wird.
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2 zeigt ein weiteres Konstruktionsdetail der Anschlusskonsole 8, insbesondere im seitlich zum Achskörper 1 angeordneten mit der Öffnung 18 zur Führung der Bremsnockenwelle 2 versehenen Bereich 16 des ersten Konsolenabschnitts 11. Im Bereich der Öffnung 18 ist in Längsrichtung des Achskörpers 1, ein vorzugsweise in Richtung nach fahrzeugaußen fluchtender, ringförmiger Befestigungsflansch 65 vorgesehen. Die Bremsnockenwelle 2 bzw. das die Nockenwelle umgebende Gehäuse stützt sich an der ringförmigen Innenseite 66 des Befestigungsflansches 65 ab. Durch einen solchen Befestigungsflansch 65 wird die Kontaktfläche zwischen Anschlusskonsole 8 und Bremsnockenwelle 2 bzw. deren Gehäuse vergrößert und eine stabilere Lagerung ermöglicht.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht. Bei dieser Variante ist der erste Konsolenabschnitt 11 mit dem zweiten Konsolenabschnitt 12 über Schweißnähte 70 verschweißt. Das Befestigungsmaul 13 wird hierbei im Gegensatz zur ersten Ausführungsform der Erfindung nicht durch teilkreisförmige Auflagen 14 gebildet.
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Bestandteil der Anschlusskonsole 8ist hier ein korrespondierend zu dem Umfangsverlauf des Längsabschnitts des Achskörpers 1 gebogenes, eine innere 21 und eine äußere 22 Flachseite aufweisendes Band 23, wobei die innere Flachseite 21 die Innenseite des Befestigungsmauls 13 ist. Die innere Flachseite 21 des Bandes 23 liegt unmittelbar am Achskörper 1 an bzw. stützt sich daran ab. Die äußere Flachseite 22 ist mit der Anschlusskonsole 8 im Bereich des ersten Konsolenabschnitts 11 zumindest partiell verschweißt. Dies ist in 4 durch die dargestellten Schweißnähte 71 angedeutet.
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An beiden Enden 25, 26 des Bandes 23 sind unter Veränderung von dessen Querschnitt zylindrische, mit einem Außengewinde versehene Endabschnitte 27, 28 einstückig angeformt. In seinem Zentralbereich ist das Band also flach gestaltet, während es zu seinen Enden 25, 26 hin einen zylindrischen Querschnitt einnimmt. Die Endabschnitte 27, 28 erstrecken sich parallel zueinander. Auf ihnen sitzt die Schelle 9. Außen auf die Endabschnitte 27, 28 ist jeweils eine gegen die Befestigungsschelle 9 abgestützte Gewindemutter 30 aufgeschraubt, und angezogen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Achskörper
- 2
- Bremsnockenwelle
- 3
- Nachsteller
- 4
- Bremszylinder
- 8
- Anschlusskonsole
- 9
- Befestigungsschelle
- 10
- Befestigungsflansch
- 11
- erster Konsolenabschnitt
- 12
- zweiter Konsolenabschnitt
- 13
- Befestigungsmaul
- 14
- Auflage
- 15
- Gewindebolzen
- 16
- seitlicher Bereich
- 18
- Öffnung
- 19
- Öffnung
- 20
- Ausnehmung
- 21
- innere Flachseite
- 22
- äußere Flachseite
- 23
- Band
- 24
- Schraubbolzen
- 25
- Ende
- 26
- Ende
- 27
- Endabschnitt
- 28
- Endabschnitt
- 30
- Gewindemutter
- 33
- Bohrung
- 36
- Gewindemutter
- 40
- Teilbereich
- 41
- Teilbereich
- 50
- Aussparung
- 55
- fahrzeugäußeres Ende
- 56
- fahrzeuginneres Ende
- 60
- Verstärkungssteg
- 61
- Verstärkungssteg
- 65
- Befestigungsflansch
- 66
- Innenseite
- 70
- Schweißnaht
- 71
- Schweißnaht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2527745 A1 [0002, 0003]
- EP 0572802 B1 [0002, 0003]