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Die Erfindung betrifft ein Steckverbinderteil-System umfassend ein Steckverbinderteil und ein Kodierelement zum Anbringen an dem Steckverbinderteil, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein Steckverbindersystem und eine elektrische Schaltvorrichtung.
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Das Steckverbinderteil-System ist zum Bilden einer Steckverbindung mit einem dem Steckverbinderteil baugleichen Gegensteckverbinderteil ausgebildet, wobei das Steckverbinderteil-System zur Bildung eines weiblichen oder eines männlichen Teils der Steckverbindung ausgebildet ist, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist, und das Steckverbinderteil zur Bildung des jeweils anderen aus dem weiblichen und dem männlichen Teil der Steckverbindung ausgebildet ist, wenn das Kodierelement nicht an dem Steckverbinderteil angebracht ist, wobei das Steckverbinderteil-System zur Bildung des weiblichen Teils der Steckverbindung ausgebildet ist, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist, und das Steckverbinderteil zur Bildung des männlichen Teils der Steckverbindung ausgebildet ist, wenn das Kodierelement nicht an dem Steckverbinderteil angebracht ist, wobei das Steckverbinderteil ein elektrisches Kontaktelement aufweist und das Kodierelement einen zumindest im wesentlichen hülsenförmigen Bereich aufweist, der dazu ausgebildet ist, das Kontaktelement wenigstens teilweise zu umgeben, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist.
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Ein derartiges Steckverbinderteil-System ist beispielsweise aus dem Datenblatt für KD 10 der SKS-Kontakttechnik GmbH von 2010 bekannt.
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Wie in der
DE 20 2010 009 298 U1 beschrieben, kann ein Steckverbinderteil-System zum Beispiel zum Bilden einer Steckverbindung mit einem Gegensteckverbinderteil, das steckkompatibel mit dem Steckverbinderteil ist und das ein Gegenkodierelement aufweist, das steckkompatibel mit dem Kodierelement ist, ausgebildet sein. Gemäß der in der
DE 20 2010 009 298 U1 beschriebenen Technik sind das Kodierelement und das Gegenkodierelement beim Anbringen an dem jeweiligen Verbinderteil individuell konfigurierbar. Bei zweckmäßiger Konfiguration der Kodierelemente können so Steckverbinderteile desselben Typs für unterschiedliche elektrische Funktionen verwendet werden, wobei mittels der Kodierelemente zugleich gewährleistbar ist, dass nur funktional entsprechende Steckverbinderpaare miteinander verbunden werden können.
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Die in der
DE 20 2010 009 298 U1 beschriebene Technik hat zum Nachteil, dass beide Teile eines Steckverbinderpaars jeweils mit einem Kodierelement zu versehen sind. Dabei müssen zudem für jede Anwendung jeweils beide Kodierelemente aufeinander abgestimmt werden. Dies bedeutet eine relativ hohe Anzahl erforderlicher Teile und einen nicht unerheblichen Aufwand für den Anwender.
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Herkömmliche Steckverbindungen werden durch Verbinden verschiedener Steckverbinderteile, insbesondere eines männlichen und eines weiblichen Steckverbinderteils, gebildet. Davon abweichend sind hermaphroditische Steckverbinder, auch Zwittersteckverbinder genannt, bekannt. Die
DE 10 2007 037 961 A1 der Anmelderin beschreibt beispielsweise einen mehrpoligen hermaphroditischen Stecker, mittels dessen sich eine Steckverbindung durch zwei identische Stecker bilden lässt. Hermaphroditische Stecker haben für den Anwender den Vorteil einer hohen Varianz bezüglich ihrer Verwendung in elektrischen Konfigurationen. Zudem braucht zur Herstellung einer Steckverbindung nur eine Art von Steckern produziert und vorgehalten zu werden, wodurch eine effiziente und kostengünstige Bereitstellung von Steckverbindungen begünstigt wird.
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Bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer hermaphroditischer Stecker für verschiedene elektrische Funktionen ist jedoch gegenüber herkömmlichen Steckern die Gefahr eines versehentlichen Fehlsteckens durch den Anwender und damit die Gefahr eines elektrischen Unfalls, etwa durch Kurzschluss, unter Umständen erhöht. Dies gilt besonders bei der Verwendung einpoliger hermaphroditischer Stecker.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steckverbinderteil-System zur Verfügung zu stellen, das eine hohe Varianz in der Anwendung ermöglicht und bei dem gleichzeitig die Gefahr eines Fehlsteckens verringert oder vermieden ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach ist das Kontaktelement als Zwitterkontaktelement ausgebildet.
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Bei dem Steckverbinderteil-System ist damit sowohl die männliche als auch die weibliche Funktionalität in dem Steckverbinderteil angelegt. Durch wahlweises Anbringen oder Fortlassen des Kodierelements wird die Funktionalität auf die männliche oder die weibliche Funktionalität festgelegt. Die Entscheidung über ein Anbringen oder Fortlassen des Kodierelements kann zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Produktion des Steckverbinderteil-Systems, etwa durch den Anwender während eines elektrischen Konfigurierens der Steckverbindung für einen individuellen Anwendungsfall, erfolgen.
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Die Begriffe „männlicher“ und „weiblicher Teil einer Steckverbindung“ bezeichnen vorliegend jeglichen von zwei Teilen eines Steckverbinderpaars, der steckkompatibel mit dem jeweils anderen Teil ist, wobei beide Teile verschieden sind bezüglich eines oder mehrerer Verbindungselemente, die zum Bilden der Steckverbindung mit einem oder mehreren Verbindungselementen des jeweils anderen Teils ineinander greifen. Als männlicher Teil wird typischerweise ein solcher Teil bezeichnet, der ein nach außen weisendes Kontakt- oder Verbindungselement aufweist, das dazu vorgesehen ist, mit einer Kontakt- oder Verbindungsöffnung des weiblichen Teils ineinander zu greifen. Im vorliegenden Zusammenhang ist der Gebrauch der Begriffe „männlich“ und „weiblich“ an diese Bedeutung angelehnt, jedoch nicht auf die genannte spezielle Form beschränkt. Insbesondere kann ein als männlich bezeichneter Teil der Steckverbindung neben vorrangig männlichen auch weibliche Verbindungselemente aufweisen und umgekehrt.
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Das Steckverbinderteil-System ist zum Bilden einer Steckverbindung unter Verwendung baugleicher Steckverbinderteile ausgebildet. Insbesondere sind zwei identische Steckverbinderteil-Systeme ausreichend zum Bilden einer Steckverbindung. Dies hat den Vorteil, dass großenteils identische Bauteile zum Bilden der Steckverbindung verwendbar sind. Hierdurch sind Produktion und Vorhalten der erforderlichen Teile vereinfacht.
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Gleichzeitig hat das Steckverbinderteil-System den Vorteil einer hohen Varianz. Dies betrifft beispielsweise die Herstellung oder die Konfiguration einer elektrischen Vorrichtung, wie zum Beispiel eines Verteilers, bei der mehrere Anschlüsse jeweils durch ein Steckverbinderteil-System gebildet sind. So lässt sich im jeweiligen Anwendungsfall durch Anbringen oder Fortlassen des Kodierelements jedes der Steckverbinderteil-Systeme kenntlich machen oder bestimmen, ob der jeweilige Anschluss ein Eingangs- oder Ausgangsanschluss der Vorrichtung ist, und/oder welche Polarität oder sonstige Funktion er besitzt. Durch zweckdienliches Anbringen oder Fortlassen der Kodierelemente lassen sich so die Möglichkeiten eines Fehlsteckens, insbesondere gezielt für besonders gefährliche Fälle, reduzieren.
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Wenn das Kodierelement nicht an dem Steckverbinderteil angebracht ist, kann es erforderlich sein, dass das Kodierelement zum Bilden der Steckverbindung an dem Gegensteckverbinderteil angebracht ist. Das Steckverbinderteil-System kann zum Bilden einer einpoligen Steckverbindung mit dem Gegensteckverbinderteil ausgebildet sein.
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Das Steckverbinderteil-System ist zur Bildung des weiblichen Teils der Steckverbindung ausgebildet, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist, und zur Bildung des männlichen Teils der Steckverbindung, wenn das Kodierelement nicht an dem Steckverbinderteil angebracht ist. Alternativ kann das Steckverbinderteil-System zur Bildung des männlichen Teils der Steckverbindung ausgebildet sein, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist, und zur Bildung des weiblichen Teils der Steckverbindung, wenn das Kodierelement nicht an dem Steckverbinderteil angebracht ist. In dem Fall kann das Kodierelement ein Kontaktelement umfassen, und das Steckverbinderteil kann eine Aufnahme für das Kontaktelement umfassen.
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Das Steckverbinderteil weist ein elektrisches Kontaktelement auf und das Kodierelement weist einen zumindest im Wesentlichen hülsenförmigen Bereich auf, der dazu ausgebildet ist, das Kontaktelement wenigstens teilweise zu umgeben, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist. Dabei ist das Kontaktelement als Zwitterkontaktelement ausgebildet. Ferner kann dabei das Kontaktelement wenigstens einen Stecker und wenigstens eine Buchse umfassen, die in einer zur Steckrichtung tangentialen Richtung des Kontaktelements alternierend angeordnet sind.
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Das Steckverbinderteil kann ein Gehäuse umfassen. Das Gehäuse kann dabei eine Aufnahmenut aufweisen, die dazu ausgebildet ist, einen Anbringungsabschnitt des hülsenförmigen Bereichs des Kodierelements aufzunehmen, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist. Die Aufnahmenut kann zudem dazu ausgebildet sein, einen Verbindungsabschnitt des hülsenförmigen Bereichs des Kodierelements aufzunehmen, wenn das Kodierelement an dem Gegensteckverbinderteil angebracht ist und das Steckverbinderteil-System und das Gegensteckverbinderteil zum Bilden der Steckverbindung miteinander verbunden sind.
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Das Steckverbinderteil-System kann wenigstens ein Dichtungselement umfassen. Das Dichtungselement kann dazu ausgebildet sein, einen Übergang zwischen dem Steckverbinderteil und dem Kodierelement abzudichten, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Dichtungselement dazu ausgebildet sein, einen feuchtigkeitsdichten Schluss zwischen dem Steckverbinderteil und dem Kodierelement zu bilden, wenn das Kodierelement an dem Gegensteckverbinderteil angebracht ist und das Steckverbinderteil-System und das Gegensteckverbinderteil zum Bilden der Steckverbindung miteinander verbunden sind.
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Die Steckverbindung zwischen dem männlichen und dem weiblichen Teil der Steckverbindung kann zumindest im Wesentlichen durch Kraftschluss gebildet sein.
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Das Kodierelement kann irreversibel an dem Steckverbinderteil anbringbar sein. Alternativ dazu kann das Kodierelement reversibel an dem Steckverbinderteil anbringbar sein. Vorzugsweise ist das Kodierelement mittels wenigstens eines Rastelements an dem Steckverbinderteil anbringbar. Dabei kann das Rastelement an einem Gehäuse des Steckverbinderteils angeordnet sein. Außerdem kann das Kodierelement einen Anbringungsbereich umfassen, der wenigstens eine Rastaufnahme zur Verrastung mit dem Rastelement aufweist.
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Das Steckverbinderteil kann ein erstes Kennzeichnungsfeld aufweisen. Das Kodierelement kann dabei ein zweites Kennzeichnungsfeld aufweisen, das derart ausgebildet ist, dass es das erste Kennzeichnungsfeld wenigstens teilweise überdeckt, wenn das Kodierelement an dem Steckverbinderteil angebracht ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Steckverbindersystem vorgestellt. Das Steckverbindersystem umfasst ein Steckverbinderteil-System der hier vorgestellten Art und ein Gegensteckverbinderteil, das dem Steckverbinderteil des Steckverbinderteil-Systems zumindest im Wesentlichen baugleich ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine elektrische Schaltvorrichtung vorgestellt. Die Schaltvorrichtung umfasst wenigstens ein Steckverbinderteil-System der hier vorgestellten Art und/oder wenigstens ein Steckverbindersystem der hier vorgestellten Art.
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Weitere Merkmale, Aufgaben und Vorzüge der Erfindung werden aus den Zeichnungen und der ausführlichen Beschreibung deutlich. Es zeigen:
- 1A-1C schematische Darstellungen eines Steckverbinderteils für ein Steckverbinderteil-System gemäß einem Beispiel;
- 2 eine schematische Darstellung von zwei elektrischen Kontaktelementen gemäß einem Beispiel;
- 3A - 3C schematische Darstellungen eines Kodierelements für ein Steckverbinderteil-System gemäß einem Beispiel;
- 4 eine schematische Darstellungen eines Steckverbinderteil-Systems gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 5A - 5B schematische Darstellungen eines Steckverbindersystems gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine schematische Darstellung einer elektrischen Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
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1A bis 1C zeigen verschiedene Ansichten einer schematischen Darstellung eines Steckverbinderteils 100 zur Verwendung in einem Steckverbinderteil-System.
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1A zeigt eine perspektivische Ansicht des Steckverbinderteils 100. Das Steckverbinderteil 100 umfasst ein elektrisches Kontaktelement 110 eingefasst in einem Gehäuse 120.
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Das Kontaktelement 110 ist als einpoliges Kontaktelement ausgebildet. Das Kontaktelement 110 ist zudem als hermaphroditisches Kontaktelement, auch Zwitterkontaktelement genannt, ausgebildet, das die Bildung eines elektrischen Kontakts mit einem dem Kontaktelement 110 identischen Gegenkontaktelement ermöglicht. Das Kontaktelement 110 weist mehrere Stecklamellen 112 sowie durch Zwischenräume zwischen den Stecklamellen 112 gebildete Buchsen 114 auf. Die Stecklamellen 112 und die Buchsen 114 sind in einer zur Steckrichtung S tangentialen Richtung alternierend um die Längsachse des Kontaktelements 110 angeordnet. Stecklamellen 112 und Buchsen 114 sind dabei derart bemessen, dass bei einer Kontaktierung des Kontaktelements 110 durch ein identisches Gegenkontaktelement die Stecklamellen 112 jedes der Kontaktelemente in den Buchsen 114 des jeweils anderen Kontaktelements aufgenommen sind und dabei das andere Kontaktelement elektrisch kontaktieren. Die Stecklamellen 112 und die Buchsen 114 sind beispielsweise so bemessen, dass sie in tangentialer Richtung um die Längsachse des Kontaktelements 110 eine identische Breite aufweisen. In dem gezeigten Beispiel weist das Kontaktelement 110 zwei Stecklamellen 112 und zwei Buchsen 114 auf. Zur Bildung eines elektrischen Kontakts mit einem Gegenkontaktelement sind die beiden Kontaktelemente entgegengerichtet und um 90° um die Steckrichtung S verdreht zueinander auszurichten.
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Durch die genannten Eigenschaften des Kontaktelements 110 ist es möglich, das Steckverbinderteil 100 durch ein dem Steckverbinderteil 100 baugleiches Gegensteckverbinderteil elektrisch zu kontaktieren. Gleichzeitig ist das Steckverbinderteil 100 so gestaltet, dass bei einer solchen Kontaktierung nicht auch unmittelbar eine Steckverbindung zwischen dem Gehäuse 120 und einem Gehäuse des Gegensteckverbinderteils entsteht.
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Zum Ermöglichen einer Steckverbindung mit einem dem Steckverbinderteil 100 baugleichen Gegensteckverbinderteil ist das Steckverbinderteil 100 zum Anbringen eines Kodierelements ausgebildet, wie nachfolgend im Zusammenhang mit 3A bis 3C näher beschrieben. Zum Anbringen eines solchen Kodierelements umfasst das Gehäuse 120 mehrere Rastelemente 124.
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Das Gehäuse 120 umfasst ferner eine Aufnahmenut 122. Die Aufnahmenut 122 ist so gestaltet, dass sie die Aufnahme eines Verbindungsabschnitts des Kodierelements gestattet, wenn das Steckverbinderteil 100 als Gegensteckverbinderteil für ein mit einem Kodierelement versehenes Steckverbinderteil fungiert.
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Das Gehäuse 120 weist ferner im Bereich der Rastelemente 124 sowie versetzt dazu mehrere Gehäusedurchgangsbohrungen 128 auf. Diese sind so angeordnet, dass sie mit entsprechenden Gehäusedurchgangsbohrungen eines baugleichen Steckverbinderteils fluchten, wenn das Steckverbinderteil 100 und das Gegensteckverbinderteil mittels eines Kodierelements zu einer Steckverbindung verbunden sind.
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Das Gehäuse 120 umfasst ferner ein erstes Kennzeichnungsfeld 126. Dieses dient der Kennzeichnung, ob ein Kodierelement an dem Steckverbinderteil 100 angebracht ist oder nicht. Bei einer geschlossenen Steckverbindung zwischen dem Steckverbinderteil 100 und einem daran angebrachten Kodierelement einerseits und einem dem Steckverbinderteil 100 baugleichen Gegenstückverbinderteil andererseits ist beispielsweise nicht ohne weiteres erkennbar, an welchem der beteiligten Steckverbinderteile das Kodierelement angebracht ist. Außerdem kann im Einzelfall das Anbringen des Kodierelements an einem der beteiligten Steckverbinderteile entsprechend einer elektrischen Funktion der jeweiligen Steckverbinderteile erfolgen, beispielsweise gemäß einer Polung des Steckverbinderteils. Auch in diesem Fall ist eine entsprechende Kennzeichnung des Steckverbinderteils vorteilhaft. Das erste Kennzeichnungswelt 126 ist daher so angeordnet, dass es bei Anbringen des Kodierelements an das Steckverbinderteil 100 von einem zweiten Kennzeichnungsfeld, das sich an dem Kodierelement befindet, überdeckt wird. Auf diese Weise ist durch Sichtbarkeit entweder des ersten oder zweiten Kennzeichnungsfels im Bereich des Gehäuses 120 erkennbar, ob ein Kodierelement an dem Steckverbinderteil 100 angebracht ist.
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1B zeigt eine Seitenansicht des Steckverbinderteils 100. In dem gezeigten Beispiel ist das erste Kennzeichnungsfeld 126 mit einem „minus“ - Symbol versehen. Bei entsprechender Verwendung des Kodierelements gemäß einer solchen elektrischen Konfiguration weist die Sichtbarkeit des ersten Kennzeichnungsfels 126 somit darauf hin, dass ein Minuspol an dem Steckverbinderteil 100 anliegt. In 1B ist zudem eine der Gehäusedurchgangsbohrungen 128 versetzt zu den Rastelementen 124 erkennbar.
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1C zeigt eine Draufsicht des Steckverbinderteils 100. In 1C ist eine der Gehäusedurchgangsbohrungen 128 im Bereich eines der Rastelemente 124 erkennbar.
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Außerdem ist eine Raststufe 125 des Rostelements 124 dargestellt. In einigen Beispielen ermöglicht die Raststufe 125 ein irreversibles Anbringen des Kodierelements an dem Steckverbinderteil 100. In anderen Beispielen ist das Rastelement 124 zum reversiblen Anbringen des Kodierelements vorgesehen. Dabei ist beispielsweise die Raststufe 125 aus einer Rastaufnahme des Kodierelements lösbar. Die Raststufe 125 bewirkt in einigen Beispielen außerdem, dass bei einem Lösen der Steckverbindung mit dem Gegensteckverbinderteil durch Zug das Kodierelement an demjenigen Steckverbinderteil 100 verbleibt, an dem es zuvor angebracht worden ist.
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2 zeigt zwei Kontaktelemente 110, eines in Draufsicht (oben) und eines in Seitenansicht (unten), wie im Zusammenhang mit 1A beschrieben. Erkennbar sind an jedem Kontaktelement 110 mehrere Stecklamellen 112 sowie sich aus deren beabstandeter Anordnung ergebende Buchsen 114.
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3A bis 3C zeigen unterschiedliche Ansichten einer schematischen Darstellung eines Kodierelements 200. Das Kodierelement 200 ist insbesondere zur Verwendung in Verbindung mit einem Steckverbinderteil 100 wie im Zusammenhang mit den 1A bis 1C beschrieben vorgesehen.
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3A zeigt eine Seitenansicht des Kodierelements 200. Das Kodierelement 200 umfasst einen hülsenförmigen Bereich 210. Dieser ist so ausgebildet, dass er das Kontaktelement 110 des Steckverbinderteils 100 wenigstens teilweise umgibt, wenn das Kodierelement 200 an dem Steckverbinderteil 100 angebracht ist. Das Kodierelement 200 umfasst ferner einen Anbringungsbereich 220 zum Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100. Dazu sind in dem Anbringungsbereich 220 mehrere Rastaufnahmen 222 angeordnet. Die Rastaufnahmen 222 sind so ausgebildet, dass bei einem Anbringen des Kodierelements 200 an das Steckverbinderteil 100 jeweils eines der Rastelemente 124 mit einer der Rastaufnahmen 222 verrastet.
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Das Kodierelement 200 umfasst ferner ein zweites Kennzeichnungsfeld 226. Das zweite Kennzeichnungsfeld 226 ist derart ausgebildet, dass es bei einem Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100 das erste Kennzeichnungsfeld 126 des Steckverbinderteils 100 wenigstens teilweise überdeckt. Analog zur Sichtbarkeit des ersten Kennzeichnungsfelds 126 ist so bei Sichtbarkeit des zweiten Kennzeichnungsfelds 226 im Bereich des Steckverbinderteils 100 erkennbar, dass das Kodierelement 200 an dem Steckverbinderteil 100 angebracht ist. In dem Beispiel von 3A ist auf dem zweiten Kennzeichnungsfeld 226 ein „plus“ - Symbol angebracht. Bei entsprechender Verwendung des Kodierelements ist so erkennbar, dass an dem Steckverbinderteil 100 ein Pluspol anliegt.
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Der hülsenförmige Bereich 210 umfasst einen Verbindungsabschnitt 214. Der Verbindungsabschnitt 214 ist so ausgebildet, dass er beim Bilden einer Steckverbindung in der Aufnahmenut 122 des Gegensteckverbinderteils aufgenommen wird. Verbindungsabschnitt 214 und Aufnahmenut 122 des Steckverbinderteils 100 sind beispielsweise so ausgebildet, dass sie eine kraftschlüssige Steckverbindung bilden, wenn das Steckverbinderteil 100 als Gegensteckverbinderteil fungiert.
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Der hülsenförmige Bereich 210 umfasst angrenzend an den Verbindungsabschnitt 214 ein Verbindungsdichtelement 218, beispielsweise einen Dichtungsring. Das Verbindungsdichtelement 218 dient dazu, einen Übergang zwischen dem Kodierelement 200 und dem Gegensteckverbinderteil feuchtigkeitsdicht abzudichten.
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Der hülsenförmige Bereich 210 umfasst außerdem einen Anbringungsabschnitt 212. Der Anbringungsabschnitt 212 ist so ausgebildet, dass er bei Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100 in der Aufnahmenut 122 des Steckverbinderteils 100 aufgenommen wird. Der Anbringungsabschnitt 212 begünstigt zusätzlich zu der Rastverbindung zwischen dem Steckverbinderteil 100 und dem Kodierelement 200 ein stabileres Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100. Im Bereich des Anbringungsabschnitts weist das Kodierelement 200 zudem ein Anbringungsdichtelement 216 auf. Das Anbringungsdichtelement 216 dient dazu, einen Übergang zwischen dem Kodierelement 200 und dem Steckverbinderteil 100 feuchtigkeitsdicht abzudichten.
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In dem gezeigten Beispiel sind der Anbringungsabschnitt 212 und der Verbindungsabschnitt 214 des Kodierelements 200 im Wesentlichen identisch ausgebildet. In anderen Beispielen des Kodierelements 200 sind der Anbringungsabschnitt 212 und der Verbindungsabschnitt 214 dagegen unterschiedlich, beispielsweise mit unterschiedlicher Länge, ausgebildet. In wieder anderen Beispielen des Kodierelements 200 weist der hülsenförmige Bereich 210 keinen Anbringungsabschnitt 212 zur Aufnahme in der Aufnahmenut 122 des Steckverbinderteils 100 auf.
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3B zeigt eine Untersicht des Kodierelements 200. Die Rastaufnahme 222 ist so gestaltet, dass sie bei einem Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100 eine rastende Aufnahme des Rastelements 124 ermöglicht. Die Rastaufnahme 222 ist zudem von außen zugänglich gestaltet. Dies gestattet beispielsweise ein Lösen des Rastelements aus der Rastaufnahme 222 und ein Entfernen des Kodierelements von dem Steckverbinderteil 100.
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3C zeigt eine Vorderansicht des Kodierelements 200. Wie in 3C erkennbar, umfasst das Kodierelement 200 in dem Anbringungsbereich 210 Kodierelementdurchgangsbohrungen 224 sowie Rastaussparungen 228. Die Rastaufnahmen 222 des Kodierelements 200 sind um 90° versetzt hierzu angeordneten und in der Vorderansicht nicht sichtbar.
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Die Kodierelementdurchgangsbohrungen 224 sind so angeordnet, dass sie bei einem Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100 mit den Gehäusedurchgangsbohrungen 128, die versetzt zu den Rastelementen 124 angeordnet sind, fluchten.
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Die Rastaussparungen 228 dienen der Aufnahme der Rastelemente des Gegensteckverbinderteils. In einigen Beispielen sind die Rastaussparungen 228 zudem so gestaltet, dass sie dabei mit den Rastelementen des Gegensteckverbinderteils (lösbar) verrasten. Die Rastverbindung ist dabei beispielsweise durch Einschieben eines Schraubenziehers in die Gehäusedurchgangsbohrung 128 lösbar. In anderen Beispielen sind die Rastaussparungen 228 dagegen so gestaltet, dass sie die Rastelemente des Gegensteckverbinderteils aufnehmen und unlösbar mit diesen zu verrasten.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Steckverbinderteil-Systems 300. Das Steckverbinderteil-System 300 umfasst ein Steckverbinderteil 100 und ein Kodierelement 200, wie vorangehend beschrieben. Das Steckverbinderteil-System 300 ist insbesondere zum Bilden einer Steckverbindung mit einem dem Steckverbinderteil 100 baugleichen Gegensteckverbinderteil ausgebildet.
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In 4 ist das Kodierelement 200 an dem Steckverbinderteil 100 angebracht dargestellt. Dabei ist ein Rastelement 124 des Steckverbinderteils 100 mit einer Rastaufnahme 222 des Kodierelements 200 verrastet. Zudem ist das erste Kennzeichnungsfeld 126 (nicht dargestellt) des Steckverbinderteils 100 durch das zweite Kennzeichnungsfeld 226 die Kodierelements 200 überdeckt.
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Wie in 4 erkennbar, umgibt der Verbindungsabschnitt 214 das Kontaktelement 110. Bei dem gezeigten Steckverbindersystem 300 bewirkt ein Anbringen des Kodierelements 200 an dem Steckverbinderteil 100 somit, dass das Steckverbindersystem 300 auf den weiblichen Teil einer Steckverbindung festgelegt wird mit einem hierdurch gleichzeitig auf den männlichen Teil der Steckverbindung festgelegten und dem Steckverbinderteil 100 baugleichen Gegensteckverbinderteil. In anderen Worten, sowohl die männliche als auch die weibliche Funktionalität im Rahmen der Steckverbindung sind in dem Steckverbinderteil 100 angelegt. Erst das Anbringen des Kodierelements 200 entweder an dem Steckverbinderteil 100 oder dem Gegensteckverbinderteil bestimmt die jeweilige Funktionalität für jedes der beteiligten Steckverbinderteile.
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Durch die vorgenannten Eigenschaften des Steckverbinderteil-Systems 300 werden die Nachteile herkömmlicher hermaphroditischer Steckverbinder bezüglich eines möglichen Fehlsteckens vermieden. Dies wird dadurch erzielt, dass eine Steckverbindung nicht unmittelbar zwischen identischen, sondern unterschiedlichen Teilen zustande kommt. Gleichzeitig bietet das Steckverbinderteil-System 300 viele der Vorteile hermaphroditischer Steckverbinder hinsichtlich Produktion, Bevorratung und universeller Verwendbarkeit, insbesondere durch die weitgehende Verwendung baugleicher Steckverbinderteile und die freie Konfigurierbarkeit dieser Steckverbinderteile durch den Anwender.
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5A und 5B zeigen verschiedene Ansichten einer schematischen Darstellung eines Steckverbindersystems 400. Das Steckverbindungsystem 400 umfasst ein Steckverbinderteil 100, ein Kodierelement 200 und ein dem Steckverbinderteil 100 baugleiches Gegensteckverbinderteil 100'. Das Kodierelement 200 in Kombination mit einem der baugleichen Steckverbinderteile 100,100' bildet ein Steckverbinderteil-System wie das in 4 beschriebene Steckverbinderteil-System 300. Im Zusammenwirken mit dem entsprechend anderen Steckverbinderteil 100,100', das beispielsweise Bestandteil eines weiteren Steckverbinderteil-Systems gemäß 4 ist, ermöglicht das sich daraus ergebende Steckverbindersystem 400 eine Steckverbindung, zu deren Bildung das Kodierelement 200 wahlweise an einem der Steckverbinderteile 100,100' angebracht werden kann. Dies erfolgt beispielsweise durch den Anwender gemäß einer elektrischen Konfiguration der Steckverbinderteile 100,100'.
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Wie aus 5A erkennbar, sind das Steckverbinderteil 100 und das Gegensteckverbinderteil 100' einander entgegengerichtet und um 90° zueinander verdreht angeordnet. Das Erfordernis für eine solche Anordnung ergibt sich aus der Gestaltung des hermaphroditischen Kontaktelements 110, wie im Zusammenhang mit 1A beschrieben. Gleichzeitig sind diverse Gehäuseelemente der Steckverbinderteile 100, 100', wie beispielsweise Verbindungselemente, dieser Anordnung angepasst. Bei der gezeigten Anordnung Fluchten zudem solche Gehäusedurchgangsbohrungen 128, die bei einem der Steckverbinderteile 100,100' im Bereich der Rastelemente 124 angebracht sind, mit solchen Gehäusedurchgangsbohrungen 128 des jeweils anderen Steckverbinderteils 100,100', die versetzt zu den Rastelementen angeordnet sind. Hierdurch ergeben sich bei Vorliegen einer Steckverbindung durchgehende Bohrungen durch das Steckverbindersystem 400.
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5B zeigt eine Querschnittsansicht des Steckverbindersystems 400 entlang einer senkrechten Mittelebene der in 5A gezeigten Anordnung.
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6 zeigt eine schematische Darstellung einer elektrischen Schaltvorrichtung 500. Die Schaltvorrichtung 500 umfasst ein Schaltvorrichtungsgehäuse 510 sowie eine Mehrzahl von Steckverbinderteil-Systemen 300, wie vorangehend beschrieben.
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In 6 sind einige der Steckverbinderteil-Systeme 300 mit angebrachtem Kodierelement und einige ohne angebrachtes Kodierelement dargestellt. Das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein des Kodierelements an jedem der Steckverbinderteil-Systeme 300 weist beispielsweise auf eine Polung, eine Funktion des entsprechenden Anschlusses als Eingangs- bzw. Ausgangsanschluss der elektrischen Schaltvorrichtung 500, oder auf eine sonstige Bestimmung des jeweiligen Anschlusses hin. Durch zweckmäßiges Verwenden der Kodierelemente kann so gezielt die Möglichkeiten für besonders unerwünschte Fälle von Fehlstecken wirksam verringert oder ausgeschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Steckverbinderteil
- 100'
- Gegensteckverbinderteil
- 110, 110'
- Kontaktelement
- 112, 112'
- Stecklamelle
- 114
- Buchse
- 120
- Gehäuse
- 122
- Aufnahmenut
- 124, 124'
- Rastelement
- 126
- erstes Kennzeichnungsfeld
- 128, 128'
- Gehäusedurchgangsbohrung
- 200
- Kodierelement
- 210
- hülsenförmiger Bereich
- 212
- Anbringungsabschnitt
- 214
- Verbindungsabschnitt
- 216
- Anbringunsdichtelement
- 218
- Verbindungsdichtelement
- 220
- Anbringungsbereich
- 222
- Rastaufnahme
- 224
- Kodierelementdurchgangsbohrung
- 226
- zweites Kennzeichnungsfeld
- 228
- Rastaussparung
- 300
- Steckverbinderteil-System
- 400
- Steckverbindersystem
- 500
- elektrische Schaltvorrichtung
- 510
- Schaltvorrichtungsgehäuse
- S
- Steckrichtung