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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Fernsteuern eines Elektrogeräts. Des Weiteren betrifft die Erfindung noch ein Elektrogerät, welches dazu ausgelegt ist, mit einem derartigen System zusammenzuwirken.
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Der Ausdruck Internet der Dinge bezeichnet eine Vision einer globalen Infrastruktur der Informationsgesellschaften, die es ermöglicht, sich und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. Das Internet der Dinge bezeichnet unter anderem auch die Verknüpfung eindeutig identifizierbarer physischer Objekte mit einer virtuellen Repräsentation in einer Internet-ähnlichen Struktur. Es besteht nicht nur aus menschlichen Teilnehmern, sondern auch aus Dingen.
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Wesentlich bei der Umsetzung des Internets der Dinge ist unter anderem die Fragestellung, wie verschiedenste Daten beispielsweise zwischen Elektrogeräten und einer IT-Infrastruktur, welche beispielsweise eine Cloud und auch andere Geräte wie Smartphones, Tablets usw. umfassen kann, ausgetauscht werden können. Ferner besteht auch immer häufiger der Wunsch und der Bedarf, Elektrogeräte möglichst einfach und zuverlässig fernsteuern zu können, insbesondere ohne dass diese direkt von einem Benutzer bedient werden müssen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen, mittels welcher auf besonders einfache und zuverlässige Weise eine Fernsteuerung eines Elektrogeräts ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein System und durch ein Verfahren zum Fernsteuern eines Elektrogeräts mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße System zum Fernsteuern eines Elektrogeräts umfasst eine Servereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, permanent Steuerungsdaten zum automatisierten Fernsteuern des Elektrogeräts in Abhängigkeit von eine Umgebung des Elektrogeräts charakterisierenden Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts zu generieren und auszugeben. Des Weiteren umfasst das erfindungsgemäße System einen Akkupack für das Elektrogerät mit einer Kommunikationseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, permanent die Steuerungsdaten von der Servereinrichtung zu empfangen und an das Elektrogerät auszugeben sowie die Betriebsdaten des Elektrogeräts an die Servereinrichtung zu übertragen.
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Das erfindungsgemäße System ist also dazu eingerichtet und ausgelegt, permanent, also fortlaufendend und vorzugweise ununterbrochen, ein Fernsteuern des Elektrogeräts zu bewerkstelligen. Die Servereinrichtung kann dabei angepasst an die jeweilige durch das Elektrogerät durchzuführende Arbeitsaufgabe eine Taktung wählen, welche erforderlich ist, um fortlaufend Steuerungsdaten zu generieren, mittels welchen eine automatisierte Fernsteuerung des Elektrogeräts ermöglicht wird. Bei der Servereinrichtung kann es sich mit anderen Worten um eine Cloud-artige IT-Infrastruktur handeln, welche dazu eingerichtet ist, das Elektrogerät fernzusteuern. Die Fernsteuerung des Elektrogeräts, genauer die Generierung der zum automatisierten Fernsteuern dienenden Steuerungsdaten, erfolgt mittels der Servereinrichtung dabei einerseits in Abhängigkeit von der Umgebung des Elektrogeräts charakterisierenden Umgebungsdaten und andererseits in Abhängigkeit von Betriebsdaten des Elektrogeräts. Dadurch, dass die besagte Kommunikationseinrichtung erfindungsgemäß in den Akkupack für das Elektrogerät integriert ist, stellt der Akkupack eine Art Access Point für das Elektrogerät dar, mittels welchem sowohl Daten empfangen als auch gesendet werden können. Die Übertragung der mittels der Kommunikationseinrichtung empfangenen Steuerungsdaten an das Elektrogerät kann sowohl kabelgebundenen als auch wireless erfolgen. Beispielsweise ist es möglich, dass eine entsprechende Datenübertragung über eine standardisierte Buskommunikation erfolgt. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass eine kabellose Datenübertragung zwischen der Kommunikationseinrichtung des Akkupacks und dem Elektrogerät erfolgt.
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Das Elektrogerät selbst weist eine Steuerung auf, welche dazu ausgelegt ist, zumindest eine Funktion des Elektrogeräts in Abhängigkeit von den Steuerungsdaten zu steuern.
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Bei dem erfindungsgemäßen System gibt es eine ständige Rückkopplung des Elektrogeräts bezüglich seiner Betriebsdaten, insbesondere bezüglich Betriebsparametern und eines Betriebszustands, an die Servereinrichtung. Bei den Umgebungsdaten kann es sich beispielsweise um Daten hinsichtlich einer Außentemperatur, eines Luftdrucks, einer Luftfeuchtigkeit oder dergleichen handeln. Bei den Betriebsparametern kann es sich also um eine Temperatur oder um eine Drehzahl des Motors des Elektrogeräts oder auch beliebige andere Betriebsparameter handeln. Bei dem Betriebszustand können beispielsweise Abnutzungserscheinungen von Verschleißteilen und dergleichen berücksichtigt werden.
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Der Akkupack selbst umfasst vorzugsweise ein zusammengeschaltetes Paket mehrerer Akkumulatorzellen, die beispielsweise auf Lithium-Ion-Basis aufgebaut sind. Andere Batterietypen sind aber ebenfalls möglich. Vorzugsweise sind die Akkumulatorzellen des Akkupacks zur Energieversorgung mit der Kommunikationseinrichtung des Akkupacks verbunden. Dadurch kann - sofern die Akkumulatorzellen nicht entleert sind - jederzeit sichergestellt werden, dass die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks mit Energie versorgt werden kann, sodass eine permanente Datenübertragung zwischen der Servereinrichtung unter Kommunikationseinrichtung sichergestellt werden kann.
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Bei dem Elektrogerät kann es sich beispielsweise um eine Wasserpumpe für eine Gartenbewässerungsanlage handeln, wobei in dem Fall die Umgebungsdaten beispielsweise die Feuchtigkeit eines Bodens und/oder Wetterdaten umfassen. Mittels des erfindungsgemäßen Systems wäre es einem derartigen Fall möglich, eine permanente Fernsteuerung des Elektrogeräts, also in dem Fall in Form der Wasserpumpe, vorzunehmen. Ein Benutzer muss die Wasserpumpe nicht mehr vor Ort bedienen. Stattdessen ist es mittels des erfindungsgemäßen Systems möglich, die Wasserpumpe automatisiert und aus der Ferne beispielsweise zur Beregnung eines Rasens anzusteuern. Ferner kann das System auch dazu ausgelegt sein, einen Benutzer über eine geeignete Benutzerschnittstelle darüber zu informieren, wann eine Sprengung des Rasens besonders günstig ist, beispielsweise unter Berücksichtigung von Wetterdaten oder auch weiteren relevanten Daten.
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Da mittels des erfindungsgemäßen Systems eine permanente Datenverbindung zwischen der Servereinrichtung und dem die Kommunikationseinrichtung aufweisenden Akkupack möglich ist, ist auch eine permanente und fortlaufende Fernsteuerung des betreffenden Elektrogeräts möglich, in welchem der Akkupack eingesetzt ist. Das Elektrogerät kann dabei ständig Rückmeldungen über seinen aktuellen Betriebszustand und bestimmte Betriebsparameter an die Servereinrichtung senden, wobei die Servereinrichtung diese Daten bei der Fernsteuerung des Elektrogeräts berücksichtigen kann. Zudem ist es möglich, dass in dem Elektrogerät selbst beispielsweise eine Sensorik integriert ist, mittels welcher sowohl Informationen bezüglich des Betriebszustands des Elektrogeräts als auch bezüglich der Umgebung des Elektrogeräts erfasst werden können.
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Mittels des erfindungsgemäßen Systems ist es also auf besonders einfache und zuverlässige Weise möglich, ein Elektrogerät unbeaufsichtigt ohne permanenten Eingriff eines Benutzers zu steuern. Ein Elektrogerät kann mittels des erfindungsgemäßen Systems auf besonders einfache Weise in das eingangs erwähnte Internet der Dinge eingebunden werden, indem das Elektrogerät über den Akkupack, welcher die Kommunikationseinrichtung umfasst, in eine Servereinrichtung umfassende IT-Infrastruktur eingebunden wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks dazu ausgelegt ist, die Daten über ein Low Power Wide Area Network an die Servereinrichtung zu senden und von dieser zu empfangen. Vorzugsweise ist die Kommunikationseinrichtung dazu eingerichtet, wenigstens einen der folgenden Standards oder Technologien zum Senden und Empfangen der Daten über das Low Power Wide Area Network zu verwenden:
- - LoRaWAN;
- - Symphony Link;
- - LTE-M;
- - NarrowBand-loT;
- - Weightless-N;
- - Weightless-P;
- - Weightless-W;
- - Wi-Fi HaLow;
- - WavIoT NarrowBand Fidelity;
- - SigFox;
- - Random Phase Multiple Access.
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Die Kommunikationseinrichtung umfasst dafür beispielsweise ein Funkmodul, welches dazu ausgelegt ist, die besagten Daten über ein Low Power Wide Area Network zu senden und zu empfangen. Bezüglich des Empfangs und des Versendens von Daten ist die Kommunikationseinrichtung also quasi reichweitenunabhängig. Grundsätzlich kann die physikalische Verbindung zwischen verschiedenen Endgeräten, wie dem Akkupack und weiteren Endgeräten, über lizenzfreie Frequenzen des Radiospektrums oder Mobilfunkfrequenzen stattfinden, wobei die Verbindung zwischen Gateways und Netzwerkservern beispielsweise über IP-Verbindungen erfolgen kann.
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Mittels des erfindungsgemäßen Akkupacks ist es möglich, Daten über große Reichweiten mit einem sehr niedrigen Energieverbrauch zu senden und zu empfangen. Dadurch können sehr niedrige Betriebskosten bezüglich der Datenübertragung bei dem erfindungsgemäßen System erzielt werden. Je nach verwendetem Standard beziehungsweise je nach verwendeter Technologie zum Senden und Empfangen der Daten über ein Low Power Wide Area Network können auch erhebliche Kosten, welche ansonsten beispielsweise bei einem Mobilfunkanbieter auftreten würden, eingespart werden
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Kommunikationseinrichtung zudem dazu ausgelegt ist, die den Akkupack und/oder das Elektrogerät betreffenden Daten über ein Wireless Local Area Network und/oder über eine Bluetooth-Verbindung zu senden und/oder zu empfangen. Vorzugsweise umfasst die Kommunikationseinrichtung entsprechend dazu ausgelegte Funkmodule, beispielsweise ein WLAN-Funkmodul und/oder ein Bluetooth-Funkmodul.
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Sollte der Akkupack beispielsweise im Bereich eines Heimnetzwerks verwendet werden, so kann die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks sich in das Heimnetzwerk einwählen. Unter Ausnutzung eines solchen Wireless Local Area Networks können auf einfache Weise und vor allem auch schnell große Datenmengen empfangen und versendet werden. So kann beispielsweise in einem Heimnetzwerk über das WLAN problemlos ein Software-Update für den Akkupack oder das betreffende Elektrogerät mittels des Akkupacks heruntergeladen und aufgespielt werden. Der Akkupack dient in dem Fall also als Access-Point für ein Cloud-basiertes Update. Vorzugsweise ist der Akkupack dazu eingerichtet, ein virales Update einer jeweiligen Firmware des Akkupacks oder des Elektrogeräts, in welchem der Akkupack eingesetzt ist, vorzunehmen. Dafür ist der Akkupack, vorzugsweise die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks, dazu eingerichtet, zu überprüfen, ob die auf ihm installierte Firmware und die auf dem Elektrogerät installierte Firmware auf dem gleichen Versionsstand sind, z.B. sobald der Akkupack in das Elektrogerät eingesetzt worden ist. Die Kommunikation zwischen Akkupack und Elektrogerät erfolgt vorzugsweise über ein Bus-System des Elektrogeräts und/oder des Akkupacks. Der Akkupack ist dazu eingerichtet, automatisch für den Akkupack eine neue Firmware von einer Cloud herunterzuladen, falls die Firmware des Akkupacks einen älteren Versionsstand als bei dem Elektrogerät aufweisen sollte. Zudem ist der Akkupack ist dazu eingerichtet, automatisch für das Elektrogerät eine neue Firmware von einer Cloud herunterzuladen, falls die Firmware des Elektrogeräts einen älteren Versionsstand als bei dem Akkupack aufweisen sollte. Der Akkupack und das Elektrogerät stecken sich also quasi bei der der gemeinsamen Verwendung immer automatisch bezüglich der aktuelleren Firmware an. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Akkupack und das Elektrogerät auf dem gleichen Softwarestand betrieben werden. Infolgedessen können die neusten Funktionen sowohl bei Akkupack als auch beim Elektrogerät immer verwendet und die korrekte Kommunikation zwischen Akkupack und Elektrogerät sichergestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das System wenigstens eine Benutzerschnittstelle aufweist, mittels welcher die automatisierte Fernsteuerung des Elektrogeräts, insbesondere in Abhängigkeit von den Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts, konfigurierbar und die automatisierte Fernsteuerung charakterisierende Konfigurationsdaten an die Servereinrichtung übertragbar sind, wobei die Servereinrichtung dazu ausgelegt ist, die Steuerungsdaten zum Fernsteuern des Elektrogeräts in Abhängigkeit von den Konfigurationsdaten zu generieren. Ein Benutzer kann also über die besagte Benutzerschnittstelle steuernd eingreifen, indem er die Funktionsweise des Elektrogeräts konfigurieren kann. Statt einer vollkommen automatischen Fernsteuerung des Elektrogeräts durch das erfindungsgemäße System ist es also auch möglich, dass ein Benutzer über die Benutzerschnittstelle beispielsweise in Abhängigkeit von den Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts festlegt, wie genau das Elektrogerät eine bestimmte Arbeitsaufgabe erfüllen soll. Bei der Benutzerschnittstelle kann es sich beispielsweise um eine grafische Benutzeroberfläche für ein mobiles Endgerät, zum Beispiel realisiert durch eine entsprechende App, oder auch um eine browserbasierte grafische Benutzeroberfläche handeln. Der Benutzer kann also beispielsweise über sein Smartphone einfach festlegen und konfigurieren, wie genau die automatisierte Fernsteuerung des Elektrogeräts erfolgen soll. Alternativ oder zusätzlich kann der Benutzer auch sich beispielsweise an einen beliebigen PC setzen und über eine browserbasierte grafische Benutzeroberfläche die Konfiguration der Fernsteuerung des Elektrogeräts vornehmen. Die Benutzerschnittstelle ist dazu eingerichtet, die durch den Benutzer definierte Konfiguration in Form der Konfigurationsdaten an die Servereinrichtung zu übertragen, wobei die Servereinrichtung diese Konfigurationsdaten bei der permanenten Generierung der Steuerungsdaten berücksichtigt, sodass die benutzerspezifisch vorgegebenen Anforderungen umgesetzt werden. Unabhängig davon, wo sich ein Benutzer befindet, kann dieser also steuernd auf sein Elektrogerät auf ganz bequeme und einfache Weise einwirken.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass mittels der Benutzerschnittstelle zumindest eine Einstellung am Elektrogerät ferngesteuert veränderbar ist. Vorzugsweise kann eine Kindersicherung des Elektrogeräts mittels der Benutzerschnittstelle aktivierbar und deaktivierbar sein. Bei aktiver Kindersicherung erlaubt diese zum Beispiel einen Betrieb des Elektrogeräts nur dann, wenn die Kindersicherung einen RFID-Chip in der Nähe des Elektrogeräts detektiert. Andere Sicherheitsmechanismen bei der Kindersicherung sind aber ebenfalls denkbar. So kann ein Benutzer über die Benutzerschnittstelle aus der Ferne ganz einfach die besagte Kindersicherung aktivieren und deaktivieren, um den Betrieb des Elektrogeräts besonders sicher zu gestalten. Ferner ist es auch möglich, dass mittels der Benutzerschnittstelle eine Leistungs- und/oder Drehmomentbeschränkung des Elektrogeräts einstellbar ist. Hat der Benutzer beispielsweise sein Elektrogerät an eine andere Person verliehen und möchte sicherstellen, dass das Elektrogerät keinem so hohen Verschleiß unterliegt, so kann er in dem Fall beispielsweise ferngesteuert über die Benutzerschnittstelle eine Leistung-und/oder Drehmomentbeschränkung des Elektrogeräts einstellen beziehungsweise vornehmen. Selbstverständlich können auch ganz andere Betriebsparameter des Elektrogeräts über die Benutzerschnittstelle ferngesteuert verändert werden. Dadurch kann der Benutzer auch aus der Ferne auf einfache Weise die Betriebsweise des Elektrogeräts beeinflussen, ohne dass er sich in der Nähe des Geräts befinden muss. Des Weiteren ist es auch möglich, dass mittels der Benutzerschnittstelle ein Diebstahlschutzmechanismus des Elektrogeräts aktivierbar und deaktivierbar ist. Je nachdem, in welcher Umgebung und von welchen Personen das Elektrogerät gerade benutzt wird, kann ein Benutzer aus der Ferne den Diebstahlschutzmechanismus über die Benutzerschnittstelle aktivieren oder deaktivieren. Dadurch kann auf einfache Weise aus der Ferne die Gefahr eines Diebstahls des Elektrogeräts erheblich reduziert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das System zumindest eine Sensoreinrichtung aufweist, welche dazu ausgelegt ist, wenigstens eine die Umgebung des Elektrogeräts charakterisierende Größe zu erfassen und diesbezügliche Umgebungsdaten an die Servereinrichtung zu übertragen. Die Sensoreinrichtung kann zum Beispiel ins Elektrogerät integriert oder auch ein separates Gerät sein. In letzterem Fall weist das System vorzugsweise einen Akkupack für die Sensoreinrichtung mit einer Kommunikationseinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, die Umgebungsdaten an die Servereinrichtung zu übertragen. Vorzugsweise ist in dem Fall die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks für die Sensoreinrichtung ebenfalls dazu ausgelegt, die Daten über ein Low Power Wide Area Network an die Servereinrichtung zu senden. Bei dem vorstehend genannten Beispiel, bei welchem es sich bei dem Elektrogerät um eine Wasserpumpe handeln kann, kann die Sensoreinrichtung beispielsweise dazu ausgelegt sein, eine Bodenfeuchtigkeit zu bestimmen. Falls die Sensoreinrichtung dann einen solchen Akkupack mit der integrierten Kommunikationseinrichtung aufweist, kann darüber sichergestellt werden, dass die Sensordaten der Sensoreinrichtung permanent an die Servereinrichtung übertragen werden können. Die Servereinrichtung kann dann in Abhängigkeit von diesen Sensordaten wiederum die Betriebsweise des Elektrogeräts optimal aus der Ferne steuern.
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Das erfindungsgemäße Elektrogerät ist dazu ausgelegt, mit dem erfindungsgemäßen System oder einer vorteilhaften Ausführunform des erfindungsgemäßen Systems zusammenzuwirken, wobei das Elektrogerät eine Steuerung aufweist, die dazu ausgelegt ist, die Steuerungsdaten von der Kommunikationseinrichtung des Akkupacks zu empfangen und wenigstens eine Funktion des Elektrogeräts in Abhängigkeit von den Steuerungsdaten zu steuern. Bei dem Elektrogerät kann es sich beispielsweise um ein Handwerkzeug, ein Gartengerät oder auch um ein Haushaltsgerät handeln. Grundsätzlich kann es sich bei dem Elektrogerät um beliebige batteriebetriebene, insbesondere akkubetriebene, Elektrogeräte jeglicher Art handeln.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum automatisierten Fernsteuern eines Elektrogeräts erfolgt mittels des erfindungsgemäßen Systems oder mittels einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, wobei mittels der Servereinrichtung permanent Steuerungsdaten zum automatisierten Fernsteuern des Elektrogeräts in Abhängigkeit von einer Umgebung des Elektrogeräts charakterisierenden Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts generiert sowie ausgegeben werden, wobei die Kommunikationseinrichtung des Akkupacks permanent die Steuerungsdaten von der Servereinrichtung empfängt und an das Elektrogerät ausgibt sowie die Betriebsdaten des Elektrogeräts an die Servereinrichtung überträgt. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und umgekehrt anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmalskombination sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur eine schematische Darstellung eines Systems zum Fernsteuern eines Elektrogeräts.
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Ein System 1 zum Fernsteuern eines Elektrogeräts 2 ist in einer stark schematisierten Darstellung in der einzigen Figur gezeigt. Das System 1 zum Fernsteuern des Elektrogeräts 2 umfasst eine Servereinrichtung 3, welche dazu ausgelegt ist, permanent Steuerungsdaten zum automatisierten Fernsteuern des Elektrogeräts 2 in Abhängigkeit von einer Umgebung des Elektrogeräts 2 charakterisierenden Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts 2 zu generieren und auszugeben. Das System 1 umfasst zudem einen Akkupack 4 für das Elektrogerät 2, wobei in den Akkupack 4 eine Kommunikationseinrichtung 5 integriert ist, die dazu ausgelegt ist, permanent die Steuerungsdaten von der Servereinrichtung 3 zu empfangen und an das Elektrogerät 2, genauer an eine Steuerung 6 des Elektrogeräts 2, auszugeben sowie die Betriebsdaten des Elektrogeräts 2 an die Servereinrichtung 3 zu übertragen.
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Bei dem Elektrogerät 2 kann es sich um beliebige mittels Batterien, genauer mittels Akkus, betreibbare Elektrogeräte handeln. Beispielsweise kann sich bei dem Elektrogerät 2 um ein Handwerkzeug in Form eines Akkuschraubers, eines Akkubohrers, einer Akkuhandkreissäge oder dergleichen handeln. Ferner kann es sich bei dem Elektrogerät 1 auch um beliebige akkubetriebene Gartengeräte, wie beispielsweise akkubetriebene Laubsauger, akkubetriebene Grasscheren, akkubetriebene Vertikutierer, akkubetriebene Rasenmäher oder dergleichen handeln. Genauso gut kann es sich bei dem Elektrogerät 2 auch beispielsweise um ein akkubetriebenes Haushaltsgerät jeglicher Art handeln. Wesentlich bei dem Elektrogerät 2 ist, dass wenigstens einer dieser die Kommunikationseinrichtung 5 aufweisenden Akkupacks 4 eingesetzt werden kann. Der Akkupack 4 umfasst vorzugsweise ein hier nicht näher dargestelltes Paket von Akkumulatorzellen. Bei den Akkumulatorzellen kann es sich beispielsweise um Lithium-Ionen-Zellen handeln. Andere Zelltypen sind aber ebenfalls möglich.
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Die Kommunikationseinrichtung 5 des Akkupacks 4 ist dazu ausgelegt, die besagten Daten über ein Low Power Wide Area Network an die Servereinrichtung 3 zu senden und von dieser zu empfangen. Die Kommunikationseinrichtung 5 ist dazu eingerichtet, wenigstens einen der folgenden Standards oder Technologien zum Senden und Empfangen von Daten über das Low Power Wide Area Network zu verwenden:
- - LoRaWAN;
- - Symphony Link;
- - LTE-M;
- - NarrowBand-loT;
- - Weightless-N;
- - Weightless-P;
- - Weightless-W;
- - Wi-Fi HaLow;
- - WavIoT NarrowBand Fidelity;
- - SigFox;
- - Random Phase Multiple Access.
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Vorzugsweise kann die Kommunikationseinrichtung 5 des Akkupacks 4 auch noch Daten über ein Wireless Local Area Network und auch über eine Bluetooth-Verbindung senden und empfangen. Eine Kommunikation in Form eines Datenaustauschs mit der Servereinrichtung 3 ist beispielsweise über ein privates WLAN möglich, wenn das Elektrogerät 2 in einem Empfangsbereich eines WLANs angeordnet sein sollte. Über eine Bluetooth-Verbindung könnte beispielsweise eine Verbindung zu einem Smartphone hergestellt werden, welches als mobiler Hotspot eingesetzt werden kann, um Daten zwischen der Kommunikationseinrichtung 5 und der Servereinrichtung 3 auszutauschen.
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Mittels des Systems 1 ist es auf einfache und zuverlässige Weise möglich, dass ein Benutzer das Elektrogerät 2 fernsteuern kann, und zwar ohne dass eine Bedienung und Beaufsichtigung des Elektrogeräts 2 vor Ort nötig wäre. Bei dem Elektrogerät 2 kann es sich beispielsweise um eine Wasserpumpe für eine Gartenbewässerungsanlage handeln. Die Servereinrichtung 3 kann in dem Fall beispielsweise Wetterdaten am Ort des Elektrogeräts 2 beziehen, beispielsweise über einen Online-Wetterdienst. Ferner ist auch möglich, dass das System 1, beispielsweise eine hier nicht näher dargestellte Sensoreinrichtung umfasst, welche eine Bodenfeuchtigkeit eines Gartens messen kann, wobei diese Daten bezüglich der Bodenfeuchtigkeit an die Servereinrichtung 3 übertragen werden können. So kann die Servereinrichtung 3 unter Berücksichtigung der Wetterdaten und der Bodenfeuchtigkeitsdaten Steuerungsdaten zum automatisierten Fernsteuern des als Wasserpumpe ausgebildeten Elektrogeräts 2 generieren und ausgeben.
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Die in den Akkupack 4 integrierte Kommunikationseinrichtung 5 empfängt die von der Servereinrichtung 3 generierten und ausgegebenen Steuerungsdaten und gibt diese an das Steuergerät 6 des Elektrogeräts 2 weiter. Parallel hierzu kann das Elektrogerät 2 Betriebsdaten beispielsweise über die Steuerung 6 an die Kommunikationseinrichtung 5 übertragen, welche diese wiederum an die Servereinrichtung 3 übermittelt. Diese kann unter Berücksichtigung dieser Betriebsdaten gegebenenfalls die Steuerungsdaten zum Fernsteuern des Elektrogeräts 2 anpassen, sodass das Elektrogerät 2 beispielsweise nicht überhitzt oder anderweitig in Mitleidenschaft gezogen wird. Ferner ist es natürlich auch möglich, dass Daten bezüglich des Akkupacks 4 selbst über die Kommunikationseinrichtung 5 ebenfalls an die Servereinrichtung 3 übermittelt und bei der Generierung der Steuerungsdaten zum automatisierten Fernsteuern des Elektrogeräts 2 berücksichtigt werden.
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Für den Fall, dass es sich bei dem Elektrogerät 2 um eine Wasserpumpe für eine Gartenbewässerungsanlage handelt, ist es also möglich, die Gartenbewässerungsanlage angepasst an die Witterungs- und Bodenbedingungen voll automatisiert fernzusteuern, ohne dass ein Benutzer dafür überhaupt miteinbezogen werden müsste, geschweige denn vor Ort sein muss. Es ist also ein unbeaufsichtigter Betrieb des Elektrogeräts 2 möglich ohne den permanenten oder auch sporadischen Eingriff eines Benutzers.
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Das System 1 umfasst zudem eine Benutzerschnittstelle 7, mittels welcher ein Benutzer aus der Ferne dennoch steuernd auf das Elektrogerät 2 einwirken kann. Bei der Benutzerschnittstelle 7 kann es sich beispielsweise um eine grafische Benutzeroberfläche für ein mobiles Endgerät in Form eines Smartphones oder dergleichen handeln. Die Benutzerschnittstelle 7 kann also beispielsweise durch eine App gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich ist auch möglich, dass die Benutzerschnittstelle 7 eine browserbasierte grafische Benutzeroberfläche ist.
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Über die Benutzerschnittstelle 7 kann ein Benutzer die automatisierte Fernsteuerung des Elektrogeräts 2, vor allem auch in Abhängigkeit von den Umgebungsdaten und Betriebsdaten des Elektrogeräts 2, frei konfigurieren. Im Fall der Wasserpumpe kann ein Benutzer also beispielsweise selbst festlegen, bei welcher Bodenfeuchtigkeit oder auch bei welchen Wetterbedingungen das als Wasserpumpe ausgebildete Elektrogerät 2 eingeschaltet und in welcher Form betrieben werden soll. Die Servereinrichtung 3 kann zudem beispielsweise auf Basis von vorhandenen Wetterdaten oder auch anderen Umgebungsdaten dem Benutzer über die Benutzerschnittstelle mitteilen, dass beispielsweise eine Beregnung einer Rasenfläche notwendig ist oder nicht. In Kombination mit derartigen Empfehlungen kann der Benutzer dann über die Benutzerschnittstelle selbst konfigurieren bzw. einstellen, inwiefern genau die Fernsteuerung des Elektrogeräts 2 erfolgen soll.
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Die durch den Benutzer über die Benutzerschnittstelle 7 vorgenommene Konfiguration wird in Form von Konfigurationsdaten an die Servereinrichtung 3 übertragen, wobei die Servereinrichtung 3 die Steuerungsdaten zum Fernsteuern des Elektrogeräts 2 in Abhängigkeit von den Konfigurationsdaten generiert.
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Neben der permanenten und somit fortlaufenden automatisierten Fernsteuerung des Elektrogeräts 2 mittels der Servereinrichtung 3 ist es zudem auch möglich, dass ein Benutzer vorzugsweise über die Benutzerschnittstelle 7 einzelne Einstellungen am Elektrogerät 7 ferngesteuert verändern kann. So kann beispielsweise ein Benutzer über die Benutzerschnittstelle 7 eine Kindersicherung des Elektrogeräts 2 aktivieren und auch deaktivieren. Je nachdem, um was für ein Elektrogerät es sich handelt, kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass bei aktivierter Kindersicherung diese nur ein Betrieb des Elektrogeräts 2 erlaubt, wenn die Kindersicherung einen RFID-Chip in der Nähe des Elektrogeräts 2 detektiert. Sollte es sich bei dem Elektrogerät 2 beispielsweise um einen Rasenmäherroboter handeln, so kann es beispielsweise vorkommen, dass ein Kind des Benutzers dem Rasenmäherroboter beim Mähen zuschauen möchte. Um sicherzustellen, dass sich das Kind keinesfalls am Rasenmäherroboter verletzen kann, kann es vorgesehen sein, dass der Benutzer aus der Ferne über die Benutzerschnittstelle 7, beispielsweise über sein Smartphone, die Kindersicherung aktiviert. So könnte beispielsweise sichergestellt werden, dass nur bei Anwesenheit eines erwachsenen Familienmitglieds, welches den besagten RFID-Chip mit sich führt, das als Rasenmäherroboter ausgebildete Elektrogerät 2 auch tatsächlich umher fährt und den Rasen mäht. Selbstverständlich sind auch beliebige andere Anwendungsmöglichkeiten denkbar, bei welchen es sinnvoll sein kann, eine wie auch immer geartete Kindersicherung des Elektrogeräts 2 aus der Ferne zu aktivieren und zu deaktivieren.
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Ferner ist es auch möglich, dass mittels der Benutzerschnittstelle 7 eine Leistungs- und Drehmomentbeschränkung des Elektrogeräts 2 einstellbar ist. Handelt es sich bei dem Elektrogerät 2 beispielsweise um eine akkubetriebene Handkreissäge, so wäre es beispielsweise möglich, dass ein Besitzer des Elektrogeräts 2 dieses an einen Bekannten ausleiht. Möchte der Benutzer nun sicherstellen, dass das Elektrogerät 2 nicht über die Maßen strapaziert wird, so kann er über die Benutzerschnittstelle 2 auch aus weiter Entfernung eine Leistungs- und/oder Drehmomentbeschränkung des Elektrogeräts 2 einstellen. Im Falle einer Handkreissäge kann dadurch beispielsweise sichergestellt werden, dass ein Motor der Handkreissäge bei Sägearbeiten nicht über die Maßen strapaziert wird. Beliebige andere Anwendungsbereiche sind natürlich auch denkbar, bei welchen es sinnvoll sein kann, eine Leistungs- und/oder eine Drehmomentbeschränkung des Elektrogeräts 2 vorzunehmen.
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Ferner ist es auch möglich, dass mittels der Benutzerschnittstelle 7 aus der Ferne ein Diebstahlschutzmechanismus des Elektrogeräts 2 aktivierbar und deaktivierbar ist. Je nachdem, in welcher Umgebung das Elektrogerät 2 gerade verwendet wird, ist es so möglich, dass ein Benutzer auch aus weiter Entfernung über die Benutzerschnittstelle 7 einen derartigen Diebstahlschutzmechanismus aktivieren und deaktivieren kann.
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Mittels des erläuterten Systems 1 und des erläuterten Verfahrens zum Fernsteuern des Elektrogeräts 2 ist es also auf besonders einfache und zuverlässige Weise möglich, ein Elektrogerät 2 insbesondere aus der Ferne zu betreiben, und zwar ohne dass das Elektrogerät 2 direkt vor Ort von einem Benutzer bedient oder beaufsichtigt werden muss. Neben der permanenten Fernsteuerung des Elektrogeräts 2 ist es auch möglich, verschiedene einzelne Einstellungen am Elektrogerät 2 aus der Ferne auf einfache Weise zu verändern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Elektrogerät
- 3
- Servereinrichtung
- 4
- Akkupack
- 5
- Kommunikationseinrichtung
- 6
- Steuerung
- 7
- Benutzerschnittstelle