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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Lichtmoduls einer Leuchteinheit eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Leuchteinheit für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Medium.
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Derartige Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Lichtmoduls einer Leuchteinheit eines Fahrzeugs, Leuchteinheiten für ein Fahrzeug, Computerprogrammprodukte und computerlesbare Medien sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen Ausführungsvarianten bereits bekannt.
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Beispielsweise sind aus der
DE 10 2015 012 021 A1 ein Verfahren zum Betreiben einer als Scheinwerfer ausgebildeten Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug bekannt, bei denen der Scheinwerfer mittels aus Bilddaten ermittelten Steuersignalen zum Anstrahlen einer Projektionsfläche angesteuert wird, wobei die Steuersignale in Abhängigkeit von eine Position und/oder eine Ausrichtung der Projektionsfläche bezüglich des Kraftfahrzeugs beschreibenden Sensordaten einer das Umfeld erfassenden Sensoreinrichtung derart angepasst werden, dass eine zu erwartende Verzerrung des Bildes beim Anstrahlen der Projektionsfläche durch den Scheinwerfer kompensiert wird.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität eines mittels einer Leuchteinheit eines Fahrzeugs auf eine Projektionsfläche in einem Fahrzeugumfeld projizierten Bildes zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Lichtmoduls einer Leuchteinheit eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Leuchteinheit für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 8, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und ein computerlesbares Medium mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Perspektive eines Beobachters des auf die Projektionsfläche projizierten mindestens einen Bildes bei der Ansteuerung des mindestens einen Lichtmoduls der Leuchteinheit des Fahrzeugs berücksichtigt wird. Hierdurch ist es möglich, dass die Projektion des Bildes auf die Projektionsfläche auf den jeweiligen aktuellen Blickwinkel von dessen Beobachter angepasst ist. Entsprechend ist das auf die Projektionsfläche in dem Fahrzeugumfeld des Fahrzeugs projizierte Bild nicht nur bezogen auf die aktuelle Projektionsfläche im Wesentlichen entzerrt, sondern das auf die Projektionsfläche projizierte Bild ist auch bezogen auf die aktuelle Position des Beobachters des Bildes im Wesentlichen entzerrt. Auf diese Weise ist die Erkennung des projizierten Bildes erleichtert, beispielsweise ist die Ablesbarkeit eines als ein Text ausgebildeten Bildes verbessert. Der Beobachter des auf die Projektionsfläche projizierten Bildes kann das Bild und eine mit dem Bild verbundene Information schneller erfassen. Neben der Projektion eines einzigen Bildes ist auch eine Projektion einer Bilderfolge oder eines Filmes denkbar.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das auf die Projektionsfläche projizierte Bild einen virtuellen Schatten aufweist. Hierdurch ist die Erkennbarkeit des mindestens einen projizierten Bildes weiter verbessert. Dies gilt insbesondere für den Fall, wenn der Leuchtdichtekontrast zwischen dem projizierten Bild und dem Fahrzeugumfeld in dem Bereich des projizierten Bildes gering ausgebildet ist.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass mittels des Lichtmoduls eine Lichtverteilung zur Beleuchtung einer Fahrbahn des Fahrzeugs erzeugt wird und das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das auf die Projektionsfläche projizierte Bild in dieser Lichtverteilung angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich das projizierte Bild in eine Standard-Lichtverteilung des Fahrzeugs, beispielsweise ein Abblendlicht oder ein Fernlicht des Fahrzeugs, integrieren. Die Projektionsfläche für das projizierte Bild ist darüber hinaus in dem direkten Sichtfeld eines als Fahrzeugführer ausgebildeten Beobachters angeordnet, so dass die Erfassung und Erkennung des projizierten Bildes weiter verbessert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass mittels der Beobachtererfassungseinrichtung ein Beobachter aus einer Mehrzahl von möglichen in dem Speicher der Lichtsteuerung abgespeicherten Beobachtern erfasst wird und das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung in Abhängigkeit dieses Beobachters angesteuert wird. Hierdurch ist es möglich, das auf die Projektionsfläche projizierte Bild noch besser an einen individuellen Beobachter einer Mehrzahl von potentiellen Beobachtern, beispielsweise eine Mehrzahl von Fahrzeugführern des Fahrzeugs, anpassen zu können.
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Ferner sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung in Abhängigkeit einer in dem Speicher der Lichtsteuerung abgespeicherten Sehstärke des Beobachters angesteuert wird. Auf diese Weise ist eine mögliche Fehlsichtigkeit des Beobachters bei der Erfassung und Erkennung des Bildes ausgleichbar.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das Bild während eines Fahrbetriebs des Fahrzeugs auf die Projektionsfläche, insbesondere auf eine als Fahrbahnabschnitt des Fahrzeugs ausgebildete Projektionsfläche, projiziert wird. Hierdurch ist eine Unterstützung eines als Fahrzeugführer ausgebildeten Beobachters während des Fahrbetriebs realisierbar. Beispielsweise können dem Fahrzeugführer mittels des mindestens einen projizierten Bildes nützliche Informationen zu dem Fahrzeugzustand, zu der Fahrsituation oder zu dem Fahrzeugumfeld in dessen direktem Sichtfeld präsentiert werden.
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Eine zu der vorgenannten Ausführungsform alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das Bild während eines Fahrzeugstillstands des Fahrzeugs auf die Projektionsfläche, insbesondere auf eine im Wesentlichen senkrecht zu einer Fahrbahn des Fahrzeugs angeordnete Projektionsfläche, projiziert wird. Auf diese Weise kann beispielsweise ein als Fahrzeugführer ausgebildeter Beobachter des mindestens einen projizierten Bildes bei der Annäherung an das Fahrzeug oder bei dem Verlassen des Fahrzeugs mittels des auf die Projektionsfläche projizierten Bildes unterstützt werden. Derartige Funktionen sind auch als Coming-Home Funktionen und Leaving-Home Funktionen bekannt.
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Anhand der beigefügten, grob schematischen Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchteinheit für ein Fahrzeug, in einer teilweisen Darstellung,
- 2 eine Projektionsfläche in einem Fahrzeugumfeld des Fahrzeugs aus 1 aus der Sicht eines als Fahrzeugführer ausgebildeten Beobachters, mit einem Bild in einem verzerrten Zustand,
- 3 die Projektionsfläche aus 2, mit dem Bild in einem verzerrungsfreien Zustand und
- 4 die Projektionsfläche aus 3, mit dem Bild in einem verzerrungsfreien Zustand, wobei das Bild einen virtuellen Schatten aufweist.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchteinheit für ein als Kraftfahrzeug ausgebildetes Fahrzeug 2 in einer teilweisen Darstellung gezeigt. Die Leuchteinheit weist zwei als Hauptscheinwerfer ausgebildete Lichtmodule 4 zur Beleuchtung einer als Fahrbahnabschnitt ausgebildeten Projektionsfläche 6 in einem als Frontumfeld ausgebildeten Fahrzeugumfeld 8 auf. Ferner weist die erfindungsgemäße Leuchteinheit gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Lichtsteuerung 10 zur automatischen Ansteuerung der beiden Hauptscheinwerfer 4, eine als Frontkamera ausgebildete Umfelderfassungseinrichtung 12 zur Erfassung der Position und der räumlichen Ausrichtung der Projektionsfläche 6 relativ zu den Hauptscheinwerfern 4 und eine Beobachtererfassungseinrichtung 14 zur Erfassung einer Position eines als Fahrzeugführer ausgebildeten Beobachters 16 eines mittels der beiden Hauptscheinwerfer 4 auf die Projektionsfläche 6 projizierten Bildes relativ zu den Hauptscheinwerfern 4 auf.
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Die Beobachtererfassungseinrichtung 14 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchteinheit derart ausgebildet, dass mittels der Beobachtererfassungseinrichtung 14 erkennbar ist, ob das Kraftfahrzeug 2 für ein Land mit Linksverkehr oder für ein Land mit Rechtsverkehr ausgebildet ist. Beispielsweise ist eine Erkennung, ob es sich um ein Kraftfahrzeug für Linksverkehr oder für Rechtsverkehr handelt auf einfache Weise durch einen Speicher 14.1 der Beobachtererfassungseinrichtung 14 realisierbar, in dem abgespeichert ist, ob das Kraftfahrzeug 2 als ein Fahrzeug für Linksverkehr oder für Rechtsverkehr ausgebildet ist. Ein hierfür erforderlicher Datensatz könnte beispielsweise vor der Auslieferung des Kraftfahrzeugs 2 an einen Exporteur oder dergleichen in den Speicher 14.1 eingespeichert werden. Denkbar ist natürlich auch eine Einspeicherung in den Speicher 14.1 direkt vor Ort, als beispielsweise bei dem Händler des Importlandes vor Ort. Ferner weist die Beobachtererfassungseinrichtung 14 des vorliegenden Ausführungsbeispiels neben dem Speicher 14.1 noch ein Navigationssystem 14.2 auf. Die Beobachtererfassungseinrichtung 14 könnte jedoch auch als eine Innenraumkamera oder dergleichen ausgebildet sein.
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In einem Speicher 10.1 der Lichtsteuerung 10 sind Bilddaten abgespeichert, wobei die beiden Hauptscheinwerfer 4 mittels der Lichtsteuerung 10 und in Abhängigkeit der abgespeicherten Bilddaten sowie von Eingangssignalen von der Frontkamera 12 und der Beobachtererfassungseinrichtung 14 derart ansteuerbar sind, dass das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild von der Position des Fahrzeugführers 16 im Wesentlichen verzerrungsfrei wahrnehmbar ist. Das Bild ist in 1 mittels einer auf der als Fahrbahnabschnitt ausgebildeten Projektionsfläche 6 liegenden Linie 18 symbolisiert.
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Im Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Lichtmoduls einer Leuchteinheit eines Fahrzeugs gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand der 1 bis 4 näher erläutert.
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Der Fahrzeugführer 16 fährt mit dem Kraftfahrzeugs 2 auf einer Fahrbahn. Mittels des in dem Speicher 14.1 der Beobachtererfassungseinrichtung 14 abgespeicherten Datensatzes ist bekannt, dass das Kraftfahrzeug 2 für den Rechtsverkehr ausgebildet ist. Mittels des Navigationssystems 14.2 der Beobachtererfassungseinrichtung 14 ist bekannt, dass sich das Kraftfahrzeug 2 bewegt, also in einem Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 2 ist. In Abhängigkeit davon, dass der Fahrzeugführer 16, also der Beobachter 16 des auf die Projektionsfläche 6 projizierten Bildes 18, auf dem linken Vordersitz sitzt und ausgehend von einer üblichen Größe des Fahrzeugführers 16, ist die Position des Fahrzeugführers 16, nämlich die Position der Augen des Fahrzeugführers 16 relativ zu den Hauptscheinwerfern 4, bekannt. Entsprechend müsste die Projektion des Bildes 18 auf die Projektionsfläche 6 mittels einer zu der auf diese Weise erfassten Position der Augen des Fahrzeugführers 16 korrespondierenden Ansteuerung der beiden Hauptscheinwerfer 4 mittels der Lichtsteuerung 10 korrigiert werden, um eine auf die festgestellte Position der Augen des Fahrzeugführers 16 basierende Verzerrung des Bildes 18 zu verhindern.
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Mittels der Frontkamera 12 der Leuchteinheit wird die in dem in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 2 liegenden Frontumfeld 8 angeordnete Projektionsfläche 6, nämlich der Fahrbahnabschnitt 6, nach Position und räumlicher Ausrichtung der Projektionsfläche 6 relativ zu den Hauptscheinwerfern 4 erfasst. Beispielsweise kann die Fahrbahn in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 2 und damit die Projektionsfläche 6 in der Bildebene von 1 abfallen oder ansteigen. Auch eine seitliche Verkippung der Fahrbahn und damit der Projektionsfläche 6 senkrecht zu der Bildebene von 1 wäre denkbar. Entsprechend müsste die Projektion des Bildes 18 auf die Projektionsfläche 6 mittels einer zu dem Ansteigen, Abfallen und/oder der seitlichen Verkippung der Projektionsfläche 6 korrespondierenden Ansteuerung der beiden Hauptscheinwerfer 4 mittels der Lichtsteuerung 10 korrigiert werden, um eine auf dem Anstieg, den Abfall und/oder der seitlichen Verkippung der Projektionsfläche 6 basierende Verzerrung des Bildes 18 zu verhindern.
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Die beiden vorgenannten Korrekturen der Ansteuerung der beiden Hauptscheinwerfer 4 der erfindungsgemäßen Leuchteinheit mittels der Lichtsteuerung 10 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden derart fusioniert, dass das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild 18 von der Position des Beobachters 16, also der Position der Augen des Fahrzeugführers 16, im Wesentlichen verzerrungsfrei wahrnehmbar ist.
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In 1 ist das vorgenannte Ergebnis dieser Fusion wie folgt kenntlich gemacht:
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Das Bild 18 wird mittels der beiden Hauptscheinwerfer 4 der Leuchteinheit des Kraftfahrzeugs 2 derart auf den Fahrbahnabschnitt 6, nämlich die Projektionsfläche 6, projiziert, dass der Fahrzeugführer 16, nämlich der Beobachter 16, aus dessen Blickwinkel das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild 18 optisch so wahrnimmt, als ob das Bild 18 auf eine senkrecht zur Fahrbahn angeordnete virtuelle Projektionsfläche projiziert worden wäre. Die virtuelle Projektionsfläche ist in 1 mit einer gestrichelten Linie 20 symbolisiert. Ein Strahlengang von den beiden Hauptscheinwerfern 4 zu dem auf die Projektionsfläche 6 projizierten Bild 18 ist in 1 mittels gestrichelter Linien 22 und ein Strahlengang von dem auf die Projektionsfläche 6 projizierten Bild 18 zu dem Fahrzeugführer 16, nämlich dessen Augen, ist in 1 mittels gestrichelter Linien 24 angedeutet. Das sich so in der optischen Wahrnehmung des Fahrzeugführers 16 ergebende Bild ist in 1 durch eine auf der virtuellen Projektionsfläche 20 liegende Linie 18' symbolisiert.
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In den 2 bis 4 ist jeweils das Sichtfeld des Fahrzeugführers 16 in das Frontumfeld 8 des Kraftfahrzeugs 2 und damit auf die Projektionsfläche 6 dargestellt; siehe auch 1. Das Bild ist hier beispielhaft als ein „R“ ausgebildet. Ein im Sichtfeld des Fahrzeugführers 16 verlaufender Horizont ist in den 2 bis 4 durch eine durchgezogene, horizontale Linie 26 symbolisiert. Die auf den Horizont 26 zulaufenden Sichtlinien des Fahrzeugführers 16 sind in den 2 bis 4 mittels gestrichelter Linien 28 angedeutet.
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2 zeigt dabei das projizierte Bild 18 bei einer Projektion des Bildes 18 ohne die oben genannten Korrekturen in der Ansteuerung der beiden Hauptscheinwerfer 4 mittels der Lichtsteuerung 10. Der Fahrzeugführer 16, also der Beobachter 16, würde in diesem Fall das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild 18 verzerrt wahrnehmen. Eine schlechte Erfassbarkeit des Bildes 18 durch den Fahrzeugführer 16 und damit einhergehende Fehlinterpretationen im Hinblick auf den Bedeutungsgehalt des projizierten Bildes 18 können die Folge sein.
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Im Unterschied dazu werden die beiden Hauptscheinwerfer 4, also das mindestens eine Lichtmodul 4 der Leuchteinheit, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels der Lichtsteuerung 10 derart korrigiert angesteuert, dass das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild 18 von dem Fahrzeugführer 16, also dem Beobachter 16 des projizierten Bildes 18, optisch wie in 3 dargestellt, nämlich im Wesentlichen unverzerrt, wahrgenommen wird. Das Bild 18 erscheint für den Fahrzeugführer 16 so, als wenn es als Bild 18' auf die virtuelle Projektionsfläche 20 in 1 projiziert worden wäre.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zusätzlich vorgesehen, dass die Hauptscheinwerfer 4 mittels der Lichtsteuerung 10 derart angesteuert werden, dass das auf die Projektionsfläche 6 projizierte Bild 18 einen virtuellen Schatten aufweist; siehe 4. Somit ist die Tiefenwirkung des auf die Projektionsfläche 6 projizierten Bildes 18 verstärkt, so dass das Bild 18 von dem Fahrzeugführer 16, insbesondere bei einem geringen Leuchtdichtekontrast zwischen dem projizierten Bild 18 und dem übrigen Frontumfeld 8, leichter und somit schneller erfassbar. Analog zu der 3 erscheint das Bild 18 für den Fahrzeugführer 16 so, als wenn es als Bild 18' auf die virtuelle Projektionsfläche 20 in 1 projiziert worden wäre.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel begrenzt. Beispielsweise sind die Umfelderfassungseinrichtung wie auch die Beobachtererfassungseinrichtung jeweils nach Art, Funktionsweise, Anordnung und Anzahl in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. So ist es denkbar, dass die Beobachtererfassungseinrichtung alternativ oder zusätzlich zu der Erfassung einer Position eines Beobachters, beispielsweise eines Fahrzeugführers, in dem Inneren des Fahrzeugs, ausgebildet ist, um die Position eines Beobachtes des auf die Projektionsfläche projizierten Bildes außerhalb des Fahrzeugs zu erfassen.
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Die Beobachtererfassungseinrichtung zur Erfassung der Position eines Beobachters innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs relativ zu dem mindestens einen Lichtmodul der Leuchteinheit des Fahrzeugs kann beispielsweise mit einem von dem Beobachter mitgeführten Funkschlüssel oder einem von dem Beobachter mitgeführten Smartphone oder einem anderen den Beobachter als Beobachter identifizierendes Objekt zur Erfassung von dessen Position zusammenwirken.
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Auch ist es möglich, dass mittels der Beobachtererfassungseinrichtung ein Beobachter aus einer Mehrzahl von möglichen in dem Speicher der Lichtsteuerung abgespeicherten Beobachtern erfasst wird und das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung in Abhängigkeit dieses Beobachters angesteuert wird. Bei der Mehrzahl von möglichen Beobachtern kann es sich beispielsweise um voneinander verschiedene Fahrzeugführer handeln, die berechtigt sind, das Fahrzeug mit der erfindungsgemäßen Leuchteinheit zu fahren.
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Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung in Abhängigkeit einer in dem Speicher der Lichtsteuerung abgespeicherten Sehstärke des Beobachters angesteuert wird.
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Das mindestens eine Lichtmodul muss nicht zwingend als ein Hauptscheinwerfer eines Fahrzeugs ausgebildet sein. Auch andere Scheinwerfer, beispielsweise Rückfahrscheinwerfer oder Zusatzscheinwerfer sind denkbar. Dabei sind die Begriffe „Scheinwerfer“ und „Lichtmodul“ weit auszulegen. So ist unter dem Begriff „Scheinwerfer“ jede Art von Fahrzeugbeleuchtung zu verstehen, mittels der das Fahrzeugumfeld beleuchtet werden kann. Der Begriff „Lichtmodul“ umfasst alle möglichen Arten von Lichtmodulen, mit mindestens einer Lichtquelle, beispielsweise eine LED-Matrix von in Zeilen und Spalten angeordneten LED's, oder mindestens einer Lichtquelle und mindestens einer Optik. Bei der Optik kann es sich beispielsweise um einen Flüssigkristallbildschirm, auch als LCD oder Liquid Crystal Display bezeichnet, handeln.
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Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorsehen, dass mittels des Lichtmoduls eine Lichtverteilung zur Beleuchtung einer Fahrbahn des Fahrzeugs erzeugt wird und das Lichtmodul mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das auf die Projektionsfläche projizierte Bild in dieser Lichtverteilung angeordnet ist.
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Anstelle, dass das erfindungsgemäße Verfahren in einem Fahrbetrieb des mit einer erfindungsgemäßen Leuchteinheit ausgestatteten Fahrzeugs durchgeführt wird, ist es auch denkbar, dass das das Lichtmodul alternativ oder zusätzlich mittels der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das Bild während eines Fahrzeugstillstands des Fahrzeugs auf die Projektionsfläche, insbesondere auf eine im Wesentlichen senkrecht zu einer Fahrbahn des Fahrzeugs angeordnete Projektionsfläche, projiziert wird. Auf diese Weise ist der Beobachter, beispielsweise der Fahrzeugführer, des auf die Projektionsfläche projizierten Bildes auch während eines Fahrzeugstillstandes, beispielsweise, wenn sich der Fahrzeugführer außerhalb des Fahrzeugs bewegt, mittels der Erfindung unterstützbar.
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Dementsprechend ist die Projektionsfläche nicht auf einen Fahrbahnabschnitt einer Fahrbahn des Fahrzeugs beschränkt. In dem Fall, dass das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Fahrzeugstillstand des Fahrzeugs durchgeführt wird, kann die Projektionsfläche beispielsweise in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung eines sich außerhalb des Fahrzeugs bewegenden Beobachters des projizierten Bildes in dem Fahrzeugumfeld des Fahrzeugs für die Projektion des Bildes ausgewählt werden. Analoges gilt für einen Fahrbetrieb des Fahrzeugs. In einem Fahrbetrieb des Fahrzeugs kann die Projektionsfläche für die Projektion des Bildes beispielsweise in Abhängigkeit der Fahrtrichtung des Fahrzeugs ausgewählt werden. Bei einer Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs würde beispielsweise eine in dem Frontumfeld des Fahrzeugs liegende Projektionsfläche für das projizierte Bild ausgewählt. Bei einer Rückwärtsfahrt des Fahrzeugs könnte im Unterschied dazu eine in dem rückwärtigen Fahrzeugumfeld des Fahrzeugs liegende Projektionsfläche für das projizierte Bild ausgewählt werden. Die Projektionsfläche könnte in dem Fahrbetrieb und/oder in dem Fahrzeugstillstand des Fahrezugs auch in Abhängigkeit der Blickrichtung oder in Abhängigkeit der Kopforientierung des Beobachters ausgewählt werden.
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Anstelle einzelner Bilder kann auch eine Projektion von einer Bildfolge, also einer Mehrzahl von hintereinander projizierten Bildern, oder eine Projektion eines Films erfolgen.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bewirken, dass die erfindungsgemäße Leuchteinheit, beispielsweise gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, ausführt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fahrzeug, als Kraftfahrzeug ausgebildet
- 4
- Lichtmodul, als Hauptscheinwerfer der Leuchteinheit ausgebildet
- 6
- Projektionsfläche, als Fahrbahnabschnitt in dem Frontumfeld 8 des Kraftfahrzeugs 2 ausgebildet
- 8
- Fahrzeugumfeld, als Frontumfeld ausgebildet
- 10
- Lichtsteuerung der Leuchteinheit
- 10.1
- Speicher der Lichtsteuerung 10
- 12
- Umfelderfassungseinrichtung der Leuchteinheit, als Frontkamera ausgebildet
- 14
- Beobachtererfassungseinrichtung der Leuchteinheit
- 14.1
- Speicher der Beobachtererfassungseinrichtung 14
- 14.2
- Navigationssystem der Beobachtererfassungseinrichtung 14
- 16
- Beobachter, als Fahrzeugführer ausgebildet
- 18
- Auf die Projektionsfläche 6 projiziertes Bild
- 18'
- Bild, wie es von dem Fahrzeugführer 16 optisch wahrgenommen wird
- 20
- Virtuelle Projektionsfläche
- 22
- Strahlengang von den Hauptscheinwerfern 4 zu dem projizierten Bild 18
- 24
- Strahlengang von dem projizierten Bild 18 zu dem Beobachter 16
- 26
- Horizont in dem Sichtfeld des Beobachters 16
- 28
- Virtuelle Sichtlinien in dem Sichtfeld des Beobachters 16
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015012021 A1 [0003]