DE102017126811A1 - Wälzlagerkäfig - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Wälzlagerkäfig (1), insbesondere einen Kugellagerkäfig, der ein ringförmiges Käfigteil (2) umfasst, in welchem eine Anzahl Aufnahmetaschen (3) für Wälzkörper (4), insbesondere Kugeln, ausgebildet ist. Um das zur Schmierung eingesetzte Schmiermittel effektiver nutzen zu können, sieht die Erfindung vor, dass in den beiden axialen Endbereichen des Käfigteils (2) jeweils ein Leitelement (5, 6) befestigt ist, wobei sich das Leitelement (5, 6) über das Käfigteil (2) hinaus in radiale Richtung (r) erstreckt.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Wälzlagerkäfig, insbesondere einen Kugellagerkäfig, der ein ringförmiges Käfigteil umfasst, in welchem eine Anzahl Aufnahmetaschen für Wälzkörper, insbesondere Kugeln, ausgebildet ist.
- Hintergrund der Erfindung
- Ein Wälzlagerkäfig der eingangs genannten Art ist hinlänglich bekannt und wird beispielsweise in Rillenkugellagern eingesetzt. Nachteilig ist, dass nicht unerhebliche Mengen an Schmiermittel eingesetzt werden müssen, um eine hinreichende Schmierung sicherzustellen. Allerdings wird nur ein kleiner Teil des Schmiermittels effektiv für die Schmierung im Wälzkontakt verwendet; nicht unerhebliche Volumina des Schmiermittels bleiben hierbei ungenutzt. Dies vermindert auch die Drehzahl, bis zu der ein gattungsgemäßes Lager eingesetzt werden kann.
- Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Wälzlagerkäfig, insbesondere einen Kugellagerkäfig, bereitzustellen, der in verbesserter Weise das zur Schmierung eingesetzte Schmiermittel nutzbar macht.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden axialen Endbereichen des Käfigteils jeweils ein Leitelement befestigt ist, wobei sich das Leitelement über das Käfigteil hinaus in radiale Richtung erstreckt.
- Die Erstreckung erfolgt dabei insbesondere in den radial inneren Bereich.
- Das Leitelement ist dabei bevorzugt mittels einer Nietverbindung am Käfigteil befestigt.
- Das Leitelement kann dabei einen sich radial erstreckenden Abschnitt aufweisen, der der Kontur des in der Aufnahmetasche angeordneten Wälzkörper folgt. Somit leitet das Leitelement Schmiermittel direkt in den Bereich des Wälzkontakts.
- Das Käfigteil kann dabei aus zwei in axiale Richtung zusammengesetzten Hälften bestehen, die mittels der Nietverbindung miteinander verbunden sind.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung stellt darauf ab, dass der Käfig aus zwei Hälften zusammengesetzt ist, die beispielsweise aus Messing bestehen. Die beiden Hälften werden durch Niete zusammengehalten.
- Die zum Einsatz kommenden Leitbleche sind bevorzugt als Blechbauteile ausgebildet und durch Tiefziehen und/oder Stanzen hergestellt. Die Nietverbindung, die die beiden Hälften des Käfigs zusammenhalten, werden vorzugsweise gleichzeitig genutzt, um die Leitbleche mit am Käfig zu befestigen.
- Der Käfig ist dabei insbesondere als Fensterkäfig ausgebildet.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht Leitbleche vor, die im Radialschnitt Z-förmig ausgestaltet sind. Ein Schenkel bzw. ein (radialer) Endbereich des Leitelements dichtet den Raum unterhalb des Käfigs zum Lagerinnenring ab und drückt so das Schmiermittel in Richtung der Wälzkörper-Kontaktzone.
- Die vorgeschlagene Lösung lässt sich generell in Wälzlagern beliebiger Art einsetzen, ist allerdings besonders für Rillenkugellager geeignet.
- Die Lösung ermöglicht das verbesserte Bereithalten von Schmiermittel in dem Bereich des Lagers, wo es tatsächlich benötigt wird. Es wird möglich, mit geringeren Mengen an Schmiermittel zu arbeiten, wobei dieses allerdings gezielt in dem Bereich des Lagers gehalten wird, in dem der Wälzkontakt stattfindet.
- Somit kann ein Wälzlager, insbesondere ein Kugellager, mit geringeren Mengen an Schmiermittel betrieben werden, wobei das Schmiermittel dennoch im relevanten Bereich gehalten wird. Damit wird es möglich, das Lager mit höheren Drehzahlen zu betreiben.
- Das vorgeschlagene Konzept stellt also darauf ab, dasjenige Volumen im Lager zu reduzieren, wo das Schmiermittel ohnehin ungenutzt angeordnet ist. Indes wird durch die beschriebene Lösung sichergestellt, dass das Schmiermittel gezielt in den Wälzkontakt gebracht wird.
- Somit kann sichergestellt werden, dass das Schmiermittel nahe im Bereich der Laufbahnen des Lagers gehalten wird, wo es benötigt wird. Die Leitelemente leiten das Schmiermittel also gezielt in den Bereich, wo es benötigt wird.
- Das eingebrachte Volumen an Schmiermittel kann damit kleiner gehalten werden, dennoch steht es in der kritischen Zone zur Verfügung, wo es benötigt wird.
- Das Lager steht damit grundsätzlich für höhere Drehzahlen zur Verfügung.
- Insgesamt kann damit der ungenutzte Lagerinnenraum reduziert und das Schmiermittel näher an den Lager- bzw. Wälzkörper-Kontaktzonen angeordnet werden.
- Figurenliste
- In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 schematisch den Radialschnitt durch ein Kugellager gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, -
2 den Radialschnitt durch den Käfig des Kugellagers gemäß1 , -
3 in Explosionsdarstellung das Kugellager nach1 , -
4 in perspektivischer Darstellung den Käfig des Kugellagers nach1 , -
5 in perspektivischer Darstellung eine erste Hälfte eines Käfigteils des Käfigs, -
6 in perspektivischer Darstellung eine zweite Hälfte des Käfigteils des Käfigs, -
7 in perspektivischer Darstellung ein Leitelement des Käfigs, -
8 den Radialschnitt durch das Leitelement gemäß7 , -
9 eine Hälfte des Käfigteils des Käfigs mit einer Aufnahmenut für das Leitelement, -
10 den Radialschnitt durch ein Kugellager analog zu1 gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung, -
11 den Radialschnitt durch ein Kugellager gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung und -
12 den Radialschnitt durch ein Kugellager gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. - Ausführliche Beschreibung der Figuren
- In
1 ist ein Kugellager9 mit einem Lageraußenring10 und einem Lagerinnenring11 dargestellt, wobei zwischen den Lagerringen ein Satz Kugeln4 angeordnet ist. Die Kugeln4 werden durch einen Kugellagerkäfig1 in ihrer Position gehalten, wobei im Kugellagerkäfig1 eine Anzahl Aufnahmetaschen3 für die einzelnen Kugeln4 ausgebildet sind. Dargestellt ist auch eine axiale Richtunga sowie eine radiale Richtungr . - Der Käfig
1 umfasst ein Käfigteil2 , das aus zwei Hälften zusammengesetzt ist, nämlich aus einer ersten Hälfte2' und einer zweiten Hälfte2" . Zusammen bilden die beiden Hälften das Käfigteil2 mit seinen Aufnahmetaschen3 . - In den
2 bis9 sind Einzelheiten des Kugellagers9 bzw. des Käfigs1 zu sehen. - Die beiden Hälften
2' bzw.2" haben jeweils eine Aufnahmenut12 , wie sie insbesondere aus9 ersichtlich ist. Die Aufnahmenut12 dient dazu, ein Leitelement5 bzw.6 formschlüssig bzw. in der Form passend aufzunehmen, dessen Geometrie für ein erstes Ausführungsbeispiel aus den1 und10 ersichtlich ist. Hiernach ist das Leitelement5 bzw.6 in der Aufnahmenut12 angeordnet und mit einer Nietverbindung7 an den jeweiligen Hälften2' bzw.2" befestigt, wobei die Nietverbindung7 auch die beiden Hälften als solche miteinander verbindet. - Wie es am besten aus dem Radialschnitt gemäß
8 ersichtlich ist, haben die Leitelemente5 ,6 einen sich radial (allerdings unter einem Winkel zur radialen Richtungr ) nach innen erstreckenden Abschnitt8 , der - wie es aus den1 bzw.10 ersichtlich ist - einen kleinen radialen Spalt zum Lagerinnenring11 bildet. - Bei dem Ausführungsbeispiel nach den
1 bzw.10 sind die Leitelemente5 bzw.6 im Radialschnitt Z-förmig ausgestaltet. - Bei dem Ausführungsbeispiel nach
11 ist vorgesehen, dass sich das Leitelement5 ,6 in seinem radial innenliegenden Bereich gabelt und einen unter einem Winkel zur radialen Richtungr verlaufenden Abschnitt bildet, der der Kontur des Wälzkörpers folgt, sowie einen radial nach innen verlaufenden geraden Abschnitt hat, der eine Art Labyrinthdichtung zum Innenring11 bildet. Bei der Lösung gemäß11 kann vorgesehen werden, dass jedes Leitblech5 bzw.6 aus zwei Teilblechen besteht, die über die Nietverbindung7 miteinander verbunden werden. - Das Ausführungsbeispiel nach
12 weist Leitelemente5 bzw.6 auf, die sich gerade radial nach innen erstrecken und zum Innenring11 einen kleinen radialen Spalt bilden. - Nachdem der Käfig aus zwei Hälften
2' ,2" besteht, kann bei der Montage so vorgegangen werden, dass zunächst die Wälzelemente (Kugeln)4 zwischen den beiden Lagerringen10 ,11 angeordnet werden; dann werden die beiden Hälften2' ,2" des Käfigs axial zugeführt, so dass diese in die sich bildenden Aufnahmetaschen3 die einzelnen Wälzelemente4 aufnehmen. Nach Ansetzen des Leitelements am einen axialen Ende können jetzt von diesem axialen Ende die Nieten eingeschoben und die Fettfüllung ins Lager eingebracht werden. Dann wird das andere Leitelement am anderen axialen Ende angesetzt. Schließlich findet der Vernietvorgang statt, so dass der Montageprozess abgeschlossen ist. Die Nieten halten nicht nur die beiden Hälften des Käfigs, sondern auch die beiden Leitelemente5 ,6 am Käfig1 fest zusammen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wälzlagerkäfig (Kugellagerkäfig)
- 2
- Käfigteil
- 2'
- Hälfte des Käfigteils
- 2"
- Hälfte des Käfigteils
- 3
- Aufnahmetasche
- 4
- Wälzkörper (Kugel)
- 5
- Leitelement
- 6
- Leitelement
- 7
- Nietverbindung
- 8
- Abschnitt
- 9
- Kugellager
- 10
- Lageraußenring
- 11
- Lagerinnenring
- 12
- Aufnahmenut
- r
- radiale Richtung
- a
- axiale Richtung
Claims (4)
- Wälzlagerkäfig (1), insbesondere Kugellagerkäfig, der ein ringförmiges Käfigteil (2) umfasst, in welchem eine Anzahl Aufnahmetaschen (3) für Wälzkörper (4), insbesondere Kugeln, ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden axialen Endbereichen des Käfigteils (2) jeweils ein Leitelement (5, 6) befestigt ist, wobei sich das Leitelement (5, 6) über das Käfigteil (2) hinaus in radiale Richtung (r) erstreckt.
- Wälzlagerkäfig nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (5, 6) mittels einer Nietverbindung (7) am Käfigteil (2) befestigt ist. - Wälzlagerkäfig nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (5, 6) einen sich radial (r) erstreckenden Abschnitt (8) aufweist, der der Kontur des in der Aufnahmetasche (3) angeordneten Wälzkörper (4) folgt. - Wälzlagerkäfig nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Käfigteil (2) aus zwei in axiale Richtung (a) zusammengesetzten Hälften (2', 2") besteht, die mittels der Nietverbindung (7) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102017126811.1A DE102017126811A1 (de) | 2017-11-15 | 2017-11-15 | Wälzlagerkäfig |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102017126811.1A DE102017126811A1 (de) | 2017-11-15 | 2017-11-15 | Wälzlagerkäfig |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102017126811A1 true DE102017126811A1 (de) | 2019-05-16 |
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ID=66335202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102017126811.1A Withdrawn DE102017126811A1 (de) | 2017-11-15 | 2017-11-15 | Wälzlagerkäfig |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102017126811A1 (de) |
-
2017
- 2017-11-15 DE DE102017126811.1A patent/DE102017126811A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |