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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung zwischen einem Datenverarbeitungsgerät eines Kunden und einem Kommunikationsgerät eines Konsumenten zur Unterstützung einer Kaufentscheidung bezüglich einer Ware, wobei einem Server eine Datenbank, enthaltend eine Mehrzahl von Warendatensätzen mit Merkmalen von Waren, zugeordnet ist und wobei der Server auf Anfrage von dem Datenverarbeitungsgerät des Kunden Merkmale eines angefragten Warendatensatzes über ein Interface zur Ausgabe auf einem Bildschirm des Datenverarbeitungsgeräts des Kunden an dieses übermittelt.
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Derartige Systeme zur Bereithaltung von Kundenrezensionen sind bereits im Stand der Technik zahlreich bekannt. So ist es etwa bereits seit langem bekannt, im Rahmen von Online-Shops zu einer Warenbeschreibung auch freiwillig eingestellte Rezensionen früherer Konsumenten einzustellen, die über ihre Erfahrungen mit der jeweiligen Ware berichten. Solche Rezensionen, insbesondere wenn sie glaubwürdig eine tatsächliche Nutzung der Ware durch den Rezensenten nahelegen, können eine wertvolle Hilfe für eine Kaufentscheidung sein.
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Allerdings ist es ebenfalls bekannt, dass zahlreiche Rezensionen von bezahlten Rezensenten stammen, welche die Ware kostenlos oder günstiger bekommen haben und als Gegenleistung eine Rezension schreiben, die natürlich vor dem Hintergrund des günstigen Einkaufs oder Geschenks positiver ausfallen wird, als ohnedies.
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Auch werden mancherorts Verfasser negativer Rezensionen kontaktiert, um positiv auf diese einzuwirken, so dass sie die Rezensionen daraufhin ändern. Schließlich ist es auch möglich, missliebige Rezensionen einfach zu löschen, um ein positives Bild zu erzeugen und die positiven Rezensionen stärker zu gewichten.
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Vor diesem Hintergrund ergibt sich zum Einen das Problem, dass die Verlässlichkeit der Rezension niedrig ist, zum anderen dass gegebenenfalls über eine konkrete Frage nicht in den Rezensionen gesprochen wird, die aber besonders interessant für den Kunden ist, der gerade den Erwerb der Ware in Erwägung zieht.
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Das erste Problem wird heutzutage bereits etwa auf der Seite www.amazon.de dadurch gelöst, dass der Anbieter Informationen darüber anbietet, ob ein Rezensent die fragliche Ware tatsächlich über ihn erworben hat. Rezensionen, die nicht auf einen tatsächlichen Erwerb bei dem Anbieter zurückgehen, werden dadurch von den Rezensionen echter Konsumenten unterscheidbar gemacht.
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Ferner können ebenfalls auf www.amazon.de Fragen an frühere Konsumenten gerichtet werden, indem diese Frage an wenigstens einen früheren Konsumenten per E-Mail weitergeleitet wird, der diese dann per E-Mail beantworten kann. Die Ergebnisse werden zudem auf der Shopseite veröffentlicht.
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Hierdurch wird jedoch jeweils nur eines der beiden Probleme gelöst, in beiden Fällen entsteht das weitere Problem, dass die Informationen nicht kurzfristig zur Verfügung stehen, sondern nur innerhalb einer möglicherweise erheblichen Reaktionszeit. In Ladenlokalen, in denen Waren direkt angeboten werden, ist eine solche Rückfrage mithin bisher überhaupt nicht möglich.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit zu schaffen, eine sichere Auskunft eines früheren Konsumenten einer Ware einem aktuellen Kunden zur Verfügung zu stellen.
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Dies gelingt durch ein Verfahren zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere sinnvolle Ausgestaltungen eines solchen Verfahrens können den Unteransprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Datenbank mit Informationen über angebotene Waren über einen Server abrufbar sind und einem Kunden zur Verfügung gestellt werden. Diese Warendatensätze besitzen verschiedene Einträge über Merkmale der jeweiligen Ware, sowie zusätzlich Konsumenteneinträge, welche in anonymisierter Form Informationen über frühere Konsumenten der Ware beinhalten. Zunächst kann der Kunde, dessen Kaufentscheidung ansteht, bereits anhand der Anzahl der Konsumenteneinträge einen ersten Eindruck von der allgemeinen Akzeptanz der Ware erhalten. Der Server bietet im Rahmen der Erfindung aber auch an, eine Echtzeit-Kommunikation zwischen dem Datenverarbeitungsgerät des Kunden, über welches dieser auf den Server zugreift, und einem in einem der Konsumenteneinträge anonymisiert hinterlegten Kommunikationsgerät eines früheren Konsumenten herzustellen. Über diese Echtzeit-Kommunikationsverbindung kann der Kunde dann mit dem Konsumenten kommunizieren, ohne dass eine Beeinflussung der Gesprächsinhalte möglich ist. Der Kunde erhält direkt von dem früheren Konsumenten eine Antwort, die damit nicht vom Anbieter oder Hersteller gesteuert werden kann, sondern ganz im Ermessen des Konsumenten liegt.
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Sofern die Kommunikation mit einem ersten Konsumenten nicht das erhoffte Ergebnis bringt, steht es dem Kunden frei, weitere Konsumenten erfindungsgemäß zu kontaktieren, bis er eine zufriedenstellende Antwort erhalten hat.
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Bei dem Datenverarbeitungsgerät kann es sich im Rahmen der Erfindung um jedes mögliche Datenverarbeitungsgerät handeln, welches mit einem Server in Datenaustausch treten und dem Kunden ein Suchergebnis aus der Datenbank, welches es von dem Server über ein Interface zwischen Server und Datenverarbeitungsgerät empfangen kann. Je nach Kontext, in dem das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden kann, eignen sich insbesondere Smartphones, Tablets, so genannte Wearables wie Smartwatches oder ähnliches, Laptop- oder auch Desktop-Computer und integrierte, insbesondere internetfähige Geräte. Das Kommunikationsgerät muss im Wesentlichen nur dazu geeignet sein, die gewählte Kommunikationsverbindung entgegenzunehmen und darüber zu kommunizieren, dennoch spricht nichts dagegen, dass es sich um gleichartige Geräte wie beim Datenverarbeitungsgerät handeln kann. Die vorliegend verwendeten unterschiedlichen Begriffe dienen nur zur Identifizierung der Funktion der einzelnen Geräte, nicht zur Unterscheidung ihrer Bauart.
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Auch ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung stets von einer Beschreibung einer Ware die Rede. Der Begriff der Ware soll aber ausdrücklich auch Dienstleistungen mit umfassen, soweit diese entsprechend einer Ware angeboten werden.
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Die Kommunikationsverbindung kann in diesem Zusammenhang zunächst einmal so ablaufen, dass der Server dem Datenverarbeitungsgerät des Kunden die aus der Datenbank aufgerufenen Kontaktdaten des Kommunikationsgeräts eines Konsumenten überlässt, so dass das Datenverarbeitungsgerät des Kunden die Kommunikationsverbindung mit dem Kommunikationsgerät selbst herstellen kann. Es versteht sich von selbst, dass die Daten hierbei derart verschlüsselt übertragen und sogleich nach dem Einsatz anschließend gelöscht werden, so dass der angefragte frühere Konsument so anonym bleiben kann, wie er es wünscht.
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Um einen Gegenwert für den angefragten Konsumenten zu erzeugen, kann der Server für jeden zumindest einmal angefragten Konsumenten ein Konto führen und eine Gutschrift je vermitteltem Kontakt zukommen lassen, welchen der Konsument beispielsweise wieder als Bonuspunkte für eigene Einkäufe umsetzen kann.
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Um noch besser sicherstellen zu können, dass die Daten des Konsumenten in jedem Fall anonym bleiben, kann der Server mit einigem Vorteil die Kommunikationsverbindung selbst vermitteln, indem der Server seinerseits den Konsumenten kontaktiert und die Echtzeit-Kommunikation zwischen dem Datenverarbeitungsgerät und dem Kommunikationsgerät vermittelt. Hierbei kommunizieren beide Seiten nur direkt mit dem Server, so dass die Kontaktdaten des Konsumenten den Kunden und dessen Datenverarbeitungsgerät nicht erreichen.
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In diesem Fall ist es dem Server auch möglich, nicht nur die Anzahl der Kontaktierungen zu zählen, sondern auch zu unterscheiden, ob der Kontakt überhaupt zu einem Gespräch geführt hat, und die Dauer der Kommunikation zu erfassen und bei einer Gutschrift zugunsten des früheren Konsumenten in Gegenleistung für die Beratung des Kunden zu berücksichtigen.
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Um Missbrauch vorzubeugen, kann der Server hierbei auch festlegen, dass ein Konsument von einem Kunden maximal einmal zu einer Ware kontaktiert werden kann und auch Obergrenzen der Belohnung einziehen.
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Bei der Kommunikationsverbindung ist es wichtig, dass es sich um eine Echtzeit-Kommunikation handelt, also eine Kommunikation, die innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden kann. Der Kunde soll sich innerhalb dieser Zeit ein gutes Bild von der avisierten Ware machen und seine Entscheidung treffen können. Für eine solche Echtzeit-Kommunikation eignen sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, eine Telefonverbindung, welche vorzugsweise über eine Internettelefonie hergestellt werden kann (über VoIP, Voice over Internet Protocol), eine Bildtelefonverbindung wie etwa über den Facetime-Dienst der Firma Apple oder den Skype-Dienst der Firma Microsoft, oder eine Live-Chatverbindung, in der geschriebene Texte übertragen werden.
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Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders in Onlineshops anwendbar, wo der Kunde sich beispielsweise über sein Mobilgerät oder einen Desktop-Computer über Waren informiert. Hier ist es lediglich erforderlich, auf einer Angebotsseite für eine Ware eine Liste anonymisierter Konsumenten anzuzeigen, aus der sich der Kunde einen Gesprächspartner auswählen kann. Mit einigem Vorteil kann der Server eine Vorauswahl treffen, welche frühere Konsumenten tatsächlich für eine Kommunikationsverbindung zur Verfügung stehen, also beispielsweise mit einem angegebenen Kommunikationsgerät online sind.
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Dies gilt auch für andere Gelegenheiten, bei denen Waren angeboten werden. So kann, beispielsweise in einem Supermarkt, eine Ware mit einem Identifizierungsmittel versehen sein, welches durch Erfassungsmittel des Datenverarbeitungsgeräts erfasst werden können und aufgrund derer das Datenverarbeitungsmittel anschließend mit dem Server in Verbindung treten kann. Hierbei kann es sich beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, um Barcodes, QR-Codes oder NFC-Chips handeln, welche von dem Datenverarbeitungsgerät ausgelesen und daraufhin eine elektronische Anfrage an den Server richten können. Die Anfrage kann entweder über eine Internetseite erfolgen, oder aber im Fall einer hierfür speziell vorgesehenen Applikation auch über Push-Nachrichten und dergleichen mehr.
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Um frühere Konsumenten als Kommunikationspartner für Kunden zu gewinnen kann der Server nach dem Kauf einer Ware durch einen Kunden diesen um Freigabe bitten, dessen Kontaktdaten anonymisiert in die Liste der Konsumenteneinträge zu der erworbenen Ware eintragen zu dürfen. Bejahendenfalls werden die Kontaktdaten des Konsumenten erfasst und in der Datenbank gespeichert.
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Schließlich ist es in diesem Zusammenhang auch möglich, weitere Informationen des Konsumenten in der Datenbank zu hinterlegen, wie etwa eine Bewertung der Ware seitens des Konsumenten. Hierdurch kann der Kunde bei seiner Anfrage eine genauere Information erhalten, indem er beispielsweise einen Konsumenten kontaktiert, der eine gute Bewertung abgibt und einen Konsumenten mit einer schlechten Bewertung, um bewusst unterschiedliche Meinungen berücksichtigen zu können. Auf dem Display des Datenverarbeitungsgeräts werden dem Kunden dann neben den anonymisierten Konsumenteneinträgen auch deren Bewertungen angezeigt.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein Kommunikationsschema zwischen einem Server und seiner Datenbank, einem Datenverarbeitungsgerät eines Kunden und einem Kommunikationsgerät eines früheren Konsumenten bei einer Vermittlung einer Echtzeit-Kommunikation über den Server, sowie
- 2 ein Kommunikationsschema zwischen einem Server und seiner Datenbank, einem Datenverarbeitungsgerät eines Kunden und einem Kommunikationsgerät eines früheren Konsumenten bei einer Direktverbindung zur Echtzeit-Kommunikation vom Datenverarbeitungsgerät zum Kommunikationsgerät.
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1 zeigt ein erstes Kommunikationsschema, bei dem ein Datenverarbeitungsgerät 1 eines Kunden beim Kauf einer Ware eingesetzt werden soll. Der Kunde sieht in einem Verbrauchermarkt eine Ware, deren Kauf er in Erwägung zieht, bei der er sich aber noch nicht sicher ist. Die Ware ist mit einem QR-Code 5 gekennzeichnet, den der Kunde nun mit seinem Datenverarbeitungsgerät 1 einscannt und der einen Internet-Link zu einer Warenseite auf dem Server 2 enthält. Das Datenverarbeitungsgerät 1 stellt nunmehr eine Server-Verbindung 7 mit dem Server 2 her und ruft dort die Warenseite auf. Der Server wiederum lädt mittels einer Datenbankabfrage 8 einen Warendatensatz zu der Ware von einer ihm angeschlossenen Datenbank 3. Einen von der Datenbank 3 daraufhin zurückgelieferten Warendatensatz gibt der Server im Rahmen der Server-Verbindung 7 an das Datenverarbeitungsgerät 1 weiter, welches die Warenseite mit den geladenen Daten aus dem Warendatensatz aus der Datenbank 3 auf seinem Display anzeigt.
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Nun hat der Kunde die Möglichkeit, sich auf der Warenseite weiter über die Ware zu informieren. Sofern ihm dies nicht ausreichend erscheint, hat er aber auch die Möglichkeit, einen oder mehrere Konsumenteneinträge auszuwählen, die im Zusammenhang mit dem Warendatensatz hinterlegt sind. Bei einer Auswahl eines solchen Konsumenteneintrags wird der Server seinerseits eine Kommunikationsvermittlung 9 mit einem Kommunikationsgerät 4 eines mit dem Konsumenteneintrag verbundenen Konsumenten beginnen und auf diese Weise im Erfolgsfall eine Echtzeit-Kommunikation 10 zwischen dem Datenverarbeitungsgerät 5 des Kunden und dem Kommunikationsgerät 4 des früheren Konsumenten vermitteln. Die Kommunikation läuft in diesem Fall über den Server 2, der die Anzahl und Dauer der Kommunikationsfälle zu jedem Konsumenteneintrag erfasst und über ein Belohnungssystem für den Konsumenten vergütet.
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2 zeigt eine Variante des vorbeschriebenen Verfahrens, bei dem der Kunde nun einen Laptop als Datenverarbeitungsgerät 1 verwendet und einen Onlineshop 6 benutzt, wo er die Ware ausgesucht hat und weitere Informationen benötigt. Eine Server-Verbindung 7 ist hierbei bereits beim Aufrufen des Onlineshops 6 aufgebaut worden und beim Aufrufen der Warenseite innerhalb des Onlineshops 6 wurde vom Server 2 eine Datenbankabfrage 8 durchgeführt, aufgrund derer die Datenbank 3 einen Warendatensatz mit den Daten der Warenseite zurückgeliefert hat. In einer weiteren Variante des Verfahrens, die aber nicht auf den vorbeschriebenen Zusammenhang beschränkt ist, übergibt der Server 2 dem Datenverarbeitungsgerät 1 anonymisierte Kontaktdaten des Kommunikationsgeräts 4 eines aus den Konsumenteneinträgen der Warenseite ausgewählten früheren Konsumenten, so dass das Datenverarbeitungsgerät 1 eine Echtzeit-Kommunikation 10 mit dem Kommunikationsgerät 4 aufbauen kann. Nach dem Aufbau der Kommunikationsverbindung werden die anonymisiert übertragenen Kontaktdaten sogleich gelöscht, so dass für eine erneute Kontaktaufnahme bei einem Konsumenten erneut der Server 2 kontaktiert werden muss. Aufseiten des Servers 2 wird in diesem Fall der Konsument lediglich einen Eintrag für einen Kommunikationsversuch bekommen, da der Server 2 bei der Kommunikation außen vor bleibt.
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Vorstehend beschrieben ist somit ein Verfahren zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung zwischen einem Datenverarbeitungsgerät eines Kunden und einem Kommunikationsgerät eines früheren Konsumenten, wobei unter Vermittlung eines Servers eine Echtzeit-Kommunikation zwischen dem Kunden und dem früheren Konsumenten stattfinden kann, mit dem Ziel, den Kunden möglichst unvoreingenommene und verwertbare Informationen zu einer Ware zukommen zu lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Datenverarbeitungsgerät
- 2
- Server
- 3
- Datenbank
- 4
- Kommunikationsgerät
- 5
- QR-Code
- 6
- Online-Shop
- 7
- Server-Verbindung
- 8
- Datenbankabfrage
- 9
- Kommunikationsvermittlung
- 10
- Echtzeit-Kommunikationsverbindung