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Die Erfindung betrifft eine Sammel- und Abfuhrvorrichtung für den Schneidmedienstrahl einer Flüssigkeitsschneidanlage mit einem Schneidstrahlkollektor und einer Abfuhr für den über den Schneidstrahlkollektor gesammelten Schneidmedienstrom, der sich aus dem Medium des Schneidstrahls, mitgerissenen Gasanteilen aus der Umgebungsluft und durch den Schneidstrahl vom Werkstück gelösten Partikeln zusammensetzt. Der Schneidstrahlkollektor weist dabei einen Strahlabflusskanal mit einem Eintrittsbereich zur Einleitung des Schneidstrahls auf, der mit einem Austrittsbereich mit einer Abflussleitung in Strömungsverbindung steht.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Flüssigkeitsschneidanlage mit einer solchen Sammel- und Abfuhrvorrichtung.
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Sammel- und Abfuhrvorrichtungen für den Schneidmedienstrahl einer Flüssigkeitsschneidanlage dieser Art sowie eine zugehörige Flüssigkeitsschneidanlage sind aus der
DE 35 18 166 C1 bekannt.
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Die in Verbindung mit der Funktionsbeschreibung der bekannten Sammel- und Abfuhrvorrichtung beschriebene Flüssigkeitsschneidanlage weist eine Werkstückauflage auf, über die Werkstücken unter Einbringen eines Schnitts durch den Schneidstrahl geführt werden. Der an der Unterseite des Werkstücks austretende Schneidmedienstrahl wird über die Sammel- und Abfuhrvorrichtung unterhalb der Werkstückauflage aufgefangen, aufgeweitet und zur Aufbereitung abgeführt. Der Schneidmedienstrahl umfasst dabei zum einen das eigentliche, flüssige Schneidmedium als zum anderen auch eventuell mitgerissene, gasförmige Bestandteile oder feste, vom Werkstück stammende Partikel.
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Mit den bekannten Flüssigkeitsschneidanlagen können Werkstücke aller Art geschnitten werden. Das Schneiden mittels Flüssigkeitsstrahl hat den Vorteil, dass so gut wie keine Kräfte in Vorschubrichtung auftreten, genaue Schnittgeometrien realisierbar sind und mit vergleichsweise hoher Vorschubgeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Eine mögliche Anwendung für solche Flüssigkeitsschneidanlagen ist neben dem Schneiden von Kunststoff, Schaumstoff oder Metall das Schneiden von Lebensmitteln.
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Das Schneiden von Lebensmitteln ist mit herkömmlichen Schneidvorrichtungen, beispielsweise Ultraschallmessern oder Sägen, oft nicht ganz einfach zu beherrschen. Nicht tiefgefrorene Lebensmittel sind üblicherweise weich, was zu dem Risiko führt, dass feste Bestandteile innerhalb des Lebensmittels an den Schneidwerkzeugen hängen bleiben und so den Schnitt verschmieren.
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So kann beispielsweise beim Schneiden von Kuchenstücken ein härteres Schokoladenstückchen oder ein Fruchtbestandteil die Schnittkante derart unregelmäßig machen, dass das Produkt nicht mehr die Qualitätsanforderungen erfüllt. Ferner kann beispielsweise durch ein durch einen Kuchen bewegtes Messer Fruchtmark längs der Teilungsebene verschmieren, so dass sich eine unschöne Seitenfläche ergibt. Aus diesen Gründen bietet sich das Schneiden mittels eines Flüssigkeitsstrahls an.
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Der Flüssigkeitsstrahl wird mit hohem Druck auf das Werkstück gerichtet und tritt unter geringfügiger Aufweitung unten aus dem Werkstück wieder aus. Die Erfindung lässt sich wahlweise in Verbindung mit Flüssigkeitsschneidanlagen verwenden, bei denen entweder das Werkstück relativ zum Schneidstrahl oder alternativ der Schneidstrahl relativ zum Werkstück bewegt wird. Auch eine Kombination beider Bewegungen ist bei den erfindungsgemäßen Flüssigkeitsschneidanlagen möglich. Kern der Erfindung ist dabei das möglichst vollständige Auffangen aller Komponenten des Schneidmedienstrahls sowie deren Abfuhr und Aufbereitung.
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Die bekannten Flüssigkeitsschneidanlagen weisen bereits Sammel- und Abfuhrvorrichtungen für den austretenden Schneidmedienstrahl auf. Hierbei ist es bekannt, diesen Schneidmedienstrahl mittels unterschiedlicher Hilfsmittel aufzubereiten, um beispielsweise die Energie des Strahls abzubauen, so dass die Sammel- und Abfuhrvorrichtung keinem zu hohen Verschleiß ausgesetzt ist.
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Ein Nachteil der bisher verwendeten Sammel- und Abfuhrvorrichtungen besteht darin, dass unterhalb des Werkstücks, beim Austritt des Schneidmedienstrahls aus dem Schnitt, Verwirbelungen auftreten können, die zum einen dazu führen können, dass Anteile des zum Schneiden verwendeten Fluids oder beim Schneiden vom Werkstück getrennte Partikel in die Umgebung abgegeben werden. Auch können sich solche Partikel auf der Unterseite des Werkstücks absetzen.
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Während die Verunreinigung der Unterseite des Werkstücks beim Schneiden von industriell genutzten Zwischenprodukten aus Kunststoff oder Metall oft nur lästig ist, da diese Produkte anschließend wieder gereinigt werden müssen, kann es in Verbindung mit dem Schneiden von Schaumstoffen oder gar Lebensmitteln zu größeren Problemen kommen. Hier muss zum Beispiel die Verunreinigung des Produktes vermieden werden, da sie nicht wieder rückgängig gemacht werden kann.
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So ist beispielsweise das Durchfeuchten eines offenporigen Schaumstoffes unterhalb der Schnittlinie meist unerwünscht. In Verbindung mit Lebensmitteln ist ebenfalls das Durchfeuchten nicht erwünscht. Ferner können sich Partikel im Bereich der Schnittränder absetzen, die die Optik der Schnittlinie oder das Lebensmittel selbst optisch beeinträchtigen. Neben den durch das Schneiden entstehenden, durch den Schneidstrahl abgetragenen Partikeln, können dies zum Beispiel Komponenten in Form von auch Puderzucker oder sonstigen Bestandteilen sein, die infolge der auftretenden dynamischen Bewegungen aufgewirbelt werden können und sich nachfolgend unkontrolliert an unerwünschten Stellen absetzen können.
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Auch die Werkstückauflage kann durch solche Effekte verunreinigt werden, was dann wiederum mittelbar zur Verunreinigung des Werkstücks selbst führen kann. In Verbindung mit Lebensmitteln besteht hier das weitere Problem, dass sich Reste des zuvor geschnittenen Lebensmittels an der Werkstückauflage ablagern können, die zur Vermeidung einer Kontamination des nachfolgenden Lebensmittels dann aufwendig gereinigt werden muss. Insbesondere in Verbindung mit ei-, geflügel- oder fischhaltigen Lebensmitteln kann dies zu einem erhöhten Aufwand führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sammel- und Abfuhrvorrichtung für den Schneidmedienstrahl einer Flüssigkeitsschneidanlage zu schaffen, über die der Schneidmedienstrahl zuverlässig abgeführt werden kann, wobei bevorzugt das abgeführte Material günstig und einfach einer Aufbereitung zugeführt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flüssigkeitsschneidanlage zu schaffen, die eine solche Sammel- und Abfuhrvorrichtung aufweist.
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Bezüglich der Sammel- und Abfuhrvorrichtung wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch gelöst, dass der Schneidstrahlkollektor derart ausgebildet ist, dass der Strahlabflusskanal in eine unterhalb des Austrittsbereichs angeordnete Saugkammer austritt, die einen im Vergleich zum Querschnitt des Strahlabflusskanals im Austrittsbereich vergrößerten Querschnitt aufweist und neben dem Strahlabflusskanal mit der Abflussleitung sowie einem Absaugkanal strömungstechnisch verbunden und ansonsten geschlossen ist, wobei der Absaugkanal zur Bildung einer Saugfunktion zu einer einen Saugmund bildenden Ansaugöffnung in einem den Eintrittsbereich des Strahlabflusskanals umgebenden Saugbereich verläuft.
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Bezüglich der Flüssigkeitsschneidvorrichtung wird die Aufgabe durch eine Flüssigkeitsschneidvorrichtung nach Anspruch 9 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird nun ein Schneidstrahlkollektor verwendet, der im Wesentlichen nach der Art einer Venturidüse oder einer Strahlpumpe eine Absaugfunktion bereitzustellen vermag, die die Anteile des Schneidmedienstrahls, die nicht den unmittelbaren Weg in den Eintrittsbereich des Saugkanals finden oder aufgrund von strömungstechnischer Dynamik aus diesem Eintrittsbereich wieder austreten, abzusaugen und bevorzugt dem abfließenden Material in der Abflussleitung zuzuführen vermag.
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Die oben genannte Absaugfunktion wird bevorzugt durch die Fließgeschwindigkeit des Schneidmedienstrahls realisiert. Hierzu wird der Eintritt des Schneidmedienstrahls in eine dem Strahlabflusskanal nachgeschaltete Saugkammer, die auch in den Strahlabflusskanal integriert sein kann, zur Erzeugung eines saugenden Unterdrucks genutzt.
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Im Falle einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im zentralen Bereich des Schneidstrahlkollektors der Strahlabflusskanal angeordnet. Eine mögliche Ausgestaltung weist zum Beispiel einen oberen, trichterförmigen Einlaufbereich, einen geradlinigen Kanalverlauf und einen Eintritt in die unterhalb des Absaugkanals angeordnete Saugkammer auf. Der von oben in den Absaugkanal eintretende Schneidmedienstrom tritt dann strahlförmig in die Saugkammer ein, wobei sich rund um den freien Strahl des Schneidmedienstroms dann ein Unterdruck in der Saugkammer ergibt.
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Die Saugkammer wiederum ist über den Absaugkanal mit einem Saugbereich verbunden, der unterhalb der Bearbeitungsstelle, an der der Schneidmedienstrahl durch das Werkstück durchtritt liegt. Er kann beispielsweise oberhalb des Eintrittsbereichs für den Schneidmedienstrahl in den Strahlabflusskanal angeordnet sein, wobei aber auch eine Anordnung neben den Eintrittsbereich oder rund um den Eintrittsbereich oder auch weiter unten möglich ist. Bei einer dieser möglichen Ausgestaltungen ist zum Beispiel zwischen der Unterseite der Werkstückauflage und der Oberseite des Schneidstrahlkollektors ein kleiner Zwischenraum vorgesehen, der den Saugbereich bildet. Dieser Zwischenraum wird von einem mit dem Absaugkanal in Strömungsverbindung stehenden Saugmund abgesaugt.
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Bevorzugt ist, da sich die Anteile oder die Partikel, die sich vom Schneidmedienstrahl separieren, in alle Richtungen von der Strahlausbreitungsrichtung des Schneidmedienstrahls wegbewegen können, der Saugmund entweder ringförmig ausgebildet oder es sind zwei oder weiter bevorzugt noch mehr einzelne Absaugkanäle vorgesehen, die über den Umfang des Eintrittsbereiches des Strahlabflusskanals an dessen Seiten verteilt sind. Die Querschnitte der Absaugkanäle können rund oder auch oval oder in Form von Kreisringsegmenten ausgebildet sein.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung kann statt eines röhrenförmigen Strahlabflusskanals mit konstantem Querschnitt auch eine Düse unmittelbar in den Strahlabflusskanal integriert werden. Hierzu weist dann die den Schneidstrahlkollektor durchsetzende Durchgangsöffnung in einem oberen Bereich diese Düse auf, die ausgehend von einem ersten Querschnitt einen im weiteren Strahlengang im Vergleich zum ersten Querschnitt verringerten zweiten Querschnitt aufweist. Im Nachgang zu diesem zweiten Querschnitt vergrößert sich dann der Durchmesser wieder, wobei der vergrößerte Bereich dann die Saugkammer bilden kann.
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Hier sind also die Absaugkanäle bzw. der Absaugkanal unmittelbar mit der Bohrung im Bereich des dritten Durchmessers mit vergrößertem Querschnitt verbunden. Natürlich kann der sich in diesem Bereich ergebende Unterdruck auch über andere Leitungen einer separaten Saugkammer zur Verfügung gestellt werden, in die dann die Absaugkanäle bzw. der Absaugkanal münden.
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Wesen der Erfindung ist dabei die Tatsache, dass die Strömungsdynamik genutzt wird, um einen Unterdruck zu erzeugen oder einen bereitgestellten Unterdruck zu verstärken. Grundsätzlich kann die Erfindung in Verbindung mit einer expliziten Absauganlage eingesetzt werden, um entweder den zum Absaugen eingesetzten Unterdruck zu vergrößern oder um den Bereich zu erweitern, in dem ein Absaugeffekt wirksam ist. So kann durch die Unterstützung einer Absaugpumpe diese in der Leistung reduziert und damit Energie gespart werden.
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Im Falle einer Ausgestaltung kann ohne zusätzliche, unterdruckerzeugende Vorrichtungen alleine die Strömungsdynamik den zum Absaugen notwendigen Unterdruck bereitstellen. Dieser Unterdruck wird dann ausgenutzt, um über einen oder mehrere Saugmünder, die neben dem oder rund um den Eintrittsbereich des Schneidmedienstrahls in den Strahlabflusskanal angeordnet sind, Fluidbestandteile, Partikel oder Gase abzusaugen. So können sich diese unerwünschten Komponenten nicht am Werkstück niederschlagen oder die Umgebung kontaminieren, sondern werden abgesaugt und nachfolgend bevorzugt wieder dem aus dem Absaugkanal austretenden, abfließenden Schneidmedienstrom in der Abflussleitung zugeführt.
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Die erfindungsgemäße Flüssigkeitsschneidanlage weist neben der eigentlichen Bearbeitungsstation für das Werkstück, in der ein bewegter oder feststehender Schneidstrahl aus einer Schneidstrahldüse austritt und das relativ zur Schneidstrahldüse bewegte Werkstück schneidet, die oben beschriebene Sammel- und Abfuhrvorrichtung auf. Ferner ist bevorzugt eine Aufbereitung oder zumindest eine Trennstation für die Einzelkomponenten der im Schneidstrahl enthaltenen Medien vorgesehen.
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Die Art und Weise, wie über den Flüssigkeitsstrahl das Werkstück geschnitten wird oder wie auch die Werkstückauflage ausgebildet ist, ist für die Erfindung nicht erheblich. Die vorliegende Erfindung ist grundsätzlich mit allen möglichen Ausgestaltungen in diesem Bereich verwendbar. Ferner ist die Erfindung grundsätzlich mit allen Arten von Werkstücken und Schneidmedien, insbesondere Wasser, Öl oder ähnlichen Flüssigkeiten, einsetzbar.
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Die Abflussleitung leitet das von der Sammel- und Abfuhrvorrichtung gesammelte Material des Schneidmedienstrahls einer Aufbereitung oder einer Trennvorrichtung zu. Diese umfasst einen Abscheider, der die einzelnen Komponenten des Medienstroms voneinander zu trennen vermag.
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Grundsätzlich kann der Medienstrom neben der Flüssigkeit des Schneidmediums auch mitgerissene Partikel des Werkstücks selbst, sei es, dass sie durch den Schneidvorgang gelöst wurden oder vom Werkstück während der Bearbeitung herunterfallen, und gasförmige Komponenten umfassen. Gasförmige Komponenten sind üblicherweise Luftanteile, die aufgrund der Strömungsdynamik mit dem Schneidmedienstrahl mitgerissen werden, jedoch können hier auch weitere Komponenten, beispielsweise in Form von Schutzgas, auftreten.
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Zunächst werden bevorzugt in einem Abscheider die gasförmigen Komponenten von den schwereren Partikeln und Fluidanteilen getrennt. Dieser Abscheider ist bevorzugt ein Zyklonabscheider, der durch Ausnutzung der unterschiedlichen Trägheitskräfte in einer rotierenden Kammer oder in einem rotierenden Medienstrom die Gase von den schwereren Anteilen trennt. Die Gasanteile werden dann über eine Gasabfuhr abgesaugt, wobei sie dabei zusätzlich gefiltert werden können, um letzte Feststoffanteile oder vernebelte Flüssigkeitsanteile herauszufiltern. Auch elektrostatische Filter können eingesetzt werden.
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Die schwereren Partikel wiederum können entweder wiederum durch den Zyklonabscheider, einen weiteren Zyklonabscheider oder auch über Filtermittel bzw. Siebe voneinander getrennt werden. Letztlich hängt dies vom Einsatzzweck ab, der bestimmt, welche Arten von Partikeln sich im Schneidmedienstrom befinden.
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Nach Trennung der Feststoffe von den flüssigen Bestandteilen kann die Flüssigkeit, gegebenenfalls ebenfalls unter weiterer Filterung, über eine Flüssigkeitsabfuhr abgeführt werden oder auch dem Flüssigkeitsvorrat der Flüssigkeitsschneidanlage wieder zugeführt werden. Sofern dies erforderlich ist, kann die Flüssigkeit weiter aufbereitet oder desinfiziert werden, zum Beispiel entweder durch Erhitzen oder durch sonstige bekannte Maßnahmen.
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Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Schneidanlage und
- 2 den Bereich der Schneidmedienabfuhr in einer Schnittansicht.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Flüssigkeitsschneidanlage mit einem Schneidstrahlkollektor 5 schematisch dargestellt. Der Schneidstrahlkollektor 5 ist unterhalb der Werkstückauflage 1 vorgesehen, auf der das Werkstück 2 aufliegt. Hier ist die Werkstückauflage 1 beispielhaft beweglich ausgebildet, so dass das Werkstück 2 den aus der Schneidstrahldüse 3 austretenden Schneidstrahl 4 passiert, der so einen Schnitt in das Werkstück 2 einbringt.
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Der Schneidstrahl 4 tritt durch einen Spalt (hier nicht sichtbar) in der Werkstückauflage 1 durch diese hindurch und in den Schneidstrahlkollektor 5 ein. Damit sich der Spalt nicht durch die gesamte Länge der Werkstückauflage 1 erstrecken muss, wird bevorzugt das Werkstück 2 über einen Werkstückträger längs der Oberseite der Werkstückauflage 1 transportiert. Aufgrund der Dynamik des hier verwendeten Hochdruckschneidens mit Drücken des Schneidmediums von bis zu 6000 bar tritt unterhalb des Schnittes der Schneidmedienstrahl mit hoher Geschwindigkeit aus. Dieser Schneidmedienstrahl setzt sich aus dem eigentlichen Schneidstrahl 4 sowie Partikeln, die vom Werkstück 2 stammen, und mitgerissenen Luftanteilen zusammen.
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Der Schneidmedienstrahl wiederum tritt in den hier nicht dargestellten Eintrittsbereich des Strahlabflusskanals 6 im Schneidstrahlkollektor 5 ein. Nach Passieren des Werkstücks 2 weitet sich dabei der Schneidstrahl 4 leicht auf. Infolge dieser Strahlaufweitung, der Reflexionen aus dem Strahlabflusskanal 6 und sonstiger Effekte kann es zusätzlich passieren, dass Partikel aus dem Eintrittsbereich wieder in die entgegengesetzte oder eine seitliche Richtung geschleudert werden. Durch diesen Effekt und weitere Streueffekte kann der Bereich unterhalb der Werkstückauflage 1 sowohl vernebelte Flüssigkeitsanteile, Werkstückpartikel oder auch Flüssigkeitstropfen aufweisen, die sich je nach Ausgestaltung der Werkstückauflage 1 entweder an dieser oder auch an dem Werkstück 2 niederschlagen oder aus der Flüssigkeitsschneidanlage austreten können.
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Um diese unerwünschten Komponenten nun ebenfalls der Abflussleitung 10, die die Sammel- und Abfuhrvorrichtung mit der weiteren Aufbereitung für das abschließende Schneidmedium verbindet, zuführen zu können, ist erfindungsgemäß die Absaugfunktion vorgesehen, die in dem Bereich zwischen der Werkstückauflage 1 und der Sammel- und Abfuhrvorrichtung einen Saugbereich 7 bereitstellt. Diese Funktion ist am besten aus 2 zu erkennen, die die Sammel- und Abfuhrvorrichtung in einer schematischen Schnittansicht zeigt.
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Der aus der Schneidstrahldüse 3 austretende Schneidstrahl 4 schneidet das Werkstück 2 und tritt durch die Öffnung in der Werkstückauflage 1 in die Sammel- und Abfuhrvorrichtung ein. Hier ist ein Strahlabflusskanal 6 mittig vorgesehen. Im oberen Bereich ist dieser Strahlabflusskanal 6 trichterartig erweitert, um so einen effektiven Kollektor für den Schneidmedienstrahl zu bilden.
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Im unteren Bereich tritt der Strahlabflusskanal 6 aus dem Kern der Sammel- und Abfuhrvorrichtung aus, wobei unterhalb dieses unteren Bereiches ein Raum vorgesehen ist, in den der Schneidmedienstrahl dann als freier Strahl einströmt. Dieser als Saugkammer dienende Raum ist im Durchmesser im Vergleich zur Austrittsöffnung des Strahlabflusskanals 6 erweitert, im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser etwa doppelt so groß wie der des Strahlabflusskanals 6.
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Aufgrund des mit hoher Geschwindigkeit aus dem Strahlabflusskanal 6 frei austretenden Schneidmedienstrahls entsteht nach dem Prinzip der Strahlpumpe rund um diesen Strahl ein Unterdruck. Um den Kern der Sammel- und Abfuhrvorrichtung ist ringförmig ein Absaugkanal 8 angeordnet, so dass der Unterdruck den Bereich oberhalb der Sammel- und Abfuhrvorrichtung abzusaugen vermag, so dass der Bereich als Saugbereich 7 fungieren kann. Hierdurch werden Partikel und Umgebungsluft in den Absaugkanal 8 eingesogen und dann zusammen mit dem Schneidmedienstrahl der Abflussleitung 10 (vergleiche 1) zugeführt.
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Die dargestellte Form des Absaugkanals 8 ist dabei lediglich ein Beispiel, hier können anstelle eines ringförmigen Kanals natürlich auch mehrere, über den Umfang verteilte Absaugkanäle 8 vorgesehen sein. Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der von dem aus dem Strahlabflusskanal 6 austretende Schneidmedienstrahl selbst den Unterdruck erzeugt, der den Bereich oberhalb der Sammel- und Abfuhrvorrichtung zum Saugbereich 7 werden lässt.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, wird der so gesammelte Medienstrom einer schematisch dargestellten Aufbereitung zugeführt. Diese besteht aus einem Abscheider 11, der gasförmige Komponenten und die schwereren festen bzw. flüssigen Komponenten voneinander trennt. Dieser Abscheider 11 umfasst bevorzugt einen Zyklonabscheider, der unter Nutzung der Zentrifugalkräfte gasförmige Komponenten von den schwereren übrigen Komponenten zu separieren vermag, die dann durch eine Gasabfuhr 13 in eine Absaugrichtung des Gases SG strömende, falls es umwelttechnisch unbedenklich ist, zum Beispiel an die Umgebung abgeführt werden. Diese Trennung über den Zyklonabscheider ist beispielsweise dem Prinzip nach von beutellosen Staubsaugern bereits bekannt.
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Die übrigen Komponenten werden dann durch die Flüssigkeitsabfuhr 12 in die Abflussrichtung der Flüssigkeit SF abgeleitet und gegebenenfalls über weitere Zyklonabscheider oder Filtermittel voneinander getrennt und entsorgt oder im Falle des Fluids wiederverwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkstückauflage
- 2
- Werkstück
- 3
- Schneidstrahldüse
- 4
- Schneidstrahl
- 5
- Schneidstrahlkollektor
- 6
- Strahlabflusskanal
- 7
- Saugbereich
- 8
- Absaugkanal
- 9
- Partikel
- 10
- Abflussleitung
- 11
- Abscheidemittel
- 12
- Flüssigkeitsabfuhr
- 13
- Gasabfuhr
- V
- Vorschubrichtung
- SF
- Abflussrichtung der Flüssigkeit
- SG
- Absaugrichtung des Gases
- S
- Strömungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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