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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur automatisierten Erfassung und Zuordnung von Daten, umfassend eine Servereinrichtung und eine Erfassungseinrichtung.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, die Aktivitäten von Nutzern im Internet zu verfolgen, beispielsweise mittels so genannter Cookies oder mittels so genanntem Fingerprinting, bei welchem möglichst viele verschiedene Informationen über die Konfiguration von Geräten und Browsern eines Nutzers zusammengetragen werden. Diese bekannten Methoden erlauben es jedoch lediglich zu überprüfen, ob ein Nutzer, welchem eine entsprechende Werbung online angezeigt wurde, einen bestimmten Online-Shop aufsucht und mitunter Produkte erwirbt. Falls einem Nutzer jedoch Werbung für nicht online verfügbare Produkte angezeigt wird, so kann beispielsweise nicht verifiziert werden, ob die Werbung für den Nutzer ausschlaggebend war, ein lokales Geschäft aufzusuchen. Ferner existiert mit iBeacon® eine Lösung, welche es lediglich erlaubt, lokal platzierte Signalgeber von einem Empfänger, beispielsweise einem mobilen Telefon erfassen zu lassen, so dass auf Basis von den Signalgebern zugeordneten Identitätsinformationen durch das mobile Telefon unter anderem eine Standortermittlung erfolgen kann.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System bereitzustellen, welches es ermöglicht, die Aktivitäten von Nutzern in der „Online-Welt“ und in der „Offline-Welt“ miteinander zu verknüpfen, um eine entsprechende Zuordnung von Daten vornehmen zu können.
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In der
EP 3 024 199 A1 werden Techniken beschrieben, um Benutzerdaten mit einem mobilen Gerät zu verknüpfen. In einer Ausführungsform kann eine Vorrichtung zum Beispiel eine Dienstunterstützungskomponente und eine Speicherkomponente umfassen. Die Dienstunterstützungskomponente kann betriebsbereit sein, um eine Datenpaketanforderung von einem Dienst zu empfangen, wobei die Datenpaketanforderung eine Netzwerkkennung für ein mit einem Benutzer assoziiertes mobiles Gerät umfasst, und um als Reaktion auf die Datenpaketanforderung ein Datenpaket mit dem Dienst auszutauschen. Die Speicherkomponente kann in der Lage sein, auf das dem Benutzer zugeordnete Datenpaket basierend auf dem Netzwerkidentifikator zuzugreifen.
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Zur technischen Lösung wird mit der vorliegenden Erfindung ein System zur automatisierten Erfassung und Zuordnung von Daten vorgeschlagen, umfassend eine Servereinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, eine Nutzer-Einrichtung betreffende Nutzerinformationen, umfassend eine Nutzerkennung und wenigstens eine der Nutzerkennung zugeordnete Endgerätekennung der Nutzer-Einrichtung, abzuspeichern, eine Selektion von Nutzerinformationen vorzunehmen, und auf Basis eines Ergebnisses der Selektion wenigstens eine Adressierungsinformation zu ermitteln, welche einer Nutzer-Einrichtung zugeordnet ist, die sich zu einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem Erfassungsbereich einer örtlich angeordneten Erfassungseinrichtung befindet, sowie die Erfassungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, auf Basis der Adressierungsinformation eine Anfrage innerhalb des Erfassungsbereichs der Erfassungseinrichtung zu übertragen, und eine zu der Anfrage korrespondierende Antwort von der Nutzer-Einrichtung zu empfangen und an die Servereinrichtung zu übermitteln, falls eine mittels der Adressierungsinformation adressierte Nutzer-Einrichtung sich im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung befindet.
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Die Erfindung macht dabei insbesondere von der Erkenntnis Gebrauch, dass Nutzer gewöhnlicher Weise ein mobiles Telefon oder dergleichen mobile Endeinrichtung mit sich führen, welches bzw. welche in der Regel über einen Bluetooth- und/oder WLAN-Transceiver verfügt. Diese Transceiver sind in vielen Fällen stets aktiv geschaltet, so dass eine Kommunikation mit denselben möglich ist.
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Betritt ein Nutzer ein lokales Geschäft, kann so eine beispielsweise im Eingangsbereich des Geschäfts oder eine anderweitig im Geschäft bzw. Ladenlokal angeordnete Erfassungseinrichtung die Nutzer-Einrichtung kontaktieren, indem eine entsprechende Anfrage an selbige gesendet wird. Sofern seitens der Erfassungseinrichtung Adressierungsinformationen verwendet wurden, welche eine eindeutige Adressierung der Nutzer-Einrichtung ermöglichen, antwortet die Nutzer-Einrichtung auf die Anfrage, so dass ein erfolgreiches Tracking-Event vorliegt.
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Das beanspruchte System ermöglicht auf diese Weise unter anderem eine verbesserte Durchführung von Personenfrequenzmessungen, Retargeting, Real-Time-Marketing sowie eine Datenerhebung/Datenverknüpfung für Datengrundlagen zu digitalen Angeboten, beispielsweise in Bezug auf Bezahlsysteme.
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Mit Ausnahme des Anwendungsfalls der Personenfrequenzmessung ist Grundlage für das beanspruchte System, dass - mit Zustimmung eines Nutzers - im Vorfeld eine Datenerfassung von Nutzerinformationen, umfassend eine Nutzerkennung (z.B. eine Werbe-ID) und wenigstens eine der Nutzerkennung zugeordnete Endgerätekennung der Nutzer-Einrichtung, erfolgt. Derartige Informationen können beispielsweise von einer Datenquelle an die Servereinrichtung bereitgestellt werden, wobei die Datenquelle Nutzerinformationen einer Vielzahl von Nutzern, zum Beispiel durch entsprechend von mobilen Applikation an die Datenquelle übermittelten Daten, erfassen kann.
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Seitens der Servereinrichtung wird eine Selektion von Nutzerinformationen vorgenommen, um eine Nutzer-Einrichtung zu identifizieren, welche sich zu einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem Erfassungsbereich einer örtlich angeordneten Erfassungseinrichtung befindet. Anschließend wird für diese Nutzer-Einrichtung eine Adressierungsinformation ermittelt und der örtlich angeordneten Erfassungseinrichtung übermittelt. Die Erfassungseinrichtung versucht mit Hilfe dieser Adressierungsinformation eine Nutzer-Einrichtung zu kontaktieren, indem eine Anfrage an die Nutzer-Einrichtung gesendet wird. Sofern eine zu der Anfrage korrespondierende Antwort von der Nutzer-Einrichtung empfangen wird, liegt ein positives Tracking-Event vor, welches in der Servereinrichtung festgehalten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Servereinrichtung ferner dazu eingerichtet, von der Erfassungseinrichtung die übermittelte Antwort zu empfangen, auf Basis der Adressierungsinformation die Antwort den Nutzerinformationen zuzuordnen, und die so angereicherten Nutzerinformationen abzuspeichern. Dabei werden im Rahmen des Empfangs der Antwort vorzugsweise Uhrzeit und Standort der Erfassungseinrichtung mit übertragen. Auf der Basis von Rückführungen positiver Tracking-Events zur Servereinrichtung kann im Rahmen der Selektion zur Gewichtung und/oder Repriorisierung verwendet werden, so dass bewertet werden kann, welche Nutzer-Einrichtung mit welcher Wahrscheinlichkeit in der Nähe einer bestimmten Erfassungseinrichtung erscheint.
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Vorteilhafterweise ist die Servereinrichtung ferner dazu eingerichtet, die Selektion auf Basis der angereicherten Nutzerinformationen vorzunehmen. Bei der Verwendung angereicherter Nutzerinformationen, d.h. mindestens ein positives Tracking-Event betreffende Informationen, ist mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zu rechnen, dass ein Nutzer erneut den Ort, beispielsweise ein Geschäft, aufsucht, in welchem die jeweilige Erfassungseinrichtung angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die Servereinrichtung ferner dazu eingerichtet, die angereicherten Nutzerinformationen an einen externen Server, insbesondere einen Server eines Werbetreibenden, bereitzustellen. Auf diese Weise können Informationen hinsichtlich erfolgreicher Tracking-Events dazu genutzt werden, um beispielsweise online geschaltete Werbung zu modifizieren.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden die angereicherten Nutzerinformationen oder ein Teil der angereicherten Nutzerinformationen in Form eines Hash-Wertes bereitgestellt. Dadurch wird es beispielsweise einem Werbetreibenden nicht ermöglicht, Rückschlüsse auf persönliche Informationen von Nutzern zu ziehen.
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Vorteilhafterweise ist die Adressierungsinformation wenigstens ein Teil einer MAC-Adresse eines Bluetooth-Transceivers der Nutzer-Einrichtung. Die Verwendung von Bluetooth zwecks Adressierung hat den Vorteil, dass viele Nutzer von Nutzer-Endgeräten eine Bluetooth-Funktionalität stets aktiviert haben, beispielsweise zwecks Kopplung mit Kopfhörern, Smartwatches und dergleichen. Vorteilhafterweise kann seitens der Erfassungseinrichtung zusätzlich eine Überwachung einer Kommunikation mittels Bluetooth Low Energy (BLE) erfolgen, um mitunter weitere Schlussfolgerungen hinsichtlich sich im Erfassungseinrichtung der Erfassungseinrichtung befindender Nutzer-Einrichtungen vorzunehmen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Endgerätekennung wenigstens ein Teil einer MAC-Adresse eines WLAN-Transceivers der Nutzer-Einrichtung und die Servereinrichtung ist ferner dazu eingerichtet, im Rahmen der Ermittlung der Adressierungsinformation für die Nutzer-Einrichtung die MAC-Adresse eines Bluetooth-Transceivers der Nutzer-Einrichtung zu bestimmen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, sofern von einer externen Datenquelle an die Servereinrichtung bereitgestellte Informationen lediglich MAC-Adressen von WLAN-Transceivern beinhalten, jedoch seitens der Erfassungseinrichtung eine Kommunikation mittels Bluetooth vorgenommen werden soll.
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Vorzugsweise erfolgt eine solche Bestimmung der MAC-Adresse des Bluetooth-Transceivers mittels Addition oder Subtraktion eines Bits von den letzten 24 Bits der MAC-Adresse des WLAN-Transceivers. Diese Berechnungsmethode hat den Vorteil, dass sie besonders einfach ist und zu zuverlässigen Ergebnissen führt, insbesondere da Hersteller für Bluetooth-Transceiver und WLAN-Transceiver in der Regel aufeinander folgende MAC-Adressen vergeben. Sofern der sogenannte „Lower Address Part“ (LAP) einer MAC-Adresse für einen WLAN-Transceiver beispielsweise „00:f1:31“ lautet, ist davon auszugehen, dass der LAP einer MAC-Adresse für einen Bluetooth-Transceiver desselben Endgerätes entweder „00:f1:30“ oder „00:f1:32“ lautet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Erfassungseinrichtung ferner dazu eingerichtet, einen ersten Zeitpunkt des Empfangs der Antwort, einen letzten Zeitpunkt des Empfangs der Antwort, und/oder eine Signalstärke während des Empfangs der Antwort zu speichern. Sofern derartige Informationen an die Servereinrichtung übermittelt werden, kann diese im Selektionsvorgang davon Gebrauch machen. Umso gegenwärtiger beispielsweise der Zeitstempel einer Erfassung eines Nutzer-Endgerätes durch die Erfassungseinrichtung ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass ein hohes Interesse des Nutzers an einem bestimmten Geschäft besteht, in welchem die Erfassungseinrichtung angeordnet ist, und ein Besuch damit wahrscheinlich ist.
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Vorteilhafterweise kann ferner vorgesehen sein, dass die Servereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Bewertung der Nutzerinformationen auf Basis eines gewöhnlichen Aufenthaltsortes der Nutzer-Einrichtung und eines Installationsortes der Erfassungseinrichtung vorzunehmen. Die Verwendung solcher Orts-Parameter basiert auf zusätzlichen persönlichen Daten eines Nutzers, welche seitens der Servereinrichtung gespeichert sind, wobei Ortsangaben beispielsweise eine vom Nutzer fest hinterlegte Adresse beinhalten können. Diese Daten werden mit den Standortdaten der jeweiligen Erfassungseinrichtung verglichen. Je näher ein Nutzer gemeldet ist, wohnhaft ist oder erfolgreich getrackt wurde, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zeitnaher Besuch und damit ein lokales Tracking durch die Erfassungseinrichtung möglich ist. Der Orts-Parameter kann ebenso verwendet werden, um eine Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Tracking zu bestimmen. Es können vorteilhafterweise beispielsweise die durchschnittliche Reisedauer und potenzielle Reiseaffinität eines Nutzers mit einem Standort, an dem ein Nutzer zuletzt getrackt wurde, verglichen werden und Erfassungseinrichtungen, welche zu weit entfernt sind, entfernt bzw. aussortiert werden. Lediglich nahegelegene Erfassungseinrichtungen erhalten Adressierungsinformationen für den jeweiligen Nutzer.
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Vorzugsweise ist die Servereinrichtung ferner dazu eingerichtet, die Bewertung der Nutzerinformationen auf Basis einer Anzahl von seitens der Erfassungseinrichtung an die Servereinrichtung übermittelten Antworten vorzunehmen. Ein solcher auch als „Anzahl der Besuche“ bezeichneter Parameter basiert auf der Summe der erfolgreichen Erfassungen. Dieser Parameter kann dazu dienen, Stammkunden in den Besuchszyklen zu erfassen. Hierzu kann eine Differenz der Absenzen zwischen den einzelnen erfolgreichen Erfassungen verwendet werden. Ab einem Schwellenwert von beispielsweise 20% zum Ende der durchschnittlichen Besuch-Absenz, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Besuch proportional zur sinkenden Prozentzahl an. Der Parameter besitzt demnach seinen maximalen Wert, wenn die durchschnittliche Besuchszykluszeit erreicht wurde. Ebenso kann der Parameter die Summe der erfolgreichen Erfassungen bewerten. Wurde der Nutzer im Vorfeld mehrere Male von Erfassungseinrichtungen erfasst, erhält dieser Nutzer seitens der Servereinrichtung eine erhöhte Priorität, d.h. es ist insgesamt wahrscheinlicher, dass der Nutzer erneut von einer Erfassungseinrichtung erfasst wird.
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Vorzugsweise ist die Erfassungseinrichtung ferner dazu eingerichtet, von einer sich im Erfassungsbereich befindenden Nutzer-Einrichtung ein Signal zu empfangen, welches wenigstens einen Teil einer Endgerätekennung umfasst und den Teil der Endgerätekennung an die Servereinrichtung zu übermitteln. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise beispielsweise „Nonsignificant Address Part“ (NAP) und „Upper Address Part“ (UAP) einer Bluetooth-MAC-Adresse auf einfache Weise ermittelt werden können. Durch Bereitstellung dieser Informationen kann seitens der Servereinrichtung eine Reduktion der Menge von der Erfassungseinrichtung zu verwendenden Adressierungsinformationen durchgeführt werden.
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Zu diesem Zweck ist die Servereinrichtung ferner dazu eingerichtet, unter Berücksichtigung des Teils der Endgerätekennung und der gespeicherten Nutzerinformationen die Selektion von Nutzerinformationen vorzunehmen und eine Adressierungsinformation zu ermitteln. Da eine Erfassungseinrichtung nur eine limitierte Anzahl an Adressierungsvorgängen vornehmen kann, mit welchen erfolgreiche Tracking-Events erzielt werden sollen, ist es notwendig, dass die vorherige Selektion, welche von der Servereinrichtung vorgenommen wird, möglichst effizient ist. Werden beispielsweise 50 Nutzer-Endgeräte in der Nähe einer bestimmten Erfassungseinrichtung erwartet, würde die Erfassungseinrichtung insgesamt 50 Adressierungsinformationen erhalten, um Nutzer-Einrichtungen erfolgreich zu kontaktieren. Sofern seitens der Erfassungseinrichtung nun jedoch ein Teil einer Endgerätekennung erfasst wurde, insbesondere NAP und UAP wie „c4:0b:cb“, so können diese 50 Adressierungsinformationen vorteilhafterweise um diejenigen reduziert werden, bei denen die ersten 24 Bits nicht „c4:0b:cb“ sind.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 in einem Ablaufdiagramm die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 in einem Ablaufdiagramm die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 3 in einem Blockdiagramm die innerhalb des erfindungsgemäßen Systems bzw. mit dem erfindungsgemäßen System zusammenwirkenden Komponenten; und
- 4 in einem Ablaufdiagramm die Ermittlung einer Adressierungsinformation auf Basis einer - mitunter teilweise - vorhandenen Endgerätekennung.
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1 zeigt in einem Ablaufdiagramm die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, wobei das System wenigstens eine Servereinrichtung 1 und eine Erfassungseinrichtung 3 umfasst und mit einer Nutzer-Einrichtung 2 kommunikativ in Verbindung steht. Die Servereinrichtung 1 ist vorliegend dazu eingerichtet, eine Nutzer-Einrichtung 2 betreffende Nutzerinformationen abzuspeichern. Diese Nutzerinformationen umfassen eine Nutzerkennung und wenigstens eine der Nutzerkennung zugeordnete Endgerätekennung der Nutzer-Einrichtung 2. Optional kann vorgesehen sein, dass die Nutzerinformation von einer Datenquelle 4 bereitgestellt werden.
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Die Servereinrichtung 1 ist ferner dazu eingerichtet, eine Selektion (vgl. Schritt S1) von Nutzerinformationen vorzunehmen, wobei im Rahmen der Selektion festgestellt wird, welche Nutzer-Einrichtung 2 sich zu einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem Erfassungsbereich einer örtlich angeordneten Erfassungseinrichtung 3 befinden wird. Auf Basis eines Ergebnisses der Selektion wird wenigstens eine Adressierungsinformation ermittelt (vgl. Schritt S2), welche einer Nutzer-Einrichtung 2 zugeordnet ist, die sich zu einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit in einem Erfassungsbereich einer örtlich angeordneten Erfassungseinrichtung 3 befindet.
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Auf diese Weise kann eine Erfassungseinrichtung 3 mit Adressierungsinformationen derjenigen Nutzer-Einrichtungen 2 versorgt werden (vgl. Schritt S3), welche zu einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit dort anzutreffen sind. Durch Nutzung der Adressierungsinformationen kann die Erfassungseinrichtung 3 entsprechende Anfragen aussenden und bei Empfang einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage feststellen, dass sich eine Nutzer-Einrichtung 2 tatsächlich im Erfassungsbereich befindet.
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Die Erfassungseinrichtung 3 ist demnach dazu eingerichtet, auf Basis der Adressierungsinformation eine Anfrage innerhalb des Erfassungsbereichs der Erfassungseinrichtung 3 zu übertragen (vgl. Schritt S4) und eine zu der Anfrage korrespondierende Antwort von der Nutzer-Einrichtung 2 zu empfangen (vgl. Schritt S5) und an die Servereinrichtung 1 zu übermitteln (vgl. Schritt S6), falls eine mittels der Adressierungsinformation adressierte Nutzer-Einrichtung 2 sich im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung 3 befindet.
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Damit die seitens der Servereinrichtung 1 vorgenommene Selektion in Schritt S1 verbessert werden kann, wird die seitens der Servereinrichtung 1 in Schritt S6 empfangene Antwort auf Basis der Adressierungsinformation den Nutzerinformationen zugeordnet (vgl. Schritt S7) und die auf diese Weise angereicherten Nutzerinformationen abgespeichert.
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Um die über das Verhalten eines Nutzers gewonnenen Erkenntnisse verwerten zu können, kann ferner vorgesehen sein, dass die angereicherten Nutzerinformationen an einen externen Server 5, beispielsweise den Server eines Werbetreibenden, bereitgestellt werden, vgl. Schritt S9. Dadurch erhält der Werbetreibende Kenntnis darüber, von welchen Erfassungseinrichtungen 3 ein Nutzer-Endgerät 2 erfasst wurde und kann dies mit zuvor dem Nutzer auf Basis dessen Nutzerkennung (z.B. eine Werbe-ID) angezeigten Werbeanzeigen abgleichen. Auf diese Weise kann beispielsweise festgestellt werden, ob das Anzeigen einer Werbeanzeige einen Nutzer zum Aufsuchen eines darin beworbenen Geschäfts bewegte.
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Aus Datenschutzgründen kann vorgesehen sein, dass vor dem Senden der angereicherten Nutzerinformationen an den externen Sever 5 (vgl. Schritt S9) zumindest ein Teil der Nutzerinformationen in Hash-Werte umgewandelt wird (vgl. Schritt S8).
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2 zeigt in einem Ablaufdiagramm die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Hier ist vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung 3 dazu eingerichtet ist, von einer sich im Erfassungsbereich befindenden Nutzer-Einrichtung 2 ein Signal zu empfangen, welches wenigstens einen Teil einer Endgerätekennung umfasst, und den Teil der Endgerätekennung an die Servereinrichtung 1 zu übermitteln. Bei dem Teil der Endgerätekennung kann es sich insbesondere um den „Nonsignificant Address Part“ (NAP) und den „Upper Address Part“ (UAP) einer Bluetooth-MAC-Adresse handeln, da diese auf einfache Weise von der Erfassungseinrichtung 3 empfangen werden können. Entsprechend des Ausführungsbeispiels der 2 wird in Schritt S1 eine Selektion durch die Servereinrichtung 1 unter Berücksichtigung des Teils der Endgerätekennung und der gespeicherten Nutzerinformationen vorgenommen und anschließend in Schritt S2 eine Adressierungsinformation ermittelt. Die übrigen Schritte S3 bis S7 sind inhaltsgleich zu den in 1 beschriebenen Schritten.
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Da die Erfassungseinrichtung 3 prinzipiell nur dazu eingerichtet ist, eine limitierte Anzahl an Adressierungsvorgängen gleichzeitig vorzunehmen, um ein erfolgreiches Tracking-Event erzielen zu können, sollte die Anzahl der zu adressierenden Nutzer-Endgeräte 2 möglichst klein gehalten werden. Dadurch, dass nun bekannt ist, dass sich ein Nutzer-Endgerät 2 mit bestimmter NAP und UAP, wie beispielsweise „c4:0b:cb“, im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung 3 befindet, müssen an irrelevante Adressierungen (d.h. diejenigen, die nicht mit „c4:0b:cb“ beginnen) keine weiteren Anfragen gerichtet werden.
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3 zeigt in einem Blockdiagramm die innerhalb des erfindungsgemäßen Systems bzw. mit dem erfindungsgemäßen System zusammenwirkenden Komponenten. Das System umfasst wenigstens die Servereinrichtung 1 und die Erfassungseinrichtung 3, welche bidirektional miteinander in Verbindung stehen. Die Servereinrichtung 1 ist ferner dazu eingerichtet, Nutzerinformation von einer Datenquelle 4 zu empfangen, so dass zwischen Datenquelle 4 und Servereinrichtung 1 zumindest eine unidirektionale Verbindung vorgesehen ist. Des Weiteren weist die Servereinrichtung 1 auch zu einem externen Server 5, beispielsweise dem Server eines Werbetreibenden, wenigstens eine unidirektionale Datenverbindung auf, um angereicherte Nutzerinformationen betreffend gewonnene Erkenntnisse über das Verhalten eines Nutzers zu diesem übermitteln zu können.
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Es kann alternativ auch vorgesehen sein, dass anstelle der Datenquelle 4 und des externen Servers 5 lediglich eine Kommunikationseinrichtung vorgesehen ist, welche kommunikativ mit der Servereinrichtung 1 in Verbindung steht und sowohl eine Nutzer-Einrichtung 2 betreffende Nutzerinformationen bereitstellt als auch (nach einem erfolgreichen Tracking-Event) angereicherte Nutzerinformationen empfängt.
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4 zeigt in einem Ablaufdiagramm die Ermittlung einer Adressierungsinformation 7 auf Basis einer - mitunter nur teilweise - vorhandenen Endgerätekennung 6. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Schritt S10 in 4 liegt eine Endgerätekennung vollständig vor, jedoch als MAC-Adresse eines WLAN-Transceivers der Nutzer-Einrichtung 2. In diesem Fall ist die Servereinrichtung 1 dazu eingerichtet, die MAC-Adresse eines Bluetooth-Transceivers der Nutzer-Einrichtung 2 mittels Addition oder Subtraktion eines Bits von den letzten 24 Bits der MAC-Adresse des WLAN-Transceivers zu bestimmen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Schritt S11 in 4 werden seitens der Erfassungseinrichtung 3 Bluetooth-Pakete mit Fragmenten einer gegenwärtigen UAP, d.h. der UAP eines sich im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung 3 befindenden Nutzer-Endgerätes 2, gesnifft. Bei einer erfolgreichen Sichtung einer UAP wird sekundär versucht weitere Fragmente der MAC-Adresse zu ermitteln.
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Dies erfolgt, indem aus in der Erfassungseinrichtung 3 und/oder der Servereinrichtung 1 vorliegenden Adressierungsinformationen diejenigen selektiert werden, welche die gesichtete UAP enthalten. Anschließend werden von der Erfassungseinrichtung 3 Anfragen an die diesen Adressierungsinformationen zugeordneten MAC-Adressen ausgesendet. Kann seitens der Erfassungseinrichtung 3 eine erfolgreiche Kontaktaufnahme verbucht werden, d.h. es wird eine von einer Nutzer-Einrichtung 2 stammende Antwort empfangen, liegt ein positives Tracking-Event vor. Anstelle der Aussendung von Anfragen durch die Erfassungseinrichtung 3 kann alternativ vorgesehen sein, dass der Servereinrichtung 1 mitgeteilt wird, dass nur zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit, d.h. eine Wahrscheinlichkeit unter 100 Prozent, ein positives Tracking-Event vorliegt.
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Alternativ oder zusätzlich zu Schritt S11 kann im Ausführungsbeispiel gemäß Schritt S12 in 4 vorgesehen sein, dass eine komplette MAC-Adresse, ausgehend von einer gesnifften UAP, mittels eines Bruteforce-Algorithmus ermittelt wird. Unter Berücksichtigung einer Auslastung der Erfassungseinrichtung 3 werden dazu die verbliebenen Fragmente, d.h. diejenigen Fragmente einer MAC-Adresse ohne den gesnifften UAP, nacheinander durchlaufen und für jede auf diese Weise ermittelte MAC-Adresse eine Anfrage durch die Erfassungseinrichtung 3 ausgesendet. Wird seitens der Erfassungseinrichtung 3 eine Antwort von einer mittels der MAC-Adresse kontaktierten Nutzer-Einrichtung 2 empfangen, liegt ein positives Tracking-Event vor.
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Die in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele und die im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen lediglich einer Erläuterung der Erfindung und sind für die nicht beschränkend.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Servereinrichtung
- 2
- Nutzer-Einrichtung
- 3
- Erfassungseinrichtung
- 4
- Datenquelle
- 5
- externer Server
- 6
- (Teil einer) Endgerätekennung
- 7
- Adressierungsinformation
- S1
- Selektion
- S2
- Ermittlung Adressierungsinformation
- S3
- Bereitstellung Adressierungsinformation
- S4
- Senden Anfrage
- S5
- Empfang Anfrageantwort
- S6
- Bereitstellung Anfrageantwort
- S7
- Zuordnung Anfrageantwort
- S8
- Umwandlung Nutzerinformationen
- S9
- Bereitstellung angereicherter Nutzerinformationen
- S10
- Ermittlung Adressierungsinformation mittels Addition/Subtraktion
- S11
- Ermittlung Adressierungsinformation mittels UAP-Sniffing
- S12
- Ermittlung Adressierungsinformation mittels Bruteforce