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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät, umfassend einen von einem Innenbehälter begrenzten gekühlten Innenraum, in dem sich zumindest ein Ablageboden in Form einer ausziehbaren Glasplatte befindet.
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Ein Kühl- bzw. Gefriergerät mit ausziehbaren Ablageböden ist beispielsweise aus der
WO 2008/145357 A1 bekannt. Das darin offenbarte Gerät weist einen oder mehrere Ablageböden zur Aufnahme von Kühl- und/oder Gefriergut auf, wobei das Gerät einen oder mehrere Auszüge aufweist, die mit den Ablageböden in Verbindung stehen und mittels derer die Ablageböden aus dem Gerät herausziehbar und in dieses einschiebbar sind, wobei die Auszüge ein erstes und ein zweites Gehäuseteil sowie eine Auszugschiene aufweisen, wobei die Auszugschiene ein erstes und ein zweites Teil umfasst, die relativ zueinander bewegbar sind. Dabei steht das erste Gehäuseteil mit dem ersten Teil der Auszugschiene und das zweite Gehäuseteil mit dem zweiten Teil der Auszugschiene unmittelbar oder mittelbar in Verbindung. Des Weiteren steht das erste Gehäuseteil mit dem Ablageboden und das zweite Gehäuseteil mit dem Kühl- und/oder Gefriergerät unmittelbar oder mittelbar in Verbindung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieses einen möglichst einfachen Aufbau aufweist und eine Bewegbarkeit der Glasplatten mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass die Glasplatte in Gleitführungen gelagert ist die unmittelbar mit den seitlichen Randbereichen an Kontaktflächen in Kontakt stehen, wobei die Kontaktflächen der Gleitführungen aus Kunststoff bestehen und sich nicht über die gesamte Fläche der Gleitführungen erstrecken. Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass auf bewegliche Führungsschienen verzichtet wird, wodurch sich ein vergleichsweise einfacher Aufbau ergibt und dass ein unmittelbarer Kontakt zwischen Glas und Kunststoff besteht, wodurch sich eine Gleitführung erreichen lässt, die ein Ausziehen und Einschieben der Glasplatte mit geringem Kraftaufwand ermöglicht.
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Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Gleitführungen werden im Folgenden auch als Führungen bezeichnet.
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Um die Auflagefläche der Glasablage bzw. Glasplatte auf den Führungen so gering wie möglich zu halten, kann vorgesehen sein, dass die Kontaktflächen verteilt angeordnete einzelne punktuelle Auflagebereiche umfassen. Diese Auflagebereiche bestehen aus Kunststoff.
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Vorzugsweise besteht die gesamte Gleitführung aus Kunststoff.
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Die punktuellen Auflagebereiche, d.h. die Erhöhungen stellen vorzugsweise integrale oder nachträglich angebrachte Bestandteile der Führungen dar. Der Begriff „punktuell“ bedeutet, dass die Auflagebereiche bzw. die Erhöhungen sich nur über Teile der Führungen erstrecken, vorzugsweise über < 10 % des Bereichs der Führungen, in dem die Glasplatte geführt ist. Die punktuellen Auflagebereiche bzw. Erhöhungen können kreisförmig, elliptisch, länglich etc. ausgeführt sein.
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Durch die punktuellen Auflagebereiche wird die Flächenpressung vermindert und der Auszug funktioniert besonders leichtgängig.
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Denkbar ist es, dass sich die punktuellen Auflagebereiche bzw. Erhöhungen nur in dem vorderen, d.h. zur offenen Seite des Innenbehälters hin gewandten Bereich der Führungen befinden und dass die Glasplatte im hinteren Bereich mittels eines Abstützelementes auf der Führung abstützt ist. Das Abstützelement kann die Funktion eines Anschlags ausüben, der den Auszugweg der Glasplatte beschränkt, wobei der Gegenanschlag an der Führung angeordnet ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Glasplatte versehentlich zu weit ausgezogen wird bzw. aus dem Gerät herausfällt.
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Grundsätzlich können die Führungen integrale Bestandteile des Innenbehälters darstellen. Vorzugsweise sind sie jedoch als separate Teile ausgeführt, die mit dem Innenbehälter verbunden und an diesem fixiert sind. Vorzugsweise sind die Führungen entnehmbar und/oder in verschiedenen Höhenpositionen einsetzbar, so dass der Nutzer bestimmen kann, auf welcher Höhe sich die Glasplatten befinden sollen.
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Die Führungen können durch Formschluss und/oder durch Kraftschluss mit dem Innenbehälter in Verbindung stehen. Vorzugsweise sind sie ohne Schrauben oder sonstige separate Fixierungselemente an dem Innenbehälter befestigt.
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Der Innenbehälter kann eine Rippenstruktur aufweisen und die Führungen können die Rippenstruktur des Innenbehälters untergreifen, so dass ein nach oben Kippen der Führungen unterbunden wird, auch wenn die Glasplatte ausgezogen ist. Ein Kippen wird somit vorzugsweise durch Formschluss verhindert.
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Die Führungen können eine Rippenstruktur des Innenbehälters umgreifen und auf diese Weise die Führungen in Auszugrichtung der Glasplatte fixieren. Ein Bewegen der Führungen nach vorne oder hinten ist somit ausgeschlossen. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Führungen nur in einer Bewegungsrichtung nach oben und/oder unten von dem Innenbehälter gelöst werden können.
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Vorzugsweise weisen die Führungen eine zur Seite offene Nut auf, in der die Seitenbereiche der Glasplatte geführt sind. Die punktuellen Auflagebereiche bzw. Erhöhungen können sich an der oberen und/oder unteren Nutwandung befinden. Alternativ oder zusätzlich können sich die punktuellen Auflagebereiche an der Oberseite und/oder Unterseite der Glasplatte befinden.
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Die Auflagebereiche können integrale Bestandteile der Führungen und/oder der Glasplatte darstellen.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „ein“ und „eine“ nicht zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen können. Ebenso schließt die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht der Glasplatte mit Führungen im eingeschobenen und teilweise ausgezogenen Zustand,
- 2: eine perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 1 von schräg unten,
- 3: eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Anordnung von schräg unten in einer weiteren Ausführungsform.
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1 zeigt mit dem Bezugszeichen 10 einen Innenbehälter eines Kühl- bzw. Gefrierschranks. Dieser begrenzt zusammen mit der Innenseite einer nicht dargestellten Tür den gekühlten innenraum des Gerätes.
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Der Innenbehälter 10 weist auf seinen beiden gegenüberliegenden Seitenwänden jeweils zwei Reihen von Rippen 12, 14 auf, die voneinander beabstandet sind. Denkbar ist auch, dass die hintere Reihe 14 von Rippen an der Rückwand des Innenbehälters angeordnet ist.
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Die vordere Reihe 12 ist zur offenen, durch eine Tür verschließbare Seite des Innenbehälters 10 hin gewandt, die hintere Reihe ist von der offenen Seite des Innenbehälters 10 abgewandt und befindet sich vorzugsweise im Bereich der Rückwand.
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Wie dies aus 1 ersichtlich ist, befinden sich in den Rippen Ausnehmungen 20, die in Höhenrichtung voneinander beabstandet sind und die sich hinsichtlich der vorderen und hinteren Rippen 12, 14 jeweils auf gleicher Höhe befinden.
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In diesen Ausnehmungen befinden sich die erfindungsgemäßen teilweise oder vollständig, aber jedenfalls hinsichtlich ihrer Kontaktbereiche aus Kunststoff bestehenden Gleitführungen 30, die im Querschnitt ein U-förmiges Profil aufweisen, wobei die offenen Nutseiten der an den beiden Seitenwänden angeordneten Führungen aufeinander zugewandt sind. In den Führungen befinden sich verschieblich aufgenommen Glasplatten 40, die als Ablageböden dienen. Die Glasplatten sind horizontal angeordnet und können in ihrem rückseitigen Bereich einen vertikalen Abschnitt aufweisen, der dazu dient, das Herabfallen von Gut an der Rückseite zu verhindern.
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Die Glasplatten weisen eine Breite auf, die auf die Breite des Innenbehälters abgestimmt ist, so dass im ausgezogenen Zustand keine Lücke zwischen dem Innenbehälter und der Glasplatte besteht. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine Waren seitlich von der Glasplatte fallen können.
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1 a) zeigt die Glasplatte im eingeschobenen Zustand und 1 b) im teilweise ausgezogenen Zustand.
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Um die Auflagefläche zwischen den aus Kunststoff bestehenden Führungen 30 und der Glasplatte 40 so gering wie möglich zu halten, sind kleine Erhöhungen 32 an den Kunststoffführungen 30 angeordnet, wie dies aus 2 hervorgeht. Auf diesen Erhöhungen 32 liegt die Glasplatte 40 in ihrem vorderen Bereich, d.h. zur Tür gewandten Bereich auf.
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Die Erhöhungen können sowohl an der oberen als auch an der unteren Nutwandung angeordnet sein oder nur an der unteren Nutwandung, wie dies in 2 dargestellt ist.
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Im rückwärtigen Bereich befindet sich an der Unterseite der Glasplatte 40 ein Bumpon 42, z.B. aus Gummi. Mit diesem liegt die Glasplatte 40 auf dem hinteren Bereich der Kunststoffführung 30 auf, wie dies aus 2 ersichtlich ist.
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Beim Herausziehen der Glasplatte 40 schlägt der Bumpon 42 an dem Anschlag 34 der Führung 30 an und verhindert so ein weiteres Ausziehen der Glasplatte.
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Die Kunststoffführungen 30 liegen an der hinteren Rippenkontur im Innenbehälter formschlüssig an, wie dies aus 2 hervorgeht, so dass die Glasablage 40 im ausgezogenen Zustand vor dem Herauskippen gesichert ist.
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Diese Kippsicherung kann auch durch ein Untergreifen der hinteren Rippenkontur umgesetzt werden, wie dies aus 3 gemäß Bezugszeichen D hervorgeht.
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Die Kunststoffführungen 30 umgreifen die vordere Rippenkontur 12 gemäß Bezugszeichen D' in 3 formschlüssig, so dass diese während des Ausziehens der Glasplatte 40 fixiert werden.
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Wie dies aus 3 hervorgeht, können die Kunststoffführungen 30 in Nuten der Rippenstrukturen angeordnet werden oder auch anderweitig, z.B. durch Kraftschluss an diesen fixiert werden.
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Denkbar ist es beispielsweise, dass die Rippen einen Vorsprung oder eine Verdickung etc. aufweisen, auf denen die Gleitführungen aufliegen.
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Aus 1 ergibt sich, dass die Glasplatten 40 in ihren seitlichen Randbereichen teilkreisförmige Ausnehmungen aufweisen, in die eingegriffen werden kann, um die Glasplatten 40 zu entnehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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